Das DreamChaser so wie jetzt irgendwie "europäisch" fliegen wird, sagt wohl auch keiner. Bei solchen Arbeiten geht u.a. aber darum, technologische Anknüpfungspunkte herzustellen und zu erhalten. Das sind dann strategische Schritte auf tiefem Niveau (im Gegensatz zu "high level"), um in der unbekannten Zukunft ggf. ein passender oder gar offensichtlicher Partner zu sein ... das ist aber auch wie sonst im Leben: nicht alle Investitionen zahlen sich aus, aber sie schaffen Potenziale. Studien helfen Technologien zu verstehen ... und ggf. auch auszusortieren.
Das ist auch gerade ein Problem in unserer Raumfahrtförderung: wenn ich A sage, muss ich (implizit) bis Z kommen. Das ist die Erwartung in der Politik (und offenbar auch hier). Dabei ist es gerade am Anfang wichtig, viel auszuprobieren und Ideen wettstreiten zu lassen, Technologien zu verstehen. Wenn eine Phase 0 oder A dann schiefgeht, ist das besser, als erst in Phase C festzustellen, dass es alles viel aufwändiger wird. Daher: es ist grundsätzlich gut, dass solche kleinen Dinge erlaubt und getan werden. Ihr fordert doch sonst auch immer, dass mal neue Dinge probiert werden und ausgetretene Pfade verlassen werden ...
Überhaupt: Immer wieder hört man hier diesen Tenor heraus, dass die Leute in der deutschen/europäischen Raumfahrt offenbar alles falsch machen. Ohne Ansehen der Personen und Details: wie wahrscheinlich ist das überhaupt? Das ist mindestens unfair. Wer schon mal in einem Raumfahrtprojekt gearbeitet hat, kennt die Herausforderungen, sowohl programmatisch als auch technisch. Das mit einem einfachen Stammtischblick abzubügeln, wird der Sachlage und den Menschen in der Raumfahrt nicht gerecht.