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  • MSR - NASA/ESA Press Briefing - MESZ 17:00 (NASA-TV): 27. Juli 2022

Mars Sample Return

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Offline R2-D2

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #375 am: Gestern um 21:48:25 »
Was soll denn die "Skycrane"-Technologie sein, die angeblich erprobt ist? Ich kenne den Begriff als uralten Lastenhubschrauber...
Die beiden letzten Mars-Rover, "Curiosity" Und "Perseverance", wurden mit dem Skycrane gelandet.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mars_Science_Laboratory#Abstiegsstufe

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Online tomtom

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #376 am: Heute um 10:39:17 »
und hier nochmal das Bild dazu aus dem SpaceNews-Artikel.

Gegenüber dem bisher geplanten Lander halbiert sich dadurch die Masse. Offen bleibt, wie die Wiederaufstiegsstufe funktioniert und die Proben dort hineingelangen.
Das Docking der Aufstiegsstufe mit dem Earth Return Orbiter soll auch vereinfacht werden.


https://spacenews.com/nasa-to-study-two-alternative-architectures-for-mars-sample-return/
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline Gecko

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #377 am: Heute um 10:42:28 »
Das ist gemeint...
Wie diese Seilzugtechnik für eine Probenrückführung funktionieren soll, keine Ahnung.
Vermutlich meint man, anders als in WP beschrieben, die ganze Abstiegsstufe samt Antrieb, aber die hatte ja nur Kraft zum Rest-Bremsen nach massiver Fallschirmbremsung. Nicht annähernd genug Schub für einen Wiederaufstieg. Hier von erprobter Technik für MSR zu reden ist doch Augenwischerei. Das müsste um Größenordnungen hochskaliert werden, also letzlich doch eine komplette Neuentwicklung.

Edit: Überschnitten. Es geht also "nur" um die Landung einer nicht genauer spezifizierten "Rakete" für den Rückflug. Sicher ein nicht unwichtiger Teil, aber löst das Gesamtproblem nicht annähernd.

Offline failsafe

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #378 am: Heute um 11:39:20 »
Das bisherige Lander-Konzept war zu schwer für eine SkyCrane-Landung - der jetzt vorgeschlagene "abgespeckte" Lander wäre dagegen SkyCrane-kompatibel.
Ähnlich versucht man, die Probenübernahme auf dem Mars und im Orbit (an den Earth Return Orbiter) zu vereinfachen: "The landing platform will also include a redesigned sample loading system for transferring sample tubes from Perseverance to the lander in a way that maintains backward planetary protection, or prevention of contamination back on Earth from Martian dust on the outside of the tubes. That is intended to simplify a NASA-designed capture and containment system on ESA’s Earth Return Orbiter that had also been a challenge to develop." (aus dem SN-Artikel in tomtoms post)
("Die Landeplattform wird auch ein neu konzipiertes Probenladesystem enthalten, mit dem die Probenröhrchen von Perseverance so zum Lander transportiert werden können, dass eine Kontaminierung durch Marsstaub an der Außenseite der Röhrchen auf der Erde verhindert wird. Damit soll ein von der NASA entworfenes Auffang- und Rückhaltesystem für den Earth Return Orbiter der ESA vereinfacht werden, dessen Entwicklung ebenfalls eine Herausforderung war.= )
Das Design des Capture-Mechanismus auf dem ERO war hier auch schon mal verlinkt (#347 in diesem Thread ;https://www.mdpi.com/2226-4310/11/6/456 )
Das PlanetaryProtection-Problem stellt sich bei einem kommerziellen Rücktransport netürlich genauso ..

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Online alepu

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #379 am: Heute um 12:11:40 »
Der Witz ist, daß sowohl auf einen zusätzlichen Probentransport-Rover, wie auf Helikopter verzichtet wird und nur Perseverance die in ihm gestauten Proben zum Lander/Aufstiegsrakete bringen soll. Die bereits abgelegten 10 Proben werden erstmal auf dem Mars verbleiben.

Noch nicht entschieden ist dagegen, wie der Lander/Aufstiegsrakete/Probenrückführbehälter auf den Marsboden kommen soll.
Da gibt es nun einmal die Möglichkeit diese bewährte "Skycrane"-Technik anzuwenden, und sie um etwa 25% zu verstärken.
Die andere Möglichkeit ist jetzt kommerzielle massive Lander wie z.B. das Starship einzusetzen. Dafür müßte man allerdings erst noch entsprechende "Entladetechniken" u.ä. entwickeln. (Soll heißen die Proben sollen nicht z.B. ins Starship eingeladen und damit transportiert werden, sondern die Wiederaufstiegsrakete/Probenrückführbehälter soll mit dem Schiff zum Mars transportiert, gelandet und ausgeladen werden, um dann selbstständig weiter zu agieren!)

Was da letztendlich gemacht werden soll wird erst 2026 entschieden und soll bis dahin zusätzliche 300 Mill $ kosten

Der Rücktransport vom Marsorbit zur Erde soll nachwievor die ESA bewerkstelligen.
Die Proben sollen dann direkt auf der Erde gelandet werden, ohne Umweg über den Mond/LunarGateway.

Man hofft so mit gut der hälfte der inzwischen prognostizierten 11 Mrd.$ (Option-1 6,6-7,7, Option-2 5,8-7,1) auszukommen und die Proben 2035-2039 auf der Erde zu haben (je nach Finanzierung)

https://spacepolicyonline.com/news/nasa-will-finalize-mars-sample-return-architecture-next-year

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Offline Schillrich

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #380 am: Heute um 12:29:51 »
Sparen sich sich wirklich den Sammel-Rover? Dann muss Persy ja noch lange, lange durchhalten ... Das halte ich für den Zeitraum bis in die Mitte der 2030er erstmal für sehr riskant. Aber gut, sie suchen/brauchen andere/schlankere Missionsarchitekturen, um mit den Kosten irgendwie hinzukommen ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Online alepu

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #381 am: Heute um 12:42:18 »
Ja, sie gehen jetzt tatsächlich davon aus, daß Perseverance das ganz alleine schafft. Also sowohl den Rückweg unbeschadet übersteht wie die Jahre bis zum Eintreffen der Rückholrakete soweit intakt bleibt, daß er dann noch das letzte Stück zu ihr hinfahren kann.

Was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso sie jetzt 300 Mill $ brauchen um sich in 1 Jahr endgültig zu entscheiden.
Was muß da so teuer finanziert werden? Pläne und Modelle?

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Offline James

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #382 am: Heute um 12:44:08 »
Man kann es auch so sehen: Dadurch das er keine Proben mehr ablegt und die mehreren selber mitführt, muß er sowieso durchhalten. Sollte er sie mal gar nicht mehr rausbekommen spart man dann noch mal mehr. Die ganze Mission. Wer weiß was bis dahin so geschieht. So lange Zeiträume sind halt immer problematisch...

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Online tomtom

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #383 am: Heute um 12:55:26 »
Der Vorteil des Skycrane bei den Rovern ist das einfache Deployment ohne das im Lander dafür weitere Vorrichtungen nötig waren. Bei der Landung einer Wiederaufstiegsstufe sehe ich den Vorteil nicht (nur eben in Form der vorhandenen Technik). Wenn es zwei Komponenten erfordert - Plattform und Aufstiegsstufe - sehe ich da keinen Vorteil.

RocketLab hat im NASA-Auftrag eine Studie mit konventionellem Lander und Aufstiegsstufe erstellt, ohne das da eine Aufstiegstufe aufgerichtet werden müßte, weil die Beladung mit Proben eine Anforderung darstellt.


Quelle: RocketLab
https://www.space.com/the-universe/mars/can-nasas-troubled-mars-sample-return-mission-be-saved
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline failsafe

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #384 am: Heute um 14:48:47 »
Auffallend, dass man jetzt gehäuft Stimmen hört, dass es ja gar nicht schlimm wäre, wenn die Chinesen als Erste Proben vom Mars zur Erde brächten - die NASA-Proben wären dafür eben viel besser/wertvoller u.s.w. Diese Einstellung wird dem MAGA-Helden im Weissen Haus vermutlich nicht gefallen ..

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Online alepu

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Re: Mars Sample Return
« Antwort #385 am: Heute um 17:37:17 »
Diese derzeitige Planung mit einer zweiten Option mit Landung der Rückholrakete mittels Starship o.ä. sehe ich eigentlich nur als ersten Schritt hin zu einer dritten Option:
Starship landet, Luke auf, Aufzug runter, Perseverance fährt drauf, Aufzug hoch, Luke zu, Rückflug.
Wenn das Starship schon hinfliegt, wäre dies sicher die einfachste und billigste Version. Keine Probenumfüllung, keine extra Aufstiegsrakete, kein Rendezvous im Marsorbit, kein Andocken mit Umladen, keine ESA-Rückflugrakete.
Ausserdem wäre dann da noch reichlich Platz für weitere Rover und Helikopter um auch die restlichen Proben zu holen und gleich weitere Forschung zu betreiben.

(Müssten sich nur was einfallen lasse, wie das Starship zu genügend Treibstoff kommt  ;) )