Tja, wie schlimm mag die Lage wohl wirklich sein?
Vom Block 1 hört man überhaupt nichts mehr, und dabei wird der auch nicht mehr gekühlt, und die Reaktoren in den Blöcken 2 und 3 rücken auch gerade aus dem Fokus.
Die Stromversorgung ist beinahe wieder hergestellt, aber bringt das noch etwas? Ich befürchte, dass die Kühlsysteme durch Trümmer, Hitze oder vielleicht auch den geschmolzenen Brennstäben dermaßen in Mitleidenschaft gezogen wurden, dass sie nicht reaktiviert werden können.
Was ist eigentlich mit den Reaktoren in den Blöcken 4-6? Waren die leer, oder sind die Brennstäbe kalt genug, dass sie auch ohne Kühlung stabil sind? Die Gefahr besteht aber sicherlich, dass die Schäden im Block 4 auch das Reaktordruckgefäß und den Sicherheitsbehälter beschädigt haben. Die amerikanische Atomaufsicht geht davon aus, dass das Abklingbecken beschädigt wurde und längst ausgelaufen ist. Journalisten sprechen davon, dass dadurch die Kettenreaktion wieder anlaufen könnte. Kann das wirklich geschehen? Der Anteil an
235U in abgebrannten Brennstäben ist ziemlich gering, und der von
239Pu ebenfalls. Ohne Moderator dürfte es daher keine Kettenreaktion geben, aber zum Schmelzen mag es schon reichen, zumindest aber zum Ausgasen von flüchtigen Radionukliden. Weiß jemand, welche das so sind?
Die Frage ist auch, ob die provisorische Kühlung per Hubschrauber oder Wasserwerfer wirklich etwas bringt. Im Radio haben sie vermutet, dass man lediglich die Partikel aus der Luft herauswaschen will, damit sie sich auf dem Gelände des Kernkraftwerks ablagern und nicht verteilt werden.
Und auch wenn es nicht direkt zur Katastrophe in Japan gehört:
Ulrich Walter verweist darauf, dass die Kerntechnik eine neue Technologie ist und dass gerade erst die zweite Generation an Reaktoren im Einsatz ist. Wir sollten diesen trotzdem eine Laufzeitverlängerung gönnen, an neuen, gutmütigeren Reaktorgenerationen forschen und notfalls den Atommüll im Weltall entsorgen. Ich lasse das jetzt unkommentiert...