Ich präzisiere mal meine Vermutungen zum aktuellen Problem von HP3:
Bei diesem Gerät befindet sich das Kabelfach für das Anschlusskabel im HP3 selbst, anders als beim SEIS, wo das Verbindungskabel aus dem Lander herausgezogen wurde. Damit beim Aussetzen des HP3 nicht das gesamte Kabel unkontrolliert rausläuft ist am Ende des Kabelfaches irgendeine Bremseinrichtung eingebaut, die gleichzeitig durch einen leichten Zug am Kabel dafür sorgt, dass HP3 während des Aussetzens nicht unkontrollierte Rotationsbewegungen ausführt. *
HP3 im Schnitt mit den beiden Flachkabel-Compartments:
(Quelle: NASA/JPL-Caltech/DLR)
Ich
vermute(!) mal, dass es an dieser Bremse ein Problem gibt/gegeben hat, eventuell ist dort eine Kabelschlaufe mit hineingerutscht, die den freien Auslauf des Kabels gestoppt hat oder es gab einen Fehler an der Bremse selber. Daraufhin hat ein Kraftsensor auf dem Lander einen Notstopp für den Arm ausgelöst.
Auf dem Bild ist auch der Sensorkopf auf dem "Bohrturm" erkennbar, zusammen mit der Verkabelung. Da der Greifer, der den "Grapple Point" derzeit im Griff hat, nach links geneigt ist, würde er beim Öffnen gegen diesen Sensorkopf schlagen und könnte sich dabei dort verhaken.
Derzeit wird die Bewegung des Arms progammiert, um den Greifer wieder senkrecht zu stellen. D. h. der Unterarm wird einige cm eingeklappt und der Oberarm ganz leicht angehoben.
......
* Bei SEIS war diese Bremseinrichtung im Lander integriert und konnte aktiv betätigt oder geöffnet werden.
(Edit: Bilderlink restauriert)