Persönliche Raumfahrterinnerungen

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Ashira

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #25 am: 09. Juli 2011, 12:53:28 »
Guten Morgen, leider konnte ich den Shuttlestart nicht live mitbekommen. Ich musste arbeiten und hatte in dem Moment zu tun. Das Gefühl war und ist komisch, zu wissen, das gestern zum letzten ein Shuttle auf der Startrampe stand und gen Himmel abhob....

Traurig, vor allem 8000 Leute, die ihre Jobs verlieren, und ihre Leidenschaft...

Aber es geht weiter.

PS: Grüße auch von meiner Seelenschwester Sarja...

klausd

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #26 am: 09. Juli 2011, 13:26:10 »
Something we will never see again


jakda

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #27 am: 09. Juli 2011, 13:32:36 »
Ein hier seltener Mitschreiber grüßt alle Freunde des Shuttles - und da ich uns alle dazu zähle...
Ich habe mit 12 die Mondlandung in der Nacht bei meiner Oma auf dem Sofa verfolgt, danach kein
Raumfahrtereignis mehr ausgelassen - und glaubt mir, es gab für mich schön öfters solche
(unverständlichen) Zusammenbrüche von Raumfahrtprogrammen - kleine und große...

Freunde  - Kopf hoch!!!

jakda

... oder einfach Andreas

________________________________________________

Was ist eigentlich mit dem ET-Video?

Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #28 am: 09. Juli 2011, 13:49:48 »
Post #282 aus dem Start-Thread:

"Mir fällt da ganz spontan eine auf den ersten Blick sehr profane, dann aber doch sehr wichtige Sache ein.

Mir ist bei den 134 Flügen, bei denen ein Shuttle den Orbit erreicht hatte nicht ein einziger Fall in Erinnerung, bei dem die Payload-Doors sich nicht öffnen ließen!
Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege.
"

Zu ergänzen: Und dass sie sich vor allem jedesmal wieder korrekt schliessen liessen!

Grüsse

Wilhelm
"We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard."

xwing2002

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #29 am: 09. Juli 2011, 13:52:19 »
Das habe ich gestern in meinem Blog geschrieben. Ich nehme mir einfach mal die Freiheit und packe es hier dazu:

Relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit ist heute eine Ära zu Ende gegangen.

Heute war der letzte Start eines Space Shuttles. Der 135igste in 30 Jahren.

Alle Prozeduren waren heute wie immer, liefen ab, präzise wie ein Uhrwerk.. und nichts war heute wie immer. Alles war heute zum letzten Mal. Die vierköpfige Crew, die von allen NASA Mitarbeitern in den Astrovan geklascht und gebrüllt wurde. Sie hatten ein Banner aufgespannt für die Crew… „We are behind you, Atlantis“. Alle hatten unterschrieben, das weiße Banner war schwarz vor Unterschriften.

Auf dem externen Shuttletank flog heute ein Enblem mit. Darauf ein Diamantumriss mit dem Space Transportation System darin. Als die Columbia 1981 zum ersten Mal startete nannte man sie „Gem of the Galaxy“. Umgeben von einem symbolischen Orbit um die Erde. Eingebettet 14 kleine Sterne. Sie symbolisieren die Crewverluste der beiden Shuttle-Unglücke. Drei goldene Sterne stehen für die noch existierenden Orbiter, zwei weiße für die zerstörten Challenger und Columbia.

Das Enblem wird zusammen mit dem Tank in der Atmosphäre verglühen.

In den wiederverwendbaren Feststoffboostern wurde ein Element verbaut, das bereits vor 30 Jahren bei STS-1 geflogen ist. Nun findet es sich bei STS-135 am Ende der Geschichte wieder.

Als die White Room Crew heute den Astronauten auf ihre Plätze geholfen und die Luke zum Shuttle verschlossen hatte, verließen sie, wie viele vor ihnen und in den kommenden Wochen, ihren Arbeitsplatz. Jeder von ihnen hielt einen Zettel in die Kamera, sie lesen sich fortlaufend: "On behalf of all who have designed & built & serviced & loaded… launched & controlled & operated & flown these magnificent space vehicles… thank you for 30 years with our nation's space shuttles! Godspeed Atlantis! God bless america!"

Das ist patriotisch, sicher. Und sehr amerikanisch. Es ist aber auch wütend. Und stolz. Und liebevoll. Und es ist wahr. Das Space Shuttle Programm der NASA wurde von wenigen zu Fall gebracht - aber von vielen getragen.

Eine Million Menschen hatten den Weg an die „Space Coast“ gefunden um sich von „ihrem“ Shuttle zu verabschieden. Ja, das Shuttle ist Regierungseigentum. Aber seine Fans neigen dazu es sich anzueignen. Und eigentlich gehört es ihnen genauso, denn 30 Jahre sind eine lange Zeit. Dreiviertel meines Lebens sind Menschen Raumschiffe geflogen. Jüngere erinnern gar keine Raketen. Die Shuttle waren die ersten to launch like a rocket, to orbit the earth like a spaceship and to return like a plane. Sie sind einzigartig geblieben. Es gibt keinen Nachfolger. Die NASA bleibt am Boden, liegt am Boden, sie hat ihre Mitarbeiter freigegeben, Tausende. Ihr Wissen wird nicht mehr gebraucht, es geht verloren.

Die meisten sind heute gekommen. Sie wollen ihr Shuttle starten sehen. Sie wollen noch einmal stolz sein auf ihre Arbeit, jedes Ventil, das sie eingebaut haben, jede Hitzeschutzkachel, die sie handgeschöpft haben. Viele sprechen von einem „Familienmitglied“ das geht. Sie wollen sich verabschieden.

In den Foren, ganz gleich ob den amerikanischen  oder deutschen, sprechen die Mitglieder von dem Gefühl einen „Freund“ zu verlieren. Man hat viele Abenteuer geteilt, viel Zeit zusammen verbracht. Man tauscht sich aus. Wißt ihr noch, als damals drei ‚raus sind und den Satelliten „per Hand“ eingefangen haben? Oder als das Hubble-Teleskop eine Brille brauchte und das Shuttle die Mission gewagt hat? Nüchterne Techniker schreiben vom Kampf gegen Tränen. Jeder hat seine eigene Geschichte mit dem Raumschiff, persönliche Erinnerungen.

Jörg aus dem Raumfahrerforum hat einmal gesagt „Der Shuttle hat Seele“. Das ist irrational, sicher. Aber ich habe die Faszination dieses Orbiters nie besser auf den Punkt gebracht gehört.

Ohne alle anderen Leistungen der Raumfahrt abwerten zu wollen – das Shuttle ist etwas besonderes. Es ist wie die Verwirklichung einer Idee, die wir als Kind hatten. Kinder zeichnen keine Raketen… sie zeichnen Raumschiffe.

Heute ist der erste Tag einer letzten Mission nach der wir dieses Raumschiff verlieren.

Der letzte Start.

Dann werden die Stationen abgerufen. Jede muss ansagen, ob aus ihrer Sicht etwas gegen den Start spricht. Normalerweise klingt das so: „OTC?“ – „OTC is go!“ … TBC?“ – „TBC is go!“ usw.

Auch das war heute anders. Die Stationen namen sich Zeit für persönliche Worte. Sie bedankten sich für die gute Zusammenarbeit, für die 30 Jahre, sie wünschten Mission Control alles Gute, sie sprachen von Zukunft, von weiteren Herausforderungen, die es geben werde. Der Launch Status Check hat noch nie so lange gedauert. Der Launch Director, der die Kamera aushalten musste, während die Ansagen zu hören waren, kämpfte um seine Mimik. Es fiel ihm nicht leicht.

Es fiel vielen heute nicht leicht. Bei der NASA, vor Ort, überall auf der Welt.

Die Atlantis ist heute in die Sonne gestartet. Bilderbuchstart. Gleißender blauer Planet auf ihren Außenkameras, perfekt ausgeleuchtetes Schiff, wunderschönes Rollmannöver im Weltraum. Sie ist geflogen, als ob sie sagen wollte: „Und deswegen werdet ihr die Shuttles vermissen.“

Und ja, das werde ich. Das ist ganz leicht…



semjorka

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #30 am: 09. Juli 2011, 14:36:14 »
...schon damals waren die Feststoffbooster -die aus Kostengründen eingesetzt wurden- umstritten-

Ich fand  die russischen Entwicklungen  interessanter - (MIR..)

Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #31 am: 09. Juli 2011, 14:44:23 »
Hallo Gemeinde,
mein erstes direktes Raumfahrterlebnis war 1978 als Sigmund Jähn mit Sojus 31 ins All startete.
Zwar wurde das bei uns sehr hoch gespielt, aber da er quasi aus der Nachbarschaft stammt, kennt ihn bei uns eigentlich fast jeder. Mein Vater saß - das vergesse ich nie - bei den Nachrichten der "Aktuellen Kamera" und sagte ganz entgeistert: "Mit dem war ich vor 3 Wochen doch noch im Wirtshaus..."
Bei uns war die Begeisterung echt und keineswegs erzwungen. Und damals wurde ich mit dem Virus infiziert, und das hält halt bis heute an...  ;D

... meint Jörg

skynet

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #32 am: 09. Juli 2011, 15:23:22 »
Hallo :),

ich habe den Beitrag im Heute Journal durch Zufall gesehen und mir hat er einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen! Es hat wirklich nichts mit Jammern zu tun, wenn uns Wehmut packt, besonders jetzt, wo der letzte Start Wirklichkeit geworden ist. Jeden hier fesselt die Raumfahrt und auch Astronomie. Einer ist fasziniert von der Sojus, der andere von der ISS oder Satelliten, Galaxien, Sonnen, Exoplaneten und, und, und. Ich kann jeden Einzelnen verstehen!!!

Ich seh es so, besser hätte ich es nicht formulieren können...
...Es gibt Sachen zwischen Himmel und Erde...oder besser bis in das große weite Weltall die man nicht eins zu eins mit jedem Dollar aufrechnen kann.Da steckt ein gewaltiger Mehrwert dahinter ,ich glaube das diese flexible Maschine jeden Dollar wert war-ist...

Mir hat es sie Astronomie angetan, seit ich denken kann. Schon als Stippi saß ich in der Nacht draußen und starrte in den Nachthimmel. Das DORT DRAUßEN zog und zieht mich einfach magisch an, warum auch immer! Dann sah ich einen Shuttlestart live und es war um mich geschehen. Jeder Start verursachte so ein Gefühl im Bauch, was wie Glückshormone durch den Körper schoss. (diese Glückshormone blieben bis zur Landung im Einsatz)

Die Aussage von Claus Kleber (Moderator Heute Journal) zum Space Shuttle gestern...
Zitat
Für mich der großartigste Anblick, den Technik in unserer Zeit zu bieten hat.
...spricht mir aus dem Herzen! Ich bin froh, das es meine/unsere Zeit ist und froh, dabei gewesen zu sein, dabei zu sein!!!

Was danach kommt, sobald die Atlantis aufsetzt, ich kann es mir noch überhaupt nicht vorstellen. Schade, das man ein solches Meisterwerk an Technik tatsächlich aufgibt! Mir wird es fehlen und mir wird es fehlen, Missionen so detailliert mitverfolgen zu können, wie es bei Shuttle-Missionen möglich ist, ermöglicht wird!

Aber noch fließen die Glückshormone und ich genieße das bis zur letzten Sekunde und dann lasse ich die Tränen zu!

Begonnen hat Missionstag 2 mit wie immer mit dem Wake-up Song. :D
Der erste volle Tag im All startete mit: "Viva la Vida" - Coldplay für Doug Hurley
Die Truppe, die dann im Chor grüßt, sind Mitarbeiter der OHC HR Staffing Group (verantwortlich für die Haupttriebwerke der Space Shuttles) des Marshall Raumflugzentrums der Nasa in Huntsville.

Aktuell läuft die Inspektion des Hitzeschildes...

 (Quelle: Nasa-TV)

spaceboy

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #33 am: 09. Juli 2011, 18:13:15 »
Wertes Forum,

ich muss gestehen, daß mir angesichts des letzten Starts eines Spaceshuttle auch
einen Tag danach immer noch zum Jammern und Wehklagen zumute ist.

Ich habe den Start von STS-1 im Jahre 1981 als 27-jähriger live im Fernsehen
verfolgt und auch auf Betamax aufgezeichnet. Die Kassette habe ich heute noch.
(funktioniert auch)

Vielleicht werden sich einige im Forum erinnern: es gab stundenlange Sonder-
sendungen der ARD und des ZDF. Man erinnere sich nur an Moderatoren wie
Dr. Günter Siefarth, Werner Büdeler, Heinrich Schiemann, Franz Buob und Dieter
Kronzucker.

Und heute? Live sieht man Übertragungen nur noch von NASA-TV auf dem PC.

Ich hatte das große Glück, drei Starts in Natura mitzuerleben, einen davon, STS-42
am 22.01.1992, in unmittelbarer Nähe des Startplatzes. Ein Höhepunkt meines Lebens.

Warum bin ich so deprimiert?
Ich habe das Ende des Gemini und des Apollo Programms miterlebt und ich war nicht
traurig, sondern immer gespannt was folgen würde.
Kann sich jemand erinnern? Damals hieß es: Siedlungen auf dem Mond noch in den 80er,
Landung auf dem Mars in den 90er Jahren.

Der Verlauf des Shuttle Programms enttäuschte schon etwas: das Ding konnte nicht zum
Mond!

Gestern hatte mein Sohn, 11 Jahre alt, Besuch von 2 Klassenkameraden. Etwa 10 Minuten
vor dem geplanten Start von STS-135 rief ich die drei ins Wohnzimmer, damit sie sich den Start live auf dem PC anschauen könnten. Mein Sohn hatte noch das Interesse und die
Geduld bis zum Start auszuharren, die anderen beiden gingen wieder sofort ins andere
Zimmer zur Spielekonsole! Sie hatten auch keine Ahnung vom Space Shuttle:

Warum bin ich so deprimiert?
Unsere Kinder und Jugendlichen sind, insbesondere auf den Schulen, einer technikfeindlichen
Ideologie ausgesetzt. Schon in der Grundschule wird versucht, Jungen zu Mädchen umzu-
erziehen. Mein Sohn lernte dort töpfern und stricken.
Auch auf den Gymnasien, meine Tochter, 10. Klasse, findet Technik nicht mehr statt.

Hat das etwas mit der sogenannten Ökodiktatur zu tun?

Ich bin deprimiert, weil ich befürchte, daß es mit der innovativen bemannten Raumfahrt
für lange Zeit (für immer ?) vorbei ist. Stillstand haben wir schon seit 20 Jahren.

Ich bin deprimiert, weil sich unsere damalige Technikgläubigkeit ins Gegenteil gewandelt
hat, der Fortschritt ist rückläufig. (außer Computer Technologie, aber, ist das Segen oder
Fluch?)

Ich bin deprimiert und ich jammere, weil unsere nachfolgenden Generationen keine Träume
mehr haben.
Kann die Menschheit so überleben?

Viele Grüße,

spaceboy

Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #34 am: 09. Juli 2011, 19:35:46 »
Wertes Forum,
(...)

Warum bin ich so deprimiert?
Ich habe das Ende des Gemini und des Apollo Programms miterlebt und ich war nicht
traurig, sondern immer gespannt was folgen würde.
Kann sich jemand erinnern? Damals hieß es: Siedlungen auf dem Mond noch in den 80er,
Landung auf dem Mars in den 90er Jahren.

Der Verlauf des Shuttle Programms enttäuschte schon etwas: das Ding konnte nicht zum
Mond!
(...)

Gehört zwar eher in den Erinnerungs-Thread, aber egal: Ja, ich kann mich daran erinnern. Es war sonnenklar, dass es nach Apollo weitergehen wird - in wenigen Jahren würde es so selbstverständlich sein, in den Weltraum zu fliegen, wie mit einem Flugzeug zu fliegen. Und der Mensch am Mars würde schon bald folgen. Da passte das Shuttle gut dazu - regelmässige Starts und Landungen, Vieles wiederverwendbar, keine "Herunterplumpsen" mit einer Kapsel mehr etc. Somit war das Shuttle ein weiterer Fortschritt.

Doch leider: Wie wir nunmehr wissen, so toll und faszinierend es anzusehen ist, und so traurig wir alle über die Beendigung des Programmes sind: Es war leider eine Sackgasse, ein teurer Schritt in die falsche Richtung  .

Grüsse

Wilhelm
"We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard."

Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #35 am: 09. Juli 2011, 20:01:11 »

Unsere Kinder und Jugendlichen sind, insbesondere auf den Schulen, einer technikfeindlichen
Ideologie ausgesetzt. Schon in der Grundschule wird versucht, Jungen zu Mädchen umzu-
erziehen. Mein Sohn lernte dort töpfern und stricken.

Nun, das gibt es aber schon länger. Töpfern, und Stricken gehörte auch bei mir zum Grundschulunterricht. Und das ist schon 30 Jahre her. Und da Schüler ja nicht nur sowas lernen, sondern auch Naturwissenschaften wie Mathe, Physik, Biologie und so weiter, sehe ich das nicht so tragisch an. Es ist wichtig, daß Schulen die gesamte Bandbreite des Lebens lehren. Es kann nicht aus jedem Schüler ein technikbegeisterter Mensch werden. Ich denke die Technikbegeisterung der 50er und 60er Jahre kann es heute nicht mehr so geben. Generell ist das vielleicht auch gar nicht immer falsch. Damals wurde alles der Technik untergeordnet. Und heute wissen wir eben, daß technik allein auch nicht alles ist. Es gilt eine gesunde Mischung zu finden. Zu viel Technikbegeisterung kann sich auch zum Nachteil auswirken. Daher: technikbegeisterung ja, aber mit dem gesunden maß an Kritik daran.
:): Schrödingers Smilie

Flint

  • Gast
Re: Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #36 am: 09. Juli 2011, 20:01:37 »
Ich finde es auch schade, dass die Shuttle-Ära zu Ende geht  :'(.

Ich möchte niemandem auf die Füsse treten, aber können wir diese Diskussion nicht in einen anderen Thread verschieben? Das Ende der Shuttle-Ära und dessen Folgen mit dem Verlust von Arbeitsplätzen hat ja direkt nichts mit dem Inhalt der STS-135 Mission zu tun...

Kami

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #37 am: 09. Juli 2011, 20:48:55 »
Damit der andere Thread sauber bleibt kopier ich den Link zur (deprimierenden) Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage rund um Cape Canaveral hier rein, da passts besser

http://www.20min.ch/wissen/dossier/shuttle/story/Wirtschaftliche-Duerre-an-der--Space-Coast--28350974

Den ersten Shuttle-Start hab ich mit meiner Mutter im Wohnzimmer fieberhaft mitverfolgt, damals war ich ca. 10 jahre alt, weiss aber noch fast alles von damals, ebenso wie die Landung des ersten Shuttles in der Salzwüste, da wars ähnlich. Raumfahrt und Astronomie begeisterte mich aber schon vorher, eigtl. mein ganzes Leben lang. Zwar nicht professionell aber als ausgedehntes interessantes Hobby ist das einfach was schönes :)

Nur habe ich jetzt die Befürchtung dass vieles was aufgebaut wurde zerstört wird, da den Amis komplett das Geld ausgeht. Geld ist hier der grösste Feind der Technik

GG

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #38 am: 10. Juli 2011, 10:40:42 »
Hallo Freunde,

ich habe 1976 durch zwei Bücher den Blick auf die Raumfahrt konzentriert. Damals war die Raumstation Salut 5 aktuell. Ich habe eine eigene Statistik auf Karteikarten geführt. Die Chronik der bemannten Raumfahrt habe ich viele Jahre lang gepflegt (und wer sie sucht, findet sie auch heute noch im Netz). Große Teile davon findet man heute auch in der deutschen Wikipedia. Dabei habe ich immer mehr Wert auf die Arbeiten und Ergebnisse, welche die Raumfahrer im All durchgeführt und erreicht haben, gelegt.

In Zeitungen, im Fernsehen beider Seiten und später in den wenigen Zeitschriften, die zu diesem Thema berichteten, habe ich versucht, auf dem Laufenden zu bleiben. Welch' Überraschung und Segen war dann das Internet.

Beim ersten Shuttle-Starttermin war ich schon Student, später hat der Beruf die Begeisterung für die alte Freundin etwas einschlafen lassen. Neu angefacht wurde sie durch die Einführung des Raumfahrtunterrichtes an sächsischen Gymnasien. Mittlerweile haben die ersten Schüler, die damals das Fach wählten, ihr Abitur geschafft und im September beginnt einer meiner Schüler sein Studium der Luft- und Raumfahrt.

Wenn nun die Shuttle-Ära zu Ende geht, so liegt der eigentliche Bruch für mich darin, dass es nicht längst einen Nachfolger gibt, der erprobt wurde und nahtlos die "Amtsgeschäfte" übernehmen könnte. Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass man die Ergebnisse der Raumfahrtforschung besser publizieren müsste.

GG

tobi453

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #39 am: 10. Juli 2011, 11:28:06 »
Beim ersten Shuttle-Starttermin war ich schon Student, später hat der Beruf die Begeisterung für die alte Freundin etwas einschlafen lassen. Neu angefacht wurde sie durch die Einführung des Raumfahrtunterrichtes an sächsischen Gymnasien. Mittlerweile haben die ersten Schüler, die damals das Fach wählten, ihr Abitur geschafft und im September beginnt einer meiner Schüler sein Studium der Luft- und Raumfahrt.

Na sowas liest man doch gerne. :)

Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #40 am: 10. Juli 2011, 13:34:23 »
Bei mir waren es am Anfang die ersten Hubble Service Missionen die ich als Kind voller Begeisterung gesehen habe. Das Hubble am Arm des Shuttles, dahinter die Erde - das war großartig. Ich denke da auch heute noch immer an diese Bilder wenn ich Hubble und Shuttle gleichzeitig höre :-). Leider war es das dann erstmal und ich verfolgte das Thema nicht weiter. Leider. Wahrscheinlich weil es kein Internet gab.

Infiziert wurde ich dann viel später durch einen einzigen Satz im Radio: "blablalblabla... hatte die Mondrakete umgerechnet eine Gesamtleistung von 180 Millionen PS ...blablabla". Zack, das wars, die nächsten Wochen habe ich nur noch im Netz auf der Suche nach Informationen über das Apollo Programm verbracht. Nachts extra aufgeblieben um "Space Cowboys" im BR zu sehen bei Space Night. Grossartig!

Das Shuttle hat mich am Anfang überhaupt nicht interessiert, es war halt irgend so ein komisches, modernes "Ami" Ding. Fragt mich nicht warum ich zu der Einstellung kam. Bis dann irgendwann, in ner Apollo Doku, Teile des STS Programms erwähnt wurden. Ich glaube es war die Konfiguration der SSME´s  - da wars dann vorbei mit mir.

Nun gut, das wars nun. Richtig traurig bin ich noch nicht, ich denke mal das kommt dann erst nach der Landung. Obwohl manchmal, wenn man so Twitter liest die Tage, oder grad eben bei Raumzeit (Podcast), wenn Volker Sobick mit einer kindlichen Begeisterung über die Shuttles und seinen Beitrag dazu berichtet, ja da könnte man dann bissl heulen.

Ich bin sehr dankbar dafür das ganze verfolgen/erleben zu dürfen und werde viele Eindrücke sicher nie mehr vergessen! (Jetzt werde ich wieder traurig.)

Zitat
Für mich der großartigste Anblick, den Technik in unserer Zeit zu bieten hat.

In der Tat! Ein ganz wunderbarer Satz!

xwing2002

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #41 am: 10. Juli 2011, 14:00:24 »
Neu angefacht wurde sie durch die Einführung des Raumfahrtunterrichtes an sächsischen Gymnasien.

Ich habe zu früh und im falschen Bundesland Abitur gemacht... definitiv!  ;D

Das sollte Schule machen in der Schule. Es ist doch so, dass viele Eltern sich eben nicht für Raumfahrt interessieren. In der Schule hat sie meisten eher wenig Platz. Woher soll dann die Initialzündung für mögliche Begeisterung kommen? Wie sollen Kinder diese erste Erfahrung mit Raumfahrt machen, die viele von uns so gut erinnern?
Wenn sie sie haben und der Funke springt nicht über... ok. Muss ja nicht jeder von diesem Virus infiziert werden. Aber Kinder sollten zumindest diese Wahl der Entdeckung haben.
Und ein guter Botschafter für die Raumfahrt wird nunmehr eingemottet. Weil das mit dem "großartigen Anblick" eben stimmt.
Die beiden Zwerge einer Freundin von mir haben die Starts immer verpaßt. Jetzt habe ich angedroht einen Special-Shuttle-Video für sie zu schneiden und zu moderieren. Es ist zwar ein bißchen fies sie zu begeistern und dann fliegt kein Shuttle mehr... aber sie sollen wissen dass es diese Raumschiffe gab und wie einzigartig dieses Kapitel der Raumfahrt war.

Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #42 am: 10. Juli 2011, 14:54:18 »
Also ich bin ja über diverse Umwege zur Raumfahrt/Astronomie gekommen...
Schon in der Grundschulzeit fand ich das interessant. Ich weiß noch daß ich mit 8 Jahren problemlos die 9 Planeten aufsagen konnte. Anfangs wusste ich sogar die Anzahl der Monde von Jupiter und Saturn auswendig. Bis ich ein neues Buch hatte, in dem andere Zahlen waren. Das fand ich damals etwas verwirrend, bis ich dann dahinter gekommen bin, daß man eben nicht sicher sein kann, alle Monde schon zu kennen, und zeitweise neue dazu kommen. :) Damals zumindest noch eher.
Auch Raumfahrt geriet in mein Interesse. Mein erstes Buch zum Thema hab ich heute noch. Wer kennt es nicht: Werner Büdeler, Projekt Apollo. Als ich das Buch bekommen habe, dachte ich noch, das sei Aktueller Stand der Raumfahrt. Dabei war das schon 1980. :) Aber ich hatte ja nix anderes. Due Örtliche Bücherei gab auch nicht viel dazu her.
STS-1 konnte ich dann als 8 Jähriger schon echt erleben. Naja soweit Möglich. Meine Eltern hielten Fernsehen damals noch für gefährlich, und so durfte ich lediglich den Bericht in den Heute Nachrichten sehen, mehr war nicht. Mein Vater hat mir damals erklärt, daß diese Starts so nur Versuchsstarts wären, später würde das Shuttle dann von einem Flugzeug aus, direkt in den Orbit fliegen. Naja daraus wurde leider nichts :)
Dafür gab es eines Tages ein Teleskop im Haus. Es gab keinen konkreten Anlass dafür, auch nicht Weihnachten oder Geburtstag oder so, nein es war eines Tages einfach da. Dann wurde einmal Monatlich im Fernsehen die Sendung angesehen, in der vorab gezeigt wurde, was in diesem Monat am Himmel so passiert. Und wenn es was interessantes gab, wurde eben das Teleskop rausgeschleppt.

Danach stockte dann der Informationsfluss. Alle Raumfahrt und Astronomiebücher der örtlichen Bibliothek hatte ich durch, so viele gab es da auch nicht. Internet etc gab es nicht, und Anspruchsvollere Bücher die noch mehr hergaben als die oft recht veralteten Kinderbücher waren nicht zu bekommen. Und außerdem wurde ich älter, und die Interessen verlagerten sich.
Damit verschwand das Thema etwas aus meinem Blickfeld.
Erst sehr viel später habe ich das Thema dann wieder für mich entdeckt. Es gab jetzt Internet, und ich konnte mir auch selbst anspruchsvollere Lektüre leisten. Und so bin ich dann schließlich hier gelandet.
:): Schrödingers Smilie

feize

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #43 am: 10. Juli 2011, 20:56:32 »
Der Abschied der Closeoutcrew!

http://www.nasa.gov/multimedia/videogallery/index.html?collection_id=15623&media_id=100262181

 :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'( :'(


Gruß,
Feize

*

Offline KSC

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #44 am: 10. Juli 2011, 22:33:51 »
Ich habe eine eigene Statistik auf Karteikarten geführt.
Hab ich auch gemacht. Man könnte mich mitten in der Nacht aufwecken und ich könnte sofort sagen, dass die erste Saljut 7 Besatzung unglaubliche 211 Tage im Orbit war. Ich fand das damals eine unglaublich lange Zeit und dachte, dass man Anfang der 2000er Jahre zum Mars fliegen wird.
Diese "211" ist mir noch immer so präsent im Kopf wie mein eignes Geburtsdatum  ;D

 
In Zeitungen, im Fernsehen beider Seiten und später in den wenigen Zeitschriften, die zu diesem Thema berichteten, habe ich versucht, auf dem Laufenden zu bleiben. Welch' Überraschung und Segen war dann das Internet.
Hab ich auch gemacht und Zeitungs-und Zeitschriftenartikel in Ordern abgelegt.

Ja, dann gab es das Internet, das Use Net  mit den sci.space.* newsgroups und dem "I Corrected Henry Spencer" virtual T-shirt award…
Junge, Junge, wie die Zeit vergeht…

Gruß,
KSC

the_undertaker1971

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #45 am: 10. Juli 2011, 22:57:51 »
jaaaaaa ich habe auch die ersten starts vom shuttel gesehen und auch leider die unfaelle.
ich suche ja noch immer die live berichte von sts1 aber sie sind einfach nicht u finden  :'(

xwing2002

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #46 am: 10. Juli 2011, 23:43:58 »
Ich weiß nicht genau, was Du mit Live-Berichten meinst, aber wenn Du ein bißchen schwelgen willst... bitteschön... ;)

http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=6905:shuttle-showcase-sts-1-&catid=1:latest

hakkikt

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #47 am: 12. Juli 2011, 00:46:50 »
Habe grad kürzlich eine Mappe mit Kinderzeichnungen von mir in die Hand bekommen, und es ist jede Menge Zeug dabei von der ersten Mondlandung (ich war 6). Der tiefe Eindruck, den all das gemacht hat, war nach so vielen Jahren wieder da.

Jahre später war ich ein Teenie, als das erste Shuttle startete - mit weißgestrichenem Tank, das gabs hinterher nie mehr wieder (dem begeisterten Modellbauer ist das schon damals aufgefallen). Jetzt startet das letzte, und NIE im Leben hätte ich es damals für möglich gehalten, daß ich diesen Moment erleben würde. Der Kopf war voll von Geräten so in der Tradition des Sänger-Raumgleiters, die die technische Welt bevölkern würden, wenn ich das unvorstellbare Alter von 48 Jahren haben würde (älter als mein Vater damals war!).
Und jetzt geht die Entwicklung zurück zu bemannten Kapseln wie damals, als mein erstes Schuljahr bevorstand. Ich glaub ich kapier das immer noch nicht...

*

Online fl67

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  • 2591
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #48 am: 12. Juli 2011, 05:27:57 »
Grad im Web gefunden:
Father & Son: http://kecy.roumen.cz/Father_and_Son.jpg

Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #49 am: 12. Juli 2011, 15:53:35 »

Habe grad kürzlich eine Mappe mit Kinderzeichnungen von mir in die Hand bekommen, und es ist jede Menge Zeug dabei von der ersten Mondlandung (ich war 6). Der tiefe Eindruck, den all das gemacht hat, war nach so vielen Jahren wieder da.
(...)


Daran anschliessend: Ich habe damals die "Dreifstufenrakete" immer mit drei Stufen (zum Einsteigen in die Rakete) gezeichnet - so habe ich mir damals die drei Stufen vorgestellt :)

Grüsse

Wilhelm
"We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard."