Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: websquid am 22. März 2010, 14:37:49
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Moin
Da die Zahl der Exoplaneten mittlerweile recht unübersichtlich ist, finde ich es angebracht für die wohl interessanteste Gruppe einen eigenen Thread zu öffnen. Ich hätte hier einfach gerne eine Auflistung der Exoplaneten, die in der habitablen Zone sind, damit man da einen Überblick behalten kann - ansonsten soll das hier keine Konkurrenz für den Exoplaneten-Thread sein.
Und falls ein Mod das für überflüssig hält, sperrt es ruhig, ich komm damit klar ;)
Dann fang ich mal an:
Gliese 581 c und d:
Die beiden Planeten kreisen um den Stern Gliese 581, ca 20,5 Lichtjahre von uns entfernt. Das Alter des Systems wird auf 4,3 Mrd Jahre geschätzt.
Planet c ist eventuell am oberen Ende der Temperaturskala, wahrscheinlich aber drüber, Planet d liegt mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in der habitablen Zone, es wird spekuliert, dass hier eine Wasserwelt vorliegt.
Die Massen der Planeten sind mit min. 5 ME (c) bzw. 7,7 ME (d) deutlich höher als die der Erde.
mfg websquid
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Weitere Planeten die potenziell in der habitablen Zone liegen können, sind:
Gliese 876 c: Gliese 876 ist ein 15 Lichtjahre von uns entfernter Stern (Spektralklasse M4V, 0,32 Sonnenmassen) mit 3 Planeten. Der mittlere davon ist ein Gasriese (0,619 Jupitermassen) der möglicherweise in der habitablen Zone liegt. Leben auf Gasplaneten gilt zwar als unwahrscheinlich, ein großer Mond mit lebensfreundlichen Bedingungen ist aber möglich.
Ähnlich ist der Fall bei 55 Cancri f. 55 Cancri ist ein Doppelsternsystem in 40,9 Lichtjahren Entfernung, bestehend aus einem roten Zwerg (55 Cnc B, Spektralklasse M3, 0,13 Sonnenmassen), und einem sonnenähnlichen Stern 55 Cnc A (Spektralklasse G8V, 0,95 Sonnenmassen), der von den Planeten umkreist wird. Der Planet 55 Cnc f hat ca 0,144 Jupitermassen und dürfte somit ein Gasplanet sein. Auf einem möglichen Mond könnte Leben vorhanden sein.
HD 69830 ist ein Stern mit ca. 0,86 Sonnenmassen und der Spektralklasse K0V in einer Entfernung von 41 Lichtjahren. Er hat 3 Planeten und einen Asteroidengürtel(!). Der äußerste der Planeten, HD 69830 d, liegt in der habitablen Zone, allerdings ist er mit rund 18 Erdmassen wohl zu groß, um Leben hervorbringen zu können. In diesem Fall sind auch keine großen Monde zu erwarten, weil deren Bahnen in diesem System nicht stabil bleiben könnten.
My Arae wiegt 1,1 Sonnenmassen, Spektralklasse G3 IV-V, in einer Entfernung von 49,8 Lichtjahren. Bei My Arae sind 4 Planeten bekannt, von denen 2 (b und e) im Bereich der habitablen Zone liegen. Allerdings sind diese beiden Gasplaneten, bei denen man die Entstehung großer Monde wahrscheinlich ausschließen kann. Die Massen der Planeten betragen 1,68 Jupitermassen (b) und 0,48 Jupitermassen (e).
mfg websquid
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Moin,
zum Beitrag oben.
Bei *Gliese 876* wurde ein weiterer Exoplanet entdeckt: *Gliese 876 e*. Seine Grösse liegt bei 15 ME, für einen Umlauf um *Gliese 876* benötigt er ~ 124 Tage.
Mehr >>> (http://mastermsc.ma.funpic.de/smilies/image291.gif) (http://arxiv.org/abs/1006.4244v1)
Jerry
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Hallo,
tschuldigung für die idioten fragen - aber ich bin ganz neu in der Materie.
Was bedeuten die vielen Dollar Zeichen und Formeln in dem Text? Verstehe da leider nur sehr wenig.
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Die Dollar-Zeichen haben mit dem eigentlichen Text an sich nichts zu tun, die kommen aus dem Zeichensatz, hier LaTeX, mit dem der Text geschrieben wurde.
Den eigentlichen Text findest du rechts in der Navigationsleiste, wenn du Jerrys Link folgst du oben rechts auf PDF klickst.
Grüße,
Olli
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Diese Woche wurde ja bekanntlich die Entdeckung des ersten 7-Planeten-Systems bekanntgegeben: HD 10180 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=483.msg156417#msg156417)
Der zweitäußerste dieser Planeten (HD 10180g) liegt scheinbar innerhalb der habitablen Zone. Der Stern hat eine Leuchtkraft 1,49mal so stark wie die Sonne, der Planet umkreist den Stern in 1,422 AE Entfernung. Mit 21,3 Erdmassen ist dieser etwa so groß wie Neptun.
mfg websquid
PS: Bin mal gespannt, was das Kepler-Team morgen veröffentlicht ::)
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http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wissenschaft_nt/article9971040/US-Astronomen-finden-bewohnbaren-Planeten.html
(http://www.prnewswire.com/news-releases/nasa-and-nsf-funded-research-finds-first-potentially-habitable-exoplanet-104033993.html)
Gliese 581g mit einem 37-Tage dauernden Orbit befindet sich anscheinend mitten in der bewohnbaren Zone, bei ca. 3-facher Erdmasse...
So einen Planeten sollte man doch schnell und oft ablichten können, da eine Umdrehung nur ein paar Tage dauert?
Eine mögliche Atmosphäre zu untersuchen wäre von unschätzbaren wissenschaftlichen Wert. Am meisten interressiert mich dabei die Mächtigkeit, damit man sagen kann, ob solche Planeten eher der Venus, dem Mars oder der Erde gleichen..
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Mal einen Link zur NASA rüberreich...
http://www.nasa.gov/topics/universe/features/gliese_581_feature.html (http://www.nasa.gov/topics/universe/features/gliese_581_feature.html)
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Jetzt haben wir bei Gliese 581 den 3. Kandidaten. Der neu entdeckte Planet Gliese 581g (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=483.msg159454#msg159454) liegt zwischen c (13 Tage Umlaufzeit) und d (66 Tage Umlaufzeit) mit einer Umlaufzeit von 37 Tagen. Damit ist dieser 3-4 Erdmassen schwere Planet der mit der derzeit größten Wahrscheinlichkeit habitabel zu sein.
mfg websquid
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Zu Gliese 581 und dem neuen Planeten bei uns im Portal: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/01102010133314.shtml
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Hallo,
Im Artikel wird nachvollziehbar vermutet, dass Gliese 581g wegen seiner großen Nähe zu seinem Zentralstern eine gebundene Rotation um diesen haben müsste. Dort wäre also dann eine Seite einer ständigen Hitze und die andere Seite einer ständigen Kälte ausgesetzt. Wenn dieser Planet dann nun eine Atmosphäre hätte wäre diese wohl für unseren Geschmack unangenehm turbulent. Gerade in der Dämmerzone, der Grenze zwischen Tag und Nacht, den Grenzbereich zwischen Heiß und Kalt, müsste es doch ziemlich lebensfeinlich zugehen.
Grüsse
Peter
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Wie man es nimmt - immerhin würde dieses ständige Hin und Her auch für viel Bewegung sorgen. Eine Gegend, in der es etwas ähnliches auf der Erde gebt, ist die Meeresküste, und manche Wissenschaftler glauben, dass sich dort das Leben erstmalig entwickelt hat.
Aber vielleicht hat der Planet auch einen gefrorenen Ozean auf der Rückseite, und dann würden dort dieselben Bedingungen herrschen wie z.B. auf dem Jupitermond Europa.
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Dass es einen geforenen Ozean auf der Rückseite und eine wasserlose Wüste auf der Vorderseite gibt, glaube ich nicht.
Ebenso zeigen einige Modelle, dass es gar nicht zu gewaltigen Stürmen etc. kommt, sondern der Austausch von kalten und warem Gasen eher gemütlich vor sich geht. Wie genau, hängt natürlich auch von der Zusammensetzung der Atmosphäre ab.
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Zum aktuellen Status von Gliese 581g gibt es leider noch nichts Neues. Der Planet liegt mitten in der habitablen Zone um den roten Zwergstern Gliese 581, allerdings konnte seine Existenz noch nicht zweifelsfrei belegt werden.
Aber dafür gibt es eine neue Studie vom DLR Institut für Planetenforschung in Kooperation mit der TU Berlin zu dem etwas weiter außen, am Rand der habitablen Zone, liegenden Gliese 581 d. Dieser war bereits kurz nach seiner Entdeckung vor zwei Jahren als potentiell habitabler Planet mit fester Oberfläche und flüssigem Wasser in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Weitere Studien schienen allerdings auf eine zu geringe Temperatur hinzudeuten. Die neue DLR-Studie, für die detaillierte Atmoshärensimulatioen durchgeführt wurden, zeigt nun ein etwas anderen Bild. Simuliert wurden verschiedene Drücke und
atmosphärische Zusammensetzungen. Demnach steigt die globale Durchschnittstemperatur für alle simulierten Luftdrücke über 0° C, solange die Atmosphäre zu 95% aus CO2 besteht. Bei 5% CO2 und einer ansonsten von Stickstoff dominierten Atmosphäre, müsste der Druck bei 20 bar liegen, damit die Temperatur über den Gefrierpunkt steigt.
Genauere Untersuchungen werden die tatsächliche Atmosphärenzusammensetzung ermitteln können. Die Frage der Atmosphärendichte ist wahrscheinlich schwerer zu beantworten.
Paper: http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1009/1009.5814v1.pdf (http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1009/1009.5814v1.pdf)
Space.com-Artikel: http://www.space.com/scienceastronomy/alien-planet-gliese-581d-maybe-habitable-101220.html (http://www.space.com/scienceastronomy/alien-planet-gliese-581d-maybe-habitable-101220.html)
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Die Frage der Atmosphärendichte ist wahrscheinlich schwerer zu beantworten.
Naja, ich hoffe, man wird schon zwischen einer Marsatmosphäre und iner Venusatmosphäre (und vlt sogar dazwischen) unterscheiden können?!
Ok, ganz genau lässt sichs nicht sagen, aber durch die Lichtdurchlässigkeit kann man schon sagen 'sehr dicht' oder 'eher dünn'....(<1 bar; 1-20 bar; 20-100 bar)
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Die Frage der Atmosphärendichte ist wahrscheinlich schwerer zu beantworten.
Naja, ich hoffe, man wird schon zwischen einer Marsatmosphäre und iner Venusatmosphäre (und vlt sogar dazwischen) unterscheiden können?!
Ok, ganz genau lässt sichs nicht sagen, aber durch die Lichtdurchlässigkeit kann man schon sagen 'sehr dicht' oder 'eher dünn'....(<1 bar; 1-20 bar; 20-100 bar)
Das würde uns helfen, wenn die Planeten um Gliese 581 Transits vollziehen würden. Da das nicht der Fall ist, wird es noch lange dauern bis zuverlässige Aussagen über die Atmosphärendichte der Planeten getroffen werden können.
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Zum aktuellen Status von Gliese 581g gibt es leider noch nichts Neues. Der Planet liegt mitten in der habitablen Zone um den roten Zwergstern Gliese 581, allerdings konnte seine Existenz noch nicht zweifelsfrei belegt werden.
Nach der letzten Meldung ist er sogar widerlegt:
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05012011175204.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05012011175204.shtml)
mfg websquid
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Mal ein paar Gedanken von mir zu der letzten Meldung:
Zunächst die Historie dieses Sternsystems:
Das HARPS-Team hat die Planeten Gliese 581b bis e entdeckt
HiRES hat f und g entdeckt und macht Riesentrubel, spricht bei g von Leben etc...
HARPS behauptet sofort, diese beiden seien in den eigenen Daten nicht zu entdecken.
Jetzt kommt ein neutraler an und findet nur noch einen der HiRES-Planeten wieder, lustigerweise aber nur in den HARPS-Daten.
Nach menschlichem Ermessen sachlich kaum zusammenpassend. Also woran liegt dieses Theater? Ich behaupte einfach mal, an der persönlichen Eitelkeit der beteiligten Teams. Wer den erdähnlichsten Planeten entdeckt ist in der „Szene“ zunächst der Superstar. Und GJ 581g war zunächst dieser Planet und damit die große Chance für HiRES sich vom Renommee an die Spitze der Planetenjäger zu setzen. Daher ist für das HiRES-Team die Versuchung hoch, auch unsichere Planeten wie hier f und g zu veröffentlichen.
HARPS liegt auf diesem Spitzenplatz, also folgt die Reaktion, dass es die Entdeckungen von HiRES nicht gibt, praktisch reflexartig. Hier geht es schlicht darum, sich selbst weiter als DAS Spitzenteam inszenieren zu dürfen. Wenn man im vielleicht bestbekannten Planetensystem etwas übersieht, was andere finden, dann ist das eine Schmach, die man wegreden muss.
Damit sind die Fronten in dieser Sache klar abgesteckt. Jetzt kommt unser neutraler Forscher. Welches Ergebnis einer Studie kann interessant sein? Wenn b bis e bestätigt werden, sieht man sich dem Vorwurf ausgesetzt, einfach nur das HARPS-Resultat zu reproduzieren. Wenn man auch f und g findet, erhält man den gegenteiligen Vorwurf HiRES zu unterstützen. Ein veröffentichungswürdiges Resultat auf der gleichen Datenbasis kann also nur ein Mittelweg sein. In diesem Fall eben, dass man Gliese 581f bestätigt, aber g nicht.
Man sieht an diesen Ergebnissen vor allem zwei Dinge. Zunächst einmal verwendet jeder leicht unterschiedliche Algorithmen zur Analyse der Messdaten und kann dadurch etwas andere Ergebnisse haben. Zum zweiten zeigt sich, dass sich je nach persönlicher Situation die Versuchung zu ergeben scheint, die Akzeptanzparameter unterschiedlich anzusetzen. Was der eine für einen Planet hält, streitet der andere ab.
mfg websquid
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Hallo,
danke websquid für das Auseinanderklamüsern. Hier zeigt sich deutlich einer der Zwänge der Wissenschaft - Eitelkeit! Eigentlich sehr schade, dass dies Vielfach ein Thema ist, andererseits auch nachvollziehbar. Ist man bei einer Sache der Erste, also erfolgreicher als Andere, sind Drittmittelzusagen deutlich wahrscheinlicher und damit die Möglichkeit geschaffen, seine eigenen Arbeiten weiter voranzutreiben.
Das eine treibt das andere an. So war es immer und so wird es wohl auch immer sein.
So edel der Wissenschaftler ist, der rein aus der Motivation heraus arbeitet, etwas zum großen Ganzen beizutragen, um die Natur besser zu verstehen - als Spitzenwissenschaftler wird diese Motivation vermutlich nicht der einzige Grund für die Arbeit sein.
Doch das ganze geht ja noch weiter. Weitere Gruppen werden sich mit den Datensätze beschäftigen, evtl. sogar neue Datensätze mit höherer Auflösung produzieren, um genauere Analysen durchzuführen. Wird sicherlich interessant zu verfolgen, welche Ergebnisse dann präsentiert werden.
Grüße,
Olli
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Inzwischen wurde Gliese 581 nochmal genau vermessen und die habitable Zone neu bestimmt. Nach diesen Ergebnissen würde der wohl nicht existierende Gliese 581g ideal inmitten der HZ liegen. Gliese 581d findet sich knapp außerhalb der HZ wieder, aber falls man dort einen massiven Treibhauseffekt vorliegen hätte, wäre Leben immer noch nicht ausgeschlossen :)
http://de.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1102/1102.0237v1.pdf (http://de.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1102/1102.0237v1.pdf)
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Und wieder was neues zu Gliese 581 im Portal:
Besitzt Gliese 581d doch flüssiges Wasser? (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/06052011220757.shtml)
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"Es gibt allerdings die Hoffnung, mit besseren Instrumenten anhand der Infrarot-Abstrahlung des Planeten diese Frage klären zu können."
Das wäre dann ein Fall für ECHO, sofern das Ding gebaut wird, oder?
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Zum Beispiel. Aber auch erdgebundene Teleskope (E-ELT, TMT....) könnten dazu in der Lage sein
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Es wird Zeit das das E-ELT fertig wird und man endlich mal sieht, wie es in der Umgebung so aussieht ! 2018...mhh, na vielleicht kann der Termin ja eingehalten werden !
Aber meine Frage: ECHO: was ist gemeint, sicher nicht der uralte Satellit !
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Exoplanet Characterisation Observatory (EChO)
Siehe dazu auch https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3347.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3347.0) und http://thesis.iap.fr/ (http://thesis.iap.fr/)
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Und da heißt es, in der Raumfahrt gäbe es zu wenig Wiederverwendung. ;D
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Neuer Exoplanet am inneren Rand der habitablen Zone um HD 85512 entdeckt. Die Entdeckung wurde vom HARPS-Team im Rahmen der Durchmusterung von zehn nahegelegenen Sternen gemacht (HARPS Upgrade-GTO Programm). Der Planet hat die 3,6fache Erdmasse. Der Stern 85512 hat etwa zwei Drittel der Masse unserer Sonne, ist vom Spektraltytp K5V und etwa 34 Lichtjahre entfernt.
Darüber hinaus umkreisen den Stern HD 20794 gleich drei Super-Erden mit einer Masse von jeweils 2,7 Erdmassen, 2,4 Erdmassen und 4,8 Erdmassen, wie die neue Veröffentlichung zeigt.
Ob der Planet um HD 85512 tatsächlich lebensfreundliche Bedingungen bietet, hängt stark von dessen Atmosphäre ab, über die wir leider nichts wissen. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern.
Quelle: http://arxiv.org/abs/1108.3447 (http://arxiv.org/abs/1108.3447)
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Irgendwo wurde geschrieben, wir müssten nur auf das JWST warten, falls es dort noch nicht besprochen wurde und falls das Ding überhaupt je fliegt, könnten damit Spektren gemessen werden ? :o
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Irgendwo wurde geschrieben, wir müssten nur auf das JWST warten, falls es dort noch nicht besprochen wurde und falls das Ding überhaupt je fliegt, könnten damit Spektren gemessen werden ? :o
Ja, dazu ist das Instrument NIRSpec (Nah-Infrarot-Spektrometer) der ESA gedacht. Spektrometer hat mittlerweile eigentlich jedes Weltraumteleskop an Bord, so auch Herschel (SPIRE) oder Hubble (COS, STIS, NICMOS)
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Ich bezweifle, dass das JWST in der Lage wäre, ein Spektrum von HD 85512b zu erlangen. Das hängt allerdings auch davon ab, welche Art von Coronagraph JWST an Bord haben wird, was ich nicht weiß. Ohne ein solches Instrument geht's - trotz NIRSpec - nicht. Auch mit Coronagraph könnte die Lichtsammelfläche nicht ausreichen.
Möglich dürfte das allerdings mit dem E-ELT (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1142.0), dem TMT (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1092.0) oder dem GMT (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1177.0) werden. Darwin von der ESA und der Terrestrial Planet Finder von der NASA wurden ja leider nicht realisiert. In jedem Fall werden wir uns noch ein paar Jahre gedulden müssen.
Ein großer Vorteil ist jedoch, dass diese HARPS-Planeten in unserer direkten Nachbarschaft liegen. Das wird die Folgeuntersuchungen erheblich vereinfachen. Die z.B. von KEPLER entdeckten Transit-Exoplaneten sind im Gegensatz dazu allesamt so weit entfernt, dass sie in absehbarer Zeit nicht näher analysiert werden können.
Da es sich nicht um Transitplaneten handelt, ist es leider auch nicht möglich, mehr über die Dichte oder die Temperatur des Planeten herauszufinden. Rein rechnerisch würde die Gleichgewichtstemperatur von HD 85512b bei einer der Erde vergleichbaren Albedo (0,3) 298 Kelvin betragen, also gemütliche 25° C. Ohne etwas über die atmosphärische Zusammensetzung zu wissen, ist diese Angabe jedoch hochgradig unsicher.
Interessant ist noch, dass sich der Mutterstern mit rund 5,5 Mrd. in der gleichen Altersklasse wie unsere Sonne befindet. Etwaiges Leben hätte also ausreichend Zeit gehabt, zu entstehen und sich zu entwickeln. Zudem scheint die Umlaufbahn nur eine geringe Exzentrizität aufzuweisen, was stabile Bedinungen verspricht.
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Terrestrial, Habitable-Zone Exoplanet Frequency from Kepler (auf arxiv.org) (http://de.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1109/1109.4682v1.pdf)
Der wohl wichtigste Satz:
Thus about one-third of FGK stars are predicted to have at least one terrestrial, habitable-zone planet.
Ein Drittel aller sonnenähnlichen Sterne (Spektraltypen F, G und K) hat demnach einen erdähnlichen Planeten in der habitablen Zone. Diese Abschätzung basiert auf den Ergebnissen der ersten 136 Tage der Kepler-Mission.
Find ich schon ne ziemliche Menge, aber gefällt mir sehr gut 8)
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Interessant ist noch, dass sich der Mutterstern mit rund 5,5 Mrd. in der gleichen Altersklasse wie unsere Sonne befindet. Etwaiges Leben hätte also ausreichend Zeit gehabt, zu entstehen und sich zu entwickeln. Zudem scheint die Umlaufbahn nur eine geringe Exzentrizität aufzuweisen, was stabile Bedinungen verspricht.
Das Problem ist dass die Untersuchungen zu HD 85512b mehr oder weniger spekulativ sind, oder diplomatischer ausgedrückt, nur ein von uns hier berechnetes Model darstellen, deren fehlende Parameter wir selbst gesetzt haben. So ist ist zwar die Aussage, dass eine bestimmte Wolkenbedeckung einen Planeten ihn auch noch habitabel sein lassen, wenn er zu dicht am Stern ist, (wohl) richtig. Spekulativ ist es aber, wenn man einer Studie genau das als Model zugrunde legt um zum Ergebnis zu bekommen er befände sich noch in der habitablen Zone.
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Spekulativ ist es aber, wenn man einer Studie genau das als Model zugrunde legt um zum Ergebnis zu bekommen er befände sich noch in der habitablen Zone.
Hast du eigentlich eine Ahnung ,wie viele Spekulationen in diesem Bereich veröffentlicht werden? ;)
Es schafft nur nicht jede den Weg in die Medien, ist vielleicht auch besser so ::)
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Mit Kepler-22b gibt es einen neuen aufregenden Planeten in der habitablen Zone eines sonnenähnlichen Sterns der Spektralklasse G. Der Planet ist mehr als doppelt so groß wie die Erde (2,4 Erdradien) und braucht 289 Tage für einen Umlauf. Damit liegt der Planet mitten in der Zone, in der allgemein davon ausgegangen wird, dass dort erdähnliches Leben in Anwesenheit von flüssigem Wasser möglich wäre.
Leider weiß man noch nichts über die Dichte und damit über die Masse des Planeten. Diese Information ist wichtig, um abschätzen zu können, welche Beschaffenheit die Oberfläche des Planeten hat und ob eine Atmosphäre anwesend ist. Nachfolgeuntersuchungen werden diese Frage mit Hilfe von Doppler-Spektroskopie beantworten.
Kepler-22 ist rund 600 Lichtjahre entfernt. Interessanterweise hat man den ersten Transit bereits drei Tage nach Missionsbeginn registriert. Da insgesamt drei Transits nötig sind, um sicher auf einen Planeten zu schließen, konnte man die Entdeckung bereits jetzt veröffentlichen. Gut, dass Kepler nicht erst eine Woche später einsatzbereit war - wir hätten gut neun Monate länger auf diese Nachricht warten müssen. ;)
Quelle: http://kepler.nasa.gov/news/nasakeplernews/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=165 (http://kepler.nasa.gov/news/nasakeplernews/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=165)
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Mit Kepler-22b gibt es einen neuen aufregenden Planeten in der habitablen Zone eines sonnenähnlichen Sterns der Spektralklasse G. Der Planet ist mehr als doppelt so groß wie die Erde (2,4 Erdradien) und braucht 289 Tage für einen Umlauf. Damit liegt der Planet mitten in der Zone, in der allgemein davon ausgegangen wird, dass dort erdähnliches Leben in Anwesenheit von flüssigem Wasser möglich wäre.
Leider weiß man noch nichts über die Dichte und damit über die Masse des Planeten. Diese Information ist wichtig, um abschätzen zu können, welche Beschaffenheit die Oberfläche des Planeten hat und ob eine Atmosphäre anwesend ist. Nachfolgeuntersuchungen werden diese Frage mit Hilfe von Doppler-Spektroskopie beantworten.
Kepler-22 ist rund 600 Lichtjahre entfernt. Interessanterweise hat man den ersten Transit bereits drei Tage nach Missionsbeginn registriert. Da insgesamt drei Transits nötig sind, um sicher auf einen Planeten zu schließen, konnte man die Entdeckung bereits jetzt veröffentlichen. Gut, dass Kepler nicht erst eine Woche später einsatzbereit war - wir hätten gut neun Monate länger auf diese Nachricht warten müssen. ;)
Quelle: http://kepler.nasa.gov/news/nasakeplernews/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=165 (http://kepler.nasa.gov/news/nasakeplernews/index.cfm?FuseAction=ShowNews&NewsID=165)
Wow!
Also das klingt wirklich nach einen Treffer. Ich meine, 2.4 Erdradien, was soll das anderes sein als ein Gesteinsplanet?
Selbst, wenn die Atmosphäre fehlt, wäre das schon ziemlich nahe dran, näher als alles, wovon ich bisher gehört habe.
Aber mal die Spektraluntersuchung abwarten... Und vielleicht findet man ja doch Bioindikatoren!
Edit: Hoppla, da hab ich wohl nicht richtig nachgedacht. 2,4 Erdradien würden, bei vergleichbarer Dichte wie die Erde, fast 14 Erdmassen bedeuten. Das ist eher weit entfernt von "großer Erdähnlichkeit", zumindest im Vergleich zum Rest dessen, was wir kennen.
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Ich meine, 2.4 Erdradien, was soll das anderes sein als ein Gesteinsplanet?
Es könnte sich auch um einen sehr kleinen Gasplaneten handeln. Also eher Neptun in klein als Erde in groß ;)
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Ich meine, 2.4 Erdradien, was soll das anderes sein als ein Gesteinsplanet?
Es könnte sich auch um einen sehr kleinen Gasplaneten handeln. Also eher Neptun in klein als Erde in groß ;)
Ja, bei genauen Nachdenken bin ich auch zu dem Ergebnis gekommen. Wir werden wohl doch noch abwarten müssen, wie das nun genau aussieht. Ich habs ja ausgerechnet, hätte dieser Planet dieselbe Dichte wie die Erde, würde er etwas weniger als 14 Erdmassen wiegen. Und das ist dann wohl eher dran am kleinen Gasplaneten als am großen Gesteinsplaneten.
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Ja, wäre echt spannend mehr über diesen Planeten zu erfahren. Er könnte ja theoretisch auch eine riesige Atmosphäre besitzen, die ihn größer erscheinen lässt, als er ist.
Vielleicht gibt es auch ein oder mehrere größere Monde, die den Planeten in der Transitkurve ebenfalls größer erscheinen lassen?
Spannend ist einfach, dass wir im Sonnensystem keine vergleichbaren Objekte haben, von denen sich Rückschließen ließe.
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Springer ist schon so gut wie dort... ^^
http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/planeten/article13752717/Weltraumteleskop-entdeckt-bewohnbaren-Planeten.html (http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/planeten/article13752717/Weltraumteleskop-entdeckt-bewohnbaren-Planeten.html)
Das Pic zur Visualisierung der Größenverhältnisse ist aber ganz nett gemacht.
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Hallo!
Kennt jemand die Koordinaten von Kepler 22b?
Welches Sternsystem? Welche Region?
Wo muss ich hinkucken um mir vorzustellen: "Da ist ein Blauer!" ;)
Ich freu mich!
Spannende Neuigkeiten. :)
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Hallo,
Kepler schaut nur in eine Richtung: Cygnus
(https://images.raumfahrer.net/up038093.jpg)
Bild: NASA, Carter Roberts
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Edit: Hoppla, da hab ich wohl nicht richtig nachgedacht. 2,4 Erdradien würden, bei vergleichbarer Dichte wie die Erde, fast 14 Erdmassen bedeuten. Das ist eher weit entfernt von "großer Erdähnlichkeit", zumindest im Vergleich zum Rest dessen, was wir kennen.
Bei 14 Erdmassen erwarte ich kein höheres Leben...
Ausserdem hätte man eine viel dichtere Atmosphäre und damit einen extremen Treibhauseffekt.
Ich denke eher an eine Supervenus, als an eine Supererde.
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Ja, wäre echt spannend mehr über diesen Planeten zu erfahren. Er könnte ja theoretisch auch eine riesige Atmosphäre besitzen, die ihn größer erscheinen lässt, als er ist.
Vielleicht gibt es auch ein oder mehrere größere Monde, die den Planeten in der Transitkurve ebenfalls größer erscheinen lassen?
Spannend ist einfach, dass wir im Sonnensystem keine vergleichbaren Objekte haben, von denen sich Rückschließen ließe.
Zu dem Thema hatte Florian Freistetter neulich was in seinem Blog:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/haben-extrasolare-planeten-monde-oder-ringe.php (http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/haben-extrasolare-planeten-monde-oder-ringe.php)
Demnach hätte man mit Kepler erkennen können, wenn der Planet Monde oder Ringe hat...
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Ja, wäre echt spannend mehr über diesen Planeten zu erfahren. Er könnte ja theoretisch auch eine riesige Atmosphäre besitzen, die ihn größer erscheinen lässt, als er ist.
Vielleicht gibt es auch ein oder mehrere größere Monde, die den Planeten in der Transitkurve ebenfalls größer erscheinen lassen?
Zu dem Thema hatte Florian Freistetter neulich was in seinem Blog:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/haben-extrasolare-planeten-monde-oder-ringe.php (http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/11/haben-extrasolare-planeten-monde-oder-ringe.php)
Demnach hätte man mit Kepler erkennen können, wenn der Planet Monde oder Ringe hat...
Danke für den Link. Klar kann man prinzipiell auch Monde oder Ringe aus den Lichtkurven lesen. Die Frage ist aber, ob das derzeit auch für einen relativ weit vom Stern entfernten Planeten wie Kepler-22b geht. Ein etwaiger Mond müsste riesig sein, damit er in den Keplerlichtkurven erkennbar wäre. Außerdem haben wir bisher nur drei Transits. Damit liegen noch relativ wenig Daten vor, auf deren Basis man systematische Effekte erkennen könnte. Bisher ist es jedenfalls noch nirgends gelungen, Monde oder Ringe nachzuweisen. Aber zugegeben, sollte Kepler-22b Monde und/oder Ringe haben, müssten sie unter einer gewissen Grenze liegen, sonst würden sie schon auffallen. Damit ist auch der zusätzlichen Verdunklung durch solche Extraobjekte eine Grenze gesetzt. So sehr viel kleiner als 2,4 Erdradien dürfte der Planet nicht sein.
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Moin,
gibt inzwischen auch einen Bericht bei Raumfahrer.net :)
http://www.raumfahrer.net/news/?06122011182813.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/?06122011182813.shtml)
Was mich einmal interessieren würde: Gibt es schon Informationen über das Alter vom Stern "Kepler-22"? Kann eine Messung der Zusammensetzung der Atmosphäre prinzipiell durchgeführt werden?
Viele Grüße
Tobias
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Was mich einmal interessieren würde: Gibt es schon Informationen über das Alter vom Stern "Kepler-22"? Kann eine Messung der Zusammensetzung der Atmosphäre prinzipiell durchgeführt werden?
Zum Alter habe ich nichts gefunden. Die Atmosphäre lässt sich prinzipiell sogar recht gut analysieren. Wir müssen nur ein bisschen Spektroskopie mit dem JWST betreiben. Schade, dass es nicht schon wie ursprünglich geplant in den nächsten Jahren startet. Hubble hat nicht die nötige spektrale Auflösung und Spitzer hat seine Fähigkeiten zur Spektroskopie verloren, seit das Kühlmittel alle ist. Ich frage mich, ob hier eventuell Herschel einen Beitrag leisten könnte. Hat mit dem überhaupt mal jemand versucht, Transmissionsspektra von einem Transitplaneten zu bekommen?
Hier übrigens Koordinaten, für die Leute, die einen Pin in ihre Sternkarte stecken möchten:
19h16m52.20s / 47d53m04.07s oder in ekliptischen Koordinaten 307.668068 / 68.824470
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Ahhhh, im schönen Schwan... :)
*Dank* an Schillrich, Kreuzberga...et al!
::)
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Hallo Zusammen,
Göttinger Astrophysiker untersucht Planeten in 22 Lichtjahren Entfernung
(https://images.raumfahrer.net/up038092.jpg)
Credit:Foto:Universität Göttingen, Guillem Anglada-Escudé et al.
Die Super-Erde mit der Bezeichnung GJ 667Cc hat die viereinhalbfache Masse unserer Erde und umkreist auf einer Umlaufbahn von 28,15 Tagen einen Zwergstern der Klasse M.
Quelle:
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4110 (http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4110)
Gertrud
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Ich finde diese Entdeckung irgendwie faszinierend. Auch wenn die Entfernung einen Flug dorthin , zumindest heute , für kaum realisierbar hält.
Meine laienhafte Frage dazu wäre , ob die etwa 4-fache Masse auch eine Aussage über die dort herrschende Schwerkraft zulässt und eine Schlußfolgerung über die Bewohnbarkeit durch Menschen.
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Ich finde diese Entdeckung irgendwie faszinierend. Auch wenn die Entfernung einen Flug dorthin , zumindest heute , für kaum realisierbar hält.
Meine laienhafte Frage dazu wäre , ob die etwa 4-fache Masse auch eine Aussage über die dort herrschende Schwerkraft zulässt und eine Schlußfolgerung über die Bewohnbarkeit durch Menschen.
Hängt vom Radius ab. Den die Gravitationskraft nimmt Quadratisch zum Radius ab.
hat der Planet den Radius der Erde, wäre die Schwerkraft 4-mal so hoch, wäre sein Radius doppelt so groß wäre die Schwerkraft gleich. Höchstwahrscheinlich ist es jedoch irgendwas dazwischen.
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Hallo Zusammen,
nach einen Bericht der UC Santa Cruz ,
ist der Zentralstern GJ 667C ein Mitglied eines Dreifach-Sterne-System und hat eine andere Zusammensetzung als unsere Sonne.
Mit einer viel geringeren Häufigkeit von Elementen, die schwerer als Helium sind.
Der neue Planet GJ 667Cc mit viereinhalbfacher Masse unserer Erde erhält 90 Prozent des Lichts, so wie es die Erde auch von unserer Sonne erhält.
Nach dieser Entdeckung könnten bewohnbare Planeten in einer größeren Vielfalt von Umgegungen auftreten als bisher angenommen.
Der Zentralstern, GJ 667C, ist ein M-Klasse Zwergstern. Die beiden anderen Sterne in dem Dreifach-Sternsystem
(GJ 667AB) sind ein Paar orangefarbene K Zwerge, mit einer Konzentration von schweren Elementen von nur 25 Prozent unserer Sonne.
Solche Elemente sind die Bausteine der terrestrischen Planeten.
GJ 667C war schon zuvor beobachtet worden, die Wissenschaftler hatten eine andere Super-Erde (GJ 667Cb) mit einer Umlauf- Periode von 7,2 Tagen beobachten wollen, dieser Fund war vorher nie veröffentlicht worden. Dieser Planet umkreist so nah an dem Stern, das es zu heiß für flüssiges Wasser sein könnte. Die neue Studie hatte mit dem Ziel begonnen,die orbitalen Parameter dieser Super-Erde zu erlangen.
Das Team fand bis jetzt noch heraus, dass das System auch über einen Gas-Riesenplaneten und eine zusätzliche Super-Erde mit einer Umlaufzeit von 75 Tagen verfügt. Allerdings sind weitere Beobachtungen notwendig, um diese beiden Möglichkeiten zu bestätigen.
Quelle:
http://news.ucsc.edu/2012/02/habitable-planet.html (http://news.ucsc.edu/2012/02/habitable-planet.html)
Gertrud
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Hallo zusammen,
in einem Bericht des WM Keck Observatoriums, welches auch an der Forschung zur neuen Super-Erde GJ 667Cc beteiligt war, sind sehr gute erklärende Grafiken enthalten.
In der Darstellung ist die Farbe und Helligkeit, die Größe des Sterns und das binäre System GJ 667AB im richtigen Maßstab zueinander angeordnet.
Auf dem oberen Teil des Bild wird der Planet c gezeigt,
welcher in der bewohnbaren Zone des Sterns liegt.
In den unteren Teil des Bildes wird der Planet b dargestellt, dieser ist aber zu heiß, um flüssiges Wasser zu unterstützen.
eine künstlerische Darstellung von GJ667C
(https://images.raumfahrer.net/up038084.png)
Credit:Carnegie Institution of Washington, Guillem Anglada-Escudé
https://images.raumfahrer.net/up038085.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038085.jpg)
Auf diesem Bild ist die Lage des GJ 667-Systems im Sternbild des Skorpions zusehen.
Das System ist zu schwach, um es mit blossen Auge zusehen.
Dazu sind sehr dunkle Bedingungen notwendig.
(https://images.raumfahrer.net/up038086.png)
Credit:Carnegie Institution of Washington, Guillem Anglada-Escudé
https://images.raumfahrer.net/up038087.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038087.jpg)
Die GJ 667C Triple System, wie es mit einem Teleskop zu sehen ist.
(Bild erzeugt mit Aladin)
(https://images.raumfahrer.net/up038088.png)
Credit:Carnegie Institution of Washington, Guillem Anglada-Escudé
https://images.raumfahrer.net/up038089.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038089.jpg)
Schema der Umlaufbahnen der beiden vorgeschlagenen Planeten (Planet d, der noch nicht bestätigt ist).
Die Zone um den Stern, mit der Super Erde, auf der flüssiges Wasser sein könnte,
ist auf der Grafik der türkis / grünliche Bereich.
Der äußere graue Bereich ist die bewohnbare Zone eines Planeten mit viel CO2, so das auch der Planet d potenziell bewohnbar sein könnte, das muß durch zukünftige Beobachtungen bestätigt werden.
Das GJ 667C Triple Star-System
(https://images.raumfahrer.net/up038090.png)
Credit:Carnegie Institution of Washington, Guillem Anglada-Escudé
https://images.raumfahrer.net/up038091.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038091.jpg)
Quelle:
http://keckobservatory.org/news/new_super_earth_habitable_zone (http://keckobservatory.org/news/new_super_earth_habitable_zone)
in dem PDF sind ab Seite 12 sehr viele erklärende Diagramme zusehen.
http://arxiv.org/pdf/1202.0446v1.pdf (http://arxiv.org/pdf/1202.0446v1.pdf)
Vielen Dank an Pikarl,
für die Weiterhilfe zu der Freigabe der Bilder und für die Hilfe zum PDF.
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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:) :) :) Sehr schöne und sehr nützliche Graphiken! Echt prima!
Vielen lieben Dank! :)
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Hallo Zusammen,
zu dem Planet GJ667Cc hier ein Bericht dazu,
ob er ein bewohnbarer Planet sein könnte.
Obwohl er in einer bewohnbaren Zone liegt,
könnten die Bedingungen auf dem Planeten ganz anders als auf der Erde sein.
Ein Vergleich der Planeten, die derzeit die aussichtsreichsten Kandidaten für potenziell bewohnbaren Welten sind. Der Erde Similarity Index (ESI) beschreibt, wie ähnlich ein Objekt zur Erde ist und reicht von Null (keine Ähnlichkeit) zu eins (identisch mit Erde). Die Oberflächentemperatur, die der wichtigste Faktor bei der ESI ist, hängt stark von der Entfernung zum Zentralstern ab.
(https://images.raumfahrer.net/up038079.jpg)
Credit: Planetary Habitability Laboratory @UPR Arecibo.
https://images.raumfahrer.net/up038080.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038080.jpg)
Das Leben dort muß nach den Erforschungen der Wissenschaftler mit niedrigen, wechselnden Lichtverhältnissen,
mit einem vermutlich höheren Luftdruck und mit Mega-Fackeln zurecht kommen.
Die Masse des Planeten GJ667Cc wird auf mindestens das 4,5-fache der Erde geschätzt.
Nach den Aussagen der Forscher lässt diese höheren Masse vermutlich auf einen felsigen Planeten schließen.
Die Beschleunigung auf der Oberfläche von dem Planeten GJ667Cc würde damit etwa 4,5 mal höher zur Erde sein.
Das würde für eine Person mit einem Gewicht von 75 kg bedeuten, das sie auf GJ667Cc etwa 340 kg wiegen würde.
Dieses Gewicht erlebt man bei einer starken Beschleunigung mit hohen G-in den Achterbahnen.
Diese dauerhafte Belastung würde lange Spaziergänge nicht sehr angenehm machen.
Schwere Planeten besitzen eine massivere Atmosphäre
und aus diesen Grund könnte auf GJ667Cc der atmosphärische Druck auf der Oberfläche höher sein.
Falls die Atmosphäre in den Skalen zur terrestrischen liegt, dann wäre der Druch nur etwas höher wie auf der Erde.
Wenn der Druck aber im Extremfall in der Höhe der Venus-Atmosphäre liegt,
würde es einem Wasserdruck in ein paar Kilometer Ozeantiefe auf der Erde entsprechen.
GJ667Cc umkreist den roten Zwergstern GJ667C, von dem Spektraltyp "M-Zwerge".
Diese M-Zwerge werden derzeit noch näher untersucht und sind kleiner und kühler wie unsere Sonne.
Der rote Zwergstern soll vermutlich eine Oberfächentemperatur von 3400 ° C aufweisen.
Unsere Sonne verfügt über eine 5500 ° C heiße Öberflächentemperatur.
Die genaue Oberflächentemperatur ist jedoch nicht genau bekannt und hängt von einer Reihe noch unbekannten Faktoren ab.
Die Temperatur könnte angenehme 30 ° C sein, wenn die planetarischen Atmosphäre der Erde ähneln.
Die Super-Erde GJ667Cc erhält von dem roten Zwergstern etwa eine Strahlenfluss von 90 % dessen, was wir von der Sonne auf der Erde erhalten.
Obwohl diese Strahlung in dem Infrarot-Bereich (IR) liegt, könnte sie flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu ermöglichen.
Dies wird mit der Nähe von etwa 0,12 AU (Astronomische Einheit) zu seinem Stern begründet.
Wenn unsere Erde diesen Stern anstelle unserer Sonne umkreisen würde, würde sie eine Eiswelt sein.
Weitere Beobachtungen von GJ 667Cc sind notwendig, um die Frage nach flüsigen Wasser zu beantworten
und auch, ob auf GJ 667Cc die Bedingungen für Leben geeignet ist.
Die Nähe zum Zentralstern bringt noch eine mögliche Beeinflussung des Lebens auf der Oberfläche von GJ667Cc mit sich.
Viele M-Zwergsterne, unter ihnen auch GJ667C, können tausendmal stärkere Mega-Flares aussenden, welche doppelte Helligkeit in wenigen Minuten erzeugen.
Ein weitéres Problem könnte mit dem vermutlich starken Magnetismus des Sterns verbunden sein.
Bei viele Rote Zwerge können in mehrere Monate dauernde Perioden Sternflecken (ähnlich der Sonnenflecken) entstehen
und die Energieausbeute durch die Abdeckung um 40% reduzieren.
Mit der Tatsache, das der rote Zwergstern fast kein UV-Licht aussendet, könnten diese wechselnden Lichtverhältnisse ein Problem für die Entstehung des Lebens, wie wir es kennen, sein.
Die Nähe des Planeten zu seinem Zentralstern lässt die Vermutung zu, das Gezeitenkräfte auf ihn einwirken.
(https://images.raumfahrer.net/up038081.jpg)
Credit: Composite figure based on images from the Planetary Habitability Laboratory @UPR Arecibo.
https://images.raumfahrer.net/up038082.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038082.jpg)
Wie unser Erdenmond könnte das Paar zusammen sychron rotieren und dadurch würde immer die gleiche Seite des Planeten zum Stern zeigen.
Das würde bedeuten, das eine Seite immer zum Stern gewandt ist und die andere Seite in die ewiger Nacht zum Weltall zeigt.
Die Temperaturunterschiede zwischen beiden Seiten könnte sehr groß sein und das globale Klima beeinflussen.
Könnte unter diesen ungünstigen Bedingungen Leben auf GJ667Cc möglich sein.?
Da können wir nur von unserer Natur auf der Erde lernen.
Hier finden wir Arten, die sich unter den extremsten Bedingungen anpassen können.
Ein Beispiel dafür ist ein winzige Lebewesen in der Größe von 0,1 mm bis 1,5 mm, das "Bärtierchen".
(https://images.raumfahrer.net/up038083.jpg)
Credit: http://tardigrades.bio.unc.edu (http://tardigrades.bio.unc.edu)
Sie überleben extreme Temperaturen knapp über den absoluten Nullpunkt -273 ° C bis etwa +150 ° C.
Sie könnne Jahre ohne Wasser und 1000-mal mehr Strahlung als andere Tiere überleben.
Sie werden in heißen Quellen,in Sedimenten am Meeresgrund, unter Eisdecken und sogar oben auf dem Himalaya gefunden.
Die Bärtierchen wurden sogar für Studien in niedriger Erdumlaufbahn dem Weltraum ausgesetzt und überlebten diese Bedingungen.
Wie sich Tiere und Pflanzen auf GJ667Cc unter den verschiedenen Bedingungen entwickelten oder möglich sein würden, können die Wissenschaftler nur spekulieren.
Quelle:
http://www.mn.uio.no/astro/english/research/news-and-events/news/astronews-2012-02-17.html (http://www.mn.uio.no/astro/english/research/news-and-events/news/astronews-2012-02-17.html)
Dazu auch der Hinweis auf den Bericht zu der neu detektierte salzliebenden Mikroben knapp unter der Oberfläche der Atacama-Wüste im Norden Chiles mit dem Instrument SOLID (Signs of Life Detector)
Dieser biologischen Detektor wurde von den Wissenschaftlern für Mars-Missionen entwickelt.
Durch die Analyse von weniger als 0,5 Gramm des Probenmaterials, welches die Forscher gesammelt hatten,
fand das Team Bakterien, andere einzellige Mikroben, mit der Bezeichnung Archaea, sowie biologisches Material, einschließlich DNA, die den Befehlscode für das Leben enthielten.
Quelle:
http://www.ouramazingplanet.com/2466-salt-microbes-desert-mars.html?utm_content=OAPlanet&utm_campaign=seo%2Bblitz&utm_source=twitter.com&utm_medium=social%2Bmedia (http://www.ouramazingplanet.com/2466-salt-microbes-desert-mars.html?utm_content=OAPlanet&utm_campaign=seo%2Bblitz&utm_source=twitter.com&utm_medium=social%2Bmedia)
Gertrud
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Astronomen haben ermittelt dass 41% aller Roten Zwergsterne in unserer Galaxis von Supererden innerhalb der habitablen Zone umkreist werden.
Sie haben dazu über die letzten Jahre hinweg mithilfe des HARPS-Spektrografen am 3.6m-Teleskop der ESO in Chile Radialgeschwindigkeitsmessungen an 102 Roten Zwergen vorgenommen. Dabei fanden sie 9 Supererden, wovon 2 sich innerhalb der habitablen Zone befinden (Gliese 581d und Gliese 667Cc).
Davon ausgehend berechneten sie die 41%, wobei der Fehlerbereich doch sehr groß ist: Es könnten zw. 28% und 95% aller Roten Zwerge potentiell habitable Supererden beherbergen. Das würde bedeuten dass sich allein in einem Radius von nur 30 Lichtjahren um die Sonne 100 Supererden in der HZ befinden.
Da Rote Zwerge aber sehr aktiv sind und häufig Flares verbunden mit starker UV- und Röntgenstrahlung aussenden wird das mit der Bewohnbarkeit nicht so einfach. Wobei ich denke dass das maritimes Leben nicht sonderlich stören dürfte.
ESO-Link:
http://www.eso.org/public/germany/news/eso1214/ (http://www.eso.org/public/germany/news/eso1214/)
Originalarbeit:
http://www.eso.org/public/archives/releases/sciencepapers/eso1214/eso1214a.pdf (http://www.eso.org/public/archives/releases/sciencepapers/eso1214/eso1214a.pdf)
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Unlängst im ZDF:
ws
ws
Gruß Pirx
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Schönes Thema, nette Sendung... *Danke* für's teilen! :)
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Gibt es aktuell irgend eine Möglichkeit zu ermitteln, als wievielen Körpern diese "Supererden", sofern sie entdeckt wurden, bestehen?
Mir fällt aktuell keine ein.
Der Gedanke dahinter:
Wie würden wir mit den bisherigen Methoden aus interstellarer Distanz unsere Erde wahrnehmen? Doch als Körper mit der Masse die die unserer Erde plus der des Mondes beträgt, da beide zusammen den Effekt bewirken, mittels dessen man sie(ihn - den Planeten) entdecken kann.
Also, wenn so eine Supererde nicht ein Planet sondern ebefalls ein Doppelplanetensystem wäre (und die Massen in etwa vergleichbar), wie wäre dann das Thema mit der gebundenen Rotation? Wem wird dann welche Seite gezeigt?
Beispiel : Gliese 667Cc hat als Einzelplanet anscheinend die 4,5 fache Erdmasse. Im Fall eines Doppelplanetensystem könnte ein Szenario möglich sein, in dem eine Komponente die 3.5 fach Erdmasse und der kleinere Körper ca. Erdmasse hat. In Abhängigkeit von der Entfernung und Alter wären diese möglich in gebundener Rotation .. und drehen sich damit beide gegenüber ihrer Sonne.
Wenn es tatsächlich so viele Supererden um rote Zwerge gibt, halte ich dieses Szenario für nicht selten, angesichts dessen, dass es zwei solcher Doppelplaneten sogar in unserem Sonnensystem gibt (wenn ich Pluto mal eben den Status "Planet" zurück verleihe).
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Innerhalb des Doppelplaneten würde wohl Hantelrotation wie bei Pluto gelten - beide Objekte zeigen einander immer die gleiche Seite. Wenn der Stern ein roter Zwerg ist wie Gliese 667C in deinem Beispiel ist wohl davon auszugehen, dass auch gebundene Rotation gilt. Dann wäre das Szenario so, dass die beiden Planeten direkt nebeneinander (bzw eher hintereinander) den Stern umkreisen. "GJ 667Cca" und "GJ 667Ccb" hätten also eine Jahreslänge von 28 Tagen, eine Tageslänge von 28 Tagen und eine "Monatslänge" (=gegenseitige Umkreisung) von 28 Tagen.
So würde es sich zumindest wahrscheinlich für ein System um einen Roten Zwerg mit Bahnen in der Ekliptik des Systems ergeben, in anderen - unwahrscheinlichen - Fällen wären wohl auch andere Ausprägungen möglich.
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Innerhalb des Doppelplaneten würde wohl Hantelrotation wie bei Pluto gelten - beide Objekte zeigen einander immer die gleiche Seite. Wenn der Stern ein roter Zwerg ist wie Gliese 667C in deinem Beispiel ist wohl davon auszugehen, dass auch gebundene Rotation gilt. Dann wäre das Szenario so, dass die beiden Planeten direkt nebeneinander (bzw eher hintereinander) den Stern umkreisen. "GJ 667Cca" und "GJ 667Ccb" hätten also eine Jahreslänge von 28 Tagen, eine Tageslänge von 28 Tagen und eine "Monatslänge" (=gegenseitige Umkreisung) von 28 Tagen.
So würde es sich zumindest wahrscheinlich für ein System um einen Roten Zwerg mit Bahnen in der Ekliptik des Systems ergeben, in anderen - unwahrscheinlichen - Fällen wären wohl auch andere Ausprägungen möglich.
irgendwo hat nun mein Vorstellungsvermögen einen Knick.
Wenn diese beiden Körper quasi derart gebunden wären, das diese in einer Hantelrotation gebunden sind (klar) und diese hantel immer die gleiche Ausrichtung um roten Zwerg hat, wäre doch die Tageslänge unendlich. Also auch hier würde jeder der Körper der Sonne immer de gleiche Seite zeigen. Ansonsten wäre deren Rotation umeinander unabhängig von der gemeinsamen Rotation um den Stern und es würde sich eine endliche Tageslänge ergeben.
Für diese mehrfach gebundene rotation müssensich die beiden planeten aber ebenfals in einem Abstand von einer befinden, so dass diese tatsächlich eine 28tägige, stabile Kreisbahn umeinander vollbringen (auch ohne einfluß des Sterns). Wenn eine gebundenen Rotation der beiden Planeten umeinander sich aber nicht zu einem 28tägigen Rythmus vereinbart, dann fällt doch diese doppelte Bindung aus. Ansonsten beschleunigt doch immer ein Körper, während der andere rotationsbremsend wirkt.
Oder denke ich da aktuell falsch?
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Warum sollte denn die Tageslänge unendlich sein? Der Mond zeigt ja auch immer dieselbe Seite Richtung Erde, und er hat trotzdem Tag und Nacht. Wäre es für die Erde bereits genauso, gäbe es auch dort noch Tag und Nacht. Sie wären dann nur knapp 28 Tage lang.
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Ich seh dein Problem Pham.
Du beziehst dich auf den synodischen Tag, also den Tag in Bezug auf den Zentralkörper des Systems. Ich hab an den siderischen Tag gedacht - die Periode in Bezug auf einen fernen Fixpunkt. Wir beide sprechen hier also von unterschiedlichen Definitionen von Tag. Hätte ich wohl dazu schreiben müssen :-[
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Ich seh dein Problem Pham.
Du beziehst dich auf den synodischen Tag, also den Tag in Bezug auf den Zentralkörper des Systems. Ich hab an den siderischen Tag gedacht - die Periode in Bezug auf einen fernen Fixpunkt. Wir beide sprechen hier also von unterschiedlichen Definitionen von Tag. Hätte ich wohl dazu schreiben müssen :-[
Ah, ok, verstanden. Sorry, mein fehler.
Dennoch bin ich mir nicht ganz sicher ob es immer eine Lösung in dieser Dreierkonstellation gibt, die zu einer derart mehrfachen Bindung führen kann oder ob das nur unter gewissen Masseverhältnissen der Planeten möglich ist ...
Ich versuche mal als Gedankenexperiment das Erde-Mondsystem als referenz zu verwenden (und denke mal laut):
Angenommen die Gravitation der Sonne reicht aus, die Erde in zur verfügung stehender Zeit in eine gebundene Rotation zu zwingen, müsste denn für die angesprochenen Bindung, also gleichzeitige Hantelrotation von Erde und Mond zu einander der Mond unanständig weit weg sein. Theoretisch möglich, nur in unserem System möglicherweise instabil.
In diesen engen Systemen wäre eine solche Bindung nicht zwingen ausgeschlossen. Ich versuche mal demnächst auszurechnen wie weit zwei hypotetische planeten (3,5 Erdmasse und erdmasse9 von einander entfernt sein müssen um diese hantelrotation auszu üben. Dann kann man abschätzen ob dieses System beispielhaft bei Gliese 667 stabil sein könnte.
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Warum sollte denn die Tageslänge unendlich sein? Der Mond zeigt ja auch immer dieselbe Seite Richtung Erde, und er hat trotzdem Tag und Nacht. Wäre es für die Erde bereits genauso, gäbe es auch dort noch Tag und Nacht. Sie wären dann nur knapp 28 Tage lang.
Jop, das macht er in bezug auf die Erde, aber nicht in bezug auf die Sonne. Künftige Kolonisten auf dem Mond werden für eine ganze Weile noch Sonnenauf- und -untergänge erleben .. und zwar unabhängig davon, ob der Erdtag mittlerweile auch 28 jetzige Tage lang wäre.
Im Erde-Mond-System müsste sich die Erde in einem Jahr einmal um die eigenen Achse drehen und der Mond soweit entfernt sein, das er ebenfalls in einem Erdjahr einmal um die Erde rotiert (1 Monat = 1 Jahr). DANN hätten wir diese bemerkenswerte Situation, dass auf beiden Planeten gar nix mehr auf- oder untergeht.
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Moin!
Bei den ganzen Planeten drängt sich bei eine Frage auf! Wenn sie denn in der habitablen Zone sind, haben diese in irgendeiner Form Leben hervorgebracht? Es wäre ja vermessen zu glauben, das wir die einzigen "Lebensformen" in dieser schönen weiten Galaxie sind. Ich denke aber, daß das nur ein Erkundungsflug einer unbemannten Raumsonde zu Tage bringen wird.
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Das legendäre Radio Eriwan (bekannt aus den gleichnamigen Witzen) würde sagen: Im Prinzip ja, aber du müsstest einige hundertausend Jahre auf eine Antwort warten.
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Ich denke aber, daß das nur ein Erkundungsflug einer unbemannten Raumsonde zu Tage bringen wird.
Zumindest die Frage ob ein Planet belebt ist könnte sich zum Teil beantworten lassen.Z.B. kann eine sauerstoffreiche Atmosphäre wie bei der Erde nur so entstehen und nach unserem Wissen nicht auf rein geologischem Weg. Atmosphärenzusammensetzung lässt sich grundsätzlich ganz gut mit Spektralanalysen nachweisen. Das Problem dabei ist, dass unsere Teleskope (noch) nicht in der Lage sind, Stern und Planet klar voneinander zu trennen (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, aber die zählen nicht zu den potentiell belebten Welten bislang)
Aber mit Instrumenten wie dem TMT oder E-ELT sollte das möglich sein in einigen Jahren 8)
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Das legendäre Radio Eriwan (bekannt aus den gleichnamigen Witzen) würde sagen: Im Prinzip ja, aber du müsstest einige hundertausend Jahre auf eine Antwort warten.
Radio Eriwan hat sich getäuscht (geht das?) - nicht Tausende Jahre, Millionen oder vielleicht sogar Millarden...
Aber "Im Prinzip ja,..." ist schon klasse, das passt. ;)
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Gibt es zu dieser Entdeckung hier schon nähere Infos? Bin da grad beim Spiegel drübergestolpert
Der neu entdeckte Planet HD 40307 g könnte über flüssiges Wasser und eine stabile Atmosphäre verfügen. Auf der Suche nach potentiell lebensfreundlichen Himmelskörpern außerhalb des Sonnensystems ist er damit ein vielversprechender Kandidat.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/exoplanet-hd-40307-g-super-erde-koennte-lebensfreundlich-sein-a-866023.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/exoplanet-hd-40307-g-super-erde-koennte-lebensfreundlich-sein-a-866023.html)
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Der originale Fachartikel findet sich hier: http://de.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1211/1211.1617v1.pdf (http://de.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1211/1211.1617v1.pdf)
Lesen muss ich den selbst noch ;)
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Ok zunächst zu den Eigenschaften von HD 40307 g. Bei den anderen 5 Kandidaten in diesem System sind die Parameter mehr oder weniger deutlich genauer bestimmt, dieser ist also doch recht unsicher bestimmt. Allerdings ist eine 6-Objekt-Lösung nach Angabe der Autoren 1.3×10^5 mal wahrscheinlicher als eine 5-Objekt-Lösung für das Gesamtsystem.
Die Umlaufzeit beträgt 197.8 [188.8, 203.5] Erdtage (in Klammern Minimal- und Maximalwert). Die große Halbachse beträgt 0.600 [0.567, 0.634] Astronomische Einheiten.
Für die Exzentrizität kommen die Autoren zunächst auf einen Wert von 0.29 [0, 0.60], allerdings nach Ausschluss von Systemlösungen, die innerhalb einer Million Jahre zum Kollaps führen auf nur noch 0.22 [0, 0.45]. Damit wäre dieser Planet die ganze Zeit innerhalb der habitablen Zone unterwegs.
Die Minimalmasse liegt bei m sin i = 7.1 [4.5, 9.7] Erdmassen. Also schon ein ziemlich schwerer Brocken, leben könnten wir da sicher nicht ;D. Eine Beobachtung durch Transits ist wohl auch recht unwahrscheinlich - bei den schon länger bekannten Planeten hat mans versucht und nichts gefunden. Wenn man von Koplanarität ausgeht wird also auch HD 40307 g nicht in der Sichtebene liegen.
Interessant ist noch, dass hier im Gegensatz zu fast allen anderen Planeten in der habitablen Zone wahrscheinlich keine gebundene Rotation vorliegt - dies gilt sonst nur für Kepler-22b und GJ 667Cc
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Ergänzend noch die Verteilung der Planeten von HD 40307 und zum Vergleich das innere Sonnensystem. Die Skala ist angepasst an die habitable Zone und nicht maßstabsgerecht (man beachte also die Beschriftung ;))
(https://images.raumfahrer.net/up038078.jpg)
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Hallo @websquid
der Bericht von der Uni Hertfordshire dazu.
http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=125673&CultureCode=en (http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=125673&CultureCode=en)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Eine sehr gute Liste zum Thema findet sich hier: http://www.planetarybiology.com/exoexplorer_planets/ (http://www.planetarybiology.com/exoexplorer_planets/)
Die Einteilung cold/habitable/hot ist schon ganz nett :)
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Hallo zusammen,
Freiwillige von der Planethunters.org, ein Teil der Oxford University-geführten Zooniverse Projekt haben 15 neue Planeten entdeckt, die ihre Sterne in den bewohnbaren Zonen umkreisen.
Einer der 15 Planet, ist ein Jupiter großer Planet und umkreist einen sonnenähnlichen Stern. Er wurde offiziell (mit 99,9% iger Sicherheit) nach der Nachuntersuchung mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii bestätigt. Er erhielt die Bezeichung "PH2 b" Mehr als 40 Freiwillige werden für ihre Beiträge bei der Arbeit am Planet Hunters Projekt anerkannt.
Quelle:
http://www.ox.ac.uk/media/news_stories/2013/130107.html (http://www.ox.ac.uk/media/news_stories/2013/130107.html)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Gertrud,
nimmst du daran auch teil?
Grüße Pat
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Hallo @Pat89,
Hallo Gertrud,
nimmst du daran auch teil?
Grüße Pat
...leider nicht...
aber ich freue mich riesig mit Euch über den (jeden) Erfolg.! :)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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http://www.space.com/19204-most-earth-like-exoplanet-explained-infographic.html (http://www.space.com/19204-most-earth-like-exoplanet-explained-infographic.html)
Classed as a “super-Earth,” candidate planet KOI (Kepler Object of Interest) 172.02 orbits within the habitable zone of a sun-like star. This means the planet, which has yet to be confirmed by follow-up observations, could have liquid water on its surface, thought to be essential for life.
KOI 172.02 is about 1.5 times the diameter of Earth. The planet orbits its star at a distance of 0.75 astronomical units, or about three-fourths of the distance from the Earth to the sun. The exoplanet takes about 242 Earth days to orbit its star.
Es wird Spekuliert, ob das eine Erde mit flüssigem Wasser ist.
Ich schätze mal, das wird eher eine Venus sein? 3/4 Erdabstand zur Sonne -> ordentlich Warm.
Planet ist größer als die Erde -> er kühlt nach der Entstehung nicht so schnell aus -> Venus
Wäre er hingegen 1,5 AU von seinem Stern entfernt, wäre er ein sehr sehr guter Kandidat. Er empfienge dann zwar weniger Sonnenstrahlung (immer noch genug für Photosynthese), aber die Resthitze von seienr Entstehung würde ein Magnetfeld aufrechterhalten können (anders als beim Mars, der zu klein war)
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"Sonnenähnlicher Stern" - also ein "Klasse G" Stern? Wenn er allerdings kleiner wäre, würde auch die Temperatur auf dem Planeten stimmen.
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KOI 172 soll 0,9 Sonnendurchmesser haben, also etwas kleiner als die Sonne sein. Als Gleichgewichtstemperatur wird im KOI-Katalog für KOI 172.02 281K angegeben. Das passt schon sehr gut. Wenns denn alles stimmt, da is ja noch ne ordentliche Messunsicherheit in den Parametern ::)
http://exoplanetarchive.ipac.caltech.edu/cgi-bin/ExoTables/nph-exotbls?dataset=cumulative (http://exoplanetarchive.ipac.caltech.edu/cgi-bin/ExoTables/nph-exotbls?dataset=cumulative)
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KOI 172 soll 0,9 Sonnendurchmesser haben, also etwas kleiner als die Sonne sein. Als Gleichgewichtstemperatur wird im KOI-Katalog für KOI 172.02 281K angegeben. Das passt schon sehr gut. Wenns denn alles stimmt, da is ja noch ne ordentliche Messunsicherheit in den Parametern ::)
Es müssen also noch mehr Messungen durchgefürt werden um es endgültig zu kären.
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Bei ZDFinfo geht es gerade um Exoplaneten! Nur zur Info!
EDIT: okay ist schon zu Ende ;) Jetzt geht es um Curiosity!
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Hier mal ein kleines Tool, um habitable Zonen selbst zu berechnen für Hauptreihensterne:
http://depts.washington.edu/naivpl/content/hz-calculator (http://depts.washington.edu/naivpl/content/hz-calculator)
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Die Wissenschaftler um Raul Kopparapu der Penn State University haben eine neue Definition für die bewohnbaren Zonen- die sogenannten "Goldilocks Zones ", herausgegeben.
Dadurch wird sich für einige EXO-Planeten der Status ändern, Terra hat sich an den äussersten Rand der hablitablen Zone geschoben,....
http://www.space.com/19522-alien-planet-habitable-zone-definition.html (http://www.space.com/19522-alien-planet-habitable-zone-definition.html)
(https://images.raumfahrer.net/up038076.jpg) Credit:Chester Hermann kl.z.vergrö.
(https://images.raumfahrer.net/up038077.jpg) Credit: PHL@UPR Areciba/ Rogelio Bernal Andreo
Mfg Marslady
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Das Original-Paper findet sich hier: http://de.arxiv.org/abs/1301.6674 (http://de.arxiv.org/abs/1301.6674)
Ganz wichtig bei der Beurteilung solcher Studien ist natürlich die Kenntnis des verwendeten Klimamodells. In diesem Fall wurde ein wolkenloses Modell verwendet - und dafür gilt: "Our model does not include the radiative effects of clouds; thus, the actual HZ boundaries may extend further in both directions than the estimates just given. "
Heißt also, vermutlich sind die hier angegebenen Grenzen zu eng, aber mit dem vorhandenen Modell ist das nicht berechnbar.
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Hallo Ihr,
nachdem ich mir den Artikel zu den Roten Zwergen durchgelesen habe beschäftigt mich eine Frage. Vielleicht kann mich jemand klüger machen :)
Angenommen, es gibt intelligentes Leben auf einem Exo-Planeten. Angenommen, es ist auf einem ähnlichen technologischen Stand wie wir.
Wie groß darf dann dieser Planet sein bzw. wie hoch darf die Schwerkraft auf diesem Planeten sein, damit diese Spezies mit (unseren) technischen Mitteln überhaupt noch die zweite bzw. dritte kosmische Geschwindigkeit erreichen kann?
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Die dritte kosmische Geschwindigkeit ist kein Problem, schließlich handelt es sich ja nur um einen roten Zwerg.
Bei der zweiten kosmischen Geschwindigkeit kann ich dir nicht wirklich helfen, aber ich glaube die Masse für unmöglich war überraschend niedrig (2-3 Erdmassen). Ist aber nur eine verschwommene Erinnerung.
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Kepler hat mal wieder zugeschlagen und zwei neue Sonnensysteme mit insgesamt 7 Planeten entdeckt. Fünf davon gehöre zu Kepler-62, zwei zu Kepler-69. Von diesen 7 liegen 3 in der habitablen Zone und es sollen teilweise sogar Ozeanplaneten dabei sein.
http://www.golem.de/news/wasserplaneten-kepler-soll-planeten-mit-endlosen-ozeanen-entdeckt-haben-1304-98829.html (http://www.golem.de/news/wasserplaneten-kepler-soll-planeten-mit-endlosen-ozeanen-entdeckt-haben-1304-98829.html)
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Eine spannende Entdeckung! Schade nur, dass die beiden Systeme so weit entfernt sind.
Im Kepler-Thread wurde ebenfalls schon berichtet: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1184.msg254281#msg254281 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1184.msg254281#msg254281)
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Hallo,
hier dann auch der entsprechende Bericht auf unserer Portalseite :
"Exoplaneten in der habitablen Zone fremder Sterne"
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/19042013200621.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/19042013200621.shtml)
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Dazu kann man wirklich gratulieren! :D
Ich freue mich sehr über diesen Erfolg!
Der einzige Wermutstropfen an diesen Entdeckungen ist, dass diese interessanten Planetensysteme mehr als 1000 bzw. 2000 Lj. entfernt sind.
Wir brauchen stärkere Teleskope!!!
Viele Grüße! :)
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Der einzige Wermutstropfen an diesen Entdeckungen ist, dass diese interessanten Planetensysteme mehr als 1000 bzw. 2000 Lj. entfernt sind.
Wir brauchen stärkere Teleskope!!!
Viele Grüße! :)
Das Problem ist, daß bisher z.B. mit Kepler nur winzige Bereiche des Himmels systematisch untersucht werden. Die meisten beobachteten Sterne sind also weit entfernt. Das wird sich bald ändern.
Mit TESS kommt 2017 ein Satellit mit vier Weitwinkel Teleskopen. Damit werden etwa 2,5 Millionen Sterne, die höchstens ein paar hundert LJ entfernt sind, in einem recht großen Bereich des Himmels untersucht. Mit vielen sehr nahen Exoplaneten ist zu rechnen. 8)
Schon diesen Oktober (hoffentlich, da gabs schon mehrere Verschiebungen) wird GAIA in den Weltraum geschickt. Der soll grob eine Milliarde (!) Sterne katalogisieren. Obwohl an sich kein Planetensucher wird erwartet, daß die sehr genauen Instrumente quasi als Nebenjob ;D eine Unmenge Exoplaneten aufspüren. Es wird also sehr spannend. :)
Ansonsten: Große Teleskope kann man nur durch noch grössere Teleskope ersetzen. ;)
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Nur ums auszuschließen: TESS ist nicht = Terrestrial Planet Finder, oder? Bin nämlich der Meinung, den haben sie aufgegeben, weil bei der NASA der Rotstift angesetzt wurde.
Was ich besonders schade finde, ist, dass wir ein Teleskop oder einen Satelliten nach dem Nächsten ins All schießen, angefangen bei Hubble und dann fortgesetzt über Chandra, WISE und Kepler bis jetzt hin zu Gaia und dem James Webb Teleskop (sofern es nochmal kommt...), aber man kombiniert die Aufnahmen der einzelnen Missionen nicht miteinander. Klar, die Daten werden in zentralen Datenbanken erfasst, aber normal müsste man durch kombinierte Bilder aller Teleskope und Satelliten im All doch noch weitere Erkenntnisse gewinnen können, oder?
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Nope, TESS steht fuer Transiting Exoplanet Survey Satellite, welcher diesen Monat genehmigt wurde und 2017 starten soll.
Hier unser Thread dazu:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11695.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11695.0)
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... und hier unser Portalartikel: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/09042013192555.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/09042013192555.shtml).
Zuvor kommt Ende 2013 aber noch Gaia.
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Ah ok, danke. Musst mich hier noch zurechtfinden, die Seite ist dermaßen umfangreich... :D
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Umgangreich? Schon eher enzyklopädisch. :)
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Umgangreich? Schon eher enzyklopädisch. :)
Oder so, auch wenn im Lexikon z.B. noch Grundbegriffe wie Aphel und Perihel fehlen. ;)
Jedenfalls brauch ich noch ne Weile, um mich hier vollends durchzuforschen. ;D
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aber man kombiniert die Aufnahmen der einzelnen Missionen nicht miteinander. Klar, die Daten werden in zentralen Datenbanken erfasst, aber normal müsste man durch kombinierte Bilder aller Teleskope und Satelliten im All doch noch weitere Erkenntnisse gewinnen können, oder?
Natürlich macht man das ;)
Es ist eher Normalfall als Ausnahme, dass eine Entdeckung mit einem System gemacht wird und dann in Daten von anderen Systemen danach gesucht wird, um Vergleiche anzustellen. Vor allem komplette Himmelsdurchmusterungen werden da viel genutzt, um z.B. Objekte in anderen Wellenlängenbereichen zu finden.
Ein Beispiel aus jüngerer Vergangenheit dafür, was mir gerade so einfällt: Herschel hat einige Protosterne entdeckt. Dann hat man versucht, die in Spitzer-Aufnahmen zu finden und ist gescheitert. Schon wusste man die Obergrenze für die Temperatur dieser Protosterne, denn sie sind ja offensichtlich zu kalt, um von Spitzer wahrgenommen zu werden.
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Wenn es um Lebensformen im All geht, müssen wir Erdenbürger die uns naheliegenden subjektiven Betrachtungsweisen bestimmt ablegen. Unsere irdische Struktur des Lebens kann vielleicht einzigartig im Universum sein. Das schließt jedoch nicht aus, dass es auch andere Formen gibt, die nicht den chemischen und physikalischen Eigenschaften auf der Erde gleichen. Andere Stoffzusammensetzungen, Druckverhältnisse, Temperaturen usw. können unter anderen Bedingungen Arten hervorbringen, die uns deshalb fremd sind, weil es sie auf der Erde nie gab, nie gibt und nie geben wird. Warum soll unsere irdische Betrachtungsweise das Maß aller Dinge sein? Wir kennen das Universisum mit seinen Naturgesetzen viel zu wenig und wir wissen daher auch nichts darüber, wie es in anderen Welten aussieht. Wir gehen immer nur von uns aus und das ist nicht objektiv, ja sogar falsch. Die Geschichte zeigt, dass das Lebens auf der Erde einen sehr langen Entwicklungsweg mit immer währenden Anpassungen genommen hat. Warum sollte das nicht auch unter anderen Bedingungen auf anderen Planeten möglich gewesen sein. Muss Leben so sein und aussehen, wir wir es von uns kennen? Sollte irgendwo Leben in irgeneiner Form entdeckt werden, stellen sich neue Fragen ... bis hin zur Kommunikationsmöglichkeit, wenn eine intelligente Lebensform auftreten sollte. Es würden sich naturwissenschaftliche und soziale Fragen stellen, die erst in den nächsten Generationenen aktuell wären, wenn überhaupt. ::) . Das Weltall ist groß genug, um Platz für Lebensformen zu haben.
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Erstmal Willkommen im Forum, frkhon :)
Du sprichst da einen durchaus richtigen Punkt an - aber wenn es um die Suche nach Leben geht, dann können wir nur mit Theorien arbeiten. Und es gibt einfach nur eine einzige "Grundarchitektur" die uns nachweisbar bekannt ist, wie Leben aussehen kann - die irdische. Leben auf Kohlenstoffbasis in Anwesenheit flüssigen Wassers ist das einzige Konzept, dessen reale Existenz bekannt ist.
Der Rest sind Gedankenspiele, deren Existenz aber nicht experimentell belegt ist. Während wir die Chemie des irdischen Lebens sehr gut kennen (und vor allem seinen Einfluss auf die Atmosphäre - die wir als einzigen vom Leben beeinflussbaren Parameter eines Exoplaneten heute oder in absehbarer Zeit bestimmen können).
Wer andere Modelle für Leben postuliert muss daher auch ein Konzept entwickeln, wie dieses mit astronomischen Methoden nachweisbar ist. Sonst hilft uns das nicht weiter.
Langer Rede kurzer Sinn: Die klassische Definition der habitablen Zone führt zu einer Sammlung von Himmelskörpern, wo wir das mögliche (erwartete) Leben auch in einigen Jahren nachweisen könnten. Andere Modelle bieten diese Möglichkeit noch nicht.
Für weitere Diskussionen zum Leben an sich wäre wohl auch dieser Thread besser geeignet: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1181.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1181.0)
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Hier gibts noch ein aktuelles Paper zu Kepler-69: http://de.arxiv.org/pdf/1305.2933v1 (http://de.arxiv.org/pdf/1305.2933v1)
Die Umlaufbahnen wurden noch ein wenig genauer bestimmt, ebenso die Parameter und Eigenschaften der Planeten. Vermutet wird, dass es sich beim äußeren Planeten Kepler-69c um eine Art Super-Venus handeln könnte - die empfangene Strahlungsleistung entspricht nahezu der Venus und Theorien zur Entstehung legen nahe, dass auch dieser Planet eine vergleichbare Atmosphäre mit massivem Treibhauseffekt besitzt.
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Ein Astronomenteam geführt von der Universität Göttingen entdeckte ein Sonnensystem mit mindestens sechs Planeten. Gleich drei Supererden befinden sich in der habitablen Zone um Gliese 667C, einem Stern mit einem Drittel der Sonnenmasse im 22 LJ entfernten Dreifachsystem Gliese 667.
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Link zur Quelle: http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4510 (http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4510).
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Bild des Planetensystems Gliese 667C:
(https://images.raumfahrer.net/up038075.jpg)
Zum Größenvergleich ist die Merkurbahn eingezeichnet.
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Hier auch noch unser Bericht dazu: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/25062013191547.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/25062013191547.shtml)
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Hallo,
dazu vielleicht dieses schöne Astrofoto:
(https://images.raumfahrer.net/up038073.jpg)
https://images.raumfahrer.net/up038073.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038073.jpg)
Quelle: http://www.universetoday.com/103267/astrophoto-triple-star-system-gliese-667-home-of-goldilocks-exoplanets/ (http://www.universetoday.com/103267/astrophoto-triple-star-system-gliese-667-home-of-goldilocks-exoplanets/)
Gruss Peter
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http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17112013133536.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17112013133536.shtml)
Zum Aufsatz, nachdem Supererden nicht zu groß werden dürfen, da sie sonst lebensfeindlich werden - ein paar Überlegungen:
a) Leben ist super anpassungsfähig. Fraglich wäre, wenn Leben einmal entstanden ist, ob es sich dann wieder so leicht killen lässt.
b) Gibt es auf dem Planeten zu viel Gas, kann sich kein flüssiges Wasser bilden.
Wieso das nicht?? Treibhauseffekt? Soweit ich weiß tragen normale Gase nichts zum Treibhauseffekt bei. z.B. Stickstoff.
c) Enthält der Planet hingegen zu viel Wasser, ist der Druck der Wassermassen zu groß. Dann bildet sich eine exotische Art von Eis, so genanntes "Eis VII", welches sich dann auf dem Meeresgrund ablagert und den Austausch von Kohlendioxid (und somit den Kohlenstoffzyklus) verhindert.
Inwiefern würde es den Kohlenstoffzyklus behindern? Magmar schmilzt sich durch Gestein durch, da sollten ein paar Kilometer Eis null problem sein. Das heißt, CO2 kommt wieder raus.
So eine Eisschicht würde tatsächlich aber die Bindung von CO2 an Gesteil verlangsamen/stören. "Zu viel" einer Resource gibt es für Leben aber nicht. Wenn man einen See überdüngt, wächst eine riesige Algenblüte. Er wird zwar unbewohnbar für Fische. Aber primitives Leben kennt wie gesagt kaum "zuviel".
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Ich habe mir die Original-Studie einmal angesehen und versuche die Fragen zu beantworten:
b) Gibt es auf dem Planeten zu viel Gas, kann sich kein flüssiges Wasser bilden.
Wieso das nicht?? Treibhauseffekt? Soweit ich weiß tragen normale Gase nichts zum Treibhauseffekt bei. z.B. Stickstoff.
Aus der Studie geht hervor, dass mit dem Radius des Planeten der undurchsichtige Radius gemeint ist, also genau der Radius, den man aus der Verdunklung bei einem Planetentransit ausrechnen kann. Eine fast völlig transparente Stickstoffatmosphäre würde da nicht "dazuzählen". Man kommt also zu dem Schluss, dass, wenn es eine zu dicke undurchsichtige Atmosphäre gibt, Druck und Temperatur an der Oberfläche für flüssiges Wasser zu hoch wären.
c) Enthält der Planet hingegen zu viel Wasser, ist der Druck der Wassermassen zu groß. Dann bildet sich eine exotische Art von Eis, so genanntes "Eis VII", welches sich dann auf dem Meeresgrund ablagert und den Austausch von Kohlendioxid (und somit den Kohlenstoffzyklus) verhindert.
Inwiefern würde es den Kohlenstoffzyklus behindern? Magmar schmilzt sich durch Gestein durch, da sollten ein paar Kilometer Eis null problem sein. Das heißt, CO2 kommt wieder raus.
So eine Eisschicht würde tatsächlich aber die Bindung von CO2 an Gesteil verlangsamen/stören. "Zu viel" einer Resource gibt es für Leben aber nicht. Wenn man einen See überdüngt, wächst eine riesige Algenblüte. Er wird zwar unbewohnbar für Fische. Aber primitives Leben kennt wie gesagt kaum "zuviel".
Es geht um die temperaturregulierende Wirkung des Kohlenstoffzyklus. Wird es wärmer, dann steigt die Verwitterung, was den Treibhauseffekt und somit die Temperatur senkt. Bei Kälte sinkt die Verwitterung, wodurch der Ausstoß auß Vulkanen überwiegt, was den Treibhauseffekt steigen lässt. Das hat auf der Erde die Temperatur über hunderte Millionen Jahre mehr oder weniger Konstant gehalten, obwohl in diesem Zeitraum die Sonneneinstrahlung zunahm.
Wird diese Thermostat-Wirkung unterbunden, dann kann flüssiges Wasser nur in dem Zeitfenster existieren, in dem die Einstrahlung vom Zentralgestirn gerade richtig ist. Daher hat man in der Studie als Arbeitshypothese angenommen, dass ein funktionierender Kohlenstoff-Zyklus Vorraussetzung für die Existenz von Leben ist.
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Man kommt also zu dem Schluss, dass, wenn es eine zu dicke undurchsichtige Atmosphäre gibt, Druck und Temperatur an der Oberfläche für flüssiges Wasser zu hoch wären.
Ok, also viel CO2 macht Treibhaus? Siehe Venus, wissen wir bereits ;)
Es geht um die temperaturregulierende Wirkung des Kohlenstoffzyklus. Wird es wärmer, dann steigt die Verwitterung, was den Treibhauseffekt und somit die Temperatur senkt.
Verwitterung heißt doch, organisches Material wird zersetzt und CO2 frei?
Nicht bedacht, dass die Rodung der Regenwälder die Atmosphäre (kurzfristig) abkühlen würde. Die Bäume nehmen Sonnenstrahlung besser auf als weißer Wüstensand.
Sprich die Albedo wäre höher.
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....
Verwitterung heißt doch, organisches Material wird zersetzt und CO2 frei?
Nicht bedacht, dass die Rodung der Regenwälder die Atmosphäre (kurzfristig) abkühlen würde. Die Bäume nehmen Sonnenstrahlung besser auf als weißer Wüstensand.
Sprich die Albedo wäre höher.
Ja aber über den Tropen ist es auch sehr oft sehr stark bewölkt, was die Albedo über dem Regenwald wiederum stark erhöht.......
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Es geht um die temperaturregulierende Wirkung des Kohlenstoffzyklus. Wird es wärmer, dann steigt die Verwitterung, was den Treibhauseffekt und somit die Temperatur senkt.
Verwitterung heißt doch, organisches Material wird zersetzt und CO2 frei?
Nein, hier geht es um Verwitterung von Gestein.
Carbonate reagieren mit CO2 zu Hydrogencarbonaten, entziehen der Atmosphäre also CO2.
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Guten Morgen,
xkcd widmet sich heute dem Threadthema ...
(https://images.raumfahrer.net/up038074.png)
Quelle: xkcd (http://xkcd.com/1298/)
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Sieht ziemlich voll aus! 8)
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wenn die dunkelroten alle bewohnt sind, dann wirds wirklich eng :D
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Vielleicht bekommen wir in unseren Lebzeiten ja noch einen Paradigmenwechsel hin zu einer belebten Galaxie mit ...
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Supererden sollen lebensfreundlicher sein als solche von Erdgröße. Die größere Masse erleichtert die Erhaltung einer dichten Atmosphäre und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines starken Magnetfelds, das vor Strahlung schützt. Ferner sollen tektonische Vorgänge langsamer verlaufen und damit ein stabileres Umfeld vorhanden sein.
Die Autoren nennen ihre Arbeit "Superbewohnbare Planeten".
Quelle: http://online.liebertpub.com/doi/full/10.1089/ast.2013.1088 (http://online.liebertpub.com/doi/full/10.1089/ast.2013.1088)
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Klar, wenn die Erde wirklich nichts besonderes ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es irgendwo Planeten gibt, die noch lebensfreundlicher sind. Aber da wir momentan noch wenig darüber wissen, was genau tatsächlich lebensfreundlich ist, insbesondere was die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Faktoren angeht, bleibt das Konzept einer Super-Habilatilität reichlich spekulativ.
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Hallo Zusammen,
Erste potenziell bewohnbare erdähnliche Planeten von Gemini-und Keck-Observatorien bestätigt.
Zum Kepler-186-System die Videos und die gemeinsame Pressemitteilung von dem Gemini-Observatorium und WM Keck Observatory.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030124724-b93bf01b.jpg)
http://www.gemini.edu/node/12197 (http://www.gemini.edu/node/12197)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1184.msg285823#new (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1184.msg285823#new)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Ein bisschen weit draußen ist Kepler-186f allerdings schon. Er bekommt nur etwa 1/3 der Strahlungsintensität von seinem Zentralstern ab wie die Erde von der Sonne (http://en.wikipedia.org/wiki/Kepler-186f (http://en.wikipedia.org/wiki/Kepler-186f)). Aber eine dichte Atmosphäre mit Treibhauseffekt könnte das wohl kompensieren.
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Ein bisschen weit draußen ist Kepler-186f allerdings schon. Er bekommt nur etwa 1/3 der Strahlungsintensität von seinem Zentralstern ab wie die Erde von der Sonne (http://en.wikipedia.org/wiki/Kepler-186f (http://en.wikipedia.org/wiki/Kepler-186f)). Aber eine dichte Atmosphäre mit Treibhauseffekt könnte das wohl kompensieren.
Besser zu weit draussen als zu weit drinnen. Wenn ein Teil der Ozeane in Eiszeiten gefriert ist das egal. Bakterien überleben das leicht. Höhere Lebewesen auch möglicherweise.
Wenn es zu warm ist, besteht die Gefahr, dass sich der Planet zur Venus verwandelt. Dann geht gar nichts mehr mit Leben.
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Besser zu weit draussen als zu weit drinnen.
Leider ist 186f sowohl zu weit draussen als auch zu weit drinnen.
Laut frisch editiertem wiki-Artikel zu Kepler-186 hat 186f eine Exzentrizität von e ~0,34. Damit pendelt sein Sonnenabstand zw. ca 35 und 70 Miokm.
Die Strahlungsintensität schwankt damit innerhalb von 65 Erdtagen um das Vierfache!
Bei den anderen vier Exos des Systems liegen die Exzentrizitäten bei 0,24 bis 0,25, sind also größer als bei Merkur.
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Leider ist 186f sowohl zu weit draussen als auch zu weit drinnen.
Laut frisch editiertem wiki-Artikel zu Kepler-186 hat 186f eine Exzentrizität von e ~0,34. Damit pendelt sein Sonnenabstand zw. ca 35 und 70 Miokm.
Die Strahlungsintensität schwankt damit innerhalb von 65 Erdtagen um das Vierfache!
Bei den anderen vier Exos des Systems liegen die Exzentrizitäten bei 0,24 bis 0,25, sind also größer als bei Merkur.
Also ich habe nichts von einer derart großen Exzentrizität des Orbits gelesen. Der Artikel ist aber auch schon etliche Male überarbeitet worden, warten wir mal ab.
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Hallo,
der englische Artikel ist heute um 13:54 überarbeitet worden.
Vor den Exzentrizitäten steht jeweils ein "<".
http://en.wikipedia.org/wiki/Kepler-186 (http://en.wikipedia.org/wiki/Kepler-186)
Die Temperatur des Sternes ist gegenüber gestern in der Kepler HP um 250 K nach unten korrigiert worden. Damit dürfte die Planetentemperatur im Aphel ziemlich niedrig sein.
Edit:
Ich habe mal die Orbitalzeiten von 186b bis e multipliziert. Dabei kamen 8445,3 Tage heraus, was 64,99 "Jahren" von 186f entspricht. D.h. alle 65 f-Jahre stehen alle 5 Planeten zueinander in der gleichen Position!
Außerdem habe ich anhand der bekannten Planeten-Radien die Planeten-Volumen in Erdvolumen berechnet:
186b: 1,26 Erdvolumen,
186c: 1,95 Erdvolumen
186d: 2,69 Erdvolumen
186e: 2,35 Erdvolumen
186f: 1,37 Erdvolumen
Stehen also alle 5 Planeten in einer Reihe, dann zerren 9,62 Erdvolumen in rund 53 Miokm Distanz, wobei die Dichte und damit auch die Masse der Planeten nicht bekannt ist.
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Es gibt doch sehr viele erdähnliche Planeten.! Ich frage mich, wenn wir Kontakt mir Ausserirdischen aufnehemen, was passiert dann mit den Weltreligionen?
Wie schon gesagt, wir sind hier nicht die einzigsten.
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Hallo Duc-Lo,
herzlich Willkommen bei uns in der Raumcon.
Was passiert, wenn wir mit Ausserirdischen Kontakt haben, ist recht müßig zu diskutieren, da es physikalisch sehr unwahrscheinlich ist. Was dann mit den Weltreligionen geschieht ist jedenfalls nicht Thema dieses Forums.
Bitte beschränke dich auf astronomische und raumfahrttechnische Themen in der Raumcon.
Danke dir und beste Grüße
Olli
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@Olli, danke dir für die Willkommens grüße !
Ich beschränke mich auf die astronomische und raumfahrttechnische Themen in der Raumcon! Kein problem
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Hallo zusammen,
hat sich jemand mal die Mühe gemacht, und überprüft ob Kepler-186-f in der "Tidal-Look-Zone" liegt?
MFG Steff
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Hallo Steff,
186f hat einen ähnlichen Abstand von 186, wie Merkur von unserer Sonne. 3 Merkur-Tage entsprechen 2 Merkur-Jahren.
Da 186 etwa die halbe Sonnenmasse und damit ein Viertel der Sonnengravitation bei diesem Abstand hat könnte ich mir eine Tag-Jahr-Resonanz von z.B. 7:2 vorstellen.
Die deutlich näheren Planeten b bis e dürften aber ziemlich sicher eine gebunden Rotation haben.
Was ich faszinierend finde: Alle 65 186f-Jahre, also ca alle 23 Erdenjahre könnte man von der Rückseite von 186b vier Vollplaneten sehen und von 186f einen vierfachen Transit der anderen Planeten.
Dies ist allerdings ein sehr kurzes Vergnügen, da 186b mit einer Winkelgeschwindigkeit von rund 4°/h um 186 jagt.
Ich könnte mir vorstellen, dass Computerfreaks viel Spass daran hätten eine Animation zu erstellen.
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Hallo,
Wie viele Planeten in der habitabler Zone wurden bisher entdeckt?
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Ich kenne zwar die genaue Anzahl nicht, allerdings kann man auf dieser Seite:
http://kepler.nasa.gov/Mission/discoveries/ (http://kepler.nasa.gov/Mission/discoveries/)
die Daten der bestätigten Exoplaneten (nur die von Kepler entdeckten) nachschauen.
Wenn der Planet in der habitablen Zone liegt, sollte die Temperatur ungefähr zwischen 272 und 300 Kelvin liegen
PS: hab gerade das hier gefunden: http://phl.upr.edu/projects/habitable-exoplanets-catalog (http://phl.upr.edu/projects/habitable-exoplanets-catalog)
demnach gibt es 21 bestätigte und 69 unbestätigte Exoplaneten in der habitablen Zone
PSPS: hier kann man die Planeten Daten auch sortieren: http://exoplanets.org/table (http://exoplanets.org/table)
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Bei der bildlichen Darstellung der 21 Exoplaneten fehlen noch die vielen Planeten in Neptun- und Jupitergröße.
5 der 21 Planeten sind noch mit * markiert und daher noch Kandidaten. Tau Ceti e wäre besonders interessant, da Tau Ceti ein Stern vom G Typ wie die Sonne ist und der Erde relativ nahe ist.
Die Supererden müsste man eigentlich differenzieren, da man bei Planeten mit mehr als ca 2,5 Erdradien damit rechnen muß, dass sie Gasplaneten sein könnten. Daher sollte man Planeten, die über dieser Grenze sind z.B. als Mini-Neptuns bezeichnen.
Da Kepler ST nur rund 3 Jahre voll funktionierte, sind erdähnliche Planeten mit einem Orbit von über einem Jahr noch extrem selten. Damit hat man v.a. "erdähnliche" Exos in habitablen Zone bei roten M-Zwergen wie bei Kepler 186.
Für entsprechende Exos bei orangen K-Zwergen und gelben G-Zwergen, wie unserer Sonne bräuchte man längere Beobachtungsdauern.
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http://www.oato.inaf.it/astrometry/Gaia_Italia/Partecipazione_Italiana/Convegni/GREATWorkshop2012/GREAT-ESF2012_presentations/Bender_HPF_GAIA2012.pdf (http://www.oato.inaf.it/astrometry/Gaia_Italia/Partecipazione_Italiana/Convegni/GREATWorkshop2012/GREAT-ESF2012_presentations/Bender_HPF_GAIA2012.pdf)
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Laut Artikel wurde ein Erdähnlicher Planet gefunden,
Man schreibt das Gliese 832 c" einen Erdähnlichkeits-Index besitzt und nur 16 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt ist, der derzeit für weitere Untersuchungen und Beobachtungen interessanteste Exoplanet sei.
(https://images.raumfahrer.net/up043930.png)
(https://images.raumfahrer.net/up043931.png)
Hier der Link zum nachlesen:
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/06/erdzwilling-potentiell.html (http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/06/erdzwilling-potentiell.html)
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Hallo,
hier dann auch die entsprechende Original-Meldung der University of New South Wales :
http://newsroom.unsw.edu.au/news/science/nearby-earth-planet-found (http://newsroom.unsw.edu.au/news/science/nearby-earth-planet-found) ( engl. )
bzw. der Fachartikel :
http://arxiv.org/pdf/1406.5587v1.pdf (http://arxiv.org/pdf/1406.5587v1.pdf) ( engl. )
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Mal kurz ein paar Stichpunkte auf deutsch zusammengefasst:
"Erdähnlich" bezieht sich mal wieder im wesentlichen darauf, dass es sich prinzipiell um einen Gesteinsplaneten handelt und er in der Zone liegt, in der Wasser flüssig sein könnte. Alles andere weicht dann doch schon wieder ein bisschen ab:
- mind. 5-fache Erdmasse
- 16 Tage Umlaufdauer (gebundene Rotation?)
- Zentralstern ist ein roter Zwerg
Aufgrund der Masse des Planeten besteht auch die Vermutung, dass eine potentielle Atmosphäre sehr "massiv" ist, weswegen er wahrscheinlich eher einer Super-Venus ähneln würde. Also so wirklich gemütlich wäre er für uns wohl nicht, aber deswegen sagt man ja auch nur "erdähnlich" :)
Was mich freut, ist, dass er vergleichsweise nah zu sein scheint :) 16 Lichtjahre ist zwar für uns immernoch eine unüberwindbare Distanz, aber doch eher in der kosmologischen Nachbarschaft. Der aktuell als "erdähnlichste" gekennzeichnete Planet, Gliese 667C c, ist rund 23 Lichtjahre entfernt. Das lässt hoffen, dass noch weitere in unserer Umgebung gefunden werden könnten. Der zweitplatzierte, Kepler-62 e, ist mit 1200 Lichtjahren Entfernung doch ne ganze Ecke weiter weg. Der hier neu entdeckte folgt dann auf Platz 3 der erdähnlichsten Planeten.
Quelle: Der von redmoon verlinkte Onlineartikel der University of New South Wales
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Dass diese drei Exoplaneten mit 0,81 bis 0,84 im Vergleich zur Erde mit 1,0 die höchsten Ähnlichkeitsscores haben, zeigt, wie viel noch bis zu einer zweiten Erde fehlt.
Wenn die Kepler-Misson länger gelaufen wäre, dann hätte man jetzt u.U. mehr Exoplaneten in der habitablen Zone um Sterne der Typen G und K die längere Umlaufzeiten und größere Orbits, als die Exos um Sterne des Types M haben, wobei der Stern des neuen Exos immer Typ M1,5 ist, also schon fast an der Grenze zum K-Typ ist.
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Moin,
"US-Astronomen haben nach eigenen Angaben die bislang erdähnlichsten Planeten bei anderen Sternen entdeckt. Das US-Weltraumteleskop „Kepler“ hat insgesamt acht ferne Planeten aufgespürt, zwei davon kommen in ihrer Beschaffenheit der Erde sehr nahe"
http://www.focus.de/wissen/weltraum/wissenschaft-astronomen-bislang-erdaehnlichste-planeten-entdeckt_id_4385804.html (http://www.focus.de/wissen/weltraum/wissenschaft-astronomen-bislang-erdaehnlichste-planeten-entdeckt_id_4385804.html)
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Damit gehen 1004 der ca 1855 bestätigten Exoplaneten auf Kepler ST.
Die Daten der neuen Exos findet man in
http://kepler.nasa.gov/ (http://kepler.nasa.gov/)
blaue Schrift "See all Discoveries" anklicken.
Bei kepler-438b würde ich auf eine gebundene Rotation tippen.
Orbit in 35 Tagen, Halbachse 0,18 AU.
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Danke SFF-TWRiker , ein guter Einblick !!
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Forscher haben berechnet, dass es wahrscheinlich mehrere Milliarden habitable Exoplaneten gibt. Hierfür Analysierten sie eine Stichprobe von 151 Planetensysteme mit mindestens 3 und höchstens 6 bekannten Exoplaneten die mit Kepler entdeckt worden sind mit dem Titus-Bode-Gesetz. Hierbei wurde ermittelt das sich hier noch 228 Planeten in der Habitablen Zone befinden.
Bericht auf deutsch: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18676-2015-03-18.html (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18676-2015-03-18.html)
Originalpaper (Englisch) http://arxiv.org/abs/1412.6230 (http://arxiv.org/abs/1412.6230)
PS: Das Titus-Bode-Gesetz auf dem diese Studie Aufbaut ist in der Fachwelt umstritten. Um beurteilen zu können ob was dran ist oder nicht liegen einfach noch zu wenig Daten über Mehrfach Planetensysteme vor. Deshalb ist auch das Ergebnis der Studie mit Vorsicht zu genießen.
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Umstritten mag das Gesetzt schon sein, trotzdem erscheint mir das sehr plausible, zumindest für Systeme die nicht gerade erst entstanden ist.
Für mich ist auch die Verteilung der Massen in unserem Sonnensystem vermutlich nicht gerade untypisch.
Vor 40 Jahren hat man angenommen das es vielleicht 50 Zivilisationen in unserer Milschstrasse gibt, mir schien das damals schon ziemlich unwahrscheinlich, ich rechne in unserer Galaxis mit vielen tausenden, wenn nicht garm Millionen
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Hallo zusammen,
Die Simulation der Orbitalkonfiguration vom Wolfes 1061-System.
Die UNSW Astronomen haben einen nahen potenziell bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt.
Wolf 1061 ist ein inaktiver roter Zwergstern, kleiner und kühler als unsere Sonne und 14 Lichtjahre entfernt. Die Umlaufbahnen der Planeten b, c und d (von der inneren Planeten zum äußeren angeordnet) haben Perioden von 4,9 Tage, 17,9 Tage und 67,2 Tage. Sie verfügen über Massen von mindestens 1,4, 4,3 und 5,2-fache der Erde.
In der Simulation befinden sich die Planetenbahnen alle in einer einzigen Ebene. Die bewohnbare Zone für Planeten um den Stern ist grün markiert. Die Farben sind in rot (wo es zu heiß für einen Planet wäre), grün (dort könnte die Oberfläche eines Planeten flüssiges Wasser haben), bis hin zu Blau (zu kalt für einen Planeten).Der mittlere Planet, Wolf 1061c, befindet sich in der "Goldilock'"Zone.
Das UNSW Team machte die Entdeckung mit Beobachtungen von Wolf 1061 durch den HARPS-Spektrografen auf der Europäischen Südsternwarte 3,6 Meter-Teleskop in La Silla in Chile.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030190605-c4ff5cba.jpg)
http://newsroom.unsw.edu.au/news/science-tech/galaxy-not-so-far-away-star-hosts-potentially-habitable-planet (http://newsroom.unsw.edu.au/news/science-tech/galaxy-not-so-far-away-star-hosts-potentially-habitable-planet)
&feature=youtu.be
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Laut engl wikipedia hat "c" eine Exzentrizität von 0,19 +/- 0,13.
Bei einer kleinen habitablen Zone um einen M-Stern dürfte das schon ein Ausschlußkriterum sein, mal von der gebundenen Rotation abgesehen.
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Und dann noch das Problem mit der sehr geringen Leuchtkraft, das sind gerade mal 0,79%. Damit ist zwar der W1061c ziemlich dicht an der Stelle wo er ziemlich die selbe Energiemenge wie die Erde abbekommt, seine Sonne ist vermutlich stabil.
Mit neh'm Wrap 5 Schiff, könnte man da mal vorbei schauen, aber leider gibt's das nicht. Vielleicht bekommen wir aber nach 2023 wenigstens das Licht der Planeten mal zu sehen.
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http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17112013133536.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17112013133536.shtml)
Zum Aufsatz, nachdem Supererden nicht zu groß werden dürfen, da sie sonst lebensfeindlich werden - ein paar Überlegungen:
a) Leben ist super anpassungsfähig. Fraglich wäre, wenn Leben einmal entstanden ist, ob es sich dann wieder so leicht killen lässt.
Solch ein Gerät nennt sich "Autoklav". ;)
Die Obergrenzen dürften wohl durch den Temperaturbereich definiert sein, ab welchem sich die Biomoleküle zersetzen, aus denen Zellen bestehen. Für die Nukleotide der DNA z.B. ist bereits oberhalb von ca. 70°C eine Degradation nachweisbar. Ab 150°C zersetzt sich ATP. Zwischen 100 und 150°C liegt der Temperaturbereich, in welchem selbst die bindungsstärksten DNA-Doppelstränge auf jeden Fall geschmolzen (also als Einzelstränge) vorliegen. Ein Ablesen der DNA für den aktuellen Stoffwechsel oder eine Kopie des Doppelstranges für die Vermehrung lassen sich dann natürlich nicht mehr gewährleisten.
Es wurden zwar schon Zellen gesichtet, die unter Autoklavenbedingungen (121°C, 1,2 bar Dampfdruck) optimales Wachstum zeigten, aber schon bei 130/131°C liegt die Obergrenze, bis zu der überhaupt noch Zellen lebend beobachtet wurden. Dauerstadien von Bärtierchen überstehen auch noch 150°C, aber nur im ausgetrockneten Zustand.
Ich schätze, dass sich diese Grenze auch mit Anpassungen nicht sehr viel weiter anheben lässt. Die stabilste Bauweise bei einem Haus nützt nichts, wenn ganz basal die Ziegel und Balken zerbröseln. ;)
Auch auf der Erde werden ganz extrem unwirtliche Habitate nicht mehr besiedelt. Einige heiße Tiefseequellen stoßen zwar Wasser mit mehr als 300°C aus und sie sind Lebensräume vieler Organismen. Allerdings fand man diese Zellen bisher noch nie direkt im Austrittswasser der superheißen Quellen, sondern immer seitlich daneben - in zwar immer noch heißem, dennoch kühlerem Wasser (< 150°C).
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Es gibt jetzt eine neue Liste (dank der K2-Mission) mit 216 Exoplaneten, auf denen es flüssiges Wasser geben könnte. Die Tabelle 1 (Seite 6) enthält die "Top 20" der Exoplaneten, die am ehesten der Erde ähneln. Sie besitzen eine felsige Oberfläche, befinden sich sicher in ihrer jeweiligen habitablen Zone und sind weniger als 2 Erdradien groß. Die beiden kleinsten Planeten haben sogar nur etwa Marsgröße.
http://arxiv.org/pdf/1608.00620v1.pdf (http://arxiv.org/pdf/1608.00620v1.pdf)
http://astrobiology.com/2016/08/habitable-planet-catalog.html (http://astrobiology.com/2016/08/habitable-planet-catalog.html)
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Berücksichtigen die Angaben nach Planeten in der habitaten Zone schon die neueren Rückschlüsse die man durch die Situation der Venus gezogen hat?
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Berücksichtigen die Angaben nach Planeten in der habitaten Zone schon die neueren Rückschlüsse die man durch die Situation der Venus gezogen hat?
Das hatte ich mich vorhin auch gefragt :)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=743.msg368594#msg368594 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=743.msg368594#msg368594)
Durch die größere Nähe zur Sonne entsteht ein stärkeres Polarisationsfeld, welches den Verlust von Wasser- und Sauerstoffionen fördert.
Ich frage mich jetzt, ob das bei roten Zwergen durch deren schwächere Aktivität bzw. Magnetfeld parallel zur Temperator abnimmt.
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Durch die größere Nähe zur Sonne entsteht ein stärkeres Polarisationsfeld, welches den Verlust von Wasser- und Sauerstoffionen fördert.
Ich frage mich jetzt, ob das bei roten Zwergen durch deren schwächere Aktivität bzw. Magnetfeld parallel zur Temperator abnimmt.
Rote Zwergsterne haben oft ein starkes Magnetfeld, das Magnetfeld vom Roten Zwergstern TVLM 513-46546 ist sogar mehrere hundert Mal stärker als das unserer Sonne! http://www.astronews.com/news/artikel/2015/11/1511-030.shtml (http://www.astronews.com/news/artikel/2015/11/1511-030.shtml)
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Und dann Frage ich mich noch in wieweit das seine Fluchtgeschwindigkeit mitwirkt, die bekanntlich von der Masse und dem Radius bestimmt sind.
Was würde z.B. passieren wenn ein erdähnlicher Planet mit, um mal eine Zahl zu nehmen, 20% höhere Schwerkraft sich auf der Venusbahn bewegen würde?
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Die neuen Ergebnisse bei Venus und ob das die habitable Zone beeinflusst ...
Ich denke nicht, dass man das so direkt und schnell miteinander verketten kann. War die Venus bisher in der habitablen Zone unserer Sonne? Hat sich jetzt die habitable Zone unserer Sonne verschoben/verkleinert?
Ich sehe diese Schlussfolgerung noch nicht. Wir wussten schon bis jetzt, dass die Venus wenig Wasser besitzt. Durch die Ergebnisse hat man nur den Mechanismus neu verstanden. Es hat sich aber kein Paradigma bzgl. Venus geändert ... und dann wohl auch nicht bzgl. der habitablen Zone.
"Habitable Zone" sagt ja auch nichts über den Wassergehalt eines konkreten Planeten (oder eine Zone) aus, sondern grundsätzlich ob Wasser dort flüssig auf der Oberfläche sein kann, wenn Wasser da wäre. Wenn jetzt mal im konkreten Fall kein Wasser da ist, ist diese Zone aber immer noch an sich habitabel. Es kann viele Gründe geben, warum ein konkreter Planet konkret trocken ist.
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Die Venus ist wohl eh zu weit innen. Vermutlich hat es die Venus früher ziemlich übel erwischt, was vielleicht auch zu ihrer negativen Rotationsrichtung geführt hat.
Ich hoffe man bekommt irgendwann Instrumente mit denen man da zumindest ein besseres viel Bild als heute bekommt.
Vor allem ein Spektrum von Planeten wäre Super und eine direkte Abbildung.
Mich interessiert da auch sehr die Verteilung der Planeten in den Sonnensystemen, da sind noch viele Fragen offen.
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Ein interessanter (http://www.iflscience.com/space/nearby-earthlike-world-proxima-b-may-have-a-global-ocean/) Artikel über Proxima B.
Es scheint so als könnte er ein Wasserplanet innerhalb der habitablen Zone sein. Aber halt auch so nah und doch so fern... Nachschauen wird wohl so schnell nicht möglich sein.
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Vielleich mit dem EELT 2024 in Chile das gerade gebaut wird.
OK, sicher keine Einzellheiten, aber vielleicht sein Spektrum?
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Man stelle sich vor es wäre möglich dort wirklich eine dünne Atmosphäre sowie flüssiges Wasser nachzuweisen. Bei dem uns nächstgelegenen Stern! (also natürlich nicht beim Stern sondern des Planeten)
Da könnte man sogar wirklich drauf spekulieren das mit modernen Elektroantrieben dort mal eine Sonde hinrauschen wird.
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die Lichtstärke von Planeten ist eh kein echtes Problem, nur der Stern ist zu hell und zu dicht beim Planeten
https://en.wikipedia.org/wiki/European_Extremely_Large_Telescope (https://en.wikipedia.org/wiki/European_Extremely_Large_Telescope)
Das EELT so be bestimmten Planeten Spektralaufnahmen machen können.
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Kommt wohl auf die Tiefe des Ozeans an. Sollte das ein kompletter Wasserplanet mit mehreren hundert Kilometer Tiefe sein, dann sollte es doch möglich sein.
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Kommt wohl auf die Tiefe des Ozeans an. Sollte das ein kompletter Wasserplanet mit mehreren hundert Kilometer Tiefe sein, dann sollte es doch möglich sein.
Eigentlich nicht, beobachtbar ist letztlich nur die Atmosphäre. Ob man einen globalen Ozean von 100m oder 100km Tiefe hat, ist dafür ziemlich egal. Nachweisbar durch spektrale Analysen wäre so oder so der Wasserdampf in der Atmosphäre.
Und das dürfte tatsächlich mit dem E-ELT und entsprechenden Instrumenten möglich sein. Es gibt ja schon ein Konzept wie man die Instrumente SPHERE und ESPRESSO des VLT passend aufrüsten könnte, um das zu schaffen.
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Kommt wohl auf die Tiefe des Ozeans an. Sollte das ein kompletter Wasserplanet mit mehreren hundert Kilometer Tiefe sein, dann sollte es doch möglich sein.
Eigentlich nicht, beobachtbar ist letztlich nur die Atmosphäre. Ob man einen globalen Ozean von 100m oder 100km Tiefe hat, ist dafür ziemlich egal. Nachweisbar durch spektrale Analysen wäre so oder so der Wasserdampf in der Atmosphäre.
Und das dürfte tatsächlich mit dem E-ELT und entsprechenden Instrumenten möglich sein. Es gibt ja schon ein Konzept wie man die Instrumente SPHERE und ESPRESSO des VLT passend aufrüsten könnte, um das zu schaffen.
Ein tiefer (zig Kilometer tiefer) Ozean dürfte sich massiv possitiv auf die Lebensfreundlichkeit des Planeten auswirken, denn dass könnte ein planteares Strömungssystem zur Folge haben, dass die Tagseite kühlt und die Nachtseite wärmt.
Allerdings wäre das ein deutlicher Dämpfer für das mögliche Vorhandensein von (in unserem Sinn) intelligentem Leben, mit dem wir Kontakt aufnehmen könnten. Fische tun sich hart Technik auf Basis von Eltrektromagnetismus zu entwicklen, mit der Sie Radioteleskope betreiben könnten.
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Ein tiefer (zig Kilometer tiefer) Ozean dürfte sich massiv possitiv auf die Lebensfreundlichkeit des Planeten auswirken, denn dass könnte ein planteares Strömungssystem zur Folge haben, dass die Tagseite kühlt und die Nachtseite wärmt.
Eine hinreichende Atmosphäre würde auch schon für genug Lebensfreundlichkeit sorgen können. Spekulieren können wir da eine ganze Menge, es wird wohl noch einige Jahre dauern bis wir genaues erfahren.
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Ein interessanter (http://www.iflscience.com/space/nearby-earthlike-world-proxima-b-may-have-a-global-ocean/) Artikel über Proxima B.
Es scheint so als könnte er ein Wasserplanet innerhalb der habitablen Zone sein. Aber halt auch so nah und doch so fern... Nachschauen wird wohl so schnell nicht möglich sein.
Mit dem Evryscope ("24-eyed telescope") wurde im März 2016 in Nordchile ein gigantischer Superflare bei Proxima Centauri beobachtet, was Zweifel an Habitabilität von Proxima b nährt. Durch den Flare erhöhte sich die Helligkeit von Proxima Centauri vorübergehend um das 68-Fache. Dieser Flare erreichte auf der Oberfläche von Proxima b wahrscheinlich die 100-fache Intensität, die erforderlich ist, um einfache Mikroorganismen mit UV-Licht abzutöten. In den vergangenen 2 Jahren konnten noch 23 weitere große Flares bei Proxima Centauri beobachtet werden.
https://www.skymania.com/wp/superflare-dents-hopes-of-life-on-rocky-planet-orbiting-nearest-star/ (https://www.skymania.com/wp/superflare-dents-hopes-of-life-on-rocky-planet-orbiting-nearest-star/)
https://arxiv.org/abs/1804.02001 (https://arxiv.org/abs/1804.02001)
Diese Bilderfolge zeigt, wie sich durch den Flare die Helligkeit von Proxima Centauri kurzzeitig erhöht hatte:
(https://images.raumfahrer.net/up062954.jpg)
Credit: University of North Carolina
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Welche Wassertiefe ist notwendig, um so etwas abzuschirmen?
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ihmo nicht viel notwendig
Wie tief UVB und UVA Strahlung in natürliche Gewässer reicht variiert stark. Häufig wird angegeben, nach welcher Wasserschicht nur noch 1% der Strahlung vorhanden ist. In verschiedenen Teilen des Ontonagon-Flusses war das bei 2 cm bis 45 cm (UVB) bzw. nach 6 cm bis 103 cm (UVA) der Fall [727]. In klaren Seen ist teilweise erst nach 27 m Tiefe kein UVB und 45 m Tiefe kein UVA mehr vorhanden [734]. Diese Unterschiede lassen sich zu 70-90% durch den Anteil an im Wasser gelösten organischen Kohlenstoff (z.B. aus sich zersetzenden Pflanzen) erklären.
quelle
http://www.licht-im-terrarium.de/sonne/wasser (http://www.licht-im-terrarium.de/sonne/wasser)
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Fraglich welche Auswirkungen solch heftigen Flares auf die hypothetische Atmosphäre von Proxima B hätten und ob sich bei solchen Flares überhaupt eine stabile Atmosphäre ausbilden kann, welche Voraussetzung wäre, damit sich auf der Oberfläche flüssiges Wasser mit ausreichender Tiefe bilden bzw. halten kann.
Wie oft sind Flares solcher Stärke zu erwarten?
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Bei monatlich einem Flare muß man schon relativ oft damit rechnen, dass der relativ nahe Planet alle paar Jahre getroffen wird.
Daher meine ich man sollte erst ab dem K-Typ wirklich von habitablen Zonen reden, aber rote Zwerge stellen ja rund 70 aller Sterne in der Milchstraße und da sind auch realtiv oft Planeten mit kurzen Orbitalzeiten gefunden worden. Um Planeten in der habitablen Zone bei Sternen vom Typ unserer Sonne zu finden bräuchte man ein Kepler-ST, dass mindestens 5 Jahre funktioniert um mindestens 3 Transits eines Exos zu messen (das macht den großen Unterschied von confirmed Planets und Planet Candidates in der Statistik von Kepler aus).
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Im Moment kombinieren viele Astronomen die Daten vom Kepler ST und Gais DR2.
Dabei wurde die Zahl der in etwa ergroßen Planeten in habitablen Zonen auf 3 bestätigte Exos und 5 Kandidaten auf etwa die Hälfte reduziert. Bei rund 1000 der Kepler Exos wurde die Ungenauigkeit der Größe des Radius von 11 auf 5 % verringert.
Beim Erdradius wäre das eine Verringerung der Ungenauigkeit von rund 700 auf 320 km, und das auf eine Distanz von vielen Lichtjahren.
En passant wurde die Masse der Milchstraße deitlich besser eingegrenzt und man hofft, den Hubble-Parameter auf 1% genau zu bestimmen. Es gab schon 50 Veröffentlichungen zu Gaia DR2, noch ohne peer review und täglich werden es mehr, da die Daten ja öffentlich zugänglich sind.
Leider keine Quellenangabe. Dies ist eine Kommentar zu Kommentaren zu Kommentaren zu Quellen.
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Wenn ich mich nicht irre ist das mit den Flares nicht so einfach zu sagen das alle M-Klasse Sterne davon betroffen sind,
soweit ich weiß ist es zwar so dass das Problem mit abnehmender Masse zwar generell zunimmt, aber es gibt Lücken.
Ich vermute mal das der Energietransport für verschiedene Massen in den Sternschichten etwas anders abläuft,
vielleicht so ähnlich wie im Periodensystem wo es auch stabilere Elemente in der Nachbarschaft gibt.
Die Modelle sind ja auch wirklich komplex und man muss hier wohl noch viel mehr Forschung treiben.
Generell hätte ich eher keine Lust in Systemen mit M-Klasse Sternen zu siedeln, schon deswegen weil ein Großteil unserer Nahrungspflanzen ohne blaues Licht (ca. 450nm) nur schlecht oder nicht gedeihen.
Somit scheiden vermutlich selbst sehr viele K-Klasse Sonnensysteme für Menschen aus (K5..K9/M0).
Siehe hier (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmestrahlung#/media/File:BlackbodySpectrum_loglog_150dpi_de.png).
Wo da wirklich die Grenze ist, ist natürlich die Frage und vielleicht gibt es ja M0 Sonnen wo es genug Blauanteil hat, aber sicher wäre ich mir da nicht.
Leider habe ich noch kein Diagramm gefunden das die spektrale Emission eines Sterns in der Mitte seiner Lebensfreundlichen Zone darstellt.
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Ich würde das dem Leben zutrauen, aus dem Wasser dort irgendwann aufzutauchen, gerade wenn die Flares häufig sind, also quasi Teil der natürlichen Umgebung sind.
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Bei Beobachtungen von Teegardens Stern (in 12,5 Lichtjahren Entfernung; halbe intrinsische Helligkeit verglichen mit der Sonne) hat man zwei Planeten in der habitablen Zone gefunden;
bei einem wird die mittlere Oberflächentemperatur mit 20 Grad C angegeben - also sehr erdähnlich. Umlaufzeit 5 Tage bzw 11 Tage.
Teegardens Stern steht in der Liste der sonnennächsten Sterne auf Platz 24 - eine Direktbeobachtung der beiden Planeten sollte zB mit JWST demnächst möglich sein.
Quellen: https://www.theguardian.com/science/2019/jun/18/its-quiet-out-there-scientists-fail-to-hear-signals-of-alien-life (https://www.theguardian.com/science/2019/jun/18/its-quiet-out-there-scientists-fail-to-hear-signals-of-alien-life) (zweiter Teil !)
https://www.goettinger-tageblatt.de/Campus/Goettingen/Forscherteam-entdeckt-zwei-neue-erdaehnliche-Planeten-bei-Teegardens-Stern (https://www.goettinger-tageblatt.de/Campus/Goettingen/Forscherteam-entdeckt-zwei-neue-erdaehnliche-Planeten-bei-Teegardens-Stern) (Paywall)
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Bei Beobachtungen von Teegardens Stern (in 12,5 Lichtjahren Entfernung; halbe intrinsische Helligkeit verglichen mit der Sonne) hat man zwei Planeten in der habitablen Zone gefunden;
bei einem wird die mittlere Oberflächentemperatur mit 20 Grad C angegeben - also sehr erdähnlich. Umlaufzeit 5 Tage bzw 11 Tage.
Teegardens Stern steht in der Liste der sonnennächsten Sterne auf Platz 24 - eine Direktbeobachtung der beiden Planeten sollte zB mit JWST demnächst möglich sein.
Quellen: https://www.theguardian.com/science/2019/jun/18/its-quiet-out-there-scientists-fail-to-hear-signals-of-alien-life (https://www.theguardian.com/science/2019/jun/18/its-quiet-out-there-scientists-fail-to-hear-signals-of-alien-life) (zweiter Teil !)
https://www.goettinger-tageblatt.de/Campus/Goettingen/Forscherteam-entdeckt-zwei-neue-erdaehnliche-Planeten-bei-Teegardens-Stern (https://www.goettinger-tageblatt.de/Campus/Goettingen/Forscherteam-entdeckt-zwei-neue-erdaehnliche-Planeten-bei-Teegardens-Stern) (Paywall)
In Deutsch und ohne Paywall: https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18062019184501.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18062019184501.shtml)
Gruß Pirx
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Seit ungefähr drei Stunden im Blätterwald!
Wasser in der Atmosphäre eines Exoplaneten entdeckt (https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/news/2019/wasser-in-der-atmosphaere-eines-exoplaneten-entdeckt/)
Mit dem Weltraumteleskop Hubble haben Astronomen jetzt erstmals Wasser in der Atmosphäre
eines Planeten – der seine Bahn in der lebensfreundlichen Zone eines Sterns zieht – nachgewiesen.
Andreas
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Da stellt sich die Frage ob die "Super"Erde (8 Erdmassen) K-2 18b bei einem 33-Tage-Orbit um seinen roten Zwergstern weit genug entfernt ist, um keine gebundene Rotation zu haben.
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moin
wie hoch wäre den die gravitation auf der supererde?
mfg
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moin
wie hoch wäre den die gravitation auf der supererde?
mfg
Hab ich mich auch gefragt und schnell gerechnet. Die Formel geht so:
g = G * (m/R²)
G ist die Gravitationskonstante
m ist die Masse
R ist der Radius zum Massenmittelpunkt
Für die Erde lautet also folgendes (der übersichthalber ohne Einheiten):
g = 6,672 * 10^(-11) * (5,976 * 10^24 / (6,371 * 10^6)²) = 9,81 m/s = 1G
Für den folgenden Planeten setzen wir jetzt die 8-fache Masse und den doppelten Radius.
g = 6,672 * 10^(-11) * (5,976*8 * 10^24 / (6,371*2 * 10^6)²) = 19,62 m/s = 2G
Im Prinzip kann man es auf folgendes kürzen ;D
8-fache Masse geteilt durch doppelten Radius zum Quadrat ist die doppelte Anziehungskraft (8/2² = 2)
Man müsste also täglich mit der doppelten Anziehungskraft leben. Ich weiß nicht ob das ein Mensch überhaupt auf Dauer aushält ::)
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Ich knüpfe mal an meinen vorherigen Post an. Was bedeutet eine doppelte Anziehungskraft im täglichen Leben ::) Nun der durchschnittliche Mensch wiegt etwa 80kg. Seine Körper muss jetzt aber mit dem Equivalent von 160kg umgehen können. Vereinfacht (ja es entspricht nicht ganz der Realität) könnte man sagen man trägt die ganze Zeit einen Menschen huckepack.
Jetzt die Frage. Lässt es sich damit noch so einfach gehen, treppensteigen oder gar von 1 Meter Höhe herunterspringen? ::)
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Ein Lebewesen hätte dort vielleicht eine Höhe von 60cm und richtig dicke Knochen.
Wer weiß?
Mann muss der Evolution nur genug Zeit lassen.
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vermutlich sind 2G aber zuviel, den mit zunehmender Masse sinkt der Anteil an leichteren Elementen was man ja gut an den großen Planeten sehen kann.
Hier könnte es auch gut sein das der Planet sogar komplett von Wasser und Eis (Pole und Rückseite) bedeckt ist und das sogar bis weit über 1000km dicke.
In dem Fall kann die Oberfläche (Wasser/Eis) sehr weit vom Punkt maximaler Schwerkraft entfernt sein. Selbst auf der Erde ist das so, die maximale Schwerkraft ist hier über 1,1G!
Von einer gebundenen Rotation würde ich erstmal ausgehen, es sei den das Ding hätte vielleicht einen großen Mond der anfangs sehr schnell um den Planeten gelaufen ist.
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Ein Lebewesen hätte dort vielleicht eine Höhe von 60cm und richtig dicke Knochen.
Wer weiß?
Mann muss der Evolution nur genug Zeit lassen.
ganz klar. Einheimische Lebewesen kommen damit bestimmt klar. Wir Menschen vermutlich nur sehr schwer. Die Frage ist aber auch, in welchem Medium würden auf so einem Planeten die Lebewesen leben (sofern es höher entwickeltes Leben wäre)? Luft, Land oder Wasser?
Wasser ist fast dahezu sicher, da dort die Gravitation eine untergeordnete Rolle spielt.
Land würde deutlich schwieriger sein.
Luft dagegen wäre wieder sehr interessant. Bei so einem großen Planeten könnte die Atmosphäre leicht mehrfach so dick sein wie auf der Erde. Nehmen wir mal an die Gravitation ist doppelt so stark aber die Atmosphäre gleichzeitig 5-10 mal so dicht. Man könnte also mit nur wenig Aufwand sehr leicht abheben. ::)
By the way: Gäbe es intelligentes Leben auf so einem Planeten würden die sich mit Raumfahrt sehr hart tun. Doppelte Anziehungskraft zu überwinden mit vermutlich einer deutlich dichteren Atmosphäre ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Da braucht es schon eine gewaltige Rakete um überhaupt ein bisschen was in den Orbit zu bekommen.
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Scott Manley hatte so ein Szenario letztens in KSP durchgespielt und kam allein bei einer 1bar Atmosphäre auf den Bedarf von mehr als einer einer SaturnV-Klasse Rakete nur um eine kleine Kapsel (oder einen mittleren Satelliten) in den Orbit zu bringen.
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Seit ungefähr drei Stunden im Blätterwald!
Wasser in der Atmosphäre eines Exoplaneten entdeckt (https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/news/2019/wasser-in-der-atmosphaere-eines-exoplaneten-entdeckt/)
Mit dem Weltraumteleskop Hubble haben Astronomen jetzt erstmals Wasser in der Atmosphäre
eines Planeten – der seine Bahn in der lebensfreundlichen Zone eines Sterns zieht – nachgewiesen.
Andreas
Dieser Post und der sich anschließende Diskussionsfaden gehört doch eigentlich in den Thread "Exoplaneten in habitabler Zone".
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=8101.150 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=8101.150)
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Am 13.09.2019 veröffentlicht
Wasser-Fund auf Exoplanet: Deutscher Forscher ordnet Erkenntnisse ein | AFP
Gibt es eine zweite Erde im All? Nach dem Fund von Wasserdampf in der Atmosphäre des
theoretisch bewohnbaren Planeten K2-18b 110 Lichtjahre von der Erde entfernt ordnet der
deutsche Forscher Ingo Waldmann, Ko-Autor der entsprechenden Studie, die Ergebnisse ein.
Gruß Andreas
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Hallo Zusammen,
die Beiträge über den Planeten K2-18b habe ich hierhin verschoben.
Danke @Lumpi für den Hinweis
https://www.nature.com/articles/s41550-019-0878-9 (https://www.nature.com/articles/s41550-019-0878-9)
Dieser Stern vom M-Typ ist kleiner und kühler als unsere Sonne, aber aufgrund der Nähe von K2-18b zu seinem Stern erhält der Planet K2-18b fast die gleiche Gesamtenergie von seinem Stern wie unsere Erde von der Sonne.
Quelle:
https://nouvelles.umontreal.ca/en/article/2019/09/11/water-detected-on-an-exoplanet-located-in-its-star-s-habitable-zone/ (https://nouvelles.umontreal.ca/en/article/2019/09/11/water-detected-on-an-exoplanet-located-in-its-star-s-habitable-zone/)
https://arxiv.org/pdf/1909.04642.pdf (https://arxiv.org/pdf/1909.04642.pdf)
https://arxiv.org/abs/1909.04642 (https://arxiv.org/abs/1909.04642)
Beste Grüße
Gertrud
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Ich knüpfe mal an meinen vorherigen Post an. Was bedeutet eine doppelte Anziehungskraft im täglichen Leben ::) Nun der durchschnittliche Mensch wiegt etwa 80kg. Seine Körper muss jetzt aber mit dem Equivalent von 160kg umgehen können. Vereinfacht (ja es entspricht nicht ganz der Realität) könnte man sagen man trägt die ganze Zeit einen Menschen huckepack.
Jetzt die Frage. Lässt es sich damit noch so einfach gehen, treppensteigen oder gar von 1 Meter Höhe herunterspringen? ::)
Ich möchte die Frage von blackman noch mal aufgreifen.
Zunächst möchte ich zu bedenken geben, dass es recht viele Menschen mit starkem Übergewicht gibt, die 160 kg und mehr auf die Waage bringen.
Bei diesem Gewicht kann man normalerweise noch ein einigermaßen normales Leben führen.
Man sieht u.U. seine eigenen Füße nicht, aber kann durchaus komplett mobil sein und einer Arbeit nachgehen.
Allerdings muss man bei sehr starkem Übergewicht auf Dauer mit internistischen Problemen rechnen und vor allem werden die Gelenke und alle "tragenden Teile" des Körpers stärker belastet und verschleißen ggf. schneller.
2 G kurzzeitig zu vertragen ist sicherlich kein Problem für einen ansonsten gesunden Erwachsenen.
Jet-Piloten und Astronauten müssen das auch aushalten und manche Fahrgeschäfte auf dem Rummel kommen auch in diesen Bereich.
Allerdings haben wir keine Langzeiterfahrungen für ein Leben bei 2 G.
Dafür müsste man eine kleine Wohnkapsel an eine Zentrifuge montieren und einen Probanden mal für ein paar Wochen bei 2 G leben und arbeiten lassen.
Nichts desto trotz gehe ich davon aus, dass man auf einem Planeten mit 2 G "Erdanziehung" durchaus für eine gewisse Zeit Leben kann.
Langfristig könnte es aber Probleme geben.
Viele Grüße
Rücksturz
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TESS entdeckt seinen ersten erdgroßen Planeten in der habitablen Zone seines Sterns
TOI 700 ist ein kleiner M-Zwerg-Stern in etwas mehr als 100 Lichtjahren Entfernung. Er hat etwa 40% der Masse und Größe der Sonne und etwa die Hälfte ihrer Oberflächentemperatur. In elf Monaten der Beobachtung konnten keine vom Stern ausgehenden Flares beobachtet werden. TOI 700 d, der äußerste von bisher 3 bekannten Planeten im System und der einzige in der habitablen Zone, ist nur ca. 20% größer als unsere Erde und hat eine Umlaufperiode von 37 Tagen. Vermutlich führt er eine gebundene Rotation aus. TOI 700 d erhält von seinem Stern 86% der Energie, die die Sonne der Erde liefert. https://exoplanets.nasa.gov/news/1617/nasa-planet-hunter-finds-earth-size-habitable-zone-world/ (https://exoplanets.nasa.gov/news/1617/nasa-planet-hunter-finds-earth-size-habitable-zone-world/)
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"Spiegelbild von Sonne und Erde
Der Stern Kepler-160 und sein Begleiter KOI-456.04 erinnern stark an unser System. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/erdespiegelbildexoMPSReneHeller15.jpg)
Ferne Welten: Typische Exoplaneten, die um einen sonnenähnlichen Stern kreisen, haben in etwa die Größe des Neptuns und ziehen ihre Bahnen außerhalb der habitablen Zone (drittes Bild von oben). Exoplaneten hingegen, die sich in der habitablen Zone um ihren Stern finden, gehören in der Regel zu roten Zwergsternen (unterstes Bild). Der neu entdeckte Planetenkandidat KOI-456.04 und sein Stern Kepler-160 (zweites Bild von oben) haben große Ähnlichkeit mit Erde und Sonne (oberstes Bild).
(Bild: MPS / René Heller)
Weiter in der Pressemitteilung des MPI für Sonnensystemforschung in Göttingen:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04062020102750.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04062020102750.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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Habe ich auch gesehen. Besonders interessant finde ich die Frage, ob das System weiter draußen auch Gasplaneten hat und ob der Planet selber einen Mond hat. Mit unseren Raketen hätten wir da aber ein Problem. Die wären da nutzlos.
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"Felswelten auf neu entdeckten Super-Erden
Felswelten auf neu entdeckten Super-Erden könnten Leben beherbergen. Forschungsteam unter Göttinger Leitung findet Mehrplanetensystem im Orbit von Gliese 887. Eine Presseinformation der Georg-August-Universität Göttingen."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/631d3841MarkGarlick.jpg)
Künstlerische Darstellung des multiplanetaren Systems der Super-Erden, das Gliese 887 umkreist.
(Bild: Mark Garlick)
Weiter in der Presseinformation der Uni Göttingen:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/26062020090752.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/26062020090752.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Exzentrischer Exoplanet entdeckt
Unter der Leitung der Universität Bern hat ein internationales Forschungsteam einen «Sub-Neptun»-Exoplanten entdeckt, der einen roten Zwergstern umkreist. Die Entdeckung gelang auch dank Beobachtungen am SAINT-EX-Observatorium in Mexiko. Dieses wird von einem Konsortium betrieben, zu dem das Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern und der Nationale Forschungsschwerpunkt NFS PlanetS gehören. Eine Medienmitteilung der Universität Bern."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084303-9beaad16.jpg)
Das SAINT-EX Teleskop. (Bild: Institute of Astronomy, UNAM / E. Cadena)
Weiter in der Medienmitteilung der Uni Bern:
https://www.raumfahrer.net/exzentrischer-exoplanet-entdeckt/ (https://www.raumfahrer.net/exzentrischer-exoplanet-entdeckt/)
Viele Grüße
Rücksturz
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Ein Exoplanet könnte lebensfreundlich sein
Astronomen finden einen seltenen Gesteinsplaneten mit Erdmasse, der sich für die Suche nach Lebenszeichen eignet. Eine Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/whdmini1open32k.jpg)
Künstlerische Darstellung eines felsigen Exoplaneten, passend zu den ermittelten Eigenschaften von Wolf 1069 b, der einen roten Zwergstern umkreist. Flüssiges Wasser und lebensfreundliche Bedingungen über einen großen Bereich seiner Tagseite scheinen denkbar. (Bild: NASA/Ames Research Center/Daniel Rutter)
Weiter in der Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/ein-exoplanet-koennte-lebensfreundlich-sein/)
Viele Grüße, James
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Das Problem bei Planeten mit einer gebundenen Rotation ist, dass sie wahrscheinlich nur ein schwaches Magnetfeld besitzen.
Das Magnetfeld in der Erde entsteht aus der Konvektionsströmung im flüssigen äußeren Erdkern. Durch die Planetenrotation wird daraus eine Corioliskraft erzeugt, die die auf- und absteigende Flüssigkeit in eine spiralige Bewegung zwingt, wodurch das Erdmagnetfeld induziert wird.
Bei einem Planeten mit einer Rotationsdauer von mehreren Wochen (hier 15,5 Tage) ist dieser Effekt geringer als auf der Erde, wodurch der Schutz für die Atmosphäre entsprechend geringer sein wird.
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Auch eine (nur) indizierte Magnetosphäre kann einen guten Schutz darstellen, siehe Venus.
The observations also showed that the induced magnetosphere provides a stable barrier that protects the atmosphere of Venus from being eroded by the solar wind. ... The effectiveness of an induced magnetosphere in helping a planet retain its atmosphere has implications for understanding the habitability of exoplanets without internally-generated magnetic fields
https://spaceref.com/science-and-exploration/bepicolombo-and-solar-orbiter-compare-notes-at-venus/ (https://spaceref.com/science-and-exploration/bepicolombo-and-solar-orbiter-compare-notes-at-venus/)
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Sprachlicher Unterschied
detected entdeckt: ;)
Ein indizierter Text ist ein komplett oder teilweise zensierter Text.
Ein Magnetfeld, egal ob durch Elektromagnetismus oder an erdähnlichen Planeten, wird hingegen induziert.
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Ja, die Venus ist ein Beispiel für einen sehr langsam rotierenden Planeten, das ist einer der Gründe, warum das Magnetfeld auf der Oberfläche weniger als ein tausendstel des Erdfeldes beträgt.
Dass die Venus überhaupt eine (sehr dichte) Atmosphäre hat, liegt einerseits daran, dass das CO2 nicht so leicht entweicht, wie es leichtere Moleküle tun.
Außerdem schützt sich die Venusatmosphäre sozusagen selbst, in dem es in großen Höhen durch Wechselwirkungen mit dem Sonnenwind zu einem elektrischen Stromfluss kommt, der wiederum Magnetfelder in der Ionosphäre erzeugt.
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Erdähnlicher Exoplanet mit Vulkanismus?
Auf dem knapp am inneren Rand der habitablen Zone seine Bahn ziehenden 86 Lichtjahre entfernten Exoplaneten LP 791-18 d gibt es vermutlich Vulkanismus. Der Planet hat etwa den gleichen Radius und Masse wie unsere Erde. Er umkreist einen roten Zwergstern, der nur wenig größer als Jupiter ist, in nur 2,8 Tagen. Die Oberflächentemperatur ist nur geringfügig höher als auf der Erde und die Wissenschaftler gehen davon aus, dass auf dem Planeten eine Atmosphäre wie auf der Erde, Venus oder Titan existieren könnte.
Zwei weitere bekannte Planeten, einer innerhalb und einer außerhalb der Bahn von LP 791-18 d, umkreisen ebenfalls den roten Zwergstern. Seinem äußeren Nachbar, LP 791 - 18 c mit 7 Erdmassen, kommt er dabei bis auf 1,5 Millionen Kilometer nahe. Jede dieser engen Passagen erzeugt einen gravitativen Zug, wodurch die Umlaufbahn von LP 791-18 d weniger kreisförmig und elliptischer wird. Entlang dieser elliptischen Bahn wird er jedes Mal, wenn er den Stern umkreist, leicht deformiert. Astronomen errechneten, dass diese Verformung im Inneren des Planeten viel Wärme erzeugt, die durch intensive vulkanische Aktivität an die Oberfläche transportiert werden muss. Aufgrund dieser Gezeitenerwärmung ist der Exoplanet wahrscheinlich mit Vulkanen bedeckt.
“The significant friction generated by tidal heating in the planet is responsible for heating its interior to a considerable extent, ultimately enabling the existence of a subsurface magma ocean,” explained Caroline Piaulet, an UdeM Ph.D. student who was involved in the discovery. “In our Solar System, we know that Jupiter’s moon Io is affected by Jupiter and its other moons in a similar way, and that world is the most volcanic we know.”
https://astrobiology.com/2023/05/lp-791-18-d-a-terrestrial-exoplanet-with-volcanoes.html (https://astrobiology.com/2023/05/lp-791-18-d-a-terrestrial-exoplanet-with-volcanoes.html)
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AstroGeo Podcast: Biosignatur auf Ozeanwelt K2-18b – lebt da was?
Die Gerüchteküche um den eigentlich unbescholtenen Exoplaneten K2-18b brodelt immer weiter: Ist er eine lebensfreundliche Wasserwelt oder “nur” ein Mini-Neptun? Forschende suchen in seiner Atmosphäre nach Antworten – und auch ein bisschen nach Aliens.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/04/k2-18b-rn.jpg)
Sieht Exoplanet K2-18b wirklich so aus? In dieser künstlerischen Darstellung ist er als hyzänischer Planet dargestellt: ein Ozeanplanet, dessen Oberfläche komplett von flüssigem Wasser bedeckt ist. Aber vielleicht ist K2-18b auch nur ein ganz normaler Mini-Neptun – ein Gasplanet, auf dessen Oberfläche man weder stehen noch schwimmen kann. (Illustration: NASA, CSA, ESA, J. Olmsted (STScI), Science: N. Madhusudhan (Cambridge University))
Weiter im Portalartikel von Karl Urban => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/astrogeo-podcast-exoplanet-k218b-lebt-das-was/)
Viele Grüße, James
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"AstroGeoPlänkel: Säugetiere ohne Fell beobachten Exoplaneten
Das AstroGeoPlänkel ist eine regelmäßige Sonderfolge des AstroGeo-Podcasts, in der es um eure Fragen, Kommentare, Anmerkungen und Wünsche geht."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/05/ag090-astrogeo-geplaenkel-logo-rn.jpg)
Illustration: NASA, CSA, ESA, J. Olmsted (STScI), Science: N. Madhusudhan (Cambridge University); CC-BY 4.0 Agustín G. Martinelli, Marina Bento Soares, Cibele Schwanke
Weiter im Beitrag auf der Portalseite:
https://www.raumfahrer.net/astrogeo-podcast-geplaenkel-saeugetiere-ohne-fell-beobachten-exoplaneten/ (https://www.raumfahrer.net/astrogeo-podcast-geplaenkel-saeugetiere-ohne-fell-beobachten-exoplaneten/)
Viele Grüße
Rücksturz
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Der Exoplanet LHS-1140b in 48 Lichtjahren Entfernung scheint ein vielversprechender Kandidat für die Beherbergung außerirdischen Lebens zu sein. Der Planet mit ca. 1,7fachen Erdradius und 5,6facher Erdmasse könnte eine gefrorene Ozeanwelt mit einem einzigen, 4000 km durchmessenden, eisfreien Gebiet mit milden 20 Grad Celsius sein und folglich wie ein riesiger Augapfel aussehen.
https://www.sciencealert.com/giant-eyeball-a-perfect-place-to-look-for-life-outside-the-solar-system (https://www.sciencealert.com/giant-eyeball-a-perfect-place-to-look-for-life-outside-the-solar-system)
https://nouvelles.umontreal.ca/en/article/2024/07/08/found-with-webb-a-potentially-habitable-world/ (https://nouvelles.umontreal.ca/en/article/2024/07/08/found-with-webb-a-potentially-habitable-world/)
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AstroGeo Podcast: Biosignatur auf Ozeanwelt K2-18b – lebt da was?
Die Gerüchteküche um den eigentlich unbescholtenen Exoplaneten K2-18b brodelt immer weiter: Ist er eine lebensfreundliche Wasserwelt oder “nur” ein Mini-Neptun? Forschende suchen in seiner Atmosphäre nach Antworten – und auch ein bisschen nach Aliens.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/04/k2-18b-rn.jpg)
Sieht Exoplanet K2-18b wirklich so aus? In dieser künstlerischen Darstellung ist er als hyzänischer Planet dargestellt: ein Ozeanplanet, dessen Oberfläche komplett von flüssigem Wasser bedeckt ist. Aber vielleicht ist K2-18b auch nur ein ganz normaler Mini-Neptun – ein Gasplanet, auf dessen Oberfläche man weder stehen noch schwimmen kann. (Illustration: NASA, CSA, ESA, J. Olmsted (STScI), Science: N. Madhusudhan (Cambridge University))
Weiter im Portalartikel von Karl Urban => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/astrogeo-podcast-exoplanet-k218b-lebt-das-was/)
Viele Grüße, James
Es gibt ne neue Arbeit zu diesem Planeten.
The Astrophysical Journal Letters (https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/adc1c8)
Die statistische Wahrscheinlichkeit für Leben auf diesem Planeten steigt, wobei noch lange nichts erwiesen ist, selbst wenn man Sigma 5 erreichen sollte. Der Nachweis, ob es tatsächlich Leben auf diesem Planeten gibt, wird sich noch Jahre oder Jahrzehnte hinziehen. Aber spannend ist es aufjeden Fall
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U.a. mithilfe von Langzeitüberwachung und neuer hochpräziser Radialgeschwindigkeitsmessungen von ESPRESSO (Echelle SPectrograph for Rocky Exoplanet and Stable Spectroscopic Observations am VLT) konnte die Masse dreier potenzieller Gesteinsplaneten, nur etwas massenreicher als die Erde, genauer bestimmt werden. Sie umrunden den nur ca. 12 Lichtjahre entfernten Roten Zwergstern GJ1061 (ca. 0,12 Sonnenmassen). Die Massen und Umlaufzeiten der Planeten: Mb =1,07 +- 0,11M_Erde, Pb =3,2073 +- 0,0003 d, Mc =1,76 +- 0,13M_Erde, Pc=6,6821 +- 0,0008 d, Md =1,55 +- 0,17M_Erde, Pd =13,066 +- 0,002 d. Die Gleichgewichtstemperaturen liegen zwischen 240 und 360 K. Klingt für mich nach einer überaus interessanten Planetenfamilie.
https://astrobiology.com/2025/04/reddots-planetary-masses-in-the-gj1061-system-from-planet-planet-interaction.html
https://arxiv.org/abs/2504.10926
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Astronomen haben in der Atmosphäre von K2-18b die bisher vielversprechensten Anzeichen für eine mögliche Biosignatur außerhalb des Sonnensystems entdeckt.
(teilweise automatische Übersetzung)
"Mit Hilfe von Daten des James Webb Weltraumteleskops (JWST) wurden die chemischen Fingerabdrücke von Dimethylsulfid (DMS) und/oder Dimethyldisulfid (DMDS) in der Atmosphäre des Exoplaneten K2-18b nachgewiesen, der seinen Stern in der habitablen Zone umkreist.
Auf der Erde werden DMS und DMDS nur von Leben produziert, vor allem von mikrobiellem Leben wie marinem Phytoplankton. Während ein unbekannter chemischer Prozess die Quelle dieser Moleküle in der Atmosphäre von K2-18b sein könnte, sind die Ergebnisse der bisher stärkste Beweis dafür, dass Leben auf einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems existieren könnte.
K2-18b ist 8,6-mal so massereich und 2,6-mal so groß wie die Erde und liegt 124 Lichtjahre entfernt im Sternbild Löwe.
Die Konzentrationen von DMS und DMDS in der Atmosphäre von K2-18b unterscheiden sich jedoch stark von denen auf der Erde, wo sie im Allgemeinen unter einem Volumenteil pro Milliarde liegen. Auf K2-18b sind sie schätzungsweise tausendmal stärker - über zehn Teile pro Million."
Die Forscher sind aber vorsichtig mit einer endgültigen Schlussfolgerung: Bevor man behauptet, dass Leben auf einer anderen Welt gefunden wurde ist es aber wichtig ist, mehr Daten zu erhalten.
"Man ist zwar vorsichtig optimistisch, aber es könnten bisher unbekannte chemische Prozesse am Werk sein, die für die Beobachtungen verantwortlich sein könnten."
https://www.eurekalert.org/news-releases/1080558
https://www.newscientist.com/article/2477008-astronomers-claim-strongest-evidence-of-alien-life-yet/
https://www.n-tv.de/wissen/Vielversprechende-Hinweise-auf-ausserirdisches-Leben-entdeckt-article25710890.html
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Der Durchschnitts-Mensch wäre in vielen Belangen mit 3-sigma zufrieden. Eine Frage an die Naturwissenschaftler, Mathematiker, Physiker...
Wie viel fehlt da ---> qualitativ <--- um auf 5-sigma zu kommen? 5-Sigma wäre ja schon ~ reziprok zu 6 Richtigen beim Lotto.
Widerspruch zur Bewertung "bisher stärkste Evidenzen für außerirdischer Leben" fand ich zu den neuen Daten nicht. Vor 2 Jahren gab es da ja wohl noch Skepsis.
Warum ist der Anteil in der irdischen Atmosphäre nur ein Tausendstel in Vergleich zu diesem Exoplaneten? Zerfällt DMS schnell in unserer Atmosphäre?
Edit:
Die Atmosphäre würde dann stark nach Meeresalgen, der "Gemeinen Stinkmorchel" und Schimmel stinken, wäre also keinesfalls ein Paradis für höher entwickeltes irdisches Leben.
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Bettina Wurche, eine sehr engagierte und kritische (Meeres-) Biologin und Wissenschaftsbloggerin hat sich mit dem Thema "potentielles Leben auf K2-18b" kompetent auseinandergesetzt und die Ergebnisse in der o. a. Publikation als "schlechte Wissenschaft" bezeichnet, u. a. wegen statistischer Mängel und der gepushten "kühnen Behauptungen". So sei es nicht einmal sicher, dass es sich bei dem Planeten wirklich um eine Hycean-Welt, also um einen wasserreichen Planeten handele, sondern evtl. um einen "felsigen Himmelskörper mit dichter, heisser Atmosphäre", was sie aus anderen Untersuchungen
belegt zitiert.
Ihre Schlussfolgerung:
"Die Suche nach außerirdischem Leben ist offenbar ein menschliches Grundbedürfnis, gleichzeitig geht es um viel Prestige – darum sollten wir solche Meldungen mit großer Skepsis aufnehmen."
https://scilogs.spektrum.de/meertext/biosignatur-von-k2-18b/ (https://scilogs.spektrum.de/meertext/biosignatur-von-k2-18b/)
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Habe mir das mal durchgelesen. So ganz kann ich selbst aus diesem ausgesprochen kritischen Beitrag nicht herauslesen, dass klare Fehler vorliegen. Im Gegenteil, man hat darauf hingewiesen, dass natürlich auch andere Prozesse verantwortlich sein könnten. Man könnte es doch einfach mal so stehen lassen. Wir werden immer bessere Erkenntnisse erlangen. Dafür braucht es auch mal eine Minisensation, das JWST sollte seinen Wert immer mal wieder unter Beweis stellen, gerade heute.
Ich finde derartige Kritik kleinlich, sofern sie nicht einfach nur mögliche Gegenpositionen aufzeigt.
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Was ich hier überhaupt nicht verstehe, das Thema besteht jetzt seit 1 Jahr. Da wurde friedlich diskutiert, Wasserwelt, oder Minineptun. Vollkommen verständliche Diskussion. Nun hat eine Messung mit einem anderen JWST Messinstrument die Messung bestätigt. Da ich der Akademik ja nun auch nicht vollkommen fern bin, finde ich das doch schon mal bemerkenswert. Der Autor der Publikation, für mich durchaus verständlich, auch. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft auch verständlich. Ich konnte nirgendwo lesen, Hurra, wir haben Ausserirdische Entdeckt. Im Gegenteil, man will jetzt ein drittes Messinstrument nutzen. Sollte auch dieses DMS und DMDS bestätigen, wird eine weitergehende Forschung gefordert, ob DMS auch abiotisch in größeren Mengen erzeugt werden kann. Hier spricht man davon, dass das Dekaden dauern kann. Klingt vernünftig und man könnte es dabei belassen. Aber was passiert? Einige Wissenschaftler springen an die Decke, als wäre sonstwas verkündet worden. Und dann wird wieder zurückgeschossen. Ich finde, die Wissenschaft gibt da aktuell kein glückliches Bild ab. Ich erinnere hier nochmal an das vermeintliche Phosphin in der Venusatmosphäre. Das wurde praktisch niedergeschrien und jetzt? Ist es wieder da. Mit 300ppb. Plötzlich ist es da ganz still geworden unter den Kritikern. Wer am lautesten schreit hat nicht Recht. Zumindest in der Wissenschaft, sollte man das noch verstehen können. Für mich persönlich hoffe ich, dass man das JWST nochmal dafür nutzt und man die Messergebnisse noch robuster gestalten kann.
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Wer am lautesten schreit hat nicht Recht.
So ist es, wer allerdings in diesem Fall am lautesten geschrien hat, ist bspw. die Universität Cambridge, die aus dem Originaltitel „New Constraints on DMS and DMDS in the Atmosphere of K2-18 b from JWST MIRI“ die Pressemitteilung „Strongest hints yet of biological activity outside the solar system“ gemacht hat.
Ich habe den Beitrag von B. Wurche hier zitiert, weil er einige Forschungsergebnisse der Gruppe um Madhusudhan kritisiert – und zwar auch mit entsprechenden Belegen. Mir und (vermutlich) auch euch fehlt die Kompetenz, diese Aussagen abschließend zu bewerten, allerdings finde ich es in Zeiten zunehmender hysterischer Fake-News wichtig, möglichst frühzeitig gegenzusteuern und nicht noch Jahre mit romantischen Spekulationen zu vergeuden, die auf unsicheren Daten beruhen.
So wie ich andere Beiträge von W. interpretiere, hat sie keinerlei Vorbehalte, sondern findet die Annahme außerirdischen Lebens durchaus plausibel, erwartet aber auch klare und belegbare Fakten.
Da die Diskussion einen sinnlosen emotionalen Touch bekommen hat, möchte ich das Thema hier eigentlich nicht weiter diskutieren.
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Das ist aber in der Tat dann dämlich geschrieben. Eigentlich, und so habe ich Herrn Madhusudhan im Interview do verstanden, dass er meinte, dass man zunächst erst einmal ein Sigma-5 als Nachweis benötigt, um überhaupt sicher davon sprechen zu können, DMS, DMDS gefunden zu haben. Erst dann könne man den nächsten Schritt machen und natürliche Prozesse untersuchen, bei denen DMS entsteht. Das könne seiner Ansicht nach auch Jahrzehnte dauern. Ich sehe da erst mal nur ne Art Vorfreude und keine Hysterie. Es gibt auch den Hinweis, dass es auf Asteroiden DMS gibt, das abiotisch entsteht. Da hab ich mal selber recherchiert. Tatsächlich gibt es Asteroiden, die alle Zutaten für DMS haben. Methanol, Schwefelwasserstoffe, einen Katalysator und die entsprechende Wärme. Versucht man das auf K18-2b zu übertragen, dann kann dieser Prozess in der Annahme, es sei ein Wasserplanet mit einer Durchschnittstemperatur von 284K nicht funktionieren. Schon gar nicht in tausendfacher Konzentration wie auf Asteroiden. Ich denke, hier sollten beide Seiten die Füsse stillhalten. Man hat die Venus „tot gequatscht“ und musste sich eingestehen, dass man zu voreilig kritisiert hat. Ich finde, hier sollte man einfach ergebnisoffen entschlossen dran bleiben und dann wird man sehen, was man dazu herausfindet. Irgendwann wird man sowieso Leben ausserhalb der Erde finden.
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Da leben wir alle durch Zufall in dieser Zeitspanne, wo solche Entdeckungen möglich sind, und dann soll gegengesteuert werden? Hier sind doch wirklich geerdete Leute unterwegs. Vorfreude, genau. Die lass ich mir auch nicht von Sauertöpfen vergällen. Es ist richtig und normal, dass es andere Ansichten gibt, das sollte aber im Bereich der Wissenschaft entschieden werden, nicht im Wissenschaftsjournalismus.