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Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars

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tobi

  • Gast
Heute hat die NASA bekannt gegeben, dass 2020 ein neuer Mars-Rover starten soll:
http://www.nasa.gov/home/hqnews/2012/dec/HQ_12-420_Mars_2020.html

Details sind noch unbekannt.

Schön, dass es für den Mars soviel Geld gibt, aber wie wärs mal mit einer Mission zu Uranus oder Neptun? :(
« Letzte Änderung: 18. Februar 2021, 21:59:55 von RonB »

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Offline Gertrud

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Hallo zusammen,

dazu auch das Video mit der Rede von John Grunsfeld zu der Ankündigung des neuen Multi-Jahres-Mars-Programms.

NASA ANNOUNCES ROBUST MULTI-YEAR MARS PROGRAM; NEW ROVER TO CLOSE OUT DECADE OF NEW MISSIONS

Mit den besten Grüßen
Gertrud
 
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Pham

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Als ich eben die Nachricht auf SpiegelOnline gelesen hatte ( http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/neue-mission-2020-nasa-schickt-curiosity-zwilling-zum-mars-a-871026.html ), dachte ich zunächst an eine Art Aprilscherz.
Wurden doch auch und gerade von den USA solche Projekte in den letzten jahren rigoros zusammengestrichen, bis gerademal InSight übrig blieb.

Ist etwas an mir vorbei gegangen oder gab es da in den letzten Wochen einen deutlichen Wechsel der Prioritäten?
... was mich natürlich freut, wenn wieder derart verstärkte Energien aufgebracht werden. So eine Rover-Mission ist ja kein Pappenstiel und als Projekt bis 2020 durchaus ambitioniert.
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2012, 06:21:14 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.



Schön, dass es für den Mars soviel Geld gibt, aber wie wärs mal mit einer Mission zu Uranus oder Neptun? :(

Ich warte auch seit 20 Jahren auf einen Uranus- und Neptun-Orbiter. Allein die Erforschung der Monde dürfte faszinierend sein.
Aber leider wird ja alles in den Mars gepumpt, der heute besser kartografiert ist, als die Erde.

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Offline siran

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Ich wäre für eine Titan-Mission mit länger lebendem Fahr-Schwimm-Flugzeug  :)

Gruß
Siran

Elatan

  • Gast
Ich wäre für eine Titan-Mission mit länger lebendem Fahr-Schwimm-Flugzeug  :)

Wenn man der Aussage Emily Lakdawallas trauen kann (was ich gerade mal einfach tue ;) ), wird das wohl so bald nicht wieder möglich sein. Sie hat getwittert: "Grunsfeld's wrong about Titan Mare Explorer; it can't be reproposed, because of orbital dynamics. This round was TiME's only chance. "

Kurz: Der Orbit scheint nicht zu passen für den angestrebten Landepunkt, andere Seen (am Südpol) wären wohl zu klein. Weiß da jemand genaueres? Z. B. wann das wieder möglich wäre?

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Offline MX87

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Ich warte auch seit 20 Jahren auf einen Uranus- und Neptun-Orbiter. Allein die Erforschung der Monde dürfte faszinierend sein.
Aber leider wird ja alles in den Mars gepumpt, der heute besser kartografiert ist, als die Erde.

Das finden von Leben auf dem Mars wird so einen Hype geben, dass die NASA mit einem dann aufgestockten Budget Uranus/Neptun und alle anderen Monde locker erforschen kann  :D

Im ernst: Wäre eigentlich mal nett, wenn sich die Agenturen (NASA, ESA, Roskosmos etc) das Sonnensystem "aufteilen" würden. NASA als Mars-Experte, ESA und der Rest nehmen sich das rechtliche Sonnensystem wissenschaftlich vor.  :)

Sehe ich das richtig? Zwischen Curiosity und 2020 wird keine Mars-Mission der NASA gestartet? Hatte mal im Hinterkopf dass man da zumindest noch irgendeinen Orbiter in Petto haben könnte...
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

tobi

  • Gast
Sehe ich das richtig? Zwischen Curiosity und 2020 wird keine Mars-Mission der NASA gestartet? Hatte mal im Hinterkopf dass man da zumindest noch irgendeinen Orbiter in Petto haben könnte...

MAVEN 2013, Insight 2016.

imperialdramon4

  • Gast
Ist den bekannt, wie lange die ersten Planungen für den neuen Rover zurückliegen?

klausd

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Nun man braucht kein neues Design, man nimmt ja Curiosity als Grundlage, für den sogar noch einige flugfähige Ersatzteile verfügbar sind. Was man neues benötigt, sind Instrumente. Jetzt wo man weiß, dass Curiosity funktioniert und auch die Landemethode, hat man die Katze aus dem Sack gelassen. Macht in meinen Augen sogar Sinn, das Maximum aus der teuren Entwicklung rauszuholen. Nur Europa dürfte sich doch verarscht vorkommen. Exomars ne, aber jetzt bauen sie n eigenen Rover  ;)

Und die Key-Frage: Wie soll die Stromversorgung aussehen? Hat man bis 2020 wieder ein RTG zusammen? Die Produktion läuft ja scheinbar wieder.

Gruß, Klaus

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Offline tul

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #10 am: 05. Dezember 2012, 16:54:39 »
Ich wäre für eine Titan-Mission mit länger lebendem Fahr-Schwimm-Flugzeug  :)

Wenn man der Aussage Emily Lakdawallas trauen kann (was ich gerade mal einfach tue ;) ), wird das wohl so bald nicht wieder möglich sein. Sie hat getwittert: "Grunsfeld's wrong about Titan Mare Explorer; it can't be reproposed, because of orbital dynamics. This round was TiME's only chance. "

Kurz: Der Orbit scheint nicht zu passen für den angestrebten Landepunkt, andere Seen (am Südpol) wären wohl zu klein. Weiß da jemand genaueres? Z. B. wann das wieder möglich wäre?

Für eine zukünftige Titan-Seemission braucht man einen Relay-Orbiter.  Das Problem ist Kommunikation.  Es gibt aber das Konzept von einem Titanseelander mit Schaufelantrieb. Die Kosten liegen zwischen einer und zwei Milliarden Dollar.

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Offline tomtom

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #11 am: 05. Dezember 2012, 18:22:57 »
Hier lohnt vielleicht nochmal ein Blick in den Bericht der MPPG:
http://www.nasa.gov/pdf/691580main_MPPG-Integrated-v13i-Summary%20Report-9-25-12.pdf

Da wurden ja verschiedene Rover-Konzepte verglichen und kostenmäßig geschätzt. Für Energieversorgung waren Solarpanel vorgesehen. MSL 2.0 soll 1,5 Mrd $ kosten. Nach der Studie wurde aber nur Insight (als billige Phonix-Kopie beschlossen).

Erstaunlich, dass es jetzt noch einen Rover geben soll, wo doch keine Mission teurer als 1 Mrd $ incl. Startkosten sein sollten. Man kann nur spekulieren, wer da die treibende Kraft war.

Eigentlich müßte man sehr froh über so eine Ankündigung sein, aber so richtig schlüssig scheint das nicht zu sein. Insofern auch die Reaktionen bis hin zu: "NASA town meeting audience is quiet. I think we are all in shock."

http://www.spacepolicyonline.com/news/nasa-announces-new-1-5-billion-mars-rover-for-launch-in-2020
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

runner02

  • Gast
Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #12 am: 05. Dezember 2012, 21:09:01 »
Zitat
Und die Key-Frage: Wie soll die Stromversorgung aussehen? Hat man bis 2020 wieder ein RTG zusammen?

Gibt es bis dahin nicht diese neuen Stirling-Atomgeneratoren?


Zitat
Nur Europa dürfte sich doch verarscht vorkommen. Exomars ne, aber jetzt bauen sie n eigenen Rover

Definitiv!



Vermutlich wird der Rover bis dahin eh wieder gestrichen. Die statistische Chance liegt in etwa bei 80-95% (Daumen mal Pi ;D )

Wie wäre es übrigens statdessen mit einem Sample-Return?

Marslady

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #13 am: 05. Dezember 2012, 22:32:22 »
Scheint eine komplizierte Sache mit den Nasa-Budgets für die Planetenforschung zu sein:
Demnach haben sich die Prioritäten für die Planetenforschung durch den neuen Rover nicht gändert , in diesen Artikel ist der Hintergrund für die Entscheidung für den Rover aufgeführt .

http://www.planetary.org/blogs/casey-dreier/20121204-the-2020-rover-in-context.html

Der neue Rover soll wohl auch Vorbereitungen für die erste bemannte Marsmission liefern....das wird wohl einer der Hauptgründe für diese Entscheidung der Nasa sein.  Mfg Marslady

http://www.forschung-und-wissen.de/astronomie/neue-mars-mission-im-jahr-2020-soll-landung-von-menschen-vorbereiten-357799/
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2012, 00:18:29 von Marslady »

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Offline Pham

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #14 am: 06. Dezember 2012, 09:06:51 »
Ich warte auch seit 20 Jahren auf einen Uranus- und Neptun-Orbiter. Allein die Erforschung der Monde dürfte faszinierend sein.
Aber leider wird ja alles in den Mars gepumpt, der heute besser kartografiert ist, als die Erde.

Das finden von Leben auf dem Mars wird so einen Hype geben, dass die NASA mit einem dann aufgestockten Budget Uranus/Neptun und alle anderen Monde locker erforschen kann  :D

...
Ich vermute eher dass die Missionen (insgeheim?) auch dazu dienen sollen, KEIN aktuelles Leben auf dem Mars nachzuweisen.
Sollte es deutlich Hinweise oder gar Beweise auf aktuelles Leben auf dem Mars geben, wird die Argumentation für eine bemannte Landung auf dem Mars sehr schwer bis unmöglich. Der Mars würde in diesem Fall eine Art "Nationalpark" um das einheimische Leben unter allem Umständen zu schützen und zu bewahren. Bei einer bemannten Landung und dem folgenden längeren Aufenthalt von Menschen auf dem Mars ist ein Verhindern des "Infizierens" des Mars mit irdischen Keimen fast unmöglich.
Argumentativ wären solche Missionen eine Art möglicher Genozid an marsianischem Leben.

Die aktuelle Fokussierung auf den Mars scheint mir insofern tatsächlich eher Vorbereitung auf eine bemannte Landung, zumal auch ansonsten Hardware entwickelt wird, die eine solche Mission in den Bereich technischer und organisatorischer Machbarkeit rückt. So wird derzeit das SLS und Orion entwickelt, ohne konkret benannte Ziele und Programme dafür.
Als Grundlage für das mittelfristige Ziel "Mars" scheint dies im Zusammenhang wiederum sinnvoll und notwendig, auch wenn weitere notwenige Technologien weder in einer Konzeptphase und schon gar nicht in Entwicklung sind.
Aber die 30er-Jahre als zeitlicher Zielrahmen scheinen auch noch Spielraum dafür zu lassen: der 21.Juli 2039 ist noch fast 27 Jahre hin. 
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2012, 13:36:12 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

runner02

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #15 am: 06. Dezember 2012, 10:24:18 »
Wieso, wenn der Mars dicht besiedelt wäre von Mikroorganismen , wäre das doch kein Hindernis. Die würden sich a) an irdische Konkurrenten gewöhnen b) sich vlt mit ihnen Vermischen c) die irdischen Lebewesen wachsen unter Marsbedingungen sowieso  viel lamgsamer, weil sie die Temperaturen und Drücke nicht gewohnt sind. Die Marslebewesen sollten also ohnehin die Oberhand behalten.

Man sollte halt vorher die Marsbakterien genau untersuchen, und Reinkulturen davon machen. Die Frage ist ja nur, ob das irdische Leben vom Mars stammt etc. Dann müssten sie auf dem *universellen* genetischen Code aufbauen.
Ist diese Frage beantwortet, finde ich eine friedliche Coexistenz möglich.

websquid

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #16 am: 06. Dezember 2012, 13:19:21 »
a) an irdische Konkurrenten gewöhnen
Das ist keinesfalls sicher. Wenn zwei komplett verschiedene Gruppen aufeinandertreffen kann es durchaus passieren, dass eine die andere praktisch vollständig vernichtet. Ebenso gut kann es sein, dass sie so unterschiedlich sind, dass sie gar nicht aufeinander reagieren. Punkt a) ist daher reine Spekulation - solange wir die eventuellen Marslebewesen nicht kennen ist unmöglich vorherzusagen wie sie sich verhalten würden
Zitat
b) sich vlt mit ihnen Vermischen
Möglich, aber ob man das in Kauf nehmen sollte? Ich will gar nich wissen, was da eventuell entstehen würde ::)
Zitat
c) die irdischen Lebewesen wachsen unter Marsbedingungen sowieso  viel lamgsamer
Da wär ich mir nicht so sicher. Viele "biologische Invasoren" vermehren sich sehr stark, weil es auch keine Fressfeinde oder ähnliches gibt. Ob das bei so extrem unterschiedlichen Biotopen wie Mars und Erde auch so ist, ist zwar wohl unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Letztlich würden wir aber eh bei der Frage landen, was Vorrang hat - die menschliche Expansion oder das Bewahren und Erforschen des Vorhandenen.

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Offline Pham

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #17 am: 06. Dezember 2012, 14:11:54 »
Wieso, wenn der Mars dicht besiedelt wäre von Mikroorganismen , wäre das doch kein Hindernis. Die würden sich a) an irdische Konkurrenten gewöhnen b) sich vlt mit ihnen Vermischen c) die irdischen Lebewesen wachsen unter Marsbedingungen sowieso  viel lamgsamer, weil sie die Temperaturen und Drücke nicht gewohnt sind. Die Marslebewesen sollten also ohnehin die Oberhand behalten.

Man sollte halt vorher die Marsbakterien genau untersuchen, und Reinkulturen davon machen. Die Frage ist ja nur, ob das irdische Leben vom Mars stammt etc. Dann müssten sie auf dem *universellen* genetischen Code aufbauen.
Ist diese Frage beantwortet, finde ich eine friedliche Coexistenz möglich.
Solange wir einen negativen Einfluß von durch uns eingeschleppte, irdische Mirkoorganismen auf das hypothetische marsianische Leben nicht hundertprozentig ausschließen können, wäre ein fahrlässiger Umgang damit unverantwortlich.
Diese Fragen können wir aber erst beantworten, wenn wir solches Leben gefunden und intensiv untersucht haben oder eben Gewissheit belkommen, dass ein solches Leben nicht existiert. 

Eine dritte Variante ist aber auch noch denkbar:
Marsianisches leben, dass aber durch frühe, irdische Meteoriten eingeschleppt wurde und sich in seinen Nischen dort angepasst hat. Biochemisch also mit uns verwandt aber trotzdem mittlerweile eine eigene Art (der Gattung Überlebenskünstler). Zumal hier tatsächlich sowohl eine Vermischung  denkbar wäre, als auch umgekehrt strengste Quarantäne für die Rückkehrer gelten muss (da dies dann durch die biochemische Ähnlichkeit eben durchaus für uns ebenso gefährlich werden könnte - "Krieg der Welten")

EDIT: wir schweifen "etwas" ab
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Marslady

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #18 am: 06. Dezember 2012, 14:20:05 »
Nicht nur die Nasa plant bemannte Missionen, da sind ja mehrere Projekte angedacht.  Ich denke, im Rahmen einer bemannten Mission ist es zu allererst doch wichtig, OB eventuell vorhandene Marsianische Mikroben oder Bakterien für unsere Astronauten nicht schädlich oder agressiv sind. Denn trotz Raumanzug und effektive Vorkehrungen in dieser Richtung lässt sich letzendlich eine Kontamination bei längerem Aufenthalt auf dem Planeten wohl nicht verhindern.
Na ja, ob nun vorab in dieser Richtung geforscht wird, es wird ohnehin das grösste Abendteuer und Wagnis der Menschheit werden- Ausgang und Verluste ungewiss.

Mfg Marslady

Marslady

  • Gast
Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #19 am: 06. Dezember 2012, 20:05:27 »
Es ist ja noch nichts bekannt über die Instrumente des neuen Rovers, ausser eventuell das :

"A Life Marker Chip " , entwickelt von Mitarbeitern der Leicester /Cranfield University /Grossbritannien könnte mit dabei sein, so die Aussage John Grunsfeld, Chefwissenschaftler der Nasa.

Damit könnte der "Neue" direkt eventuell vorhandenes Leben auf dem Martian nachweisen. Auch von "Sample Return " ist die Rede.....
Mfg Marslady

http://spaceref.com/mars/martian-science-detectives-aid-curiosity-and-opportunity.html#more

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Online James

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #20 am: 07. Dezember 2012, 20:50:41 »
Guten Abend

Ja, es schweift etwas ab. Trotzdem möchte ich hier kurz einen Einwurf machen.
Solange wir einen negativen Einfluß von durch uns eingeschleppte, irdische Mirkoorganismen auf das hypothetische marsianische Leben nicht hundertprozentig ausschließen können, wäre ein fahrlässiger Umgang damit unverantwortlich.
Natürlich kann man diesen Standpunkt haben. Man kann sich aber auch fragen, WIE HOCH wir die Latte legen wollen oder sollen. Das wird eine ganz persönliche Entscheidung sein. Legen wir sie höher als auf der Erde. Oder sehr viel höher?
Mal ein kurzes Zitat:
Der „Living Planet Index“ des WorldWildlifeFund (WWF) konstatierte im Mai 2008, dass die Artenvielfalt auf der Erde zwischen 1970 und 2005 um 27 Prozent gesunken ist.
Da werden wir beim Schicksal vieler Arten auch nicht ganz unschuldig sein. Und wir nehmen es in Kauf.
Wenn wir je auf den Mars wollen, werden wir auch dort vielleicht abwägen müssen...
Wenn man nicht abwägen muß, erspart man sich natürlich eine Entscheidung.
(und die Diskussion dazu verlegen wir dann in den Mars-Terraforming-Thread - irgendwo glaub´ich gibt´s so einen - wo liegt dort diese besagte Latte?)

Guten Abend

runner02

  • Gast
Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #21 am: 07. Dezember 2012, 21:12:31 »
Man könnte ja auch agumentieren, dass es Schicksal ist. Evolution. Spezies breiten sich aus, nun auch interplanetar. Die besser angepassste überlebt (irdische Bakterien sind an 0-60°C gewöhnt, Marsbakterien an Marsbedingungen)


Wichtig wäre nur, dass wir vorher (falls es welche gibt), solche nativen Marsbakterien finden, dass wir ihr Erbgut entschlüsseln und so weiter.

Würden wir irdisches Leben einschleppen, könnte es hypothetischer Weise - im schlimmsten Fall - den Marsboden überwuchern und vlt sogar höheres Leben produzieren. Ist höheres Leben nicht wertvoller als eine dünne Schicht mit primitiven Bakterioden?

Man kann jetzt nicht sagen, das eine oder das andere wäre besser, aber als direkte Konsequenz der Evolution, der alles Leben unterworfen ist, wäre es nur logisch...


Kurz gesagt, 2020 unbedingt einen Life-Chip mitnehmen!!

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Offline redmoon

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Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #22 am: 08. Dezember 2012, 11:16:12 »
Hallo,

der unter der Leitung von Prof. Mark Sims von der University of Leicester entwickelte "Life Marker Chip" sollte übrigens ursprünglich bereits bei der ExoMars-Rover-Mission der ESA eingesetzt werden.

Hier ein Bericht der University of Leicester über dieses Analyseinstrument :
http://www2.le.ac.uk/ebulletin/news/press-releases/2010-2019/2010/06/nparticle.2010-06-02.1539087973  ( engl. )

Ein Zitat aus dieser Meldung :  "The aim of the instrument is to look for organic molecules that might be associated with life, or meteoritic infall of organics onto the surface."
Die Aufgabe dieses Instrumentes besteht in der Suche nach organischen Molekülen, welche mit "Leben" assoziiert werden oder aber durch Kometen und Asteroiden auf die Marsoberfläche transportiert wurden.

Weitere Informationen zu dem Instrument, welches auf medizinischen Analysetechniken basiert, findet Ihr bei der ESA :  http://exploration.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=48474  ( engl. )

Im Jahr 2012 wurde allerdings die gesamte Instrumentenauswahl für ExoMars nochmals geändert, da mit dem Einstieg Russlands in die ExoMars-Mission auch zwei russische Instrumente zur Marsoberfläche fliegen sollen. Um Platz für diese neuen Instrumente zu schaffen ( ein Infrarot-Spektrometer und ein Neutronenspektrometer ) wurde neben einem ursprünglich vorgesehenen Röntgen-Spektrometer auch das "Life Marker Chip"-Experiment aus dem Missionskonzept gestrichen...

Aber zurück zum nächsten Marsrover der NASA :  Bisher wurden noch keine Instrumente für die Mission festgelegt. Eine entsprechende Auswahl wird wohl erst in ein paar Jahren getroffen werden. Bei Curiosity verging zwischen dem Beschluss der Mission und der entgültigen Festlegung der Instrumentierung ein Zeitraum von rund vier Jahren.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Hendrik

  • Gast
Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #23 am: 08. Dezember 2012, 19:01:35 »
Nur Europa dürfte sich doch verarscht vorkommen. Exomars ne, aber jetzt bauen sie n eigenen Rover  ;)
Die ESA verarscht sich eher selbst. Auf allen Parties mittanzen, aber nur minimalen Eintritt zahlen. Dass die NASA ein erfolgreiches Konzept nun wiederholt und so maximalen Nutzen aus der Sache zieht kann ich nur begrüßen.

klausd

  • Gast
Re: Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars
« Antwort #24 am: 08. Dezember 2012, 23:54:27 »
Die ESA verarscht sich eher selbst. Auf allen Parties mittanzen, aber nur minimalen Eintritt zahlen.

Wäre mir neu, dass Europa bei Exomars minimalen Eintritt zahlt. Überhaupt gefällt mir diese Pauschalisierung nicht. Auch bei der ISS NASA/ESA Kooperation sind Summen geflossen, die Ihre paar Astronauten, die sie dafür hochschicken dürfen, ja wohl mehr als rechtfertigen. You get what you pay for.

Gruß, Klaus