Nein, die Geschichte geht etwas anders.
Es gab die Idee einer 100 Mega-Tonnen-Wasserstoffbombe, der "Zar der Bomben".
Das war die ultimative Weltuntergangswaffe. Mit 3 oder 4 solcher Bomben sollten die USA ausradiert werden, falls die Kapitalisten zu frech werden würden.
Zumindestens konnte man ihnen damit drohen. Die Sowjetunion fühlte sich (nicht zu Unrecht) von den Amerikaner eingekreist. Gegen die amerikanischen
Atombomber das Strategic Air Command hatte man nichts entgegenzusetzen.
Das Trägermittel der Zar Bomba sollte eine Mega-Rakete werden, die UR-500.
Tschelomej versprach sie zu bauen, aufgrund seiner Erfahrungen mit der UR-200. Sie sollte 25 Tonnen über interkontinentale Entfernungen schiessen können.
Und sie sollte in Silos stationiert werden.
In Baikonur begann man schon damit, einen Versuchssilo für die UR-500 auszuheben.
Dann kam alles anders.
Sowjetische Nuklearwissenschaftler, allen voran Andrej Sacharow, hatten große Bedenken, eine solche Superbombe zu bauen.
Sie konnten durchsetzen, daß eine auf "nur" 50 Megatonnen verkleinerte Variante über Nowaja Semlja im Norden im Herbst 1961 getestet wurde.
Dieser Test machte klar: solche Bomben sind keine gute Idee, sie sind existenzbedrohend nicht nur für die Kapitalisten, sondern für die gesamte Menschheit.
Das Projekt wurde eingestellt, "normale" Wasserstoffbomben reichen auch.
Die UR-500 gab es nun schon. Kurzentschlossen wurde sie zu einer neuen Trägerrakete erklärt und weil die ersten Nutzlasten dieser Rakete PROTON hiessen, wurde die Rakete auch PROTON genannt.