Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.

  • 688 Antworten
  • 269322 Aufrufe

honk

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #650 am: 13. April 2021, 18:45:32 »
Über der Ostküste Floridas wurde gestern abend ein eindruckvoller Feuerball gesichtet, der von über 200 Augenzeugen (und zahlreichen Überwachungskameras) registriert wurde. Er erhielt die Bezeichnung "2281-2021". Es gibt (noch) keine Berichte über eventuelle Fallfunde :

https://www.theguardian.com/science/2021/apr/13/fireball-object-passes-close-to-earth

honk

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #651 am: 23. April 2021, 11:31:13 »
Ein kleiner Asteroid, 2018LA, mit einer Masse von etwa 6 Tonnen, der im Juni 2018 über Südwestafrika niederging und von dem auch ein Bruchstück in der Kalahari-Wüste gefunden wurde, konnte jetzt aufgrund der Auswertung von Aufnahmen mehrerer Durchmusterungskameras bis zu seinem Ursprungsort Vesta zurückverfolgt werden, wo er vor rund 22 Millionen Jahren bei einem grösseren Einschlag auf Vesta herausgelöst und auf eine Fluchtbahn gebracht worden war

https://www.theguardian.com/science/2021/apr/23/astronomers-map-asteroids-22m-year-journey-to-earth

Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #652 am: 23. April 2021, 19:21:30 »
Hallo, 

Man kann das 22 Millionen Jahre zurück verfolgen?  Da gibts doch so viele Abhängigkeiten und Variablen. Respekt.

Grüße Thomas

*

Offline Rücksturz

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4461
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #653 am: 29. Mai 2021, 15:06:08 »
"Das Gründungsstück der Wiener Meteoritensammlung

Am 26. Mai 2021 feiert(e) das Gründungsstück der Wiener Meteoritensammlung, der Meteorit von Hraschina, seinen 270. Geburtstag. Eine Pressemitteilung des Naturhistorischen Museums Wien."



Hraschina Meteorit
(Bild: NHM Wien, A. Schumacher)


Weiter in der Pressemitteilung des NHM:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/29052021132506.shtml

Viele Grüße
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

honk

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #654 am: 25. Juli 2021, 11:13:15 »
Über Südnorwegen wurde heute nacht ein eindruckvoller Meteorfall gesichtet (und gefilmt); die Masse wurde auf mehrere 10 kg geschätzt, die Fallzone dürfte zwischen Oslo und Kongsberg liegen. Sichtungen wurden ebenfalls aus Schweden gemeldet.
Artikel (auf schwedisch) mit 3 Videosequenzen: https://www.svt.se/nyheter/lokalt/varmland/meteor-slog-ner-i-norge-larm-om-nodraket-i-varmland
edit: https://www.theguardian.com/science/2021/jul/25/rumbling-meteor-lights-up-norway-prompting-search-for-meteorites
« Letzte Änderung: 25. Juli 2021, 19:45:27 von honk »

honk

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #655 am: 18. August 2021, 11:01:46 »
Auf Aufnahmen der Parker Solar Probe wurde eine lang ausgezogenen Trümmerwolke identifiziert, die vermutlich die Quelle des Geminiden-Meteorstroms ist, der die Erde regelmässig im Dezember trifft. Die Wolke hat eine Ausdehnung von 20 Mio km entlang der Bahn und 100 000 km quer dazu, mit einer geschätzten Gesamtmasse von 1 Mrd Tonnen, und scheint als Quelle den Asteroiden Phaeton zu haben. Für den Mechanismus der  Erzeugung der Wolke gibt es noch zwei konkurrierende Vorschläge: einmal ein katastrophales Kollisionsereignis in der Vergangenheit, das die Trümmerwolke und den Restkörper von Phaeton zurückliess (https://www.sciencenews.org/article/nasa-parker-solar-probe-spotted-geminid-meteor-shower-source), oder ein kontinuierlicherer Prozess, der bei der Aufheizung von Phaeton bei der Annäherung an die Sonne bei Oberflächentemperaturen bis zu 750 Grad C zum "Abkochen" von Natrium führt (ähnlich dem Verdampfen von Wassereis und CO2-Eis bei Kometen, das zu einer Ausbildung des Staubschweifs führt) (https://www.jpl.nasa.gov/news/fizzing-sodium-could-explain-asteroid-phaethons-cometlike-activity). Welcher der Prozesse der entscheidende ist, sollen weitere Aufnahmen der Parker Solar Probe klären.

honk

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #656 am: 14. Oktober 2021, 20:29:20 »
In Golden (British Columbia/Kanada) hat ein Bruchstück eines Meteoriten das Dach eines Hauses durchschlagen und ist in dem Bett gelandet, in dem die Bewohnerin Ruth Hamilton gerade schlief. Die Frau blieb unverletzt :

https://www.theguardian.com/world/2021/oct/14/canada-meteorite-crashes-through-roof-bed

edit: Foto angefügt

         

Bild aus: https://twitter.com/coreyspowell/status/1448424567651831809
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2021, 19:01:08 von honk »

*

Offline Rücksturz

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4461
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #657 am: 12. Dezember 2021, 19:47:28 »
Eigentlich gerade kein Bote aus dem All, aber für die Unterscheidung und Forschung ein wichtiger Beitrag:

"NHM: Cali-Glas nicht Ergebnis von Meteoriteneinschlägen

Was Alexander von Humboldt vor 200 Jahren bereits vermutet hatte, konnte ein internationales Forscher*innen-Team nun bestätigen: Das ungewöhnliche Cali-Glas aus Kolumbien ist nicht durch einen Meteoriteneinschlag entstanden, sondern ist ein vulkanisches Glas. Eine Pressemitteilung des Naturhistorischen Museums Wien."



Ein seltenes großes Cali-Glas-Exemplar. (Bild: A. Crosta)

Weiter in der Pressemitteilung des NHM:
https://www.raumfahrer.net/nhm-cali-glas-nicht-ergebnis-von-meteoriteneinschlaegen/

Viele Grüße
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

honk

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #658 am: 23. Februar 2022, 15:43:37 »
Das britische Auktionshaus Christie's versteigert 66 Posten mit diversen Meteoriten, u.a einen 15 g schweren Splitter aus dem Winchcombe-Meteorfall (geschätzt auf 50.000 Pfund - das 50fache des Werts des Gewichts in Gold), diverse Bruchstücke des Tscheljabinsk-Meteoriten von 2013 sowie auch ein 9kg-Stück eines Meteoriten vom Mars (NWA 12690) - Schätzpreis 590 000 Pfund, aber auch eine Hundehütte, die nachweislich von einem Meteoriten getroffen wurde ...

https://www.theguardian.com/science/2022/feb/23/christies-to-auction-kennel-hit-by-meteorite

Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #659 am: 17. April 2022, 22:12:08 »
Von den Wanderungen Jupiters und Saturns wusste ich vorher nichts:

https://www.arte.tv/de/videos/095857-002-A/leben-aus-dem-all/
Gruß Badabumm

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5095
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #660 am: 18. April 2022, 06:21:24 »
Von den Wanderungen Jupiters und Saturns wusste ich vorher nichts:

Die Erklärung aus dem Video, dass die Gas/Staubscheibe im frühen Sonnensystem diese Planeten nach innen "gedrückt" hat, klang für mich erstmal ziemlich absurd. Was sollte das für eine "nach innen drückende Kraft" gewesen sein?? Gravitation ja wohl eher nicht.

Ich habe jetzt mal versucht, es mir so zu erklären: Das Material in der Scheibe war damals noch derart dicht, dass sie quasi eine Atmosphäre, oder besser gesagt eine Atmodisc, um die Sonne bildete. Die Planeten erfuhren in diesem Medium durch Abermyriaden von Einschlägen einen signifikanten Impuls. Also quasi Reibung, wie ein fliegender Gegenstand in einer Atmosphäre. Dieser Reibungswiderstand hat die Planeten über Millionen Jahre abgebremst und dann wäre es natürlich kein Wunder, dass sie nach innen driften.

Aber auch diese Vorstellung hatte noch einen Haken: Das Gas und der Staub in der Scheibe auf Höhe der Planeten muss doch in etwa denselben Orbit gehabt haben wie die Planeten selbst. Zwar wurde die Materie beim Sturz auf die Planeten beschleunigt, aber alle diese kleinen Impulse mussten sich m.E. in der Summe gegenseitig aufgehoben haben.

Ich stelle es mir jetzt so vor: Die gesamte Staub/Gasscheibe bewegte sich ohnehin ständig nach innen zur Sonne, abgebremst durch ständige innere Reibung? Und dadurch drückte sie auch die Planeten mit sich nach innen, indem von außen mehr Meteore auf die Planeten stürzte als von innen?

topos

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #661 am: 18. April 2022, 08:30:06 »
@terminus:
zu Deinen Überlegungen, was die Bestandteile der Staubscheibe dazu bringt, nach innen zu wandern: als nichtgravitativer Einfluss spielt hier der Poynting-Robertson-Effekt eine wichtige Rolle (Sonneneinstrahlung vs. thermische Abstrahlung):
https://de.wikipedia.org/wiki/Poynting-Robertson-Effekt

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3370
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #662 am: 25. Mai 2022, 21:15:40 »
"Die chaotische Frühphase des Sonnensystems

Forschende der ETH Zürich und des Nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS haben mehrere Asteroiden genau untersucht und deren Frühgeschichte präziser rekonstruiert als je zuvor. Die Ergebnisse deuten auf chaotische Zustände im frühen Sonnensystem – und auf heftige Kollisionen zwischen Asteroiden. Eine Pressemitteilung der ETH Zürich."


Künstlerische Darstellung des frühen Sonnensystems, als sich der Sonnennebel aufzulösen beginnt, wodurch Asteroiden beschleunigt werden und kollidieren. (Illustration: Tobias Stierli / flaeck)

Weiter in der Pressemitteilung der ETH Zürich  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße
James

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3370
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #663 am: 13. Juli 2022, 22:37:35 »
"Einschlagkrater eines Meteoriten in Brasilien entdeckt

Neuer Einschlagkrater eines Meteoriten in Brasilien entdeckt: Ergebnis einer brasilianisch-österreichischen Wissenschaftskooperation. Eine Pressemitteilung des Naturhistorischen Museums Wien."


Mikrofotografie eines geschockten Quarzkorns in einer Gesteinsprobe aus dem Nova Colinas-Krater. (Bild: NHM Wien, Ludovic Ferrière)

Weiter in der Pressemitteilung des Naturhistorischen Museums Wien  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

topos

  • Gast
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #664 am: 31. Juli 2022, 19:31:11 »
Beim vor zwei Jahren in Algerien gefundenen Meteoriten "Erg Chech 002" ist bei der Alterbestimmung mit der Mangan-Chrom-Methode ein Wert von 4,5666 Milliarden Jahren ermittelt worden - er ist damit mehr als 20 Millionen Jahre älter als die Erde selbst und muss innerhalb der ersten Million Jahre der Entstehung des Sonnensystems gebildet worden sein, vermutlich durch Vulkanismus auf einem sehr frühen Asteroiden/Kleinkörper :
https://www.goettinger-tageblatt.de/wissen/meteorit-erg-chech-002-ist-aeltestes-vulkangestein-des-sonnensystems-LLPS77RR3VGYBC6LKNJ2NM5TFU.html

*

Offline Rücksturz

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4461
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #665 am: 01. Oktober 2022, 16:46:34 »
"Universität Bayreuth erhält neue Massenspektrometer zur Erforschung von Weltraumgestein

Das Bayerische Geoinstitut (BGI) der Universität Bayreuth verfügt seit heute über zwei neue Hochleistungs-Massenspektrometer für die Erforschung des Sonnensystems. Die Geräte ermöglichen spezielle Analysen von irdischen und extraterrestrischen Gesteinen, aber auch von Materialproben, die im Hochdruck-Experimentallabor des BGI künstlich synthetisiert wurden. Gesteinsproben vom Mond, vom Mars oder von Asteroiden werden künftig im BGI unter der Leitung von Prof. Dr. Audrey Bouvier auf ihre chemische und isotopische Zusammensetzung hin untersucht. Eine Pressemitteilung der Universität Bayreuth."



Prof. Dr. Audrey Bouvier mit dem neuen Spektrometer "ThermoScientific Neoma MC-ICP-MS/MS". (Foto: UBT / Chr. Wißler)

Weiter in der Pressemitteilung der Uni Bayreuth:
https://www.raumfahrer.net/universitaet-bayreuth-erhaelt-neue-massenspektrometer-zur-erforschung-von-weltraumgestein/

Viele Grüße
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

Offline R2-D2

  • *****
  • 1851
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #666 am: 13. Februar 2023, 14:48:28 »
Heute früh, 13.02.2023, um rund 4Uhr MEZ trat ein Meteorit über dem Ärmelkanal in der Nähe der Normandie in die Erdatmosphäre ein und verglühte spektakulär.
Das Objekt 2023 CX1, vorher "Sar2667" genannt, hatte ungefähr 1m Durchmesser.
Der Eintritt wurde im Voraus angekündigt, laut ESA erst zum siebten Mal überhaupt (https://www.heise.de/news/Vorab-entdeckter-Asteroid-ueber-dem-Aermelkanal-verglueht-viele-Aufnahmen-7493580.html).

Es gibt ein paar gute Fotos und auch ein Video:

https://twitter.com/dlxinorbit/status/1624972289702825984

https://twitter.com/GijsDeReijke/status/1625005582800281603

https://twitter.com/Axel_720/status/1625083794649669633

Edit: Auch in Paris war das Ereignis eindrucksvoll zu sehen:
https://twitter.com/BNODesk/status/1624972077944954880
« Letzte Änderung: 13. Februar 2023, 19:17:40 von R2-D2 »

*

Offline Mim

  • *****
  • 768
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #667 am: 13. Februar 2023, 20:15:56 »
Das ist ja absolut spektakulär.
1 m Durchmesser! Wow.

Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #668 am: 28. Februar 2023, 18:57:35 »
Ich weiß nicht, ob dies die korrekte Rubrik für meine Anregung ist. Bitte also gegebenenfalls verschieben...

Also:
Es gibt ja eine Menge Asteroiden, die mit ziemlicher Geschwindigkeit die Erde relativ nahe passieren und dann wieder in den Tiefen des Sonnensystems verschwinden, um Jahrzehnte später zurückzukehren. Dabei wird ein Tempo erzielt, dass mit Sonden so nicht zu erreichen sind.

Frage: Würde es nicht Sinn machen, diese Wanderer zwischen den Planetenbahnen zu nutzen, um von der Erde quasi als Anhalter Sonden mitzuschicken, die auf ihrer Asteroidenbahn-Reise das Sonnensystem untersuchen bzw. als fester Beobachtungsposten unbemannt Daten liefert, als Relais fungiert und ggfs die Astroidengeschwindigkeit als Hopper nutzt, um weiter vorzustoßen a'la Pioneer/Voyager?

Stelle ich mir spannend vor, wenn man es geschickt einfädelt...

Was meint ihr dazu???

Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #669 am: 28. Februar 2023, 19:09:17 »
Frage: Würde es nicht Sinn machen, diese Wanderer zwischen den Planetenbahnen zu nutzen, um von der Erde quasi als Anhalter Sonden mitzuschicken
Wie sollen sich die Sonden an die Asteroiden ankoppeln? Die sind ja nicht so nett und halten kurz an, um einen mitzunehmen.
Sonden müßten auf genau den selben Geschwindigkeitsvektor beschleunigen, und dann kann man es auch ohne Mitfahrgelegenheit machen.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5095
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #670 am: 01. März 2023, 09:06:04 »
Hm, mal so als verrückte Idee: Man baut eine Sonde so robust, dass sie den Aufschlag übersteht, und schießt sie dann auf den (entgegenkommenden) Asteroiden. Und da reist sie dann mit. Naja, das ist wohl aussichtslos, es wird wohl keinen Asteroiden mit einer so günstigen Flugbahn geben, dass der Aufprall nicht in kompletter Verdampfung des Materials enden würde.  ;D

Noch eine verückte Idee: Man steuert die Sonde in einen so engen Orbit (einige Meter?Dezimeter?? zur höchsten Erhebung) um den Asteroiden, dass sie unter der Fluchtgeschwindigkeit des Asteroiden bleibt und halt auf diese Art mitgenommen wird. Ist das auch nur annähernd realistisch? 0:)

Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #671 am: 01. März 2023, 10:07:49 »
Zitat von: Terminus link=topic=747.msg545344#msg545344

Noch eine verückte Idee: Man steuert die Sonde in einen so engen Orbit (einige Meter?Dezimeter?? zur höchsten Erhebung) um den Asteroiden, dass sie unter der Fluchtgeschwindigkeit des Asteroiden bleibt und halt auf diese Art mitgenommen wird. Ist das auch nur annähernd realistisch? 0:)

Genau so eine Ideensammlung wollte ich anregen. Vor 20 Jahren wurde auch der Plan, Rakketenstufen auf dem Feuerstrahl zu landen und nochmals zu verwenden, als Utopie angesehen bzw. verrückte Idee bezeichnet...
« Letzte Änderung: 01. März 2023, 10:13:24 von Nitro »

Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #672 am: 01. März 2023, 10:38:32 »
Ich weiß nicht, ob dies die korrekte Rubrik für meine Anregung ist. Bitte also gegebenenfalls verschieben...

Also:
Es gibt ja eine Menge Asteroiden, die

---> mit ziemlicher Geschwindigkeit die Erde relativ nahe passieren<---

und dann wieder in den Tiefen des Sonnensystems verschwinden, um Jahrzehnte später zurückzukehren. Dabei wird

--->ein Tempo erzielt, dass mit Sonden so nicht zu erreichen <---

sind.

Frage: Würde es nicht Sinn machen, diese Wanderer zwischen den Planetenbahnen zu nutzen, um von der Erde quasi als Anhalter Sonden mitzuschicken, die auf ihrer Asteroidenbahn-Reise das Sonnensystem untersuchen bzw. als fester Beobachtungsposten unbemannt Daten liefert, als Relais fungiert und ggfs

---> die Asteroidengeschwindigkeit <--- als Hopper nutzt, um weiter vorzustoßen a'la Pioneer/Voyager?

Stelle ich mir spannend vor, wenn man es geschickt einfädelt...

Was meint ihr dazu???

Diese Gruppe von Asteroiden, Typ Amor IV, ist nur in Sonnennähe schnell.
Beim Kometen (3552) Don Quixote, Sonnenabstand zwischen 1,23 und 7,27 AU, e = 0,71 ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nur 14,5 km/s (Jupiter 13,0 km/s). Im sonnenfernsten Punkt ist der Komet schon deutlich langsamer als Jupiter

Die Sonden, die zur Sonne oder Merkur geschickt wurden hatten sehr hohe Geschwindigkeiten über 50 km/s.

Die 5 irdischen Sonden, die die Neptun-Bahn passiert haben, legen noch immer etwa 3 AU/Jahr zurück.
Und das sind Geschwindigkeiten weg von der Sonne, nicht um sie herum.
Sonden, die mit Asteroiden zu deren sonnenfernsten Punkt mitfliegen, müssten dort mit einem starken Antrieb gestartet werden, um nicht wieder zurück zur Sonne gezogen zu werden.

Der Halleysche Komet, der jetzt ungefähr bei seinem sonnenfernsten Punkt jenseits der Neptunbahn ist, hat jetzt eine Geschwindigkeit von 5 km/s, während er in der Nähe der Sonne über 50 km/s schnell ist.
Er entfernt sich also im Schnitt von der Sonne mit ca. 1 AU pro Jahr.

---> Keplersche Gesetze


Edit:
New Horizons ist aktuell noch 13,75 km/s schnell und wurde beim Swingby am Jupiter von 20 auf 23 km/s beschleunigt.
Am Pluto flog die Sonde mit knapp 15 km/s vorbei.
« Letzte Änderung: 01. März 2023, 13:52:15 von SFF-TWRiker »
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3370
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #673 am: 26. Mai 2023, 22:59:19 »
Nachtrag:

Der Meteoritenfall von Elmshorn: Einschläge und Funde von Gesteins-Bruchstücken aus dem All

Am 25. April trafen Minuten nach der Sichtung einer Tageslicht-Feuerkugel in Elmshorn Meteoritenbruchstücke zwei Hausdächer, weitere Fragmente landeten in Gärten. Das aus dem Einschlagloch geborgene 3,7 Kilogramm schwere Hauptfragment ist wegen der Möglichkeit einer raschen Radionuklidmessung ein Glücksfall für die Planetenforschung. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).


Vom DLR beauftragte Mitglieder des Arbeitskreis Meteore (AKM) dokumentierten kurz nach dem Meteoritenfall ein 233,4 g schweres Steinmeteoriten Fundstück und die beschädigten Dachpfannen. (Bild: Carsten Jonas, AKM)

Weiter in der Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

Offline failsafe

  • *****
  • 777
Re: Meteoriten & Co - Boten aus dem Weltall.
« Antwort #674 am: 21. Januar 2024, 10:21:01 »
Heute Nacht ist ein etwa metergroßer Meteor über Brandenburg verglüht. Er trägt die Bezeichnung 2024 BX1 (ursprünglich Sar 2736; entdeckt ca 3 Stunden vor dem Eintritt).
Die Fallzone liegt vermutlich bei Nennhausen im Kreis Havelland. Nach Bruchstücken wird gesucht.

https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/asteroid-brandenburger-nachthimmel-verglueht-100.html
https://en.wikipedia.org/wiki/2024_BX1