Wie zu lesen, und ich weiß es ja auch, gibt es hier viele Anhänger des Constellation Programms und ich möchte deren Gefühle nicht verletzen, aber ich fand die neue Zielausrichtung der NASA richtig, richtungsweisend und in ihrer Klarheit überfällig.
Natürlich habe ich mich wahnsinnig über die Zusatzshuttlemission gefreut, aber ich glaube auch, dass von diesem Beschluss eine Initialzündung ausgehen kann, die Raumfahrt aus dem Monopol staatlicher Agenturen herauslöst und auf eine breitere Basis stellt.
In diesem Zusammenhang habe ich mich auch sehr über den erfolgreichen Dragontest gefreut und bin auf weitere Entwicklungen der "privaten" Raumfahrt gespannt.
Mein persönlicher Jahreshöhepunkt war der Besuch bei EADS Astrium in Bremen. Nicht nur, dass ich natürlich wieder sehr innig das Spacelab begutachtet habe, durch Zufall war auch gerade ein Rack ausgebaut und in die Ecke der Bremenhalle gelegt worden... einfach so. Da waren noch die Spickzettel der Astronauten aufgeklebt und ich musste mir alles ganz genau angucken und natürlich anfassen.
Viel zu kurz war die Zeit im Columbusmodel, also dem Nachbau und seinen Nachbarmodulen der ISS. Ich hab gar nicht mehr auf die Erzählungen unseres Führers gehört. Ich hab' mir lieber vorgestellt wie das wohl bei Schwerelosigkeit aussieht, wie es bedient wird, wo was ist, wie das wohl ist darin zu arbeiten.
Man bekommt einen Sicherheitsmann der Gruppe beigefügt, der paßt auf. Ich war die letzte, die aus den Modulen kam und er hielt mir grinsend die Tür auf. Ich trug ein Shuttle-Tshirt und habe wohl einen fasziniert begeisterten Gesichtsausdruck vor mir her getragen... jedenfalls hat er beim Türaufhalten sehr charmant geschmunzelt. Der muss mich schon länger im Auge gehabt haben!