Persönliche Raumfahrterinnerungen

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runner02

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #50 am: 12. Juli 2011, 16:01:44 »
Grad im Web gefunden:
Father & Son: http://kecy.roumen.cz/Father_and_Son.jpg

Unglaublich...

Cool!

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Offline fl67

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #51 am: 12. Juli 2011, 20:53:24 »
Grad im Web gefunden:
Father & Son: http://kecy.roumen.cz/Father_and_Son.jpg

Unglaublich...

Cool!

Ja, und der Sohn hat immer noch das gleiche T-Shirt an !  ;D

MartinM

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #52 am: 14. Juli 2011, 15:47:11 »
Ich war gerade dabei, mein Abi zu 'bauen", als STS-1 startete. Und ich war begeistert.

Anders als andere Raumfahrtenthusiasten meines Alters war ich aber nicht davon überzeugt, dass mit dem Shuttle nun die große Raumfahrt-Ära der Menschheit angebrochen wäre. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass dem Shuttle zunächst das - meiner Ansicht nach - "richtige Ziel" fehlte. Für mich gehörten Raumtransporter und Raumstationen einfach zusammen, oder genauer gesagt: der Space Shuttle war großartig geeignet, Raumstationen aufzubauen und zu versorgen. (Was in den 90er Jahren im Shuttle-MIR-Programm bewiesen wurde, und die ISS gäbe es ohne Space Shuttles überhaupt nicht.)
Alles, was der Shuttle sonst noch konnte, konnte, das wusste ich, auf andere Art und Weise - mit unbemannten Trägerraketen oder mit bemannten Raumkapseln - eben so gut und sogar preisgünstiger erledigt werden.  ::)

Von den Versprechungen in Richtung "Kostenersparnis" und "Flüge alle 14 Tage" hielt ich damals nichts. Ich schrieb damals, in einem Mini-Fanzine, wörtlich: "Die NASA kann mehr als froh sein, wenn sie 10 Starts im Jahr schafft". ;)

Trotzdem: Trotzdem: der Shuttle ist eine großartige Maschine, trotz auch zweier tödlicher Unfälle, und mit der ISS hatte er endlich auch seinen Sinn und Zweck gefunden.
Schade, dass diese Epoche nun vorbei ist.

Offline rasu.kw

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    • esklingt
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #53 am: 15. Juli 2011, 21:56:51 »
Wie es bei mir so begann....

Ich bin ein ingesamt sehr technikinteressierter Mensch und alles was fliegt interessiert mich auch heute noch.

Irgendwann als 5/6 jähriger habe ich angefangen Zeitungsartikel über Raketenstarts auszuschneiden, die gab es damals im Osten ja gefühlt täglich :-). Etwa zu dem Zeitpunkt bekam ich auch mein erstes Raumfahrtbuch "Lexikon der Weltraumfahrt". (Steht natürlich immer noch im Regal)

Der Start von Sigmund Jähn war natürlich ein Fest! Endlich mal richtig Infos und Bilder und Berichte usw. Damals habe ich zum ersten Mal Bilder vom Fernseher abfotografiert . . .

Etwas später fand in Neubrandenburg der Tag der Raumfahrt oder so statt. Mein damaliger Mathelehrer war da mit dabei und hat mich und einen Mitschüler reingeschmuggelt. Da habe ich das erste mal einen Vortrag zum Shuttle gesehen. Heimlich habe ich eine Shuttle Skizze fotografiert und dann als Vorlage für eine A3 Zeichnung benutzt. Das Foto habe ich noch, die Zeichnung ist leider verloren gegangen.

Dann ist das alles ein wenig eingeschlafen. Mit Beginn des Internets habe ich dann ab und an mal ein wenig gelesen. Das ging einige Jahre so.

Und dann, irgendwann, habe ich dieses Forum entdeckt. Boah war das ein Wahnsinn. Endlich Raumfahrt in Deutsch.
Und so kompetent, und alles dabei und und und. Ich habe tagelang alles was es gab durchgelesen.

Seit dem ist die Lektüre dieses Forum fast täglich Pflicht. Beitragen kann ich nicht so wirklich was, umso dankbarer bin ich für die vielen fleißigen Schreiber hier.


Viele Grüße Rainer, Rundfunkstadt

spaceboy

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #54 am: 21. Juli 2011, 08:56:11 »
Hallo Forum und @ the_undertaker1971,

ich habe insgesamt 3 Stunden Material vom Flug von STS 1, es handelt sich um die Sondersendungen der
ARD mit Günter Siefarth und des ZDF mit Heinrich Schiemann und Franz Buob.
(Originalmaterial, 1981 selbst auf Betamax aufgenommen, jetzt auf DVD-R, in guter Qualität)

Bei Interesse bitte melden: glo7557496@aol.com

Viele Grüße,

spaceboy

Selonian

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #55 am: 21. Juli 2011, 10:16:31 »
Hallo Forum und @ the_undertaker1971,

ich habe insgesamt 3 Stunden Material vom Flug von STS 1, es handelt sich um die Sondersendungen der
ARD mit Günter Siefarth und des ZDF mit Heinrich Schiemann und Franz Buob.
(Originalmaterial, 1981 selbst auf Betamax aufgenommen, jetzt auf DVD-R, in guter Qualität)

Bei Interesse bitte melden: glo7557496@aol.com

Viele Grüße,

spaceboy

Okay, hast gerade 'ne Mail von mir bekommen.  ;)

Gruß, Selonian (nicht IvaFan)

Apollo13/Dominik

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #56 am: 21. Juli 2011, 15:32:55 »
Hallo Raumfahrer,- Freunde,

ich habe nun mal zum Abschluss der Spaceschuttelära einige Bilder von meiner Privatsammlung gemacht, ich war damals 11 Jahre alt (2002) wo ich im KSC war und nun wollte ich die Bilder euch zeigen(lange ists her und nun ist alles vorbei).Zu dem Zeitpunkt war leider keine Rakete auf der Plattform.Auf dem 1. Bild ganz links und rechts das ist übringens die Atlantis :P


Gerne könnt Ihr was dazu schreiben, wer fragen hat kann mich gerne fragen. :)













MFG
Apollo13/Dominik

Oliver Tismar

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #57 am: 21. Juli 2011, 21:17:56 »
Tjaa, ich war bei STS-1 fast 25 Jahre. 6 Jahre vorher war ich das erste mal in den USA und habe aus 4,9 Kilometern Entfernung den Start der Saturn 1-B  für ASTP gesehen.
Ich habe dann noch STS-1 und STS-3 life starten sehen, ebenfalls aus 4,9 km Entfernung von der Pressetribüne aus direkt neben dem VAB.
Diese 30 Jahre sind wie im Fluge vergangen. Heute habe ich bei NASA-TV die Landung der Atlantis verfolgt und damit das Ende des Space Shuttle Programms miterlebt. Ich war zwar wie immer glücklich das die Crew heil zur Erde zurückkam und die Mission zu einem guten Ende kam.... aber das Ende des Space Shuttle Programms.... das schmerzt einfach und tut weh.
Ich wünsche allen Raumfahrtbegeisterten, der NASA und denn USA, dass es möglichst bald Klarheit über das Nachfolgemodell gibt und wir uns alle dementsprechend auf ein  neues bemanntes Programm ausrichten können.
Gruss
Oliver

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Offline max-q

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    • Olafs Raumfahrtkalender
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #58 am: 21. Juli 2011, 22:38:25 »
Bis 1980/81, ich war damals 13 Jahre alt, war Raumfahrt für mich eher etwas langweiliges. Raumfahrt, das waren die zwei- oder dreizeiligen Kurzmeldungen auf der Titelseite der lokalen Tageszeitung "Das Volk". Sie berichteten in immer wiederkehrenden Phrasen davon, daß am Tag zuvor in der Sowjetunion Kosmos 11xx gestartet worden war zu einer Mission "im Dienste der Volkswirtschaft". Doch dann sah ich (bewußt) die ersten Beiträge im "Westfernsehen" zum bevorstehenden Jungfernflug des Space Shuttle. Und auch in der DDR-Presse erschienen erste umfangreichere Artikel. Vor allem Horst Hoffmann hatte in der Wochenzeitung "Wochenpost" einen festen Platz mit seinen Raumfahrtbeiträgen. Zwischen reichlich Propaganda ("Star-Wars") fanden sich darin viele gut recherchierte Fakten. Mein Interesse war geweckt. Beim Stöbern in der Bibliothek und alten Jahrgängen von "technikus" und "Jugend+Technik" (wer's nicht kennt, beides Technik-Zeitschriften für Kinder bzw. Jugendliche) stieß ich dann auf zwei weitere faszinierende Aspekte, die mir bis dahin entgangen waren. Es gab eine europäische Raumfahrt (Ariane) und - noch interessanter - Indien hatte eben auch aus eigener Kraft einen Satelliten gestartet. Die Raumfahrt war vielfältiger, als es die stereotypen Pressemeldungen ahnen ließen. Nun ließen mich die Raumfahrt und das Space Shuttle nicht mehr los. Bald war die erste Kladde mit Texten und Fotos gefüllt.
Am 10. April 1981, dem Tag, für den ursprünglich der Start von STS-1 geplant war, lief ich meinen Schulweg im Dauerlauf nach Hause. Ich kam gerade rechtzeitig zu den letzten Minuten des Countdowns. Doch es sollte an diesem Tag nichts werden. Am späten Nachmittag wurde die Übertragung irgendwann abgebrochen und machte dem normalen Fernsehprogramm Platz. Den Start am Sonntag konnte ich leider auch nur bedingt genießen, da meine Mutter den Fernseher im Hintergrund nur duldete, während der Sonntagsbraten auf dem Tisch stand...
Dennoch ließ mich seither die Raumfahrt nicht los. Auch wenn das Shuttle schon bald in den Hintergrund rückte. Mercury, Gemini, Apollo waren eher Pionierleistungen nach meinem Geschmack. Das Shuttle war Routine.
Dennoch lauschte ich am 28.01.1986 in meinem Zimmer im Lehrlings-Wohnheim der Radio-Reportage auf Bayern-3 zum Start der "Challenger". Und war so live dabei, als sich die Katastrophe Tausende Kilometer entfernt abspielte. Abends drängte ich mich in das total überfüllte Fernsehzimmer, um zum ersten Mal freiwillig die "Aktuelle Kamera" (DDR Hauptnachrichtensendung) zu schauen.
Jahre später, ich saß gerade an meinem Computer und schrieb für meinen "Raumfahrtkalender", ging mir durch den Kopf: 'Die "Columbia" landet doch gleich. Könntest Du dir eigentlich mal wieder im TV anschauen. Ist ja eine selten günstige Uhrzeit...' Dank TV-Karte im PC kein Problem. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um die ersten Berichte vom Funk-Blackout mitzubekommen und das lähmende Entsetzen...
Tja und heute, nur Augenblicke vor einem für 12:00 Uhr festgesetzten Kundentermin, konnte ich eben noch die letzte Landung der "Atlantis" im Internet verfolgen.
Auch wenn ich nie der glühende Shuttle-Fan war, wurde mir da doch flau im Magen. Wenn einem mit 43 bewußt wird, daß ein 30 Jahre währender Abschnitt des eigenen Lebens zu Ende gegangen ist und dieser möglicherweise die Krönung der bemannten Raumfahrt zu eigenen Lebzeiten umfaßte, ist das schon ein sehr merkwürdiges Gefühl.
Grüße in die Runde,

Olaf
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

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Offline KSC

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #59 am: 22. Juli 2011, 10:58:35 »
Wenn einem mit 43 bewußt wird, daß ein 30 Jahre währender Abschnitt des eigenen Lebens zu Ende gegangen ist und dieser möglicherweise die Krönung der bemannten Raumfahrt zu eigenen Lebzeiten umfaßte, ist das schon ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Das beschreibt auch recht gut meine Gemütsverfassung, auch wenn du bei mir zu deinen 43 noch 2 Jährchen drauf packen musst.

Gruß,
KSC

Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #60 am: 22. Juli 2011, 18:39:22 »
So nun bin ich auch hier gelandet, vielleicht spart mir das ja die Sitzung beim Psychologen. ;)

Angefangen hat es bei mir mit dem Buch Planeten, dann die Voyager Sonden und dem ersten Fernrohr.

Zum Start des ersten Shuttle war ich 11 Jahre alt, nahm meinen ganzen Mut, ging zu meinem Klassenvorstand und sagte: "Herr Fachlehrer, darf ich mir bitte zum ersten Start der amerikanischen Raumfähre Columbia freinehmen?" Natürlich durfte ich, aber es wurde der erste Starttermin ja verschoben.
Mit 12 schrieb ich einen Brief an "NASA Washington DC USA" in Ermangelung einer richtigen Adresse, legte 5 Dollar Porto hinein in dem stand "Ich schreibe für eine Zeitung (ich erwähnte nicht das es die Schülerzeitung "der Ratschenexpress" war) und fragte ob sie uns nicht Unterlagen über das Shuttle schicken könnten"
Nach einem Jahr bekam ich eine große Kiste mit den Büchern Apollo Expeditions to the moon, Skylab Views the earth und the universe inkl. Shuttle Bilder und einem Brief inkl. dem 5 Dollar Schein zurück. Ich abonnierte auch eine Zeitung aus Florida in SW, die leider mit der Challengerkatastrophe eingestellt wurde. Danach war ich beruflich sehr eingespannt, erst mit dem Thema Shuttle Mir und natürlich dem Hubble Teleskop kam ich wieder zum Thema Astronomie und Raumfahrt zurück, wir bauten eine eigene Volkssternwarte.
Die Krönung war Beobachtungszeit für ein eingereichtes Projekt auf dem MOST Satelliten, für mich als Amateur die Erfüllung eines Kindheitstraumes.

Der Abschied von den Raumfähren hat mich mehr erwischt, als ich mir zuerst eingestehen wollte.

lg

Günter
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Offline knebel99

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #61 am: 22. Juli 2011, 20:00:21 »


Wenn einem mit 43 bewußt wird, daß ein 30 Jahre währender Abschnitt des eigenen Lebens zu Ende gegangen ist und dieser möglicherweise die Krönung der bemannten Raumfahrt zu eigenen Lebzeiten umfaßte, ist das schon ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Das beschreibt auch recht gut meine Gemütsverfassung, auch wenn du bei mir zu deinen 43 noch 2 Jährchen drauf packen musst.

Gruß,
KSC



bin zwar noch nicht so alt (-13), trotzdem passt der Satz perfekt, wusst nur nicht wie man das ausdrückt...
aber warum ist das bei uns so? es sind eigentlich maschinen... eigentlich? oder eben doch nicht oder sind sie mehr? wenn ja was?

merkwürdige gefühle momentan bei mir, einerseits trauer, wehmut, sehnsucht nach "wieder sowas", am besten doch wieder STS, was neues, exploration über LEO hinaus...
Aber Plumpsdinger??? neeee.....
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

xwing2002

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #62 am: 23. Juli 2011, 11:53:55 »
aber warum ist das bei uns so? es sind eigentlich maschinen... eigentlich? oder eben doch nicht oder sind sie mehr? wenn ja was?

Ja, natürlich sind das Maschinen... aber es gibt Maschinen, die sind Werkzeuge für Bequemlichkeit oder Bedürfnisse... und es gibt Maschine, die tragen unsere Träume und Sehnsüchte.
Ich mag meine Kaffeemaschine auch (besonders morgens), aber das ist eine andere Kategorie Maschine. ;)

Sind die Marsrover Maschinen? Natürlich. Aber sie tragen uns auf unseren Nachbarplaneten, sie zeigen uns Dinge, die wir noch nie zuvor gesehen haben, sie wandern für uns dorthin, wo wir (noch) nicht sein können.
Mit Flugzeugen haben viele etwas ähnliches, sie verwirklichen für uns den uralten Menschheitstraum vom fliegen. Warum lieben so viele Eisenbahnen? Sie haben uns Reisen ermöglicht, die mit der Kutsche undenkbar waren. Und wieviele geben ihren Autos Namen und bekomme einen verliebten Blick, wenn sie Sportwagen ins Auge fassen?
Unser Verhältnis zu Maschinen wird durch das bestimmt, was sie uns ermöglichen, was sie an Träumen und Sehnsüchten mit sich tragen. Das Shuttle vereint so viele Möglichkeiten auf sich, die Menschen niemals zuvor hatten. Eine Raumstation im kleinen für zwei Wochen, eine Werkbank, um im All zu bauen, ein Multitool für Ideen, die undenkbar schienen, ein Raumschiff wie aus einem SF-Roman, eine ganz neue Freiheit in diesem komplizierten Lebensraum, den wir gerade erst entdecken.
Und neben aller Faszination für Technik... da kann man machen, was man will, da sind Gefühle mit im Spiel. Da muss man gar nicht empathisch sein oder sentimental, da kann man sich nicht gegen wehren - und warum auch sollte man das tun.
Wirklich... ich habe einen guten, schönen und dauerhaften Freundeskreis, den ich über alle Maßen schätze... aber mit manchen von ihnen habe ich weniger Zeit verbracht als mit den Shuttles.
Nächte im Livestream verbinden, den Wecker stellen für Überflüge, Starts und Landungen, ich habe von den Shuttles genauso viele Bildersammlungen und Filme, wie von meinen Freunden... also, was sie sind sie? Sie sind ein Teil meines Lebens, über Jahre und Jahrzehnte. Bleiben sie deswegen Maschinen? Schon... aber mehr sind sie trotzdem.

Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #63 am: 24. Juli 2011, 14:43:38 »
Maschinen die Träume und Sehnsüchte transportieren...
Sehr gut formuliert und den Nagel auf den Kopf getroffen.

lg

Günter
Folge dem Leitstern!

jok

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #64 am: 24. Juli 2011, 18:24:30 »
Hallo,

...mit dem Abstand von wenigen Tagen zur letzten Landung eines Space Shuttle versuche ich nun auch die rechten Worte zu finden.
Wer hier schon einige Zeit dabei ist weiß...das Space Shuttle Programm war genau mein Ding !!!!
Der Donnerstag 21.7.2011 wird sich fest in mein Gedächtnis brennen.Ich war unterwegs und konnte die Landung nur auf dem Handy verfolgen.Die ersten Gedanken nach dem ausrollen der Atlantis auf der SLF....jetzt haben Sie es tatsächlich wahr gemacht,dass Space Shuttle Programm ist Geschichte.
Am Abend zu Hause habe ich dann nochmal alles an Bildern,Videos,News im Netz aufgesaugt was zu finden war.Die Stimmungslage viel ins Bodenlose.
Das war es nun 30 Jahre US-Raumfahrt in denen der jok vom 15 jährigen Jugendlichen zum Mann in den besten Jahren ( 45) herangewachsen ist.Man(n) war immer dabei,in den ersten Jahren kleine Zeitungsschnipsel und Nachrichtensendungen auf RIAS Berlin,nach der Wende endlich die richtigen Zeitungen Satellitenfernsehen und in den neunzigern endlich Internet...ja und die Krönung ab 2006 dieses Forum!!!
Nun sitze ich im Arbeitszimmer ,gut ausgefüllt mit Modellen, Bildern,Postern wenigstens hier "lebt" das Shuttle Programm weiter....

Für mich persönlich habe ich in den letzten Tagen beschlossen erstmal eine Pause einzulegen.Ich kann mich nicht damit anfreunden von der Zerlegung und Präparation der Orbiter für das Museum zu schreiben.Der Rollover von Discovery aus der OPF in das VAB war ein kleiner Schock.....traurig STS Hardware in diesem Zustand zu sehen.Auch schön hergerichtet für das Museum macht die Situation nicht besser.

Mit diesen Worten möchte ich mich also erstmal verabschieden ,eine kleine Tür lasse ich mir offen, es wird wohl im September wieder einen RaumCon Stammtisch in Leipzig geben dort werde ich sehen wie es mir und meinem Hobby geht.

Dann sage ich erstmal tschüß,wünsche Euch allen eine schöne Ferien und Urlaubszeit...

...ich hoffe man liest sich wieder im Herbst...

gruß jok

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Offline KSC

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #65 am: 24. Juli 2011, 19:55:52 »
Alles hat seine Zeit jok.
Wenn du in den gar nicht mehr so fernen klaren  Herbsthimmel zur ISS schauen wirst, dann wirst du erkennen, dass dort Oben noch immer der Geist des Shuttle Programms, das Vermächtnis der Orbiter seine Bahn zieht.
Trauer, ärger und Depression werden Freude weichen, Freude darüber dass du dieses Programm 30 Jahre bewusst mit verfolgen konntest, Freude darüber was erreicht wurde.
Als Rentner wirst du, genau wie ich, diejenigen, die das Shuttle nur aus Büchern kennen  mit den Geschichten aus der Shuttle Zeit nerven und langweilen, aber wir, wir waren dabei, und das kann uns keiner nehmen  :D

Alles hat seine Zeit, das ist der Lauf der Dinge.

Bis bald,
KSC

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Online Schillrich

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #66 am: 24. Juli 2011, 20:18:29 »
Eines Tages wird die nächste Raumfahrtgeneration auf uns/heute zurückblicken wie wir heute auf die Apollotage zurückblicken. Und wir werde sagen können: Wir waren dabei. Die internationale Gemeinschaft hat über 2 Dekaden ein Großprojekt am Himmel verfolgt. Eine Armada von internationalen Raumschiffen ist jährlich gestartet, um den Außenposten aufzubauen, zu bemannen, zu versorgen. Unglücke sind eingetreten und man hat sie gemeistert.

Für viele Menschen aus der Apolloära war Raumfahrt nach Apollo 11 und 13 irgendwie langweilig, wiederholend, kein aufregendes Abenteuer.
Für uns erscheint diese vergangene Zeit heute aufregend, spannend, inspirierend. Dagegen erscheint uns das ISS-Programm heute wie Routine, fast langweilig, nichts Neues hervorbringend.
In der Zukunft wird man dieses Programm anders bewerten.

Wir waren dabei. Wir sind dabei.



(Ich bleibe Optimist.)
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #67 am: 24. Juli 2011, 21:13:16 »
Ich erinnere mich noch an das Ende der Apollo-Ära.
Das war genauso unfassbar!
Das gibt´s doch nicht, das muß doch weiter gehen, zum Mars und zu den anderen Planeten, zu den Sternen!
Statt dessen kam so ein langweiliges Shuttle, mit dem man nirgendwo hin fliegen konnte,
- gerade mal so in einen niedrigen Erdorbit, aber was wollte man dort?

In den folgenden 30 Jahren habe ich gelernt, dass Raumfahrt immer interessant und spannend und niemals langweilig ist.
Wichtige Zutaten sind Informationen, Vorstellbarkeit und eine Community.
Das hat beim Shuttle wegen der guten Informationspolitik der NASA gut geklappt.
Andere Systeme, zu denen es weniger Infos gab, erschienen dagegen langweilig.
Aber das haben inzwischen auch andere erkannt und beschlossen, das zu ändern.
Auch hier im Forum werden wir unseren Beitrag dazu leisten.
Dazu brauchen wir allerdings auch Leute wie jok.

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Offline Kosh

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Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #68 am: 24. Juli 2011, 23:24:19 »
Hallo liebe Raumfahrtfans,

ich schreibe hier nicht oft, lese aber um so mehr. Ich kann Eure und meine "Trauer" um das Ende der Shuttle-Ära gut verstehen. Und die letzten drei Posts sind meiner Meinung nach die "weisesten" Aussagen, die ich in diesem Forum seit langem gelesen habe.

cu

Kosh

xwing2002

  • Gast
Re: Persönliche Raumfahrterinnerungen
« Antwort #69 am: 24. Juli 2011, 23:40:25 »
Man sagt, es geht um das weitertragen des Feuers, nicht um das bewahren der Asche... sicher. Und das ist ja auch wahr.
Trotzdem habe ich immer noch einen riesigen Kloß im Hals, wenn ich zum Beispiel den wunderschönen Film sehe, den Klaus über STS-135 gemacht hat. Gefühle stehen manchmal dem Wissen und der Vernunft im Weg, sogar, wenn die etwas tröstliches zu sagen haben. Trotzdem schön auch die ermutigenden Worte zu lesen.

@Klaus
Dein Einverständnis voraussetzend habe ich Deinen Film an die beiden Kinder einer Freundin geschickt, mit Begleittext. Das erste, was die beiden vom Shuttle gesehen haben war die letzte Landung. Sie sind noch klein, 1. und 2. Klasse, also habe ich mir die Freiheit genommen die Bilder der Katastrophen herauszuschneiden. Ich erkläre ihnen gerne auch die Gefahren der Raumfahrt, aber im Kontext und mit passenden Worten. Aber ich wollte ihnen zeigen, was auf der Mission alles passierte, bevor sie live dabei waren - Dein Film ist dafür ganz wunderbar.
Nochmal ein ganz großes Dankeschön dafür!!!