Raumcon
Raumfahrt => Bemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: -eumel- am 01. Januar 2011, 05:15:18
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Diskussions-Thread zur Umfrage des Monats Januar 2011 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9022.0)
Ständige Verzögerungen und unklare, wechselhafte Planungen ergeben die spannende Frage:
Welches US-amerikanische Gefährt befördert als erstes (nach dem Shuttle) Astronauten in den Orbit?
a) Orion
b) Dragon
c) CST-100
d) Dreamchaser
e) Orbitals Lifting Body
f) ein anderes
g) Es wird keine amerikanische bemannte Raumfahrt mehr geben.
Wir können uns hier zum oben genannten Thema informieren und diskutieren. (Abgestimmt wird hier (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9022.0).)
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Schwierige Frage…
Im Moment herrscht ja bzgl. Dragon Euphorie, aber um bemannt zu fliegen ist es noch ein weiter Weg. Auf der anderen Seite ist es im Moment für jedes US Konzept noch ein weiter Weg.
Die noch interessantere Frage ist wann, manche würden sogar nach dem "ob" fragen ;)
Bin auf das Abstimmungsergebnis jedenfalls gespannt.
Gruß,
KSC
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... Bin auf das Abstimmungsergebnis jedenfalls gespannt.
Mal sehen ob sich die Amis dann daran halten :D
Ich denk jedenfalls Dragon hat im Moment die besten Chancen.
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Schwierige Frage…
Im Moment herrscht ja bzgl. Dragon Euphorie, aber um bemannt zu fliegen ist es noch ein weiter Weg. Auf der anderen Seite ist es im Moment für jedes US Konzept noch ein weiter Weg.
Die noch interessantere Frage ist wann, manche würden sogar nach dem "ob" fragen ;)
Bin auf das Abstimmungsergebnis jedenfalls gespannt.
Die Dragon-Hype erinnert mich an die große Euphorie nach der erfolgreichen Mars-Pathfinder-Mission von 1997. Pathfinder sollte damals das erste große Projekt des FBC-Konzeptes werden (FBC= Faster, Better, Cheaper). Demzufolge sollten alle Planetenmissionen aufgrund von innovativen Management- und Outsourcing-Techniken ab sofort in wesentlich kürzeren Zeitabständen entwickelt werden, und dabei auch viel leistungsfähiger und billiger sein, als die traditionelle NASA-Technik. Der Erfolg von Pathfinder schien die Überlegenheit dieses Konzeptes zu bestätigen.
Nur zwei Jahre später kam mit dem Debakel vom Mars Climate Orbiter und dem Mars Polar Lander das böse Erwachen. Man konnte eben die Kosten, Entwicklungszyklen sowie die zentrale Management-Verantwortung nicht endlos herunterfahren, irgendwann musste es zum Crash kommen. Das FBC-Konzept wurde danach auch zu Grabe getragen, es hatte sich nach den schnellen Anfangserfolgen als Irrweg erwiesen. Die notwendige technische Stabilität erfordert eben eine qualifizierte Bereitstellung von personellen, technischen und finanziellen Ressourcen, und ein gesundes Maß an Realismus.
Ich will damit nicht sagen, dass es bei Dragon genauso laufen muss, aber die Gefahr sehe ich schon. Von bemannten Dragon-Missionen heute zu sprechen, ist für mich nur blanke Spekulation, und noch keine wirklich reale Option.
Man muss sich ein wenig von diesen ständigen emotionalen Wellenbewegungen frei machen. Immer erst Apathie, dann grenzenlose Euphorie, anschliessend ist man wieder am Boden zerstört. Danach kommt das nächste Technik-Projekt und wird wieder frenetisch gefeiert. Die bemannte Exploration des Menschen in den Weltraum muss als eine dauerhafte, kontinuierliche Aufgabe verstanden werden, nicht nur als eine ständige Abfolge von Technik- und Medien-Events mit kurzlebigen Erfolgsfaktor.
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Jörg, ersetze dochmal Cygnus durch "Orbitals Lifting Body" oder so. Orbital hat doch jetzt ein anderes Konzept vorgestellt:
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/15122010165606.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/15122010165606.shtml)
Günther, woher hast du den Namen CCV? In der Pressemitteilung von Orbital steht daszu nichts.
http://www.orbital.com/NewsInfo/release.asp?prid=756 (http://www.orbital.com/NewsInfo/release.asp?prid=756)
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Man muss sich ein wenig von diesen ständigen emotionalen Wellenbewegungen frei machen. Immer erst Apathie, dann grenzenlose Euphorie, anschliessend ist man wieder am Boden zerstört. Danach kommt das nächste Technik-Projekt und wird wieder frenetisch gefeiert.
Hallo Berliner,
auf meinem Schreibtisch liegt ein Zettel:
Die sechs Phasen einer Planung
1.) Begeisterung
2.) Ernüchterung
3.) Verwirrung
4.) Suchen eines Schuldigen
5.) Bestrafung der Unschuldigen
6.) Auszeichnung der Unbeteiligten
;D
Also: Ich stimme mal für Orion
Todgesagte leben länger....
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Eine Antwort auf diese Frage ist tatsächlich schwierig. Bei zumindest dreien der Konzepte werden die Jahre 12013 oder 2014 als Starttermin genannt. Es wird aber auch maßgeblich von der Politik abhängen, welches dieser Vehikel am schnellsten fertig wird. Das Konzept, dem die nötigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, wird am Ende zuerst (oder überhaupt) fliegen. Und das kann sich ja in den nächsten Jahren noch ein paar Mal ändern. Rein von der technischen Seite her scheinen mir im Moment Orion und SpaceX Dragon am weitesten vorn zu liegen. Allerdings gilt für alle Vehikel: Es gibt keine qualifizierte Rakete, also selbst mit fertig entwickeltem Raumschiff wäre kein bemannter Start möglich.
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Ich hab mal aus dem Bauch heraus für CST-100 gestimmt, irgendwie mag ich das Teil ;)
Was den potentiellen Träger betrifft: Am ehesten wird es die Atlas werden. Man wird demnächst ein neues Startüberwachungssystem einführen, dass für mehr Sicherheit sorgt. Das RD-180 Triebwerk der Hauptstufe wird sowieso zu einer man-rated Version entwickelt (für die Rus-M), also wäre nur die Oberstufe noch ein größerer Punkt (bisschen Kleinkram ist generell noch zu erledigen).
Ein frohes neues Jahr wünscht euch websquid
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Ich habe mal für Dragon gestimmt - da sehe ich die größten Chancen.
Frohes neues Jahr 2011,
STS-125
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ich binj für Orion. Ich sehe da einfach die besten Chancen für die Zukunft, dass daraus was wird.
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Mich hat Space X einfach überzeugt, kann mir gut vorstellen, dass die so weiter machen. Daher hat Dragon meine Stimme erhalten.
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Ich bin zwiegespalten. Entweder Dragon oder Orion. Beides würde ich mir zwecks Flexiblität wünschen! Alle anderen Systeme haben mich bisher noch nicht überzeugen können! Konzepte machen kann jeder auch die ESA (siehe Hermes und Bemanntes ATV) nur finanzieren und umsetzen kanns nicht jeder und das traue ich derzeit nur SpaceX und der Nasa zu das die das schaffen! Von allen anderen hoffe ich es mich natürlich auch aber leider glaub ich noch nicht dran (was bei mir nicht viel heißt hab ich bis zur Wasserung der COTS-1 auch von SpaceX nicht). Ich hoffe sehr das ich mich irre und ich hoffe das alle Systeme in irgend einer weise erfolgreich werden, auch wenn das eine Utopie ist! Allgemein find ich persönlich das System am besten und am Sinnvollsten hinter welches ein Sinnvolles Zukunftssicheres Programm steht und das hat derzeit keines der Systeme aufzuweisen (nachdem Constellation letztes Jahr gestrichen wurde). Wobei vielleicht gehe ich da auch mit einer falschen Mentalität heran. Ich erwarte das die Systeme Programm bezohen seien müssen. Aber vielleicht ist das ja der falsche weg? Vielleicht entwickelt man ein kosten/nutzeneffitientes System und guckt dann was damit machbar ist an Programmen...? Ich bin in diesem Punkt sehr sehr unflexibel ich hab es gerne wenn man ein Ziel hat. Ein konkretes Ziel. Dies fehlt. Aber ich schweife ab.
Gruß Ian
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Unter Sonstige fallen mir da noch diese Rumänen von der Aeronautics and Cosmonautics Romanian Association kurz "ARCA".Bei denen ab zu auf der Webseite schauen lohnt auch.https://www.arcaspace.com/ (https://www.arcaspace.com/).Die waren immerhin schon in der Stratosspähre. ;)
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Orion hat keinen Träger und SLS ist ein Langzeitprojekt.
SpaceX fehlt ein LAS, Einsatzerfahrung, Nutzlastnachweis, ISS-Docking und braucht mind. 2,5 Jahre nach Beauftragung. Ein evtl. CCDev2 Auftrag wird daran nichts wesentliches ändern.
Der Rest sind Konzeptideen.
Nach dem Shuttle verfügt die Nasa über kein flugfähiges Transportsystem, so dass Antwort g die richtige Antwort ist. ;)
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Nach dem Shuttle verfügt die Nasa über kein flugfähiges Transportsystem,
so dass Antwort g die richtige Antwort ist. ;)
Es geht doch nicht um richtig oder falsch, sondern was als erstes nach dem
Shuttle Astronauten in den Orbit bringt ... von einer Zeitspanne ist eigentlich
auch nicht die Rede ;)
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@ Eumel :
Du warst bestimmt noch mit deinen Fingern im letzten Jahr !!!
WIR haben Januar 2011. :D
Oder ist diese Umfrage wirklich schon 1 Jahr alt? ::)
Ich wünsche allen hier im Forum ansonsten ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Collins
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Ups! Du hast völlig recht, Collins, danke!
Ich habe es verbessert.
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Hallo und ein frohes neues Jahr.
Ich hab für Dragon gestimmt, da es für mich das bisher am weitesten Entwickelte Raumfahrzeug ist.
Orion und CST-100 hören sich zwar auch gut an, sind aber noch nicht eigenständig geflogen.
Gruß
Mueman
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An Antwort g) vermag ich auch nicht zu glauben, zumal bei dieser ein Zeitraum definiert werden muss. Irgendwann wird Amerika sich am Riemen reißen und ein eigenständiges bemanntes System aufbauen. Auf Dauer werden die Amerikaner nicht auf einen eigenständigen Zugang verzichten wollen.
Ich habe daher für Antwort c) gestimmt, weil die CST-100 ja wohl die einfachste Lösung für den LEO-Zugang ist und von einer sehr erfahrenen Firma angeboten wird. Letztlich wird es aber wohl darauf hinaus laufen, welches Konzept den Wettbewerb gewinnen und von der NASA mit Steuermitteln versorgt werden wird.
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An Antwort g) vermag ich auch nicht zu glauben, zumal bei dieser ein Zeitraum definiert werden muss. Irgendwann wird Amerika sich am Riemen reißen und ein eigenständiges bemanntes System aufbauen.
Genau :) Spätestens in 50 Jahren gibt es wieder eines. Von daher müsste vorher die Welt (oder die USA) untergehen, bevor Antwort g stimmt...
Ich habe daher für Antwort c) gestimmt, weil die CST-100 ja wohl die einfachste Lösung für den LEO-Zugang ist und von einer sehr erfahrenen Firma angeboten wird.
Dito!
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Genau :) Spätestens in 50 Jahren gibt es wieder eines. Von daher müsste vorher die Welt (oder die USA) untergehen, bevor Antwort g stimmt...
Das hat man nach Einstellung von Apollo auch mal für den Mond gesagt. Daher meine ich, muß man den Fall g zumindestens in Erwägung ziehen.
Die Zeit nach 2020 ist m.E. kaum vorhersehbar und für davor ist g) am wahrscheinlichsten, oder?
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Hallo,
wirklich eine schwirige Frage.
Doch nach allen Hin und Her glaube ich, dass Dragon das Rennen machen wird.
Noch ein Erfolgreiches Jahr 2011 allen hier mitlesenden.
Gruß, Rüdiger
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Ich glaube an die DRAGON, habe ja auch beim letzten RaumCon Treffen einen Kasten Bier auf einen bemannten Flug bis 2015 gewettet. 8)
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Die Zeit nach 2020 ist m.E. kaum vorhersehbar und für davor ist g) am wahrscheinlichsten, oder?
Ja, da hast du recht :)
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Hallo,
ein gutes und gesundes 2011 noch!
Ich glaube auch eher an "g"! ;D
Ganz einfach, mit bemannter Raumfahrt kann man nur Wissen und Erfahrungen gewinnen, das interessiert immer weniger. :-\
Dort wo man schnell Kohle macht, ohne wenn und aber, dort liegt der Fokus! :'(
Die Sucht nach dem schnellen Geld ist doch schon längst die neue Religion! :-\
Mit dem nächsten Crash (Finanz) wirds noch schlimmer werden. :'(
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Ich habe mal für Dragon abgestimmt.
Für Dragon sehe ich die größten Chancen als erstes amerikanisches bemanntes Raumschiff nach dem Shuttle zu starten. Space-X hat mich persönlich dieses Jahr auch überzeugt (siehe COTS-1).
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Ich stimme für CST-100.
Dafür spricht, dass die Kapsel von Boeing entwickelt wird.
Cst-100 liegt zwar in der Entwicklung hinter der Dragon Kapsel zurück, aber Boeing hat wesentlich mehr fertig Entwickelte Hardware in Ihrem Repertoire.
Ich halte es aber wesentlich wahrscheinlicher, dass in naher Zukunft die Entwicklung der CST-100 und Orion zusammenlaufen werden und daraus ein überagender Entwurf wird.
Dragon ist zwar bereits geflogen, aber...ich hole mal weit aus...CST-100 und Orion sollten zusammenlaufen, stehen mit Boeing und Lockheed zwei echt große Firmen mit extrem hohen Kapital dahinter. Und Orion ist zwar recht weit in der Entwicklung, aber warum sollte die NASA noch Boeing mit einer Konkurenz-Kapsel beauftragen, wenn die nicht schon im Hinterkopf hätten, mit den Ideen zweier Konkurenten mittels Technologietransfer eine echte Kapsel mit Potenzial zu bauen.
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Daran vermag ich, ehrlich gesagt, nicht so recht zu glauben. Orion soll erheblich mehr leisten können als die alte Apollo, die CST-100 als reines LEO-Taxi dagegen erheblich weniger. Wie soll das vernünftig zusammen passen?
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Da CST-100 und Orion Wiederverwendbar seien sollen, wäre es doch von Finanziellen Standpunkt aus gesehen besser, eine Multifuntionale Kapsel zu haben, als eine "kleine" und eine "große" Kapsel. Vom Technologischen Aspekt aus müßten beide Kapseln von der Flughardware fast Identisch sein, um die späteren Astronauten für ihre Flüge nicht immer wieder neu anlernen zu müssen. Beispiel ist da Airbus, wo die Flughardware im Cockpit mittlerweile bei allen Modellen praktisch identisch ist.
Für die unterschiedlichen Einsatzswecke der beiden Kapseln wäre meines erachtens der einizige relavante Unterschied im Servicemodul zu suchen.
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Mag sein, aber das dürfte dann auch schon reichen. Oder was meinen die Experten dazu?
Apropos, was meinst du eigentlich mit der "Flughardware von Airbus"? ???
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Die Flugzeuge von Airbus haben im Cockpit alle praktisch identische Kontrollen. Du merkst als Pilot kaum, welches Modell du gerade fliegst. Dadurch kann ein Airbus-Pilot jedes Modell fliegen und muss nicht für jedes neu üben. Das dürfte bei Kapseln möglich sein, ist aber in diesem Fall unwahrscheinlich (um im Bilde zu bleiben hat Boeing andere Cockpits als Airbus), da Boeing und LM zwei verschiedene Hersteller sind.
mfg websquid
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Das trifft aber nicht uneingeschränkt zwischen allen Airbustypen zu. Ein A318-Pilot kann keinen A380 fliegen. Das Ding ist größer, das Cockpit ist anders. Außerdem gibt's es auch Generationswechsel innerhalb der Cockpitphilosophien.
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Auch in der Zukunft wird es eine eigenständige amerikanische bemannte Raumfahrt geben, aber ob da eines der derzeitigen Projekte eine Chance hat? Da habe ich so meine Zweifel, also gilt für mich f.
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Da CST-100 und Orion Wiederverwendbar seien sollen, wäre es doch von Finanziellen Standpunkt aus gesehen besser, eine Multifuntionale Kapsel zu haben, als eine "kleine" und eine "große" Kapsel.
Naja, das kann man nicht so pauschal sagen.
Sagen wir, ein Orionstart kostet 100 Mio, ein CST hingegen nur 50 Mio. (Alles freilich nur Hausnummern)
Jetzt möchtest du zur ISS drei mal im Jahr. Aber Orion befindet sich länger in Entwicklung. Und wenn es fertig is, dann fliegt man damit halt einmal pro Jahr zu nem Asteroiden (wenns gut geht).
150+100Mio= 250 Mio
Nähme man stattdessen nur die Orion: 400 Mio!
Über die Jahre würde sich das schon rechnen...
Außerdem ist CST 'privat'. Also die NASA muss das Risiko nicht so stark tragen.
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Ich sehe den Boeing Entwurf vorne. Boeing hat für Orion schon erhebliche Vorarbeiten geleistet, auch wenn der Auftrag am Ende an Lockheed ging. Zudem hat Boeing sehr viel Erfahrung mit der Konstruktion bemannter Raumfahrzeuge (die Apollo Kapsel und auch der Shuttle Orbiter wurden von Firmen gebaut, die heute Teil von Boeing sind). Auch über einen zuverlässigen und bewährten Träger mit ausreichender Nutzlast verfügt Boeing. Das sind alles Punkte, die für Boeing und gegen Dragon sprechen. Schafft man es dann noch, sich etwas von der NASA Bürokratie zu trennen, die jedes Jahr das Rad neu erfinden will, so dürfte man auch die Kosten unter Kontrolle behalten können (die Entwicklung der Delta 4 war mit Kosten von ca 1 Milliarde Dollar auch vergleichsweise preiswert), während die Orion Kapsel als NASA Projekt vermutlich wieder jeden Kostenrahmen sprengen wird. Auch hier dann der Vorteil bei den Privaten (Boeing bzw SpaceX und co).
Wie gasagt, am Ende sehe ich Boeing vorne, wenn sie die nötigen Mittel bekommen und sich die NASA nicht weiter reinhängt (und auf exorbitanten Sicherheitsmargen besteht). Das SpaceX schon etwas weiter ist, relativiert sich durch die Vorarbeiten von Boeing für Orion, zudem ist die Falcon 9 noch lange nicht soweit, das man ihr Menschen anvertrauen könnte. Die Delta 4 muss dafür zwar auch modifiziert werden, aber diesen Träger kennt man mittlerweile recht gut.
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Ich hab mich auch für Orion entschieden. Und warum? Mehr aus politischen Gründen. Wenn ich mich recht erinner hat der frühere US-Präsident G.W.Bush das Projekt gestartet. Da es bei solchen Themen auch oft um Prestige geht, kommt es darauf an, welche Partei den nächsten Präsidenten stellt bzw Mehrheit im Senat/Repräsentantenhaus hat. Denn nach logisch-technischen Aspekten wird da meiner Meinung nach nicht so sehr entschieden. Ich denke einige Vorschläge haben das Zeug dazu sich durchzusetzen. Letzlich entscheidet dann aber meist das Geld und die Politik samt Lobbyismus. Und da sehe ich Boeing weit vorne.
Edit: Gesundes Neues euch allen.
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Bei solchen Umfragen fällt mir wieder ein, als ich mich als junger Mensch erstmals für die Raumfahrt interessierte: Das war neben der Mondlandung die Science Fiction. Damals war in den meisten halbwegs lesbaren SF-Büchern die Raumfahrt international, es wurde zusammengearbeitet. Deshalb ist es mir ein Bedürfnis gewesen, für "ein anderes" zu stimmen, da ich unverbesserlicher Optimist bin und weiterhin hoffe, dass es möglich ist, das Wissen und die Fähigkeiten von so vielen Ingenieuren, Organisationen und Regierungen zu einem einheitlichen Raumfahrtsystem zusammenzuführen. Das ist billiger, sicherer und dürte sich sogar schneller weiterentwickeln.
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Das wäre natürlich großartig :)
Befürchte aber leider, dass es für das nächste Konzept der Amis nicht so kommen wird... vielleicht ja das übernächste... oder das danach ;)
Ich habe leider nicht so die große Ahnung, aber mir erscheint Orion immer ein bischen als das falsche Konzept. Wenn es nur darum geht die ISS anzufliegen, nutzt man doch kaum das, was Orion kann, oder? Ist doch eher für längere Solo-Flüge (Mond halt) entworfen worden.
Habe mich daher dem momentanen Dragon-Wahn angeschlossen ;)
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Wenn es nur darum geht die ISS anzufliegen, nutzt man doch kaum das, was Orion kann, oder? Ist doch eher für längere Solo-Flüge (Mond halt) entworfen worden.
Aus diesem Grund arbeitet man ja an Orion und COTS. Die kommerziellen sollen zur ISS fliegen, Orion soll die großen Soloflüge machen.
mfg websquid
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Ok, dann hatte ich das ja richtig verstanden :)
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Warum greift eigentlich niemand das Sojus Konzep eines Orbital-Modules auf? Beim Wiedereintritt kann die Kapsel doch ruhig eng und unbequem sein. Hauptsache man hat im Orbit Platz und kann darin etwas Fracht transportieren.
Gruß, Klaus
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Zuerst wünsche ich allen mal ein gutes, neues Jahr! :)
Ich habe für die Dragon-Kapsel gestimmt, da ich finde, dass ein zusammenpassendes Gesamtkonzept vorhanden sein muss um Raumfahrer ins Weltall zu bringen. Die Rakete muss schließlich auch dafür zugelassen sein (was die Falcon 9 ist bzw. sein wird).
Welche Rakete würde die Orion Kapsel ins Weltall bringen? Die Entwicklung der Ares I läuft doch aus? Ich glaube nicht, dass man einen Teil des Constellation Programmes wieder aufleben lässt, solange diese Regierung in den USA im Amt ist. Damit würden sie ja zugeben, dass zumindest ein Teil ihres Schrittes voreilig und unüberlegt war...
Die Orion Kapsel wäre zumindest für die Falcon 9 zu schwer. Sie müsste mit einer geplanten Falcon 9 Heavy transportiert werden (oder mit einer Rakete eines anderen privaten Anbieters).
Mich würde interessieren ob jemand von euch weiß, warum die NASA nicht schon früher eine Kooperation mit Boeing oder Lockheed Martin zur Nutzung der Delta IV Heavy bzw. Atlas V Heavy eingegangen ist. Würde man diese Raketen für eine teilweise bemannte Nutzung schon von vorneherein (in der Entwicklung) modifizieren hätte man heute schon ein brauchbares Konzept um die Orion-Kapsel in das Weltall zu beförden. Noch dazu hätte man einen Preisvorteil, da die Bauteile der genannten Raketen aufgrund der hohen Stückzahl (auch kommerzielle Transporte etc.) günstiger sind. Mit der Sojus-Rakete wird das ja schon immer so praktiziert. Außerdem besitzen die Heavy-Varianten der Atlas und Delta keine Feststoffraketen, was ich persönlich als Vorteil im Gegensatz zum Ares I - Konzept sehe.
Freue mich schon auf eure Kommentare! :)
Liebe Grüße,
Phoenix.
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Hallo Phoenix,
die NASA hat mit den beiden EELV (Atlas, Delta) erst mal nichts zu tun. Das sind keine NASA-Raketen. Diese Raketen wurden für die USAF entwickelt und von ihr finanziert. Daher hatte die NASA damals auch kein Mitspracherecht in der Entwicklung. Die NASA nutzt erst mal nur mit ... Außerdem war das Shuttle zu der Zeit, als die EELV geplant wurden, noch ein voll einsatzfähiges NASA-System mit Zukunft.
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Hallo Phoenix,
die NASA hat mit den beiden EELV (Atlas, Delta) erst mal nichts zu tun. Das sind keine NASA-Raketen. Diese Raketen wurden für die USAF entwickelt und von ihr finanziert. Daher hatte die NASA damals auch kein Mitspracherecht in der Entwicklung. Die NASA nutzt erst mal nur mit ... Außerdem war das Shuttle zu der Zeit, als die EELV geplant wurden, noch ein voll einsatzfähiges NASA-System mit Zukunft.
Danke Schillrich für deine schnelle Antwort!
Okay, das hilft meinem Verständnis schon etwas auf die Sprünge. Zwischen NASA und USAF wird ja im Regelfall streng getrennt. Interessant ist für mich nur, dass beim Space Shuttle die USAF Mitspracherecht am Design bekommen hatte, die NASA beim EELV-Programm jedoch nicht. Aber wie du schon gesagt hast, wird man damals wohl voll auf das Space-Shuttle gesetzt haben.
Zum Thema Mitnutzen der Raketen bin ich auf etwas interessantes gestoßen: http://en.wikipedia.org/wiki/EELV#Human-rating (http://en.wikipedia.org/wiki/EELV#Human-rating)
Hier steht, dass die bestehenden Raketen des EELV-Programmes schon auf "human-rating" gebracht werden könnten und dass das Orion Raumschiff damit transportiert werden könnte.
Im Prinzip geht es also wirklich darum, welches bemannte Raumschiff von der NASA in Zukunft genutzt wird, da bei geeigneter Modifikation Raketen verfügbar wären (Wenn schon nicht Ares I, dann Atlas, Titan, Falcon und vielleicht noch andere die ich vergessen haben könnte).
Bevor ich meine Raketenausschweifungen ;) beende möchte ich noch eines fragen: Welcher Heavy Lifter soll das Orion Raumschiff in der benötigten Konfiguration Richtung Mond oder Mars bringen, wenn nicht eine Rakete wie Ares V? Mit einer Falcon/Delta/Atlas - Heavy könnten 3-8 seperate Starts notwendig sein um die Module im Orbit zu koppeln...
Meint ihr letzteres wäre kostengünstiger oder nicht? (könnte ja doch sein aufgrund günstigerer Trägerraketen)
Liebe Grüße
Ernst
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@klausd: Ein Orbitalmodul braucht man eigentlich nur für längere Missionen oder als zusätzlichen Frachtraum. Beides wird für einen ISS-Versorger nicht gebraucht, da die Missionen im Soloflug kurz genug sind und die Frachtversorgung anders gesichert wird.
@Phoenix: Atlas V bleibt für mich der Favorit als zukünftiger bemannter Träger. Vor allem deshalb, weil man bei NPO Energomash bereits an einer man-rated Version (RD-180V) des RD-180 Triebwerks der Atlas V Erststufe arbeitet.
Titan gibt es nicht mehr, die wurde zugunsten der Atlas V vor ein paar Jahren eingestellt.
Als Heavy-Lifter wird derzeit das SLS geplant, siehe hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9355.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9355.0)
mfg websquid
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@klausd: Ein Orbitalmodul braucht man eigentlich nur für längere Missionen oder als zusätzlichen Frachtraum. Beides wird für einen ISS-Versorger nicht gebraucht, da die Missionen im Soloflug kurz genug sind und die Frachtversorgung anders gesichert wird.
@Phoenix: Atlas V bleibt für mich der Favorit als zukünftiger bemannter Träger. Vor allem deshalb, weil man bei NPO Energomash bereits an einer man-rated Version (RD-180V) des RD-180 Triebwerks der Atlas V Erststufe arbeitet.
Titan gibt es nicht mehr, die wurde zugunsten der Atlas V vor ein paar Jahren eingestellt.
Als Heavy-Lifter wird derzeit das SLS geplant, siehe hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9355.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9355.0)
mfg websquid
Hoppla, habe eigentlich statt Titan Delta IV schreiben wollen. Ja die Titan gibt es nicht mehr, stimmt ::) Danke für den Link!
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weil man bei NPO Energomash bereits an einer man-rated Version (RD-180V) des RD-180 Triebwerks der Atlas V Erststufe arbeitet.
Davon liest man ja immer wieder. Hat da jemand eine Einschätzung, wie lange das dauern könnte? 3 Jahre, 5 Jahre oder doch 10??
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Soll 2014 fertig sein. Das ist auch durchaus realistisch, da die nötigen Änderungen nicht sehr umfangreich sind. Wenn Interesse besteht, dürfte sich diese Entwicklung (kleines Handgeld vorausgesetzt ;)) auch noch beschleunigen lassen.
Fertig sein muss das nach derzeitigem Stand für die Rus-M 2015, aber wenn man das RD-180V auch in der Atlas verwenden will, kann man das Team sicher noch vergrößern.
mfg websquid
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Interessant ist für mich nur, dass beim Space Shuttle die USAF Mitspracherecht am Design bekommen hatte, die NASA beim EELV-Programm jedoch nicht.
Beim STS durfte die USAF mitreden, weil sie auch mitfinanziert hat ;).
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Beim STS durfte die USAF mitreden, weil sie auch mitfinanziert hat ;).
Ist klar ;)
Tja, man muss jetzt halt das Beste draus machen...
lg
Ernst
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Ich habe für die Dragon-Kapsel gestimmt, da ich finde, dass ein zusammenpassendes Gesamtkonzept vorhanden sein muss um Raumfahrer ins Weltall zu bringen. Die Rakete muss schließlich auch dafür zugelassen sein (was die Falcon 9 ist bzw. sein wird).
Das ist Moment noch ziemliche Träumerei, außer ein paar bunten Bildern / Mockups und vielen Versprechungen gibt es noch nichts in dieser Hinsicht. Dragon / Falcon9 ist weit davon weg bemannt zu fliegen.
Nicht einmal SpaceX selbst behauptet die Falcon 9 / Dragon sei man-rated.
Es ist sicher möglich die Rakete und Kapsel entsprechend umzurüsten was aber wahrscheinlich Milliarden kosten und Jahre dauern wird.
Es reicht eben nicht einfach so ein LAS an die Kapsel anzuflanschen und schon wird aus einer Rakete / Kapsel die zum möglichst kostengünstigen Frachttransport entwickelt wurde eine bemannte Lösung zu machen.
Mich würde interessieren ob jemand von euch weiß, warum die NASA nicht schon früher eine Kooperation mit Boeing oder Lockheed Martin zur Nutzung der Delta IV Heavy bzw. Atlas V Heavy eingegangen ist. Würde man diese Raketen für eine teilweise bemannte Nutzung schon von vorneherein (in der Entwicklung) modifizieren hätte man heute schon ein brauchbares Konzept um die Orion-Kapsel in das Weltall zu beförden. Noch dazu hätte man einen Preisvorteil, da die Bauteile der genannten Raketen aufgrund der hohen Stückzahl (auch kommerzielle Transporte etc.) günstiger sind.
Das war ja wirklich im Gespräch, der NASA waren aber die Lösungen die Atlas V / Delta 4 man-rated zu machen und zu verwenden zu unsicher.
Diese Lösungen hätten ein geschätztes LOC (Loss of Crew) Risiko von etwa 1:1000 gehabt. Stattdessen sollte Ares I entwickelt werden was das LOC-Risiko auf hypothetische 1:2000 senken sollte, aber inzwischen ja eingestellt wurde.
Das ist ein ganz gutes Beispiel an dem man sehen kann wie die Forderung nach Sicherheit die NASA kaputt macht. Es werden bewährte und zuverlässige Trägerraketen abgelehnt obwohl das LOC Risiko bei diesen sehr viel geringer wäre als beim Space-Shuttle (1:80) und sogar geringfügig besser als bei der Saturn V im Apollo Programm.
Stattdessen will man für viel Geld das man nicht hat eine 110% sichere Wunderlösung entwickeln was letztendlich zum Programmabbruch führt. Raumfahrt ist nun einmal gefährlich und selbst mit allem Geld der Welt wird es keine 100% Sicherheit geben.
Ich denke mit dieser Haltung seitens der Nasa hat sich jeder Gedanke an einen bemannten Einsatz von Falcon 9 / Dragon erledigt.
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Fertig sein muss das nach derzeitigem Stand für die Rus-M 2015, aber wenn man das RD-180V auch in der Atlas verwenden will, kann man das Team sicher noch vergrößern.
Wer glaubt, dass die Rus-M vor 2020 fliegt? Ich nicht. Russland ist schon mit Angara und dem neuen Kosmodrom im Osten beschäftigt. Das neue Raumschiff kommt auch nicht vor 2020. Warum auch? Die Amerikaner haben sich mit Constellation selbst besiegt, es gibt keinen Grund etwas neues zu entwickeln, was den LEO verlassen kann. Das Geld für den HLV bringen die Russen sowieso nicht auf.
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Fertig sein muss das nach derzeitigem Stand für die Rus-M 2015, aber wenn man das RD-180V auch in der Atlas verwenden will, kann man das Team sicher noch vergrößern.
Wer glaubt, dass die Rus-M vor 2020 fliegt? Ich nicht. Russland ist schon mit Angara und dem neuen Kosmodrom im Osten beschäftigt. Das neue Raumschiff kommt auch nicht vor 2020. Warum auch? Die Amerikaner haben sich mit Constellation selbst besiegt, es gibt keinen Grund etwas neues zu entwickeln, was den LEO verlassen kann. Das Geld für den HLV bringen die Russen sowieso nicht auf.
Wieso soll es keinen Grund geben etwas neues zu Entwickeln ? So wie du das schreibst, hört sich das an, als wären wir noch im Kalten Krieg ! Ich denke dieser Konkurrenz Kampf ist schon lange vorbei. Deshalb ist es egal wer was wann Entwickelt.
Wie hast du das gemeint ?
Ich denke es wird letztendlich ein Orion / Atlas ( Delta ) Projekt. Die NASA ist zu Konservativ um sich für SpaceX zu entscheiden. :-\
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Die Russen haben schon sehr deutlich gemacht das man sich jetzt etwas Atempause gönnen kann, da die Amerikaner die Mondpläne begraben haben.
Kann jetzt aber leider keine Quelle angeben. Das war glaub ich ein Kommentar zu Obamas Raumfahrtplänen.
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Der alte Domino-Effekt.
Man wirft ambitionierte Pläne über Bord, nur weil man sowieso Erster ist...
Das nenne ich mal Ehrgeiz >:(
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Wenn das so sein sollte frage ich mich, warum trotzdem alles so weiterläuft wie geplant ;)
Diese Aussagen bezogen sich vor allem darauf, dass man nicht den Druck hat, mit der Konkurrenz Schritt halten zu müssen. Praktisch haben diese Aussagen keine große Wirkung. Dieser Thread beweist ja gerade, dass die USA eine Perspektive schaffen wollen. Damit entsteht doch wieder die Konkurrenz, die vorübergehend nicht absehbar war.
Ehrgeiz entwickeln beide Nationen derzeit wieder, nur wer die Ausdauer dazu hat können wir wohl noch nicht sagen - die Abbruchquoten der Projekte der vergangenen Jahr(zehnt)e von USA und Russland sind beide nicht erfolgversprechend :-\
mfg websquid
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Soweit ich weiß, vertritt das Aerospace Safety Advisory Panel die klare Meinung, das die Kombination Dragon / Falcon 9 nicht den Sicherheitsanforderungen für einen bemannten Einsatz entspricht. Damit dürfte es für einen bemannten Einsatz sehr eng werden, denn die Meinung dieses Panel hat Gewicht.
Das Shuttle hat zwar eine Sicherheit, die weit unter jeder Kapsel liegt, aber bei einem neuen System wird sich die NASA sicher nicht mit 1:80 zufriedengeben, sondern mindestens die Sicherheit von Sojus verlangen. Ob speziell die Falcon 9 diese wirklich bieten kann, weiß aktuell noch keiner, dafür kennt man den Träger noch viel zu wenig.
Daher glaube ich kaum, das sich SpaceX gegen einen Boeing Entwurf auf Basis eines EELV Trägers behaupten kann.
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Ob Dragon Crew transportieren darf, kann erst geklärt werden, wenn sich die NASA & Industrie auf die Zertifizierungsanforderungen geeinigt haben. Dann muss SpaceX zeigen, dass es diese Kriterien erfüllt und wenn nicht, muss halt umkonstruiert werden. Es fehlt ja sowieso noch einiges an Rakete, Kapsel und Startplatz.
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Was willst du uns denn damit sagen, es müsse dann "halt umkonstruiert werden"? Entspricht es nicht allgemeiner Erfahrung, dass bei Raumfahrtprojekten immer dann die Kosten steigen, wenn umkonstruiert werden muss?
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Ich wollte damit nicht sagen, dass es billig wird, klar wird das teuer. Aber das wird es sowieso.
Vor allen Dingen, wenn die NASA die Anforderungen nicht reduziert. Wayne Hale meint in seinem Blog man könnte es auch günstiger (und sicher) bekommen wenn man mehr auf Industriestandards setzt. ;)
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Klar wird es teuer, aber wenn man damit anfängt, am Design herum zu frickeln, wird es eben meistens richtig teuer, und dann ist so ein Projekt auf einmal eingestellt. Die Liste gescheiterter Projekte ist endlos... :'(
Aber was meint dieser Wayne Hale denn mit "Industriestandards"? Und sieht das noch jemand so, dass man mit diesen Standards sicherer und billiger werden kann?
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Die Aussage von Wayne Hale (http://waynehale.wordpress.com/) lautete:
"Die Nasa muß sich ändern oder wird scheitern. Ich erinnere daran, dass die US Militär Anforderungen für dessen erstes Flugzeug auf 2,5 Seiten paßte und die Anforderungen für Nasa´s Gemini Kapsel auf zwei-duzend Seiten. Einfache, unkomplizierte Anforderungen und die Flexibilität und der Nutzung von guten Industriestandards könnte CCT so erfolgreich machen wie deren Programme oder das Nasa Launch Service Program."
Später schrieb er, dass die NASA die Standards und Prozesse dieser Industriefirmen akzeptieren sollte und nicht eigene vorschreiben sollte. Auch hinsichtlich der Sojus werden nicht die US-Anforderungen erfüllt, sondern das System wird aufgrund der nachgewiesenen Zuverlässigkeit als sicher angesehen.
McAllister hatte den urspünglichen Beitrag dahingehend kommentiert, dass Sicherheit in der Raumfahrt sehr komplex ist und das Dokument noch ein Entwurf darstellt.
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Weiß jemand wie hoch die Sicherheit bei Kampfhubschraubern bzw. -flugzeugen sowie Passagier- und Kleinflugzeugen ist damit man einen Vergleich hat was diese Angaben, 1:XXX, für eine Sicherheit bedeutet?.
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Weiß jemand wie hoch die Sicherheit bei Kampfhubschraubern bzw. -flugzeugen sowie Passagier- und Kleinflugzeugen ist damit man einen Vergleich hat was diese Angaben, 1:XXX, für eine Sicherheit bedeutet?.
Solche Angaben bei Flugzeugen sind mir nicht bekannt, sie dürften aber um viele Größenordnungen höher liegen als bei Trägerraketen / Raumfahrzeugen.
Bei einem Raumfahrtsystem bedeutet eine Angabe des Risikos von 1:100 ja nur das nach dieser Einschätzung statistisch von 100 Flügen einer fehlschlägt. Unterschieden werden dann noch die Angaben zwischen LOM (Loss of Mission) und LOC (Loss of Crew), also dem Fehlschlag der Mission und dem Tot der Besatzung.
Es gibt vielleicht wenn es hochkommt im Jahr weltweit einige dutzend Raketenstarts.
Bei Flugzeugen sieht es dagegen anders aus, es sind Weltweit alleine über 20000 Verkehrsflugzeuge registriert, was täglich mindestens zu zehntausenden von Starts und Landungen führt von denen sogut wie alle ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Und die private und militärische Luftfahrt ist da noch garnicht mit einbezogen.
Wenn dann alle paar Jahre doch was passsiert ist das ja sofort groß in den Medien.
Aber ich denke das Vergleiche mit der Luftfahrt nicht sonderlich angemessen sind.
Zivile Flugzeuge fliegen vielleicht 800-1000 km/h schnell. Sie sind von der Konstruktion & Fertigung so ausgelegt das sie in der regel ein vielfaches der Belastung aushalten können die jemals im Flug wirklich auftreten kann.
Würde man Raketen / Raumfahrzeuge mit solchen Sicherheitsspannen bauen wären sie schlicht und ergreifend so schwer das sie eine lächerlich kleine Nutzlast hätten oder gar keinen Orbit mehr erreichen könnten. Raumfahrt befindet sich technisch gesehen sehr viel mehr im Grenzbereich des machbaren als die Luftfahrt.
Das macht das ganze eben sehr viel teurer und riskanter.
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Mir leider auch nicht aber bei solche Angeben mit Sicherheit, 1:XXX, ist es leider irgendwie schwer zu verstehn was das Bedeute.
Das zivile Flugzeuge langsamer sind ist klar aber ein vielfaches der Belastung halten sie wenn ich mich richtig an die Schulzeit erinnere nicht aus. Maximal 1,2 bis 1,4 wenn ich es richtig in Erinnerung hab und ein Auto zirka das 10fache obwohl es da zwei verschiedene Arten von Belastungen gibt.
Gibt es dann vielleicht Daten um dass wie vielfacher der Belastung eine Rakete aushalten muss?
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also ich kann nur etwas zum airbus 380 sagen, das da die bauteile das 4fache der normalbelastung standhalten mussten und so auch erfolgreich den langzeitbelastungstests in dresden gemeistert haben.
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Gibt es dann vielleicht Daten um dass wie vielfacher der Belastung eine Rakete aushalten muss?
Solche Daten für Raketen gibt es sicher, ich habe aber keine Ahnung wo und wie wir da herankommen.
Ich gehe bei Raketen davon aus (hab es mal irgendwo gelesen) das Raketen in der Regel dafür ausgelegt werden 10-15% höhere Belastungen als vorgesehen auszuhalten. Alles andere würde wohl sonst zu schwer werden.
Eine typische Trägerrakete bringt heute nur etwa 5% ihrerStartmasse in einen erdnahen Orbit und etwa 2% in den geostationären Übergangsorbit. Da kann man bei weitem nicht so viel Gewicht für zusätzliche Sicherheit verschenken wie bei Flugzeugen.
Ps. Rein rechtlich ist für Flugzeuge ein Sicherheitsfaktor von 1,2-1,4 vorgschrieben sonst kriegen die keine Zulassung, die meisten Flugzeuge halten aber deutlich mehr aus, damit der Hersteller auf der sicheren Seite ist, außerdem hat man dann später auch noch Reserven für Umbauten (Auflastung, andere Triebwerke, Tanks vergrößern / Rumpf verlängern).
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Ich finde die Amerikaner müssten einfach mal über ihren Schatten springen und mehr internationale Zusammenarbeit wagen, dann könnte es auch mit einem bemannten System zu den verfügbaren Finanzmitteln klappen.
Es ist irgendwie schon irgendwie Blödsinn das in der Raumfahrt jeder meint das Rad neu erfinden zu müssen.
Von der ESA gibt es Studien das ATV zu einem bemannten System weiterzuentwickeln mit Entwicklungskosten von 2-3 Mrd. €.
Warum das nicht zusammen mit den Amerikanern entwickeln und nachher auf einer US-Rakete (modifizierte Delta 4 Heavy / Atlas V / etc.) starten?
Die Amerikaner könnten ja eine bemannte Kapsel bauen die den Frachtraum des ATV ersetzt, Servicemodul / Triebwerke / Annäherungs- und Dockingsystem könnte man ja weiter verwenden.
Selbst wenn es nachher mit den Modifikationen der Trägerrakete 5-6 Mrd. kosten sollte wäre das immer noch weniger als ein drittel von dem was alleine die Entwicklung der Ares I gekostet hätte.
Wäre doch für beide kein schlechter Deal, Europa baut sein Raumfahrt Know-How aus, baut und liefert Teile dieses CTVs an die NASA, dafür stellt die NASA die Trägerraketen und es dürfen anteilig auch ESA Astronauten mitfliegen.
Wenn man mittel- und langfristig auch größere Projekte (Flug zum Mond / Mars) angehen will halte ich solche Zusammenarbeit für absolut notwendig, anders wird das rein finanziell in absehbarer Zeit für kein Land alleine umsetzbar.
Leider wird das wahrscheinlich Träumerei bleiben, den Politikern die so etwas zu entscheiden haben geht es ja nicht darum wirklich etwas zu erreichen, sondern nur um Arbeitsplätze in ihrem Wahlkreis und wie sie dann dastehen.
Darum halte ich es für unwahrscheinlich das es in den USA ein neues bemanntes System von dem große Teile aus Europa kommen politisch durchsetzbar wäre.
Stattdessen plant man lieber nicht finanzierbare Fantasieprojekte (Constellation) und nimmt in Kauf auf Jahre hin bei den Russen um Plätze in der Sojus betteln und teuer bezahlen zu müssen.
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Die Amerikaner könnten ja eine bemannte Kapsel bauen die den Frachtraum des ATV ersetzt, Servicemodul / Triebwerke / Annäherungs- und Dockingsystem könnte man ja weiter verwenden.
Das ist leider schon wieder zu simpel gedacht. Ein Eingeweihter hat neulich hier im Forum erzählt, dass selbst für das ARV das Servicemodul umkonstruiert werden muss, und das wäre "nur" ein unbemannter Frachtflieger mit Rückkehrkapsel. Umgekehrt stammen natürlich die Haupttriebwerke des ATV (und HTV) von der US-Firma AeroJet und wurden ursprünglich als Lagekontrolldüsen für die Apollo-Kapseln entworfen.
Positiv ist natürlich auch, dass diese Zusammenarbeit bei der ISS durchaus geklappt hat. Die Module Columbus, Harmony, Tranquility, Cupola und Leonardo wurden in Europa gefertigt. Da geht also sicherlich etwas, zumindest mit ausreichnd gutem Willen.
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Das ist leider schon wieder zu simpel gedacht.
Sowas in der Art dachte ich mir schon, das ist der Grund warum Raumfahrt ja auch so teuer ist.
Wenn ich schon höre das es zu jeder Lampe im ATV Frachtraum hunderte Seiten Dokumentation gibt, und die Lampen bevor man es von der ISS abdockt und entsorgt ausbaut werden um sie als Ersatz auf der Station zu verwenden weil es den Hersteller der Lampen nicht mehr gibt :-)
Einfach so geht schätzungsweise in der bemannten Raumfahrt garnichts, jede kleinste Änderung an irgendeinem Teil macht gleich eine erneute Zertifizierung / Qualifikation nötig was viel Geld und Zeit kostet.
Mir ging es nur darum das man mit besserer Zusammenarbeit schätzungsweise zu geringeren Kosten für jeden deutlich mehr erreichen könnte.
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Auch das gab es schon. Die US-Firma Boeing, im Grund höchst erfahren in Raumfahrtangelegenheiten, sollte die Module Tranquility und Cupola liefern. Als die Kosten drohten, aus dem Ruder zu laufen, hat die NASA den Auftrag nach Europa vergeben.
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Ich weiß nicht, immer wenn irgenwie höre Raumfahrt ist einfach zu teuer
kann nur mit den Kopf schütteln!
Mittlerweile fliegen wir seit gut 60 Jahren da hoch (bemannt&unbemannt),
heute gibts Computer wo man fast alles Simulieren kann bevor man einen Test macht.
Was sollen denn die Techniker von damals sagen?
Alles auf dem Zeichenbrett entworfen mit Rechenschieber und
durch viele viele Tests ist dann was funktionsfähiges rausgekommen.
Das ist leider schon wieder zu simpel gedacht. Ein Eingeweihter hat neulich hier im Forum erzählt, dass selbst für das ARV das Servicemodul umkonstruiert werden muss,
und das wäre "nur" ein unbemannter Frachtflieger mit Rückkehrkapsel.
Wo ist das Problem?
Es ist irgendwie schon irgendwie Blödsinn das in der Raumfahrt jeder meint das Rad neu erfinden zu müssen.
Genau so kommt einem das immr wieder vor.
Wenn an die X-37B denk (OK ist unbemannt) wird mir richtig schlecht,
ein sehr schöner kleiner Vogel ist das, aber für son Spionage- und Militärmüll
stehen Unsummen zur Verfügung, da ist auch egal wenn mal was schief geht.
Baut man eben was neues, in der zivielen Raumfahrt kommen gleich alle
mit der Geldkeule wenns Probleme gibt!
Schöne heile Welt!
ps.
Hoffe das das mit SpaceX auf Dauer was wird und die keine größeren Probleme
bei den nächsten Starts haben, sonst kann das schnell wieder vorbei sein.
Daumen drück!
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Wo ist das Problem?
Lass dir das mal von roger50 im Detail erklären. In Kürze: Das Servicemodul ist entworfen, um den ICC zu befördern, nicht für eine Fracht-Rückkehrkapsel, und schon gleich gar nicht für eine bemannte. Umgekehrt ginge es wohl, dass ein umkonstruiertes ARV-Servicemodul den ICC eines ATVs versorgen könnte.
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Diese Umfrage ist beendet:
Umfrage des Monats Januar 2011:
Ständige Verzögerungen und unklare, wechselhafte Planungen ergeben die spannende Frage:
Welches US-amerikanische Gefährt befördert als erstes (nach dem Shuttle) Astronauten in den Orbit?
92 Stimmen wurden abgegeben:
a) Orion - 23 Stimmen (25%)
b) Dragon - 43 Stimmen (46,7%)
c) CST-100 - 11 Stimmen (12%)
d) Dreamchaser - 2 Stimmen (2,2%)
e) Orbitals Lifting Body - 0 Stimmen (0%)
f) ein anderes - 5 Stimmen (5,4%)
g) Es wird keine amerikanische bemannte Raumfahrt geben. - 8 Stimmen (8,7%)
Der erst kurz zurückliegende erfolgreiche Start der beiden Falcon 9 Raketen war offenbar noch vielen frisch in Erinnerung.
Bemerkenswert ist, daß immerhin 8,7% an die Einstellung der bemannten amerikanischen Raumfahrt glauben! :o
tomtom hat es logisch begründet. (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9348.msg170339#msg170339)
Eine bisher noch ausstehende politische Entscheidung wird bestimmen, wer das Rennen macht.