Klar, Mars Express befindet sich seit sechs Jahren auf seiner elliptischen Bahn über die Pole (Inklination 87°).
Die größte Entfernung ist dabei 10000 Kilometer, die kleinste führt den Orbiter auf 270 km an den Planeten heran.
Somit ergibt sich dreimal täglich eine günstige Position für hochaufgelöste 3D-Fotos von der Mars-Oberflächen.
Daran wird nichts geändert.
Aber das schließt nicht aus, daß sich dabei zufällig nahe Vorbeiflüge oder besondere Konstellationen ergeben - oder "absolviert" werden. So hat redmoon das auch gemeint.
Die beiden "Fototermine" sind übrigens ganz unterschiedlicher Art.
Das Event, bei dem das Foto mit beiden Monden entstand, war eine seltene Konstellation der Monde und dem Orbiter zueinander, welche sich einmalig nach 6 Jahren ergab.
Es war aber kein naher Vorbeiflug - zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Orbit 7492 war Phobos 11.800 Kilometer von Mars Express entfernt. Deimos befand sich zur Aufnahmezeit in einer Distanz von 26.200 Kilometern zur Raumsonde - also keineswegs nah.
Die Bahngrafik macht das deutlich:
GRAU Die Bahnen von Monden und Orbiter stehen senkrecht zueinander.
So ergibt sich wirklich nur ein kurzer Moment für dieses Foto.
Dieser Moment mußte exakt vorausberechnet werden.
Dazu mußte die Kartierung der Planetenoberfläche unterbrochen werden, um die Kamera auf die vorausberechnete Position der Monde auszurichten.
Absolute Präzisionsarbeit!
- Das ergibt ein schönes, seltenes Foto.
Im März 2010 wird sich wieder ein naher Vorbeiflug an Phobos ergeben.
Sowas ergibt sich durchaus öfters - bereits 127 mal in den sechs Jahren Missionszeit.
Bei solchen nahen Begegnungen wird der Mond genau vermessen, Gravitation, Masse und Dichte bestimmt.
Auch solche Vorbeiflüge sind sehr kurz und müssen präzise vorbereitet werden.
Natürlich entstehen dabei auch schöne Fotos, wie etwa dieses hier von einer früheren Begegnung: