Kosmodrom Wostotschny

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #925 am: 04. November 2015, 14:30:22 »
PK im MIK-RN

Am Abschluss des Rogosin-Besuchs auf dem Kosmodrom gab es noch eine Pressekonferenz in der Halle des MIK-RN, in denen die Container mit der Sojus 2.1 und ihrer Nutzlast eingepackt stehen, und zur gleichen Zeit auch noch an und in der Halle gebaut wird.

  ZENKI             Roskosmos                 Stv. Min.-Präsident         SpezStroi
Ochlopkow          Komarow                          Rogosin                  Wolosow

In der PK gedachte man zuerst der Toten beim Flugzeugunglück von Ägypten bevor man zum Stand der Arbeiten auf dem Kosmodrom überging.
Nach ZENKI ist
- der Technik-Komplex mit den MIK's und der Transportgalerie fertig und geht in die Erprobung
- der Start-Komplex :
    - Technische Gase   ist noch in Arbeit
    - Tanklager   ist bereit
    - MBO (Serviceturm) ist noch in Arbeit
    - SU (Start-Einrichtung   ist noch viel Arbeit
- zur Angara :
    - Teile (von ZENKI) sind schon fertig
    - Teile davon sind schon hier.
Zur Angara sagte Rogosin, dass auch
- schon mit dem 2. Ausbauabschnitt des Kosmodroms begonnen wurde,
- 2 Startplätze neben dem jetzigen Sojus-Platz entstehen werden,
- 2021 dieser Start-Komplex fertig sein soll    und
- 2023 von dort aus der erste Start einer Mannschaft auf der Angara erfolgen soll.

Für Roskosmos sagte Komarow zum Sojus-Start-Platz:
 ... in 2 Wochen beginnen wir mit der Erprobung...  und ...
 ... wir haben die Kontrollgruppe gegründet ... und ...
 ... wir werden damit operativ tätig, wenn es sein muss.
Rogosin wiederholte noch einmal die Worte des Präsidenten, dass man nicht in Hektik verfällt, sondern viel besser alles gründlich vorbereitet. ( ... ich habe u.a. gehört: wir müssen nicht am 1. Mai starten!)

Im Lauf der PK wurden Fragen zu den Lebensbedingungen der Beschäftigten, speziell zum neuen Wohngebiet gestellt.
Hier antwortete SpezStroi mit dem Hinweis auf die ertsen vier fertigen 9- und 6-Geschosser und ... wir bauen weiter an der neuen Stadt, die neben der alten Siedlung entsteht.

Auf die Frage nach den "vielen Fehlern und den falschen Unterlagen von denen man liest" lachte Ochlopkow von ZENKI darüber: "Wenn ich das schon höre... das ist einfach falsch" und bat die Journalisten die nicht ausbleibenden Änderungen und Anpassungen doch positiv zu sehen, da nicht alles was vor 8 Jahren auf das Papier gebracht wurde auch heute nochhaargenau so ist, oft geht es um Millimeter...

Zum TK gab es dann noch das,
- die Lager-(und Vorbereitungs-)halle ist nach ZENKI fertig   und
- für die Vorbereitung der Rakete braucht man 1 Monat, für die Nutzlast 2 Monate,
- lt. Rogosin werden noch zwei solche Hallen (und er weist dabei auf die MIK-RN-Halle in der sie sitzen)
  für die Angara und ihre Nutzlasten nötig.

In der Hoffnung, das richtig verstanden und wiedergegeben zu haben,
Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #926 am: 06. November 2015, 10:05:00 »
Rogosin-Besuch Nr.46

Bei der 46. Baustellenbegehung des Kosmodroms "Wostotschny" gab es einen wichtigen Besuch des Kontroll-Punkts (KP - Bunker) auf dem Start-Komplex (SK).
Start- und Missionskontrollraum                           Foto: Rogosin
Hier, wo nocheinmal das Video von der parallelen Startverfolgung von Progress gezeigt wurde, kam es zu einer nicht ganz so ernst gemeinten Bemerkung von Rogosin:
            Hier sitzen also die Gamer?
Darauf versicherte der (immer geprügelte und hundemüde) Oberbauleiter Mordowjez, etwas sarkatisch zustimmend,
dass ... hier immer die Operatoren sitzen
Zuvor, im Kontrollraum der Gebäudeleittechnik des KP, hatte sich gezeigt, dass es immer noch keine permanente (Steuer-)Verbindung zwischen Wasserversorgung und Lüftungsanlagen gibt, was an der nicht von den Niederlanden gelieferten Anlagen-Baugruppe liegt und der Kauf von anderen Fremdgeräten für eines der Objekte bisher mißlang.
Doch es ist ein Kauf in China durch Rogosin (als Bundesregierung RU) zusagt, zwar teuer, aber möglich, und dann, so Oberbauleiter Mordowjez, bei voraussichtlicher Lieferung am 10.11., ...verlassen die Elektriker am 15.11. den Raum. Dann kann die Erprobung beginnen

 Elektriker = SpezStroi <-> Erprobung = ZENKII ... der Kleinkrieg läuft noch ...

Das zeigt wieder einmal mehr, dass die Rogosin-Besuche notwendig sind.
So will er auch (zum 47. Mal) Ende Nov./Anf. Dez. wieder kommen, ... auch wenn die Arbeiter jetzt gemault haben, dass sie wegen "dem" extra Schnee schieben mussten ...
                                                                    Quelle : Kommersant - Text Iwan Safronow
Kommersant berichtet für mich diesmal erstaunlicherweise relativ sachlich und objektiv, offenbar hat der (oben genannte) Hinweis auf der PK gewirkt. Daher habe ich auch etwas zur Sache finden können!

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #927 am: 08. November 2015, 19:48:05 »
Stromversorgung stabil...

Diese Meldung ist nun das 4. oder 5. Mal von SpezStroi gemacht worden? Was hat es damit auf sich?
Nun, diesmal ist die Stromversorgung unterbrechungsfrei bebaut, erprobt und inbetrieb genommen worden!

Allein für die MIK-s muss an 12 Entnahmestellen die Unterbrechungsfreie Stromversorgung von bis zu 225 kVA sichergestellt werden.
Das setzt voraus, dass den bei Volllast arbeitenden MIK-s 10 Minuten lang über Batterien und Wechselrichter innerhalb von 18ms nach dem Ausfall des Stromnetzes die unterbrechungsfreie Versorgung gewährleistet wird. Diese Zeit von ca. 10 min brauchen dann die Diesel-Notstromaggregate um anzulaufen und stabil die Energieversorgung übernehmen zu können. Sie werden im Falle eines Stromausfalls auf der Hauptstromleitung automatisch aktiviert und haben eine Kapazität von 700 und 550 kVA, und müssen über eine geraume Zeit störungsfrei laufen. Eben bis der Störfall auf der Hauptleitung beseitigt ist, was bei einer Ringleitung schnell gehen kann, sich aber auch über Stunden hinziehen kann.

Die einzelnen Stufen dieses automatischen Ablaufs, wie die Stabilisierung der elektrischer Parameter - Spannung, Frequenz und Phasenlage-,  einschließlich eines entsprechenden Notfallalarms und Notfallschutzes - obwohl man bei 18ms Reaktionszeit der Batterie-Ersatz-Anlage eigentlich nichts merken sollte-, werden während des Hochfahrens der Notstromversorgung von der Zentrale im KP (Kontroll-Punkt) aus überwacht.                                Bild : TV ROSSIA24
Damit müsste es eigentlich heißen: Stromversorgung nun auch im Notfall stabil , denn sie liefert unterbrechungsfrei den Strom für die Geräte und Anlagen in den Montagehallen und Brandmeldeanlagen, das Sprach-Alarmsystem bis hin zu den Entrauchungsventilatoren.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #928 am: 11. November 2015, 10:51:04 »
Leistungen für das ZPK-Wostotschny beschrieben

Die Leistungsbeschreibungen für die Schaffung des Zentrums zur Kosmonauten-Ausbildung und Flugvorbereitung auf dem Kosmodrom Wostotschny sind bereits erstellt worden, sagte - laut RIA Nowosti -  am Dienstag, dem 10. November, der Leiter des Kosmonauten-Trainings-Zentrums ZPK (CTC), Juri Lontschakow.
"Wir bauen das Kosmodrom Wostotschny. Wir werden da eine Basis haben, wo die Mannschaften am Startplatz ankommen, die weitere Flugvorbereitung haben werden, die Aufgabenstellung dazu sind schon entwickelt worden," - sagte Lontschakow zur Eröffnung der Internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz "Bemannter Flug ins All."
Einer, der maßgeblich an der praktischen Umsetzung der nächsten Generation russischer bemannter Raumschiffe arbeitet ist Mark Serow. Er, der Forschungs- und Erprobungs-Kosmonaut (und der Ehemann von E. Serowa), war auch schon zu eienm Arbeits- Besuch auf "Wostotschny".


 M. Serow vor dem Serviceturm und unter der Tulpe von "Wostotschny"


Vorbereitung für die neuen Aufgaben des ZPK-Wostotschny      Fotos : Mark Serow

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #929 am: 13. November 2015, 14:48:36 »
Kollektorgänge übergeben

Die Kollektorgänge (unterirdische Verbindungswege) auf dem Startkomplex wurden am 11.11.2015 von Spezstroi bauseits übergeben, so dass die nachfolgenden Gewerke unter der Regie von ZENKI weiterarbeiten und v.a. erproben können.


SpezStroi-Service - beim Kabelauslegen in einem der Kollektorgänge           Fotos : Rogosin FB (Amur-info)

Die Bauarbeiter übergaben die Kollektorgänge (Tunnel) des Startkomplexes von Wostotschny nach dem Verlegen der letzten Versorgungskabel nun zur weiteren Installation, so steht es bei Oborona.
"In den Tunneln, die bereits mit den Wärme- und Wasserleitungen ausgestattet sind,  wurden weitere Versorgungskabel-Netze eingebracht."
Die Kollektorgänge (Tunnel) des Startkomplexes  sind eine Art Arterien mit allen für  den Betrieb notwendigen Verbindungs-Rohren und -Kabeln zwischen den Funktions-Gebäuden. Man kann dort von den Bauten aus hinein, es gibt aber auch Eingänge an den Kreuzungen der Kollektoren, die man immer wieder als kleine Würfelhäuschen zwischen den Bauten auf den Bildern sehen kann.
Die Gesamtlänge der Tunnel ist mehr als 6 km und bildet eine Art unterirdische Stadt mit mehr als 5 Kilometern Trinkwasserleitungen, dazu etwa 160 Metern Feuerlöschleitungen und fast 6 Kilometer Leitungen für die Heizungsanlagen des Komplexes. Dazu kommen nun noch in die 100 km Elt.-Kabel und -Leitungen.

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #930 am: 18. November 2015, 11:50:46 »
Bau des Abgaskanals

Beim Bau des Abgaskanals auf dem Startkomplex von Wostotschny muss die Festigkeit der Struktur so gut sein, dass sie beim Start der Rakete die enormen Gasdynamikkräfte, Stoßwellen und Vibrationen im Grund des Kanals und an seinen schrägen Wänden sicher aushalten kann.


Bild von "Vernadelungs-" oder "Nagel-" Arbeiten von vor einem Monat          Bild : SpezStroi - NovKos

Um die Stabilität insbesondere an den Böschungen zu gewährleisten, werden "Nägel" bis tief in den Boden getrieben. Das Einbringen jedes der 4012 "Nägel" ist technisch schwierig, das Bohren und Verfugen mit Zementmörtel der Nagel-Elemente erfordert.
Nach dem "Nageln" wird jede 10. Nagelstelle mit einem Hydraulikzylinder getestet, wie man vorn im Bild sieht. Der Test erfolgt am jeweiligen Dorn ("Nagel") - bei einer Länge von 12 Metern mit 15 Tonnen, und - bei sechs Metern mit sechs Tonnen Zugkraft.

Gruß, HausD

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Offline Mim

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #931 am: 18. November 2015, 12:18:18 »
Hallo HausD,
danke für deine nimmermüde Berichterstattung!

Der Steilwandbagger erinnert mich irgendwie an einen Marsorbiter...  ;D

Grüße, Mim

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #932 am: 18. November 2015, 16:40:08 »
Hallo Mim,
Dank zurück!
Eigentlich hat es ja nichts direkt mit Raumfahrt zu tun, aber es gibt in Nachbarforen seitenweise Spekulationen darüber was dort gemacht wird. ... und auch mit seltsamen Ansichten, daher die etwas sachlichere Darstellung der Ver"nagelung" mit Bohrarm und -Hammer am hangtauglichen Bagger sowie der Zugkraftprüfung.

Gegenbeispiel: A14 mit einigen Erdrutschungen in neueren (kostengünstig errichteten) Bauabschnitten...

Gruß, HausD

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Offline marten

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #933 am: 18. November 2015, 21:38:04 »
Ja, auch von mir ein ganz großes Dankeschön für die interessanten Berichte über den Fortschritt in Wostotschny! Nicht oft hat man im Leben die Möglichkeit, "live" dabei zu sein, wenn ein Weltraumbahnhof gebaut wird...  8)
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit" - Neil Armstrong

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #934 am: 21. November 2015, 09:30:18 »
Wostotschny - Video


«Восточный»: проверка готовности - «Wostotschny»: Überprüfung der Bereitschaft
Erprobung der Systeme:
- Mobiler Service-Turm (MBO)
- Kommando- und Mess-Komplex (KSISO)
- Telemetrie-Kommunikation mit dem "Hirn" des Kosmodroms ZUP/MCC im Kommando-Bunker (KP)
Daran beteiligt sind unter der Leitung von Roskosmos hauptsächlich ZENKII "Motor", NIISK "Barmin" - Starteinrichtungen, RKZ "Progress" - Nega Stat - Funk-Verbindungen beteiligt, während SpezStroi seine Arbeiten im wesentlichen beendet hat.
Am Ende Besuch bei jungen Eltern in ihrer Wohnung im neu errichteten Stadtteil.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #935 am: 26. November 2015, 13:04:59 »
MIK KA bereit

ZENKI meldet vor einer Stunde, dass die Halle MIK KA, die Montage- und Erprobungshalle der "Kosmischen Apparate" mit allen Vorrichtungen für die Nutzlasten ausgestattet wurde.

Es sind die Arbeitsplätze für "Wolga", "Fregat", Nachrichtensatelliten und weitere Nutzlasten eingerichtet.
                                             Bild Roskosmos - Filiale Wostotschny
Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #936 am: 30. November 2015, 13:45:07 »
Die Anlieferhalle...

... des Technik-Komplexes auf dem Kosmodrom Wostotschny ist fast leer und kann nun langsam inbetrieb genommen werden.  MIK RN und MIK KA sind in der Erprobung.



                         Auschnitt
      MIK RN                                 Wohngebiet
      MIK Anlieferung                     Transportgalerie


   Auschnitt        Mobiler Service-Turm  (MBO)

Zu den Bildern schreibt Rogosin, dass die Starteinrichtung mit den für einen Start "mindestens" notwendigen Energiequellen verbunden und stabil versorgt ist.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #937 am: 09. Dezember 2015, 08:29:46 »
Tank- und Neutralisations-Station SNS

Auf diesem Bild von Rogosin, im Juli 2015, ist dieser Hallenteil "Tank- und Neutralisations-Station" (ЗНС - SNS [engl. ZNS]) vorn, Bildmitte zu sehen, der Anbau an die höhere Halle MIK-KA mit den kammförmigen Fenstern.

Auf dem Panorama vom Anfang Oktober 2015 ist das MIK-KA Gebäude mit der links daran gebauten Halle - SNS - für die Befüllung und Neutralisation der Oberstufen und der "Kosmischen Apparate" (KA) zu sehen, rechts sieht man ein Stück der Transportgalerie und der Halle MIK-RN.


Halle SNS am 24.11.2015 - Bauseits fertig - Ausrüstung wird eingebaut (daher auch noch Montageöffnungen vorhanden)

Das Innere der 1728 m² großen und 21,4 m hohen Halle SNS, in der es auch 2 Brückenkräne mit der Tragfähigkeit von 32 t gibt (01.10.2015).

Ein Raum der "Befüllung und Neutralisation", der mit säurefesten Keramikfliesen ausgekleidet ist, wird von den Rohrleitungsbauern (ZENKI oder Sub) mit Befüllungsstationen ausgestattet     01.10.2015
                                                                    Quelle, Fotos: Spezstroi
Gruß, HausD

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Offline Riker

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #938 am: 11. Dezember 2015, 14:16:20 »
Jetzt, wo ich gerade die Landung der Sojus in Kasachstan sehe, frage ich mich, wo denn die Landezonen sein sollen, wenn von Wostotschny gestartet werden soll.... ?
Sollen die Landezonen ebenfalls nach Russland verlegt werden?
"Machen Sie's so!"

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #939 am: 17. Dezember 2015, 07:28:06 »
Erste Treibstofflieferung

ZENKI ist bei der Erprobung der Leitungs- und Lagerungssysteme für Flüssigstickstoff.

Am Bahnsteig neben dem Hallenbau für den Sauerstoff und Stickstoff ist die erste Ladung LN2 im Kühlwagen eingetroffen und wird umgepumpt.
Eine bekannte Agentur hat daraus die Erste Treibstofflieferung gemacht, wobei es ja auch irgendwie stimmt...


                                                                                            Fotos : via NovKos
Von ZENKI wird gemeldet, dass ... zur Speicherung der Kraftstoffkomponenten eine Kapazität von 200 Kubikmetern und Prozessleitungssystem und Drains installiert wurden.
Die autonomen Tests fast abgeschlossen. Einschließlich zur Herstellung und Speicherung von Druckgasen.  ... auch die Arbeiten an den Abfüllanlagen für die Druckgase (Stickstoff, Helium, Druckluft), die für die Tests der Trägerraketen und Raumfahrzeuge erforderlich sind.


Der wichtigste Satz bei ZENKI ist dieser:  die notwendigen Tests der Verarbeitungsanlage soll über das  neue Jahr abgeschlossen sein,  da Mitte Januar die geplanten Test der Trägerrakete durchzuführen sind.

Wenige Tage vor dem Anrollen der Kesselwagen war die Abzweigstrecke Ledjannaja - Kosmodrom vom Bundesamt der Eisenbahnverwaltung für den Verkehr freigegeben worden.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #940 am: 18. Dezember 2015, 12:11:33 »
PK Putin zum Kosmodrom Wostotschny

In der "Kommersant" gibt es die Antwort Putins auf die Frage zur Rolle des Journalisten Sokolow beim Aufdecken von "Mauscheleien" ( bei der Suche des Ortes in den Jahren 2008 bis 2012 ) zur Baustelle Wostotschny und seiner Festnahme deswegen :
14:43 
Wenn Sokolow an Enthüllungen über das Kosmodrom Wostotschny gearbeitet hat, ich bin ihm dankbar. Wenn sich das bestätigt, werde ich ihm helfen.
Der Entwurf des Kosmodroms ist nun schon vor einigen Jahren begonnen worden, und es ging zunächst um die Auswahl der Stelle, wo es errichtet werden sollte.
Zunächst bot sich ein Platz an der Pazifikküste in der Nähe von Wladiwostok an der Küste an.
Es wurde aber noch nicht mit dem Bau begonnen. Denn dieselben Experten sagten, die Amerikaner in Cape Canaveral müssen immer wieder die Landung und die Starts wegen des dort herrschenden Wetters verschieben, weil der Ozean in der Nähe eine Vielzahl von Problemen mit sich bringt und damit ist es am besten, es auf dem Kontinent zu bauen. Ich hoffe, dass in dem Zeitrahmen, den wir vorgeschlagen haben - im ersten Quartal 2016 - dann der erste Start sein wird.
Aber bestimmten Daten müssen wir nicht nachjagen. Das Wichtigste ist, dass alles qualitativ hochwertig erledigt wird. Wostotschny - das ist das größte Projekt von nationaler Bedeutung.


Gruß, HausD

tobi

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #941 am: 18. Dezember 2015, 12:25:00 »
PK Putin zum Kosmodrom Wostotschny

In der "Kommersant" gibt es die Antwort Putins auf die Frage zur Rolle des Journalisten Sokolow beim Aufdecken von "Mauscheleien" ( bei der Suche des Ortes in den Jahren 2008 bis 2012 ) zur Baustelle Wostotschny und seiner Festnahme deswegen :
14:43 
Wenn Sokolow an Enthüllungen über das Kosmodrom Wostotschny gearbeitet hat, ich bin ihm dankbar. Wenn sich das bestätigt, werde ich ihm helfen.
Der Entwurf des Kosmodroms ist nun schon vor einigen Jahren begonnen worden, und es ging zunächst um die Auswahl der Stelle, wo es errichtet werden sollte.
Zunächst bot sich ein Platz an der Pazifikküste in der Nähe von Wladiwostok an der Küste an.
Es wurde aber noch nicht mit dem Bau begonnen. Denn dieselben Experten sagten, die Amerikaner in Cape Canaveral müssen immer wieder die Landung und die Starts wegen des dort herrschenden Wetters verschieben, weil der Ozean in der Nähe eine Vielzahl von Problemen mit sich bringt und damit ist es am besten, es auf dem Kontinent zu bauen. Ich hoffe, dass in dem Zeitrahmen, den wir vorgeschlagen haben - im ersten Quartal 2016 - dann der erste Start sein wird.
Aber bestimmten Daten müssen wir nicht nachjagen. Das Wichtigste ist, dass alles qualitativ hochwertig erledigt wird. Wostotschny - das ist das größte Projekt von nationaler Bedeutung.


Gruß, HausD

Finde ich etwas schade, weil ein Bau bei Wladiwostok für die touristische Erschließung ein enormer Vorteil gewesen wäre. Wladiwostok scheint ja auch eine hübsche Stadt zu sein, wenn man sich das bei Wikipedia anschaut, was Lust auf einen Besuch macht.

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #942 am: 18. Dezember 2015, 12:48:00 »
Hallo tobi,
so schön die Stadt auch ist und den Vorteil der südlicheren Lage hat, die Startorbits für den bemannten Teil führen auch weiter in das U S A -Gebiet hinein. Das hat aus meiner Sicht auch eine Rolle gespielt, letztlich auf das ehemalige Swobodny zu gehen.
Zur touristischen Enwicklung gibt es ja auch schon erste Ansätze (s. weiter vorn).

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #943 am: 18. Dezember 2015, 20:14:57 »
Ähnlichkeiten

Beim Betrachten des MIK (40?) auf dem Platz 31 mit der Sojus-2.1 und  der Nutzlast Progress MS sind mir Ähnlichkeiten zum MIK RN auf dem Kosmodrom Wostotschny aufgefallen.

Neben der allgemeinen Ausführung der Halle sind mir die seitlich an der Wand befindlichen
Galerien und Hilfsmittel aufgefallen, nicht identisch, aber deutlich anders als die Halle MIK 112 aufgebaut ist


Auch der Deckenaufbau der Halle mit der Beleuchtung und der LTA zeigen ein ähnliches Bild                          Fotos : ENERGIA

Gruß, HausD


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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #944 am: 22. Dezember 2015, 12:39:02 »
Progress MS-01 in Verbindung mit Wostotschny

Bei Roskosmos steht hier , dass das Relais-Satelliten-System aus den drei "Lutsch-5A", "Lutsch-5B", "Lutsch-5C(W)"  besteht... und drei Erdstationen : Koroljow, Schelesnogorsk und Uglegorsk.
Koroljow bei Moskau
Schelesnogorsk nördlich des Baikalsees
Uglegorsk  KSISO (Empfangs- und Sendestation) auf dem Kosmodrom Wostotschny.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #945 am: 26. Dezember 2015, 11:24:46 »
Opto-elektronischen Komplex im Altai

Hier haben die Fachleute von ZENKI ein "weihnachtliches" Feldlager aufgeschlagen:

Ausgerüstet war es auch mit dem opto-elektronischen Komplex zur Bahnverfolgung der startenden Rakete sowie der Trennung von den Raketenstufen und der Verortung niedergehenden Teile, wie er hier schon einmal bei der Erprobung bei sommerlichen Temperaturen bei Moskau vorgestellt wurde. Auf dem Bild aus dem Video von Roskosmos ist der opto-elektronische Komplex ganz rechts, neben dem blauen Kasten, zu sehen.


Die Fallgebiete der einzelnen Teile (hier des Trägers der Progress MS01 ( s. auch dort )) - blaue Bahnen - werden in den 3P ( Elliptischen Gebieten) durch blaue Ellipsen gekennzeichnet, deren aktueller Stand im weissen Kasten angezeigt wird. Diese Angaben stehen dann allen Bergungsmannschaften zur Verfügung.


Kosmische RaketenstufenDiese Erprobung der Ausrüstung und der Instrumente im winterlichen Altai-Gebirge dient auch dem zukünftigen Einsatz auf dem neuen Kosmodrom Wostotschny.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #946 am: 02. Januar 2016, 08:12:45 »
Wostotschny in der "Kosmischen Woche 124"

In der  "Kosmischen Woche 124" hat Väterchen Frost und sein Schneeflöckchen auch Wostotschny bei der Erprobung im Schnee besucht

Das Zusammenspiel von Tulpe und Serviceturm


Das KSISO, die Bahnverfolgungsstation, verfolgt im Schnee Spuren am Himmel


Kosmische Woche 124 : Ergebnisse 2015 und Pläne 2016
Gruß 2016, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #947 am: 02. Januar 2016, 11:31:12 »
Rogosin zu "Wostotschny" im TV RU24

Gleich die erste Frage des Interviews vom 30.12.15 bezog sich auf "Wostotschny":
"...Sie hatten wieder einen Kontakt mit dem Kosmodrom Wostotschny. Wie war das Treffen? Wie ist der Stand der Vorbereitung?"
In seiner Antwort sagt Rogosin, dass jetzt die dort arbeitenden Menschen und ihre Unterbringung im Vordergrund stehen und
 "... die ersten schon Silvester dort in ihren Wohnungen feiern. Sie haben jetzt als nächste und wichtigste Aufgabe: - am 19. Januar öffnen sie die Container, in denen jetzt noch die Blöcke der Trägerrakete "Sojus" verpackt sind,  in der (Vor-) Montage -Halle (-Sborka), die das erforderliche Hochreinheits-Niveau erreicht hat, bauen sie zusammen  - nur dort kann die Montage erfolgen.
Und dann werden die Tests des Flugkörpers beginnen
."
                                            Quelle : oborona.gov
Damit ist nun klar, dass die Halle (Sborka) für die (Vor-) Montage der Trägerrakete jetzt endlich freigeräumt und keine Baustoffablage mehr ist und auch die erforderliche Sauberkeitsstufe für Fußboden, Wände, Decke sowie Zugänge erreicht hat. Somit ist auch dort die Fertigstellung, das Einfahren, der Lufttechnischen Anlage erfolgt und der 19.01.2016 als wichtiger Termin gesetzt.
Nun könnte es dort so wie im Video von Beitrag hier, aussehen:
Block auspacken, prüfen, und ins MIK-RN ...
..., gegenüber, auf kurzem Wege zur Endmontage fahren.

Gruß, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #948 am: 03. Januar 2016, 09:20:53 »
Siedlung Uglegorsk wird Stadt Ziolkowski

31. Dezember 2015, nun ist es amtlich, berichtet die IA "Data". Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete das Bundesgesetz, nach dem die Siedlung Uglegorsk in der Nähe des Kosmodrom Wostotschny den Titel Stadt und den Namen Ziolkowski erhält.
Die Staatsduma hatte das Gesetz am 23. Dezember 2015 verabschiedet, das am 25. Dezember 2015 der Föderationsrat genehmigt hat. 
Dekret № 578-03 «Über die Umwandlung der Siedlung Uglegorsk in der Amur-Region».

Gruß, HausD

christian

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #949 am: 04. Januar 2016, 01:46:29 »
Interessant wie ein Weltraumbahnhof ensteht, hab den Thread begeistert zweimal durchgelesen.
Technisch und wirtschaftlich eine tolle Idee. Für Baikonur zahlt Russland ja ca. 200 Mio Euro Pacht jährlich  >:( .
Und technisch ist Baikonur in die Jahre gekommen.

Und es wird nicht nur die Sojus Startrampe am neuen Standort geben. So wie ich es verstanden habe Baut man später noch aus.

Die Sojus Startrampe als zuverlässige einnahme Quelle + dann möglichst schnell von der 200 Mio Euro Pacht jährlich für Baikonur rauskommen = Und das Geld in den weiteren Ausbau des Kosmodrom Wostotschny und Raketen Entwicklung bzw. Bemannte und Unbemannte Raumfahrt, stecken ;)

Und ein teil geht in Bildung, Gesundheit, Straßen etc. für Russland.