Neutronensterne, Pulsare, Magnetare

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Offline Gertrud

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #150 am: 12. Dezember 2011, 16:23:58 »
Hallo Zusammen,

WISE hat den Neutronenstern mit dem Spitznamen
"Cosmic Cannonball" in den Supernova-Überrest von Puppis A aufgenommen.
Die Überreste einer antiken Supernova vor über 3.700 Jahren,
und einiges des grün-bunten Gas und Staubes im Bild aus der Vela Supernova -Überreste,welche etwa vor 12.000 Jahren geschah und viermal näher als Puppis A, ergeben das Bild einer Rose.
Die Entfernung beträgt  rund 6.500 Lichtjahre, die Ausdehnung  etwa 100 Lichtjahre
 
Der besondere Neutronenstern,ist nicht hell genug, um in diesem Bild sichtbar zu sein, bewegt sich unerklärlich schnell,
über 3.000.000 Meilen pro Stunde.

Dieses Bild wurde mit den vier Infrarot-Detektoren von WISE gemacht.
Blau und Cyan (Blaugrün) stellt das Infrarot- Licht von den heißesten Sternen da.

Grün und Rot zeigt bei 12 und 22 Mikron in erster Linie das Licht aus warmen Staub.


Image Credit: NASA/JPL-Caltech/WISE Team
https://images.raumfahrer.net/up038235.jpg
 
Quelle:
http://wise.ssl.berkeley.edu/gallery_Puppis_A.html
 
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #151 am: 21. Dezember 2011, 21:27:11 »
Hallo Zusammen,

Der neu endeckte X-ray Pulsar SXP 1062  ist von vermutlich seiner eigenen  Blasen-förmige Supernova-Überresten umgeben. 
Nicht viele Pulsare sind innerhalb ihrer Supernova-Überreste beobachtet worden, und ist das erste Beispiel für ein solches Paar in der SMC.
ein Komposit-Bild von SXP 1062

Credit: ESA/XMM-Newton/ L.Oskinova/ M.Guerrero; CTIO/R.Gruendl/Y.H.Chu
https://images.raumfahrer.net/up038231.jpg

Der Pulsar "SXP 1062" liegt am Rande der kleinen Magellanischen Wolke (SMC) und wurde mit Daten aus einer Reihe von Teleskopen, dazu gehörte auch der ESA-Satellit XMM-Newton, entdeckt.
Das diffuse Leuchten in der Mitte ist die X-ray Emission, die aus dem Pulsar und aus dem heiße Gas von den Überresten der Supernova (rot dargestellt) stammt. Andere punktförmigen Röntgenquellen  sind aus dem Hintergrund extragalaktischen Objekten.
 Auf diesem Komposit-Bild ist rechts der X-ray Pulsar "SXP 1062"
und links der Nebel N90  mit dem Sternenhaufen "NGC 602" zusehen.

Credit: NASA/Chandra/ESA/XMM-Newton/CTIO
https://images.raumfahrer.net/up038233.png

Der "SXP 1062" ist ein Röntgen-Pulsar, Teil eines binären Systems,er akkretiert Masse aus dem stellaren Begleiter, ein massiver, heiß, blau 'Be' Sterne, die zwei Objekte Bildung einer Be / X-ray binary,einer Klasse von X-ray binary.

Zitat
" Der interessanteste Aspekt dieser Pulsar ist vielleicht der extrem langen Zeitraum - 1062 Sekunden - das macht ihn zu einem der langsamsten Pulsare zu Protokoll, "kommentiert Lidia Oskinova vom Institut für Physik und Astronomie in Potsdam.

Die langsame Rotation des Pulsars und die rätselhafte Diskrepanz  zwischen dem relativen jungen Alter der Supernova-Übertesten wirft nach den Wissenschaftlern Fragen über die Entstehung und Entwicklung von Pulsaren auf.

Quelle:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784
 
Gertrud
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Offline UTho

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #152 am: 06. Januar 2012, 08:14:45 »
moin,
hatte hier auch schon was gelesen:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php 
wäre es nicht denkbar, daß sich das Teil nicht schon zu "Lebzeiten" entsprechend langsam gedreht hat?

Gruß UTho

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Offline Meagan

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #153 am: 07. Januar 2012, 15:46:58 »
moin,
hatte hier auch schon was gelesen:
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/der-pulsar-der-sich-zu-langsam-dreht.php 
wäre es nicht denkbar, daß sich das Teil nicht schon zu "Lebzeiten" entsprechend langsam gedreht hat?

Gruß UTho

Da stellt sich sicher die Frage nach der Bremse eines solchen schweren Objekts. Im Grunde gibt es nur eine Kraft, die in der Lage ist so etwas zu schaffen. Die elektrisch magnetische Wechselwirkung.

Anders gesagt müßte es die ihn umgebende Materie durch Wirbelströme extrem aufgeheizt haben. Da dies offenbar nicht der Fall ist, bzw. die Bremswirkung nicht ausgereicht hat, könnte ich mir noch ein anderes Szenario vorstellen.

Der Impact eines 2. riesigen Objekts auf den Neutronenstern, wobei sich die Rotationskräfte des Neutronensterns zufällig so weit verringert haben daß er nur noch eine Rotationsfrequenz von 18U/min hat.

Könnte die rote "Rauchfahne" um den Stern ein Hinweis auf einen solchen Impact ein ?


Ich bin jetzt schon auf die Erklärungen gespannt.

Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #154 am: 08. Januar 2012, 13:51:40 »
Hi

kennt man schon die Stärke seines Magnetfeldes ?
Vieleicht ist es ja so stark, dass man damit die Hohe Abbremsung erklären kann.

Gruß René
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Offline Meagan

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #155 am: 08. Januar 2012, 19:28:28 »
Hi

kennt man schon die Stärke seines Magnetfeldes ?
Vieleicht ist es ja so stark, dass man damit die Hohe Abbremsung erklären kann.

Gruß René

So einfach ist das nicht. Wäre das Magnetfeld sehr viel stärker, wäre es ein Magnetar.

Es handelt sich bei der Abbremsung durch Magnetfelder um einen physikalischen Effekt, der ähnlich einer Wirbelstrombremse funktioniert.

Im Falle eines Neutronensterns wird aber Gas in der Umgebung des schnell rotierenden Kerns erhitzt.

Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #156 am: 08. Januar 2012, 20:27:32 »
Naja vieleicht vermutet man ja auch nur es sei kein Magnetar weil Magnetare normalerweise keine Radiojets haben.

mfG
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Offline UTho

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #157 am: 09. Januar 2012, 08:12:44 »
Moin,
ich hatte eigentlich die rein mechanische Rotation gemeint, wenn sich der Stern zu Lebzeiten beispielsweise gar nicht gedreht hat ( ist doch nicht auszuschließen oder ? ), dann würde er sich jetzt auch nicht drehen - ist das so richtig?

Gruß UTho

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Offline Volker

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #158 am: 09. Januar 2012, 09:08:30 »
Hallo,

ich hatte eigentlich die rein mechanische Rotation gemeint, wenn sich der Stern zu Lebzeiten beispielsweise gar nicht gedreht hat ( ist doch nicht auszuschließen oder ? ), dann würde er sich jetzt auch nicht drehen - ist das so richtig?

Dass sich ein Stern ueberhaupt nicht dreht, ist ja praktisch unmoeglich. Wenn wir mal von einem geringen Drehmoment ausgehen, dann wird sich auch dieses Drehmoment sehr verstaerken, wenn der Ursprungsstern in der Supernova auf Neutronensterngroesse verkleinert wird (das gesamt-Drehmoment bleibt ja im wesentlichen erhalten, ein kleiner Neutronenstern muss sich also dann entsprechend schneller drehen).
Also, im Prinzip kann ein Neutronenstern auch ein kleineres Drehmoment haben. Unter all den moeglichen Drehmomenten des Ausgangssterns ist allerdings davon auszugehen, dass ein Neutronenstern am Anfang normalerweise sehr schnell rotieren sollte.

Gruss,
Volker
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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #159 am: 09. Januar 2012, 11:30:06 »
Hi

warum wird der Pulsar eigendlich als Röntgenpulsar SXP bezeichnet?

Wieso strahlt er im Röntgenlicht? geschieht das nicht nur bei einer Akkretionsscheibe die sich aufheizt?
Wenn er aber keinen Begleitstern hat, sollte er ja auch keine Röntgestrahlung aussenden.
Oder?

LG
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Offline Gertrud

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #160 am: 09. Januar 2012, 12:05:15 »
Hallo @rene.eichler2
zu deiner Frage:
Zitat
Wenn er aber keinen Begleitstern hat, sollte er ja auch keine Röntgestrahlung aussenden.
Oder?

vermute ich,
das Du diese Worte aus dem Bericht nicht gelesen hast.?

Hallo Zusammen,
 Der "SXP 1062" ist ein Röntgen-Pulsar, Teil eines binären Systems,er akkretiert Masse aus dem stellaren Begleiter, ein massiver, heiß, blau 'Be' Sterne, die zwei Objekte Bildung einer Be / X-ray binary,einer Klasse von X-ray binary.
 
Quelle:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784
 
Gertrud

dazu kopiere ich nochmal etwas aus dem Artikel der ESA:

Zitat
Die hier präsentierten Ergebnisse berichten von der Entdeckung eines Be / X-ray binary-System, bestehend aus einem Pulsar, SXP 1062, und ein Begleiter, 2dFS 3831, in der Wing von der Kleinen Magellanschen Wolke (SMC) befindet 'Be'.
vielleicht hilft Dir dieses weiter,
Zitat
" Die VLT-Spektren bestätigen, dass der Pulsar ist akkretierenden Masse aus einem massiven, heiß, blau 'Be' Stern. Die beiden Gremien bilden einen Be / X-ray binary, einer Klasse von X-ray binary, dass sehr häufig in der SMC, " , erklärt Vincent Hénault-Brunet, Doktorand am Institut für Astronomie, University of Edinburgh, UK. Hénault-Brunet
 
Quelle:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49784

mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #161 am: 09. Januar 2012, 12:22:45 »
Ja Ok
Habs verhauen.

Dann ist ja meine Welt wieder in Ordnung  ;D

THX
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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #162 am: 09. Januar 2012, 15:46:35 »
Wenn der Begleitstern ein Stern mit der Spektralklasse B ist, so hat der doch etwa 18 Sonnenmassen .
Der Stern aus dem der Pulsar wurde muss doch massereicher als sein Begleiter gewesen sein.
Frage mich gerade warum dann aus dem Stern kein stellares SL geworden ist?

LG
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Offline Meagan

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #163 am: 20. Januar 2012, 19:19:11 »
Wenn der Begleitstern ein Stern mit der Spektralklasse B ist, so hat der doch etwa 18 Sonnenmassen .
Der Stern aus dem der Pulsar wurde muss doch massereicher als sein Begleiter gewesen sein.
Frage mich gerade warum dann aus dem Stern kein stellares SL geworden ist?

LG

Die Herkunft des Begleiters ist doch ganz und gar nicht geklärt. Er kann viel später entstanden sein, als der Pulsar selbst. Später sind die beiden "aneinandergeraten" und umkreisen sich sich seitdem in einmem Hochzeitstanz, bei dem der Pulsar Masse von seinem Begleiter abzieht.

Vielleicht frisst der Neutonnestern seinen Begleiter eines Tages komplett weg und mutiert anschließend zum stellaren SL. Wer weiß das schon.

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Offline Gertrud

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #164 am: 03. Februar 2012, 01:38:59 »
Hallo zusammen,

Die Entdeckung der Verlangsamung

Künstlerische Darstellung eines Millisekundenpulsars in einem Doppelsternsystem

Credit:© NASA/Goddard Space Flight Center/Dana Berry

Der Astrophysiker Thomas Tauris hat mit detaillierte numerische Sternentwicklungsmodelle berechnet,
das Pulsare durch von außen auf sie einströmende Materie nicht nur beschleunigt werden, sondern auch abgebremst werden.   
Nach Tauris’ Simulationen bezog ein schnell rotierender Pulsar fast eine Milliarde Jahre Masse von seinem Begleiter ab.

Nach weiteren 170 Millionen Jahren hatte der Pulsar dreiviertel der Masse des Begleiters aufgenommen.
In dieser Phase weitete sich das Magnetfeld des Pulsares aus und die Außenbereiche umliefen den Pulsar schneller, als das von außen einfallende Gas.
Dann ereignete sich die Propellerphase,
in der das Gas von dem Magnetfeld ins All geschleudert wird und dadurch wurde die Pulsarrotation abgebremst.

Quelle:
http://www.mpg.de/5010841/millisekundenpulsare

Gertrud
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Offline redmoon

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #165 am: 05. Februar 2012, 12:25:52 »
Hallo,

Wissenschaftler der Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching haben einen neuen Weg gefunden, um die Durchmesser von Neutronensternen zu ermitteln und deren Zusammensetzung zu untersuchen. Mehr dazu auf der Portalseite :   
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05022012120603.shtml 

Schhöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

disc133

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #166 am: 05. Februar 2012, 21:42:08 »
Könnte mir jemand mit Ahnung ansatzweise erklären, welches Material oder welche Teilchen eine Temperatur von 100 Milliarden Grad überstehen können? Bei solchen Werten dürfte doch eigentlich nichts mehr existieren außer reine Strahlung.

Wer weiß hierzu was?

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Offline Volker

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #167 am: 06. Februar 2012, 08:56:03 »
Hallo,

Könnte mir jemand mit Ahnung ansatzweise erklären, welches Material oder welche Teilchen eine Temperatur von 100 Milliarden Grad überstehen können?

Bei solch hohen Temperaturen gibt es selbstverstaendlich keine Molekuele oder Atome mehr. Materie wird dann in seine Bestandteile zerlegt, und je hoeher die Temperatur, desto elementarer die uebrigbleibenden Teilchen. Bei 100 Milliarden Grad sind Neutronen (und um die geht es im Fall eines Neutronensterns oder Pulsars) aber noch sehr stabil.

Gruss,
Volker
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Mimas

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #168 am: 06. Februar 2012, 10:42:53 »
Zur Frage, ob 100 Milliarden Kelvin heiße Materie "nur noch Strahlung" ist: Zu berücksichtigen ist neben der Temperatur auch immer der Druck! Im freien Raum wären solche Teilchen unter Umständen gar nicht mehr stabil, in den Eingeweiden eines Neutronensterns sieht das aber anders aus, da Gravitation und damit der Druck alles zusammenhält.

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Offline Olli

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #169 am: 06. Februar 2012, 11:28:21 »
Zur Frage, ob 100 Milliarden Kelvin heiße Materie "nur noch Strahlung" ist: Zu berücksichtigen ist neben der Temperatur auch immer der Druck! Im freien Raum wären solche Teilchen unter Umständen gar nicht mehr stabil, in den Eingeweiden eines Neutronensterns sieht das aber anders aus, da Gravitation und damit der Druck alles zusammenhält.

Aber der Druck ist doch abhängig von der Temperatur...?! Eine höhere Temperatur impliziert einen höheren Druck, der versucht, die Teilchen auseinander zu treiben. Dagegen wirkt der gravitative Druck, der die Teilchen zusammendrückt.

Dann muss der gravitative Druck  größer sein als der durch die hohe Temperatur vorhandene..das sprengt meine Vorstellungskraft grad ein wenig.
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

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Offline Gertrud

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #170 am: 06. Februar 2012, 12:50:47 »
Hallo Zusammen,

Studenten entdecken Millisekunden-Pulsar

in einem besonderen Projekt Pulsar Search Collaboratory (PSC) haben die Studenten bis jetzt vier Pulsare entdeckt.


Credit: NRAO

Der in dieser Suche am 17. Januar 2012 gefundene  Millisekunden-Pulsar wurde mit einer Follow-Beobachtung am 24.01.2012 mit dem Green Bank Teleskop (GBT) bestätigt.

   
Green Bank Teleskop CREDIT: NRAO / AUI / NSF

Die Beobachtungen mit dem Green Bank Teleskop

Credit:NRAO.
 
Dieser entdeckte Millisekunden-Pulsar ist ein super-schnell drehenden Stern, er dreht sich 324-mal pro Sekunde.
Astronomen wissen nicht viel über die Millisekunden-Pulsare.
Mit ihrer Stabilität können diese Pulsare eines Tages den Astronomen ermöglichen, Gravitationswellen nachzuweisen.

Wie Bojen auf dem Meer schaukeln, können Millisekunden- Pulsare -Signale durch Gravitationswellen gestört werden.
Die Wissenschaftler erhoffen sich,
durch sehr kleine Veränderungen in der Puls-Ankunftszeit den Einfluß der Gravitationswellen zu erkennen.

Quelle:
http://www.universetoday.com/93112/students-discover-millisecond-pulsar-help-in-the-search-for-gravitational-waves/

Gertrud
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Mimas

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #171 am: 06. Februar 2012, 16:39:11 »
Aber der Druck ist doch abhängig von der Temperatur...?! Eine höhere Temperatur impliziert einen höheren Druck, der versucht, die Teilchen auseinander zu treiben. Dagegen wirkt der gravitative Druck, der die Teilchen zusammendrückt.

Dann muss der gravitative Druck  größer sein als der durch die hohe Temperatur vorhandene..das sprengt meine Vorstellungskraft grad ein wenig.

Hmm, Druck und Temperatur sind nicht zwingend voneinander abhängig:

- In der Erde entstammt der Großteil der Wärmeenergie dem radioaktiven Zerfall von Isotopen. In einingen Milliarden Jahren wird das Erdinnere deshalb deutlich kühler sein, der Druck aber identisch.

- Bei der Sonne hängt die Temperatur (mit steigender Tiefe) von der Nähe zum fusionsaktiven Kern zusammen, von wo die Strahlung ständig das umgebende Plasma beheizt. (einfach beschrieben von einem Nichtphysiker)

- Bei Neutronensternen: Keine Ahnung, warum die so heiß sind. Durch ihre extrem schnelle Rotation und auftretende Reibungskräfte? Oder spielen da irgendwelche Kernprozesse eine Rolle - immerhin ist ja ein Neutronenstern eine Art riesiger Atomkern, wo eher Kernkräfte walten. Da müsste ein Kernphysiker ran...

@Gertrud: Nett, dass die Studenten an das größte bewegliche Radioteleskop der Welt (Green Bank) ranlassen. 8)

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Offline Volker

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #172 am: 06. Februar 2012, 18:00:06 »
Hallo,

Nett, dass die Studenten an das größte bewegliche Radioteleskop der Welt (Green Bank) ranlassen. 8)

Die Studenten bekommen Daten vom Teleskop zur Auswertung. Sie sind aber nicht die Beobachter am Teleskop.

Gruss,
Volker
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Offline Gertrud

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Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #173 am: 06. Februar 2012, 19:57:32 »
Hallo Zusammen,

entschuldigt bitte,
das ich mich in meinem Beitrag so ungenau ausgedrückt habe.
Hallo,

Nett, dass die Studenten an das größte bewegliche Radioteleskop der Welt (Green Bank) ranlassen. 8)

Die Studenten bekommen Daten vom Teleskop zur Auswertung. Sie sind aber nicht die Beobachter am Teleskop.

Gruss,
Volker
Wie @Volker schon zur Klarstellung ausgeführt hat,
 ist das Prozedere folgermaßen:

die an dem Projekt PSC beteiltigten Studenten erhalten zur Analyse reale Daten aus dem National Radio Astronomy Observatory (NRAO) welche die Astronomen mit dem GBT erforscht haben.
Die Überprüfung ( Follow-Beobachtung) der entdeckten Daten der Studenten des Millisekunden-Pulsars wurde dann von den Astronomen mit dem Green Bank Teleskop (GBT) vorgenommen und das Ergebnis bestätigt.

mit den besten Grüßen
Gertrud
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disc133

  • Gast
Re: Neutronensterne, Pulsare, Magnetare
« Antwort #174 am: 07. Februar 2012, 22:20:39 »
Danke für die Erklärungen zu meiner Frage. Solange mir nichts schlüssigeres unterkommt, bezweifle ich trotzdem mal das irgendetwas solche Temperaturen aushalten könnte, das heisst - entweder stimmen die angenommenen Temperaturen nicht oder in einem Neutronenstern geht noch viel mehr vor sich als wir atm zu wissen glauben.

Oder beides. :)