Oh, Terminus und HausD waren schneller. Aber ich will nicht nochmal alles umschreiben, daher hier das ganze nochmal ausführlich:
Morgen zusammen.
man liest hier immer von einem "Labor von 900 KG", aber ist es nicht so das der Rover auf dem Mars "nur" ca. 300 Kilo wiegt?
Man muss schon die Größen Gewicht und Masse voneinander trennen. Vereinfacht ausgedrückt: Gewicht ist die Kraft, die den Gegenstand zu Boden zieht. Diese Kraft ist auf dem Mars tatsächlich nur 1/3 von dem auf der Erde.
Masse ist dagegen eine Eigenschaft eines Körpers, die unabhängig davon ist, wo er sich befindet. 900 kg bleiben 900 kg, egal ob auf der Erde, dem Mars, dem Mond oder der ISS. Entsprechend Newton:
Kraft = Masse x Beschleunigung
Das heist: Um den Rover auf dem Mars zu beschleunigen oder zu bremsen, wird genau dieselbe Kraft gebraucht, wie auf der Erde. Setzt man für Beschleunigung die Fallbeschleunigung ein, so erhält man die Gewichtskraft. Was auf dem Mars anders ist, ist die Fallbeschleunigung.
Ob sich das insgesamt positiv oder negativ auf die Fortbewegung auswirkt, da bin ich mir nicht sicher. Positiv ist, das man nicht so leicht einsinkt. Negativ dagegen, das man mit 1/3 Gewicht natürlich auch nur 1/3 Bodenhaftung hat, aber wie gesagt trotzdem die gleiche Kraft zum Beschleunigen und Bremsen braucht.
Völlig korrekt müsste der Satz also lauten, dass der Rover mit einer Masse von 900 kg auf dem Mars nur noch das Gewicht hat, was 300 kg auf der Erde hätten. Oder Man schreibt halt gleich, dass der Rover mit einer Masse von 900 kg auf der Erde ca. 9000 N und auf dem Mars nur noch ca. 3000 N wiegt, mit dieser Einheit der Kraft kann die Allgemeinheit aber meist nichts anfangen.
Ich weiß, das klingt nach Haarspalterei
. Aber es ist eben falsch, Gewicht in kg anzugeben.
Da hier gerade über Geschwindigkeit und Fortbewegung geschrieben wird. Ist die Fortbewegungsart mittels Rädern ( Sojourner, Oppi, Spirit, und jetzt Curi ), gerade bei diesem steinigen, sandigen, wüstenähnlichem Gelände und den geringen Geschwindigkeiten die " gefahren " werden sollen ein Kompromiss bei der Konzeptionierung des Rovers in punkto Gewicht, Energiebedarf ect. oder hat man in den Anfängen auch andere Arten der Fortbewegung ( z.B. Käferartig-6 Beine ) in Erwägung gezogen. Oder sind Räder einfach das nonplusultra ... Ich weiß die Jungs und Mädels vom JPL sind clever, trotzdem ..
Dino
Gute Frage. Man sieht ja, dass einige Bestandteile des Rovers biologischen Körperteilen ähnlich sind. Nehmen wir zum Beispiel den Arm. Der hat eine "Schulter" mit 2 Freiheitsgraden (Richtungen, in die man drehen kann), einen "Ellenbogen" mit einem Freiheitsgrad und ein "Handgelenk" mit 2 Freiheitsgraden, (fast) genau wie eine menschlicher Arm. Ich nehme an, dass das daran liegt, dass der menschliche Arm einfach das Optimum ist (maximal Beweglichkeit mit minimaler Anzahl an Gelenken).
Ich denke deshalb, dass auch Beine eigentlich optimal zur Fortbewegung in unwegsamen Gelände sind, aber Räder sind halt einfacher (= weniger technische Probleme und Ausfälle) und funktionieren ganz gut solange das Gelände einigermaßen eben ist. Der Nachteil ist, dass sich Räder, wie wir aus leidlicher Erfahrung mit Spirit wissen, komplett festfahren können. Ein Bein, das im Boden steckt, könnte man einfach wieder herausziehen, solange man genügend andere Beine hat, die nicht feststecken.