Hallo zusammen,
Mit einer neuen Analysemethode entdecken Forscher des Max-Planck-Instituts den
Millisekunden-Gammapulsar PSR J1311-3430Mit Unterstützung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie ist es den Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) in Hannover gelungen, einen Millisekundenpulsar durch seine gepulste Gammastrahlung zu entdecken.
Die Wissenschaftler haben Daten, die der Satelliten Fermi in einen Zeitraum von vier Jahren gesammelt hatte, mit dem Computercluster
Atlas am AEI analysiert.
Im Jahr 1994 hatten die Forscher im Sternbild Zentaur eine Quelle mit intensiver Gammastrahlung entdeckt. Sie hatten durch das Signal einen Pulsar vermutet. Erst jetzt konnte das Team um Holger Pletsch vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik den
Millisekunden-Gammapulsar PSR J1311-3430 erkennen.
PSR J1311-3430 dreht sich etwa 390-mal in der Sekunde um die eigene Achse und sendet dabei strahlförmig Gammaphotonen aus.
Durch das Gammasignal konnten die Wissenschaftler den Begleiter des Pulsars erforschen. Sie vermuten, dass der Begleiter klein und ungewöhnlich dicht ist. Er könnte über mindestens die achfache Masse von Jupiter verfügen, er hat nur maximal 60 Prozent des Radius und besteht vermutlich aus Helium. Dieser übriggebliebene Sternkern wird von der Strahlung des
Pulsar PSR J1311-3430 sehr stark erhitzt und PSR
J1311-3430 wird seinen Begleiter in der Zukunft vollständig verdampft haben.
Die Astronomen bezeichnen diese Pulsare als
Schwarze Witwe, nach einer Spinnenart,bei der das Weibchen nach der Paarung das kleinere Männchen verspeist.
Der Pulsar stellt gleich mehrere Rekorde auf. Die Umrundung um den gemeinsamen Schwerpunkt in einer fast kreisförmigen Bahn in nur 93 Minuten ist die kürzeste, bis jetzt bekannte Bahnperiode aller Pulsar in Doppelsternsystemen. Mit nur 1,4 fache Erde-Mond-Entfernung ist es der engste Abstand mit einen Pulsar.
Die Geschwindigkeit beträgt in der Kreisbahn 13.000 Kilometern pro Stunde. Der leichtere Begleiter ist schneller und erreicht 2,8 Millionen Kilometer in der Stunde.
Mit der neuen Analysemethode haben die Forscher vom AEI 30 Jahre nach der ersten Entdeckung eines Millisekundenpulsars im Radiobereich einen neuen Schritt zur Entdeckung der schwer auffindbaren Himmelskörper getan.
Die Schematische Darstellung zeigt das Pulsarsystem PSR J1311-3430, mit dem leuchtturmähnlichen magentafarbenen Gammastrahlenkegel.
Credit:SDO/AIA (Sonne), AEI Mit dem
Large Area Telescope des Satelliten
Fermi konnte der
Pulsar J1311-3430 erfasst werden. Die Farbskala von blau über rot nach gelb stellt die Intensität der empfangenen Gammastrahlen da.
Credit:NASA/DOE/Fermi LAT Collaboration/AEI http://www.aei.mpg.de/english/contemporaryIssues/akt_news/gammapulsar-info/index.htmlhttp://www.mpg.de/6595823/Mit den besten Grüßen
Gertrud