Hallo Leute! (bin neu hier im Forum) Ich versuche mal zu zeigen, das an diesem neuen Plan für die NASA nichts, aber auch wirklich gar nichts Gutes ist:
In der Ansprache wurde mehrfach betont, dass es auch mit dem neuen Plan die Möglichkeit zur interplanetaren Raumfahrt gibt (Mond, Mars, Asteroiden). Doch die Fakten sehen anders aus: die Entwicklung der Raumkapsel Orion wurde eingestellt. Ohne „Crew Exploration Vehicle“ gibt es keine Exploration jenseits des Erdorbits, das ist Tatsache. Nun könnte man natürlich sagen, dafür kann die NASA ja auch die Raumkapseln der Privaten Raumfahrt mieten. Doch Vorsicht, Raumkapsel ist nicht gleich Raumkapsel. Die privaten Raumkapseln werden nur für den Erdorbit konzipiert sein, um Weltraumtouristen einige Erdumrundungen zu bieten und private Raumstationen anzufliegen, sobald es welche gibt. Für eine Interplanetare Raumkapsel benötigt man aber ein stärkeres Hitzeschild (wegen höherer Wiedereintrittsgeschwindigkeit), ein extrem zuverlässiges Lebenserhaltungssystem (im Gegensatz zum Orbitalflug kann man ja nicht jederzeit notlanden) und natürlich ein entsprechend erweitertes Navigationssystem. Ein absolut notwendiges Element zur Exploration fehlt in diesem Plan also völlig. Es wurde ersatzlos gestrichen!
Eine weitere vielsagende Auslassung ist das Fehlen eines konkreten Plans für eine Schwerlastrakete. 60 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit wurde von der Augustine Kommission als Untergrenze für ein sinnvolles Explorationsprogramm festgestellt. Im Mittel denkt man an 100 Tonnen, die Ares 5 hätte sogar eine Kapazität von 188 Tonnen gehabt! Nun sind aber für die Ansprüche der privaten Raumfahrt – Raumkapseln, Satelliten, Raumstationsmodule – 20 Tonnen angemessen. In dieser Leistungsklasse werden die Raketen, die Die „Privaten“ entwickeln, sein. Mehr werden Die nicht wollen – und wahrscheinlich auch nicht können. Zwar kann man sich auch mit 20 Tonnen Elementen eine Mondmission „zusammenpuzzeln“, und auch die in dem Plan enthaltenen Treibstoffdepots können helfen, aber spätestens bei dem riesigen Raumschiff, das für einen Marsflug nötig ist, ist das „Nicht mehr witzig“.
Völlig sinnfrei ist das „Forschungs- und Entwicklungsprogramm“ für Schwerlastantreibe. Man hat da heute mit dem SSME, dem RS-68, dem J2 und den SRB’s sogar die „Qual der Wahl“, Welche Triebwerke man denn für eine Schwerlastrakete nimmt. Jemand hat mal „nachgezählt“ das die NASA nach dem ende des Space Shuttle Programs 40 (!) SSME’s übrig haben wird. Im Übrigen würden die für diesen Teil veranschlagten 3 Milliarden Dollar nicht einmal für die Entwicklung einer „Jupiter – 246“ reichen, welche „1 zu 1“ vorhandene Treibwerke verwenden würde. Zudem wirkt auf mich das ganze Konzept, einfach mal Triebwerke zu bauen, ohne zu wissen, wie die Rakete dazu aussehen soll, gelinde gesagt, befremdlich.
Überhaupt nicht nachvollziehbar ist was 2 Milliarden für Klimaforschung in dem NASA Budget zu suchen haben. Es ist zu vermuten, dass diese 2 Milliarden aus dem Umweltschutz abgezogen wurden, und es sich hier somit um eine versteckte Budgetkürzung der NASA handelt.
Wenn der Plan umgesetzt wird, sieht es in 10 Jahren mit dem Teil der Raumfahrt, Der der Erforschung und Besiedelung des Weltraums dient, so aus: Die ISS ist wegen Altersschwäche aufgegeben, einen Nachfolger gibt es nicht. Es gibt im Erdorbit ein Treibstoffdepot mit nichts zum Betanken. In den Hallen der NASA liegen ein Atomantrieb, ein geschlossenes Lebenserhaltungssystem, und chemische Triebwerke die auch nicht viel besser sind als die heutigen, nutzlos herum. Und da die NASA ja nichts Brauchbares hervorgebracht hat kann man dann ja „den Laden dichtmachen“.