Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt

  • 957 Antworten
  • 208570 Aufrufe
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #175 am: 03. Februar 2010, 20:07:43 »
Für Orion bräuchte man allerdings eine noch zu human-ratende Delta IV heavy, eine noch zu entwickelnde Atlas V heavy (natürlich auch human rated), oder im Falle der Falcon 9 eine Heavy-Weiterentwicklung einer noch nicht geflogenen Rakete.

Ich seh da leider nicht, wo man da gegenüber Ares I oder von mir aus DIRECT viel Sparpotenzial hat.
42/13,37 ≈ Pi

runner02

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #176 am: 03. Februar 2010, 20:23:12 »
Zitat
Ich seh da leider nicht, wo man da gegenüber Ares I oder von mir aus DIRECT viel Sparpotenzial hat.
Ja, aber wenn der Präsident Ares nicht mag, dann wäre das ein Kompromiss...

Ich sehe auch keinen Vorteil darin, aber besser so als gar nicht...
Damit würde die Entwicklung wenigstens nicht solange dauern, als wenn jede Firma eine eigene Kapsel entwickeln würde... Und auch weniger kosten... Und kompatiblität, und pro Stück wäre Orion dann billliger, da in großen Stückzahlen hergestellt!

Offline Widex

  • *
  • 27
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #177 am: 03. Februar 2010, 20:27:40 »
Sry, falls das schon gepostet wurde; er jedenfalls glaubt an die private Wirtschaft:
http://www.ted.com/talks/burt_rutan_sees_the_future_of_space.html

Und als Kontrastprogramm dieses:
http://www.ted.com/talks/bill_stone_explores_the_earth_and_space.html
(es scheint zu Beginn überhaupt nicht um Raumfahrt zu gehen, das kommt aber; also bis zu Ende angucken)
Zu dumm, daß die Mondkrater am Pol scheinbar doch kein Wassereis enthalten...

Kann es sein dass Obama angesichts der Krise niemals die für eine nachhaltige Mondlandung erforderlichen Mittel bewilligt bekommen hätte? Wünschen kann man sich viel...

Grüße
Widex
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. Und: jeder Plan funktioniert perfekt. Bis man anfängt, ihn in die Tat umzusetzen...

eagl4

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #178 am: 03. Februar 2010, 20:39:19 »

Zu dumm, daß die Mondkrater am Pol scheinbar doch kein Wassereis enthalten...

Vielleicht is des schon nicht mehr aktuell aber hatte LCROSS nicht Wassereis auf dem Mond nachgewiesen... Bin i.d.R bei sowas auf dem neuesten Stand, lasse mich aber gerne auch eines besseren Belehren. In einer der SuWs der letzten Monate stand das auf jeden Fall so, und wenn die schon nicht mehr sagen was Sache is, wer dann? und auch sonst habe ich nichts Gegenteiliges gehört...

Berliner

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #179 am: 03. Februar 2010, 20:44:46 »
Ich will ja niemanden kritisieren, aber vielleicht könnte sich die Diskussion wieder mehr mit grundlegenden strategischen Fragen beschäftigen, und sich nicht in Nebensächlichkeiten verlieren.

Für Spezialthemen sollte man neue Threads eröffnen.

knt

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #180 am: 03. Februar 2010, 21:06:04 »
Tja, wie soll man das bewerten? Die junge, hungrige Firma, die alles für möglich hält, gegen die alte zaghafte? Oder die naive gegen die in zahlreichen Großprojekten ernüchterte?
Das hat nichts mit Naivität oder Ernüchterung zu tun: Für Orbital bedeutet der Abriss von Constellation das Potential für größere Aufträge - für Lockheed dagegen der Verlust eines Milliardenschweren Auftrages. Ausserdem bedeutet die Änderung eine neue Runde Ausschreibungen - wogegen die Ausschreibungen für Ares und Orion schon "gewonnen" waren.

Das ganze gerede von "Förderung der kommerziellen Raumfahrtindustrie" ist um Grunde ein große Umverteilungsaktion - weg von einigen wenigen Milliarden Aufträgen (An Lookheed (Orion) und Boeing (Ares)) hin zu mehreren Millionen Aufträgen: Mehrere konkurierende Frachter, und Crew Transporter.

Das ist auch der wirtschaftspolitische Hintergrund dieser Entscheidung. Obama geht es nicht um die Sterne sondern um die Förderung eines Wirtschaftszweiges. Das hat durchaus seine positiven Seiten - fraglich nur, ob man mit einem solch weitem Fokus - so einer niedrigen Konzentration von Budget überhaubt zu etwas kommt.

Ich frage mich auch, wie es zu bewerten wäre - wenn es klappt: Wenn diese Änderung die Raumfahrtindustrie wirklich dazu zwingt einen günstigeren Zugang zum LEO anzubieten...

Bezüglich der "Vision" habe ich folgende Einstellung: Die NASA hat eine Vision, sie will die bemannte Exploration des Sonnensystems, sie will eine Station auf dem Mond und auf dem Mars. Davon bin ich überzeugt. Sie muss aber davon abkommen, diese Vision in einem Schritt, einem gigantischem, unflexiblem Programm zu erreichen.

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #181 am: 03. Februar 2010, 21:23:24 »
Kleine Anekdote aus früheren Zeiten:

Zitat von: KSC
Eine gewisse Gefahr ist durchaus auch dadurch gegeben, dass der kommende US Präsident das ganze Constellation Programm komplett Kippt.

Und dieser Post ist vier Jahre alt...   :o Da wusste noch keiner wer Obama überhaupt ist. Und auch DIRECT war unbekannt...

Gruß, Klaus

Antares

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #182 am: 03. Februar 2010, 21:32:51 »
Dass McCain ein Raumfahrtfreund und Obama ein Raumfahrtgegner ist, war schon vor der Wahl klar. Nur dass es so schlimm kommen würde, hat vermutlich keiner geahnt.

Achtung OT!
Nur gut, dass auch Tom Hanks ein Raumfahrt-Fan ist. Da schauen wir halt die nächsten Jahrzehnte "Apollo 13" und die zwölf Folgen von "From The Earth To The Moon" und schwelgen in Erinnerungen.

 ;)

Rudolf_Meier

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #183 am: 03. Februar 2010, 22:38:22 »
Also eigentlich ist klar wohin das ganze führt... wir (damit meine ich die Menschheit) werden komplett verlernen, wie man Raumschiffe für Menschen baut (sie hätten ja auch die Apollo-Techniken nicht mehr drauf, hiess es beim Constellation-Programm)... das passiert leider in der Geschichte immer wieder... ein sehr gutes Beispiel dafür ist Stahl-Beton... die Römer hatten ihn !! danach war das mehr als 1 1/2 Jahrtausende unbekannt !! ... ich hoffe ja bloss, das geht mit der Raumfahrt nicht so lange, bis die wieder ins All fliegen...

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #184 am: 03. Februar 2010, 23:15:18 »
Also eigentlich ist klar wohin das ganze führt... wir (damit meine ich die Menschheit) werden komplett verlernen, wie man Raumschiffe für Menschen baut (sie hätten ja auch die Apollo-Techniken nicht mehr drauf, hiess es beim Constellation-Programm)... das passiert leider in der Geschichte immer wieder... ein sehr gutes Beispiel dafür ist Stahl-Beton... die Römer hatten ihn !! danach war das mehr als 1 1/2 Jahrtausende unbekannt !! ... ich hoffe ja bloss, das geht mit der Raumfahrt nicht so lange, bis die wieder ins All fliegen...

Na, das ist doch aber Unsinn. Oder glaubst du, die Russen geben es auch so einfach auf? Die ESA hat ja auch schon ein Gutteil des nötigen Wissens zum Bau bemannter Raumfahrzeuge.

Das eine oder andere Detail mag (z.B. bei den Amerikanern) verloren gehen, lässt sich aber bei ausreichendem Budget relativ schnell wieder herstellen. Die industrielle Basis könnte verloren gehen, aber auch die kann man wieder aufbauen. Für Apollo und Saturn V gibt es sie ja schon seit Jahren nicht mehr. Außerdem werden sich die Amerikaner nicht auf Dauer diese Blöße geben wollen.

Ach ja, und das mit den Römern musst du schon beweisen. Oder was meinst du, warum die in ihren Tempeln so viele dusselige Säulen eingebaut haben, wenn sie Stahlbeton zur Verfügung gehabt hätten? Die Architektur des Mittelalter in Europa war wesentlich weiter fortgeschritten. Da muss man sich nur die ganzen Kathedralen anschauen.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2010, 08:41:00 von Ruhri »

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #185 am: 03. Februar 2010, 23:24:58 »
Raumfahrt ohne Vision führt zu nichts. Vielleicht fehlen uns noch ein paar Dinge zur Autarken Station, aber ich glaube nicht, das es so viel ist, wie du denkst. Die ISS ist in meinen Augen wesentlich weniger Autark als es eine vergleichbare Station auf dem Mond wäre. Auf der ISS muss jedes Wassermolekül das abhanden kommt von der Erde wieder hochgeschickt werden, auf dem Mond reicht es, etwas Eis zu schmelzen (Das ist ja auch das problematische am neusten Ausfall der ISS-toilette.) Und wenn man Wasser hat, hat man auch Luft. Dann fehlen nur noch Nahrung und Energie (Dafür gibt es Solarpanels) und die Station ist ausreichend unabhängig, um in meinen Augen Autark zu sein.

NÄ:Der Hauptgrund dagegen, das die ISS Autark sein kann ist natürlich, das sie regelmässig Rebosts braucht....

Du machst dir etwas vor! Eine Mondbasis wäre zum jetzigen Zeitpunkt extrem abhängig von einem ständigen Strom an Nachschub.

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #186 am: 03. Februar 2010, 23:40:55 »
Eine Mondbasis wäre zum jetzigen Zeitpunkt extrem abhängig von einem ständigen Strom an Nachschub.
Wäre doch nicht so schlecht dann würde man nämlich nicht nur daran forschen autark zu werden sondern auch die Station Stück für Stück autark machen. Genauso wie man versuchen wird die Transportkosten für Material durch zB. Ionenantrieb billiger zu gestalten, auch wenn das Material dann 3 Monate bis zum Mond braucht.
Im Endeffekt wird dann nicht nur geforscht sondern es auch gleich praktisch erprobt.

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #187 am: 03. Februar 2010, 23:47:02 »
Für eine Mondstation braucht man 3 Milliarden mehr pro Jahr. Für eine autarke Station bräuchte man Technologieprogramme, die es bei Constellation nicht gibt. Außerdem dürfte es ähnlich lange dauern eine Mondstation zu bauen wie die ISS, wenn nicht länger.

Anderes Thema: Was für eine Ironie, dass ausgerechnet ein Demokrat wie Obama den kommerziellen Crewtransport bringt, während ein marktfreundlicher Republikaner wie Shelby die bemannte Raumfahrt fest in staatlicher Hand wissen will. ;D Verkehrte Welt. ;)

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #188 am: 03. Februar 2010, 23:58:39 »
Man hätte aber durch eine Mondstation den Druck daran zu forschen und es auch einzusetzen. Ich hoffe mal das man mit dem Bau einer Mondstation nie fertig wird und die alten Module immer durch neue ersetzen wird was man bei der ISS leider nicht machen kann da sich da die Ältesten in der Mitte befinden.

knt

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #189 am: 04. Februar 2010, 07:36:41 »
Ein "Druck daran zu forschen" kann in diesem Fall nicht entstehen. Den sobald sich ein solcher Druck zeigt, und sobald dieser Druck eine gewisse Budgetschwelle notwendig macht, steht automatisch eine Diskusion über ein Nachgeben, ein Aufgeben im Raum.

Genau das ist es doch, was mit Constellation passiert ist. Constellation konnte man nicht, wie man offensichtlich zuerst geglaubt hat, im Rahmen des gegebenen Budgets verwirklichen. Die Notwendigkeit zu forschen um Constellation Wirklichkeit werden zu lassen, hat den Willen Budget dafür frei zu geben gesprengt - das Resultat: canceld.

Hier kommen wir erneut auf das Kernproblem bemannter Raumfahrt - ihrem Sinn, ihrem Nutzen und ihrer Notwendigkeit. Um einen in diesem Forum beliebten Vergleich mal wieder auszugraben: Kolumbus wäre nicht nach Amerika gekommen, hätte er seinen Geldgebern nicht unermässliche Reichtümer versprochen. Auch die späteren Siedler sind mehrheitlich nicht nach Amerika aufgebrochen, um in den Wäldern Amerikas spazieren zu gehen, sondern um der Armut, der Verfolgung in Europa zu entkommen und sich und ihren Kindern ein besseres Leben aufzubauen. Wirtschaftliche Notwendigkeit ist einer der stärksten Motivatoren des Menschen.

Viele hier im Forum (und auch ich) mögen auf dem idealistischem Standpunkt stehen das bemannte Raumfahrt in sich selbst Sinnvoll ist - der Weg sei das Ziel. Andere mögen glauben den Weitblick zu besitzen, das eine Expansion des Menschen in das Sonnensystem notwendig wird und man besser heute damit anfängt. Diese Haltungen teilen aber weder die Mehrheit der Bevölkerung, noch die Mehrheit der politischen Klasse der USA.

Mit steigender Überbevölkerung und sinkendem Rohstoffvorkommen auf der Erde wird sich das in diesem Jahrundert wohl noch ändern. Ich bin unsicher, ob ich das mehr mögen werde. Die Möglichkeit besteht, dass es mir viel besser gefallen würde, wenn die Menschheit lernt auf der Erde zu leben.

knt

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #190 am: 04. Februar 2010, 08:13:57 »
Die Umorientierung der NASA macht schon Sinn. Ich würde es als Präsident wohl ähnlich machen. Ich würde der NASA auftragen, Schlüsseltechnologien zu erforschen und diese an die Raumfahrtindustrie lizensieren. Zweite Aufgabe der NASA wäre es, Sience/Exploration Missionen zu planen und diese solange auszuschreiben bis die Raumfahrtindustrie sie in einem tragbarem Budgetrahmen erfüllen kann.

Jede einzelne Mission wäre dabei ein Pflasterstein auf der langen Straße zu einer Mars-Basis - mit jeder Mission würde ein Stück Infrastruktur aufgebaut werden, die eine unbefristete Präsenz des Menschen im LEO und auf der Basis ermöglicht.

Das würde sicher ziemlich lange dauern, viel länger als ein ad-hoc Direct - aber da das Budget zu jedem Zeitpunkt tragbar ist, würde man irgendwann wirklich ankommen. Kontinuierlich 1mrd Dollar pro Jahr über 50 Jahre hinweg - sind besser als 5 Jahre 6mrd und dann 25 garnichts.

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #191 am: 04. Februar 2010, 09:27:26 »
Die ESA ist für die neue NASA Ausrichtung:
http://spacenews.com/civil/100203-esa-chief-lauds-renewed-commitment-space-station-earth-science.html

Außerdem möchte die ESA China, Indien und Südkorea bei der ISS mit ins Boot holen. Darüber hinaus könnte es eine Kooperation bei der Erdbeobachtung mit der NASA geben.

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #192 am: 04. Februar 2010, 09:52:53 »
Nur sollten wir noch abwarten, ob die neue NASA Ausrichtung überhaupt durch den Kongress kommt. Der hat nämlich ernste Probleme damit. Demokraten eingeschlossen.

http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704259304575044381122142378.html?mod=WSJ_latestheadlines

Gruß, Klaus

lukoe

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #193 am: 04. Februar 2010, 11:15:38 »
Außerdem möchte die ESA China, Indien und Südkorea bei der ISS mit ins Boot holen. Darüber hinaus könnte es eine Kooperation bei der Erdbeobachtung mit der NASA geben.

Das wäre doch der Hammer!  :o Sag ich doch schon lange, solche Projekte sind nur international zu stemmen. Bush`s nationale Strategie mußte ja scheitern!

HAL2.0

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #194 am: 04. Februar 2010, 12:32:47 »
Die ESA ist für die neue NASA Ausrichtung:
http://spacenews.com/civil/100203-esa-chief-lauds-renewed-commitment-space-station-earth-science.html

Außerdem möchte die ESA China, Indien und Südkorea bei der ISS mit ins Boot holen. Darüber hinaus könnte es eine Kooperation bei der Erdbeobachtung mit der NASA geben.

Interessanter Artikel. Ebenso ist es interessant, die Reaktion der ESA auf die neue NASA-Doktrin zu sehen.
China mit im Boot ? Na das wäre doch - rein theoretisch - gar kein so schlechter Ansatz. Gerade scheinen sich ja gewisse Gräben zwischen den USA und China aufzutun...so eine Zusammenarbeit wäre doch ein guter Schritt in die richtige (=friedliche) Richtung. Natürlich sind mir Indien und Südkorea ebenso willkommen. :)

Etwas rätselhafter erscheint mir der Teil hier:
“The key point here is that one of the main cost items is sending so many kilograms of supplies to the station,” Dordain said. “What I am suggesting is that we look at developing systems to enable us to limit the number of kilograms we need to upload each year. One example could be ways to regenerate water on board. Money we save in launching Ariane 5 rockets with ATVs [Automated Transfer Vehicles] could be directed then toward more research at the station.”
Zu Deutsch, ganz grob:
Der Unterhalt der ISS ist teuer. Man muß viele Kilogramm [eher: Tonnen] an Versorgungsgütern hochfliegen. Ein Weg, diesen Upload zu verringern wäre, Methoden zur Regeneration von Wasser an Bord zu finden.  Die somit reduzierten Startkosten für Ariane5/ATV-Starts (?) würden in mehr Forschungsmöglichkeiten umgeleitet werden können.
[Ähm...ich denke ja, er meint, es könnte pro ATV mehr an wissenschaftlicher Nutzlast fliegen.]

Was ich jetzt so seltsam finde ? Nun, im USOS wird doch bereits Wasser recycelt. Spricht er (Dordain) etwa von einer Erweiterung des Konzepts auf das ROS ? Also neuen Gerätschaften für die russische Seite ? *grübel*

Nun gut, noch ist alles im Fluß...oder: wieder. HAL

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #195 am: 04. Februar 2010, 18:37:11 »
Private Firmen können sich keine Visionen leisten die kein Geld bringen. Und die NASA, welche das Geld dafür hätte, hat keine Vision... Oh mann... Ich glaub ich habs gecheckt...  :-\

Gruß, Klaus

Genau das bringt es - leider - auf den Punkt!
Quasi: "Treffer, versenkt!" (die bemannte US-Raumfahrt)

Ich sehe nicht, warum private Firmen sich Dinge "leisten" sollen/wollen die kein Gewinn bringen. Das ist wider deren Natur.

Darum gab es die NASA (klingt fasst schon wie ein Nachruf), weil APOLLO der Wissenschaft, dem Entdeckergeist diente. APOLLO brachte keinen Gewinn. Somit braucht es immer den Willen einer Gesellschaft um große Ziele anzugehen. Ziele die Zeit brauchen, Ziele die sich nicht in Umsatz und Gewinn aufwiegen lassen.

Diese Ziele hat die USA gerade verloren.
Und wir ... ?
---------------------------------------------------
"Glaubst Du noch, oder denkst Du schon?" Giordano Bruno / "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein.

tobi453

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #196 am: 04. Februar 2010, 19:55:57 »
Ich sehe nicht, warum private Firmen sich Dinge "leisten" sollen/wollen die kein Gewinn bringen. Das ist wider deren Natur.

Darum gab es die NASA (klingt fasst schon wie ein Nachruf), weil APOLLO der Wissenschaft, dem Entdeckergeist diente. APOLLO brachte keinen Gewinn. Somit braucht es immer den Willen einer Gesellschaft um große Ziele anzugehen. Ziele die Zeit brauchen, Ziele die sich nicht in Umsatz und Gewinn aufwiegen lassen.

Diese Ziele hat die USA gerade verloren.
Und wir ... ?

Es bringt Gewinn. Bei COTS/CRS haben sich auch ULA und Boeing beworben, sie wurden nur nicht ausgewählt um neue Spieler in die Raumfahrt zu bringen.

Und bei Apollo stand nicht die Wissenschaft sondern der Gewinnen des Wettlaufs gegen die Sowjetunion im Vordergrund. Schließlich war ja auch - soviel ich weiß - nur einer der Mondbesucher Geologe.

Angeblich reden die USA schon über eine Verlängerung der ISS bis 2028:
http://rt.com/Sci_Tech/2010-01-26/space-station-fly-2020.html

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #197 am: 04. Februar 2010, 20:00:52 »

Angeblich reden die USA schon über eine Verlängerung der ISS bis 2028:
http://rt.com/Sci_Tech/2010-01-26/space-station-fly-2020.html


Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, das die alten Module bis 2028 halten. Bis 2020-vielleicht- 8 jahre mehr? keinesfalls.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

interstellar01

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #198 am: 04. Februar 2010, 21:38:13 »
Hallo Leute! (bin neu hier im Forum) Ich versuche mal zu zeigen, das an diesem neuen Plan für die NASA nichts, aber auch wirklich gar nichts Gutes ist:

In der Ansprache wurde mehrfach betont, dass es auch mit dem neuen Plan die Möglichkeit zur interplanetaren Raumfahrt gibt (Mond, Mars, Asteroiden). Doch die Fakten sehen anders aus: die Entwicklung der Raumkapsel Orion wurde eingestellt. Ohne „Crew Exploration Vehicle“ gibt es keine Exploration jenseits des Erdorbits, das ist Tatsache. Nun könnte man natürlich sagen, dafür kann die NASA ja auch die Raumkapseln der Privaten Raumfahrt mieten. Doch Vorsicht, Raumkapsel ist nicht gleich Raumkapsel. Die privaten Raumkapseln werden nur für den Erdorbit konzipiert sein, um Weltraumtouristen einige Erdumrundungen zu bieten und private Raumstationen anzufliegen, sobald es welche gibt. Für eine Interplanetare Raumkapsel benötigt man aber ein stärkeres Hitzeschild (wegen höherer Wiedereintrittsgeschwindigkeit), ein extrem zuverlässiges Lebenserhaltungssystem (im Gegensatz zum Orbitalflug kann man ja nicht jederzeit notlanden) und natürlich ein entsprechend erweitertes Navigationssystem. Ein absolut notwendiges Element zur Exploration fehlt in diesem Plan also völlig. Es wurde ersatzlos gestrichen!

Eine weitere vielsagende Auslassung ist das Fehlen eines konkreten Plans für eine Schwerlastrakete. 60 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit wurde von der Augustine Kommission als Untergrenze für ein sinnvolles Explorationsprogramm festgestellt. Im Mittel denkt man an 100 Tonnen, die Ares 5 hätte sogar eine Kapazität von 188 Tonnen gehabt! Nun sind aber für die Ansprüche der privaten Raumfahrt – Raumkapseln, Satelliten, Raumstationsmodule – 20 Tonnen angemessen. In dieser Leistungsklasse werden die Raketen, die Die „Privaten“ entwickeln, sein. Mehr werden Die nicht wollen – und wahrscheinlich auch nicht können. Zwar kann man sich auch mit 20 Tonnen Elementen eine Mondmission „zusammenpuzzeln“, und auch die in dem Plan enthaltenen Treibstoffdepots können helfen, aber spätestens bei dem riesigen Raumschiff, das für einen Marsflug nötig ist, ist das „Nicht mehr witzig“.

Völlig sinnfrei ist das „Forschungs- und Entwicklungsprogramm“ für Schwerlastantreibe. Man hat da heute mit dem SSME, dem RS-68, dem J2 und den SRB’s sogar die „Qual der Wahl“, Welche Triebwerke man denn für eine Schwerlastrakete nimmt. Jemand hat mal „nachgezählt“ das die NASA nach dem ende des Space Shuttle Programs 40 (!) SSME’s übrig haben wird. Im Übrigen würden die für diesen Teil veranschlagten 3 Milliarden Dollar nicht einmal für die Entwicklung einer  „Jupiter – 246“ reichen, welche „1 zu 1“ vorhandene Treibwerke verwenden würde. Zudem wirkt auf mich das ganze Konzept, einfach mal Triebwerke zu bauen, ohne zu wissen, wie die Rakete dazu aussehen soll, gelinde gesagt, befremdlich.

Überhaupt nicht nachvollziehbar ist was 2 Milliarden für Klimaforschung in dem NASA Budget zu suchen haben. Es ist zu vermuten, dass diese 2 Milliarden aus dem Umweltschutz abgezogen wurden, und es sich hier somit um eine versteckte Budgetkürzung der NASA handelt.

Wenn der Plan umgesetzt wird, sieht es in 10 Jahren mit dem Teil der Raumfahrt, Der der Erforschung und Besiedelung des Weltraums dient, so aus: Die ISS ist wegen Altersschwäche aufgegeben, einen Nachfolger gibt es nicht. Es gibt im Erdorbit ein Treibstoffdepot mit nichts zum Betanken. In den Hallen der NASA liegen ein Atomantrieb, ein geschlossenes Lebenserhaltungssystem, und chemische Triebwerke die auch nicht viel besser sind als die heutigen, nutzlos herum. Und da die NASA ja nichts Brauchbares hervorgebracht hat kann man dann ja „den Laden dichtmachen“.

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #199 am: 04. Februar 2010, 22:44:16 »
Es bringt Gewinn.

Es bringt Gewinn für die privaten aber was hat die NASA denn von all dem ausgegebenen Geld? Im besten Falle 2 funktionierende LEO Kapseln und, na klar, ein paar Designstudien. Die meisten und teuersten Probleme tauchen aber ja bekanntlich beim umsetzen auf. Darauf verzichtet man ja.

Der eigentliche Vorteil liegt doch darin, dieses Programm jederzeit beenden zu können. Hat man eine Jupiter samt Orion am Hals, ist man dafür verantwortlich und muss dann auch was damit machen sonst müsste man das der Öffentlichkeit schon gut begründen.
Wie sieht das mit den privaten aus? Die Verbindlichkeiten sind geringer, man kann jederzeit den Hahn zudrehen und es verabschiedet sich privater für privater. schön nacheinander und sang und klanglos.

Man möchte einfach keinen Klotz entwickeln wie das Space Shuttle der einem in Zukunft mal am Bein hängen wird. Das ist doch der wahre Grund!

Nehmen wir mal an, das gesamte NASA Budget so wie es jetzt aussieht hätte man dazu benutzt die fast fertige Orion Kapsel fertig zu bauen und eine Rakete à la Jupiter zu entwickeln.
Das hätte genauso gut Jobs gebracht und ab 2020 hätten wir dann eine solide Basis gehabt damit Missionen auf dem Flexible Path zu fliegen. Teleskope, NEO's, Phobos usw. Aber auch die Verpflichtung, die man offensichtlich nicht mehr wollte.

Mutti wasch mich, aber mach mich nicht nass...

Gruß, Klaus