Unsere Sonne

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Kami

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #300 am: 12. September 2014, 02:52:35 »

Re: Unsere Sonne
« Antwort #301 am: 12. September 2014, 16:13:29 »
Der Flare ist von der stärksten Katergorie X1,6 (A<B<C<M<X und von 0 bis 9,9) und nach einer anderen Quelle könnte es möglich sein, dass im Norden Deutschlands Polarlichter zu sehen sind.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Offline double-p

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #302 am: 12. September 2014, 17:14:47 »
Der Flare ist von der stärksten Katergorie X1,6 (A<B<C<M<X und von 0 bis 9,9) und nach einer anderen Quelle könnte es möglich sein, dass im Norden Deutschlands Polarlichter zu sehen sind.

Mit genug Belichtungszeit auf jeden Fall:
http://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=1&t=55054

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #303 am: 22. Mai 2015, 22:05:13 »
Hallo Zusammen,

Koronale Loops über eine Sonnenflecken -Gruppe.

Das Atmospheric Imaging Assembly (AIA) Instrument an Bord von dem Solar Dynamics Observatory (SDO)  nahm Bilder der Sonnenatmosphäre in mehreren Wellenlängen auf. Es sollten Änderungen der Oberfläche mit den Änderungen im inneren verknüpft werden. SDO erhält Bilder der Sonne alle 10 Sekunden in 10 Wellenlängen. Wenn die AIA -Bilder etwas geschärft werden, wie bei diesen AIA Bild vom 171a Kanal, kann das Magnetfeld mit diesen hellen, dünnen Strängen, die koronalen Bögen, visualisiert werden.
Die Bögen sind in diesem Bild mit den  des Magnetfeldes darunter durch die Aufnahmen von dem Helioseismic and Magnetic Imager von SDO zusammengestellt worden. Blau und Gelb stellen die entgegengesetzten Polaritäten des magnetischen Feldes da. Die kombinierten Bilder wurden am 24.10. 2014 aufgenommen.


Credit: NASA SDO
http://www.nasa.gov/image-feature/coronal-loops-over-a-sunspot-group

Mit begeisterten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #304 am: 13. Juli 2015, 19:46:47 »
Hallo Zusammen,

20 Jahre Sonnenbeobachtung

Die Sonde Solar and Heliospheric Observatory (SOHO) fliegt jetzt fast 20 Jahren um die Sonne. Die hellsten Bilder entstanden in der Zeit des Sonnenmaximum. Diese Aktivität wird durch das Magnetfeld der Sonne angetrieben und folgt einem Zyklus von etwa 11 Jahren.


Copyright SOHO (ESA & NASA)

Sehr viele Aufnahmen von SOHO sind in dem Link zu sehen. :)
http://soho.esac.esa.int/data/realtime-images.html
Quelle:
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2015/07/20_SOHO_views_of_the_Sun

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: Unsere Sonne
« Antwort #305 am: 04. September 2015, 10:11:26 »
Ich habe eine Frage an die Sonnenspezialisten.
Auf der Erde ist ja am geographischen Nordpol der magnetische Südpol.
Wie ist das bei der Sonne?
Zur Zeit ist ja auf der Sonne der geographische Südpol auch der magnetische Südpol.
Ist das so richtig?
Vielen Dank im voraus, Wolfgang2

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Offline Olli

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #306 am: 07. September 2015, 14:40:03 »
Hallo Wolfgang,

die magnetische Polung der Sonne unterliegt wie die Anzahl der Sonnenflecken ebenfalls dem 11-Jahres-Zyklus. Die Polung ändert sich also fortlaufend. Ich meine, dass momentan der Nordpol auch dem "geografischen" Nordpol entspricht (wobei ich mich hier recht schwer tue hier geografisch zu schreiben, da die Sonne ein Plasmaellipsoid ist, der immer dichter wird, je näher zum Zentrum hin man schaut).

Kurzausflug zur Erde: auch hier gab es in der Vergangenheit Umpolungen des magnetischen Feldes. Im Mittel passiert dies etwa alle 250.000 Jahre. Dauert halt deutlich länger, wenn das Material deutlich viskoser ist ;)

Grüße
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

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Offline -eumel-

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #307 am: 06. Januar 2016, 02:16:15 »
Der Himmel ist drüb, Schnee rieselt - wir können weder die ISS, noch die Sonne sehen. :(
Wer trotzdem einen aktuellen Blick auf die Sonne werfen will, nimmt ein Weltraum Teleskop:

http://helioviewer.org/

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Offline -eumel-

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #308 am: 06. Januar 2016, 02:18:57 »
Die Sonne heute Nacht:


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Offline -eumel-

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #309 am: 12. Januar 2016, 02:25:54 »
Zeitraffer - die Sonne vom 2.12.2015 bis 11.1.2016:


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Offline sven

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #310 am: 16. Februar 2016, 19:44:54 »


Ein Jahr in 6 Minuten und Ultra HD.
Credit: NASA

Magellan

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #311 am: 16. Februar 2016, 19:48:30 »
Das sieht aber alles sehr unordentlich aus dort  ;D

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Offline Nakova

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #312 am: 17. Februar 2016, 16:32:03 »
Tolle Animation! Man sieht, bei dieser Farbgebung, schön die differentielle Rotation, welche wie Wellen aussehen. Um was für ein Bild bzw. Spektrum handelt es sich hier eigendlich?
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Offline R2-D2

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #313 am: 17. Februar 2016, 20:52:41 »
Um was für ein Bild bzw. Spektrum handelt es sich hier eigendlich?
Die Aufnahmen sind im extremen UV-Bereich bei 171Å (= 17.1nm) aufgenommen.
Das wird ab 2:50min eingeblendet und bei 3:35min erwähnt - lohnt sich übrigens, ab 2:50min die Erklärungen anzuhören...

MaxBlank

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #314 am: 27. März 2017, 10:33:45 »
In einer Sonderausgabe des Astrophysical Journal Supplement Series sind jetzt 17 Artikel erschienen, die sich mit der Auswertung der Messungen des ballongetragenen  Sonnenteleskops SUNRISE beschäftigen. Der bislang letzte Flug von SUNRISE fand im Juni 2013 statt und reichte bis in 35 km Höhe, oberhalb der störenden Erdatmosphäre. Dadurch wurde erstmals eine räumliche Auflösung von 50 km/pixel auf der Sonne ermöglicht (im UV-Bereich). Mit den beiden Hauptinstrumenten SuFI (SUNRISE Filtergraph Imager) und IMaX (Imaging Magnetograph Experiment) sollen folgende Fragen beantwortet werden:
"Wie ist es möglich, dass die Korona mit etwa eine Million Grad deutlich heißer ist als die weiter innen liegende Photosphäre mit nur 5000 Grad? Auf welchem Wege wird die nötige Energie aus der Photosphäre in die Korona transportiert und in Wärme umgewandelt? Welche Rolle spielen dabei die dynamischen, hoch komplexen Magnetfelder der Sonne?". Außerdem konnten hierbei entscheidende Vorentwicklungen für das PHI-Experiment auf Solar Orbiter im praktischen Einsatz getestet werden.

  Quelle: http://www.mps.mpg.de/Ein-zweiter-Blick-auf-die-Sonne

              http://www.mps.mpg.de/sonnenforschung/sunrise

MaxBlank

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #315 am: 17. April 2017, 16:39:19 »
Schöne Aufnahmen eines Koronalen Massenauswurfs (CME), aufgenommen am 26. September 2014 von Solar Dynamics Observer (SDO). Bei einem ähnlichen CME im Februar diesen Jahres wurde erstmals beobachtet, dass beim Eintreffen der Ausläufer bei der Erde nicht nur Zonen erhöhten Elektroneninhalts enstanden, sondern auch Gebiete, bei denen die freien Elektronen fast völlig verschwunden waren.
Die Wechselwirkung solcher CME-Ausläufer mit dem Erdmagnetfeld und der Erdatmosphäre sind hochkomplex und immer noch nicht voll verstanden.


  Bilder: NASA

Quelle:  https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=6804

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Offline -eumel-

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #316 am: 25. April 2017, 02:31:47 »
Am 19. April 2017 beobachtete Solar Dynamics Observer (SDO) wieder einen Koronalen Masseauswurf (CME).
Danach bildeten sich viele große helle Schleifen (Postcoronal Loops).
Elektrisch geladene Teilchen werden ausgestoßen, folgen den Magnetfeldlinien und stürzen zurück in die Sonne.
SDO hat das schon oft beobachtet, aber diesmal waren die Lichtbögen besonders klar zu sehen:

Credit: Solar Dynamics Observatory, NASA


Quelle

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #317 am: 26. Juni 2017, 18:24:41 »
Hallo Zusammen,

Wissenschaftler entdecken die Ursprünge der Verwirbelung der Spicules

Die  Spicules brechen sehr schnell, ca. mit 60 Meilen die Sekunde, von der Sonnenoberfläche aus. Bevor sie zusammen sinken, können sie eine Länge von  6.000 Meilen erreichen. Trotz der grasähnlichen Fülle war es bis jetzt den Wissenschaftlern ein Rätsel , wie sie sich bilden.
Die Beobachtung von Spicules war ein heikles Problem für die Wissenschaftler, die verstehen wollten, wie sich Solarmaterial und Energie durch die Sonne  und davon weg bewegen. Spicules existieren nur vorübergehend, sie bilden und kollabieren im Laufe von nur fünf bis 10 Minuten. Diese Strukturen sind schwer von der Erde zu studieren, da die Atmosphäre oft die Sicht der Teleskope verwischt.

Zum ersten Mal wurde durch eine Computer-Simulation mit dem Pleiades Supercomputer im NASA Ames Research Center im Silicon Valley in einem Jahr andauerndes, sehr detailliertem Modell  ermittelt, wie die Spicules sich von der Oberfläche der Sonne so schnell aufsteigen können.

Ein Team von Wissenschaftlern arbeitete seit fast ein Jahrzehnt an diesem Modell und versuchten immer wieder, eine Version zu modellieren, die Spicules erschaffen würde. Frühere Versionen des Modells behandelten die niedrigere Sonnenatmosphäre, wenn heißes Gas von elektrisch geladenen Teilchen oder ein vollständig ionisiertes Plasma aufstieg. Die Wissenschaftler erkannten, dass etwas fehlte, weil sie in den Simulationen niemals Spicules sahen.
Der Schlüssel zur Bildung der Spicules waren die neutrale Teilchen. Die Wissenschaftler wurden von der eigenen Ionosphäre der Erde inspiriert, einer Region der oberen Atmosphäre, in der die  Wechselwirkungen zwischen neutralen und geladenen Teilchen für viele dynamische Prozesse verantwortlich ist.
 
Das Forscherteam wusste, dass in kühleren Bereichen der Sonne nicht alle Gasteilchen elektrisch geladen sind. Einige Teilchen sind neutral, und neutrale Teilchen unterliegen nicht Magnetfeldern wie geladene Teilchen. Die Wissenschaftler hatten bisherige Modelle auf einem vollständig ionisierten Plasma basiert, um das Problem zu vereinfachen. Es war rechnerisch sehr teuer, um einschließlich mit den notwendigen neutralen Teilchen das endgültige Modell zu berechnen, es dauerte mit dem Pleiades  Supercomputer etwa ein Jahr.

Das Modell begann mit einem grundlegenden Verständnis davon, wie sich Plasma in der Atmosphäre der Sonne bewegt. Konstante Konvektion von Material in der ganzen Sonne erzeugt Inseln von verworrenen Magnetfeldern. Wenn die  Konvektion sie bis zur Oberfläche und weiter in die untere Atmosphäre der Sonne führt, greifen Magnetfeldlinien schnell wieder ein, um die Spannung zu lösen und Plasma und Energie auszustoßen. Aus dieser Vorgang wird ein Spicule erzeugt. Aber zu erklären, wie diese komplexen magnetischen Knoten aufsteigen und sich die Spicules aufzugreifen, war der heikle Teil.
Nach der Aussage von  Juan Martínez-Sykora, führender Autor der Studie und ein Solar-Physiker bei Lockheed Martin und der Bay Area Environmental Research Institute in Sonoma, Kalifornien, sind normalerweise magnetische Felder eng mit geladenen Teilchen gekoppelt. Aber mit nur geladenen Teilchen im Modell waren die Magnetfelder fest und konnten nicht über die Sonnenoberfläche hinaussteigen. Als sie die Neutralen hinzufügten, konnten sich die Magnetfelder frei bewegen.

Credit: NASA’s Goddard Space Flight Center/Joy Ng, producer

Neutrale Partikel geben den Knoten der magnetischen Energie den Auftrieb, durch das heiße Plasma der Sonne aufsteigen und die Chromosphäre erreichen müssen. Dort greifen sie in Spicules ein und geben Plasma und Energie frei. Die Reibung zwischen Ionen und neutralen Teilchen erwärmt das Plasma, sowohl in als auch um die Spicules noch mehr.

Mit dem neuen Modell passen die Simulationen endlich zu Beobachtungen von IRIS und dem schwedischen Solar-Teleskop. Spicules traten natürlich und häufig auf. Für die 10-jährige Arbeit, die in die Entwicklung dieses numerischen Modells ging, verdienten die Wissenschaftler Matten Carlsson und Viggo H. Hansteen, beide Autoren der Studie von der Universität Oslo in Norwegen, im Jahr 2017 die Arctowski Medaille von der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Martínez-Sykora führte die Erweiterung des Modells um die Effekte von neutralen Partikeln.

Das aktualisierte Modell der Wissenschaftler zeigte auch noch etwas anderes: wie sich die Energie in der Sonnenatmosphäre bewegt. Es stellt sich heraus, dass dieser Peitschen-ähnliche Prozess auch  Alfvén-Wellen erzeugt, eine starke Art von Magnetwellen. Die Wissenschaftlern vermuten, das es der Schlüssel zur Erwärmung der Sonnenatmosphäre ist und den Sonnenwind antreibt, der ständig unser Sonnensystem und die Planeten mit geladenen Teilchen von der Sonne überschwemmt. Die Simulationen deuten darauf hin, dass Spicules eine große Rolle beim Aufheizen der Sonnenatmosphäre spielen können, indem sie ständig Plasma ausstoßen und so viele Alfvén-Wellen über die gesamte Oberfläche der Sonne erzeugen.

Nach der Aussage von  Adrian Daw, IRIS Mission Wissenschaftler an der NASA Goddard Space Flugzentrum in Greenbelt, Maryland, ist dies ein wichtiger Fortschritt zum Verständnis dessen, welche Prozesse in der Sonnenatmosphäre vorgehen können, und es legt die Grundlage für Untersuchungen mit noch mehr Details, um festzustellen, welche große  Rolle die Spicules spielen.

Diese Arbeit beruhte auf High-Cadence-Beobachtungen von dem  Interface Region Imaging Spectrograph (IRIS) und dem schwedischen 1-Meter-Solar-Teleskop in La Palma. Gemeinsam sehen die Raumfahrzeuge und das Teleskop in die unteren Schichten der Sonnenatmosphäre, in der sich Spicules bilden.
Die Ergebnisse dieser NASA-finanzierten Studie wurden am 22. Juni 2017 in Science veröffentlicht. Eine besondere Zeit des Jahres für die IRIS-Mission, die am 26. Juni 2017 ihr viertes Jubiläum feiert.

Ein erklärendes Video dazu. Bitte schaut es Euch über den ganzen Bildschirm an.



https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/scientists-uncover-origins-of-the-sun-s-swirling-spicules

https://www.nasa.gov/mission_pages/iris/overview/index.html

https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/new-space-weather-model-helps-simulate-magnetic-structure-of-solar-storms

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline R2-D2

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #318 am: 03. August 2017, 21:42:50 »
Mit Hilfe von SOHO konnte die Rotationsgeschwindigkeit des Sonnenkerns indirekt gemessen werden.
Der Kern dreht sich dabei einmal pro Woche, während die Oberfläche für eine Rotation 25 Tage am Äquator und 35 Tage an den Polen benötigt.
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/esa-nasa-s-soho-reveals-rapidly-rotating-solar-core
Die Forscher nutzten Daten, die über 16,5 Jahre gesammelt wurden.

Eine Erklärung auf Deutsch auch bei SpOn: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/sonne-kern-dreht-sich-viermal-schneller-als-die-oberflaeche-a-1161185.html

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #319 am: 02. November 2017, 16:56:15 »
Hallo zusammen,

diese Abfolge von Bildern zeigt die Sonne von ihrer Oberfläche bis zu ihrer oberen Atmosphäre, die alle etwa zur gleichen Zeit am 27.10.2017 aufgenommen wurden. Das erste Bild zeigt die Oberfläche der Sonne in gefiltertem weißen Licht. Die anderen sieben Bilder wurden in verschiedenen Wellenlängen des extremen ultravioletten Lichts aufgenommen. Jede Wellenlänge weist etwas andere Merkmale auf. Sie werden in der Reihenfolge ihrer Temperatur, von der ersten bei 6.000 ° C in der oberen Atmosphäre bis zu etwa 10 Mio. ° C gezeigt. Die äußere Atmosphäre der Sonne ist viel, viel heißer als die Oberfläche. Wissenschaftler nähern sich der Lösung der Prozesse, die dieses Phänomen erzeugen.

Credit: NASA/GSFC/Solar Dynamics Observatory

In dem Link befinden sich auch noch Videos.
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22055

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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MaxBlank

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #320 am: 07. November 2017, 20:41:31 »
Einer Forschergruppe der Chalmers Univerität Göteborg ist es gelungen, mit dem ALMA-(Mikrowellen-)Teleskop ein aufgelöstes Bild des Sterns W-Hydrae aufzunehmen.
Der Stern hat ungefähr Sonnenmasse, ist aber ein paar Milliarden Jahre älter als unsere Sonne und gemäß den Gesetzen der Sternentwicklung bereits in das Stadium des Roten Riesen eingetreten. Solche Sterne bezeichnet man im Hertzsprung-Russel-Diagramm auch als AGB-Sterne (Asymptotic Giant Branch). Als Veranschaulichung der Größe, die auch die Sonne im entsprechenden Stadium annehmen wird, ist die Erdumlaufbahn perspektivisch eingezeichnet - die Erde wird sich also dann im Inneren der zum Roten Riesen aufgeblähten Sonne bewegen (und sich möglicherweise dabei auch auflösen). Diese Entwicklung war bisher nur aufgrund von Modellrechnungen vorhergesagt worden; hier ist nun erstmalig ein vermessbares Bild eines vergleichbaren Sterns in genau diesem Stadium gewonnen worden.

  Quelle: http://www.chalmers.se/en/researchinfrastructure/oso/news/Pages/Alma-image-of-red-giant-star-gives-a-surprising-glimpse-of-the-Suns-future.aspx


  Bild:  Alma (ESO/NAOJ/NRAO)/W. Vlemmings

Re: Unsere Sonne
« Antwort #321 am: 07. November 2017, 22:17:38 »
Bisher hieß es, daß die Sonne im Roten Riesen Stadium ganz knapp an die Erdumlaufbahn rankommt bzw. diese nur etwas übersteigt, wobei allerdings sich durch die bis dahin schon verringerte Masse der Sonne die Umlaufbahn der Erde vergrößert, die Erde also doch noch gerade ihrer Vernichtung bzw. einem "Verschlucktwerden" entkommen könnte.
Auf diesem Bild sieht das aber alles andere als knapp aus. Bedeutet das, daß die bisherigen Berechnungen deutlich daneben sind?
Andererseits ist der äußere Bereich eines Roten Riesens, den man aber noch als Bestandteil dessen abgeschlossener Kugelform ansieht, ja quasi schon ein Beinahe-Vakuum. Würde man darin abgesehen von ein paar Brandspuren quasi unbehelligt weiterhin als Orbiter rumfliegen können?

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Offline m.hecht

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #322 am: 07. November 2017, 23:17:46 »
Andererseits ist der äußere Bereich eines Roten Riesens, den man aber noch als Bestandteil dessen abgeschlossener Kugelform ansieht, ja quasi schon ein Beinahe-Vakuum. Würde man darin abgesehen von ein paar Brandspuren quasi unbehelligt weiterhin als Orbiter rumfliegen können?

Ob ein Planet in diesem Bereich in den Stern stürzt hängt von zwei Dingen ab. Einerseits die Dichte des Materials, durch das der Planet fliegt und die Dauer, die er in diesem nicht vollständigem Vakuum verbringt. Denn eins ist klar, sobald der Planet durch ein etwas dichteres Material fliegen muss (Fast-Vakuum) verliert er Impuls und das lässt ihn langsam aber sicher immer näher an den Stern kommen. Mit der ISS und der Restatmosphäre in 400km Höhe ist es genau das Gleiche. Mit anderen Worten: Wenn sich ein Stern bereits über die Planetenbahn hinaus ausgedehnt hat, wird der Planet sicher in den Stern stürzen. Ob das Tausende oder Millionen Jahre dauert ist eine andere Frage und von vielen Faktoren abhängig, aber letztlich wird er im Stern enden.

Mane

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Offline Gertrud

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #323 am: 12. November 2017, 16:05:22 »
Hallo Zusammen,

Aktiver heller Bereich mit Solarfilamente.

Das Solar Dynamics Observatory (SDO)  hat an 29.10. bis 31.10. 2017 eine bisher seltene Ansicht beobachtet.
Es zeigt einen schwarzen Bereich, es ist ein koronales Loch, ein magnetisch offener Bereich der Sonne. Es wird von einem aktiven helleren Bereich mit Solarfilamente umgeben. Es sind Wolken geladener Teilchen, die über der Sonne schweben und durch magnetische Kräfte daran gebunden sind. Sie sind gewöhnlich langgestreckte und ungleichmäßige Stränge. Nur selten zuvor haben die Wissenschaftler einen Bereich gesehen, der, wie rechts, zu einem Kreis geformt ist. Während es vielleicht keinen größeren wissenschaftlichen Wert hat, ist es wegen seiner Seltenheit bemerkenswert.
Das Standbild und der Videoclip wurden in einer Wellenlänge von extremem Ultraviolettlicht aufgenommen.

Credit: NASA/GSFC/Solar Dynamics Observatory


http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22104

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Gertrud
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Re: Unsere Sonne
« Antwort #324 am: 16. April 2019, 13:45:34 »
Hallo,

momentan gibt es eine aktive Region auf der Sonne. Begleitet wird sie von einem sehr auffälligen Sonnenfleck.

Ich habe ihn heute Vormittag mit meiner Sony Alpha 58 SLR mit Tamron 300 mm Brennweite, 1/125 Sek., F 1/45 und selbstgebautem Sonnenfolienfilter fotografiert.



Grüße aus dem sonnigen Sankt Augustin

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?