Verlinkte Ereignisse

  • 10:12 MEZ Gaia auf Soyuz-STB/Fregat-MT - Start: 19. Dezember 2013
  • 1. Presentation der GAIA Missions Ergebnisse: 14. September 2016

GAIA

  • 229 Antworten
  • 124634 Aufrufe

Offline DF2MZ

  • ****
  • 497
    • DF2MZ
Re: GAIA
« Antwort #50 am: 20. Dezember 2013, 12:23:57 »
GAIA schafft mit ihrem X-Band downlink (8465 MHz) 4 - 8 Mbit/s, je nach Codierungsverfahren.

http://www.ast.cam.ac.uk/~naw/Cambridge-Beijing/events/dec08/assets/kiaa-dec08-walton-gaia.pdf

Gruss
Edgar

Re: GAIA
« Antwort #51 am: 20. Dezember 2013, 13:31:34 »
Wie sieht es denn mit Exos aus, bald oder auch in 8 Jahren? :o

*

Offline pikarl

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4673
    • AstroGeo Podcast
Re: GAIA
« Antwort #52 am: 21. Dezember 2013, 14:04:21 »
Exos sind (Mutmaßung) eher die, die lange Beobachtungszeiten brauchen. Ist ja bei anderen Teleskopen nicht anders.

Re: GAIA
« Antwort #53 am: 21. Dezember 2013, 19:02:22 »
Aber da wuerde es schon ein Update geben, nach 2-3 Jahren, hoffentlich ::)!?

Kreuzberga

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #54 am: 22. Dezember 2013, 17:01:13 »
Ich denke, dass viel davon abhängt, wie viele Kapazitäten in die Datenauswertung und -analyse gesteckt werden. Letztlich also wie viel Geld dafür ausgegeben wird. Bei kurzperiodischen Exoplaneten sollten erste Ergebnisse schon nach einigen Monaten vorliegen.

Reicht eigentlich die Messgenauigkeit, um Exoplaneten sowohl astrometrisch als auch spektrographisch aufspüren zu können?

Besucher

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #55 am: 22. Dezember 2013, 18:20:09 »
Reicht eigentlich die Messgenauigkeit, um Exoplaneten sowohl astrometrisch als auch spektrographisch aufspüren zu können?
So wie es aussieht nein:
http://sci.esa.int/gaia/40577-extra-solar-planets/

GG

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #56 am: 02. Januar 2014, 20:44:29 »
Nachdem man noch vor Weihnachten das Kommunikationssystem und das Lageregelungssystem getestet hat, wurden mittlerweile die Detektoren herunter gekühlt und am 30. Dezember der Antrieb getestet. Am 7. Januar will man sich dann in den Zielorbit einbremsen. Alle Tests verliefen erfolgreich.

In diesen Stunden sollen die Detektoren erstmals aktiviert werden, was praktisch first light bedeutet.

http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/02012014203941.shtml

Re: GAIA
« Antwort #57 am: 04. Januar 2014, 11:45:30 »
Ich hoffe alles klappt! Wieviel Schub ist für das Einbremsen denn notwendig und wie macht man das? Es müsste doch je nachher der LP ist, immer weniger gebremst werden?
Zu den Kaltgasantrieben, welche Größenordnung sind die noch ungenauer als die Feeps bei Lisa?  Bzw.die Nasaantriebe fuer Lisa?

GG

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #58 am: 04. Januar 2014, 14:07:12 »
Lies doch einfach den verlinkten Artikel. Dafür habe ich ihn ja geschrieben. Ignorieren einige Forumsmitglieder bewusst das Portal von Raumfahrer.net? Das Gefühl habe ich manchmal.

Offline Collins

  • *****
  • 1008
Re: GAIA
« Antwort #59 am: 04. Januar 2014, 18:30:37 »
Lies doch einfach den verlinkten Artikel. Dafür habe ich ihn ja geschrieben. Ignorieren einige Forumsmitglieder bewusst das Portal von Raumfahrer.net? Das Gefühl habe ich manchmal.

Glaube ich nicht.
Da ich zu denen gehöre die sich direkt über das Forum ein Logen  vergißt mann sehr schnell das ja noch die Portal Seite giebt.

Gruß Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Re: GAIA
« Antwort #60 am: 09. Januar 2014, 12:38:55 »
Rund 5 Jahre, Ca. 70 Scans, ist das die erhoffte Lebensdauer, oder koennte man mit einer Budgeterhoehung noch weitermachen?
Und diese Milliarde Sterne, sind das die fuer das System sichtbaren oder nur die hellsten/nächsten? Wiki spricht fuer die Milchstraße von 100 bis 300 Mrd. Sternen.
« Letzte Änderung: 10. Januar 2014, 04:24:10 von einsteinturm »

GG

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #61 am: 09. Januar 2014, 16:12:54 »
5,5 Jahre ist die veranschlagte Funktionsdauer. Wenn man dann noch Gas für die Lageregelung hat, kann man diese Periode möglicherweise noch etwas ausdehnen. Wenn das Gas verbraucht ist, sind keine genauen Messungen mehr möglich. Eine absolut genaue Lageregelung ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die Bestimmung der genauen Lage vom Milliarden Sternen in unserer Galaxie.

*

Online Volker

  • *****
  • 1060
    • Webseite
Re: GAIA
« Antwort #62 am: 09. Januar 2014, 16:25:40 »
Hallo,

Wenn das Gas verbraucht ist, sind keine genauen Messungen mehr möglich.

Na, stimmt das? Die Lage des Teleskops im Raum wird mit Gyros geregelt und die werden elektrisch betrieben. Da man nicht immer genau so viel in die eine wie in die andere Richtung dreht, muss man irgendwann mal Drehmoment loswerden, dafuer benoetigt man dann Treibstoff und im Fall von schnellen oder Notfalldrehungen (z.B. wenn es Probleme gibt, kann das Teleskop automatisch in ESAM (Emergency Sun Acquisition Mode) gehen, das kostet dann schon einiges an Treibstoff).
Normalerweise sieht man also zu, dass man weniger vom Treibstoff verbraucht, vor allem, wenn man noch ein paar Jahre laenger beobachten will. Mit der Messgenauigkeit hat das aber meiner Meinung nach nichts zu tun.
Die Instrumente an Bord von Gaia sind passiv gekühlt, da wird also nichts verbraucht (so wie bei Herschel).

Gruss,
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

GG

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #63 am: 09. Januar 2014, 17:17:09 »
Hallo

Schön, für mich der mit Abstand wichtigste Start des Jahres, jetzt muss noch der Rest glatt gehen! Hat GAIA eigentlich auch solche "Festgehräder" wie Kepler? :o

GAIA rotiert doch langsam, um seine Sensoren auf den ganzen Himmel zu richten. Da würden Drallräder praktisch alles "zunichte" machen. Die Drallräder würden dann durch die gesamte Rotation immer wieder gekippt werden, während sie ihre Lage im Raum behalten wollen. Das führt bei freien Kreiseln zur Präzession, bzw. hier würde es zu unerwünschten, wechselnden Drehmomenten der Kreisel auf die Sonde führen.

Da steht, dass Gaia (aus nachvollziehbaren Gründen) keine Gyros verwendet. Was stimmt nun (mit Beleg bitte)?

... Die Instrumente an Bord von Gaia sind passiv gekühlt, ...

Das habe ich auch an keiner Stelle anders behauptet.

*

Offline Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6816
Re: GAIA
« Antwort #64 am: 09. Januar 2014, 17:29:51 »
Aussage von Giuseppe Sarri, dem Gaia Projektmanager gegenueber SFN:

Zitat
To keep stable, Gaia will use an innovative micro-propulsion system with cold gas thrusters. Spinning reaction wheels or conventional rocket engines would disturb the science mission, according to Sarri.


Quelle: http://spaceflightnow.com/soyuz/vs06/131218preview/

Also keine Drallraeder, nur Micro-Thruster.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

GG

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #65 am: 09. Januar 2014, 17:31:34 »
Danke.

Damit bleibt es bei der zeitlichen Beschränkung der Mission, wenn das Gas zur Lageregelung verbraucht ist.

Kreuzberga

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #66 am: 09. Januar 2014, 18:34:57 »
Und diese Milliarde Sterne, sind das die fuer das System sichtbaren oder nur die hellsten/nächsten?

Hallo einsteinturm,

es sind die (scheinbar) hellsten Sterne. Das ist ja das tolle an GAIA. Die Sonde detektiert alle Lichtquellen bis hinunter zu 20 mag, egal worum es sich handelt. Das kann dann ein Asteroid in unserem Sonnensystem sein, ein sonnenähnlicher Stern in einigen Lichtjahren Entfernung, ein sehr heller Stern im Zentrum der Galaxis, andere Galaxien, Quasare etc. GAIA zeichnet erst mal alles auf, was ihr vor die Linse kommt. Hinterher muss man sich dann an die Datenauswertung machen und den Lichtquellen Objekte zuordnen.

Diese Milliarde an Sternen, von der man immer wieder liest, ist also eine grobe Schätzung als Antwort auf die Frage: Wie viele Sterne haben vom Sonnensystem aus eine scheinbare Helligkeit von mehr als 20 mag? T

Offline Matjes

  • *****
  • 756
Re: GAIA
« Antwort #67 am: 09. Januar 2014, 18:37:21 »
Hallo

Nur um das Chaos komplett zu machen:

Zitat:
"A high precision gyro is used for quick and efficient transitions during the fine pointing operational mode"
Auf Deutsch: Ein hoch präziser Gyro wird benutzt für schnelle und effiziente Bewegung während des Betriebmodus genaue Ausrichtung.
Quelle: http://sci.esa.int/gaia/40130-service-module/?fbodylongid=1921

In den Quellen steht wirklich beides drin. Einmal gibt es Gyros und in anderen Quellen gibt es keine. Über so etwas ärgere ich mich.

Gruß von
Matjes

tonthomas

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #68 am: 09. Januar 2014, 19:50:54 »
... Gaia besitzt natürlich noch ein gewöhnliches chemisches Antriebssystem (CPS), das NTO und MMH benutzt (Treibstoffmasse 335 kg) und 8 Treibwerke mit je 10 N Schub besitzt, außerdem Gyroskope zum Messen, letztere jedoch ohne drehende Teile. Bei ihnen handelt es sich um sg. Fibre-Optics Gyroscopes (FOG).
< Gyroskope.

FOGs im englischen Wiki: http://en.wikipedia.org/wiki/Fibre_optic_gyroscope

Gruß   Pirx

P.S.: Bei Gaia sollen es konkret Astrix 120HR von Astrium SAS sein.

tonthomas

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #69 am: 09. Januar 2014, 19:58:44 »
... Zitat: "A high precision gyro is used for quick and efficient transitions during the fine pointing operational mode"
Auf Deutsch: Ein hoch präziser Gyro wird benutzt für schnelle und effiziente Bewegung während des Betriebmodus genaue Ausrichtung. ...Gruß von Matjes
N´Abend! Ich würde übersetzen: Ein hochgenaues Gyroskop wird benutzt, um schnelle und exakte (Positions-)Wechsel im Beobachtungsmodus mit hochgenauer Ausrichtung zu ermöglichen.

Es steht imho ja auch nicht da, dass das Gyroskop selbst die Bewegung beim Positionswechsel verursacht. Letzteres macht nach meinem Verständnis das MPS.

Gruß   Pirx

Re: GAIA
« Antwort #70 am: 10. Januar 2014, 04:36:10 »
Ja hoffen wir mal, das die Technik sehr lange ihren Dienst tut!
@66
Interessant, d.h. ein Nachfolger haette bei einer Empfindlichkeit von 25 statt 20 wahrscheinlich einige Milliarden Lichtquellen zu scannen. Bin gespannt wie gut die Schätzung ist. Auf jeden Fall ein großer Fischzug durch das All, von Asteroiden bis zu ewig weit entfernten Supernovae und Quasaren. Schön!

Re: GAIA
« Antwort #71 am: 10. Januar 2014, 09:03:34 »
Ich hoffe auch, daß GAIA nach der Primärmission noch ein paar Jahre funktioniert. Man könnte sich dann auf die Exoplanetensuche konzentrieren.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Braunschweiger

  • Gast
Re: GAIA
« Antwort #72 am: 12. Januar 2014, 12:04:05 »
Ich hoffe auch, daß GAIA nach der Primärmission noch ein paar Jahre funktioniert. Man könnte sich dann auf die Exoplanetensuche konzentrieren.

Ist das nicht egal? Gaia würde doch so oder so den gesammten Himmel abscannen. Konzentrieren könnte man sich dann nur "Auswertetechnisch", was ich allerdings nur schwer für umsetzbar halte, das das ganz andere Leute machen als die Sternörter-Leute. Ich denke ALLE wären auch nach Ende der Messkampagne daran interressiert weiter zu arbeiten. Vielliecht kann man ja bei den Sternörtern dann noch 1-2% rauskitzeln. ;-)

Re: GAIA
« Antwort #73 am: 12. Januar 2014, 16:40:20 »
Ist das nicht egal? Gaia würde doch so oder so den gesammten Himmel abscannen. Konzentrieren könnte man sich dann nur "Auswertetechnisch", was ich allerdings nur schwer für umsetzbar halte, das das ganz andere Leute machen als die Sternörter-Leute. Ich denke ALLE wären auch nach Ende der Messkampagne daran interressiert weiter zu arbeiten. Vielliecht kann man ja bei den Sternörtern dann noch 1-2% rauskitzeln. ;-)

Was man für die Planetensuche vor allem braucht, ist viel Beobachtungszeit, daher wäre ein längerer Betrieb gerade dafür sehr interessant. Ich glaube nicht so recht daran, daß man später noch mehr Sterne orten kann, GAIA wird wohl schon während der Primärmission alles erfassen, was die Empfindlichkeit der Instrumente hergibt. Aber egal, länger ist besser.  ;D
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: GAIA
« Antwort #74 am: 12. Januar 2014, 20:59:43 »
Sind die 20.zigste Größe für die Erfassungsgrenze eigentlich eine Schätzung, oder sind das knallharte technische Fakten!