MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #800 am: 07. September 2012, 09:17:51 »

Offline wulf 21

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #801 am: 07. September 2012, 10:28:42 »
Sobald etwas (in diesem Fall Curiosity) zu nahe ist gibt es kaum noch eine Möglichkeit es dreidimensional darzustellen/zu sehen.

Oh, man kann. Ich selbst habe schon ein paar einzelne 3D-Aufnahmen des Roverdecks zusammengesetzt (poste ich vielleicht später mal). Ich hab aber keine Ahnung, wie die NASA  die zu einem Mosaik zusammengesetzt hat und ein 3D-Mosaik stelle ich mir nochmal schwieriger vor, da man ja links und rechts exakt die gleichen Transformationen machen müsste.

Im Prinzip muss man lediglich die Halbbilder in x-Richtung zueinander verschieben. Das hat allerdings den Nachteil, dass man dann nur noch den Rover in 3D sieht. Der Hintergrund rückt dann ins Unendliche und man hat nur noch einen 2D-Eindruck davon. Das ist aber gerade der Sinn des Abstands der Navcams, der ein Mehrfaches des Augenabstands ist: den 3D-Effekt der Landschaft künstlich zu verstärken. Alles was zu nah ist sieht man dann genau so wenig in 3D, wie die eigene Nase.

Also hat man nur 2 Möglichkeiten: Rover 3D oder Landschaft 3D. Beides auf einmal geht nicht.

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #802 am: 08. September 2012, 13:31:45 »
bedenke dabei auch, dass Curiosity - genauso wie auch seine Vorgänger Spirit und Opportunity - über eine Höchstgeschwindigkeit von lediglich vier Zentimetern pro Sekunde verfügt

Danke für die Info. Ich hatte bisher einfach naiv angenommen, dass ein so deutlich größerer Rover auch eine deutlich höhere Maximalgeschwindigkeit hat.  :-[

Zitat
Viel mehr als etwa 90 Meter pro Tag sind deshalb auch während der Hauptphase der Mission nicht vorgesehen...

Okay, das erklärt es wohl: Die Sichtweite der Roverdriver dürfte die limitierende Größe für die maximale Fahrgeschwindigkeit sein. Und die Sichtweite hängt ja kaum von der Größe des Rovers ab.

Anders ausgedrückt: Selbst wenn man den Rover hausgroß baut, kann man mit den darauf angebrachten Kameras kaum weiter sehen als bei einem Rover von Auto- oder Einkaufswagengröße. Zwar kann der Rover auch autonom navigieren, aber die Driver müssen dennoch wenigstens grob wissen, "was da hinten ist". :)

Terminus

klausd

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #803 am: 08. September 2012, 13:42:03 »
Selbst wenn man den Rover hausgroß baut, kann man mit den darauf angebrachten Kameras kaum weiter sehen als bei einem Rover von Auto- oder Einkaufswagengröße.

Wenn dem so wäre, müsste man die Kameras nicht auf einem Mast montieren. Aber sie sind auf einem Mast.

Gruß, Klaus

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #804 am: 08. September 2012, 13:46:02 »
selbst wenn die Roverdriver wollten :  Mehr als vier Zentimeter pro Sekunde gehen aus mechanischen Gründen einfach nicht... Siehe hier der letzte Absatz : 
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/rover/wheelslegs/  ( engl. )

Zur Geschwindigkeit steht in dieser Doku aber nur:

Zitat
The rover has a top speed on flat hard ground of 4 centimeters per second (a little over 1.5 inches per second).

Leider ohne jede Begründung.  ???

Sicher hätte man den Rover auch schneller bauen können. Einfach einen schneller drehenden Motor und/oder andere Übersetzung ins Getriebe... und ab ginge die Post! Das Chassis würde schon nicht zusammenbrechen...  ;D

Aber wozu, wenn der Aktionsradius eh von der Sichtweite begrenzt wird. So hat man wenigstens weiterhin dieselbe Feinsteuerung der Position wie bei den alten MER.

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Offline noidea

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #805 am: 08. September 2012, 13:50:10 »
Sicher hätte man den Rover auch schneller bauen können. Einfach einen schneller drehenden Motor und/oder andere Übersetzung ins Getriebe... und ab ginge die Post! Das Chassis würde schon nicht zusammenbrechen...  ;D

Aber wozu, wenn der Aktionsradius eh von der Sichtweite begrenzt wird. So hat man wenigstens weiterhin dieselbe Feinsteuerung der Position wie bei den alten MER.

Ich finde diese Diskussion, weswegen der Rover nun so langsam fährt, etwas diffus. Das ist immerhin ein 900kg schweres, fahrendes Labor mit einem Haufen sehr empfindlichem Equipment an Bord, welches sich milimetergenau steuern lässt. Man wird erst einen schnellen Rover brauchen, wenn man bemannt auf dem Mars landet, also in so etwa 20 bis 30 Jahren.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #806 am: 08. September 2012, 13:53:24 »
date=1347103905]Wenn dem so wäre, müsste man die Kameras nicht auf einem Mast montieren. Aber sie sind auf einem Mast.

Jepp, in der näheren Umgebung bringt die höhere Position natürlich große Vorteile.

Aber für einen Blick bis zum Horizont macht es nicht viel aus, ob die Kameras nun in ein, zwei oder drei Meter Höhe angebracht sind. Auf solche Entfernungen bleibt die Perspektive praktisch dieselbe. Selbst auf "nur" 100 oder 200 Meter ändert sich nicht viel.

klausd

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #807 am: 08. September 2012, 13:56:40 »
Selbst auf "nur" 100 oder 200 Meter ändert sich nicht viel.

Der alte Rover konnte 30 Meter fahren mit der vorhandenen Sicht aus niedrigerer Höhe als Curiosity. Sollte Sicht also eine Rolle spielen, würde man mit Curiosity weiter fahren können, weil man durch größere Höhe sicher auch auf 40 Metern (eher mehr durch das 100mm Objektiv) die gleiche Auflösung hat. Daher spielt die Sichtweite bei gegebener Bodenauflösung, die bei Curiosity sicher um einiges höher ist, keine Rolle bei der maximalen Fahrtdistanz meiner Meinung nach.

Gruß, Klaus

Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #808 am: 08. September 2012, 15:03:15 »
Ob schnell oder langsam, zur Zeit fährt der Rover überhaupt nicht. Während der CAP2-Phase, der Calibration Activity Phase 2 werden der Probenarm sowie der Instrumentenkopf am Ende des Probenarmes kalibriert. Dies wird etwa eine Woche dauern.

Um die Zeit zu verkürzen, hier einige Bilder vom Beginn der Kalibrierungsarbeiten:



Hauptmast mit ChemCam, Navigations- und Mastkameras, aufgenommen vom MAHLI, dem Mars Hand Lens Imager, einem der Instrumente des Armkopfes. Die rosa Staubschutzkappe ist beim Mahli immer noch drauf, daher der rosarote Blick ... :)



Film über die Bewegungen des Probenarms an Sol 30. Offenbar ist die Staubschutzkappe des MAHLIs mit Blinklichtern ausgestattet ...  ;)

Grüsse, Udo
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten ist herrlich; Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab. (F. Schiller, Nänie)
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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #809 am: 08. September 2012, 16:19:03 »
Hallo zusammen,

Mit der linken Mastcam, die über das 34-Millimeter-Objektiv verfügt, wurde an Sol 30, den 5.09.2012, dieses Bild von der Mars Hand Lens Imager MAHLI Kamera gemacht.
Auf dem Bild ist die Staubablagerung durch die Auswirkungen des aufwirbelden Staubes bei der Landung auf der transparenten Schutzabdeckung  zusehen.
Wenn die Staubkappen sauber wären, würden die Bilder so klar sein, als wenn die Abdeckung geöffnet sein würde.
Die Abdeckung von MAHLI war in der geschlossenen Position, um den Staubdeckel zu inspizieren und sicherzustellen, dass die Abdeckung, das Scharnier und die Umgebung frei von Fremdkörpern sind und ein gefahrloses Öffnen der Schutzkappe möglich ist.
Der rötliche Kreis der über ca. fast einen Durchmesser einer Getränkedose verfügt, zeigt die Staubschutz der MAHLI an.
Innerhalb der Linse wurden die neun Linsenelemente und vorderen Saphirfenster durch einen rotgefärbten Silikon (RTV) bei Raumtemperatur vulkanisierendes Material verklebt.Wenn die MAHLI aus einen bestimmten Winkel betrachtet wird, er weckt das Material der Eindruck, das Innere der Linse ist rot.

Der Mechanismus rechts im Bild ist die motorisierte Drahtbürste von Curiosity.

https://images.raumfahrer.net/up021103.jpg
Image Credit: NASA / JPL-Caltech / MSSS
Quelle:
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/images/?ImageID=4628

Rover Takes Self Portrait
An Sol 32, den 7.09.2012 wurde dieses erste Bild von der Mastcam und den Chemcam  von der Mars Hand Lens Imager MAHLI aufgenommen. Der Winkel des Bilders spiegelt die Position der Mahli Kamera auf dem Arm wieder. Das Bild wurde bei der verschlossenen und verstaubten transparenten Abdeckung der MAHLI aufgenommen.

https://images.raumfahrer.net/up021105.jpg
Credit: NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems
Quelle:
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/images/?ImageID=4643

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Edit; Schreibfehler korrigiert.
« Letzte Änderung: 08. September 2012, 17:45:29 von Gertrud »
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #810 am: 08. September 2012, 21:28:16 »
Offenbar ist die Staubschutzkappe des MAHLIs mit Blinklichtern ausgestattet ...  ;)

Stimmt: "MAHLI has both white and ultraviolet LED illumination for imaging in darkness or fluorescence imaging." (Quelle Wikipedia). Das Ding soll auch Nachts was sehen können.

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #811 am: 08. September 2012, 22:08:12 »
Hier bin ich auf eine wunderschöne Schrägperspektive des Aeolis Mons (Mt. Sharp) aus dem Orbit gestoßen. Es ist ein riesiges Bild (19.663 × 1.452 Pixel, knapp 7 MB), aber auch sehr detailliert.

https://images.raumfahrer.net/up021101.jpg

Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #812 am: 08. September 2012, 22:49:40 »
Hier die fünf Instrumente des Probenarmkopfes an Sol 32:



Grüsse, Udo
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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #813 am: 08. September 2012, 23:30:20 »
Hallo @Bogeymann,
damit kein Mißverständnis aufkommt,
habe ich etwas zur Aufklärung rausgesucht.
Die Aussage von @udolein,
Offenbar ist die Staubschutzkappe des MAHLIs mit Blinklichtern ausgestattet ...  ;)
ist nicht richtig.
Die 4 Weißlicht-LEDs und 2 UV (365 nm) LEDs zur Beleuchtung der Ziele in der Nacht oder im tiefen Schatten befinden sich an der MAHLI direkt am Gehäuse der Kamera und nicht an der Schutzkappe.!

Quelle:
aus dem Bericht in deutsch von Ralph-Mirko Richter, den ich davor schon eingefügt hatte.
Die MAHLI-Kamera
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/curiosity/mahlicam.shtml
in englisch:
http://www.msss.com/science/msl-mahli-instrument-description.php

mit den besten Grüßen
Gertrud

Offenbar ist die Staubschutzkappe des MAHLIs mit Blinklichtern ausgestattet ...  ;)

Stimmt: "MAHLI has both white and ultraviolet LED illumination for imaging in darkness or fluorescence imaging." (Quelle Wikipedia). Das Ding soll auch Nachts was sehen können.
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #814 am: 09. September 2012, 07:58:37 »
Mahlzeit!

Und ohne Staubschutzkappe erwarten uns von MAHLI Bilder wie dieses vom SOL33:

Mehr Informationen und volle Auflösung: http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=0033MH0070000000E1_DXXX&s=33

Gruß
Peter

Offline wulf 21

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #815 am: 09. September 2012, 08:43:17 »
Sicher hätte man den Rover auch schneller bauen können. Einfach einen schneller drehenden Motor und/oder andere Übersetzung ins Getriebe... und ab ginge die Post! Das Chassis würde schon nicht zusammenbrechen...  ;D

Aber wozu, wenn der Aktionsradius eh von der Sichtweite begrenzt wird. So hat man wenigstens weiterhin dieselbe Feinsteuerung der Position wie bei den alten MER.

Ich finde diese Diskussion, weswegen der Rover nun so langsam fährt, etwas diffus. Das ist immerhin ein 900kg schweres, fahrendes Labor mit einem Haufen sehr empfindlichem Equipment an Bord, welches sich milimetergenau steuern lässt. Man wird erst einen schnellen Rover brauchen, wenn man bemannt auf dem Mars landet, also in so etwa 20 bis 30 Jahren.

Naja, ein schnellerer Rover würde meiner Meinung nach auch unbemannt schon Sinn machen, je nachdem was die Ziele der Mission sind. Einfach aus dem Grund, dass man dann mit einer Mission ein größeres Gebiet abdecken könnte. Vielleicht gibts ja etwas wissenschaftlich Interessantes auf der Rückseite von Mount Sharp oder in dem Tal im Kraterrand, durch das mutmaßlich Wasser in den Krater eingeflossen ist? Mit dieser Geschwindigkeit werden wir es nicht erfahren.

Aber: Ich glaube nicht, dass sich hohe Geschwindigkeiten so einfach erreichen lassen, wie das sich einige hier vorstellen, sonst hätte das JPL das sicher getan. Stellt euch nur mal vor, der Rover würde mit 4 cm/s jeden Marstag 8 Stunden  reine Fahrzeit fahren. Dann würde er nicht 100m, sondern 1km am Tag zurücklegen. Die Motoren können also nicht der begrenzende Faktor sein. Vielmehr ist der denke ich die Energieversorgung. (nebenbei: Die Sichtweite ist es auch nicht, ich hab woanders in einem Curi-Thread gelesen, dass von 100m die letzten 60m schon autonom gefahren werden ohne dass die Roverdriver direkt eingreifen.)

Bei Spirit wurde (wenn man die Angaben bei Spirits Journey stimmen) jedenfalls kein bisschen Engergie "weggeworfen", es wurde jeden Tag in etwa so viel elektrische Energie verbraucht, wie bereitgestellt wurde, sodass der Akku fast konstant zu 60-80% geladen war. Ich bin mir sicher, dass das bei Curiosity ähnlich ist/sein wird, allein schon, weil das die schonenste Betriebsweise für Lithium-Ionenakkus ist.

Was würde also ein schnellerer Motor nutzen, wenn man trotzdem jedesmal nach 100m für einen Sol zum Aufladen der Akkus anhalten muss? Genau: überhaupt nichts.

Für einen schnellen Marsrover bräuchte man also eine Energieversorung mit wesentlich höherer Leistung. (Fissionsreaktor? Verbrennungsmotor? (woher Treibstoff nehmen?)) Zudem müssten Elektronik und Kameras die Aufgaben Navigation, Odometrie und Gefahrenerkennung quasi in Echtzeit erledigen, d.h. Bilder bei laufender Fahrt aufnehmen und verarbeiten und das mindestens sagen wir alle 5 Millisekunden. Das dürfte auch einen nicht unwesentlichen Teil der Energie schlucken.

Das alles würde aber wohl zwangsläufig auf Kosten der Nutzlast und/oder Missionsdauer gehen. Mein Fazit: Ein schneller Marsrover lässt sich mit heutiger Technik nicht sinnvoll realisieren. (Sinnvoll bezogen auf Verhältnis wissenschaftlicher Wert zu Kosten)

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #816 am: 09. September 2012, 09:43:00 »
Zitat
Die Motoren können also nicht der begrenzende Faktor sein. Vielmehr ist der denke ich die Energieversorgung.

Okay, mag auch sein. Bei dem Gedanken an die "nuclear power" hat man ja gerne Vorstellungen von Energie in verschwenderischer Fülle, die vielleicht gar nicht zutreffen ;) . Stand hier nicht was von 100 Watt, die von der Gesamt-Energieproduktion gerade mal zum Fahren zur Verfügung stehen? D.h. man speichert 10 Stunden lang 100 Watt in die Akkus und hat dann 1 kWh zur Verfügung, um (z.B.) 1 Stunde lang Motoren von insgesamt 1 kW zu betreiben.

1 kW ist gar nicht so wenig. Ich hatte mal ein Mofa mit 0,7 PS ≈ 0,5 kW, mit dem ich 25 km/h schnell fahren konnte. ::)

Zitat
(nebenbei: Die Sichtweite ist es auch nicht, ich hab woanders in einem Curi-Thread gelesen, dass von 100m die letzten 60m schon autonom gefahren werden ohne dass die Roverdriver direkt eingreifen.)

Ich glaube nicht, dass sie den Rover einfach auf Verdacht in unbekanntes Gelände fahren lassen. Sie müssen zumindest grob wissen, "was da hinten ist", allein schon, um wissenschaftlich interessante Ziele auszumachen. Und dazu müssen sie eben einigermaßen detaillierte Fotos von Objekten in 100 Meter Entfernung haben. Bei den MER haben die PanCam-Fotos offenbar ausgereicht, um noch auf 100 Meter Entfernung die Route zumindest grob vorzuplanen und die Details dann ggfs. der autonomen Steuerung zu überlassen.

Ob bei Cury diese neue, zusätzliche 100-mm-Optik ausreichen würde, um auch auf 200 Meter Entfernung zu planen, kann ich nicht beurteilen. Sind das 100 mm physikalisch oder schon Kleinbild-äquivalent?

Terminus (der auf seinem Mofa bergauf oft trampeln musste^^)

Offline wulf 21

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #817 am: 09. September 2012, 10:58:25 »
Stand hier nicht was von 100 Watt, die von der Gesamt-Energieproduktion gerade mal zum Fahren zur Verfügung stehen? D.h. man speichert 10 Stunden lang 100 Watt in die Akkus und hat dann 1 kWh zur Verfügung, um (z.B.) 1 Stunde lang Motoren von insgesamt 1 kW zu betreiben.

1 kW ist gar nicht so wenig. Ich hatte mal ein Mofa mit 0,7 PS ≈ 0,5 kW, mit dem ich 25 km/h schnell fahren konnte. ::)

Das mit den 100 W stimmt schon, aber das ist nicht die reine Fahrleistung, sondern die gesamte elektrische Leistung des RTG (also ohne Abwärme, die ja auch genutzt wird). Der Vergleich mit dem Mofa hinkt etwas, aus folgenden Gründen:

- ich nehmen an, dass man auch noch treten muss, um 25 km/h zu erreichen? Die 0,5 kW beziehen sich aber auf die reine Motorleisung und nicht Motor+Beinarbeit.

- das Mofa mit dir drauf war wesentlich leichter als Curiosity. Wenn überhaupt, müsste man den schon mit einem Kleinwagen vergleichen.

- die 25 km/h wurden wohl auf befestigten Wegen/Straßen erreicht? Die gibt es auf dem Mars nun mal nicht, sodass man wegen losem Staub einen wesentlich höheren Rollwiderstand hat.

- die Motorleistung stand vermutlich zu 100% zur Fortbewegung zur Verfügung, während der Rover noch andere Komponenten zu betreiben hat. Wenn ich mir allein vorstelle 20 mal pro Sekunde aus Kamera-Aufnahmen ein 3D-Geländemodell zu erstellen (quasi der umgekehrte Vorgang einer 3D-Grafikkarte) und das dann noch zu analysieren wird man schätzungsweise beim Energieverbrauch eines Mittelklasse-PC herauskommen (3-stelliger Wattbereich)

- ich weiß nicht, ob die Leistung der Akkus ausreicht, um 1 kW abzugeben. Eventuell bräuchte man größere, schwerere Akkus.

Ich glaube nicht, dass sie den Rover einfach auf Verdacht in unbekanntes Gelände fahren lassen. Sie müssen zumindest grob wissen, "was da hinten ist", allein schon, um wissenschaftlich interessante Ziele auszumachen. Und dazu müssen sie eben einigermaßen detaillierte Fotos von Objekten in 100 Meter Entfernung haben. Bei den MER haben die PanCam-Fotos offenbar ausgereicht, um noch auf 100 Meter Entfernung die Route zumindest grob vorzuplanen und die Details dann ggfs. der autonomen Steuerung zu überlassen.

Ich dachte zur groben Routenplanung würden schon die aus dem Orbit geschossenen Bilder ausreichen. (zumindest lassen sich Krater, Anstiege und Sanddünen erkennen). Dass man langsamer vorankommt, wenn man nebenbei immer nach wissenschaftlichen Zielen Auschau hält ist klar. Ich ging jetzt von einer Missionsphase aus, in der man sich tatsächlich auf das Fahren konzentriert, was es bei Spirit ja tageweise (oder manchmal wochenweise?) gab und vermutlich auch bei Curiosity geben wird.

T-REX

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #818 am: 09. September 2012, 11:04:48 »
Morgen zusammen.

man liest hier immer von einem "Labor von 900 KG", aber ist es nicht so das der Rover auf dem Mars "nur" ca. 300 Kilo wiegt?
Da hier gerade über Geschwindigkeit und Fortbewegung geschrieben wird. Ist die Fortbewegungsart mittels Rädern ( Sojourner, Oppi, Spirit, und jetzt Curi ), gerade bei diesem steinigen, sandigen, wüstenähnlichem Gelände und den geringen Geschwindigkeiten die " gefahren " werden sollen ein Kompromiss bei der Konzeptionierung des Rovers in punkto Gewicht, Energiebedarf ect. oder hat man in den Anfängen auch  andere Arten der Fortbewegung ( z.B. Käferartig-6 Beine ) in Erwägung gezogen. Oder sind Räder einfach das nonplusultra ... Ich weiß die Jungs und Mädels vom JPL sind clever, trotzdem ..

Dino

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #819 am: 09. September 2012, 11:10:20 »
Hallo @alswieich,
das erste Bild von  MAHLI an Sol 33, den 8.09.2012 hat mich sehr begeistert. :)
Die Details des Bildes nach dem Öffnen der wiederverschließbaren, transparenten Schutzabdeckung auf MAHLI sind sehr deutlich und ausgeprägt.
Besonders fasziniert hat mich die Angabe, das der dargestellte Ausschnitt im Bild eine Breite von 86 Zentimeter hat. Der große Stein nahe der Unterkante der Aufnahme hat die Größe von 8 cm. Es wird auch besonders auf das Fehlen von Staub rund um die Steine hingwiesen. Die Vermutung liegt nahe, das dort ein starkes Lüftchen weht. ;)

Credit:NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems
Das Bild in großer Ansicht:
https://images.raumfahrer.net/up021098.jpg
Quelle:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA16130

Wir werden im Laufe der Mission sagenhaft detailierte Bilder durch die Kameras von Curiosity von dem jeweiligen Marsgebiet sehen können. :)

Mit sehr begeisterten und faszinierten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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Offline HausD

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #820 am: 09. September 2012, 12:21:15 »
... man liest hier immer von einem "Labor von 900 KG", aber ist es nicht so das der Rover auf dem Mars "nur" ca. 300 Kilo wiegt? ...
... beschleunigt werden muss aber die Masse von 900 kg, der Mars dagegen muss die "Gewichtskraft",  die 300 "kg" tragen. Die Haftreibung der Räder ist also auch nur 1/3 der von der Erde und bei zu schnellem Fahren geht die Haftreibung in Gleiten über...!
Gruß, HausD

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #821 am: 09. September 2012, 12:41:57 »
man liest hier immer von einem "Labor von 900 KG", aber ist es nicht so das der Rover auf dem Mars "nur" ca. 300 Kilo wiegt?

Ah, guter Punkt, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Es werden zwar nur geringe Geschwindigkeiten gefahren und somit nie lange beschleunigt, das kostet also nicht SO viel Energie und beim gleichmäßigen Fahren ist die Masse ja egal. Aber da Cury ja oft stehenbleibt, muss sie auch oft beschleunigen - das läppert sich.

Und an Steigungen haut die Masse natürlich voll rein. Da ist man als Ingenieur über weniger Schwerkraft sicher heilfroh.  :D

Zitat
... hat man in den Anfängen auch  andere Arten der Fortbewegung ( z.B. Käferartig-6 Beine ) in Erwägung gezogen. Oder sind Räder einfach das nonplusultra ...

Naja, Beine sind schwerer zu steuern und auch energieaufwändiger, da ja zur Fortbewegung immer das ganze "Fahrzeug" (Laufzeug, hihi) in die Höhe gehoben werden muss. Mit Rädern hat man das Problem wenigstens nicht.

Ich schätze, so lange es noch so viel Gelände gibt, in dem man mit Rädern hin kommt, wird es keine laufenden Rover geben müssen. Bei ExoMars, dem Marsroverkonzept der ESA, gibt es immerhin ein Konzept bis hin zum ausgeführten Versuch, dass der Rover zwar normalerweise auf Rädern fährt, aber diese Räder zusätzlich vor und zurück schwenken kann, so dass er nach Erfordernis ein wenig schreiten kann. Auf Raumfahrer.net gibt es dazu auch einen ausführlichen Report.

Terminus

Offline wulf 21

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #822 am: 09. September 2012, 12:50:24 »
Oh, Terminus und HausD waren schneller. Aber ich will nicht nochmal alles umschreiben, daher hier das ganze nochmal ausführlich:

Morgen zusammen.

man liest hier immer von einem "Labor von 900 KG", aber ist es nicht so das der Rover auf dem Mars "nur" ca. 300 Kilo wiegt?

Man muss schon die Größen Gewicht und Masse voneinander trennen. Vereinfacht ausgedrückt: Gewicht ist die Kraft, die den Gegenstand zu Boden zieht. Diese Kraft ist auf dem Mars tatsächlich nur 1/3 von dem auf der Erde.

Masse ist dagegen eine Eigenschaft eines Körpers, die unabhängig davon ist, wo er sich befindet. 900 kg bleiben 900 kg, egal ob auf der Erde, dem Mars, dem Mond oder der ISS. Entsprechend Newton:

Kraft = Masse x Beschleunigung

Das heist: Um den Rover auf dem Mars zu beschleunigen oder zu bremsen, wird genau dieselbe Kraft gebraucht, wie auf der Erde. Setzt man für Beschleunigung die Fallbeschleunigung ein, so erhält man die Gewichtskraft. Was auf dem Mars anders ist, ist die Fallbeschleunigung.

Ob sich das insgesamt positiv oder negativ auf die Fortbewegung auswirkt, da bin ich mir nicht sicher. Positiv ist, das man nicht so leicht einsinkt. Negativ dagegen, das man mit 1/3 Gewicht natürlich auch nur 1/3 Bodenhaftung hat, aber wie gesagt trotzdem die gleiche Kraft zum Beschleunigen und Bremsen braucht.

Völlig korrekt müsste der Satz also lauten, dass der Rover mit einer Masse von 900 kg auf dem Mars nur noch das Gewicht hat, was 300 kg auf der Erde hätten. Oder Man schreibt halt gleich, dass der Rover mit einer Masse von 900 kg auf der Erde ca. 9000 N und auf dem Mars nur noch ca. 3000 N wiegt, mit dieser Einheit der Kraft kann die Allgemeinheit aber meist nichts anfangen.

Ich weiß, das klingt nach Haarspalterei  ;). Aber es ist eben falsch, Gewicht in kg anzugeben.

Da hier gerade über Geschwindigkeit und Fortbewegung geschrieben wird. Ist die Fortbewegungsart mittels Rädern ( Sojourner, Oppi, Spirit, und jetzt Curi ), gerade bei diesem steinigen, sandigen, wüstenähnlichem Gelände und den geringen Geschwindigkeiten die " gefahren " werden sollen ein Kompromiss bei der Konzeptionierung des Rovers in punkto Gewicht, Energiebedarf ect. oder hat man in den Anfängen auch  andere Arten der Fortbewegung ( z.B. Käferartig-6 Beine ) in Erwägung gezogen. Oder sind Räder einfach das nonplusultra ... Ich weiß die Jungs und Mädels vom JPL sind clever, trotzdem ..

Dino

Gute Frage. Man sieht ja, dass einige Bestandteile des Rovers biologischen Körperteilen ähnlich sind. Nehmen wir zum Beispiel den Arm. Der hat eine "Schulter" mit 2 Freiheitsgraden (Richtungen, in die man drehen kann), einen "Ellenbogen" mit einem Freiheitsgrad und ein "Handgelenk" mit 2 Freiheitsgraden, (fast) genau wie eine menschlicher Arm. Ich nehme an, dass das daran liegt, dass der menschliche Arm einfach das Optimum ist (maximal Beweglichkeit mit minimaler Anzahl an Gelenken).

Ich denke deshalb, dass auch Beine eigentlich optimal zur Fortbewegung in unwegsamen Gelände sind, aber Räder sind halt einfacher (= weniger technische Probleme und Ausfälle) und funktionieren ganz gut solange das Gelände einigermaßen eben ist. Der Nachteil ist, dass sich Räder, wie wir aus leidlicher Erfahrung mit Spirit wissen, komplett festfahren können. Ein Bein, das im Boden steckt, könnte man einfach wieder herausziehen, solange man genügend andere Beine hat, die nicht feststecken.

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Online Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #823 am: 09. September 2012, 13:25:34 »
Das mit den 100 W stimmt schon, aber das ist nicht die reine Fahrleistung, sondern die gesamte elektrische Leistung des RTG (also ohne Abwärme, die ja auch genutzt wird).

Ach so. Naja, wenn man von 24+x Stunden (= 1 Sol) ununterbrochener Energieproduktion des RTG die 10 Stunden als Fahrenergiebudget abzwackt, bleiben immer noch 14 Stunden für andere Zwecke übrig. Klingt doch plausibel. Oder lass es 12 oder 15 Stunden fürs Fahren sein. Das war ja auch nur ein Beispiel zur Abschätzung der Größenordnungen. Ich weiß auch nicht, wieviel Energie die Rovermotoren brauchen, lass' es meinetwegen 0,8 oder 1,5 oder 2,0 kW sein.

Schön an der, wenn auch überraschend wenigen, "nuclear power" von Cury ist jedenfalls, dass sie absolut planbar und pausenlos zur Verfügung steht, ganz im Gegensatz zur Sonnenenergie bei den MER.

Zitat
Der Vergleich mit dem Mofa hinkt etwas, aus folgenden Gründen:

- ich nehmen an, dass man auch noch treten muss, um 25 km/h zu erreichen? Die 0,5 kW beziehen sich aber auf die reine Motorleisung und nicht Motor+Beinarbeit.

- das Mofa mit dir drauf war wesentlich leichter als Curiosity. Wenn überhaupt, müsste man den schon mit einem Kleinwagen vergleichen.

- Nein, normalerweise musste ich nicht trampeln. Das war nur an starken Steigungen nötig. (Zum Beispiel hoch zur Schule... Gott, wie peinlich  :-[ . Heute gibt es für sowas schicke E-Bikes, die wenigstens ehrlich nach Fahrrad aussehen.^^) In der Ebene hat dieses 0,7-PS-Motörchen (unfrisiert) tatsächlich ausgereicht, um 25-30 km/h zu fahren.

- Cury wiegt auf dem Mars ja nicht soviel wie auf der Erde, wie T-REX zu Recht angemerkt hat. Okay, ich plus Mofa habe noch lange keine 300 Kilo gewogen, insofern ist Cury immer noch wesentlich schwerer als wir. Cury fährt aber auch wesentlich langsamer als 25 km/h, braucht folglich weniger Energie zum Beschleunigen und wohl gar keine zur Überwindung des Luftwiderstands.

Zitat
- die 25 km/h wurden wohl auf befestigten Wegen/Straßen erreicht? Die gibt es auf dem Mars nun mal nicht, sodass man wegen losem Staub einen wesentlich höheren Rollwiderstand hat.

Stimmt.

Zitat
Wenn ich mir allein vorstelle 20 mal pro Sekunde aus Kamera-Aufnahmen ein 3D-Geländemodell zu erstellen (quasi der umgekehrte Vorgang einer 3D-Grafikkarte) und das dann noch zu analysieren wird man schätzungsweise beim Energieverbrauch eines Mittelklasse-PC herauskommen (3-stelliger Wattbereich)

Hm, ich glaube nicht, dass er im Fahren permanent Fotos macht. Das ist ja keine DARPA-Challenge mit unbemannt rasenden Autos. Dazu dürfte die Rechenleistung der Prozessoren an Bord auch gar nicht reichen.

Wenn ich das bei den MER damals richtig verstanden habe, fährt der Rover jeweils eine kurze Strecke (0,5 Meter oder so) blind, hält an, macht Bilder und wertet die aus. Dann fährt er wieder einen halben Meter, bleibt stehen, wertet aus, er fährt, steht, fährt, steht, fährt... und immer so weiter. Erkennt er ein Hindernis, weicht er aus. Findet er keine Lösung, oder drehen die Räder durch, bricht er die Fahrt ab und wartet auf Anweisungen.

Zitat
Ich dachte zur groben Routenplanung würden schon die aus dem Orbit geschossenen Bilder ausreichen. (zumindest lassen sich Krater, Anstiege und Sanddünen erkennen).

Okay, für die grobe Geländestruktur reicht es bestimmt. Aber wenn ich mir die aktuellen Aufnahmen der HiRise von Cury und den Landehardware-Überresten so anschaue, glaube ich nicht, dass das für detaillierte Erkenntnisse über die Bodenbeschaffenheit reicht.

Terminus

Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #824 am: 09. September 2012, 14:31:00 »
Mahlzeit!

Hier geht es um den Mars-Rover Curiosity und nicht um irgend einen Wunschrover. Wenn ihr die genauen Daten von Curiosity nicht kennt ist doch wohl jede Diskussion über diese Daten überflüssig. Also bitte erst einmal nach diesen Daten suchen. Leider kann ich das jetzt nicht für euch erledigen weil ich gleich zur Arbeit muss.
Und hier noch einige international genormte Neuigkeiten:
Kraft: Newton (N)
Gewicht: Pond (p) ist veraltet (Dank an Terminus)
Masse: Gramm (g)
Genaueres kann man in jedem billigen Lexikon nachlesen.

Gruß
Peter