Hallo,
am Ende ist es immer Treibstoff. Die Gyroskope kommen in ihre Sättigung und müssen entladen werden, d.h. der Drehimpuls muss aus dem System ISS entfernt werden, was am Ende nur mit Treibstoff geht, der den Impuls quasi in die Unendlichkeit mitnimmt.
Man kann das auch über Magnetorquer machen, die aber im Vergleich zu Triebwerken schwach sind. Die Größenordnungen der beteiligten Massen an der ISS (und einer solchen hypothetischen Zentrifuge) wären für alle System (Gyroskope, Triebwerke, Treibstoffmenge) wahrscheinliche eine "Herausforderung".
Außerdem muss man die von Andreas angesprochene Präzession eines Kreisels bedenken. Auf jedem Orbit dreht sich die ISS einmal um 360° um sich selbst. Im Allgemeinen würde man dann auch die Drehachse der Zentrifuge kippen, was zu einer Präzessionsbewegung führt, samt den damit verbundenen Belastungen für die Struktur. Wenn die (Standar)-Gyroskope an Bord versuchen das ausgleichen, fliegen sie der Besatzung wahrscheinlich sofort um die Ohren ... Natürlich könnte man die Eigenrotation der ISS selbst stoppen, so dass sie im Raum eine stabile Lage hat und dann die Zentrifuge starten ...
Wie war das denn für den Betrieb der Zentrifuge im CAM gedacht? Sollte die ISS eine besondere Lage einnehmen?