Dieses Foto von Ryugu nahm Hayabusa-2 aus 64 m Höhe auf:
JAXA Foto vom 21. September 2018, um 6:04 Uhr MESZ
Der Felsbrocken unten links im Bild wirft einen markanten Schatten
Bei diesem Bild trat bei mir die Frage auf: Wie will Hayabusa-2 hier Proben sammeln? Die Brocken scheinen mir viel zu groß.
Ich machte mich also auf die Suche nach dem Sammelmechanismus, und fand folgende Infos:
1. Der Mechanismus bei Hayabusa-2 ist identisch mit dem von Hayabusa.
2. In folgendem Link:
https://www.bernd-leitenberger.de/hayabusa.shtml wird der Vorgang für Hayabusa (erste Sonde!) wie folgt beschrieben:
"Hayabusa bei der Probennahme.Befindet sich die Sonde nahe auf der Oberfläche, so wird pyrotechnisch ein Geschoss wird mit 300 m/s abgefeuert und ein Sammelhorn fängt einige Zehntel Gramm aufgewirbelte Materie auf. Das Geschoss besteht aus Tantal, einem sehr seltenen Element, damit sind Reste des Geschosses leicht von Bodenproben zu unterscheiden. Es gibt keinen "Staubsauger" wie dies manchmal publiziert wird. Ein solcher kann im Vakuum nichts ansaugen, sondern durch die hohe Geschwindigkeit des Projektils wird Staub aufgewirbelt und in einem Trichter umgelenkt um 90 Grad in den Probenbehälter.
Nach nur einer Sekunde startet die Sonde wieder. Dann kehrt Hayabusa (japanisch für Falke) wieder in 100 m Höhe zurück, wartet Instruktionen von der Erde ab und wiederholt dieses Spiel an anderer Stelle. Insgesamt sollen so einige Zehntel bis mehrere Gramm Materie von Itokawa gesammelt werden. Das Bild links zeigt die Probenentnahme mit dem Abschuss des 10 g schweren Projektils, das Bild rechts Hayabusa mit ihrem keilförmigen Horn bei der Probenentnahme. Es sind mindestens 3 Probenentnahmen geplant.
Diese seltsame Vorgehensweise (Landen, Probengewinnung und sofortiger Rückstart) hat mit der geringen Oberflächenschwerkraft des Asteroiden zu tun, die bei einem Hunderttausendstel der irdischen Schwerkraft liegen. Die 500 kg schwere Sonde wiegt auf dem Planetoiden Itokawa nur etwa so viel wie ein DIN A5 Blatt Papier auf der Erde. Wenn die Sonde nicht wie der europäische Kometenlander Philae festgezurrt wird, dann genügen kleinste Kräfte sie umkippen zu lassen und dies will man nicht riskieren. Die Fluchtgeschwindigkeit auf dem Asteroiden Itokawa beträgt nur 30 cm/s."
Hier nochmals der Hinweis: DIESE BESCHREIBUNG STAMMT VON HAYABUSA, also der Vorgängerversion von Hayabusa-2!
LG
ZilCarSpace