Obama und Romney beantworten 14 Fragen zur wissenschaftlichen Ausrichtung ihrer Politik:
http://www.sciencedebate.org/debate12/
Frage 12 beschäftigt sich mit Weltraumpolitik.
Ich versuch mich mal an einer Zusammenfassung:
Obama:
- Unterstützung kommerzieller Raumfahrt
- weiterhin Unterstützung von unbemannten Missionen zur Erdbeobachtung und "robotischer Weltraumforschung" (ich denke gemeint sind alle Arten von Sonden zu anderen Himmelskörpern inklusive Orbiter, Lander und Rover)
- Weiterbetreiben der ISS bis 2020 und vielleicht darüber hinaus
- Weiterbetreiben eines langfristig angelegten bemannten Programms mit
- Testflug der neuen Kapsel 2014
- Asteroidenmission bis 2025
- Marsmission in den 2030ern
- so wie ichs verstanden hab, heist er die Unterstützung der NASA gut, da dies "hier auf der Erde" Arbeitsplätze sichert
Also Alles in Allem bleibts wie es ist ohne größere Änderungen.
Romney:
Da stehen viele Geimeinplätze über die Bedeutung der Raumfahrt und wenig konkretes über die eigenen Pläne, das wichtigste hat Volker schon herausgelesen. (OT: Das zieht sich nebenbei durch alle Antworten, wenn er denn mal konkret wird, dann nur um auf Dinge hinzuweisen, die Obama seiner Meinung nach falsch gemacht hat, aber nie über das was er vorhat. Erscheint mir nicht sehr vertrauenswürdig)
Ich versuch mal noch ein paar Dinge zwischen den Zeilen herauszulesen:
- noch stärkere Konzentration auf den privaten Sektor
The success of private sector enterprises in achieving these objectives opens a new chapter in American leadership.
Scheint also der altbekannte Republikanische Glaubenssatz zu sein (Staat = schlecht, Privatunternehmen = gut)
- er gibt euphemistisch verpackt zu, dass er im Grunde genommen keine Ahnung hat, was er genau will:
I will bring together all the stakeholders [...] to set goals, identify missions, and define the pathway forward.
Er will sich also von den Fachleuten sagen lassen, was das beste ist. Da sich diese einig sein dürften, dass es besser ist, Projekte langfristig weiterzuführen und nicht schon wieder alles über den Haufen zu werfen, schätze ich, dass es insgeheim darauf hinausläuft, Obamas Projekte fortzuführen, was er so wohl nicht zugeben würde.
- andererseits kommt wohl, zumindest organisatorisch, eine größere Änderung auf die NASA zu:
Rebuilding NASA, restoring U.S. leadership, and creating new opportunities for space commerce will be hard work ...
Versteh ich nicht ganz. Wurde die NASA denn zerstört, wenn sie wieder aufgebaut werden muss? Zusammen mit
A strong and successful NASA does not require more funding, it needs clearer priorities.
könnte das so interpretiert werden, dass es eher Kürzungen geben wird. Vielleicht hat er ja vor andere Missionen zusammenzustreichen und evtl. fest zu beschließen, dass die ISS 2020 aufgegeben wird, um das bemannte Marsprogramm zu finanzieren? Aber das sind Spekulationen. Allerdings sieht man deutlich, dass er nicht sonderlich zufrieden mit der momentanten Arbeit der NASA ist, während Obama diese ja ausdrücklich gelobt hat.
- Gegen Ende kommt noch etwas ziemlich populistisches Geschwafel über die nationale Sicherheit. Das hat nur am Rande was mit dem Raumfahrtprogramm zu tun, da Spionagesatteliten ja schließlich aus dem Verteidigungs-Etat bezahlt werden.
-ganz am Schluss sagt er noch was darüber, dass er "Weltraumgüter" (?) ins Ausland verkaufen wolle. Sollen also wir jetzt amerikanische Arbeitsplätze sichern statt der NASA?
Zusammenfassend lässt sich wohl sagen, dass Romney für die Raumfahrt ein großer Unsicherheitsfaktor wäre und es besser ist, wenn Obama im Amt bleibt. (Also im Grunde genommen auch nichts Neues)