Schon die aktuelle Falcon 9 ist weit teurer als ursprünglich vorgesehen (ca 90 Mio statt 35 Mio), das wird am Anfang bei der Falcon 9 v1.1 nicht anders werden.
Der aktuelle Preise ist für die 1.1. und liegt in der Größenordnung 58 Millionen. Preissteigerung entspricht etwa der Leistungssteigerung und Inflation. Daß die NASA ca. 40 Millionen mehr bezahlt, liegt an den zusätzlichen Zertifizierungen, die sie pro Flug verlangen. Das entfällt bei anderen Kunden.
Spekulation von mir: Bei den aktuellen Budget-Problemen wird sich irgendwann auch die NASA auf dem Gebiet bewegen und ihre Anforderungen reduzieren.
Die geplante Wiederverwertung wird die Startkosten zudem nicht unmittelbar verbilligen, sondern erst mal weiter erhöhen. Selbst wenn es technisch alles so klappt wie geplant (woran ich massive Zweifel habe), so bedeutet Wiederverwendung nicht gleich auch Kostenersparnis.
Stimme zu, daß Wiederverwendbarkeit die Kosten zunächst nicht senken wird. Man muß noch einiges an Aufwand für Prüfungen und Detailverbesserungen treiben. Aber die Kosten sind ja schon eingepreist, weil alle Erststufen mit den notwendigen Ergänzungen ausgestattet sind. Die können also nicht so viel kosten. Bis auf die Landebeine, die noch dazukommen, aber die treiben die Kosten auch nicht dramatisch hoch.
Größtes Problem in meinen Augen sind die 9 Triebwerke in der Startstufe, diese sind zwagsläufig teurer als 2 oder 3 Triebwerke. Der Fertigungs- und Testaufwand ist deutlich höher.
Fertigung in hohen Stückzahlen macht es durchaus günstig. Besonders, wenn man schon bei der Konstruktion auf die Fertigung geachtet hat. Die Merlin 1D sollen viel preisgünstiger sein als die Merlin 1C.
Spekulation, mit der ich falsch liegen könnte: Im Augenblick testet man jedes Merlin einzeln, baut sie dann in die Thruststruktur ein und testet wieder, weil ja einiges an Rohren, Ventilen usw. dazu gekommen ist. Wenn erstmal Daten über die Zuverlässigkeit der einzelnen Triebwerke vorliegen, sollte es möglich sein, den Test der einzelnen Triebwerke wegzulassen und erst den Triebwerksblock zu testen. Das würde eine Menge an Testkosten ersparen. Wenn dann mal ein defektes Triebwerk entdeckt wird, tauscht man es aus.
Ehe die Falcon eine direkte Bedrohung für die Atlas 5, Delta 4 oder Ariane 5 ist, wird noch sehr viel Zeit vergehen.
Es wird noch Zeit vergehen, aber nicht so viel, mal vorausgesetzt, daß die Einführung der 1.1 nicht wesentlich problematischer abläuft als bei der 1.0. Die Fertigungsrate wird es erlauben, nächstes Jahr nicht weniger als 10 Starts durchzuführen. Dann liegen alle Daten vor, um sich auch als Anbieter für NASA und DoD zu qualifizieren.