Es gibt eine neue Studie, warum die Verankerungen der Stahlseile ausgerissen sein könnten:
Verantwortlich könnte eine durch die elektromagnetischen Emissionen beschleunigte Form des sogenannten "Zink-Kriechens" (wörtliche Übersetzung - ich weiß nicht, ob es einen deutschen Fachbegriff dafür gibt) gewesen sein. Die Kabelenden werden in den Halterungen gewöhnlich mit Zink vergossen. Das hält (auch unter tropischen Bedingungen) in vielen Fällen hervorragend. Bislang ist nur der Fall in Arecibo bekannt, wo es nicht gehalten hat. Die Studie geht der Theorie nach, dass durch die EM-Emissionen des Teleskops im Radar- oder "Sende"-betrieb Ströme in die Halteseile induziert und über die Zink-Buchsen Richtung Erde abgeleitet wurden. Die zusätzliche elektrische Komponente, könne Einfluss auf die Geschwindigkeit und Heftigkeit des Zink-Kriechens genommen haben. Elektroplastische Effekte untersucht man wohl schon seit den 50ern. Ob das hier tatsächlich eine Rolle gespielt hat, ist nicht sicher. Aber der Einzelfall Arecibo gibt laut den Autoren wohl schon Denkanstöße.
Link zum Artikel:
https://hackaday.com/2024/11/05/zinc-creep-and-electroplasticity-why-arecibo-collapsed/Link zur Studie:
https://nap.nationalacademies.org/read/26982/(beides in englischer Sprache)