Mars-500

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jakda

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Re: Mars-500
« Antwort #350 am: 05. Dezember 2011, 07:45:11 »
... ich auch.

Offline Collins

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Re: Mars-500
« Antwort #351 am: 08. Dezember 2011, 17:49:45 »
...ebenso.

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

ilbus

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Re: Mars-500
« Antwort #352 am: 17. Januar 2012, 14:17:39 »
In der Febraurausgabe der FliegerREVUE von 2012 wird von dem Experiment berichtet.

Die Auswertung einiger deutsche Experimente haben mitunter auch erste Erkenntnisse geliefert: Abgesehen von den regelmäßigen Untersuchungen der Hirnaktivität wurde ebenfalls der Stoffwechsel untersucht. So wurde der Salzhaushalt unter die Lupe genommen. Die Probanten erhielten nur die Helfte der Täglichen Salzmenge, die man auf der Erde für gesund hält. Interessanterweise wurde dabei eine signifikante Absinkung des Blutdruckes beobachtet. Ausserdem wurde eine bemerkenswerte Trägheit des Salzhaushaltes im Bezug auf Variation der täglichen Salzeinnahmemenge beobachtet.  Die Erkenntnisse sollen mitunter die Verwendung in der Behandlung bzw. Ergreifung vorbeuguender Massnamen bei den  Herzinfarktgefärdeten finden.

Es wurden auch eine Reihe psychologischer und sozialler Experimente durchgeführt. Speziel der Stresseinflüss und ähnliches. Die Erkenntisse sollen in den Betrieb von U-Booten, Polarstationen und einrichtungen mit ähnlichen Isolations und Beengungsproblemen einfließen.

Grüße

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Offline HausD

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Re: Mars-500
« Antwort #353 am: 10. Februar 2012, 08:53:02 »
Hallo MARS-500 Freunde,
am 02.02.12 hat Popowkin sich bei RIA Novosti zur Wiederholung von MARS-500 geäussert.
Zitat
Russland kann das Mars-500-Experiment, das einen bemannten Flug zum Roten Planeten simuliert,  auf der Internationalen Raumstation (ISS) wiederholen, sagte  der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos Wladimir Popowkin am Donnerstag.

 "Mars-500 war eine sehr nützliche Sache in Bezug auf das Studium der menschlichen Psychologie ... Wir zuiehen jetzt ernsthaft die Möglichkeit in Betracht dieses Experiments im Weltraum zu wiederholen", sagte Popovkin in einem Interview mit Echo Moskwy Radio, und fügte hinzu, dass Moskau jetzt in Gesprächen mit der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation ist.

 Das einzigartige Moskauer Mars-500-Experiment wurde am 4. November abgeschlossen. Es hat versucht, zumindest einige der Bedingungen eines Fluges zum Roten Planeten durch das "Wegsperren" der sechs Männer in einem nachgebauten Raumschiff neu zu erstellen.
 Sie verbrachten 520 Tage in der Umgebung einer simulierten Raumfahrtsituation. Die sechs Freiwilligen - Forscher Alexander Smoleyevsky, Flugingenieur Roman Charles, Crew-Kommandant Alexej Sitev, Arzt Sukhrob Kamolov und die Forscher Diego Urbina und Wang Yue - wurden von der Außenwelt in einer speziell entwickelten komplexen Simulation eines Raumschiffs isoliert. 

-Wenn ich mir das anschaue, bedeutet das:
  • ein großes russ. Modul wird als Marsraumschiff konfiguriert
  • die Mars-Mannschaft wird mindestens 1 Sojus-Kapsel-Besatzung groß sein
  • die Verpflegung mit Lebensgütern einschl. Luft, Wasser und deren Regenerierung für mind. 3 Mann
  • es wird dafür 1 Sojus Rettungs"boot" geben müssen
und es muss 520 Tage vor dem "Endtermin" der ISS beginnen...
Was meint ihr zu diesem Projekt, das auf jeden Fall einen wichtigen Kritikpunkt am erdgebundenen Experiment ausschließen würde, die verflixte Schwerkraft...
Gruß HausD

Führerschein

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #354 am: 10. Februar 2012, 10:24:47 »
Ich würde es sehr begrüßen, wenn ein solches Experiment durchgeführt würde. Alleine die Langzeit-Erfahrungen mit der Schwerelosigkeit wären sicher interessant.

Die psychologischen Auswirkungen lassen sich sicher nicht vollständig testen. Die Isolation reicht dafür nicht aus. Das Wissen, daß Hilfe trotzdem in unmittelbarer Nähe verfügbar ist, hat seine Auswirkungen.

Wie ernst die Terminsituation bezüglich Ende der ISS-Nutzung ist,kann ich nicht abschätzen.

Gruß

Führerschein

runner02

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #355 am: 10. Februar 2012, 16:41:01 »
Eine gute Sache.

der letzte Rekordhalter in Schwerkraft musste doch nach der Landung rausgetragen werden?


Dann sieht man, wie effizient der Muskel- und vor allem Knochenaufbau mit neuer Technik im All  heute besser funktioniert.

rm39

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #356 am: 10. Februar 2012, 17:15:58 »
der letzte Rekordhalter in Schwerkraft

Du meinst bestimmt in der Schwerlosigkeit, das war Waleri Poljakow mit 437 Tagen im All.

Nach einer Sojus-Landung wurden die Raumfahrer allerdings immer raus getragen, obwohl manch einer das bestimmt auch alleine gekonnte hätte.

Dann sieht man, wie effizient der Muskel- und vor allem Knochenaufbau mit neuer Technik im All  heute besser funktioniert.

Gegenüber früher ist das auf jeden Fall besser geworden. Aber reicht das auch für 500 Tage?

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Offline Terminus

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Re: Mars-500
« Antwort #357 am: 11. Februar 2012, 10:48:24 »
Gegenüber früher ist das auf jeden Fall besser geworden. Aber reicht das auch für 500 Tage?

Ich bin da auch skeptisch. Meiner Ansicht nach sollte man beim echten Marsflug irgendwas mit künstlicher Schwerkraft, also eine Rotationslösung, vorsehen und sich damit auf einen Schlag eine Menge Ärger ersparen. Es muss ja vielleicht nicht gleich 1 g sein. Die halbe Dröhnung oder so reicht ja vielleicht auch schon, um den Knochen und Muskeln wenigstens ein Signal zu geben: "Hallo, Ihr werdet noch gebraucht!" :) . Das sollte man IMHO mal ausprobieren.

Terminus

Führerschein

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Re: Mars-500
« Antwort #358 am: 11. Februar 2012, 11:10:18 »
Ich bin da auch skeptisch. Meiner Ansicht nach sollte man beim echten Marsflug irgendwas mit künstlicher Schwerkraft, also eine Rotationslösung, vorsehen und sich damit auf einen Schlag eine Menge Ärger ersparen. Es muss ja vielleicht nicht gleich 1 g sein. Die halbe Dröhnung oder so reicht ja vielleicht auch schon, um den Knochen und Muskeln wenigstens ein Signal zu geben: "Hallo, Ihr werdet noch gebraucht!" :) . Das sollte man IMHO mal ausprobieren.

Terminus

Das wäre sicher schön, aber es würde die Mission sicher nicht nur 5 oder 10 Milliarden Euro teurer machen. Ein rotierendes Habitat müßte groß sein. Die Astronauten sollen ja nicht nur liegend wie in einer Jahrmarktszentrifuge Schwerkraft erfahren. Sie müßten sich normal aufrecht bewegen können, möglichst ohne allzu großen Schwerkraftkoeffizienten zwischen Kopf und Füßen. Da wäre wohl ein Rad mit mehreren Habitaten an den Speichen und Tunneln dazwischen nötig.

Alternativ könnte man vielleicht das Raumfahrzeug sporadisch mal in Rotation versetzen fürs Training im sitzen oder liegen und wieder abbremsen für die normalen Aktivitäten. Mir ist nicht klar, wieviel Treibstoff ein solches Manöver brauchen würde, besonders regelmäßig wiederholt. Könnte man das mit Kreiseln und Solarenergie machen? Ich glaube, bei der benötigten kinetischen Energie wohl nicht.

Gruß

Führerschein

Fabi485

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #359 am: 11. Februar 2012, 11:29:24 »
Die fehlende Schwerkraft ist beim Flug zum Mars eines der kleineren Probleme.

Die Raumfahrer werden ja keine 500 Tage in der Schwerelosigkeit sein, sondern nur die Zeit während Hin- und Rückflug. Das dauert in der Regel je 6-10 Monate, je nachdem welche Flugbahn man wählt.

Auf dem Mars hat man dann immerhin 38% unserer irdischen Schwerkraft. Und dort werden sich die Raumfahrer dann auch ca. 2 Jahre aufhalten, bis sich das Startfenster für den Rückflug öffnet.

Von daher ist ein rotierendes Habitat für den Flug nicht nötig, für die paar Monate kann man den Auswirkungen auch durch Training entgegenwirken.
Unter Umständen könnte man auch überlegen eine kompakte Zentrifuge mitzunehmen um jeden der Astronauten für eine begrenzte Zeit in Schwerkraft zu versetzen. Es wäre sicher gewichts- und kostenmässig deutlich günstiger als ein rotierendes Habitat. Im kleinen hat man sowas ja auch schon gebaut (Zentrifugen-Modul für Experimente auf der ISS), leider ist es nie geflogen (den Vorfällen bei den Shuttle Flügen zu verdanken) und verrostet jetzt auf dem Boden.

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Offline Terminus

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Re: Mars-500
« Antwort #360 am: 11. Februar 2012, 12:10:46 »
Meiner Ansicht nach sollte man beim echten Marsflug irgendwas mit künstlicher Schwerkraft, also eine Rotationslösung, vorsehen

Das wäre sicher schön, aber es würde die Mission sicher nicht nur 5 oder 10 Milliarden Euro teurer machen. ... Da wäre wohl ein Rad mit mehreren Habitaten an den Speichen und Tunneln dazwischen nötig.

An sowas habe ich auch nicht gedacht. Ich stelle mir eher zwei um einen gemeinsamen Mittelpunkt rotierende Körper mit irgendeiner stabilen "Fessel" (Ausleger? Seil??) dazwischen vor. Einer dieser Körper könnte das Habitat sein, der andere eine Techniksektion. (Habe ich mal so irgendwann in einer Doku gesehen oder wo gelesen.)

Oder beide sind Habitate, und in der Mitte ist eine kleine unbemannte Techniksektion, die vielleicht selbst auch nicht mitrotiert, um bestimmte Anwendungen (z.B. Kommunikation) zu erleichtern?

In Beschleunigungsphasen müssten die zwei oder drei Körper sich natürlich zu einer kompakten Einheit verbinden, aber während der langen Phasen antriebslosen Treibens könnte so ein Fahrzeug in den Rotationsmodus gehen.

Zitat
Alternativ könnte man vielleicht das Raumfahrzeug sporadisch mal in Rotation versetzen fürs Training im sitzen oder liegen und wieder abbremsen für die normalen Aktivitäten.

Warum nicht zum Schlafen? "Tagsüber" agieren die Astronauten in Schwerelosigkeit, aber "nachts" liegen sie in einer rotierenden Zentrifuge mit zwei bis vier Betten. Da sie sich dann kaum bewegen, könnte diese Zentrifuge auch ausgesprochen klein ausfallen. Die Frage ist nur, ob das zur Knochen- und Muskelerhaltung reicht.  :-\

Terminus

Führerschein

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Re: Mars-500
« Antwort #361 am: 11. Februar 2012, 12:38:48 »

Warum nicht zum Schlafen? "Tagsüber" agieren die Astronauten in Schwerelosigkeit, aber "nachts" liegen sie in einer rotierenden Zentrifuge mit zwei bis vier Betten. Da sie sich dann kaum bewegen, könnte diese Zentrifuge auch ausgesprochen klein ausfallen. Die Frage ist nur, ob das zur Knochen- und Muskelerhaltung reicht.  :-\

Terminus

Ich stelle es mir ausgesprochen problematisch vor, rotierende und nicht rotierende Teile miteinander zu verbinden. Deshalb glaube ich nicht an eine solche Lösung, kann mich aber irren. Außerdem werden die Nächte nicht reichen. Auch auf der Erde lassen die Muskeln bei bettlägerigen Patienten doch sehr schnell nach, so schnell, daß man heute Operationspatienten möglichst aus dem Bett jagt, sobald die Narkose nachlässt.

Eine Zentrifuge zum Training wie von Fabi485 erwähnt, wird wohl das beste sein, wenn man es für nötig hält. Ein entsprechendes Langzeitexperiment mit und ohne Zentrifugentraining wäre sicher sehr aufschlußreich.

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Offline HausD

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Re: Mars-500
« Antwort #362 am: 11. Februar 2012, 19:19:19 »
Hallo Freunde!
Ich stelle es mir ausgesprochen problematisch vor, rotierende und nicht rotierende Teile miteinander zu verbinden. Deshalb glaube ich nicht an eine solche Lösung, kann mich aber irren.

Auf einer bemannten Mission gab es bis jetzt noch keine menschentaugliche Zentrifuge. Denn, so einfach, wie es aussieht, ist es nicht. In der Schwerelosigkeit erzeugt eine Zentrifuge, die sich z.B. rechts herum dreht, eine Gegenreaktion, das "Schiff" dreht sich dann entgegengesetzt dazu. Noch dazu kommt, dass eine nicht symmetrisch beladene Zentrifuge anfängt zu taumeln. Jeder hat schon einmal die Waschmaschine, die zu einseitig beladen war, beim Schleudern plötzlich "wandern" sehen.
Zitat
Außerdem werden die Nächte nicht reichen. Auch auf der Erde lassen die Muskeln bei bettlägerigen Patienten doch sehr schnell nach, so schnell, daß man heute Operationspatienten möglichst aus dem Bett jagt, sobald die Narkose nachlässt.
Hier kann ich aus jüngster Vergangenheit (14Tg.) mitreden. Nach der Narkose , nein! 10-12 Stunden nach der OP, ja! Aber nicht wegen der Knochen, sondern wegen unerwünschter Gewebeneubildung, sog. Verklebungen im OP-Bereich. (Mir geht es aber jeden Tag besser!  :) )
Zitat
Eine Zentrifuge zum Training wie von Fabi485 erwähnt, wird wohl das beste sein, wenn man es für nötig hält. Ein entsprechendes Langzeitexperiment mit und ohne Zentrifugentraining wäre sicher sehr aufschlußreich. 
Kurz zur bisherigen Rekord-Zeit eines Arztes im All:
Der russische Arzt Waleri Poljakow hält den Langzeit-Raumflugrekord mit insgesamt 678 Tagen, 16 Stunden und 32 Minuten, die er bei 2 Flügen im All verbrachte.
Seine "Mars"-Reise begann er mit dem Start auf Sojus TM-18 und schloss sie nach 437 Tagen, 17 Stunden und 58 Minuten (und 4 Sekunden) mit der Rückkehr zur Erde auf Sojus TM-20 ab.
Eine der wichtigsten Aufgaben war es, von sich und den Besatzungsmitgliedern auf der MIR den Einfluss der Schwerelosigkeit auf den Stützapparat, Skeltt, Knochen, Muskeln, unter den vorgegebenen Trainingseinheiten zu untersuchen.
...Zentrifugentraining wäre sicher sehr aufschlußreich.
Beim ISS-Experiment, wenn es durchgeführt werden sollte, sehe ich noch keine Zentrifuge, auch keine Kurzarm-Zentrifuge mit "nur" 2,50 m . Eher noch eine Rüttelplatte, mit der nachweisbar bei Liegestudien auf der Erde Erfolge bei der Knochenschwund/Regenerations-Situation erzielt wurden. Doch dazu müsste der Marsteil mit Rüttelplatte von der ISS mit ihren Schwerrelosigkeits- (Mikrogravitations-) Experimenten abgekoppelt sein.
So etwas ähnliches hat es auf der MIR gegeben, doch nicht als "Sportgerät" sondern als Waage zur Körpermasse-Bestimmung in der Schwerelosigkeit.
Gruß HausD

Führerschein

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Re: Mars-500
« Antwort #363 am: 11. Februar 2012, 19:40:51 »
Hallo HausD

Danke, viele gute Argumente. Besonders das mit der Rüttelplatte, von der hatte ich gehört, aber nicht dran gedacht. Die könnte tatsächlich sehr hilfreich sein. Aber wenn man die in der ISS nicht benutzen kann.... Schade immer diese Querverbindungen, an die man denken muß.

Gruß

Führerschein
« Letzte Änderung: 11. Februar 2012, 22:48:11 von Führerschein »

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Offline marten

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Re: Mars-500
« Antwort #364 am: 11. Februar 2012, 22:47:00 »
Es gab mal hier im Forum ein Video, das das Training der Astronauten (und Kosmonauten) auf der ISS gezeigt hat. Es gibt spezielle Vorrichtungen, mit denen man gezielt Muskeln aufbauen kann, ähnlich dem Krafttraining auf der Erde (z.B. Kniebeugen mit Widerstand). Außerdem gibt es ja noch Laufbänder (z.B. C.O.L.B.E.R.T.) für kardiovaskuläre Übungen.
Weiß zufälligerweise noch jemand, welches Video ich meine und kennt sogar den Link dazu?
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit" - Neil Armstrong

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Offline Gertrud

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Re: Mars-500
« Antwort #365 am: 12. Februar 2012, 01:12:47 »
Hallo Zusammen,

jetzt stelle ich alte Links hiermit rein,da wir über dieses Thema:
Einwirkung der Schwerlosigkeit auf Knochen und Muskeln und Gegenmaßnahmen dazu, schon in dem Thread über die künstliche Schwerkraft
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=8140.135
uns darüber ausgetauscht haben.

Die von euch genannte Rüttelplatte ist unter der Bezeichnung
Vibrationsplattform zufinden.

Training und Knochenstoffwechsel
Quelle:
http://www.dlr.de/me/desktopdefault.aspx/tabid-1935/2759_read-4240/


noch ein Experiment welches 2009 gestartet wurde:
Anpassung von Nervensystemen an Ganzkörper-Vibration unter Schwerelosigkeithttp://www.dlr.de/rd/desktopdefault.aspx/tabid-5965/9713_read-19344/

die Kurzarm-Humanzentrifuge SAHC (Short Arm Human Centrifuge)
http://www.dlr.de/de/desktopdefault.aspx/tabid-78/7420_read-12830/

Komplexe metabolische Bilanzstudien
http://www.dlr.de/me/desktopdefault.aspx/tabid-1935/2759_read-4237/

http://www.dlr.de/rd/en/desktopdefault.aspx/tabid-2288/3426_read-5243/


Hallo Marten,
das Video habe ich nich nicht gefunden...

mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline HausD

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  • 13756
Re: Mars-500
« Antwort #366 am: 12. Februar 2012, 09:32:53 »
Danke Gertrud!
Die Zusammenfassung hilft sicher vielen (wie auch mir) weiter!
Grüße von HausD

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Offline Terminus

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Re: Mars-500
« Antwort #367 am: 12. Februar 2012, 10:04:24 »
Auf einer bemannten Mission gab es bis jetzt noch keine menschentaugliche Zentrifuge. Denn, so einfach, wie es aussieht, ist es nicht. In der Schwerelosigkeit erzeugt eine Zentrifuge, die sich z.B. rechts herum dreht, eine Gegenreaktion, das "Schiff" dreht sich dann entgegengesetzt dazu. Noch dazu kommt, dass eine nicht symmetrisch beladene Zentrifuge anfängt zu taumeln. ...

Öh, das stimmt natürlich. Daran habe ich auch nicht gedacht :-[ . Wäre ja auch zu schön gewesen, Fithalten im Schlaf quasi :) . Von dieser "Rüttelplatte" habe ich eh noch nichts gehört.

Zitat
Kurz zur bisherigen Rekord-Zeit eines Arztes im All:
Der russische Arzt Waleri Poljakow ... Seine "Mars"-Reise begann er mit dem Start auf Sojus TM-18 und schloss sie nach 437 Tagen, 17 Stunden und 58 Minuten (und 4 Sekunden) mit der Rückkehr zur Erde auf Sojus TM-20 ab.
Eine der wichtigsten Aufgaben war es, von sich und den Besatzungsmitgliedern auf der MIR den Einfluss der Schwerelosigkeit auf den Stützapparat, Skeltt, Knochen, Muskeln, unter den vorgegebenen Trainingseinheiten zu untersuchen.

Jaja, das ham' wer gern, uns erst die Nase lang machen und dann nicht über die Ergebnisse schreiben ;) . Was ist denn dabei rausgekommen?

Terminus

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Offline HausD

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  • 13756
Re: Mars-500
« Antwort #368 am: 12. Februar 2012, 11:22:00 »
... Was ist denn dabei rausgekommen?      Terminus 
Alles das was für die Physiologie (das reine körperliche Leben) des Menschen im All oben von Gertrud https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3811.msg216007#msg216007 zusammen getragen worden ist und an dem an vielen Stellen (beachte einmal wie oft DLR vorkommt) weiter geforscht wird. Nicht zuletzt mit dem Ziel, die Ergebnisse auf der Erde, z.B. bei der Krankenbehandlung und -Betreuung einsetzen zu können.
Doch die Physiologie ist nur die eine Seite der Medaille, viel höher bewerten die Mediziner die Psychologie des einzelnen Raumfahrers sowie der (seit Gemini und Sojus) bis jetzt üblichen Mannschaften.
So war es auch als der heute Geburtstag habende deutsche Kosmonaut einen festen Mannschaftspartner hatte und die Doubles im Falle einer "Krankheit" komplett als Mannschaft hätten einspringen müssen.
Bei MARS 105 hat es trotz Vorauswahl einen etwas individualistischeren Teilnehmer gegeben, der das Experiment bis an den Rand des Scheiterns gebracht hat. Er wollte die Experimental-Zeit zum Abnehman nutzen und hat die von den Medizinern gemachten Vorgaben bezüglich der Ernährungsdisziplin missachtet. ... und das bei gut 3 Monaten ... auf der Erde...
Unter solchen Bedingungen schon zu scheitern, heisst, für einen solch langen Flug zum Mars müssen diese Hemmschuhe auf der Erde gelassen werden!
Daraus hat MARS-500 schon vor Beginn seine Lehren gezogen, es konnten höhere Stress-Situationen mit viel weniger Komplikationen im Team und von den einzelnen "Spezialisten" bewältigt werden.
Doch die Teilnehmer waren auf der Erde, was sie jeden Moment spüren konnten...
Gruß HausD

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Offline Terminus

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  • 5093
Re: Mars-500
« Antwort #369 am: 12. Februar 2012, 11:35:49 »
Bei MARS 105 hat es trotz Vorauswahl einen etwas individualistischeren Teilnehmer gegeben, der das Experiment bis an den Rand des Scheiterns gebracht hat. Er wollte die Experimental-Zeit zum Abnehman nutzen und hat die von den Medizinern gemachten Vorgaben bezüglich der Ernährungsdisziplin missachtet. ...

Ja, habe ich in der TV-Doku darüber auch gesehen, war schon beeindruckend. Ehrlich gesagt, habe ich überlegt, ob die Versuchsleitung diesen Teilnehmer nicht vielleicht bewusst als "Unruhestifter" eingebracht hat, um für Mars-500 schonmal Erfahrungen zu sammeln, was geht und was nicht geht...

Zitat
Doch die Teilnehmer waren auf der Erde, was sie jeden Moment spüren konnten...

Eben. Von daher würde ich einen Langzeitversuch auf der ISS ebenfalls sehr begrüßen. Auch wenn das noch nicht mit dem Ernstfall vergleichbar ist, wäre es auf jeden Fall doch "näher dran". Noch näher käme man einem Marsflug wohl mit einer bemannten Mission zu einem erdnahen Asteroiden, die mir momentan sogar einfacher erscheint als eine Langzeit-Mondmission, da man wegen der geringen Gravitation kein derart aufwändiges Landesystem braucht.

Terminus

xwing2002

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #370 am: 12. Februar 2012, 15:38:52 »
Na nu macht mich staunend, Leute - Ihr habt genau die gleichen Bedenklichkeiten und Defizitbeobachtungen MARS500 betreffend wie ich... Ihr formuliert sie nicht so drastisch, aber Ihr habt sie.  ;D

Ich bin sehr Eurer Meinung, dass es bei zukünftigen Projekten praxisnäher zugehen muss. Das schließt realpsychologischen "Druck" ebenso ein wie die Erprobung von Techniken zur "Instandhaltung" der Physis. Und beides ist in einem Container auf der Erde unzureichend möglich.
Problem: teuer.
Deswegen glaube ich, dass man zwei Standbeine braucht. Wie HausD richtig schreibt: ein einziger Teilnehmer kann den Unterschied machen. Dass eine Gruppe funktioniert, ohne sich an die Kehle zu gehen, kann sich bereits ändern, wenn man nur ein Crewmitglied tauscht. Man braucht also eine breite Testbasis, viele Teams, viele Gruppen, einen vielschichtigen Teilnehmerpool. Eine solche Testreihe über den vollen Zeitraum im Weltraum ist nicht zu bezahlen. Man muss ein irdisches Pendant finden, das ähnlich abgeschnitten, aber komprimiert funktioniert.
Was die physischen Aspekte angeht führt kein Weg an Schwerelosigkeit vorbei. Mit Crewzusammenstellungen, die aus den irdischen Testreihen hervorgehen.
Aber... bitte nicht schießen... im Augenblick sehe ich da kaum Spielraum - die ernsthafte und praxisnahe Vorbereitung auf Flüge zum Mars oder zu Asteroiden wird noch eine Weile warten müssen bis vordringlichere und naheliegendere Aufgaben einer Lösung zugeführt worden sind.

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Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
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Re: Mars-500
« Antwort #371 am: 17. Januar 2013, 20:23:52 »
Hallo zusammen,
es ist zu der Mars 500- Mission eine  neuer Bericht veröffentlicht worden.

Die simulierte Mars 500-Mission zeigte, dass jedes Detail, einschließlich Ernährung und Schlaf sorgfältig geplant werden muß.Die internationalen Teilnehmer der Mission 500 konnten sich nach keinen externe Signal, wie die Sonne, für das Schlafen richten. Sie verließen sich für ihr Schlafmuster auf die Überprüfung der Uhren oder durch das Wecken anderer Besatzungsmitglieder. Der ESA-Marsonaut Diego Urbina sagte, dass es erstaunlich ist, wie sich der Körper bei völligen Mangel der Sonne anpassen kann.
Die ESA-Wissenschaftler testen die Probleme mit der Nachtruhe in vielen Bereichen. Der ESA-Astronaut  Luca Parmitano   wird während seines sechsmonatigen Aufenthalt auf der ISS die Hormone die mit dem Schlaf verbunden sind, messen. Auf der Forschungsstation Concordia Antartica leben die Besatzungsmitglieder während des polaren Winters vier Monate ohne Sonnenlicht. Auch dort soll der Schlaf der Menschen überwacht und erforscht werden. 
Die Missionwissenschaftler ist es wichtig herauszufinden, wie Astronauten sich ausruhen. Die Astronauten müssen immer wachsam sein und in entscheidenen Momenten einsatzbereit sein. Die Wissenschaftler wollen den richtigen Zeitpunkt des Tages für mission-kritischen Momenten erforschen, um diese Dinge besser planen zu können.
Weitere überraschende Erkenntnisse aus der Mars-500 Mission ist, das unser Körper nicht ständig Salz aufnehmen und verarbeiten kann. Die Diät der Marsonauten wurde streng kontrolliert und die Forscher konnten die Aufnahme von Salz und das Ausscheiden jeden Tag überwachen. Anscheinend haben unsere Nieren einen Prozess, in dem sie an manchen Tagen härter arbeiten, um das Salz zu entfernen, als an anderen Tagen. Warum unser Körper auf dieser Weise funktioniert ist nicht bekannt, aber es wäre für eine Präzision bei maßgeschneiderten Diäten sehr hilfreich, die Funktionsweise herauszufinden. Die neuen Erkenntnisse sind nicht nur für Astronauten wertvoll, sondern auch für die Menschen, die unregelmäßige Arbeitszeiten haben, unter Schlafstörungen leiden oder unter einen,durch Salz erhöhten Blutdruck leiden.
Die Wissenschaftler erwarten nach der Analysierung der Daten der einzigartigen langen Mars 500- Studie weitere interessante Ergebnisse. 

In dem Link befindet sich noch ein Video,das ich leider nicht einbinden kann.
http://www.esa.int/Our_Activities/Human_Spaceflight/Mars500/Choosing_the_right_people_to_go_to_Mars

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline BadCop

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Re: Mars-500
« Antwort #372 am: 20. Januar 2016, 16:48:42 »
Hallo ihr,

um diesen "uralten Thread" wieder einmal zu bemühen. Hat jemand von euch inzwischen genaueres zu den Schwankungen bei der Salzverarbeitung der Nieren mitbekommen, welche bei dem Mars-500 Experiment bemerkt wurden?

Offline dksk

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  • 744
Re: Mars-500
« Antwort #373 am: 20. Januar 2016, 21:27:28 »
Einer der begleiten Ärzte war Professor Dr. Jens Titze von der Universität Erlangen.

Er hat ein Experiment zur Langzeitüberwachung der Natrium- und Kaliumionen im Körper und Körperflüssigkeit Homöostase betreut.
Siehe auch:
http://mars500.imbp.ru/en/520_sci_experiments/520_Na_K.html

Beim 105er Vorexperiment gab es erste Erkenntnisse – ab Seite 29 des folgenden Dokuments:
http://www.bfr.bund.de/cm/350/fuer_und_wider_einer_salzreduktion_in_der_gesamtbevoelkerung.pdf#page=29

Für die 500er Variante dann noch eine ergänzte Variante.
http://ac.els-cdn.com/S1550413112004913/1-s2.0-S1550413112004913-main.pdf?_tid=5d03dcf6-bfb1-11e5-b02d-00000aab0f6c&acdnat=1453320599_007607fda68225039697c0d4163bd826

Zusammenhang zwischen Salzaufnehme und Blutdruck wird betrachtet und erste Beziehungsanalysen dargestellt.
Interessant ist aber auch eine zweite Betrachtung im Detail:
Natriumanteil des gesamten Körpers und der Blutdruck korrelieren nicht miteinander.
Es wird vermutet, dass Natrium gespeichert und ausgeschieden wird, ohne dass das Auswirkungen auf den Wassergehalt des Körpers hätte.
Als Speicher kommen Haut und Muskeln infrage. Die Niere scheint somit nicht allein für die Regulation des Salzgehalts verantwortlich zu sein.
Es gibt ebenfalls die Vermutung, dass eine gestörte Salzspeicherung zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen könnte.

dksk

Offline Axel_F

  • *****
  • 3587
Re: Mars-500
« Antwort #374 am: 05. Januar 2018, 20:36:49 »
Auf den Tagen der Raumfahrt in Neubrandenburg hatte auch der europäische Teilnehmer
von Mars-500 Romain Charles einen Vortrag gehalten:


Ein sehr detailierter Einblick in das Experiment. Klasse! Ist ja nun auch schon über 6 Jahren her :o
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)