Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: H.J.Kemm am 26. April 2006, 20:19:15
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Moin,
das MPI hat folgenden Artikel veröffentlicht:
Ein amerikanisch-deutsches Team von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Astrophysik und der NASA hat mit Hilfe von Messungen des "Rossi X-Ray Timing Explorer", eines Röntgensatelliten der NASA, die Dicke der Kruste eines Neutronensterns bestimmt. Neutronensterne sind die dichtesten Objekte, die im Universum existieren, mit bislang nicht bekannten Eigenschaften in ihrem Inneren. Nach den neuen Messungen, die die Forscher am Montag, 24. April 2006, auf der Jahrestagung der American Physical Society in Dallas, USA, vorgestellt haben, ist die Kruste von Neutronensternen bis zu 1,5 Kilometer stark und so dicht gepackt, dass ein Teelöffel dieser Materie auf der Erde 10 Millionen Tonnen wiegen würde.
Diese Messung ist die erste ihrer Art und wurde durch eine starke Explosion auf einem Neutronenstern im Dezember 2004 ermöglicht. Von dieser Explosion ausgelöste Vibrationen enthüllten bisher unbekannte Details über den Aufbau von Neutronensternen. Das dabei verwendete Verfahren ähnelt der Seismologie, die den Aufbau der Erdkruste und des Erdinneren mit Hilfe seismischer Wellen erforscht, die von Erdbeben und Explosionen ausgelöst werden.
Das neuartige Verfahren erlaubt es nun, das Innere eines Neutronensterns - eines bisher unerforschten und verborgenen Gebiets - zu untersuchen. Dort sind Druck und Dichte so hoch, dass im Zentrum des Neutronensterns möglicherweise exotische Teilchen zu finden sind, die sonst nur zum Zeitpunkt des Urknalls existiert haben.
Dr. Anna Watts vom Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) in Garching hat dieses Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit Dr. Tod Strohmayer vom NASA Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland, USA, durchgeführt.
"Diese Explosion war die stärkste jemals beobachtete ihrer Art. Wir vermuten, dass sie den Stern durchgeschüttelt und ihn praktisch wie eine Glocke zum Klingen gebracht hat", so Strohmeyer. "Obwohl die durch die Explosion erzeugten Vibrationen schwach sind, geben sie ganz genaue Hinweise darauf, woraus diese merkwürdigen Sterne bestehen. Wie bei einer Glocke hängen die Schwingungen im Neutronenstern davon ab, wie die Wellen durch Schichten verschiedener Dichte laufen, die elastisch oder fest sein können."
Ein Neutronenstern ist der Überrest aus dem Kernbereich eines Sterns, dessen Gesamtmasse einst ein Vielfaches der Masse unserer Sonne betrug. Er enthält ungefähr die 1,4-fache Masse der Sonne, die allerdings in einer Kugel von lediglich 20 Kilometern Durchmesser zusammengepresst ist. Die beiden Wissenschaftler haben einen Neutronenstern namens SGR 1806-20 untersucht, der etwa 40.000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schütze liegt. Dieses Objekt gehört zu einer bestimmten Art von stark magnetisierten Neutronensternen, die Magnetare genannt werden.
Am 27. Dezember 2004 ereignete sich auf der Oberfläche von SGR 1806-20 eine Explosion mit noch nie da gewesener Stärke (s. Abb. 2). Sie war die hellste jemals außerhalb unseres Sonnensystems beobachtete Explosion. Die Explosion, auch "Hyperflare" genannt, wurde durch eine plötzliche Veränderung im gewaltigen Magnetfeld des Sterns verursacht, wodurch die Kruste aufgesprengt und wahrscheinlich ein gewaltiges Sternbeben ausgelöst wurde. Dieses Ereignis wurde von einer Vielzahl von Weltraum-Observatorien beobachtet, unter anderem auch vom "Rossi Explorer" der NASA, der das dabei abgestrahlte Röntgenlicht aufzeichnete.
Strohmayer und Watts glauben, dass die Oszillationen auf Verwindungsschwingungen der gesamten Sternkruste zurückzuführen sind. Solche Vibrationen sind den bei Beben auf der Erde gemessenen S-Wellen ähnlich, die wie eine Welle entlang eines Seiles laufen (s. Abb. 1). Die beiden Wissenschaftler, die für ihre Studien Messdaten von Dr. Gian Luca Israel vom italienischen Nationalen Institut für Astrophysik benutzten, konnten mehrere neue Vibrationsfrequenzen in dem Hyperflare identifizieren.
Watts und Strohmayer bestätigten anschließend ihre Messungen mit Hilfe des "NASA Ramaty High Energy Solar Spectroscopic Imager", einem Satelliten zur Sonnenbeobachtung, der auch den Hyperflare aufgezeichnet hatte. Sie entdeckten dabei erstmals Hinweise auf eine hochfrequente Oszillation von 625 Hertz, die von Wellen stammen könnte, welche sich senkrecht in die Kruste hinein ausbreiten.
Die große Zahl von Frequenzen, die mehr einem Akkord als einem einzelnen Ton gleichen, ermöglichte es den Wissenschaftlern, die Tiefe der Neutronensternkruste abzuschätzen. Dies ist möglich durch den Vergleich der Frequenzen von Wellen, die sich entlang der Sternkruste bewegen, mit jenen, die sich radial durch die Kruste hindurch ausbreiten. Der Durchmesser eines Neutronensterns ist nicht genau bekannt. Wenn man aber den geschätzten Wert von etwa 20 Kilometern annimmt, wäre seine Kruste ungefähr eineinhalb Kilometer dick. Diese aus den gemessenen Frequenzen abgeleitete Zahl stimmt wiederum gut mit theoretischen Modellen überein.
Mit der Sternbeben-Seismologie dürften sich viele weitere Eigenschaften von Neutronensternen bestimmen lassen. Strohmayer und Watts analysierten auch die Daten von "Rossi" zu einem schwächeren Hyperflare eines anderen Magnetars (SGR 1900+14) aus dem Jahr 1998. Sie fanden auch dort die verräterischen Oszillationen. Allerdings waren diese nicht stark genug, um die Krustendicke zu bestimmen.
Mit der Messung der Röntgenstrahlung bei anderen starken Neutronenstern-Explosionen könnten künftig noch weitere Geheimnisse dieser Objekte gelüftet werden, zum Beispiel die Frage nach dem Zustand der Materie in ihrem Innern. Möglicherweise existieren dort nämlich freie Quarks. Solche Quarks sind die elementarsten Bausteine von Protonen und Neutronen und unter normalen Umständen immer eng aneinander gebunden. Ein Nachweis von ungebundenen Quarks würde helfen, die wahre Natur von Materie und Energie zu verstehen. Denn bei Experimenten auf der Erde kann man die zur Entdeckung von ungebundenen Quarks notwendigen ho
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ich hab mal gehört das wenn man könnte, wenn mann einen Marschmello auf einen neutronenstern würft hätte der aufprall die kraft einer 1MT ATOMBOMBE
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Ob das nur mit Marshmellows funktioniert? Also, die Energie die frei wird, wenn Du einen Koerper mit der Masse m auf einen Stern (gleich ob es ein Neutronenstern oder ein 'normaler' Stern ist) mit der Masse M und dem Radius R wirfst, ist einfach U=-G M m / R. Wenn Dein Marshmellow also 10 Gramm wiegt, der Neutronenstern einen Radius von 10 Kilometern und eine Masse von 1.5 Sonnenmassen hat, dann kommst Du auf 2e14 Watt, 2e8 MegaWatt, also 200 Millionen MegaWatt. Ich kann aber keinen vernuenftigen Grund finden, warum Du unschuldige Neutronensterne mit Materie bewerfen solltest. Man kann allerdings dadurch, dass Masse auf Neutronensterne faellt, diese recht weit im Universum sehen, das nennt man dann Low/High Mass X-ray Binaries (Begleitstern verliert Materie, zum Beispiel durch einen Sternenwind, die dann auf den Neutronenstern faellt).
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http://(http://)
ja das kam bei welt der wunder dieser stern stirbt und daraus entsteht dan ein schwarzes LOch steht auch in allen bpchern fast drin [smiley=cheesy.gif]
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Aus Neutronensternen wird kein schwarzes Loch mehr... Entweder ein ist Stern sehr massiv, dann gibt es am Ende eine Supernova und ein Schwarzes Loch. Oder er ist so maessig massiv, dann gibt es am Ende einen Neutronenstern, oder der Stern ist etwa so schwer wie die Sonne und wird am Ende ein Weisser Zwerg. Aber diese drei sind Endstadien der Sternentwicklung.
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Moin,
zu diesem Thema passt der Beitrag von Martin Ollrom & Axel Orth im Raumfahrer.net Portal >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/29082007173917.shtml)
Jerry
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038250.jpg)
Foto: Composit of X-ray data from the ROSAT satellite (pink) and optical data (purple), from the Cerro Tololo Inter-American Observatory 0.9-meter telescope einschliesslich zeitlicher Verschiebung.
Dies Composit-Bild zeigt den Neutronenstern *RX J0822-4300*, Sternbild Puppis, der vor ~ 3.700 Jahren explodierte. Das bemerkenswerte an dieser Aufnahme ist, dass dieser Neutronenstern während der beiden Aufnahmen (1999-2005) eine Strecke von ~ 20 Lj zurückgelegt hat, also sich mit einer Geschwindigkeit von ~ 1.100 km/s (andere Berechnungen sagen, dass die Geschwindigkeit um 50% höher liegen soll) bewegt. Auch bemerkenswert ist, dass sich *RX J0822-4300* vom Rest der Supernova-Wolke wegbewegt, sodass anzunehmen ist, dass die Supernova asymmetrisch erfolgte. Eigentlich untypisch für Supernovae, denn mit den gegenwärtigen Supernova-Standard-Modellen lässt sich dieses Verhalten nur schwer nachvollziehen.
Jerry
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Das bemerkenswerte an dieser Aufnahme ist, dass dieser Neutronenstern während der beiden Aufnahmen (1999-2005) eine Strecke von ~ 20 Lj zurückgelegt hat, also sich mit einer Geschwindigkeit von ~ 1.100 km/s ...
Jerry
Da passt doch was nicht.
1999 - 2005 = 6 Jahre. Das Licht schafft in der Zeit also 6 Lichtjahre. Und der Stern soll 20 Lichjahre zurückgelegt haben? 1100km/s ist auch nicht konsistent mit den Entfernungsangaben. Das Licht macht ja schon 300 000km/s.
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Moin Daniel,
eigentlich rechne ich auch schon mal nach, aber um diese Uhrzeit war das wohl nicht so.
Das hatte ich gelesen:
The neutron star was ejected by the explosion. The inset box shows two observations of this neutron star obtained with the Chandra X-ray Observatory over the span of five years, between December 1999 and April 2005. By combining how far it has moved across the sky with its distance from Earth, astronomers determined the cosmic cannonball is moving at over 3 million miles per hour, one of the fastest moving stars ever observed. At this rate, RX J0822-4300 is destined to escape from the Milky Way after millions of years, even though it has only traveled about 20 light years so far.
Dabei fällt mir auf, dass dort *miles* steht und ich habe *km* angegeben.
Trotzdem passt das irgendwie überhaupt nicht zusammen.
Aber wo liegt der Fehler?
Jerry
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Hallo Jerry,
es wird doch schon klarer ;). Ich verstehe es so, dass der Stern seine 20 Lichtjahre seit der Explosion hinter sich gebracht hat.
Zeit: 3700 Jahre
Distanz: 20 Lichjahre = 189 216 000 000 000 km
--> 20LY/3700 Jahre ~= 51 139 460 000 km/Jahr ~= 1 621 km/s = 1007 Meilen/s
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Hallo H.J. Kemm,
warum steht bei dem Bericht beim ersten Abschnitt, dass Neutrone die dichtesten gepackten Objekte sind. Sind das nicht Schwarze Löcher?
Und noch eine Frage: Wenn Ein Neutronenstern aus "Neutronenbrei" besteht, aus was besteht dann ein schwarzes Loch, wenn es noch dichter ist?
Und ist der Kern eines Neutronensterns dichter als die äußere Schale?
Ist zwar ein bisschen viel aber im Vorraus danke für Antworten.
Gruß,
Patrick
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Hallo Patrick,
mit den schwarzen Löchern ist das so eine Sache. Nämlich eine Sache, wie man sie nun eigentlich definiert. Zum einen ist ein Schwarzes Loch eine Singularität, sprich, ein Punkt, in dem sich seine Masse konzentriert. Ein Punkt wäre ja nun dimensionslos, die Dichte dort unendlich groß. Die Materie an diesem Ort läßt nicht mehr mit der uns bekannten Physik beschreiben. Andererseits kann man das Schwarze Loch auch als alles beschreiben, was sich hinter dem Ereignishorizont verbirgt, und dies ist die übliche Methode. Denn schon was dort passiert, noch bevor etwas, das sich dem Schwarzen Loch nähert, die Singularität erreicht, ist für uns nicht mehr beobachtbar und somit Bestandteil des Lochs. Der Ereignishorizont hat aber eine klar bestimmte Ausdehnung, und damit das Schwarze Loch ein Volumen und somit eine definierte Dichte.
Für den Neutronenstern sieht die Sache anders aus. Die Materie dort ist im Prinzip mit unserer Physik beschreibbar, auch wenn längst nicht alle Details verstanden sind. Der "Neutronenbrei", von dem du schreibst entspricht etwa der Materie in Atomkernen, nur eben als kilometergroßes Atom. Die Neutronen sind dabei dicht gepackt und verhalten sich im Prinzip ähnlich wie eine Flüssigkeit. Trotzdem ist der Neutronenstern nicht gleichmäßig aufgebaut. Direkt an seiner Oberfläche können die Neutronen zerfallen (in Protonen und Elektronen), die Protonen gruppieren sich mit Neutronen zun Atomkernen, in diesem Falle Eisen als energetisch günstigster Fall. Über der Oberfläche kann sich sogar eine hauchdünne (nur millimeterhohe) Atmosphäre bilden. Unter der Oberfläche beginnt der Neutronenanteil mit der Tiefe zuzunehmen. wie es im Zentrum eines Neutronensterns aussieht, ist dann aber wieder Spekulation. Eventuell zerlegen sich die Neutronen bei extrem hohem Druck nämlich noch einmal in ihre Bestandteile, die Quarks.
Gruß,
Caro
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Hallo Caro,
danke für deine Antwort. Aber was heißt Singularität und Ereignishorizont?
Gruß,
Patrick
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Hallo Patrick,
eine Singularität ist - mathematisch-kosmologisch gesehen - ein Punkt in der Raumzeit (die drei Dimensionen des Raumes plus die Zeit) in dem die Gesetze der Physik versagen. Das bedeutet im Falle des Schwarzen Loches eben, daß die Raumzeit so stark verzerrt wird, daß Größen wie die Dichte den Wert Unendlich annehmen. Ein anderes Beispiel dafür wäre der Urknall, sozusagen ein Punkt, an dem die Zeit nicht definiert wäre.
Der Ereignishorizont ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Horizont, etwas hinter das man einfach nicht schauen kann, die Grenze des Beobachtbaren. Für das Schwarze Loch gilt ja, daß die Schwerkraft ab einer gewissen Enfernung vom Schwarzen Loch (der Singularität ;) ) derart stark ist, daß nicht einmal mehr Licht entkommen kann. Genau diese Grenze, also die Entfernung, ab der uns noch Information, egal welcher Art, erreichen kann, ist der Ereignishorizont. Üblicherweise beschreibt man diese Entfernung mit dem Schwarzschildradius, der sich recht einfach aus der Masse ableiten läßt.
Gruß,
Caro
PS. Für beide Fragen gilt eigenltich: Wiki hilft! :)
http://de.wikipedia.org/wiki/Singularit%C3%A4t_%28Astronomie%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Ereignishorizont
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Moin,
aber nicht nur *RX J0822-4300* ist ein Renner, sondern auch der Pulsar *B1508+55*, 7.700 Lj, Sternbild Drachen, 2,5 Mio Jahre, kann da mithalten. Seine Geschwindigkeit wurde gemessen mit 1.083 km/s. Sein gewaltiger Impuls geht möglicherweise auf eine asymmetrische Supernova-Explosion und die Schwerkraft seiner massereichen Nachbarn zurück. Die Geburt durch eine Supernova-Explosion ereignete sich in der galaktischen Ebene außerhalb des Zentrums im Sternbild Schwan. Heute steht *B1508+55* im Sternbild Drachen und bewegt sich aus unserer Milchstraße fort.
(https://images.raumfahrer.net/up038249.png)
Jerry
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Moin,
fast wie in der B...-Zeitung:
Astronomen haben einen ungewöhnlich schweren Pulsar entdeckt, der gerade 10 km gross ist und dabei aber 1,74mal soviel wiegt wie unsere Sonne. Ungewöhnlich ist auch seine schnelle Rotation: Das Objekte mit der Bezeichnung *J1903+0327* rotiert in einer einzigen Sekunde fast 500 Mal um seine eigene Achse.
Jau, das fetzt ab; leider keine weitere Information.
Wenn ich diese habe, muss erst von Sciense Express runterladen dürfen, komme ich wieder.
Jerry
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Zu *J1903+0327* gibts weitere Infos hier:http://www.csiro.au/news/EccentricPulsar.html
Hansjürgen
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Moin Hansjürgen,
diese Info gibt es inzwischen bei Yahoo 1.870 mal.
Was ich meinte ist, dass da weiterführende Aussagen fehlen.
Jerry
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Moin,
über *J1903+0327* habe ich jetzt noch gefunden: Entfernung zur Sonne ~ 21.000 Lj, er wurde im Jahr 2006 von einer Arbeitsgruppe im *Arecibo-Observatorium* entdeckt. *J1903+0327* bewegt sich um einen benachbarten Stern, den er etwa alle 95 Tage umrundet.Seine elliptische Bahn ist ungewöhnlich; es wird vermutet, dass sich ein dritter Stern in der Nähe befindet. Dieser konnte bisher aber nicht nachgewiesen werden.
(http://www.pic-upload.de/21.05.08/d1nyam.jpg)
Jerry
Nachsatz: Über das *Arecibo-Observatorium* haben wir hier schon berichtet >>> (http://www.planet-smilies.de/a_smilies/schreib_3.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1114.0)
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Spitzer-Telescop findet mysteriösen Geister-Ring um SGR 1900+14, nachfolgende Aufnahme in Infrarot.
(https://images.raumfahrer.net/up038248.jpg)
Mehr darüber hier: http://www.nasa.gov/mission_pages/spitzer/multimedia/20080528.html
Hansjürgen
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038245.jpg)
Bild: Hier die Position des Magnetar *SGR 1900 + 14* bei seinem Rekord *Gamma-Flare* am 27. August 1998 um 10:22 UTC.
(https://images.raumfahrer.net/up038246.gif)
Bild: *Ulysses*-Lichtkurve des *Gamma-Flares* von *SGR 1900 + 14* vom 27. August 1998
Dieser *SGR 1900+14*, 23.000 Lj, ist schon ein interessantes Objekt.
In der Ionosphäre über der Nachtseite der Erde maß das *Very Low Frequency Array* der Stanford University in den Morgenstunden des 27. August 1998 einen sprunghaften Anstieg des Ionisierungsgrads auf Werte, wie sie sonst nur durch die Sonneneinstrahlung verursacht werden können. Beginn und zeitlicher Verlauf der Ionisationsgradänderung stimmen sehr gut mit der Lichtkurve des *Gamma-Flares* überein. Der Flare von *SGR 1900+14* ist damit das erste Ereignis von außerhalb des Sonennsystems, dem eine direkte Auswirkung auf unseren Planeten nachgewiesen werden konnte. In einer Entfernung von <1.000 Lj hätte das verheerende Folgen für das gesamte Leben auf unserem Erdball.
(https://images.raumfahrer.net/up038247.jpg)
Bild: Verlauf des *Gamma-Flares* von *SGR 1900 + 14* vom 27. August 1998
Wer oder was ist eigentlich *SGR 1900 + 14*?
*SGR 1900 + 14* ist ein Neutronenstern, dessen Magnetfeld das 1.000-fache des bei Neutronensternen üblichen Wertes aufweist. Neutronensterne entstehen beim Kollaps von Sternen einer bestimmten Gewichtsklasse im Rahmen einer Supernova. Sie haben einen typischen Durchmesser von lediglich etwa 10 bis 20 Kilometer und ein extrem starkes Magnetfeld.
Aufgrund des Pirouetteneffekts (Drehimpulserhaltung) rotieren Neutronensterne unmittelbar nach dem Kollaps mit Rotationsperioden im Millisekundenbereich. Wenn sich andere Werte ergeben, ist das ein Anzeichen dafür, dass es sich hierbei nicht um einen *normalen* Neutronenstern handelt, sondern um einen *Magnetar*. Ein *Magnetar* entsteht nur dann, wenn die Rotationsperiode unter 10 ms liegt und der Vorläuferstern ein relativ starkes Magnetfeld besaß. Andersfalls entsteht ein *gewöhnlicher* Neutronenstern bzw. Pulsar.
Von diesen *Magnetaren* gehen in unregelmäßigen Abständen Gamma- und Röntgen-Ausbrüche mit einer Dauer von wenigen Zehntel Sekunden aus. In dieser kurzen Zeit wird soviel hochenergetische Strahlung freigesetzt, wie die Sonne in etwa 10.000 Jahren im gesamten Spektrum abstrahlt. Diesem kurzen und extremen Strahlungspuls folgt eine mehrminütige Relaxationsphase, in der die Strahlung abnimmt und dabei periodische Schwankungen im Bereich von mehreren Sekunden aufweist, der Rotationsperiode des Magnetars.
Jerry
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Bonjour, endlich wieder ein wirklich klärender Beitrag und nicht nur Bild und Link, danke an den Sen-Mod.
Aber ich habe etwas nicht verstanden. Du schreibst >Der Flare von *SGR 1900+14* ist damit das erste Ereignis von außerhalb des Sonennsystems, dem eine direkte Auswirkung auf unseren Planeten nachgewiesen werden konnte.< Bedeutet das, dass auf unserer Erde irgendwelche Instrumente eine Reaktion aufzeigten, die darauf zurückzuführen war, dass hier eine Strahlung von irgendwo hergekommen ist? Wie konnten dann die Wissenschaftler das als Strahlung von >SGR 1900+14< interpretieren? Jac
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Bedeutet das, dass auf unserer Erde irgendwelche Instrumente eine Reaktion aufzeigten, die darauf zurückzuführen war, dass hier eine Strahlung von irgendwo hergekommen ist? Wie konnten dann die Wissenschaftler das als Strahlung von >SGR 1900+14< interpretieren?
Bonjour Jac,
wenn ich die Darstellung mit den drei Kurven nehme bildet sich bei den unteren Beiden (zoom vom "Ionosphärenmessgerät" und von Ulysses) ein Transient quasi zur gleichen Zeit aus.
Ich verstehe die im Moment wie folgt:
Der Gamma Burst führte zu einem sprunghaften Anstieg die Ionisation in der Ionosphäre. Zu sehen ist dies am Einbruch des Signals welches in Hawaii ausgestrahlt und in Colorado empfangen wird. Die Ionisation schwächt dies also.
Zeitgleich misst Ulysses einen sprunghaften Anstieg der Gamma-Werte. (Ich nehme an, dass die Graphen laufzeitbereinigt sind....)
Diese Parallelität der Ereignisse bildet dann den entsprechenden Nachweis....
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Moin Jac,
Thomas hat da ja schon klar drauf geantwortet. Aber zusätzlich noch die Information: Die eingehenden Strahlungen der Sonne werden regelmässig ganz präzise festgehalten und analysiert. Und genau an dem Tage, als der überhöhte Strahleneingang zu verzeichnen war, konnte man von der Sonne keine besonderen hohen Werte feststellen. Also war dieser Strahlungsempfang von ausserhalb des Sonnensystems.
Jerry
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Das Weltraum-Röntgenteleskop Chandra hat ein schönes Foto vom Krebsnebel gemacht. Der Krebsnebel ist ein Supernovaüberrest (supernova remnant) im Sternbild Stier ca. 6500 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Auf dem Bild kann man sehr schön den Krebspulsar im Zentrum des Nebels erkennen, den letzten Rest der zur Supernova gewordenen ehemaligen Sonne.
(https://images.raumfahrer.net/up038244.jpg)
NASA/CXC/SAO/F.Seward
Dank des schnell rotierendes Magnetfeldes des Neutronensterns werden Ströme von Materie und Antimaterie (Positronen) in Form von Jets mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen (Siehe Bild). Ebenfalls gut sichtbar sind die äquatorialen Ringe, wobei der innere Ring eine Art Schockzone an der Grenze zwischen normaler Nebelmaterie und Elektronen/Positronen-Flüssen um den Pulsar herum darstellt. In diesen Zonen wird Synchrotronstrahlung erzeugt.
Der äußere Ring, sowie die restlichen Emissionen werden durch direkte Interaktionen zwischen den Elektronen/Positronen und der normalen Materie erzeugt.
Die scharf abgegrenzten dunklen, lochartigen Gebiete am Rand links und rechts unten werden wahrscheinlich durch ein "querliegendes" Magnetfeld hervorgerufen, dass noch vom Vorgängerstern stammt.
Mehr: http://chandra.harvard.edu/photo/2008/crab/
Edit:
Was mir bei der Sache nicht ganz klar ist, ist durch welchen Prozess die Elektronen und Positronen überhaupt erzeugt werden?
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Moin,
über den Krebsnebel hatten wir hier auch schon etwas geschrieben >>> (http://smiliestation.de/smileys/Tiere/246.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=469.0)
Jerry
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Aktuell zur Chandra-Aufnahme vom Krebsnebel gibt es von High Energy Astronomy Observatory 2, auch Einstein Observatory genannt ein 30 Jahre Jubiläum da es am 13.November 1978 gestartet wurde. Dieses fertigte ein Röntgenbild vom Krebsnebel an das damals nicht so detailreich aber dennoch ein großer Schritt darstellte. Hier das NASA-Röntgenbild:
(https://images.raumfahrer.net/up038243.jpg)
Hansjürgen
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NASA's Fermi Telescope Discovers entdeckte 1. Gamma-Ray-Only Pulsar
und damit eine neue Klasse von Pulsaren. Dieser CTA1 liegt im Cerpheus und dürfte weiteren Erkenntnisgewinn bringen!
Mehr Infos hier: http://www.spacedaily.com/reports/NASA_Fermi_Telescope_Discovers_First_Gamma_Ray_Only_Pulsar_999.html
Hansjürgen
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Bei der Beobachtung handelt es sich um die erste wissenschaftliche Entdeckung, die mit Fermi (ehemals GLAST) gemacht wurde. Der Gamma-Pulsar ist mit einem Alter von ~ 10.000 Jahren noch recht jung und strahlt aller Wahrscheinlichkeit nach auch Radiowellen ab, die jedoch die Erde nicht erreichen, da sie wahrscheinlich stärker gerichtet sind als die Gammastrahlung und so einfach an der Erde vorbeistrahlen.
Die Beobachtungen wurde mit Fermis Large Area Telescope durchgeführt und wären derzeit mit keinem anderen Instrument möglich. Die uns bekannte Pulsarpopulation (im Moment 1.800 Stück) wird daher in nächster Zeit wachsen.
Quelle der NASA: http://www.nasa.gov/mission_pages/GLAST/news/gr_pulsar.html
@Hansjuergen. Kleine Korrektur: Mit CTA 1 wird der Supernovaüberrest (supernova remnant (SNR))im Cepheus bezeichnet, also ein Emissionsnebel. Der Pulsar liegt in diesem Nebel und hat wahrscheinlich noch keinen Namen! ;)
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Diese Woche ist hier auf der Uni ein Physikerkongress, also eine ganze Menge seltsame Gestalten ("non-geologists") unterwegs. Auf jedenfall hat mich eine Kollege aufmerksam gemacht, das es da einen oeffentlichen Vortrag ueber Pulsare gaebe (ich bekomme/lese die Unirundmails meistens nicht). Also am Abend natuerlich hingegangen. Beim lesen des Titelblattes dachte ich nur, der Name der Vortragenden kommt einen doch bekannt vor, woher wohl: Jocelyn Bell Burnell.
Und tatsaechlich, war die Mitentdeckerin der Pulsare. Und war ein richtig guter Vortrag. Es war keine tiefgruendige Physik sondern allgemeiner Natur, Geologen sollten ja auch was davon haben. Aber die Frau in Aktion zu sehen war schon toll, inklusive der Simulation eines binaeren Pulsarsystems mit Dopplereffekt und Energieverlust durch Gravitationswellen mit Bindfaden und Kuechenwecker.
Martin
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GREENBELT, Md. -- NASA' Gammastrahl-Weltraumteleskop s-Fermi hat 12 neue Gammastrahl-nur Pulsars entdeckt und hat Gammastrahlimpulse von 18 anderen ermittelt. Die Entdeckungen wandeln unser Verständnis um, wie diese stellare Asche arbeitet. " Wir wissen von 1.800 Pulsars, aber bis Fermi sahen wir nur kleine Bündel von Energie von allen und nur einer Handvoll von ihnen, " sagt Roger, der von der Universität von Stanford, Calif Romani ist. "
(https://images.raumfahrer.net/up038242.jpg)
NASA' Gammastrahl-Weltraumteleskop s-Fermi hat 12 vorher unbekannte Pulsars gefunden (orange). Fermi ermittelte auch Gammastrahlemissionen von bekannten Radiopulsars (die Magenta, Cyan-blau) und von den bekannten oder vermuteten Gammastrahl Pulsars, die durch NASA' identifizierent wurden; jetzt-verstorbenes Compton Gammastrahl-Observatorium s-(Grün).
Mehr darüber hier: http://www.nasa.gov/mission_pages/GLAST/news/dozen_pulsars.html
Hansjürgen
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XMM-Newton hat die Rotationsdauer des Magnetars SGR 1627-41 bestimmt. SGR steht für Soft Gamma-ray Repeater. SGR 1627 wurde 1998 entdeckt und fiel 2005 durch viele hundert gewaltige Flares innerhalb einer sechswöchigen Periode auf. SGR 1627 war bisher der einzige unter den insgesamt 5 bekannten Magnetaren, von dem seine Rotationsperiode nicht bekannt war. Sie beträgt 2,6 Sekunden.
Das Magnetfeld eines Magnetars kann bis zu 1000 mal stärker sein, als das eines "normalen" Neutronensterns. Warum das Magnetfeld so stark ist, kann bisher nicht befriedigend erklärt werden.
http://www.esa.int/esaSC/SEMAD2UTGOF_index_0.html
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Am 22. Januar 2009 hat das Anti-Coincidence System (ACS), ein Ring aus massiven Gamma-Strahlungs Detektoren an Bord von ESAs INTEGRAL Satellit, ungefähr 200 intensive 'Blitze' von Gammalicht beobachtet. Diese Ausbrüche waren sehr kurz und dauerten zwischen 0.1 und 8 Sekunden. Gleichzeitig waren es die hellsten, die das ACS in den mehr als sechs Jahren seit dem Start von INTEGRAL beobachtet hat, sogar heller als die üblichen Gamma-Ray Bursts. Normalerweise beobachtet INTEGRAL an einem Tag keinen bis ein paar schwache Gamma-Blitze mit Hilfe des ACS.
Da auch NASAs Swift Satellit und der Fermi Satellit sowie der japanische Suzaku Satellit die hellen Ausbrüche am Donnerstag sehen konnten, können diese nun auch einem Objekt am Himmel zugeordnet werden: Es handelt sich bei der Quelle um 1E 1547.0-5408, einen sogenannten "Anomalous X-ray Pulsar" (AXP) im Norma Spiralarm der Milchstrasse. Diese Neutronensterne, die nur einen Durchmesser von etwa 25 Kilometern haben aber gleichzeitig mehr Masse als die Sonne, zeichnen sich durch extrem starke Magnetfelder aus. Das Magnetfeld eines AXP ist 1015 (eine 1 mit 15 Nullen) mal stärker als das Feld der Erde. Strahlenausbrüche, wie sie nun durch INTEGRAL beobachtet wurden, sind wahrscheinlich auf diese Magnetfelder zurückzuführen. Eventuell wird hier Energie freigesetzt, wenn die äussere Kruste des Neutronensterns aufbricht und es einen "Kurzschluss" der Magnetfeldlinien gibt.
Am 24.1. wird nun der INTEGRAL auf diese Quelle ausgerichtet. Wir erhoffen uns dann mehr Aufschluss, welche physikalischen Prozesse für die starken Strahlungsausbrüche verantwortlich sind.
Weitere Informationen gibt es hier:
http://isdc.unige.ch/~beckmann/german/AXP.html
Eine Zusammenfassung der bisherigen Beobachtungen im Telegrammstil, findet Ihr hier:
http://gcn.gsfc.nasa.gov/other/1154705408_2.gcn3
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Hallo Volker,
sehr interessant! Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen AXPs und Magnetaren, oder sind das nur zwei unterschiedliche Bezeichnungen für dieselben Objekte?
Gruß,
Timo
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Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen AXPs und Magnetaren, oder sind das nur zwei unterschiedliche Bezeichnungen für dieselben Objekte?
Um mir mal auf meine eigene Frage zu antworten: AXP sind sozusagen eine Unterkategorie der Magnetare. Eine weitere Unterklasse sind die so genannten Soft Gamma-ray Repeater (SGR). Uns sind bisher nur eine gute Handvoll von AXPs und SGRs bekannt.
AXP und SGR stellen demnach verschiedene Stufen im Lebenszyklus eines Magnetars dar. Magnetare "leben" ohnehin nur in der Größenordnung von 10 000 Jahren. Wenn das Magnetfeld noch sehr stark und chaotisch ist und häufig Gammastrahlen-Ausbrüche erfolgen, spricht man von SGRs. Anschließend stabilisiert sich das Magnetfeld und das Objekt wird zum AXP.
Wenn das so stimmt, verwundern mich die von Volker beschriebenen heftigen Gamma-Ausbrüche bei einem AXP etwas. Daher weitere Fragen:
- Macht man in diesem Fall, da die Quelle der Strahlung ein AXP zu sein scheint, den gleichen Mechanismus verantwortlich für die Gamma-Ausbrüche wie bei Soft Gamma-ray Repeatern?
- Durch welchen Prozess genau soll "die Kruste des Neutronensterns" aufbrechen?
- Könnten die beobachtete Gammastrahlung in dem beschriebenen Fall nicht auch durch eine Kollision mit einem anderen Objekt, möglicherweise mit einem älteren Neutronenstern, entstanden sein?
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Die NASA-Satelliten Swift und Fermi beobachten schon geraume Zeit den
30000 Lichtjahre entfernten Neutronenstern SGR J1550-5418 welcher immer wieder periodische Ausbrüche aufzeigt, so waren die letzten im Oktober 2008 registriert worden. Diese waren jedoch bescheiden gegenüber der Ausbrüche von SGR J1550-5418 in den letzten Januar-Tagen, welche nun zu einem 6-Tage-Aufzeichnungsvideo zusammengestellt wurden, zu sehen hier: http://www.nasa.gov/mov/312535main_SGR_date_overlay_640x360.mov
Hansjürgen
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Eine Gastautorin und Physikstudentin kurz vor dem Diplom erzählt uns mehr über Neutronensterne. Es gibt in Kürze noch weitere Artikel zu dem Thema:
http://www.raumfahrer.net/astronomie/sterne/neutronensterne1.shtml
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Mit dem Röntgen-Teleskop Chandra gelang es, den bisher ältesten Pulsar abzulichten, hier dargestellt in einem Bild kombiniert mit Aufnahmen des VLT im optischen Bereich:
(https://images.raumfahrer.net/up038241.jpg)
Credit: X-ray: NASA/CXC/Penn State/G.Pavlov et al.; Optical: ESO/VLT/UCL/R.Mignani et al.; Illustration: NASA/CXC/M.Weiss.
Der Pulsar PSR J0108-1431 befindet sich 770 Lichtjahre entfernt im Sternbild des Walfischs und ist so besonders, da er mit 220 Mio. Jahren der bisher älteste im Röntgenbereich entdeckte Pulsar ist. Die Rotation eines Pulsars, bei dem es sich ja im wesentlichen um einen schnell rotierenden Neutronenstern handelt, verlangsamt sich, je älter das Objekt wird. Dieses Abbremsen ist zum großen Teil auf die Dissipation der Rotationsenergie in Form von Röntgenstrahlung zurückzuführen. J0108 rotiert im Vergleich zu seinen jüngeren Kollegen schon sehr langsam, nämlich nur noch knapp einmal pro Sekunde (statt ein paar hundert mal/ Sekunde), leuchtet im Röntgenbereich aber immer noch ziemlich kräftig, was man so nicht erwartet hat.
Trotzdem wird J0108 bald "sterben", d.h. sein periodisches Röntgenlicht wird erlöschen, sodass er fortan nur noch als normaler Neutronenstern umherrasen wird.
Der weiße Pfeil auf dem Bild zeigt die Richtung an, in die sich J0108 mit rund 750.000 km/h bewegt.
http://chandra.harvard.edu/photo/2009/j0108/
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Mit dem Röntgen-Weltraumteleskop Chandra ist folgendes, wunderschönes Bild der Umgebung des nur rund 1700 Jahre alten Pulsars PSR B1509-58 gelungen. Das Bild stellt farbcodiert verschiedene Wellenlängenbereiche innerhalb des Röntgen-Spektrums das Chandra aufnehmen kann dar. Rot stellt dabei die weicheste Röntgenstrahlung an der Detektionsgrenze Chandras dar, blau repräsentiert die energiereichste Strahlung und grün liegt dazwischen.
(https://images.raumfahrer.net/up038240.jpg)
Credit: NASA/CXC/SAO/P.Slane, et al.
Sehr schön kann man an dem kreisförmigen Muster in der Bildmitte sehen, wie der Strom von Elektronen und Protonen, der vom Pulsar mit seinem extrem starken Magnetfeld ausgeht, mit dem Gas des umliegenden Nebels kollidiert und rapide abgremst wird. Die ganze sichtbare Struktur ist ca. 150 Lichtjahre groß.
http://chandra.harvard.edu/photo/2009/b1509/
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In dem Artikel zum handförmigen Röntgennebel (hier auch auf deutsch (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/07042009185546.shtml)) gibt es einen schönen Widerspruch:
Er ist nur rund 1.700 Jahre jung und 17.000 Lichtjahre von uns entfernt.
Erklärungen sind gefragt. Ich weiß die Antwort schon. ::)
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hallo erstmal ich hab gestern den bericht zu dem pulsar gelesen und mich etwas gewundert hier ein ausschnitt (Neutronensterne sind Überreste von massereichen Sternen, die ihr Leben in einer Supernova beendet haben (Raumfahrer.net berichtete kürzlich in einer zweiteiligen Artikelserie). Als PSR B1509-58 von der Größe eines ausgewachsenen Sterns auf seine heutigen 20 Kilometer Durchmesser zusammenschrumpfte, blieb sein Drehimpuls erhalten und führte zu den nun sieben Umdrehungen in der Sekunde. Das Magnetfeld des Pulsars wird auf das 15-billionenfache des Erdmagnetfelds geschätzt. Er ist nur rund 1.700 Jahre jung und 17.000 Lichtjahre von uns entfernt.)
und jetzt kommt meine frage ich hab gelesen das nichts schneller sein kann als licht. und die röntgenstrahlen die der pulsar abgibt sind doch nichts anderes als licht nur das wir es nich wahrnehemen können(mit den augen)
ist das soweit richtig?
falls ja
wie kann man dann ein objekt welches 17000lj entfernt ist auf 1700jahre alter schätzen oder bestimmen
ich mein wenn etwas 17000lj weit weg ist muss es doch min. 17000jahre alt sein damit wir licht oder strahlung von ihm messen oder empfangen können
hab ich da jetzt einen denkfahler oder ist röntgenstrahlung schneller als licht?
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Hallo chritz82 - willkommen im Raumcon-Forum! :D
Richtig, nichts kann schneller als Licht - auch Röntenstrahlung nicht.
wie kann man dann ein objekt welches 17000lj entfernt ist auf 1700jahre alter schätzen oder bestimmen
ich mein wenn etwas 17000lj weit weg ist muss es doch min. 17000jahre alt sein damit wir licht oder strahlung von ihm messen oder empfangen können
hab ich da jetzt einen denkfahler oder ist röntgenstrahlung schneller als licht?
Einen Denkfehler hast Du nicht. Ist schonmal gut, daß Du mitgedacht hast.
Möglicher Weise hast Du nur nicht ganz zu ende gedacht! ;)
Das geschätzte Alter von 1700 Jahren bezieht sich nicht auf das tatsächliche Alter, sondern auf das, was wir heute sehen.
Wir sehen heute das Licht, was sich vor 17000 Jahren auf den Weg gemacht hat und heute erst bei uns ankommt.
Das tatsächliche Alter des Objektes ist inzwischen 18700 Jahre - aber so können wir es ja nicht sehen (oder erst in weiteren 17000 Jahren).
Der Blick ins All ist immer auch ein Blick in die Vergangenheit.
Je weiter wir blicken, umso länger ist das her.
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ah okay also wird bei den alters angaben eines sterns, pulsars ect. immer der weg mit abgerechnet
danke für die antwort
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eine frage hätt ich noch:
inwieweit spielt die ausdehnung des raumes bei entfernungen dieser dimension ein rolle?
ich meine, der raum dehnt sich doch aus, und lässt die zurückgelegte strecke dehnen?
neo
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inwieweit spielt die ausdehnung des raumes bei entfernungen dieser dimension ein rolle?
Ja. Nachdem der Lichtstrahl, den wir heute sehen, losgeschickt wurde, hat sich der Raum "hinter" dem Strahl natürlich weiter ausgedehnt. Wir sehen also Objekte nicht nur so, wie sie in der Vergangenheit waren, sondern auch wo sie in der Vergangenheit waren. Bei 17.000 Jahren Reisezeit des Lichtes ist der Effekt allerdings noch zu vernachlässigen.
Wenn wir uns aber Objekte in mehreren Milliarden Lichtjahren Entfernung anschauen, ist der Effekt sehr viel deutlicher. Das Licht braucht ein paar Milliarden Jahre zu uns und damit hat der Raum Milliarden Jahre lang Zeit sich auszudehnen. Sehen wir ein Objekt in bspw. 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung, dürfte das Objekt tatsächlich inzwischen schon 30-40 Milliarden Lichtjahre entfernt sein.
Nochmal zurück zum Pulsar: Wenn man annimmt, dass Erde und Pulsar sich relativ zueinander nicht bewegen, kann man mit der Hubble-Konstante relativ leicht überschlagen, wie weit sich Erde und Pulsar in den letzten 17.000 Jahren durch Ausdehnung des Raumes voneinander entfernt haben. Ich komme dabei auf knapp 2 Billionen Kilometer, also nur ein winziger Bruchteil eines Lichtjahres und damit gegenüber dem Abstand von 17.000 Lichtjahren völlig zu vernachlässigen.
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Hallo,
der Abstand in durch Gravitation (Schwerkraft) gebundenen Systemen veraendert sich nicht durch die Ausdehnung des Weltalls. Da Sonnensystem und Pulsar sich beide in der Milchstrasse befinden, kann man also zwischen beiden Objekten nicht die Ausdehnung des Weltalls feststellen. Sonst wuerden ja Galaxien im Laufe der Zeit immer groesser werden.
Nicht einmal in der lokalen Galaxiengruppe beobachtet man den 'Hubble-flow' - man kann also nicht die Hubblekonstante mit Hilfe der Andromedagalaxie bestimmen. Dazu muss man auf kosmologischen Entfernungen messen.
Gruss
Volker
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Astronomen ist es gelungen zu beobachten, wie ein Pulsar durch Interaktionen mit seinem Begleitstern so stark in seiner Drehung beschleunigt wurde, dass es sich nun um einen Millisekunden-Pulsar handelt, der fast 600 mal in der Sekunde um seine Achse rotiert.
Da Pulsare während ihrer Lebenszeit große Mengen an Energie abstrahlen, wird ihre Rotationsgeschwindigkeit theoretisch im Laufe der Zeit immer langsamer. Da man aber alte Pulsare gefunden hat, die sich sehr schnell drehen, musste es einen Mechanismus geben, der die Pulsare in ihrer Rotation weiter beschleunigen kann. Diesen Mechanismus scheint man nun identifiziert zu haben: Der Pulsar zieht Materie von seinem Begleitstern ab, die sich zu einer Akkretionsscheibe formt und den Pulsar beschleunigt.
Dieser Prozess scheint sehr schnell vonstatten zu gehen, da sich in diesem speziellen Fall die Akkretionsscheibe innerhalb von wenigen Jahren (!) wieder aufgelöst hatte und den Pulsar offensichtlich erheblich beschleunigt hatte.
http://www.astronomynow.com/090522Millisecondpulsarmysterysolved.html
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Hallo,
ich verstehe gerade nicht, wie die Materie aus der Scheibe zu der Beschleunigung führen soll, einfach durch Drehimpulserhaltung? Wird also der Drehimpuls der rotierenden Materie aus der Scheibe in den Stern mit "hinein" genommen?
Ich dachte immer der Drehimpuls einer kollabierenden Akkretionsscheibe ihren Drehimpuls durch orthogonale Jets abgibt.
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Wird also der Drehimpuls der rotierenden Materie aus der Scheibe in den Stern mit "hinein" genommen?
So würde ich es verstehen. Die Materie stürzt ja auch tatsächlich (wahrscheinlich) irgendwann in/auf den Neutronenstern. Aber das ist vielleicht gar nicht notwendig. Das Material, das zur Akkretionsscheibe wird, bringt ja schon "von Haus aus", also durch die Rotation des Begleitsterns einen Drehimpuls mit. Dieser wird zum einen durch Reibung von Innen nach Außen umverteilt und durch Jets, wie du sagst, abgegeben. Eventuell stürzt gar kein Material aus der Scheibe auf den Pulsar, sondern wird fast vollständig durch die Jets verteilt. Trotzdem scheint noch ein Teil des Drehimpulses übrig zu bleiben, der auf den Neutronenstern übergeht.
Eigentlich schon wieder unvorstellbar! Welche Energien notwendig sind, um ein Objekt mit der Masse der Sonne von einigen Umdrehungen pro Sekunde auf mehrere hundert oder gar tausend Umdrehungen/Sekunde zu beschleunigen!
Was mir aber noch völlig unklar ist, ist wie die Akkretion bzw. der Materiefluss vom Begleitstern zum Neutronenstern zum Stoppen kommt und warum sie anscheinend sogar wieder einsetzen kann. Wenn dem so ist, müsste es ja eine Reihe von Systemen geben, die in relativ kurzen Zeitabständen zwischen den Modi "Low-mass X-rax Binary (LMXB)" und "Millisekunden-Pulsar" switchen. Die bisher bekannten Millisekundenpulsare haben aber keine Begleitsterne. Wurde in diesen Fällen der Begleitstern schon komplett evaporiert?
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Moin,
habe leider keine Zeit diese Beiträge aufzudröseln, da sie aber hier rein passen gebe ich die Links auf >>> http://www.astron.nl/astronomy-group/people/joeri-van-leeuwen/main/persberichten/j1023/j1023 und http://heasarc.gsfc.nasa.gov/docs/swift/results/bs9mon/bs_ind.php?number=71
Jerry
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Hallo zusammen,
die von Jerry gepostete Meldung ist ja mal interessant...
Das National Radio Astronomy Observatory hat dazu noch einige Informationen bekannt gegeben. Durch die Entdeckung des Doppelsternsystems J1023 in ca. 4000 Lichtjahren Entfernung kann vermutlich die enorm hohe Rotationsgeschwindigkeit einiger Pulsare erklärt werden. Pulsare sind ein mögliches Endprodukt eines Sternenlebens, auch bekannt als Neutronensterne. Aufgrund großer Magnetfelder werden die ausgesendeten Radiosignale in engen Strahlen gebündelt. Aufgrund der Eigenrotation erscheinen Neutronensterne für einen festen Beobachter daher wie ein Leuchtturm in den Weiten des Alls. Überlicherweise rotieren Pulsare einige Male pro Sekunde, einige wenige haben auch Umdrehungsdauern von einigen Sekunden.
Im System J1023 wurde nun ein Millisekunden-Pulsar mit einer Umlaufzeit von einigen Millisekunden entdeckt. Die hohe Drehgeschwindigkeit wird vermutlich nun dann erreicht, so vermuten Astronomen der McGill-University in Montreal, wenn sich der Neutronenstern in einem Doppelsternsystem befindet, in dem Material vom Systempartner auf den Neutronenstern übergeht und diesen so beschleunigt. Das Material sammelt sich zunächst in einer Akkretionsscheibe um den Pulsar. Solange diese Scheibe besteht, sollte man im Radiobereich keine Signale registrieren können, so die Theorie. Erst wieder, wenn die Scheibe nicht mehr besteht, also kein Material mehr auf den Neutronenstern fällt, sind die Radiosignale wieder detektierbar.
Diese Verhalten soll nun an J1023 im Jahre 2007 bei einer Himmelsdurchmusterung am Green-Bank-Radioteleskop (GBT) festgestellt worden sein. Bei J1023 handelt es sich um einen wie oben beschriebenen Millisekunden-Pulsar, der erstmals 1998 mit dem Very Large Array beobachtet wurde. Nach abermaliger Untersuchung 2 Jahre später (2000) fand man eine Akkretionsscheibe um den Neutronenstern, die wiederum 2 Jahre später (2005) verschwunden war. 2007 dann zeigten Beobachtungen am GBT, dass es sich bei J1023 wirklich um einen Millisekunden-Pulsar handelt, mit 592 Umdrehungen pro Sekunde.
Inzwischen ist J1023 von verschiedenen Radioteleskopen untersucht worden. Sein Begleiter schein ein sonnenähnlicher Stern zu sein, der etwas die Hälfte der Sonnenmasse besitzt und den Neutronenstern in etwas weniger als 5 Stunden umrundet. Laut einer Mitteilung vom National Radio Astronomy Observatory ist J1023 genau das passende Verbindungsstück zwischen LMXB und Pulsar. Ein LMXB ist ein Low-mass X.Ray Binaires-System, ein Röntgendoppelstern mit niedriger Masse, die auch schnell rotierende Neutronensterne enthalten, die jedoch keine Radiostrahlung emittieren.
In den nächsten Wochen sollen weitere Beobachtungen des Systems dessen Geheimnisse entlocken und das anscheinend einmalige kosmische Laboratorium studieren.
Quelle: National Radio Astronomy Observatory (http://www.nrao.edu/pr/2009/mspulsarbirth/)
Hat jemand von euch eine Ahnung, in welcher Größenordung sich die Magentfelder befinden, welche die Radiostrahlen bündeln, sodass der "Leuchtturmeffekt" auftritt?
Ich bin gespannt, welche neuen Erkenntnisse die weiteren Beobachten bringen werden...
Grüße,
Olli
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Hat jemand von euch eine Ahnung, in welcher Größenordung sich die Magentfelder befinden, welche die Radiostrahlen bündeln, sodass der "Leuchtturmeffekt" auftritt?
Hallo Olli,
die magnetische Flussdichte oder Feldstärke für das Magnetfeld eines Pulsars bewegt sich im Bereich von 1012-1013 Gauss oder in SI-Einheiten ausgedrückt 108 bis 109 Tesla.
Die Flussdichte kann in Magnetaren sogar noch um Größenordnungen höher werden, bis hin zu 1013 T. Allerdings muss man da unterscheiden zwischen Magnetfeldern in und außerhalb des Objekts. Im Inneren werden höhere Flussdichten erreicht.
1013 muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 10 Billionen Tesla!
Zum Vegleich:
Erdmagnetfeld in Deutschland: 0,0005 Tesla
Durchschnittlicher Sonnenfleck: 0,25 T
Kernspintomograph: bis 3 T
Stärkste im Labor erzeugte Flussdichte: 45 T
Für einige Picosekunden im Labor erzeugte Flussdichte: 34.000 T
Gruß,
Timo
Quelle der Vergleichsbeispiele: http://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_(Einheit) (http://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_(Einheit))
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Im August 2008 erreichte die Strahlung eines Magnetar-Outbursts die Erde. Quelle war der bis dahin unbekannte Magnetar SGR 0501+4516, dessen Entfernung auf rund 15.000 Lichtjahre geschätzt wird.
Das Ereignis löste durch einen automatischen Sensor einen Beobachtungsalarm auf dem Gamma-Weltraumteleskop SWIFT der NASA aus. Zwölf Stunden später wurde das Röntgen-Weltraumteleskop XMM-Newton der ESA auf den Magnetar ausgerichtet. Nach weiteren 5 Tagen detektierte das Gamma-Weltraumteleskop INTEGRAL, ebenfalls ESA, eine 10 Tage währende Strahlungsspitze im harten Röntgenbereich, jenseits des Beobachtungsspektrum XMM-Newtons - etwas was nie zuvor beobachtet wurde.
Der gesamte Ausbruch dauerte etwas mehr als 4 Monate und war immer wieder von kleineren Ausbrüchen begleitet. Während solch eines Ausbruchs erreicht laut ESA trotz der gewaltigen Entfernung etwa soviel Energie die Erde, wie bei einer Sonneneruption.
Produziert werden diese Magnetar-Ausbrüche durch Rekonfigurationsprozesse des extremen Magnetfelds des Objekts. Zur Größenordnung der Magnetfelder siehe den Post oben. Während dieser Refkonfigurationen wird Materie aus dem Inneren des Magnetars an die Oberfläche befördert und vulkanartig freigesetzt. Man beachte: Es handelt sich um einen Neutronenstern, also um exotische Materie mit extremer Dichte!
Die ausgestoßene Materie beeinflusst ihrerseits wieder das Magnetfeld, was zu erneuter Energiefreisetzung führt. Dies war es wahrscheinlich, was zu dem Röntgen-Transienten führte, den INTEGRAL beobachtete.
SGR 0501+4516 ist erst der fünfzehnte Magnetar, der bisher entdeckt wurde. Es handelt sich um einen Soft-Gamma ray Repeater (SGR), den 6. entdeckten. Die anderen 9 bekannten Magnetare in unserer Galaxie sind so genannte Anomalous X-Ray Pulsars (AXPs).
Anmerkung: Ich wollte eigentlich zu den Wikipedia-Seiten zu SGRs und AXPs verlinken, weil ich nicht davon ausgehe, dass es sich bei diesen Begriffen um Allgemeinwissen handelt, und musste mit Erschrecken feststellen, dass es zu beiden keine deutschen Wiki-Artikel gibt. Ist das nicht traurig?
Also, wenn jemand von euch bei Wikipedia unterwegs ist...
http://www.esa.int/esaSC/SEMLEDQORVF_index_0.html
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Moin,
(http://www.physics.usyd.edu.au/~ncy/g315/molonglo_s.gif)
Bild: University of Sydney Molonglo Observatory Synthesis Telescope / Supernova-Überrest *SNR G315.9-0.0*, eine kreisförmige Schale mit einem geraden Griff. Der Neutronenstern war im Zentrum der Pfanne geboren und zieht jetzt mit mehr als 300 Km/s durch das interstellare Medium und dreht sich dabei 16 Mal/s um die eigene Achse.
(http://www.physics.usyd.edu.au/~ncy/g315/atca_6cm_s.gif)
Bild: University of Sydney Molonglo Observatory Synthesis Telescope / An der Spitze des Pfannenstils ist PSR J1437-5959, der alle 61 Millisekunden eine eng gebündelte Radiostrahlung abstrahlt die bei jeder Umdrehung des Pulsars die Erde streift.
Hier der Preprint: Out of the frying pan: a young pulsar with a long radio trail emerging from SNR G315.9-0.0 (http://smiliestation.de/smileys/Schilder/13.gif) (http://arxiv.org/abs/0908.2421)
(https://images.raumfahrer.net/up038238.jpg)(https://images.raumfahrer.net/up038239.jpg)
Jerry
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Moin,
es gibt noch andere Pulsare mit Griff.
(https://images.raumfahrer.net/up038237.jpg)
Diese Bilder sind Teil einer Serie von 13 Bildern über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren.
Bild: NASA / CXC / PSU / G.Pavlov et al.
Der *Vela-Pulsar*, Sternbild Segel des Schiffs, ~ 1.000 Lj. ist ein Überrest einer Supernova von vor 11.000 Jahren. Seine Rotationsdauer beträgt 89 ms bei einer Zunahme von 10,7 ns pro Tag. Der Jet wird ein halbes Lichtjahr lang.
Auf der Chandra-Seite gibt es einen kurzen, aber interessanten Film über die Bewegungen des Jets >>> Chandra X-ray Movie of Vela Pulsar Jet (http://chandra.harvard.edu/photo/2003/vela_pulsar/animations.html)
Jerry
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Nach dem NASA´s FERMI-Teleskop ein Jahr erfolgreiche Arbeit aufzeigen kann, veröffentlichte NASA diese Aufnahme eines Pulsars:
http://www.nasa.gov/mov/365530main_Vela_Pulsar_in_Gamma_Rays_640x360_ipod.mov
Mehr darüber auch hier: http://www.nasa.gov/mission_pages/GLAST/main/index.html#at
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Wahnsinn! :D
Das sind wirklich tolle Aufnahmen von Fermi - hätte nicht gedacht, dass man das "Blitzen" eines Pulsars so gut darstellen kann, vor allem im Gammaspektrum! Die bläulichen Lichtblitze im Video repräsentieren laut NASA Gammastrahlung im GeV-Bereich, milliardenmal energiereicher als sichtbares Licht.
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Moin,
in Chandra Images by Date: 2009 ist jetzt eine Aufnahme (6 pointings from Sept 13 - Oct 20, 2006
Observation Time: 142 hours) von der SN G292.0+1.8 zu sehen.
(https://images.raumfahrer.net/up038236.jpg)
Bild: NASA / CXC / Penn State / S.Park et al.
G292.0+1.8 ist ~ 20.000 Lj von der Erde entfernt. Das Bild zeigt ein sich schnell ausdehnendes stellares Trümmerfeld, das außer Sauerstoff auch noch Elemente wie Neon und Silizium enthält. Alle diese Elemente entstanden durch Fusionsprozesse im Inneren des Sterns bevor dieser vor etwas 1.000 Jahren zur SN wurde.
Der vom Zentrum leicht versetzte Pulsar ist von der Explosion übriggeblieben. Astronomen meinen, dass der Pulsar eigentlich im Zentrum der SN entstanden ist, das könnte seine jetzige Position durch einen Rückstoßeffekt aufgrund der unsymmetrischen Explosion erklären. Der Pulsar ist von einer undurchsichtigen Wolke aus Staubpartikeln umgeben. Es ist aber ein nach unten verlaufender Jet zu sehen, der vermutlich parallel zur Drehachse des Pulsars verläuft.
Unter More Images / Animation & Videoine ist auf der Chandra-Seite eine kurze Animation zu sehen (rechte Leiste)
>>> (http://www.planet-smilies.de/computer/computer_025.gif) (http://chandra.harvard.edu/photo/2007/g292/)
Jerry
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Mit dem FLAMES-Spektrographen des VLT wurde der Sternhaufen Westerlund 1 ins Visier genommen. Dabei hat man einen Magnetar gefunden, den es eigentlich nicht geben dürfte. Es lässt sich nämlich anhand des Alters des Sternhaufens nachweisen, dass der Vorläuferstern dieses Magnetars mindestens 40 Sonnenmassen gehabt haben muss. Nach klassischer Theorie sollte ein Stern ab 25 Sonnenmassen aber zu einem schwarzen Loch kollabieren. Jetzt sucht man nach einer Theorie, die einen Massenverlust dieses Sterns vor der Supernova beschreibt, die den Stern unter die 25 Sonnenmassen-Grenze gebracht hat, die für die Grenze zwischen Neutronensternen/Schwarzen Löchern angenommen wird. Möglich ist, das in einem Doppelsternsystem dem Magnetar-Vorläufer so viel Masse entzogen wurde.
Quelle: ESO (http://www.eso.org/public/germany/news/eso1034/)
mfg websquid
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Astronomen haben mit dem Robert C Byrd Green Bank Telescope (GBT), einem Radioteleskop mit einer 110 m x 100 m Radioschüssel in Pocahontas County in West Virginia, den bisher massereichsten Neutronenstern entdeckt.
Der Pulsar bringt es laut den Messungen auf zwei Sonnenmassen. PSR J1614-2230, so die Designation des Pulsars, rotiert 317 mal in der Sekunde und befindet sich ca. 3000 Lichtjahre entfernt. Ermöglicht wurde die Massebestimmung durch die Anwesenheit eines Weißen Zwergen, der zusammen mit dem Pulsar ein Binärsystem bildet. Glücklicherweise ist die Bahnebene des Systems so ausgerichtet, dass der Weiße Zwerg den Pulsar gelegentlich verdeckt. Da die Strahlung des Pulsars ebenfalls in unsere Richtung gesendet wird, ließ sich auf Grund des Shapiro-Effekts (http://de.wikipedia.org/wiki/Shapiro-Verz%C3%B6gerung) die Masse des Weißen Zwergen bestimmen. Aus dieser lässt sich mit Kepler (hier: der Astronom, nicht die Sonde ;)) wiederum die Masse des Neutronensterns bestimmen.
Dass es so schwere Neutronensterne gibt, bedeutet für die Modelle, mit denen das Innere eines Neutronensterns verstanden werden soll, einige Einschränkungen. Auch untermauert die Entdeckung die These, dass Kollisionen von massereichen Neutronensternen für extrem kurze Gamma-ray Bursts (GRBs) verantwortlich seien.
Quelle (mit erklärenden Videos): http://www.nrao.edu/pr/2010/bigns/
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Hallo
Ich habe mal zwei Fragen zu Soft Gamma Repeatern(SGR) und anormalen Röntgenpulsaren(AXP)
Haben Diese auch Radiojets an den Polen?
Wie bei normalen Radiopulsaren?
Und rotieren AXPs und SGR schneller oder langsamer als normale Pulsare?
LG René
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1. Haben Diese auch Radiojets an den Polen?
2. Und rotieren AXPs und SGR schneller oder langsamer als normale Pulsare?
1. Wahrscheinlich schon. Allerdings hat man noch keinen Magnetar (AXPs und SGRs sind wahrscheinlich Magnetare) gefunden, von dem periodische Radiostrahlung ausgeht. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, da man bisher nur sehr wenige Magnetare (weniger als zwei Dutzend) kennt und die Wahrscheinlichkeit daher recht gering ist, dass ein Radiostrahl genau in unsere Richtung leuchtet. Dies wird noch unwahrscheinlicher, da:
2. Magnetare, soweit bekannt, langsamer als Pulsare rotieren (obwohl es einen Überschneidungsbereich gibt). Je länger die Rotationsperiode, desto schmaler wird der Radiokegel.
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Hallo Kreuzberga
Je länger die Rotationsperiode, desto schmaler wird der Radiokegel.
Hast du dazu einen Link oder Artikel.
Ich hätte genau das Gegenteil erwartet.
also je kürzer die Periode desto schmaler der Radiokegel.
Gruß
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Ja, aber nur auf Englisch (http://arxiv.org/PS_cache/astro-ph/pdf/0406/0406133v3.pdf). ;) (S. 34)
Warum es diese inverse Beziehung zwischen Rotationsperiode und Strahlbreite gibt, kann ich dir leider nicht erklären. Kann da wer helfen?
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Könnte es sein, dass aufgrund der höheren Rotationsperiode der Raumbereich, der vom Strahl überstrichen wird pro Zeiteinheit einfach kleiner ist?
Das würde es für uns so aussehen, als wäre der Jet schmaler.
Oder ist das zu einfach gedacht?
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Hm, wieso sollte der überstrichene Raumbereich pro Zeiteinheit kleiner sein, je höher die Rotationsperiode ist?
Außerdem: Es scheint wirklich eine Veränderung der inneren geometrischen Struktur des Strahls zu geben, je schneller der Pulsar rotiert. Bei langsamen Pulsaren scheinen wir nur den Kernstrahl abzubekommen. Bei schnellen Pulsaren bildet sich um diesen Kernstrahl eine Randzone, womit die Strahlbreite insgesamt größer wird - und die Radioemissionen komplexer.
Ich vermute, dass bei sehr hohen Rotationsgeschwindigkeiten die magnetischen Feldlinien dermaßen verzerrt werden, dass sich kein so schön einheitlicher Strahl mehr herausbilden kann.
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Hm, wieso sollte der überstrichene Raumbereich pro Zeiteinheit kleiner sein, je höher die Rotationsperiode ist?
Stimmt, der Gedanke war blödsinn ;) Habe mir kurz vorgestellt, was beim Rotieren mit dem Strahl passiert und kam irrtümlich auf diesen Gedanken - ein bisschen absurd ist er...
Ich vermute, dass bei sehr hohen Rotationsgeschwindigkeiten die magnetischen Feldlinien dermaßen verzerrt werden, dass sich kein so schön einheitlicher Strahl mehr herausbilden kann.
Vielleicht taucht der Pulsar bei einer derartige schnellen Rotation unter den Magnetfeldlinien hindurch, wobei es zu der Verzerrung kommt. Dabei könnten die Feldlinien auch abreißen und durch Rekonnektion die Magnetfeldstruktur ändern.... mhhh...
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Hallo Kreuzberga
In deinem Link steht nichts davon. :-[
Je länger die Rotationsperiode, desto schmaler wird der Radiokegel
Da ist nur das Pulsar HRD abgebildet.
Dort kann man entnehmen.
Je länger die Rotationsperiode dauert, desto länger dauert auch der Puls der uns erreicht.
Was eigendlich auch zu erwarten ist, weil der Radiokegel länger braucht um an uns vorüberzuziehen.
Ach und dass bei SGR und AXP keine Radiopulse beobachtet wurden habe ich auch gefunden.
Habe ich auch schon so vermutet. ;)
LG René
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René, wenn du nach Quellen fragst, lies sie dir doch auch durch. Ich bezog mich was die Strahlbreite angeht auf:
Long-period pulsars tend to
have narrower beams (<1 deg), effectively reducing the chances that their beams will cross our line-of-sight.
Wie gesagt, Seite 34. Warum das so ist, darüber haben Olli und ich hier spekuliert.
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Sorry ich hatte die Seitenangabe nicht gesehen und deshalb den ganzen Text lesen müssen.
Dabei habe ich wohl den einen Satz überlesen. :-[
Danke für deine Mühe
Gruß René
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Vielleicht taucht der Pulsar bei einer derartige schnellen Rotation unter den Magnetfeldlinien hindurch, wobei es zu der Verzerrung kommt. Dabei könnten die Feldlinien auch abreißen und durch Rekonnektion die Magnetfeldstruktur ändern.... mhhh...
Hallo Olli,
was meinst du genau mit "unter den Feldlinien hindurchtauchen"? Die Radioemissionen entstehen ja in der Region, wo die Feldlinien an den Polen in den Neutronenstern eindringen und zwar im Fall von Radiopulsaren kontinuierlich. Durch diese kontinuierliche Abstrahlung glaube ich nicht so richtig an Rekonnektionsereignisse. Wir haben es hier ja mit Synchtrotronstrahlung zu tun, die entsteht, wenn das rotierende Magnetfeld durch umliegendes ionisiertes Gas streicht. Dabei folgt die Richtung der Radioabstrahlung der Richtung der Feldlinien.
Ein einfaches Modell für die Strahlverbreiterung bei schnellerer Rotation wäre, dass die Feldlinien an den Polen in einem flacheren Winkel auf die Neutronensternoberfläche treffen, wenn das Objekt schneller rotiert. Bei langsamer Rotation (einige Sekunden pro Umdrehung) treffen die Feldlinien noch fast senkrecht auf die Polarregion, daher die geringe Strahlbreite. Rotiert das Objekt schneller, wird die klassische Dipolkonfiguration verzerrt und die Feldlinien quasi nach hinten gezogen. Oder ist das auch zu einfach gedacht?
Gruß Timo
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Hallo,
auch einige SGRs und AXPs haben gepulste Radioemission.
Eine Verbindung benachbarter Magnetfeldlinien (magnetic reconnection) entsteht wenn die Neutronensternoberflaeche aufbricht und sich verschiebt. So wird Energie frei, die in den Magnetfeldern gespeichert ist und es gibt einen Strahlungsausbruch, wie z.B. in 1E 1547.0-5408:
http://isdc.unige.ch/~beckmann/german/AXP.html (http://isdc.unige.ch/~beckmann/german/AXP.html)
Einen neueren Uebersichtsartikel zum Thema gibt es von Sandro Mereghetti aus dem Jahre 2008:
http://fr.arxiv.org/abs/0804.0250 (http://fr.arxiv.org/abs/0804.0250)
Gruss,
Volker
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Hallo Volker
auch einige SGRs und AXPs haben gepulste Radioemission
Im Artikel von Kreuzberga steht aber was anderes.
Despite deep, sensitive radio observations of most magnetar candidates, no
persistent radio emission has been detected from any SGR or AXP
Also keine Radiostrahlung bei SGR und AXP
Oder ich habs falsch übersetzt :-\
Gruß René
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auch einige SGRs und AXPs haben gepulste Radioemission
Im Artikel von Kreuzberga steht aber was anderes.
Tja, ist aber so. Wir haben gerade dieses Jahr einen Artikel dazu veroeffentlicht, daher fiel mir das hier im Forum auf. Siehe
http://fr.arxiv.org/abs/0912.0290 (http://fr.arxiv.org/abs/0912.0290)
1E 1547.0-5408 und XTE J1810-197 sind beides anomalous X-ray pulsars (AXPs) und haben gepulste Radioemission.
Gruss,
Volker
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Hallo Volker
Ich kann nichts von regelmäßigen Radiopulsen finden
Ich habe noch einen weiteren Artikel
http://arxiv.org/abs/astro-ph/0310665 (http://arxiv.org/abs/astro-ph/0310665)
da steht aber auch nichts
Nur was von photonen-index ~4
Weißt du was das heißt ?
Was mich zu den beiden AXP´s interessieren würde wäre,
Welche Strahlung haben die unregelmäßigen Ausbrüche
Ist das im Verhältnis zu anderen AXP eher langwelligere oder kurzwelligere Strahlung ?
Meine Frage klingt jetzt etwas komisch aber es ist für mich interessant zu wissen
Gruß
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rene, wenn du den kompletten Artikel auf arxiv lesen willst, musst du auf „PDF" klicken. Der Link ist dieser hier:
http://fr.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0912/0912.0290v1.pdf (http://fr.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0912/0912.0290v1.pdf)
Das andere ist nur die Zusammenfassung.
mfg websquid
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achso wußte ich nicht :o
nadann werd ich mal nachlesen
mfg René
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Ich habe was gefunden
Pulsed radio emission appeared about
three days after the major activity episode
Das soll wohl bedeuten, dass die Radiopulse nur 3Tage nach dem Ausbruch angehalten haben.
Das war jetzt das einzige was mir im Text aufgefallen ist.
Ich muss aber zugeben dass mein Englich nicht alzu gut ist und sich der Text nicht übersetzen läßt.
Es könnte also sein dass ich was übersehen habe.
Liebe Grüße
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Nur was von photonen-index ~4
Weißt du was das heißt ?
Das heisst, dass das Spektrum sehr steil zu hoeheren Energien hin abfaellt. Wenn Du um einen Faktor zehn hoeher in Energie (oder Frequenz) gehst, vermindert sich der Fluss (z.B. in Photonen pro Einheitsflaeche pro Zeiteinheit pro Energieeinheit) um einen Faktor 104 = 10000.
Was mich zu den beiden AXP´s interessieren würde wäre,
Welche Strahlung haben die unregelmäßigen Ausbrüche
Ist das im Verhältnis zu anderen AXP eher langwelligere oder kurzwelligere Strahlung ?
Nein, soweit ich weiss, sehen die Ausbrueche aehnlich aus (es ist aber auch jeder Ausbruch wieder anders in Intensitaet, Laenge, Spektrum...). Nun sind die Ausbrueche aber auch nicht so haeufig und manchmal schaut auch gerade kein Satellit in die richtige Richtung. Die Statistik ist also noch nicht so umwerfend.
Gruss,
Volker
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Pulsed radio emission appeared about
three days after the major activity episode
Das soll wohl bedeuten, dass die Radiopulse nur 3 Tage nach dem Ausbruch angehalten haben.
Nein, die Radiopulse sind erst drei Tage nach dem Gammastrahlungsausbruch aufgetreten. Also erst kam der Ausbruch im Roentgen/Gammabereich, und drei Tage spaeter konnte gepulste Radiostrahlung gemessen werden.
Das war jetzt das einzige was mir im Text aufgefallen ist.
Naja, wenn Du nicht mal eine Viertelstunde auf den Artikel verwendest wundert mich das nicht.
Gruss,
Volker
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Hallo Volker
Ich habe mal noch eine andere Frage zu Magnetaren.
Hat man das starke Magnetfeld von Magnetaren schon einmal direkt gemessen oder vermutet man nur wegen der Strahlungsausbrüche dass es 1000mal stärker ist als das von Pulsaren?
LG René
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"direkt messen"? Was soll das sein?
Wir sehen doch nur, was auf der Erde ankommt und schließen daraus auf Prozesse die zur Entstehung des hier Gemessenen beigetragen haben können/sollen.
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Ich meinte damit den Zemann Effekt oder sowas in der Art
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Hat man das starke Magnetfeld von Magnetaren schon einmal direkt gemessen oder vermutet man nur wegen der Strahlungsausbrüche dass es 1000mal stärker ist als das von Pulsaren?
Bei Pulsaren kann man das Magnetfeld direkt aus den Zyklotronlinien im Roentgenspektrum bestimmen.
In Magnetaren, die ja auch isolierte Neutronensterne sind, also keinen Begleiterstern haben von dem sie Materie abziehen koennen und so zusaetzlich emittieren, ist die Energieabstrahlung 'rotation powered'. Hier geht die Argumentationskette fuer ein starkes Magnetfeld in etwa so:
Man misst hier die Rotationsgeschwindigkeit und auch das Abnehmen der Rotationsgeschwindigkeit. Aus diesem Abbremsen kann man ableiten wie viel Energie frei wird, und was fuer ein Magnetfeld vorhanden sein muss, um dieses Abbremsen zu erklaeren.
Zum Weiterlesen empfehle ich da Thompson & Duncan (1996):
http://cdsads.u-strasbg.fr/full/1996ApJ...473..322T (http://cdsads.u-strasbg.fr/full/1996ApJ...473..322T)
Gruss,
Volker
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Danke für deine Antwort und deinen Artikel
Ich muss aber zugeben, der Artikel ist zu hoch für mich. ???
Wenn man ihn wenigstens übersetzen könnte aber das geht bei diesen Texten nicht. Schade
Naja ich glaub dir auch so. :)
In Magnetaren, die ja auch isolierte Neutronensterne sind, also keinen Begleiterstern haben von dem sie Materie abziehen koennen und so zusaetzlich emittieren, ist die Energieabstrahlung 'rotation powered'.
Bedeutet das: es gibt keine Magnetare in Doppelsternsystemen?
LG René
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Bedeutet das: es gibt keine Magnetare in Doppelsternsystemen?
Man kennt ja noch nicht so viele Magnetare, aber die kommen tatsaechlich nicht in Doppelsternen vor. Dazu muss man sagen, dass das ja sehr junge Neutronensterne sind (das weiss man, weil sie sehr schnell rotieren und diese Rotation mit der Zeit abnimmt), da ist die Supernova also noch nicht lange vorbei. Es ist also unwahrscheinlich, dass sich ein Magnetar durch Einfang eines anderen Sterns in einem Doppelsternsystem befindet. Gibt aber natuerlich die Moeglichkeit, dass ein Doppelsternsystem eine Supernova ueberdauert, ist aber doch wohl eher selten.
Also: bisher sind alle Magnetare isolierte Neutronensterne.
Gruss,
Volker
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Hallo Volker
Du kennst dich sehr gut aus mit Neutronensternen :)
Beschäftigst du dich beruflich damit?
Ich habe gleich mal noch eine Frage dazu.
Rötgendoppelsterne können ja auch als kompakte Komponente ein stellares SL(Mikro Quasar) haben.
In vielen Darstellungen haben solche Objekte Jets.
Sind diese Jets mit denen von Pulsaren vergleichbar?
Also senden die auch Radiostrahlung aus?
Oder gibt es bei stallaren SLs keine Jets?
Gruß
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Du kennst dich sehr gut aus mit Neutronensternen :)
Beschäftigst du dich beruflich damit?
Ja, aber mein eigentliches Fachgebiet sind aktive Galaxienkerne und Satellitenbeobachtungen im Roentgen und Gammabereich.
Rötgendoppelsterne können ja auch als kompakte Komponente ein stellares SL (Mikro Quasar) haben.
In vielen Darstellungen haben solche Objekte Jets.
Sind diese Jets mit denen von Pulsaren vergleichbar?
Die Pulsare haben ja keine Jets (also keinen Partikelstrom der vom Objekt ausgeht), sondern deren elektromagnetische Strahlung ist scheinbar gebuendelt. Das kommt wahrscheinlich daher, dass Elektronen und Protonen auf das starke Magnetfeld treffen und so Synchrotronstrahlung emittieren. Der Begriff 'jet' bezeichnet aber eher einen Materiestrom, also z.B. Elektronen oder Protonen oder beides. Auch hier gibt es Synchrotronstrahlung, denn der Materiejet wird von einem Magnetfeld gebuendelt mit dem die geladenen Teilchen wechselwirken. Diese Jets und die Synchrotronstrahlung kann man direkt beobachten (z.B. in Radiogalaxien aber auch bei Mikroquasaren in der Milchstrasse). Die elektromagnetische Strahlung von Pulsaren wechselwirkt aber natuerlich nicht mit den Magnetfeldern, da Photonen keine Ladung haben.
Gruss,
Volker
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Hi
Ich hab mal gelesen dass stellare SL´s kein starkes Magnetfeld besitzen.
Wie kommt dann der Partikelstrom zustande? Ich dachte immer die Partikel werden vom Magnetfeld fokusiert.
Ich mein ja nur: weil Pulsare ja ein starkes Magnetfeld besitzen. Gerade die sollten dann doch besonders schöne Materiejets besitzen.
mfG René
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Ich hab mal gelesen dass stellare SL´s kein starkes Magnetfeld besitzen.
Wie kommt dann der Partikelstrom zustande?
Kein so starkes wie der Magnetar, und es sieht auch anders aus. Der Jet entsteht in der Naehe des zentralen Schwarzen Lochs in der Akkretionsscheibe. Das ist aber ziemlich komplex, Jettheorie, das moechte ich jetzt hier nicht ausbreiten.
Ich dachte immer die Partikel werden vom Magnetfeld fokusiert.
Ja, werden sie auch im Jet.
Gerade die sollten dann doch besonders schöne Materiejets besitzen.
Warum? Dazu benoetigt es ja einer Kraft die die Materie vom Objekt wegbeschleunigt. Im Fall des Schwarzen Lochs ist das wahrscheinlich die Akkretionsscheibe die heiss ist und so einen starken Teilchenwind erzeugt, der dann durch das Magnetfeld gebuendelt wird. Im Fall des isolierten Neutronensterns gibt es keine Akkretionsscheibe. Teilchen fallen also eventuell entlang der Magnetfeldlinien auf den Stern, aber von dort kommen sie dann schlecht weg. Ein Neutronenstern ist zwar nicht so kompakt wie ein schwarzes Loch, aber mit einer Sonnenmasse innerhalb einer Kugel von 10-15 Kilometern gibt es Schwierigkeiten, von dort wieder Partikel auf Fluchtgeschwindigkeit zu bringen.
Gruss,
Volker
[/quote]
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Hallo Volker,
kannst du eventuell was zu dem Zusammenhang zwischen Rotationsgeschwindigkeit und Strahlbreite der Radiokegel bei Pulsaren sagen?
Wir hatten ab hier schonmal darüber diskutiert:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=648.msg163666#msg163666 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=648.msg163666#msg163666)
Gruß Timo
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Mich würde dazu noch interessieren
Welchen Unterschied in der Strahlung zwischen engem und breitem Kegel gibt es?
mfG
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kannst du eventuell was zu dem Zusammenhang zwischen Rotationsgeschwindigkeit und Strahlbreite der Radiokegel bei Pulsaren sagen?
Nein, wo habt Ihr das her? Das Pulsprofil (das sagt ja im Grunde etwas ueber die Groesse des Strahlungskegels im Vergleich zur Rotationsgeschwindigkeit und Oberflaeche des Neutronensterns aus) ist recht komplex und nicht nur abhaengig von der Energie, bei der man beobachtet, sondern veraendert sich auch mit der Zeit.
Welchen Unterschied in der Strahlung zwischen engem und breitem Kegel gibt es?
Die beobachtete Pulsbreite ist groesser wenn der Strahlungskegel groesser ist.
Uebrigens, hier war irgendwo die Annahme, dass die Magnetfeldachse mit der Rotationsachse zusammenfaellt. Das ist wahrscheinlich nicht der Fall. Im Gegenteil, die Tatsache, dass Pulsare blinken, deutet darauf hin, dass das Magnetfeld eine deutlich andere Achse hat. Waehrend der Neutronenstern rotiert (unwahrscheinlich, dass der stark praezessiert, also nehmen wir mal an der dreht sich ohne Praezession) und die Magnetfeldachse waere parallel zur Rotationsachse, dann wuerde der 'hot spot' auf der Sternoberflaeche relativ zu uns immer am gleichen Ort sein (naemlich am Pol), denn der entsteht wahrscheinlich wo die Materie entlang der Magnetfelder auf den Neutronenstern faellt. So wie hier schematisch dargestellt:
http://chandra.harvard.edu/xray_sources/pulsar_java.html (http://chandra.harvard.edu/xray_sources/pulsar_java.html)
Gruss,
Volker
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kannst du eventuell was zu dem Zusammenhang zwischen Rotationsgeschwindigkeit und Strahlbreite der Radiokegel bei Pulsaren sagen?
Nein, wo habt Ihr das her?
Das geht z.B. aus dem Buch "Pulsar Astronomy", S. 215 (http://books.google.de/books?id=AK9N3zxL4ToC&pg=PA215&lpg=PA215&dq=beamwidth+pulsar&source=bl&ots=lW0gD9OgCT&sig=WABnjc3YMFpaqzHwqhP47daRWHo&hl=de&ei=KELuTOO3EI7oOY21tZkK&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CDkQ6AEwBA#v=onepage&q=beamwidth%20pulsar&f=false) hervor. Die Frage ist, warum das so ist.
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Im Wissenschaftsblog der FAZ gibt es einen schoenen Artikel zur Entdeckung und Fastentdeckungen von Pulsaren: Klick (http://faz-community.faz.net/blogs/planckton/archive/2011/03/11/kritik-der-reinen-physik-2-entdecker-und-fast-entdecker.aspx)
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Hallo Zusammen,
in dem unteren Link ist von den Ergebnissen der Beobachtung mit dem Weltraumteleskop Fermi und anderen Observatorien
des Neutronensterns PSR B1259-63 um den blauen warmen Stern LS 2883 zu lesen und es ist ein Video zu sehen.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1185.msg190573#new (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1185.msg190573#new)
Gertrud
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Hallo Zusammen,
zu dem Binärsystem PSR B1259-63 / LS 2883
ist jetzt im Portal von Lars-C. Depka ein sehr informativer Beitrag.
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03072011224126.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03072011224126.shtml)
Gertrud
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Hallo Zusammen,
die Astronomen haben mit Chandra X-ray
bei dem Pulsar PSR J0357 3205 anscheinend Beweise für einen sehr langen (über 4,2 Lichtjahre) Schwanz gefunden.
Der Pulsar ist ca. 1.600 Lichtjahre von der Erde entfernt
Das Composit -Bild zeigt Chandra Daten in blau und Digitized Sky Survey Daten in gelb.
Die Position des Pulsars ist oben am rechten Ende am Schwanz.
Die beiden hellen Quellen, welche in der Nähe am unteren linken Ende des Schwanzes zu sehen sind,
werden von den Astronomen als Objekte im Hintergrund außerhalb unserer Galaxie vermutet.
(http://i51.tinypic.com/2ufr9tg.jpg)
(Credit: X-ray: NASA / CXC / IUSS / A.De Luca et al; Optical: DSS
https://images.raumfahrer.net/up015190.jpg (https://images.raumfahrer.net/up015190.jpg)
Der sich drehende Neustronenstern PSR J03573205 wurde 2009 von Fermi Gamma Ray Space Telescop endeckt und ist etwas eine halbe Million Jahre alt.
Die Forscher finden bei diesem Pulsar PSR J0357 3205 einige Merkmale, welche in von anderen Pulsaren mit einen X -ray Schwanz unterscheidet.
Andere Pulsar mit Bogen-Schocks zeigen helle Röntgenstrahlung in der Umgebung des Pulsar, das fehlt bei PSR J0357
Bei PSR J0357 wird durch die Emision von energiereichen Teilchen in den Wind werden die Partikel spiralförmig um magnetische Feldlinien erzeugt.
Weitere Beobachtungen mit Chandra X-ray können helfen, die Bug-Schock Interpretation zu verstehen.
Quelle:
http://chandra.harvard.edu/photo/2011/psrj0357/ (http://chandra.harvard.edu/photo/2011/psrj0357/)
Gertrud
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Hallo,
Astronomen haben einen neuen Pulsar entdeckt. PSR J1719-1438, so seine Bezeichnung, wird von einem "kostbaren" Objekt umrundet. Dieses besteht anscheinend hauptsächlich aus kristallinen Kohlenstoff - besser bekannt unter der Bezeichnung "Diamant". Mehr dazu auf unserer Portalseite :
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/28082011123406.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/28082011123406.shtml)
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Hallo @redmoon,
dieses Video finde ich zu Deinem informativen Bericht sehr passend.
ws
Gertrud
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Moin Leute
Ich habe einen neuen interessanten Bericht über den Krebs-Pulsar gefunden.
Dort hat man jetzt Gammastrahlung von über 100GeV gefunden, die man sich bisher nicht erklären kann.
http://www.astronews.com/news/artikel/2011/10/1110-008.shtml (http://www.astronews.com/news/artikel/2011/10/1110-008.shtml)
Vieleicht hat ja Jemand ne Idee wie solche Gammastrahlung über 100 GeV entsteht.
Gruß René
-
Hallo rene.eichler2
der Krebsnebel ist eines der bestuntersuchten Objekte.
Das Composit- Bild setzt sich aus den Daten von Chandra X-ray Observatory (x-ray Bild in blau), Hubble Space Telescope (optisches Bild in rot und gelb) und Spitzer Space Telescope (Infrarot-Bild in lila) zusammen.
(https://images.raumfahrer.net/up016151.jpg)
Bildnachweis: X-ray: NASA / CXC / SAO / F.Seward; Optisch: NASA / ESA / ASU / J.Hester & A. Loll, Infrarot: NASA / JPL-Caltech / Univ. Minnesota / R.Gehrz
Die Forscher sind sich sicher,
das die aufgefangenen Gammastrahlen aus dem Krebsnebel von den bereits bekannten zentralen Neutronenstern stammen.
Sie haben den exakt gleichen Takt, wie die aus der gleichen Quelle stammenden Radio- und Röntgenstrahlen.
Die Wissenschaftler wollen diese hochenergetische Gammastrahlung mit weiteren Messungen untersuchen,
um in die genaue Form des Spektrums der sehr hohen Energien einen Einblick zu gewinnen.
Hier habe ich den Link zu dem Orginalartikel der University of California Santa Cruz gefunden.
http://news.ucsc.edu/2011/10/crab-pulsar.html (http://news.ucsc.edu/2011/10/crab-pulsar.html)
Gertrud
-
Das hat René sicherlich nicht gemeint. Er möchte wohl wissen, durch welche physikalischen Prozesse, diese Strahlung entsteht.
-
Hi GG
Das ist doch genau die Höchstenergetische Strahlung die es nach meinem Model geben müßte und du gesagt hast, es gebe sie nicht :)
Gruß
-
Hallo GG,
zu Deinen Worten,
Das hat René sicherlich nicht gemeint
dessen war ich mir sehr bewußt. :)
Es war für mich persönlich nicht passend,
den Orginalartikel ohne ein paar Zeilen dazu hier reinstellen.
Hallo rene.eichler2,
hast Du mit Deinem Modell schon die Erklärung dazu gefunden?,
dann schreibe doch die Wissenschaftler
Otte und Williams an der UC Santa Cruz an.
Das wird bestimmt spannend für Dich und uns werden.
Und berichte uns bitte über die Antworten von den Forschern.
Viel Erfolg dazu
und mit den besten Grüßen
Gertrud
-
Hallo,
Vieleicht hat ja Jemand ne Idee wie solche Gammastrahlung über 100 GeV entsteht.
Vermutlich werden da Photonen an hoch-energetischen Elektronen 'hochgestreut' (inverse Compton Streuung). Relativistische Elektronen sind ausreichend vorhanden, auch ein hoch-energetisches Photonfeld gibt es bei einem Neutronenstern mit ausreichender Dichte. Steht uebrigens auch in dem Artikel, den Gertrud da verlinkt hat.
Inverse Comptonstreuung ist im allgemeinen ein bevorzugtes Modell fuer gamma-Strahlung in kompakten Quellen, z.B. auch bei Quasaren, die auch bis in den TeV-Energiebereich hinauf beobachtet werden.
Gruss,
Volker
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Hi GG
Das ist doch genau die Höchstenergetische Strahlung die es nach meinem Model geben müßte und du gesagt hast, es gebe sie nicht :)
Gruß
Bitte nicht falsch zitieren. Wir sprachen von normalen Sternen wie die Sonne. ;)
Es gibt aber dennoch eine Menge anderer Effekte, über die ich nicht im Bilde bin. Du solltest daher wirklich Kontakt zu Astro- oder Teilchenphysikern aufnehmen.
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@ GG
Ich habe auch gesagt das im Inneren von Pulsaren Höchstenergetische Gammastrahlung entsteht.
Da hast du gesagt auch da gibt es nur Gammastrahlung mit viel niedrigerer Energie als die die bei Materie-Antimaterieannihilation entstehen würde.
Das ist mit meinem Artikel ja nun schonmal wiederlegt.
Warum Sterne keine hochenergetischen Gammastrahlen aussenden war ein anderes Thema.
Aber das beweise ich dir auch noch :D
Muss nur noch nen Physiker finden dem du glaubst ;)
@ Gertrud
Die beiden Physiker anzuschreiben kann ich nicht bringen.
Mein Englisch reicht gerade um beim Bäcker ein Brot zu bestellen :-\
Gruß
-
Hallo René,
wenn die Möglichkeit besteht, dann bedeutet das nicht, dass es auch tatsächlich so ist. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn nun also eine Möglichkeit aufgezeigt wurde, wie derart harte Gammastrahlung in Pulsaren oder sonstwo entstehen kann, ohne dass Antimaterie daran beteiligt ist, dann umso mehr. Darüber hinaus zeigt es nur, dass ich von der Physik der Sterne zu wenig verstehe. Also kannst Du mich nicht als Referenz verwenden.
Es gibt aber sicher im auch deutschsprachigen Raum Astrophysiker mit Detailkenntnissen über die Vorgänge im Inneren von Sternen. Vielleicht kann Dir hier sogar jemand einen geeigneten Ansprechpartner nennen.
Gruß, Günther.
-
Hallo @rene.eichler2,
zu Deinen Worten,
............
@ Gertrud
Die beiden Physiker anzuschreiben kann ich nicht bringen.
Mein Englisch reicht gerade um beim Bäcker ein Brot zu bestellen :-\
Gruß
habe ich eine Anregung für Dich,
versuche doch eine Person zu finden,
welche Dir Deine Zeilen in einem guten Englisch übersetzt.
Wenn Du von Deinen Erkenntnissen überzeugt bist,
dann solltest Du auch einen Weg finden,
um Dich mit den Wissenschaftlern in Verbindung zu setzen.
Viel Erfolg und gutes Gelingen
wünscht Dir Gertrud
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Also, ich habe jetzt den Artikel gelesen. Wenn ich das recht verstehe, entstehen die hochenergetischen Gamma-Impulse nicht im Stern selbst, sondern in dessen Umgebung. Kann das bitte jemand kommentieren?
Geladene Partikel werden entlang der Feldlinien des starken EM-Feldes auf gekrümmten Bahnen beschleunigt. Beschleunigte geladene Teilchen geben Strahlung ab, die im Text als "Curvature radiation" beschrieben wird. Ist dies mit Synchrotronstrahlung vergleichbar? Ich kenne leider den Fachbegriff "Curvature radiation" nicht. (Mein Wörterbuchprogramm gibt da nur Krümmung oder Wölbung und natürlich Strahlung aus. Google übrigens auch.) Danach wird die Energie möglicherweise durch umgekehrte Compton-Streuung an Lichtquanten abgegeben, die dadurch wesentlich kurzwelliger werden. Allerdings ist dies nur eine Vermutung der beteiligten Wissenschaftler. Und ich vermute (stark), dass auch dies nicht im Pulsar sondern dessen Umgebung passiert.
Kurz zum Thema Sonne: Aus der vergleichsweise weichen Strahlung, die bei Kernfusionsprozessen entsteht wird bis zum Sonnenrand UV- und noch niederenergetische Strahlung, wenn ich dies richtig verstanden habe.
Wäre die Energie der austretenden Quanten nicht insgesamt (oder im Mittel) höher, wenn im Inneren des Sterns eine Materie-Antimateria-Reaktion abliefe? Bitte auch dies kommentieren, wenn sich jemand wirklich dazu berufen fühlt.
Bis dann, GG.
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Was GG meint ist meine Frage hier ---> http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2053 (http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=2053)
Wenn sich dabei Jemand auskennt, wäre das toll.
Gruß
-
Hallo,
Also, ich habe jetzt den Artikel gelesen. Wenn ich das recht verstehe, entstehen die hochenergetischen Gamma-Impulse nicht im Stern selbst, sondern in dessen Umgebung. Kann das bitte jemand kommentieren?
Richtig, die Strahlung entsteht ausserhalb des Neutronensterns. Es gibt verschiedene Modelle, aber alle haben mit dem starken Magnetfeld zu tun. Energie wird entweder dadurch freigesetzt, dass die Neutronensternkruste aufbricht, sich so die Magnetfeldlinien verbinden koennen, und die im Feld gespeicherte Energie frei wird (das waere also ein groesserer Strahlungsausbruch, z.B. von einem Magnetar). Im "Normalbetrieb" wird Strahlung freigesetzt durch Partikel, die entlang der Magnetfeldlinien auf den Neutronenstern fallen. Das beschreibst Du ja schon richtig (ich glaube, das wurde hier auch schon mal weiter oben eroertert).
Geladene Partikel werden entlang der Feldlinien des starken EM-Feldes auf gekrümmten Bahnen beschleunigt. Beschleunigte geladene Teilchen geben Strahlung ab, die im Text als "Curvature radiation" beschrieben wird. Ist dies mit Synchrotronstrahlung vergleichbar?
Das ist genau das gleiche, curvature radiation = synchrotron radiation
Danach wird die Energie möglicherweise durch umgekehrte Compton-Streuung an Lichtquanten abgegeben, die dadurch wesentlich kurzwelliger werden. Allerdings ist dies nur eine Vermutung der beteiligten Wissenschaftler.
Richtig, wie ich oben auch schon schrieb: inverse Compton Streuung tritt im Universum haeufig auf, da dafuer zwei Vorraussetzungen noetig sind, die man im All vor allem in kompakten Quellen (Quasare, Neutronensterne, etc.) antrifft:
- relativistische geladene Teilchen (Elektronen, Positronen, Protonen mit hoher Geschwindigkeit)
- ein dichtes Photonenfeld
Unter Umstaenden koennen die Elektronen gleich zweifach in Aktion treten. Zuerst geben sie Synchrotronstrahlung ab und streuen diese Strahlung dann zu hoeheren Energien, mittels inverser Compton Streuung.
Und ich vermute (stark), dass auch dies nicht im Pulsar sondern dessen Umgebung passiert.
Genau.
Wäre die Energie der austretenden Quanten nicht insgesamt (oder im Mittel) höher, wenn im Inneren des Sterns eine Materie-Antimateria-Reaktion abliefe?
Es kommt ja auf die Menge der Materie-Antimaterie-Reaktionen an. Wenn das wenige sind, wuerde man das nicht messen koennen. Ausserdem wird die Strahlung auf dem Weg zur Sonnenoberflaeche ja vielfach absorbiert und re-emittiert, der Strahlungstransport veraendert also das Spektrum hin zu niedrigeren Energien.
Die Sonne emittiert zwar auch Roentgenstrahlung, diese entsteht aber wohl vor allem in den Magnetfeldern an der Oberflaeche und dort vor allem in den Sonnenflecken.
Bzgl. Rene: Die Modelle zu Sternaufbau, Strahlungstransport und Sternentwicklung funktionieren ja recht gut. Dein Modell ist weder physikalisch plausibel, noch loest es unverstandene Probleme in der Astrophysik.
Jedwede Materie-Antimaterie-Reaktion hat explosiven Charakter, mit solch einem Modell kann ein Stern nicht fuer mehrere Milliarden Jahre auf relativ konstantem Niveau existieren.
Gruss,
Volker
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Danke, wieder was dazugelernt.
Könnten die Protonen und Heliumkerne im Inneren eines Sterns auch Quanten im Bereich von einigen Hundert MeV (kurzzeitig) absorbieren? Und wenn ja, wäre das dann thermisch?
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Hi
ich habe einen neuen Artikel über einen Gammapulsar mitgebracht
http://www.mpg.de/4623618/Millisekundenpulsar?filter_order=L (http://www.mpg.de/4623618/Millisekundenpulsar?filter_order=L)
Zu Pulsaren habe ich gleich mal noch ein paar Fragen
Wie verteilen sich die Pulsare in der Milchstraße?
Gibt es Verteilungsunterschiede zwischen Gamma-, Radiopulsaren und Doppelsternsystemen mit Pulsaren.
Ich konnte dazu im Netz leider nichts finden.
@ Volker
Kannst du die Frage von GG noch beantworten? Oder weißt du das auch nicht?
Gruß René
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Hallo,
Könnten die Protonen und Heliumkerne im Inneren eines Sterns auch Quanten im Bereich von einigen Hundert MeV (kurzzeitig) absorbieren?
Ja, aber bei so hohen Energien ist das dann ein Plasma und es sind nur noch Protonen, Elektronen, Neutronen vorhanden, keine Atome mehr. Die Teilchen wuerden dann sehr schnell werden.
Und wenn ja, wäre das dann thermisch?
Die Dichte sollte hoch genug sein, dass sich da schnell ein thermisches Gleichgewicht einstellt. Der Transport der Energie nach aussen geschieht im Innern des Sterns durch Strahlungstransport, die Teilchen geben ihre Energie (wenn sie Photonen absorbieren) also sehr schnell wieder ab. Erst in der auesseren Huelle dominiert dann Konvektion den Energietransport -- heisse Materie steigt in Plasma/Gasblasen auf.
Gruss,
Volker
-
Danke Volker
Ich hoffe GG hat´s jetzt auch verstanden ;)
Ich habe gleich mal noch eine Frage.
Haben Magnetare (SGR, AXP´s) Radiojets wie normale Pulsare?
Gruß René
-
Hallo,
Haben Magnetare (SGR, AXP´s) Radiojets wie normale Pulsare?
die meisten Magnetare sind keine Radiopulsare. Einige Magnetare zeigen gepulste Radiostrahlung (haben also einen Jet) wenn sie sich im Ausbruch befinden.
Gruss,
Volker
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Ah OK
Das hilft mir weiter.
Bin gerade dabei ein paar neue Seiten für meine Hompage zu machen.
In 14 Tagen denke ich stehen sie drinn.
Kannst ja mal reinschauen wenn du Langeweile hast.
Gruß René
-
Hi
Ich hab wieder mal ne Frage.
Wo findet man die Magnetare? (SGR u. AXP)
In jungen Gebieten wie der galaktischen Scheibe oder in alten wie Kugelsternhaufen und Bulge der Milchstraße?
Gruß René
-
Hallo,
Wo findet man die Magnetare? (SGR u. AXP)
In jungen Gebieten wie der galaktischen Scheibe oder in alten wie Kugelsternhaufen und Bulge der Milchstraße?
Neutronensterne und Magnetare findet man vor allem dort, wo Sterne entstehen, also in den Spiralarmen der Milchstrasse.
Gruss,
Volker
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Danke für die schnelle Antwort.
Ich sehe du kennst dich aus. :)
Was machst du beruflich?
Ich habe gleichmal nochwas.
Kann es sein das die Jets von stellaren SL immer genau auf der Rotationsachse liegen?
mfG
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Hallo,
Was machst du beruflich?
Bin Astrophysiker
Kann es sein das die Jets von stellaren SL immer genau auf der Rotationsachse liegen?
Ja, davon geht man im Allgemeinen aus. Nicht nur bei stellaren Schwarzen Loechern, sondern auch bei super massiven Schwarzen Loechern wird angenommen, das Akkretionsscheibe und das Schwarze Loch die gleiche Rotationsachse haben. Jets entstehen auf jeden Fall senkrecht zur Akkretionsscheibe.
Gruss,
Volker
-
Hi Volker
Astrophysiker ist toll :D
Das mit den Jet`s hab ich mir fast gedacht.
Wollte nur noch ne Bestätigung ;)
Ich warte schon die ganze Zeit darauf das ein Freund von mir, mir ein Programm vorbeibringt, damit ich wieder neue Seiten auf meine Homepage hochladen kann.
Hab nen neuen PC da fehlt noch bißchen was.
Wenn ichs endlich geschafft habe sag ich dir Bescheid.
Dann kannst du dir ja mal ansehen was ich jetzt wider verzapft habe. :)
Hab ne Seite zu Pulsaren gemacht, wirst überrascht sein.
Gruß René
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Habs geschafft.
Die neuen Seiten sind hochgeladen.
Volker , schau dir bitte mal auf meiner Homepage die Seite "Pulsare" an.
http://www.antimateriestern.de/pulsare_21428934.html (http://www.antimateriestern.de/pulsare_21428934.html)
Würde gern wissen was du davon hältst.
Gruß René
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Hallo,
Würde gern wissen was du davon hältst.
Obwohl Du ja offensichtlich sehr viel Zeit auf Dein Szenario eines Universums verwendest, in dem Antimaterie und die Coulombkraft eine etwas absonderliche Rolle spielen, in dem Photonen geladene Teilchen mit sich tragen, und in dem weder die allgemeine noch die spezielle Relativitaetstheorie gelten, sehe ich da wenig physikalische Substanz dahinter. Du kannst Dir dieses Modell natuerlich so zurechtzimmern wie Du moechtest, ich sehe da aber keine derartige Verbindung zur Astrophysik und zur Physik im Allgemeinen, dass eine vernuenftige Diskussion darueber entstehen koennte.
Gruss,
Volker
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Hallo Volker
Schade dass du meine Theorie für Spinnerei hältst. :-[
Deine Antwort ist hart aber ich bins langsam gewohnt.
Ich suche aber trotzdem weiter nach Phenomenen die die Wissenschaft bisher nur schwer erklären kann, um eine Erklärung dafür zu finden.
Da du dich ja mit Pulsaren scheinbar sehr gut auskennst, hast du ja vieleicht ein paar Phenomene
für mich, die ich noch nicht kenne und du noch keine Erklärung dafür hast.
Ich lern immer gern was Neues dazu.
Deshalb bin ich auch hier im Forum. :)
Liebe Grüße René
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Hallo Volker
gibt es schon eine Erklärung weshalb die Achsen der Radiojets nicht auf der Rotationsachse des Pulsars liegen?
Man nimmt ja an dass die Magnetfelder für die Radiojets verantwortlich sind, dann müßte
es doch eine Erklärung geben weshalb dann die Polachse des Magnetfeldes nicht auf der Drehachse des Pulsars liegt.
Bei manchen schon aber bei vielen eben nicht.
Gruß
-
Hallo,
gibt es schon eine Erklärung weshalb die Achsen der Radiojets nicht auf der Rotationsachse des Pulsars liegen?
Anders gefragt: Warum sollte die Rotationsachse mit der Achse des Magnetfelds (entlang derer der Jet verlaeuft) zusammenfallen? Das Magnetfeld eines 'normalen' Sterns ist ja recht kompliziert, siehe z.B. Magnetfeld der Sonne: die Konvektion des Plasmas (also, sagen wir mal das Auf- und Absteigen der Materie) und die differentielle Rotation (der Pol rotiert mit einer anderen Geschwindigkeit als der Aequator) erzeugen hier das Magnetfeld (Magnetoplasmadynamik ist aber nicht meine Staerke). Das Magnetfeld des Neutronensterns ist das Magnetfeld des Sterns von dem der Neutronenstern kollabiert ist. Der Kollaps selbst ist allerdings auch nicht zwangslaeufig vollkommen kugelsymmetrisch. Das Magnetfeld muss dann also nicht zwangslaeufig mit der Rotationsachse zusammenfallen.
Wie immer: in der Verkuerzung der Argumente liegt oft schon der Fehler. Fuer eine ausfuehrlichere Diskussion empfehle ich einen Blick in "The strongest cosmic magnets: Soft Gamma-ray Repeaters and Anomalous X-ray Pulsars" von Sandro Mereghetti: http://arxiv.org/abs/0804.0250 (http://arxiv.org/abs/0804.0250)
Gruss,
Volker
Edit: Formatierung des Zitats geändert. Grüße, Olli
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Hallo Volker
Nimmt man nur an dass bei Pulsaren, wo die Jetachse nicht auf die Rotationsachse fällt,
die Pole des Magnetfeldes auf der Jetachse liegen?
Oder kann man das Magnetfeld auch sehen oder messen dass es so ist?
mfG
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Nimmt man nur an dass bei Pulsaren, wo die Jetachse nicht auf die Rotationsachse fällt,
die Pole des Magnetfeldes auf der Jetachse liegen?
Man beobachtet das schnelle Blinken der Pulsare. Ausserdem sind Neutronensterne ja sehr klein, und wegen der Drehimpulserhaltung kann man davon ausgehen, dass sie sehr schnell rotieren. Die Staerke des Magnetfeldes kann man in der Tat direkt im Roentgen-Spektrum messen (Zyklotronlinien). Nun nimmt man also an, dass der Jet oder der Hot-Spot auf dem Neutronenstern mit dem Stern rotiert und so die Pulsation zustande kommt. Wenn der Jet/Hot Spot auf dem Pol liegen wuerde, wuerde man keine Pulsation beobachten.
Gruss,
Volker
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War etwas schlecht erklärt.
Bei Pulsaren liegt ja die Jetachse nicht auf der Rotationsachse.
Warum nimmt man an dass die Rotationsachse des Magnetfeldes nicht auf der Rotationsachse
des Pulsars liegt?
Kann man die Abweichung sehen oder messen?
Oder glaubt man das nur weil man annimmt das die Radiojets an den Magnetpolen austreten?
Gruß
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Warum nimmt man an dass die Rotationsachse des Magnetfeldes nicht auf der Rotationsachse
des Pulsars liegt?
Siehe meine letzte Antwort.
Kann man die Abweichung sehen oder messen?
Bildlich aufloesen kann man das natuerlich nicht. Der Neutronenstern hat einen Durchmesser von vielleicht 15 km.
Oder glaubt man das nur weil man annimmt das die Radiojets an den Magnetpolen austreten?
Richtig, weil die Pulsation mit der Rotation einhergeht. Nicht nur das: wir beobachten auch die Abnahme der Rotationsgeschwindigkeit die mit dem Energieverlust (also der Abstrahlung) des Systems uebereinstimmt.
Gruß
Volker
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Warum nimmt man an dass die Rotationsachse des Magnetfeldes nicht auf der Rotationsachse
des Pulsars liegt?
Siehe meine letzte Antwort
Ja , aber woher weis man dass die Radiojets was mit dem Magnetfeld zutun haben und gerade aus den Magnetpolen austreten?
Ist das ne Vermutung? Man kanns ja nicht direkt beobachten.
Gruß René
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Ja , aber woher weis man dass die Radiojets was mit dem Magnetfeld zutun haben und gerade aus den Magnetpolen austreten?
Die beobachtete Radioemission hat das Spektrum von Synchrotronstrahlung. Die wird von geladenen Teilchen abgegeben die in Magnetfeldern beschleunigt werden.
Gruss,
Volker
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Aber wie kann man aus dem Spektrum der Synkotronstrahlung ablesen dass da gerade der Magnetfeldpol ist? ???
Der Pol kann doch auch ganzwoanders sein.
Dort sieht man doch nur dass sich die Teilchen in einem Magnetfeld bewegen.
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Hallo,
die Radiostrahlung ist gepulst und hat Synchrotroncharakter. Das heisst, das Magnetfeld, dass die Strahlung verursacht, muss sich in Bezug auf uns bewegen (man kann das ja nicht einach an und ausstellen). Die schnelle Pulsation kann man mit der Rotation des Neutronensterns erklaeren.
Gruss,
Volker
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Hi
Das Magnetfeld bewegt sich ja auch im Bezug auf uns.
aber woher weißt du das es um die Jetachsen rotiert und nicht mit der rotationsachse des Pulsars.
Die Teilchen im Hotspot würden ja deswegen trotzdem Synkotronstarhlung aussenden.
vieleicht sogar mehr weil sie sie sich schneller senkrecht zu den Magnetfeldlinien bewegen würden.
Oder machen wirs mal noch anders.
Ich behaupte mal einfach so die Magnetpole liegen auf der Rotationsachse des Pulsarkörpers.
Kann man mit irgendeiner Messung beweisen dass dass nicht so ist?
Gruß
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Hallo,
geladene Teilchen werden sich entlang der Magnetfeldlinien bewegen. Die Magnetfeldlinien gehen senkrecht von der Oberflaeche des Neutronensterns aus. Das heisst, die Radiostrahlung entsteht vermutlich vor allem dort, wo die Teilchen im Magnetfeld auf den Neutronenstern einfallen (Hot spot). Die Achse der Emission faellt also mit der Achse des Magnetfeldes zusammen.
Gruss,
Volker
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woher weis man das da wirklich Teilchen entlang der Magnetfeldlinien auf den Hotspot einfallen?
der Hotspot (heiße Fleck auf der Neutronensternoberfläche) könnte doch auch aus einem anderen Grund so heiß sein und Synkotronstrahlung aussenden.
mfG
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Hallo,
dass Neutronensterne starke Magnetfelder haben wissen wir aus den Roentgenspektren. Geladene Teilchen werden von den Magnetfeldern abgelenkt, auch das wissen wir. Die Teilchen koennen also nicht einfach irgendwie auf den Neutronenstern fallen, sondern muessen den Magnetfeldlinien folgen. Und wenn wir mal annehmen, dass der Neutronenstern der Magnet ist (denn der Stern wird ja sein Magnetfeld auch nicht einfach so los), dann bleibt den geladenen Teilchen nichts anderes uebrig als auf den magnetischen Polen aufzutreffen. Gleichzeitig wissen wir, dass, wenn geladene Teilchen abgelenkt (also beschleunigt) werden, diese Synchrotronstrahlung abgeben. Und das tun sie ja auch offensichtlich, denn wir beobachten die Synchrotronstrahlung. Und ab hier wiederholt sich was ich oben beschrieb, bezgl. der Rotation und der gepulsten Strahlung.
Gruss,
Volker
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Warum geben die Teilchen denn ihre Synchrotronstrahlung den erst an den Polen ab und nicht schon beim weg von der Scheibe zum Pol?
Normal müßte doch dann der Pulsar gleichmäßig über die ganze Oberfläche Sychrotronstrahlung abgeben und nicht erst alles am Hotspot.
Grß René
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Hallo,
die Teilchen geben auf ihrem Weg zum Pol Synchrotronstrahlung ab. Je naeher zur Oberflaeche des Sterns, desto hoeher die Energiedichte im Magnetfeld desto effektiver die Synchrotronstrahlung. Du hast sicher schon mal Grafiken wie diese gesehen:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Pulsar_schematic.svg&filetimestamp=20070823191721 (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Pulsar_schematic.svg&filetimestamp=20070823191721)
Gruss,
Volker
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Hallo
Sychotronstrahlung wird doch nur ausgesendet wenn sich die Teilchen quer zum Magnetfeld
bewegen.
Je weiter die Teilchen Richtung Pol wandern desto genauer halten sie ja die Bahn der Magnetfeldlinien ein.
Auch wenn das Magnetfeld stärker ist, der Wiederstand des Magnetfeldes ist dann ja eigendlich 0 und die Teilchen würden nicht strahlen.
Gruß
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Sychotronstrahlung wird doch nur ausgesendet wenn sich die Teilchen quer zum Magnetfeld
bewegen.
Nein, sobald eine Geschwindigkeitskomponente senkrecht zum Magnetfeld besteht, gibt es Synchrotronstrahlung. Das Teilchen wird dann auf eine Spiralbahn entlang der Magnetfeldlinie gelenkt.
Gruss,
Volker
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Ja genau das meine ich.
Die Geschwindigkeitskomponente senkrecht zu den Magnetfeldlinien ist doch aber am Äquador viel größer als an den Polen.
Am Pol verlaufen ja die Magnetfeldlinien senkrecht auf den Pol und die Teilchen bewegen sich auch senkrecht auf den Pol zu. Also genau Paralel zu den Magnetfeldlinien.
Warum sollten sie dann am Pol Synchotronstrahlung aussenden?
Gruß René
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Hallo,
weil sie am Pol am schnellsten sind. Sie koennen ja nicht quer zum Magnetfeld auf den Neutronenstern fallen.
Gruss,
Volker
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Wenn sie paralel zu den Magnetfeldlinien fliegen ist der Wiederstand 0 egal wie schnell sie sind.
Und deshalb gibts da auch keine Synchotronstrahlung. :D
Gruß René
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Hallo Rene,
wenn sich das Elektron um das Magnetfeld in einer Spiralbewegung aber eben doch in Richtung der Magnetfeldlinie bewegt, dann wird es natuerlich die ganze Zeit beschleunigt. Eine Kreisbewegung ist eine gleichmaessig beschleunigte Bewegung.
Ich glaube, das kommt hier zu weit vom Thema ab. Ein Thread ist nicht der geeignete Ort, um eine Vorlesung ueber Strahlungsprozesse und Strahlungstransport zu halten. Zu Synchrotronstrahlung findest Du viele gute Buecher, Du musst Dich aber eben auch mal mit Physik beschaeftigen.
Gruss,
Volker
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Hi Volker
Senden Einzelpulsare ohne Akkretionsscheibe, also welche die nicht Materie von einem Begleiter
absaugen, auch Synchotronstrahlung aus?
Gruß
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Hallo Zusammen,
WISE hat den Neutronenstern mit dem Spitznamen
"Cosmic Cannonball" in den Supernova-Überrest von Puppis A aufgenommen.
Die Überreste einer antiken Supernova vor über 3.700 Jahren,
und einiges des grün-bunten Gas und Staubes im Bild aus der Vela Supernova -Überreste,welche etwa vor 12.000 Jahren geschah und viermal näher als Puppis A, ergeben das Bild einer Rose.
Die Entfernung beträgt rund 6.500 Lichtjahre, die Ausdehnung etwa 100 Lichtjahre
Der besondere Neutronenstern,ist nicht hell genug, um in diesem Bild sichtbar zu sein, bewegt sich unerklärlich schnell,
über 3.000.000 Meilen pro Stunde.
Dieses Bild wurde mit den vier Infrarot-Detektoren von WISE gemacht.
Blau und Cyan (Blaugrün) stellt das Infrarot- Licht von den heißesten Sternen da.
Grün und Rot zeigt bei 12 und 22 Mikron in erster Linie das Licht aus warmen Staub.
(https://images.raumfahrer.net/up038234.jpg)
Image Credit: NASA/JPL-Caltech/WISE Team
https://images.raumfahrer.net/up038235.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038235.jpg)
Quelle:
http://wise.ssl.berkeley.edu/gallery_Puppis_A.html (http://wise.ssl.berkeley.edu/gallery_Puppis_A.html)
Gertrud
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Hallo Zusammen,
Der neu endeckte X-ray Pulsar SXP 1062 ist von vermutlich seiner eigenen Blasen-förmige Supernova-Überresten umgeben.
Nicht viele Pulsare sind innerhalb ihrer Supernova-Überreste beobachtet worden, und ist das erste Beispiel für ein solches Paar in der SMC.
ein Komposit-Bild von SXP 1062
(https://images.raumfahrer.net/up038230.jpg)
Credit: ESA/XMM-Newton/ L.Oskinova/ M.Guerrero; CTIO/R.Gruendl/Y.H.Chu
https://images.raumfahrer.net/up038231.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038231.jpg)
Der Pulsar "SXP 1062" liegt am Rande der kleinen Magellanischen Wolke (SMC) und wurde mit Daten aus einer Reihe von Teleskopen, dazu gehörte auch der ESA-Satellit XMM-Newton, entdeckt.
Das diffuse Leuchten in der Mitte ist die X-ray Emission, die aus dem Pulsar und aus dem heiße Gas von den Überresten der Supernova (rot dargestellt) stammt. Andere punktförmigen Röntgenquellen sind aus dem Hintergrund extragalaktischen Objekten.
Auf diesem Komposit-Bild ist rechts der X-ray Pulsar "SXP 1062"
und links der Nebel N90 mit dem Sternenhaufen "NGC 602" zusehen.
(https://images.raumfahrer.net/up038232.jpg)
Credit: NASA/Chandra/ESA/XMM-Newton/CTIO
https://images.raumfahrer.net/up038233.png (https://images.raumfahrer.net/up038233.png)
Der "SXP 1062" ist ein Röntgen-Pulsar, Teil eines binären Systems,er akkretiert Masse aus dem stellaren Begleiter, ein massiver, heiß, blau 'Be' Sterne, die zwei Objekte Bildung einer Be / X-ray binary,einer Klasse von X-ray binary.
" Der interessanteste Aspekt dieser Pulsar ist vielleicht der extrem langen Zeitraum - 1062 Sekunden - das macht ihn zu einem der langsamsten Pulsare zu Protokoll, "kommentiert Lidia Oskinova vom Institut für Physik und Astronomie in Potsdam.
Die langsame Rotation des Pulsars und die rätselhafte Diskrepanz zwischen dem relativen jungen Alter der Supernova-Übertesten wirft nach den Wissenschaftlern Fragen über die Entstehung und Entwicklung von Pulsaren auf.
Quelle:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784 (http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784)
Gertrud
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moin,
hatte hier auch schon was gelesen:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php (http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php)
wäre es nicht denkbar, daß sich das Teil nicht schon zu "Lebzeiten" entsprechend langsam gedreht hat?
Gruß UTho
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moin,
hatte hier auch schon was gelesen:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php (http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php)
wäre es nicht denkbar, daß sich das Teil nicht schon zu "Lebzeiten" entsprechend langsam gedreht hat?
Gruß UTho
Da stellt sich sicher die Frage nach der Bremse eines solchen schweren Objekts. Im Grunde gibt es nur eine Kraft, die in der Lage ist so etwas zu schaffen. Die elektrisch magnetische Wechselwirkung.
Anders gesagt müßte es die ihn umgebende Materie durch Wirbelströme extrem aufgeheizt haben. Da dies offenbar nicht der Fall ist, bzw. die Bremswirkung nicht ausgereicht hat, könnte ich mir noch ein anderes Szenario vorstellen.
Der Impact eines 2. riesigen Objekts auf den Neutronenstern, wobei sich die Rotationskräfte des Neutronensterns zufällig so weit verringert haben daß er nur noch eine Rotationsfrequenz von 18U/min hat.
Könnte die rote "Rauchfahne" um den Stern ein Hinweis auf einen solchen Impact ein ?
Ich bin jetzt schon auf die Erklärungen gespannt.
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Hi
kennt man schon die Stärke seines Magnetfeldes ?
Vieleicht ist es ja so stark, dass man damit die Hohe Abbremsung erklären kann.
Gruß René
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Hi
kennt man schon die Stärke seines Magnetfeldes ?
Vieleicht ist es ja so stark, dass man damit die Hohe Abbremsung erklären kann.
Gruß René
So einfach ist das nicht. Wäre das Magnetfeld sehr viel stärker, wäre es ein Magnetar.
Es handelt sich bei der Abbremsung durch Magnetfelder um einen physikalischen Effekt, der ähnlich einer Wirbelstrombremse funktioniert.
Im Falle eines Neutronensterns wird aber Gas in der Umgebung des schnell rotierenden Kerns erhitzt.
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Naja vieleicht vermutet man ja auch nur es sei kein Magnetar weil Magnetare normalerweise keine Radiojets haben.
mfG
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Moin,
ich hatte eigentlich die rein mechanische Rotation gemeint, wenn sich der Stern zu Lebzeiten beispielsweise gar nicht gedreht hat ( ist doch nicht auszuschließen oder ? ), dann würde er sich jetzt auch nicht drehen - ist das so richtig?
Gruß UTho
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Hallo,
ich hatte eigentlich die rein mechanische Rotation gemeint, wenn sich der Stern zu Lebzeiten beispielsweise gar nicht gedreht hat ( ist doch nicht auszuschließen oder ? ), dann würde er sich jetzt auch nicht drehen - ist das so richtig?
Dass sich ein Stern ueberhaupt nicht dreht, ist ja praktisch unmoeglich. Wenn wir mal von einem geringen Drehmoment ausgehen, dann wird sich auch dieses Drehmoment sehr verstaerken, wenn der Ursprungsstern in der Supernova auf Neutronensterngroesse verkleinert wird (das gesamt-Drehmoment bleibt ja im wesentlichen erhalten, ein kleiner Neutronenstern muss sich also dann entsprechend schneller drehen).
Also, im Prinzip kann ein Neutronenstern auch ein kleineres Drehmoment haben. Unter all den moeglichen Drehmomenten des Ausgangssterns ist allerdings davon auszugehen, dass ein Neutronenstern am Anfang normalerweise sehr schnell rotieren sollte.
Gruss,
Volker
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Hi
warum wird der Pulsar eigendlich als Röntgenpulsar SXP bezeichnet?
Wieso strahlt er im Röntgenlicht? geschieht das nicht nur bei einer Akkretionsscheibe die sich aufheizt?
Wenn er aber keinen Begleitstern hat, sollte er ja auch keine Röntgestrahlung aussenden.
Oder?
LG
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Hallo @rene.eichler2
zu deiner Frage:
Wenn er aber keinen Begleitstern hat, sollte er ja auch keine Röntgestrahlung aussenden.
Oder?
vermute ich,
das Du diese Worte aus dem Bericht nicht gelesen hast.?
Hallo Zusammen,
Der "SXP 1062" ist ein Röntgen-Pulsar, Teil eines binären Systems,er akkretiert Masse aus dem stellaren Begleiter, ein massiver, heiß, blau 'Be' Sterne, die zwei Objekte Bildung einer Be / X-ray binary,einer Klasse von X-ray binary.
Quelle:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784 (http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784)
Gertrud
dazu kopiere ich nochmal etwas aus dem Artikel der ESA:
Die hier präsentierten Ergebnisse berichten von der Entdeckung eines Be / X-ray binary-System, bestehend aus einem Pulsar, SXP 1062, und ein Begleiter, 2dFS 3831, in der Wing von der Kleinen Magellanschen Wolke (SMC) befindet 'Be'.
vielleicht hilft Dir dieses weiter,
" Die VLT-Spektren bestätigen, dass der Pulsar ist akkretierenden Masse aus einem massiven, heiß, blau 'Be' Stern. Die beiden Gremien bilden einen Be / X-ray binary, einer Klasse von X-ray binary, dass sehr häufig in der SMC, " , erklärt Vincent Hénault-Brunet, Doktorand am Institut für Astronomie, University of Edinburgh, UK. Hénault-Brunet
Quelle:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784 (http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784)
mit den besten Grüßen
Gertrud
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Ja Ok
Habs verhauen.
Dann ist ja meine Welt wieder in Ordnung ;D
THX
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Wenn der Begleitstern ein Stern mit der Spektralklasse B ist, so hat der doch etwa 18 Sonnenmassen .
Der Stern aus dem der Pulsar wurde muss doch massereicher als sein Begleiter gewesen sein.
Frage mich gerade warum dann aus dem Stern kein stellares SL geworden ist?
LG
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Wenn der Begleitstern ein Stern mit der Spektralklasse B ist, so hat der doch etwa 18 Sonnenmassen .
Der Stern aus dem der Pulsar wurde muss doch massereicher als sein Begleiter gewesen sein.
Frage mich gerade warum dann aus dem Stern kein stellares SL geworden ist?
LG
Die Herkunft des Begleiters ist doch ganz und gar nicht geklärt. Er kann viel später entstanden sein, als der Pulsar selbst. Später sind die beiden "aneinandergeraten" und umkreisen sich sich seitdem in einmem Hochzeitstanz, bei dem der Pulsar Masse von seinem Begleiter abzieht.
Vielleicht frisst der Neutonnestern seinen Begleiter eines Tages komplett weg und mutiert anschließend zum stellaren SL. Wer weiß das schon.
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Hallo zusammen,
Die Entdeckung der Verlangsamung
Künstlerische Darstellung eines Millisekundenpulsars in einem Doppelsternsystem
(https://images.raumfahrer.net/up038229.jpg)
Credit:© NASA/Goddard Space Flight Center/Dana Berry
Der Astrophysiker Thomas Tauris hat mit detaillierte numerische Sternentwicklungsmodelle berechnet,
das Pulsare durch von außen auf sie einströmende Materie nicht nur beschleunigt werden, sondern auch abgebremst werden.
Nach Tauris’ Simulationen bezog ein schnell rotierender Pulsar fast eine Milliarde Jahre Masse von seinem Begleiter ab.
Nach weiteren 170 Millionen Jahren hatte der Pulsar dreiviertel der Masse des Begleiters aufgenommen.
In dieser Phase weitete sich das Magnetfeld des Pulsares aus und die Außenbereiche umliefen den Pulsar schneller, als das von außen einfallende Gas.
Dann ereignete sich die Propellerphase,
in der das Gas von dem Magnetfeld ins All geschleudert wird und dadurch wurde die Pulsarrotation abgebremst.
Quelle:
http://www.mpg.de/5010841/millisekundenpulsare (http://www.mpg.de/5010841/millisekundenpulsare)
Gertrud
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Hallo,
Wissenschaftler der Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching haben einen neuen Weg gefunden, um die Durchmesser von Neutronensternen zu ermitteln und deren Zusammensetzung zu untersuchen. Mehr dazu auf der Portalseite :
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05022012120603.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05022012120603.shtml)
Schhöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Könnte mir jemand mit Ahnung ansatzweise erklären, welches Material oder welche Teilchen eine Temperatur von 100 Milliarden Grad überstehen können? Bei solchen Werten dürfte doch eigentlich nichts mehr existieren außer reine Strahlung.
Wer weiß hierzu was?
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Hallo,
Könnte mir jemand mit Ahnung ansatzweise erklären, welches Material oder welche Teilchen eine Temperatur von 100 Milliarden Grad überstehen können?
Bei solch hohen Temperaturen gibt es selbstverstaendlich keine Molekuele oder Atome mehr. Materie wird dann in seine Bestandteile zerlegt, und je hoeher die Temperatur, desto elementarer die uebrigbleibenden Teilchen. Bei 100 Milliarden Grad sind Neutronen (und um die geht es im Fall eines Neutronensterns oder Pulsars) aber noch sehr stabil.
Gruss,
Volker
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Zur Frage, ob 100 Milliarden Kelvin heiße Materie "nur noch Strahlung" ist: Zu berücksichtigen ist neben der Temperatur auch immer der Druck! Im freien Raum wären solche Teilchen unter Umständen gar nicht mehr stabil, in den Eingeweiden eines Neutronensterns sieht das aber anders aus, da Gravitation und damit der Druck alles zusammenhält.
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Zur Frage, ob 100 Milliarden Kelvin heiße Materie "nur noch Strahlung" ist: Zu berücksichtigen ist neben der Temperatur auch immer der Druck! Im freien Raum wären solche Teilchen unter Umständen gar nicht mehr stabil, in den Eingeweiden eines Neutronensterns sieht das aber anders aus, da Gravitation und damit der Druck alles zusammenhält.
Aber der Druck ist doch abhängig von der Temperatur...?! Eine höhere Temperatur impliziert einen höheren Druck, der versucht, die Teilchen auseinander zu treiben. Dagegen wirkt der gravitative Druck, der die Teilchen zusammendrückt.
Dann muss der gravitative Druck größer sein als der durch die hohe Temperatur vorhandene..das sprengt meine Vorstellungskraft grad ein wenig.
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Hallo Zusammen,
Studenten entdecken Millisekunden-Pulsar
in einem besonderen Projekt Pulsar Search Collaboratory (PSC) haben die Studenten bis jetzt vier Pulsare entdeckt.
(https://images.raumfahrer.net/up038226.jpg)
Credit: NRAO
Der in dieser Suche am 17. Januar 2012 gefundene Millisekunden-Pulsar wurde mit einer Follow-Beobachtung am 24.01.2012 mit dem Green Bank Teleskop (GBT) bestätigt.
(https://images.raumfahrer.net/up038227.jpg)
Green Bank Teleskop CREDIT: NRAO / AUI / NSF
Die Beobachtungen mit dem Green Bank Teleskop
(https://images.raumfahrer.net/up038228.png)
Credit:NRAO.
Dieser entdeckte Millisekunden-Pulsar ist ein super-schnell drehenden Stern, er dreht sich 324-mal pro Sekunde.
Astronomen wissen nicht viel über die Millisekunden-Pulsare.
Mit ihrer Stabilität können diese Pulsare eines Tages den Astronomen ermöglichen, Gravitationswellen nachzuweisen.
Wie Bojen auf dem Meer schaukeln, können Millisekunden- Pulsare -Signale durch Gravitationswellen gestört werden.
Die Wissenschaftler erhoffen sich,
durch sehr kleine Veränderungen in der Puls-Ankunftszeit den Einfluß der Gravitationswellen zu erkennen.
Quelle:
http://www.universetoday.com/93112/students-discover-millisecond-pulsar-help-in-the-search-for-gravitational-waves/ (http://www.universetoday.com/93112/students-discover-millisecond-pulsar-help-in-the-search-for-gravitational-waves/)
Gertrud
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Aber der Druck ist doch abhängig von der Temperatur...?! Eine höhere Temperatur impliziert einen höheren Druck, der versucht, die Teilchen auseinander zu treiben. Dagegen wirkt der gravitative Druck, der die Teilchen zusammendrückt.
Dann muss der gravitative Druck größer sein als der durch die hohe Temperatur vorhandene..das sprengt meine Vorstellungskraft grad ein wenig.
Hmm, Druck und Temperatur sind nicht zwingend voneinander abhängig:
- In der Erde entstammt der Großteil der Wärmeenergie dem radioaktiven Zerfall von Isotopen. In einingen Milliarden Jahren wird das Erdinnere deshalb deutlich kühler sein, der Druck aber identisch.
- Bei der Sonne hängt die Temperatur (mit steigender Tiefe) von der Nähe zum fusionsaktiven Kern zusammen, von wo die Strahlung ständig das umgebende Plasma beheizt. (einfach beschrieben von einem Nichtphysiker)
- Bei Neutronensternen: Keine Ahnung, warum die so heiß sind. Durch ihre extrem schnelle Rotation und auftretende Reibungskräfte? Oder spielen da irgendwelche Kernprozesse eine Rolle - immerhin ist ja ein Neutronenstern eine Art riesiger Atomkern, wo eher Kernkräfte walten. Da müsste ein Kernphysiker ran...
@Gertrud: Nett, dass die Studenten an das größte bewegliche Radioteleskop der Welt (Green Bank) ranlassen. 8)
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Hallo,
Nett, dass die Studenten an das größte bewegliche Radioteleskop der Welt (Green Bank) ranlassen. 8)
Die Studenten bekommen Daten vom Teleskop zur Auswertung. Sie sind aber nicht die Beobachter am Teleskop.
Gruss,
Volker
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Hallo Zusammen,
entschuldigt bitte,
das ich mich in meinem Beitrag so ungenau ausgedrückt habe.
Hallo,
Nett, dass die Studenten an das größte bewegliche Radioteleskop der Welt (Green Bank) ranlassen. 8)
Die Studenten bekommen Daten vom Teleskop zur Auswertung. Sie sind aber nicht die Beobachter am Teleskop.
Gruss,
Volker
Wie @Volker schon zur Klarstellung ausgeführt hat,
ist das Prozedere folgermaßen:
die an dem Projekt PSC beteiltigten Studenten erhalten zur Analyse reale Daten aus dem National Radio Astronomy Observatory (NRAO) welche die Astronomen mit dem GBT erforscht haben.
Die Überprüfung ( Follow-Beobachtung) der entdeckten Daten der Studenten des Millisekunden-Pulsars wurde dann von den Astronomen mit dem Green Bank Teleskop (GBT) vorgenommen und das Ergebnis bestätigt.
mit den besten Grüßen
Gertrud
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Danke für die Erklärungen zu meiner Frage. Solange mir nichts schlüssigeres unterkommt, bezweifle ich trotzdem mal das irgendetwas solche Temperaturen aushalten könnte, das heisst - entweder stimmen die angenommenen Temperaturen nicht oder in einem Neutronenstern geht noch viel mehr vor sich als wir atm zu wissen glauben.
Oder beides. :)
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Was gefällt dir an Volkers Erklärung nicht, dass die Kernbausteine deutlich mehr "aushalten" als sich der Alltagsmensch vorstellen kann? Das trifft auf so viel da draußen zu ... und Volker ist noch dazu "vom Fach".
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Hallo,
Solange mir nichts schlüssigeres unterkommt, bezweifle ich trotzdem mal das irgendetwas solche Temperaturen aushalten könnte, das heisst - entweder stimmen die angenommenen Temperaturen nicht oder in einem Neutronenstern geht noch viel mehr vor sich als wir atm zu wissen glauben.
Fangen wir mal weiter vorne an.
Um Elektronen vom Atomkern zu trennen, also um einen Stoff zu ionisieren, ist eine gewisse Energiemenge noetig. Z.B. fuer Wasserstoff pro Atom eine Energie von 13.6 eV. Das heisst, das ab ~30,000 Grad die Atome anfangen ihre Elektronen zu verlieren. Dann ist aber immer noch der Atomkern vorhanden. Der besteht dann aus Protonen und Neutronen. Diesen Teilchen kann man wiederum eine Energie zuordnen, bei der sie zerstoert bzw. erzeugt werden. Diese Energie liegt bei 938 MeV fuer ein Proton, 940 MeV fuer ein Neutron. Das heisst, um diese Teilchen zu zerstoeren, muss ein Strahlungsfeld vorhanden sein, indem genuegend Photonen mit einer Energie von >> 1 GeV exisitieren. Diese Energie (1 GeV) entspricht ungefaehr einer Temperatur von 2 Billionen Grad.
Wie bei vielen Dingen in der Physik, ist auch dies wieder mal eine vereinfachte Darstellung, denn wir haben es im Neutronenstern nicht mit einem Gas oder einfachem Plasma zu tun, sondern mit 'entarteten Neutronen', man koennte also auch sagen, dass der Temperaturbegriff in diesem Zusammenhang keinen Sinn ergibt. Die "Temperatur" die fuer das innere von Neutronensternen angegeben wird ist wohl eher als Energiedichte zu verstehen.
Gruss,
Volker
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Danke Volker, ich fand das schon mal erhellend. Das heißt, mein Vergleich hier zur Temperatur im Innern von Planeten oder Sternen ist eigentlich nicht zulässig, weil der Temperaturbegriff in "entarteten Neutronen" nicht mehr greift?
Selbstzitat:
- In der Erde entstammt der Großteil der Wärmeenergie dem radioaktiven Zerfall von Isotopen. In einingen Milliarden Jahren wird das Erdinnere deshalb deutlich kühler sein, der Druck aber identisch.
- Bei der Sonne hängt die Temperatur (mit steigender Tiefe) von der Nähe zum fusionsaktiven Kern zusammen, von wo die Strahlung ständig das umgebende Plasma beheizt. (einfach beschrieben von einem Nichtphysiker)
- Bei Neutronensternen: Keine Ahnung, warum die so heiß sind. Durch ihre extrem schnelle Rotation und auftretende Reibungskräfte? Oder spielen da irgendwelche Kernprozesse eine Rolle - immerhin ist ja ein Neutronenstern eine Art riesiger Atomkern, wo eher Kernkräfte walten. Da müsste ein Kernphysiker ran...
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Kurze Antwort: Der Begriff Plasmaphysik wurde nicht von ungefähr definiert - de facto weichen die Auswirkungen physikalischer Gesetze (nicht aber die Gesetze selbst, soweit sie noch anwendbar sind) bei Plasma teilweise signifikant von den Erfahrungswerten ab, welche man mit den drei anderen, 'klassischen' Aggregatzuständen gesammelt hat. Das Physikbuch muss also nicht neu geschrieben werden, aber es bekommt einige zusätzliche Kapitel, und ein paar Ergänzungen in bereits bestehenden...
-ZiLi-
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Danke Volker, die Erläuterung ist besser. Ich versuche es immer zu vermeiden, einfach so alles zu glauben was geschrieben steht, zumal ich die wenigsten aus dem Forum hier kenne. Deshalb möge man mir verzeihen, wenn ich hin und wieder skeptisch bin.
Aber da du ja eine schlüssige Erklärung geliefert hast nehm ich an das es korrekt ist. :)
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Im Fernsehen haben sie gesagt, die Elektronen würden in die Atomkerne stürzen und damit aus den Protonen Neutronen werden. Diese Aussage ist dann wohl unzutreffend?
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Hallo,
Kurze Antwort: Der Begriff Plasmaphysik wurde nicht von ungefähr definiert
Im Grunde ist das Innere eines Neutronensterns (oder eines weissen Zwerges) kein Plasma im herkoemmlichen Sinne. Ein Plasma ist ja ein zum Teil oder vollstaendig ionisiertes Gas, wobei sich die Plasmateilchen allerdings noch frei bewegen koennen. Von 'entarteter Materie', also z.B. entartete Elektronen oder Neutronen, spricht man, wenn die Teilchen so dicht gepackt werden, dass die Quantenmechanik eine hoehere Dichte ausschliesst (z.B. weil nicht zwei Fermionen den gleichen Quantenzustand besetzen koennen). Ich glaube nicht, dass die Gesetze fuer ein Plasma hier anwendbar sind (obwohl man in dem Fall von entarteter Materie von einem Fermi-Gas spricht).
Wie auch fuer einen weissen Zwerg, der kollabiert wenn die Masse 1.4 Sonnenmassen ueberschreitet (Chandrasekhar Grenze), kollabiert auch ein Neutronenstern bei einer gewissen Masse (Tolman–Oppenheimer–Volkof Grenze), wenn die Gravitationskraft staerker ist als der sich aus der Quantenmechanik ergebende Druck.
Ich seh' schon, das ist nicht so eingaengig erklaert, aber es wird immer haarig wenn man in die Tiefen der Physik absteigt.
Gruss,
Volker
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Hallo,
Im Fernsehen haben sie gesagt, die Elektronen würden in die Atomkerne stürzen und damit aus den Protonen Neutronen werden. Diese Aussage ist dann wohl unzutreffend?
Das ist schon richtig. Die Fermi-Energie der Elektronen wird beim Kollapss des Ursprungsterns so gross, dass es energetisch 'guenstiger' ist, mit den Protonen zu verschmelzen. Das ist im Grunde ein umgekehrter Beta-Zerfall, bzw. ein Elektronen-Einfang der Protonen. Im Ursprungsstern hat man ja ungefaehr gleich viele Elektronen und Protonen (i.e. Wasserstoff) und wenig Neutronen.
Also: das Fernsehen hat natuerlich immer recht.
Gruss,
Volker
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Wurde diese Art von Materie eigentlich schonmal experimentel nachgewiesen? Oder lässt sich das durch äußeren Druck garnicht simulieren?
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Ich denke Energie (für einzelne Teilchen) ist hier der bessere Begriff. Da muss man zu den Teilchenbeschleunigern schauen. Dort bekommen einzelne Teilchen so hohe Energien zu spüren, dass sich Protonen und Neutronen zerlegen.
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Ich dachte halt eher ans Gegenteil, nicht Protonen und Neutronen zerlegen, sondern normale Materie solchem Druck aussetzen, dass sich quasi diese "Neutronenmasse" bildet, natürlich im kleinen Rahmen.
Nur kommt bei einem Neutronenstern, wenn ich das richtig verstanden habe, der Druck ja von innen, durch die Gravitation. Experimentel kann man das ja höchstens durch äußeren Druck versuchen, nur ob das überhaupt möglich ist?
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Wurde diese Art von Materie eigentlich schonmal experimentel nachgewiesen?
Entartete Materie kann man im Labor herstellen. Z.B. wenn man Elektronen auf eine Temperatur nah dem absoluten Nullpunkt (also -273 Grad Celsius) abkuehlt, dann ensteht ein entartetes Elektronen"gas", ein sogenanntes Bose-Einstein Kondensat, in dem alle Quantenzustaende besetzt sind. Das ist experimentell zum ersten mal 2003 gelungen.
Das ist nun natuerlich ganz etwas anderes als ein Neutronenstern, aber der Aggregatzustand 'entartete Materie' ist der gleiche.
Gruss,
Volker
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Fast, Volker - bei Protonen geht das wunderbar, bei Elektronen leider nicht - da sie Fermionen sind ;)
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Fast, Volker - bei Protonen geht das wunderbar, bei Elektronen leider nicht - da sie Fermionen sind ;)
Na, das geht auch mit Fermionen. In diesem Fall bilden die Fermionen (also z.B. Elektronen) in der Naehe des absoluten Nullpunktes Cooper-Paare. Und diese Cooper-Paare verhalten sich dann wie ein Bose-Einstein Kondensat. Das hat man an der University of Boulder gemacht, ein Fermionen-Kondensat aus Cooper-Paaren (OK, nicht aus Elektronen, sondern aus Potassium-40 Atomen, aber Fermion ist Fermion): Regal et al. 2004 Phys. Rev. Lett. 92.
Oder mal hier schauen:
http://physicsworld.com/cws/article/news/18915 (http://physicsworld.com/cws/article/news/18915)
Gruss,
Volker
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Aha... danke, das wusste ich noch nicht! :)
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Aber das experimentele "zusammenfügen" von Elektronen und Protonen, so das sich Neutronen ergeben, ist noch nicht gelungen?
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Aber das experimentele "zusammenfügen" von Elektronen und Protonen, so das sich Neutronen ergeben, ist noch nicht gelungen?
Nein, das schafft man im Labor nicht.
Gruss,
Volker
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Alles klar, danke :)
Die Geschichte mit dem Bose-Einstein-Kondensat habe ich mir schonmal bei Wikipedia durchgelesen, aber da fehlt es mir dann doch etwas an Fachverständnis, befürchte ich ;)
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Die Diskussionsbeirtäge zur an sich interessanten Entdeckung überraschend energiereicher Strahlung des Pulsars im Krebsnebel (http://www.astronews.com/news/artikel/2012/03/1203-040.shtml), die sich hier aber vor allem um wilde Spekulationen drehten, wurden in den Thread Alternative Theorien (http://hhttps://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=6194.msg219448#msg219448) verschoben.
Schade, dass sich hier anscheinend immer mehr Leute für unwissenschaftliche Spekulationen interessieren, statt für spannende astronomische und astrophysikalische Fragestellungen und Entdeckungen. :(
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Hallo zusammen,
Mit einer neuen Analysemethode entdecken Forscher des Max-Planck-Instituts den Millisekunden-Gammapulsar PSR J1311-3430
Mit Unterstützung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie ist es den Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) in Hannover gelungen, einen Millisekundenpulsar durch seine gepulste Gammastrahlung zu entdecken.
Die Wissenschaftler haben Daten, die der Satelliten Fermi in einen Zeitraum von vier Jahren gesammelt hatte, mit dem Computercluster Atlas am AEI analysiert.
Im Jahr 1994 hatten die Forscher im Sternbild Zentaur eine Quelle mit intensiver Gammastrahlung entdeckt. Sie hatten durch das Signal einen Pulsar vermutet. Erst jetzt konnte das Team um Holger Pletsch vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik den Millisekunden-Gammapulsar PSR J1311-3430 erkennen. PSR J1311-3430 dreht sich etwa 390-mal in der Sekunde um die eigene Achse und sendet dabei strahlförmig Gammaphotonen aus.
Durch das Gammasignal konnten die Wissenschaftler den Begleiter des Pulsars erforschen. Sie vermuten, dass der Begleiter klein und ungewöhnlich dicht ist. Er könnte über mindestens die achfache Masse von Jupiter verfügen, er hat nur maximal 60 Prozent des Radius und besteht vermutlich aus Helium. Dieser übriggebliebene Sternkern wird von der Strahlung des Pulsar PSR J1311-3430 sehr stark erhitzt und PSR J1311-3430 wird seinen Begleiter in der Zukunft vollständig verdampft haben.
Die Astronomen bezeichnen diese Pulsare als Schwarze Witwe, nach einer Spinnenart,bei der das Weibchen nach der Paarung das kleinere Männchen verspeist.
Der Pulsar stellt gleich mehrere Rekorde auf. Die Umrundung um den gemeinsamen Schwerpunkt in einer fast kreisförmigen Bahn in nur 93 Minuten ist die kürzeste, bis jetzt bekannte Bahnperiode aller Pulsar in Doppelsternsystemen. Mit nur 1,4 fache Erde-Mond-Entfernung ist es der engste Abstand mit einen Pulsar.
Die Geschwindigkeit beträgt in der Kreisbahn 13.000 Kilometern pro Stunde. Der leichtere Begleiter ist schneller und erreicht 2,8 Millionen Kilometer in der Stunde.
Mit der neuen Analysemethode haben die Forscher vom AEI 30 Jahre nach der ersten Entdeckung eines Millisekundenpulsars im Radiobereich einen neuen Schritt zur Entdeckung der schwer auffindbaren Himmelskörper getan.
Die Schematische Darstellung zeigt das Pulsarsystem PSR J1311-3430, mit dem leuchtturmähnlichen magentafarbenen Gammastrahlenkegel.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030014959-e0a750e4.jpg)
Credit:SDO/AIA (Sonne), AEI
Mit dem Large Area Telescope des Satelliten Fermi konnte der Pulsar J1311-3430 erfasst werden. Die Farbskala von blau über rot nach gelb stellt die Intensität der empfangenen Gammastrahlen da.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030015000-a74c0e72.jpg)
Credit:NASA/DOE/Fermi LAT Collaboration/AEI
http://www.aei.mpg.de/english/contemporaryIssues/akt_news/gammapulsar-info/index.html (http://www.aei.mpg.de/english/contemporaryIssues/akt_news/gammapulsar-info/index.html)
http://www.mpg.de/6595823/ (http://www.mpg.de/6595823/)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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"Schwarze Witwe bittet zum Tanz im Gammalicht" der Titel passt schon, den das MPIfR seiner PR-Meldung gegeben hat...
Dieses Objekt ist schon faszinierend :)
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Hallo zusammen,
Der Vela Pulsar, ein Neutronenstern
der neueste Film mit den Daten von dem Chandra X-ray Observatory bietet einen tiefen Einblick in einen sich schnell bewegenden Jet durch einen schnell rotierenden Neustronenstern.Er gibt neue Einblicke in die Natur von der dichtesten Materie im Universum.
Der Vela Pulsar ist etwa 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt,und verfügt über einen Durchmesser von 19 km. Er macht eine vollständige Umdrehung in 89 Millisekunden.Die Chandra-Daten für den Film wurden in der Zeit von Juni bis September 2010 gesammelt.Die Daten deuten darauf hin, das der Vela Pulsar bei der Drehung zu einem langsamen Wackeln oder Präzession neigt. Die Periode der Präzession ähnelt dem langsamen wackeln eines Kreisels und sie wird auf etwa 120 Tage geschätzt.
ws
http://www.nasa.gov/mission_pages/chandra/news/vela_pulsar.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/chandra/news/vela_pulsar.html)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Es gibt Neues aus dem Tiefen des Alls zu Bericht - es scheint einen Umschaltprozess bei Pulsaren zu geben, bei denen zwischen Radio- und Röntgenemission hin- und hergeschaltet wird.
Mehr dazu gibt es hier zu lesen: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30012013195034.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30012013195034.shtml)
Grüße
Olli
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Wie sieht ein Pulsar bei höchster Auflösung im Radiobereich aus? Nicht so wie erwartet ;)
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03042013204729.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03042013204729.shtml)
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Du erwähnst in Deinem Artikel, dass man einzelne Pulsare nicht wie erwartet als Beugungsscheibchen zu sehen bekam, sondern hin und wieder als quasi punktförmiges Objekt. Sind das dann Glückstreffer, wie sie bei optischer Fotografie von kosmischen Objekten ja auch auftritt und zeitweilig sogar genutzt wurde (Lucky Imaging), bis man Ausgleichssysteme entwickelte?
Dann könnte sich das Interstellare Medium ja ähnlich verhalten wie unsere Atmosphäre.
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Ja, ich habe mich bei der Beschreibung auch ein wenig an das Funkeln von Sternen erinnert gefühlt, wie wir es so am Himmel sehen. Vielleicht ist es ja auch so, dass nicht zu jeder Zeit alle erwarteten Beugungs-/Brechungseffekte gleichzeitig auftreten, sondern immer nur ein bestimmter Pfad verfolgt wird (vielleicht weil Pulsare so extrem kompakt sind?).
Aber ich glaub wir stochern da gerade genau so im Dunkeln wie die Wissenschaftler selbst. Wobei vielleicht wissen die mittlerweile schon wieder mehr... oder glauben zumindest mehr zu wissen, sonst würde Kowaljow wohl keine so nebulösen Andeutungen von wegen "clevere Technik" etc machen :-\
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"Adaptive Antennen" ;)
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Noch eine Idee von mir dazu:
Eigentlich wurden ja zwei unerwartete Phänomene auf einmal beobachtet...
1. Statt einer großen Streufläche gab es einzelne, scharfe Punkte
2. Statt eines statischen Bilds war eine Bewegung dieser Punkte sichtbar
1. Folgt definitiv aus einer anderen Struktur des interstellaren Mediums als erwartet. Aber für 2. ist die Quelle ja eigentlich unklar - folgt die Dynamik aus einer Dynamik des ISM? Oder verhält sich das ISM als statische Optik, aber dafür ist die Strahlungszone des Pulsars dynamisch? Es könnte ja sein, dass durch die "radiooptischen" Eigenschaften des ISM bereits kleine Veränderungen der Strahlungsquelle zu deutlich sichtbaren Bewegungen des scheinbaren Bildes führen.
Falls wir es tatsächlich immer noch mit einem statischen Verhalten des ISM zu tun haben, wäre dies eine sehr einfache Möglichkeit, damit hochaufgelöste Bilder aufzunehmen - man müsste ja "nur" die einzelnen Punkte zur Deckung bringen, bzw bei flächigen Quellen die sichtbaren Flächen übereinander legen (markante, besonders helle Punkte sollten sich ja finden lassen). Vielleicht geht das ja ganz einfach ;)
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Hallo,
ein Pulsar bestätigt die Allgemeine Relativitätstheorie von Albert Eistein :
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27042013201254.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/27042013201254.shtml)
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Hallo Zusammen,
in dem Zentrum unserer Milchstraße ist der Pulsar PSR J1745-2900 entdeckt worden. Er gehört wegen dem extremen starken Magnetfeld zu den Magnetaren.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=624.msg263118#new (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=624.msg263118#new)
Quelle:
http://www.mpg.de/7499403/magnetar_zentrum_milchstrasse (http://www.mpg.de/7499403/magnetar_zentrum_milchstrasse)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Zusammen,
Einstein@Home findet in Archivdaten 24 bisher unbekannte Pulsare.
http://www.aei.mpg.de/480840/Einstein_Home_24PSRs_PMPS (http://www.aei.mpg.de/480840/Einstein_Home_24PSRs_PMPS)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Zusammen,
Das Fermi Gamma-Ray Space Telescope hat den ersten Gammapulsar entdeckt.
Der Pulsar PSR J0540-6919 liegt in den Außenbezirken vom Tarantel-Nebel in der Großen Magellanschen Wolke und ist 163.000 Lichtjahre entfernt. Der Tarantula Nebula ist die größte, aktivste und komplexesten Sternentstehungsregion in unserer galaktischen Nachbarschaft. Es wurde als eine helle Quelle von Gammastrahlung, der energiereichste Form von Licht, früh in der Fermi-Mission identifiziert. Die Astronomen führten dies zunächst auf eine Kollisionen der subatomaren Teilchen zurück, auf von Supernova-Explosionen erzeugten Supernova-Schockwellen.
Es war bisher angenommen worden, das etwa die Hälfte der Gammastrahlen der X-Ray Helligkeit aus dem Nebel kamen. Jetzt ist klar, das der Pulsar PSR J0540-6919 etwa für die Hälfte der Gammastrahlen verantwortlich ist. Die Gammastrahlen Impulse von J0540-6919 haben 20-mal mehr Intensität wie der bisherigen Rekordhalter, der Pulsar in dem berühmten Krebsnebel. Dennoch haben sie etwa ein ähnliches Niveau der Funk, optische und Röntgenstrahlung.
In Tarantula- Nebula drehen sich zwei Pulsare, PSR J0540-6919 (J0540 kurz) und PSR J0537-6910 (J0537), die mit Hilfe von den Einstein (https://heasarc.gsfc.nasa.gov/docs/einstein/heao2.html) und Rossi X-ray Timing Explorer (RXTE) (http://www.nasa.gov/centers/goddard/missions/rxte.html)Satelliten entdeckt wurden. J0540 dreht sich knapp 20 Mal pro Sekunde, während J0537 wirbelt auf fast 62-mal pro Sekunde, die schnellste bekannte Rotationsperiode für einen junge Pulsar.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030184141-86e98edd.jpg)
Credit: NASA's Goddard Space Flight Center; background: ESO/R. Fosbury (ST-ECF)
Die Gammastrahlenansicht wird vom selben Bereich oberhalb der sichtbaren Wellenlängen gezeigt. Hellere Farben zeigen eine größere Anzahl von Gammastrahlung mit Energien zwischen 2 und 200 Milliarden Elektronenvolt. Zum Vergleich, sichtbares Licht im Bereich zwischen 2 und 3 Elektronenvolt. Die beiden Pulsare, PSR J0540-6919 (links) und PSR J0537-6910, heben sich deutlich ab.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030184138-6efe7f4e.jpg)
Credit: NASA/DOE/Fermi LAT Collaboration
&feature=youtu.be
http://www.nasa.gov/feature/goddard/nasas-fermi-satellite-detects-first-gamma-ray-pulsar-in-another-galaxy (http://www.nasa.gov/feature/goddard/nasas-fermi-satellite-detects-first-gamma-ray-pulsar-in-another-galaxy)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Ich gebe mich bewegt, ein schönes Kunststück
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Wer rechnet mit bei Einstein@home (https://einsteinathome.org/de/home)?
Ich schon! :)
Das Bürgerwissenschaftsprojekt Einstein@Home sucht nach Gravitationswellen und Pulsaren.
Dazu werden unter anderem Daten vom Fermi Gamma-ray Space Teleskop der NASA verarbeitet.
Dabei wurde 2017 der Puslar J0002+6216 entdeckt, der mit 4 Millionen km/h durchs All rast.
Er stößt einen glühenden Schweif aus, der inzwischen 13 Lichtjahre lang ist.
J0002 liegt etwa 6.500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Cassiopeia und rotiert 8,7 Mal pro Sekunde.
Durch Aufnahmen des Very Large Array Radio Teleskops läßt sich der Schweif bis zu seinem Entstehungsort zurück verfolgen: Dem 53 Lichtjahre entfernten Zentrum eines Supernova-Überrests CTB 1.
Astronomen vermuten, dass der Pulsar bei der Supernova Explosion von CTB 1 so schnell beschleunigt wurde.
Bei dieser Geschwindigkeit wird der Pulsar unsere Galaxie verlassen.
Weitere Informationen (https://www.astropage.eu/2019/03/21/psr-j00026216-fermi-misst-einen-neuen-hochgeschwindigkeits-pulsar/)
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Hallo Zusammen,
NICER an Bord der ISS liefert die besten Pulsarmessungen aller Zeiten.
Astrophysiker zeichnen das Lehrbuchbild von Pulsaren dank des Neutron star Interior Composition Explorer (NICER), einem Röntgenteleskop an Bord der Internationalen Raumstation (ISS), neu. Mithilfe von NICER-Daten haben Wissenschaftler die ersten präzisen und zuverlässigen Messungen sowohl der Größe als auch der Masse eines Pulsars sowie die allererste Karte von Brennpunkten auf der Oberfläche erhalten.
Der betreffende Pulsar, J0030 + 0451 (kurz J0030), liegt in einer Region des 1.100 Lichtjahre entfernten Sternbild Fische. Als NICER das Gewicht und die Proportionen des Pulsars maß, stellte er fest, dass die Formen und Positionen von millionenschweren „Hot Spots“ auf der Pulsaroberfläche viel seltsamer sind, als allgemein angenommen.
Die Pulsare, eine Klasse von Neutronensternen, drehen sich Hunderte Male pro Sekunde und lenken bei jeder Umdrehung Energiestrahlen auf uns zu. J0030 dreht sich 205 Mal pro Sekunde.
Seit Jahrzehnten versuchen Wissenschaftler herauszufinden, wie Pulsare genau funktionieren. Im einfachsten Modell hat ein Pulsar ein starkes Magnetfeld, das einem Haushaltsstabmagneten ähnelt. Das Feld ist so stark, dass es Partikel von der Pulsaroberfläche reißt und diese beschleunigt. Einige Partikel folgen dem Magnetfeld und treffen auf die gegenüberliegende Seite, erwärmen die Oberfläche und erzeugen heiße Stellen an den Magnetpolen.
Der gesamte Pulsar leuchtet im Röntgenlicht schwach, aber die heißen Stellen sind heller. Während sich das Objekt dreht, bewegen sich diese Punkte wie die Strahlen eines Leuchtturms in und aus dem Blickfeld und erzeugen extrem regelmäßige Schwankungen der Röntgenhelligkeit des Objekts. Die neuen NICER-Studien von J0030 zeigen jedoch, dass Pulsare nicht so einfach sind.
Unter Verwendung der NICER-Beobachtungen von Juli 2017 bis Dezember 2018 kartierten zwei Gruppen von Wissenschaftlern die Hotspots von J0030 mithilfe unabhängiger Methoden und ermittelten ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Masse und Größe.
Ein Team unter der Leitung von Thomas Riley, Doktorand in Computerastrophysik, und Anna Watts, Professorin für Astrophysik an der Universität Amsterdam, ermittelte, dass der Pulsar etwa das 1,3-fache der Sonnenmasse und einen Durchmesser von 25,4 Kilometern hat.
Cole Miller, Astronomieprofessor an der University of Maryland (UMD), der das zweite Team leitete, stellte fest, dass J0030 etwa das 1,4-fache der Sonnenmasse und etwas größer ist und eine Breite von 26 Kilometern aufweist.
NICER misst die Ankunft jedes Röntgenstrahls von einem Pulsar auf mehr als hundert Nanosekunden, eine Genauigkeit, die etwa 20-mal höher ist als die bisher verfügbare, sodass Wissenschaftler diesen Effekt zum ersten Mal nutzen können.
Der Blick von der Erde aus schaut auf die nördliche Hemisphäre von J0030.
Die Forscher identifizierten bis zu drei „Hot Spots“, alle auf der südlichen Hemisphäre.
Thomas Riley und seine Kollegen führten eine Reihe von Simulationen mit überlappenden Kreisen unterschiedlicher Größe und Temperatur durch, um die Röntgensignale wiederherzustellen. Die Analyse des niederländischen Supercomputers Cartesius dauerte weniger als einen Monat, auf einem modernen Desktop-Computer wären jedoch rund 10 Jahre erforderlich gewesen. Ihre Lösung identifiziert zwei heiße Punkte, einen kleinen und kreisförmigen und einen langen und sichelförmigen.
Cole Millers Gruppe führte ähnliche Simulationen mit Ovalen unterschiedlicher Größe und Temperatur auf dem UMD Deepthought2-Supercomputer durch. Sie fanden zwei mögliche und gleich wahrscheinliche Punktkonfigurationen. Eines hat zwei Ovale, die dem Muster von Rileys Team sehr nahe kommen. Die zweite Lösung fügt einen dritten, kühleren Punkt hinzu, der leicht schräg zum Südpol des Pulsars liegt.
Das wichtigste wissenschaftliche Ziel von NICER besteht darin, die Massen und Größen mehrerer Pulsare genau zu bestimmen. Mit diesen Informationen werden Wissenschaftler endlich in der Lage sein, den Materiezustand in den Kernen von Neutronensternen zu entschlüsseln, die durch enormen Druck und Dichte zerkleinert werden und auf der Erde nicht repliziert werden können.
Die Arbeit zeigt, das NICER auf dem richtigen Weg ist, um bei der Beantwortung einer bleibenden Frage in der Astrophysik zu helfen: Welche Form hat Materie in den ultradichten Kernen von Neutronensternen?
Cole Miller, Astronomieprofessor sagte, das gesamte NICER-Team hat einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenphysik geleistet, die in terrestrischen Labors nicht zu untersuchen ist.
&feature=emb_logo
Credit: NASA's Goddard Space Flight Center
Quellen:
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2019/nasa-s-nicer-delivers-best-ever-pulsar-measurements-1st-surface-map (https://www.nasa.gov/feature/goddard/2019/nasa-s-nicer-delivers-best-ever-pulsar-measurements-1st-surface-map)
https://www.surf.nl/en/dutch-national-supercomputer-cartesius (https://www.surf.nl/en/dutch-national-supercomputer-cartesius)
http://hpcc.umd.edu/hpcc/dt2.html (http://hpcc.umd.edu/hpcc/dt2.html)
https://iopscience.iop.org/journal/2041-8205/page/Focus_on_NICER_Constraints_on_the_Dense_Matter_Equation_of_State (https://iopscience.iop.org/journal/2041-8205/page/Focus_on_NICER_Constraints_on_the_Dense_Matter_Equation_of_State)
Beste Grüße Gertrud
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Nachtrag:
"Eine neue Theorie für die Entstehung von Magnetaren
Magnetare sind Neutronensterne mit den stärksten Magnetfeldern, die im Universum gemessen werden – ihr Ursprung ist aber umstritten. Ein Team von Wissenschaftlern aus Paris und dem Max-Planck-Institut für Astrophysik kann die Entstehung dieser gigantischen Felder nun durch Verstärkung anfänglich vorhandener, schwacher Felder erklären, wenn die Neutronensterne, die in kollabierenden massereichen Sternen entstehen, schnell rotieren. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astrophysik."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/3DMomentaufnCEASacley.jpg)
3D-Momentaufnahmen der Magnetfeldlinien in der konvektiven Zone im Inneren eines neugeborenen Neutronensterns. Die blauen (roten) Flächen stellen nach innen (außen) gerichtete Plasmaströmungen dar. Links: für schnelle Rotationsperioden von einigen Millisekunden wurde ein starker Dynamo entdeckt, wobei die Dipolkomponente 1015 Gauss erreicht. Rechts: bei langsamer Rotation ist das Magnetfeld bis zu zehnmal schwächer.
(Bild: CEA Sacley)
Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astrophysik:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/14032020114223.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/14032020114223.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Einsteins glücklichster Gedanke...
... die bisher beste Bestätigung. Radioastronomen nützen die Umlaufbewegung dreier exotischer Sterne zur Überprüfung der Universalität des freien Falls. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/J03371715MKramerMPIfR.jpg)
PSR J0337+1715: Darstellung des Dreifachsternsystems, das sich aus einem Pulsar und zwei Weißen Zwergen zusammensetzt. Das grüne Netz verdeutlicht die durch die Massen verursachte Raumzeitkrümmung. Die Größen und Abstände sind nicht maßstäblich dargestellt.
(Bild: Michael Kramer/MPIfR)
Weiter in der Pressemeldung des MPI für Radioastronomie, Bonn:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/15062020100327.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/15062020100327.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"UP: Eigenschaften von Materie und Raumzeit offenbart
Ein internationales Wissenschaftsteam um den Astrophysikprofessor Tim Dietrich von der Universität Potsdam schaffte den Durchbruch bei der Größenbestimmung eines typischen Neutronensterns und der Messung der Ausdehnung des Universums. Dazu kombinierten sie Beobachtungsdaten von Neutronenstern-Kollisionen mit kernphysikalischen Berechnungen. Ihre wegweisenden Ergebnisse wurden jetzt im hochrangigen Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlicht. Eine Medieninformation der Universität Potsdam (UP)."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031075705-f6eb334d.jpg)
Künstlerische Darstellung zweier sich umkreisender Neutronensterne kurz vor der Kollision.
(Bild: Niclas Moldenhauer)
Weiter in der Medieninformation der Uni Potsdam:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30122020202154.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30122020202154.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Entdeckung von acht neuen Millisekunden-Pulsaren
Die Untersuchung der Zentralregionen von Kugelsternhaufen mit dem MeerKAT-Radioteleskop in Südafrika auf der Suche nach sehr schwachen Pulsarsignalen. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031081015-14ba5f90.jpg)
Aufnahme des Kugelsternhaufens NGC 6624 mit dem Hubble-Weltraumteleskop. Einige der Pulsare im zentralen Bereich des Kugelsternhaufens sind im Inset hervorgehoben, darunter in Rot markiert der mit MeerKAT neu entdeckte Pulsar PSR J1823-3021G. Der Sternhaufen NGC 6624 befindet sich in Richtung des Sternbilds Schütze in knapp 8000 Lichtjahren Entfernung von der Sonne.
(Bild: A. Ridolfi et al./INAF/Hubble Space Telescope)
Weiter in der Pressemitteilung des MPIfR:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/01052021074254.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/01052021074254.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"MPIfR: Untersuchungen für Tests der Gravitation
Ein neues Teleskop zur Erforschung von Einsteins Relativitätstheorie und Objekten höchster Dichte im Universum. Mit dem südafrikanischen MeerKAT-Teleskop führen Astronomen systematische Untersuchungen von Binärpulsaren für Tests der Gravitation durch. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031081113-30c03b4d.jpg)
PSR J0737-3039A: Das Doppelpulsar-System besteht aus zwei Pulsaren (mit Rotationsperioden von 23 Millisekunden und 2,8 Sekunden), die sich gegenseitig umkreisen. Der Doppelpulsar ist eines der Beobachtungsobjekte, die im Rahmen des RelBin-Programms untersucht werden.
(Bild: Michael Kramer/MPIfR)
Weiter in der Pressemeldung des MPIfR:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/07052021010649.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/07052021010649.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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"MPIfR: Einstein erneut erfolgreich
Die allgemeine Relativitätstheorie übersteht eine Reihe präziser Tests in einem extremen Doppelsternsystem. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084057-5f3ad013.jpg)
Künstlerische Darstellung des Doppelpulsar-Systems PSR J0737-3039 A/B, in dem zwei aktive Pulsare einander in nur 147 Minuten umkreisen. Die Umlaufbewegung dieser Neutronensterne mit extrem hoher Dichte verursacht eine Reihe von relativistischen Effekten, darunter die Erzeugung von Wellen in der Raumzeit, die als Gravitationswellen bekannt sind. Die Gravitationswellen tragen Energie aus dem System ab, das dadurch um etwa 7 mm pro Tag schrumpft. Die entsprechende Messung stimmt mit der Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie mit einer Genauigkeit von 0,013 % überein. (Bild: Michael Kramer/MPIfR)
Weiter in der Pressemeldung des MPIfR:
https://www.raumfahrer.net/mpifr-einstein-erneut-erfolgreich/ (https://www.raumfahrer.net/mpifr-einstein-erneut-erfolgreich/)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Kollidierende Neutronensterne und was von ihnen bleibt
Prof. Dr. Sebastiano Bernuzzi von der Universität Jena erhält ein „Consolidator Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC). Eine Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085045-63e4869d.jpg)
Für sein Projekt „InspiReM“ wird Sebastiano Bernuzzi mit einem „Consolidator Grant“ gefördert. (Foto: Jens Meyer / Universität Jena)
Weiter in der Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/kollidierende-neutronensterne-und-was-von-ihnen-bleibt/)
Viele Grüße
James
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"MPIfR: Langsam rotierender Neutronenstern
Ungewöhnlicher Neutronenstern mit einer Rotationsdauer von 76 Sekunden wird auf einem Sternenfriedhof entdeckt. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031090203-a00e5b93.jpg)
Künstlerische Darstellung des neuentdeckten Neutronensterns PSR J0901-4046 mit 76 Sekunden Pulsperiode (magentafarben dargestellt) im Vergleich zu schneller rotierenden Pulsaren. (Bild: Daniëlle Futselaar (artsource.nl))
Weiter in der Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/mpifr-langsam-rotierender-neutronenstern/)
Viele Grüße
James
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"Neue Einblicke in Neutronensterne aus Schwerionenexperimenten, astrophysikalischen Beobachtungen und Kerntheorie
Ein internationales Team hat zum ersten Mal Daten aus Schwerionenkollisionen, Gravitationswellenmessungen und anderen astronomischen Beobachtungen mit Hilfe modernster theoretischer Modelle kombiniert, um die Eigenschaften der dichten Materie im Inneren von Neutronensternen besser zu verstehen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht. Eine Pressemitteilung der Technischen Universität Darmstadt."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031090428-504bfe3f.jpg)
Darstellung der Simulation zweier verschmelzender Neutronensterne (links) und der entstehenden Teilchenspuren, die bei einer Schwerionenkollision (rechts) zu sehen sind, die unter ähnlichen Bedingungen im Labor Materie erzeugt. (Bild: Tim Dietrich, Arnaud Le Fevre, Kees Huyser; background: ESA/Hubble, Sloan Digital Sky Survey)
Weiter in der Pressemitteilung der Technischen Universität Darmstadt => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/neue-einblicke-in-neutronensterne-aus-schwerionenexperimenten-astrophysikalischen-beobachtungen-und-kerntheorie/)
Viele Grüße
James
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"Uni Hamburg: 2,5 Millionen Euro für Forschung zu Neutronensternen
Der Europäische Forschungsrat fördert Prof. Dr. Stephan Rosswog im Rahmen eines ERC Advanced Grants mit 2,5 Millionen Euro. Der theoretische Astrophysiker erforscht in den kommenden fünf Jahren kollidierende Neutronensterne. Eine Pressemitteilung der Universität Hamburg."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031090951-01c0da7e.jpg)
Schnappschüsse von einer Supercomputer-Simulation einer Neutronenstern-Kollision. (Bild: S. Rosswog)
Weiter in der Pressemitteilung der Universität Hamburg => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/uni-hamburg-25-millionen-euro-fuer-forschung-zu-neutronensternen/)
Viele Grüße, James
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Bisher leichtester Neutronenstern oder seltsame Quark-Materie?
Astrophysiker der Universität Tübingen entdecken ein ungewöhnliches Objekt im Zentrum des Supernovaüberrests HESS J1731-347. Eine Pressemitteilung der Eberhard Karls Universität Tübingen.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/c096a4cdb0UniTuebingen.jpg)
Astrophysiker der Universität Tübingen entdecken ein ungewöhnliches Objekt im Zentrum des Supernovaüberrests HESS J1731-347. Eine Pressemitteilung der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Weiter in der Pressemitteilung der Eberhard Karls Universität Tübingen => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/bisher-leichtester-neutronenstern-oder-seltsame-quark-materie/)
Viele Grüße, James
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Dichter geht’s nicht: Neues Modell für Materie in Neutronensternenkollisionen
Nach schwarzen Löchern sind Neutronensterne die dichtesten Objekte in unserem Universum. Wie ihr Name schon sagt, bestehen Neutronensterne zum größten Teil aus Neutronen. Über die Materie, die bei der Kollision zweier Neutronensterne entsteht, weiß man jedoch wenig. Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität Frankfurt und dem Asia Pacific Center für Theoretische Physik im südkoreanischen Pohang haben nun ein neues Modell entwickelt, das darüber neue Erkenntnisse liefern soll. Eine Pressemitteilung der Goethe-Universität Frankfurt.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/MethodeGravitationswellenUniFFM.jpg)
Illustration der neuen Methode, die fünfdimensionale schwarze Löcher (rechts) zur Berechnung des Phasendiagramms stark wechselwirkender Materie (Mitte) verwendet und damit Simulation für Neutronensterne und deren Gravitationswellen ermöglicht (links). (Grafik: Goethe-Universität Frankfurt)
Weiter in der Pressemitteilung der Goethe-Universität Frankfurt => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/dichter-gehts-nicht-neues-modell-fuer-materie-in-neutronensternenkollisionen/)
Viele Grüße, James
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Eine ungewöhnliche Verschmelzung zweier Neutronensterne wurde jetzt beobachtet: die Gesamtmasse der vereinigten Sterne reichte aus, um ein Schwarzes Loch entstehen zu lassen - allerdings mit Verzögerung. etwa 1 Tag lang konnte man das Zwischenstadium des verschmolzenen Neutronensterns noch beobachten, bevor es hinter dem Horizont des SL verschwand. Was diese Verzögerung bewirkte, ist noch ungeklärt; untersucht wird zB ob eine ungewöhnlich hohe Rotationsgeschwindigkeit oder eine ungewöhnliche Magnetfeldkonfiguration so etwas hervorrufen kann.
https://www.theguardian.com/science/2022/nov/10/overweight-neutron-star-defies-a-black-hole-theory-say-astronomers (https://www.theguardian.com/science/2022/nov/10/overweight-neutron-star-defies-a-black-hole-theory-say-astronomers)
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Eine ungewöhnliche Verschmelzung zweier Neutronensterne wurde jetzt beobachtet: [..]
https://www.theguardian.com/science/2022/nov/10/overweight-neutron-star-defies-a-black-hole-theory-say-astronomers (https://www.theguardian.com/science/2022/nov/10/overweight-neutron-star-defies-a-black-hole-theory-say-astronomers)
Faszinierend **-)
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Neun neue und exotische Geschöpfe für den Pulsar-Zoo
Neue Entdeckungen des Projekts „Transients and Pulsars with MeerKAT“. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/mpifr25012023NASADOEFermiLATCollab2k.jpg)
Dieses Bild zeigt den gesamten Himmel, wie ihn das Fermi Large Area Telescope sieht. Das auffälligste Merkmal ist das helle, diffuse Leuchten in der Mitte der Karte, das aus der Milchstraßenebene stammt. Viele der sternähnlichen Objekte oberhalb und unterhalb der Milchstraßenebene sind weit entfernte Galaxien, bzw. ihre extrem massereichen schwarzen Löcher. Viele der hellen Quellen entlang der Ebene sind Pulsare. Bei mehr als 2000 Quellen ist unbekannt, zu welcher Klasse sie gehören. (Bild: NASA/DOE/Fermi LAT Collaboration)
Weiter in der Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/neun-neue-und-exotische-geschoepfe-fuer-den-pulsar-zoo/)
Viele Grüße, James
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Die perfekte Explosion im Weltraum – Das Rätsel der sphärischen Kilonova
Wenn Neutronensterne kollidieren, entsteht eine Explosion, die – anders als bis vor kurzem angenommen – die Form einer nahezu perfekten Kugel hat. Wie dies möglich ist, ist zwar immer noch ein Rätsel, aber die Entdeckung könnte einen neuen Schlüssel zur Messung des Alters des Universums liefern. Eine Pressemitteilung des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung Darmstadt.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/KilonovaartRDienelCarnegieInstiforSci2k.jpg)
Künstlerische Darstellung einer Kilonova. (Bild: R. Dienel, Carnegie Institution for Science)
Weiter in der Pressemitteilung des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/die-perfekte-explosion-im-weltraum-das-raetsel-der-sphaerischen-kilonova/)
Viele Grüße, James
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Sehr interessant. Wenngleich ich das mit dem dritten Lineal nicht ganz verstehe. Neutronensterne haben doch verschiedene Massen. Sollte da die Explosion nicht immer anders sein?
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Vielen Dank mal zwischendurch für die vielen genialen Informationen!
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@einsteinturm:
zur Bestimmung des Hubbleparameters per Kilonova-Ereignissen hier ein Artikel von Daniel Fischer (von 2017)
https://abenteuer-astronomie.de/mit-standard-sirenen-den-kosmos-vermessen-kilonovae-machens-moeglich/ (https://abenteuer-astronomie.de/mit-standard-sirenen-den-kosmos-vermessen-kilonovae-machens-moeglich/)
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AIP: Entdeckung eines Weißen-Zwerg-Pulsars wirft Licht auf Sternentwicklung
Die Entdeckung einer seltenen Art von Sternensystem in zwei unabhängigen Studien der Universität Warwick und des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) liefert neue Erkenntnisse über die Vorhersagen des Dynamomodells für die Sternentwicklung. Eine Pressemitteilung des AIP.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso1627aMGarlickUofWarwickESO2k.jpg)
Künstlerische Darstellung eines Weißen-Zwerg-Pulsars. In diesem Doppelsternsystem beschleunigt ein sich schnell um seine eigene Achse drehender Weißer Zwerg (rechts) Elektronen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit. Diese hochenergetischen Teilchen erzeugen Strahlungsschübe, die auf den ihn begleitenden Roten Zwergstern (links) treffen und das gesamte System vom Radio- bis zum Röntgenbereich pulsieren lassen. (Bild: M. Garlick/University of Warwick/ESO)
Weiter in der Pressemitteilung des AIP => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/aip-entdeckung-eines-weissen-zwerg-pulsars-wirft-licht-auf-sternentwicklung/)
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MPIfR: Ein Magnetar mit extrem langer Periode?
Ein internationales Team unter der Leitung von Curtin-Universität und ICRAR in Australien hat unter Beteiligung von Wissenschaftlern des MPIfR in Bonn eine neue Art von stellarem Objekt entdeckt, das unser Verständnis der Physik von Neutronensternen in Frage stellt. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/langperiodischerMagnetarICRAR2k.jpg)
Künstlerische Darstellung des extrem langperiodischen Magnetars – einer seltenen Art von Stern mit extrem starken Magnetfeldern, die gewaltige Energieausbrüche erzeugen können. (Grafik: ICRAR)
Weiter in der Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/mpifr-ein-magnetar-mit-extrem-langer-periode/)
Viele Grüße, James
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Neuer Sterntyp gibt Hinweise auf mysteriösen Ursprung von Magnetaren
Magnetare sind die stärksten Magneten im Universum. Diese extrem dichten toten Sterne mit ultrastarken Magnetfeldern sind überall in unserer Galaxie zu finden. Wie sie entstehen, wissen die Astronominnen und Astronomen jedoch nicht genau. Jetzt haben Forschende mit Teleskopen rund um die Welt, darunter auch Einrichtungen der Europäischen Südsternwarte (ESO), einen lebenden Stern aufgespürt, der wahrscheinlich zu einem Magnetar wird. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso2313a2k.jpg)
Diese künstlerische Darstellung zeigt HD 45166, einen massereichen Stern, von dem kürzlich ein sehr starkes Magnetfeld von 43.000 Gauß entdeckt wurde – das stärkste Magnetfeld, das je bei einem massereichen Stern gefunden wurde. Intensive Winde von Teilchen, die vom Stern wegblasen, werden von diesem Magnetfeld eingefangen und hüllen den Stern in eine Gashülle ein, wie hier dargestellt. Astronomen vermuten, dass dieser Stern sein Leben als Magnetar beenden wird, eine kompakte und extrem magnetische Sternleiche. Wenn HD 45166 unter seiner eigenen Schwerkraft kollabiert, wird sich sein Magnetfeld verstärken, und der Stern wird schließlich zu einem sehr kompakten Kern mit einem Magnetfeld von etwa 100 Billionen Gauß werden – der stärksten Sorte von Magnet im Universum. HD 45166 ist Teil eines Doppelsternsystems. Im Hintergrund ist der Begleiter von HD 45166 zu sehen, ein normaler blauer Stern, der sich in einer viel größeren Entfernung befindet als bisher angenommen. (Bild: ESO/L. Calçada)
Weiter in der Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/neuer-sterntyp-gibt-hinweise-auf-mysterioesen-ursprung-von-magnetaren/)
Viele Grüße, James
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ESO-Teleskope helfen bei der Lösung eines Pulsar-Rätsels
Durch eine bemerkenswerte Beobachtungsreihe, an der zwölf Teleskope sowohl am Erdboden als auch im Weltraum beteiligt waren, darunter drei Standorte der Europäischen Südsternwarte (ESO), haben Astronom*innen das seltsame Verhalten eines Pulsars entschlüsselt, eines sich extrem schnell drehenden toten Sterns. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso2315a2k.jpg)
Diese künstlerische Darstellung zeigt den Pulsar PSR J1023+0038, der Gas von seinem Begleitstern stiehlt. Dieses Gas sammelt sich in einer Scheibe um den Pulsar, fällt langsam auf ihn zu und wird schließlich in einem schmalen Strom ausgestoßen. Darüber hinaus gibt es einen Wind aus Teilchen, der vom Pulsar wegbläst und hier durch eine Wolke sehr kleiner Punkte dargestellt wird. Dieser Wind prallt auf das einfallende Gas, heizt es auf und lässt das System im Röntgenlicht sowie im ultravioletten und sichtbaren Licht hell aufleuchten. Schließlich werden Blasen dieses heißen Gases entlang des Stroms ausgestoßen und der Pulsar kehrt in den ursprünglichen, passiven Zustand zurück und wiederholt den Zyklus. Dieser Pulsar wurde dabei beobachtet, wie er alle paar Sekunden oder Minuten unaufhörlich zwischen diesen beiden Zuständen wechselt. (Bild: ESO/M. Kornmesser)
Weiter in der Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/eso-teleskope-helfen-bei-der-loesung-eines-pulsar-raetsels/)
Viele Grüße, James
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DESY: Energiereichste kosmische Gammastrahlen von Pulsar entdeckt
H.E.S.S.-Observatorium registriert 20 Tera-Elektronenvolt-Photonen vom Vela-Pulsar. Eine Pressemeldung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY – ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/titleimage05102023desy26.jpg)
Weiter in der Pressemeldung des DESY => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/desy-energiereichste-kosmische-gammastrahlen-von-pulsar-entdeckt/)
Viele Grüße, James
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Im März diesen Jahres wurde in einer Entfernung von etwa 1 Mrd Lichtjahre die Kollision zweier Neutronensterne registriert, markiert durch einen Gammastrahlenblitz mit der millionenfachen Helligkeit unserer Galaxis in diesem Wellenlängenbereich. Diese Kollision entwickelte sich zu einer Kilonova, die auch mit dem James Webb Space Telescope beobachtet wurde. Sie zeigte u.a. die Produktion von schweren Elementen wie Tellur und anderen Aktiniden und Lanthaniden.
Das Endresultat dieser Kilonova war vermutlich ein Schwarzes Loch.
https://www.theguardian.com/science/2023/oct/25/creation-of-rare-heavy-elements-witnessed-in-neutron-star-collision (https://www.theguardian.com/science/2023/oct/25/creation-of-rare-heavy-elements-witnessed-in-neutron-star-collision)
https://www.nature.com/articles/s41586-023-06759-1 (https://www.nature.com/articles/s41586-023-06759-1)
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"ELEMENTS / Ein Neutronenstern auf Reisen
Für die anstehende Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewirbt sich die Goethe-Universität Frankfurt mit vier neuen Clustern zu den Forschungsthemen Vertrauen im Konflikt (CONTRUST), Infektion und Entzündung (EMTHERA), Ursprung der Schweren Elemente (ELEMENTS) und zelluläre Architekturen (SCALE). Ein Beitrag aus dem UniReport der Goethe-Universität Frankfurt am Main."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/07_ELEMENTS_B2_650x650-jpg.jpg)
Neutronenstern-Modell. (Foto: Phyllis Mania)
Weiter im Beitrag aus dem UniReport der Uni Frankfurt:
https://www.raumfahrer.net/elements-ein-neutronenstern-auf-reisen/ (https://www.raumfahrer.net/elements-ein-neutronenstern-auf-reisen/)
Viele Grüße
Rücksturz
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MPIfR: Magnetare können Aufschluss über Erzeugung von Radiostrahlung liefern
Extreme Sterne haben einzigartige Eigenschaften, die eine Verbindung zu rätselhaften kosmischen Quellen herstellen könnten. Eine universelle Beziehung für Pulsare, Magnetare und möglicherweise schnelle Radiostrahlungsausbrüche. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/MagnetarArtMichaelKramer.jpg)
Künstlerische Darstellung eines Magnetars, bei dem ein Neutronenstern mit Hilfe der im ultrastarken Magnetfeld gespeicherten Energie Radiostrahlung aussendet und damit Ausbrüche verursacht, die zu den energiereichsten im Universum beobachteten Ereignissen zählen. (Bild: Michael Kramer / MPIfR)
Weiter in der Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/mpifr-magnetare-koennen-aufschluss-ueber-erzeugung-von-radiostrahlung-liefern/)
Viele Grüße, James
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RUB: Teilcheninteraktionen in Neutronensternen verstehen
Neutronensterne zählen zu den dichtesten Objekten des Universums. Die Vorgänge in ihrem Inneren geben der Teilchenphysik Rätsel auf. Beobachtungen und Theorie passen nicht zueinander. Schuld daran könnte ein mangelndes Verständnis der sogenannten Hyperonen sein – Teilchen, die einen besonderen Bestandteil, das Strange-Quark, besitzen. Sie sind instabil und daher schwer zu untersuchen. Prof. Dr. John Bulava von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) will ihnen mithilfe von Computersimulationen auf die Schliche kommen. Eine Presseinformation der RUB.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/JohnBulavaRUBMarquard2k.jpg)
John Bulava hat an der Fakultät für Physik und Astronomie die Professur für Theoretische Hadronenphysik inne. (Foto: RUB, Marquard)
Weiter in der Presseinformation der RUB => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/rub-teilcheninteraktionen-in-neutronensternen-verstehen/)
Viele Grüße, James
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Mit Quantensimulation Rotationsanomalien von Neutronensternen entschlüsseln
Unter der Leitung von Francesca Ferlaino und Massimo Mannarelli untersuchen Quantenphysiker und Astrophysiker gemeinsam die plötzliche Änderung der Rotationsgeschwindigkeit von Neutronensternen. Eine Medieninformation der Universität Innsbruck.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/QuantensimulationElenaPoli2k.jpg)
Ultrakalte Quantengase aus dipolaren Atomen bilden eine Plattform für die Simulation von Vorgängen im Inneren von Neutronensternen. (Grafik: Elena Poli)
Weiter in der Medieninformation der Universität Innsbruck => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/mit-quantensimulation-rotationsanomalien-von-neutronensternen-entschluesseln/)
Viele Grüße, James
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UP: Neutronensterne auf vielen Kanälen parallel untersuchen
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der Universität Potsdam und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik hat eine Methode entwickelt, um die meisten beobachtbaren Signale im Zusammenhang mit Neutronensternverschmelzungen gleichzeitig zu untersuchen. Eine Medieninformation der Universität Potsdam (UP).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/2023_130_nmma_red_blue2_IvanMarkin_2k.jpg)
Numerische Simulation des entstehenden Auswurfmaterials zweier verschmelzender Neutronensterne. Rote Farben beziehen sich auf ausgeworfenes Material mit einem hohen Anteil an Neutronen, wohingegen blaues Material einen hohen Anteil an Protonen enthält. (Bild: Ivan Markin (Uni Potsdam))
Weiter in der Medieninformation der Universität Potsdam => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/up-neutronensterne-auf-vielen-kanaelen-parallel-untersuchen/)
Viele Grüße, James
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"Leichtestes Schwarzes Loch oder schwerster Neutronenstern?
Das MeerKAT-Teleskop entdeckt ein rätselhaftes Objekt an der Grenze zwischen Schwarzen Löchern und Neutronensternen. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/18012024aMPIfRDanielleFutselaarartsourcenl.jpg)
Eine künstlerische Darstellung des Pulsar-Doppelsternsystems unter der Annahme, dass der massereiche Begleitstern ein Schwarzes Loch ist. Der hellste Hintergrundstern im Bild stellt den Radiopulsar PSR J0514-4002E dar. Die beiden Sterne sind 8 Millionen km voneinander entfernt und umkreisen sich alle 7 Tage. (Bild: MPIfR; Daniëlle Futselaar (artsource.nl))
Weiter in der Pressemeldung des MPIfR:
https://www.raumfahrer.net/leichtestes-schwarzes-loch-oder-schwerster-neutronenstern/ (https://www.raumfahrer.net/leichtestes-schwarzes-loch-oder-schwerster-neutronenstern/)
Viele Grüße
Rücksturz
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"Radius von Neutronenstern PSR J0437-4715 bestimmt
Millisekundenpulsare sind rotierende Neutronensterne, die wie Leuchttürme regelmäßig elektromagnetische Signale aussenden. Der Pulsar PSR J0437-4715 ist der erdnächste und damit auch der Signal-hellste. Eine Pressemitteilung der Technischen Universität Darmstadt."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/07/PSRJ04374715NASASharonMorsinkDevarshiChoudhuryetal.jpg)
Millisekunden-Pulsar PSR J0437-4715. Links: von der Erde aus gesehen. Rechts: von der Äquatorebene des Sterns aus gesehen. (Grafik: NASA/Sharon Morsink/Devarshi Choudhury et al)
Weiter in der Pressemitteilung der TU Darmstadt:
https://www.raumfahrer.net/radius-von-neutronenstern-psr-j0437-4715-bestimmt/ (https://www.raumfahrer.net/radius-von-neutronenstern-psr-j0437-4715-bestimmt/)
Viele Grüße
Rücksturz
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"MPIfR: Zehn neue Neutronensterne für Terzan 5
Entdeckung und Untersuchung mehrerer seltener und ungewöhnlicher Pulsare in einem dichten Sternhaufen mit Hilfe von MeerKAT/Südafrika und dem Green-Bank-Teleskop/USA. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, Bonn."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/07/Terzan5USNSFAUINSFNRAOSDagnello.jpg)
Im Kugelsternhaufen Terzan 5 - hier in einer künstlerischen Darstellung - wurden zehn exotische Pulsare entdeckt, womit sich die Gesamtzahl der bisher gefundenen Pulsare in diesem Haufen auf 49 erhöht. (Bild: US NSF, AUI, NSF NRAO, S. Dagnello)
Weiter in der Pressemeldung des MPIfR:
https://www.raumfahrer.net/mpifr-zehn-neue-neutronensterne-fuer-terzan-5/ (https://www.raumfahrer.net/mpifr-zehn-neue-neutronensterne-fuer-terzan-5/)
Viele Grüße
Rücksturz