Welches Potential hat Kliper?

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Lunik

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Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #175 am: 22. August 2005, 23:34:29 »
@ MR:
Dann sind wir uns ja einig. Wie es mit den Kosten genau steht, werden wir als Amateure eh nur abschätzen können, weshalb ich zu dem Ergebnis komme: Die ENERGIJA ist eigentlich ein tolles Konzept, die Reaktivierung wäre ökonomisch wahrscheinlcih machbar, wird aber an politischen Entscheidungen scheitern und ohne Einbindung in ein sinnvolles Raumfahrtkonzept keinen Sinn machen.

Und damit zurück zu KLIPER.
« Letzte Änderung: 22. August 2005, 23:35:05 von Lunik »

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #176 am: 23. August 2005, 00:34:51 »
Zitat
Wieso ist das ziemlicher Unsinn? Könntest Du mir das bitte mal sachlich erklären? Ein Shuttle-C wäre dann mindestens im gleichen Maße Unsinn! Irgendwie, aber vielleicht bilde ich mir das ein, habe ich immer wieder den Eindruck, dass Du was gegen mich hast und generell gern das vom Tisch wischt, was ich schreibe!

Das bildest du dir ein. :)

Zur Sache: Shuttle C hätte insofern Sinn gemacht, als die NASA einen Schwerlastträger für bemannte Mond- und Marsmissionen gut gebrauchen könnte (wird ja auch jetzt wieder in Angriff genommen). Energia hätte *vielleicht* die gleiche Aufgaben erfüllen können, aber nur in der Theorie. Praktisch wäre es politsch nicht durchsetzbar und auch tatsächlich wenig sinnvoll: Warum sollten die Amerikaner die russiche Raumfahrtindustrie aufpäppeln, während die eigenen Firmen leer ausgehen? Wenn die Russen an die Amerikaner herangetreten wären mit einem Angebot die anfallenden Kosten (für Energia) selbst zu übernehmen, hätte es sich wohl gelohnt.

GG

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #177 am: 31. August 2005, 18:30:18 »
@Lunik + MR

Hallo, ich habe was zu Poljus (bzw. SKIF DM) gefunden. Demnach handelte es sich dabei um die Testversion einer sowjetischen Waffenplattform. Als Reaktion auf die Star-Wars-Initiative der USA war das entsprechende Entwicklungsprogramm 1984 initiiert worden. In sehr kurzer Entwicklungszeit wurde ein 80 Tonnen schwerer Raumflugkörper gebaut, der aus einem umgebauten Raumstationsmodul (ähnlich dem heutigen FGB Sarja) bestand, an dessen Heck sich ein zylindrisches Abteil mit verschiedenen Test-Waffensystemen anschloss. Hier befand sich ein Startsystem für Weltraumminen, das aber lediglich mit Gastanks ausgestattet war. Nach dem Ausstoß der Tanks hätte man die austretenden Gaswolken von der Erde aus beobachten und somit das Funktionieren des Systems feststellen können. Außerdem befand sich ein Laserreflektor an Bord sowie eine Kanone zur Selbstverteidigung. Die zu beschießenden Ziele sollten dabei mit einem Radarsystem erfasst werden. Zusätzlich befand sich ein Laser an Bord. Ob er als Waffe oder eher als Zielhilfe dienen sollte, ist mir unbekannt. Meiner Meinung nach wäre nicht genügend Energie zum Betrieb eines effektiven Lasers vorhanden gewesen. Der Komplex war insgesamt etwa 37 Meter lang und hatte einen maximalen Durchmesser von 4,15 m. Der mit Solarzellen ausgerüstete Teil konnte bemannt werden und war mit einem Kopplungsaggregat für den Buran versehen.

Nach dem Start sollte Poljus um 180° gedreht werden. Dann hätten die am Kopfteil des FGB befestigten Triebwerke dafür gesorgt, dass der Flugkörper in eine Erdumlaufbahn gelangt wäre. Aufgrund eines Sensor- oder Programmierfehlers wurde allerdings eine Drehung um 360° vollzogen. Dadurch wurde Poljus nicht beschleunigt sondern abgebremst und stürzte in den Pazifik.

GG

« Letzte Änderung: 31. August 2005, 18:30:43 von GG »

ILBUS

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #178 am: 01. September 2005, 00:29:13 »
Hm. Nicht alles davon stimmt, aber verdammt viel! :-X voher wissen Sie das?  :oDie Sache war Streng geheim!  :-X.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #179 am: 01. September 2005, 05:53:29 »
Moin,
findest Du unter WIKIPEDIA - Militaer.wisoTODAY.DE.Home

GG

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #180 am: 01. September 2005, 16:43:00 »
@ Ilbus: Was davon stimmt denn nicht?

GG

extropiandreams

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #181 am: 01. September 2005, 18:07:31 »
hi,

als erstes möcht ich mal da ich hier neu bin sagen, dass es mich sehr freut, dass man hier so viel über das Klipper Projekt lesen kann. In amerikanischen Foren hat man oft das gefühl,dass sich die leute nicht sehr dafür interessieren - wohl weil klipper nicht made in the usa ist.

Russland ist mit einem Budgetüberschuss von fast 30 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr 2005 als Staat(im Gegensatz zu grossen teilen der Bevölkerung) gesehen nicht mehr wirklich als arm zu bezeichnen. Schulden werden vorzeitig zurückgezahlt, und wenn die Ölpreise auf halbwegs hohem Nivau bleiben ist Russland in ein paar Jahren Schuldenfrei. Da die Inflation sehr hoch ist, lässt sich dieses Geld nicht einfach in die Wirtschaft pumpen, es würde die Inflation zu sehr erhöhen. Aber ich denke es ist abzusehen, dass ähnlich wie bei den Militärausgaben auch die Ausgaben für die Raumfahrt noch deutlich gesteigert werden können - der finanzielle Ausblick sieht also positiv aus.

 Russiche Raumfahrtunternehmen haben sehr viel Kreativität beweisen um ihre Produkte zu vermarkten. Ich glaube nicht, dass viele Westliche Unternehmen die lange Wirtschaftskrise derart bewältigten hätten können. Diese Fähigkeiten zusammen mit dem Ausblick internationaler Kooperation sowie steigender Budgetmittel des Staates lassen mich glauben, dass das Klipper Projekt realisiert wird.

 Es gibt eine Studie für eine neue Schwerlastrakete: Angara 100. Ein wenig Information darüber gibts auf http://www.russianspaceweb.com/angara100.html. Russland besitzt die notwendigen Triebwerke dafür bereits. RD-171M(energomash) auf Zenit, RD-0120 dürfte schwieriger werden weil nicht mehr in Produktion.

Fünftens: Die Trägerfrage find ich sehr interessant. Die Zenit scheidet aus politischen Gründen aus, die Angara-3 wird sowieso entwickelt(staatlich finanziert) und hätte die richtige Kapazität.. Eine verbesserte Sojus wiederum den Vorteil vom modifiziertem Pad in Korou starten zu können. Wird spannend werden.

Ich denke dass Russland durch Klipper eine sehr wichtige Rolle in der zukünftigen Raumfahrt einnehmen wird. Die Preise für Tourismus zur ISS könnten halbiert werden, auch wenn 10 Millionen Dollar auch nicht gerade billig ist :-), aber vorallem viele Staaten werden sich einkaufen, um ihre Komsonauten ins All zu schiessen. Zusammen mit Plänen wie dem bemannten Mond flyby, könnte es sein, dass sich die Zukunft der Raumfahrt vorbei an der NASA, den Falcon Raketen(ich glaubs erst wenn eine fliegt, bis jetzt nur Verzögerungen produziert), und an all den vielen Space-Startups(es erinnert mich immer an die dot com blase, wenn leute behaupten man könne in 3-4 jahren mit ein paar millionen dollar mit dem gesamten know kow des kalten krieges mithalten) in moskau entscheidet. Mir wäre es recht.

Extropiandreams





ILBUS

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #182 am: 01. September 2005, 18:23:41 »
@GG Der Laser war keine Waffe. Es war lädeglich zur Anwisierung gedacht (ähnlich die Laser gesteuerten Bomben/Racketen). Die Minen sind keine in dem Sinne. Es sind mit den Detecktoren versehene Geschosse, die einen eigenen Triebwerk haben (ähnliches gibt es für bekämpfung der Panzer), die nach der sichtung des Ziels in die Richtung fligen und durch die Einwirkung der Expolsion oder (je nach art) durch die Kamulative einwirkung das Ziel beschädigen sollten.

Frag bitte nicht voher ich dass weis :-X

GG

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #183 am: 01. September 2005, 21:19:52 »
Dass der Laser keine Waffe war, hatte ich angenommen (Energiemangel). Ich hatte in einem Artikel bei Energia (auch bei Mark Wade zu finden) gelesen, dass Gorbatschow noch versucht hatte, Einfluss zu nehmen, damit Poljus nicht zu einem Politikum werden würde. Immerhin hatten die Sowjets die USA ja immer wegen ihrer militärischen Weltraumpläne kritisiert. Insofern war es eigentlich gut, dass Poljus abgestürzt ist.

GG

Ingenieur

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #184 am: 02. September 2005, 04:24:35 »
Raumfahrt (nicht-militärisch!) hatte bei den Amis doch noch nie etwas mit Rationalität oder gar mit Kontinuität zu tun. Das war nur Spielzeug für die gerade Herrschenden.
Zitat
Zitat
LOL. Und du glaubst bei den Russen war es besser? Nach allem was ich gelesen habe, funktionierte das russische System noch weitaus schlechter (kein Wunder, in einer Diktatur gibt es keine Kontrollfunktionen, etwa durch das Parlament), deshalb haben am Ende auch die Amerikaner und nicht die Sowjets den Wettlauf zum Mond gewonnen.
Deshalb? Quatsch! Die Amis haben diesen 'Wettlauf' gewonnen, weil sie eine um ein mehrfach größeres Wirtschaftspotential haben!
Die Russen haben sehr überlegt (ja, vielleicht gerade WEIL es eine 'Diktatur' war, die nicht in einem 4-Jahresrythmus handelt) ihre Raumstationen entwickelt. So gut, das die große Supermacht USA sich gezwungen sah, bei den Russen die so erworbene Technologie via ISS einzukaufen.
Um übrigen halte ich Deine Vorstellungen von 'Diktatur' und 'Demokratie' für recht 'einfach'. Dieses Schwarz/Weiß-Denken impfen hierzulande Boulevardblätter a'la Bildzeitung der Unterschicht ein. Es erfordert schon ein wenig geistige Unabhängigkeit, um die Machtmechanismen in den verschiedenen Systemen zu erkennen - was dir offenbar nicht vergönnt ist!

vector3D(Guest)

  • Gast
Re: Welches Potential hat Kliper?
« Antwort #185 am: 04. September 2005, 01:34:43 »
Hallo Leute,

Ihr diskutiert hier wirklich interessante Dinge.
Ich möchte aber zum Thema Klipper was sagen.
Die Wiederverwendbarkeit ist heutzutage nichts mehr als eine Mode. Den zusätzlichen Gewicht mit dem das erkauft werden kann ist zu teuer und einfach sinnlos. Wie schwer sind dem Klipper kürzlich zugewachsene Flügel und Fahrwerk? Ohne Flügel und Fw war Klipper schon 13.5-14.5T...
Dabei Einweg-Lösungen  haben mehrere Vorteile in Produktion in Weiterentwicklung Gewicht usw. In keinem Bereich wäre eine Mehrweg-Lösung (auf dem heutigen Stand der Technik) billiger.
Ich werde nicht froh wenn ESA für Klipper entscheidet um Millionen/Milliarden € zu verbuddeln.
Einweg-Lösungen müssen her, wie Sojuz oder Apollo.