JAXA produziert zur Zeit so viele Veröffentlichungen zu Hayabusa-2, dass man einfach nicht alles mitbekommt. Beispiel: Der aktuelle Statusbericht vom 2.8. (39 Seiten!):
- Ein Schwerpunkt ist das Ergebnis aus der Vermessung der Form des Asteroiden und der genauen Abmessungen von 12 Kratern durch den Laserhöhenmesser.
- Die Untersuchung der Oberfläche mittels Infrarot-Spektrometer zeigt einen geringeren Wassergehalt als erwartet.
- Jetzt wurden endlich die Begriffe Box-A, -B, und -C, in denen sich Hayabusa-2 normalerweise aufhält, erläutert. Die Sonde befindet sich ja nicht in einer Art Orbit um Ryugu, sondern in "Bereitstellungsräumen", von denen aus der Funkverkehr stattfindet und die jeweils nächsten Aktionen gestartet werden (Zeichnung dazu auf S. 33).
Box C ist eine Art Röhre mit einem Durchmesser von 1 km, die von Ryugu aus genau auf die Erde gerichtet ist. Die Unterkante liegt bei 5,5 km über dem Gravitationszentrum, die Oberkante ca. 12 km höher. Entlang dieser Röhre erfolgen die direkten Anflüge an den Asteroiden.
Box A ist ein Raumvolumen, das oben auf dieser Röhre sitzt, auch mit dem d = 1 km und einer Höhe von einigen km. Dies ist der normale Aufenthaltsraum von Hayabusa-2.
Box B ist eine Art Scheibe um Box A herum mit einem Durchmesser von bis zu 30 km. Von dort aus erfolgen die Anflüge, die an Ryugu vorbeiführen, entweder um eine andere Perspektive zu bekommen, oder auch um sich vor den Auswirkungen des Impaktors zu schützen.
Quelle:
http://global.jaxa.jp/projects/sat/hayabusa2/pdf/Hayabusa2_Press20180802e.pdfedit: Am 23.8. soll es eine Pressekonferenz geben (16:30 JST also 11:30 MESZ), auf der u.a. die Landeorte vorgestellt werden. Vermutlich wird man möglichst in die Regionen gehen, die weiter vom Äquator entfernt sind, da die Oberflächentemperatur von Ryugu unerwartet hoch ist, ca. + 70 ° C nachts und ca. + 100 ° C am Tag. Das ist für MASCOT vielleicht nicht so sehr ein Problem, da er sich durch einen Hüpfer (bzw. einem nächtlichen Salto) auch mal "die Füße" kühlen kann, für die rollenden MINERVAs, die permanent im Kontakt mit dem Boden sind, könnte das aber kritischer sein.