Wer sucht, der findet ...
Ich habe ein Dokument zum Betriebskonzept von TerrarSAR-X (TSX) und TanDEM-X (TDX) gefunden.
Grundlegend ist die Formation der Helixorbits stabil und vermeidet Kollisionsgefahren. TSX ist der führende/primäre Satellit. Der Orbit von TDX wird an ihm ausgerichtet/definiert.
Ein konzeptionelles Problem ist (war), dass TSX auf einen Safemode sofort mit einer Aktivierung des RCS (Reaction Control System) reagiert, um seine Lage im Raum zu stabilisieren. Sonst werden dazu Drallräder genutzt. Da dabei auch immer der Orbit mit geändert wird, entsteht so zusammen mit TDX die Gefahr einer Annäherung samt Kollision oder Radarbeleuchtung zwischen den Satelliten.
Die erste Lösung dafür war eine Änderung der Safemodes beider Satelliten. Sie reagieren jetzt mit ihren Magnettorquern im Falle eines Safemodes auf Lagekorrekturen. Nur wenn diese Maßnahmen nicht reichen, wird (über mehrere Stufen) das RCS aktiviert, dann unter Inkaufnahme der Annäherungsrisiken. U.a. kann dies passieren, wenn ein Triebwerk "auf ON klemmt" und sich Rollraten ergeben, die die Magnettorquer nicht kompensieren können.
Um schnell eingreifen zu können, müssen Telemetriedaten der Satelliten schnell im Bodensegment empfangen und ausgewertet können. Man erweitert das Netz der Bodenstationen mit Elementen in Norwegen, Schweden, Kanada und der Antarktis, und auch Alaska.
Irgendwie wirkt das auf mich im Nachgang bemerkt, entwickelt und gelöst. Hatte man Formationsflug nicht im Blick als man die Missionen konzipiert hat?