Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)

  • 68 Antworten
  • 13106 Aufrufe
*

Offline MX87

  • *****
  • 1762
Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« am: 22. November 2009, 23:51:30 »
Ende nächsten Jahres hat das Space Shuttle seinen vorraussichtlich letzten Einsatz. Danach werden die Orbiter zu Museumsstücken und die NASA kehrt mit Orion wieder zum Prinzip der Raumkapsel zurück. Die Erwartungen die man an das STS-System stellte - nämlich niedrige Kosten und hohe Sicherheit bei vielen routinemäßigen Einsätzen - konnten nicht erfüllt werden.

Auch ihr sowjetisches Gegenstück, die Buran steht im Museum. Bei ihrem ersten und einzigen Flug traten zwar einzelne Problemchen auf, doch ihr Ende besiegelte der Untergang der Sowjetunion und die damit verbundenen Budgetengpässe.

Ist das Konzept einer Raumfähre nun vollends gescheitert und ad acta gelegt?

Nicht ganz, die US Air Force testet im Jahr 2010 einen Demonstrator einer Raumfähre. Die X-37B kann als kleines Modell eines hypotetischen Raumgleiters angesehen werden. Sie wird von einer Atlas V gestartet. Mehr Infos hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_X-37

Auch Indien, Europa und ab und zu China untersuchen Konzepte von Raumfähren.

Wie seht ihr es?
Ist das Konzept eines Weltraumpendlers gescheitert?
Hat es zukünftig eine Chance die erhofften Vorteile durch neue Technologie doch noch zu erfüllen?

Hier darf nun diskutiert werden, ob das Konzept Raumfähre sinnvoll ist und mit welcher Technologie (möglicherweise) die Vision des Raumflugzeuges erfüllt werden kann.
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

*

Offline Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6772
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #1 am: 23. November 2009, 00:20:03 »
Ich denke nicht, dass das Konzept an sich gescheitert ist. Das Shuttle selbst hatte einfach viel zu hohe Erwartungen die eierlegende Wollmilchsau für die NASA und! die Air Force zu sein. Man musste zuviel Kompromisse schließen und als dann nach dem Challenger Unglück das Militär und der kommerzielle Markt aus dem Programm ausgestiegen sind, war das der Anfang vom Ende für das Shuttle. Nur um NASA Missionen fliegen dafür war es einfach "übermotorisiert".

Aber ich denke, Fähren welche auf bestimmte Bereiche zugeschnitten sind können sich aufgrund der Wiederverwendbarkeit schon lohnen, davon bin ich überzeugt. Bin gespannt wie sich die X-37B schlägt. Die ist übrigens kein kleines Modell eines hypothetischen Raumgleiters, sie ist der Prototyp. Das heißt größer wird der Vogel nicht.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

*

Online Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19631
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #2 am: 23. November 2009, 06:34:49 »
Es halt noch keiner einen kleinen dezidierten Gleiter ausprobiert. Konzipiert waren sie, geflogen sind sie nie. Selbst Hermes ist dann immer weiter gewachsen und sollte immer mehr können ... das wäre am Ende vielleicht auch schief gegangen.

Was einen aber nachdenklich stimmen kann (muss?): Auch Kliper scheint das Reißbrett nicht zu verlassen ...
Hat diese Technologie doch noch zu hohe Entwicklungsrisiken, und damit Kosten? Natürlich hängt es auch vom Ziel ab, das man mit einem Raumschiff ansteuern möchte.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

runner02

  • Gast
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #3 am: 23. November 2009, 11:47:57 »
Zitat
Ist das Konzept eines Weltraumpendlers gescheitert?

Diese Frage würde ich mit einem Jein beantworten...


Kennt ihr die Geschichte des U-Boots? Um das Jahr 1600 - 1700 erfand jemand ein Boot, das unter Wasser fahren sollte und dann von unten löcher in feindliche Schiffe schlagen sollte...

Mit Leder bespannt, Antrieb gab es keinen (weder konnte man Druckluft speichern noch gabe es Benzinmotoren oder vergleichbares)...

Wenige Jahrhunderte später erfand jemand anderes, und das war der große Wurf, es wurden tausende gebaut...



Was ich damit sagen will: Für staatliche Raumfahrtagenturen ist das einfach noch zu teuer. Dazu kommt noch dass es überladen geflogen wird, als eierlegende Wollmichsau...
In 50-70 Jahren könnte es definitiv zu einem Revival kommen, später auf jeden Fall, ihr werdet sehen ;)

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #4 am: 23. November 2009, 12:52:23 »
Von mir aus auch schneller, da ich in 50 Jahren, so ich denn noch leben sollte, wohl nicht mehr allzu viel mitbekommen werde.

Aber wer weiß? Die DLR forscht ja, wie ich vor kurzem noch einmal in Erinnerung gerufen habe, an Wiedereintrittstechnologien wie SHEFEX und EXPERT, die ein großes Problem der bisherigen Raumfähren beseitigen könnten. Letztlich sind die ja nun einmal (vorerst) daran gescheitert, dass es keine Materialien gegeben hat, die einerseits den auftretenden Belastungen gewachsen und andererseits dabei noch wartungsarm gewesen wären.

Solange es keine haltbareren weltraumtauglichen Werkstoffe gibt, werden wir uns halt mit Wegwerfware behelfen müssen, auch wenn sich ja manche die Augen ausheulen bei der Vorstellung, ein noch immer fast fabrikneues Raumschiff wie etwa das ATV bei Missionsende verglühen zu lassen. Letztlich ist und bleibt das alles eine Kostenfrage - Kosten der Herstellung und Wartung gegen Anzahl und Dauer der Missionen.

*

Offline tul

  • *****
  • 730
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #5 am: 24. November 2009, 22:08:32 »
Es gibt noch ein anderes Problem. Wiederverwendbare Raumfähren sind Einzelstücke. Nachdem es aber kein 100%ig sicheres System gibt, werden trotz aller Bemühungen Unglücke geschehen. Geht aber eine Raumfähre wie Hermes verloren kann man nicht einfach Ersatz beschaffen. Die Produktionslinie gibt es ja nicht, bzw. nicht mehr.  Dann wirds richtig teuer.

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #6 am: 24. November 2009, 23:14:53 »
Das US-Shuttle war Bockmist, und dass konnte man auch vorraussehen, da man mit einer Titanic Mentalität an die sache herangegangen ist:

"LAS brauchen wir nicht; Schleudersitze auch nicht, die möglichkeit bei einer missglückten Landung durchzustarten auch nicht, ja noch nicht einmal richtige raumanzüge--- das Metergroße Brocken vom Tank auf die tausenden Hitzekacheln
fallen, haja das macht nix"

Mit welcher Naivität an dieses Millardendollar projekt heran gegangen wurde und wie leichtfertig man 14 Menschen in den tot geschickt hat schockiert mich immer wieder;  besonders wenn dann diese schrottmühle noch hier im forum verteidigt wird, weil sie so schön aussieht.................


klausd

  • Gast
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #7 am: 24. November 2009, 23:27:09 »
und dass konnte man auch vorraussehen

Du wärst auch einer von denen gewesen, welche über eine missratene Mondlandung jetzt abgezogen wären.

Wie bezeichnest Du zum Beispiel die ersten Astronauten welche sich auf eine Interkontinentalrakete drauf gesetzt haben?

Wenn man immer schon vorher wüsste was funktioniert und was nicht, wäre die Welt ziemlich langweilig.

Ich bin froh, nicht diese Einstellung zu teilen und das es Leute gibt die einfach mal ganz naiv rausposaunen, wir landen in 10 Jahren auf dem Mond. Oder wir bauen ein Shuttle.

Der einzige der hier naiv ist, bist Du, weil Du behauptest man hätte alles vorhersehen können!  ;D

Gruß, Klaus

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #8 am: 24. November 2009, 23:31:25 »
Es gibt noch ein anderes Problem. Wiederverwendbare Raumfähren sind Einzelstücke. Nachdem es aber kein 100%ig sicheres System gibt, werden trotz aller Bemühungen Unglücke geschehen. Geht aber eine Raumfähre wie Hermes verloren kann man nicht einfach Ersatz beschaffen. Die Produktionslinie gibt es ja nicht, bzw. nicht mehr.  Dann wirds richtig teuer.

Vielleicht sollte man es beim nächsten Mal mit beschränkt wiederverwendbaren Fähren versuchen. Ich denke da an ein Modell, das vielleicht maximal 10 Missionen fliegen kann. Bei 2-3 Missionen pro Jahr müsste man nach 3-4 Jahren ein Nachfolgemodell bauen.


Das US-Shuttle war Bockmist, und dass konnte man auch vorraussehen, da man mit einer Titanic Mentalität an die sache herangegangen ist:

"LAS brauchen wir nicht; Schleudersitze auch nicht, die möglichkeit bei einer missglückten Landung durchzustarten auch nicht, ja noch nicht einmal richtige raumanzüge--- das Metergroße Brocken vom Tank auf die tausenden Hitzekacheln
fallen, haja das macht nix"

Mit welcher Naivität an dieses Millardendollar projekt heran gegangen wurde und wie leichtfertig man 14 Menschen in den tot geschickt hat schockiert mich immer wieder;  besonders wenn dann diese schrottmühle noch hier im forum verteidigt wird, weil sie so schön aussieht.................

In der Fernsehserie Stargate sagte einst General Jacob Carter alias Selmak, der Tok'ra, zu Daniel Jackson zu dessen Vorschlag, in Goa'uld-Frachter Sicherheitsgurte einzubauen: "Wir ziehen es vor, sicher zu landen."

Das ist genau der Punkt! Man braucht keinen Rettungsturm wie bei Apollo oder Sojus, wenn das Raumfahrzeug so sicher ist, dass wahrscheinlich nichts passiert. Man braucht keine (teure) Durchstartmöglichkeit, wenn das Lenksystem hinreichend sicher ist. Wenn man etwa das Space Shuttle mit der Sojus-Kapsel vergleicht, ist gar nicht mehr passiert. Da stehen drei schwere Zwischenfälle beim STS gegen vier bei Sojus, davon jeweils zwei Totalverluste. Natürlich liegt STS bei den Verlusten an Menschenleben weit in Führung, aber dieses System hat nun einmal auch erheblich mehr Leute ins All befördert. Die Space Shuttles haben also gut funktioniert, nur eben nicht so gut wie erhofft oder so gut wie es zuweilen in den Medien dargestellt worden war.

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #9 am: 25. November 2009, 00:27:58 »
Hallo,
Sorry Klaus, ich will nicht unhöflich sein, aber dass ist nur blablabla, was du hier schreibst,


Zitat
Du wärst auch einer von denen gewesen, welche über eine missratene Mondlandung jetzt abgezogen wären.

Wie kommst du zu dieser aussage?
Wäre Apollo 11/Eagle verunglückt  wären die 3/2 Helden


sollte Altair "1" verunglücken würde man sofort Altair "2" befürworten;......

Zitat
Wie bezeichnest Du zum Beispiel die ersten Astronauten welche sich auf eine Interkontinentalrakete drauf gesetzt haben?


alle astronauten die auf interkontinentalraketen geflogen sind haben überlebt, und dass nicht wegen LAS etc.. sondern vor allem wegen der schlichten und für diesen zweck angemessenen, Kapselbauweise,

Zitat
Wenn man immer schon vorher wüsste was funktioniert und was nicht, wäre die Welt ziemlich langweilig.

Raumfahrt ist und war schon immer sehr gefährlich, darum baut man auch kein raumschiff ohne rettungssysteme (wie das shuttle);

Und dass das Shuttle keinerlei  Rettungssysteme hat kannst du nicht bestreiten !

Und dass man beim shuttle mit einer "Titanic-methalität" herangegangen ist ("wir sind unsikbar - wir brauchen keine rettungsboote.."); kannst du auch nicht bestreiten!




Zitat
Ich bin froh, nicht diese Einstellung zu teilen und das es Leute gibt die einfach mal ganz naiv rausposaunen, wir landen in 10 Jahren auf dem Mond. Oder wir bauen ein Shuttle.

Wer posaunt was?
Vor allem in dieser Reihenfolge?

Zitat
Der einzige der hier naiv ist, bist Du, weil Du behauptest man hätte alles vorhersehen können!  ;D

Ich behaupte man hätte vorraussehen können, dass ein so komplexes raumschiff ohne jede rettungsmöglichkeit, VERDammt gefährlich ist........... JA!

Ist diese Aussage wirklich so naiv?
Ich find dass logisch!
Ich finde es naiv zu sagen: unser Vehikel ist so sicher dass einfach nichts passiert!
Und ganz extrem naiv ist es sowas zu sagen, wenn einem schon 2 von den 5 teilen um die Ohren geflogen sind!

Außerdem finde ich einiges toll am shuttle;

- Die SRB'S
- Dieses unbemannte Cargoshuttle hätte ich sofort befürwortet, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses wohl "kaum" Umbauarbeiten erfordert hätte,
da mögen jetzt manche schreien, dass sie keine 3 ssme's verheizen wollen, aber die sollten mal ausrechnen wieviel es gekostet hat 100t an Modulen für die Iss mit dem normalen shuttle anzukarren
Für die Iss wäre der shuttle cargo perfekt gewesen



« Letzte Änderung: 25. November 2009, 03:11:57 von Ensicube »

*

Offline MX87

  • *****
  • 1762
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #10 am: 25. November 2009, 00:45:38 »

Außerdem finde ich einiges toll am shuttle;

- Die SRB'S
- Dieses unbemannte Cargoshuttle hätte ich sofort befürwortet, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses wohl "kaum" Umbauarbeiten erfordert hätte,
da mögen jetzt manche schreien, dass sie keine 3 ssme's verheizen wollen, aber die sollten mal ausrechnen wieviel es gekostet hat 100t an Modulen für die Iss mit dem normalen shuttle anzukarren + die dockingstutzen etc.. die von der nutzlast natürlich ungenützt abgezogen werden müssen
Für die Iss wäre der shuttle cargo perfekt gewesen
-zumindest in einem punkt scheinen wir aber übereinzustimmen, dass shuttle ist ein sehr hübscher vogel und ein start beeindruckend, es ist ja nich so, dass ich nicht mitfiebere; die Zeit/die Technik war und ist nicht reif für dass shuttle


Bei Ares V hat man auch eine Kapazität von über 100 Tonnen in den LEO (etwa 180 Tonnen?). Hier werden keine SSME's verheizt und auch die SRB's werden verwendet.

Hätte man die Saturn V weiter produziert hätte man auch gigantische Raumstationen bauen können, wohlgemerkt wäre jedes Modul etwa so groß wie Skylab gewesen. Die Kosten wären im vergleich zu STS gleich geblieben oder sogar gesunken.

Was haltet ihr eigentlich von Sänger II Konzept aus Anfang der 90er?

Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Sänger_(Raumtransportsystem)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #11 am: 25. November 2009, 00:51:14 »

..........
Das ist genau der Punkt! Man braucht keinen Rettungsturm wie bei Apollo oder Sojus,wenn das Raumfahrzeug so sicher ist, dass  wahrscheinlich nichts . Man braucht keine (teure) Durchstartmöglichkeit, wenn das Lenksystem hinreichend sicher ist.

Ja irgendwie schon,
meiner ansicht nach erfüllt dass shuttle diese bedingungen aber nicht


Zitat
Wenn man etwa das Space Shuttle mit der Sojus-Kapsel vergleicht, ist gar nicht mehr passiert. Da stehen drei schwere Zwischenfälle beim STS gegen vier bei Sojus, davon jeweils zwei Totalverluste. Natürlich liegt STS bei den Verlusten an Menschenleben weit in Führung, aber dieses System hat nun einmal auch erheblich mehr Leute ins All befördert. Die Space Shuttles haben also gut funktioniert, nur eben nicht so gut wie erhofft oder so gut wie es zuweilen in den Medien dargestellt worden war.

nunja, aber so kann man dass nicht vergleichen,
dass shuttle hat wirklich mehr leute hochgebracht und es gab ähnlich viel unfälle,
ABER, alle Unfälle mit der sojus fanden in den ersten paar jahren statt, sojus fliegt ca. 40 jahre unfallfrei,

dass Shuttel dagegen hat seine kinderkrankheiten nie überwunden, beide verluste waren VORAUSSEHBAR;
Die Probleme mit den dichtungsringen und auch dass abplatzen großer schaumstoffbrocken vom tank war bekannt,

außerdem ist es für euer wunderwerk der technik nicht sehr rühmlich, wenn ihr seine sicherheit schon mit der (Übertreibung)  "40 Jahre alten Blechbüchse" der Exkommunisten, deren kapseltechnik man ja bei sicherheit und preis  überflügeln wollte,
vergleichen müsst  ;)  




 
« Letzte Änderung: 25. November 2009, 03:13:13 von Ensicube »

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #12 am: 25. November 2009, 00:59:52 »
.........


Bei Ares V hat man auch eine Kapazität von über 100 Tonnen in den LEO (etwa 180 Tonnen?). Hier werden keine SSME's verheizt und auch die SRB's werden verwendet.

Hätte man die Saturn V weiter produziert hätte man auch gigantische Raumstationen bauen können, wohlgemerkt wäre jedes Modul etwa so groß wie Skylab gewesen. Die Kosten wären im vergleich zu STS gleich geblieben oder sogar gesunken.

...............

Ja schon, aber zu dem zeitpunkt  hätte man die Cargo Variante zum Iss Aufbau nutzen können,

ja Ares 5 iss klasse, hat aber damit nichts direkt zu tun, wenn die fertig ist gibt es keine iss mehr,

Und Ja Saturn5  bis heute wär klasse, Iss, Mond und Marsflüge, und dass alles mit ner raketen, die in den 60gern entwickelt wurde,  Auch Unbemannt als HLV, was will man denn mehr?
In Russland hat man bekanntlichweise gute erfahrungen damit gemacht eine rakete über viele jahrzehnte zu verbessern




« Letzte Änderung: 25. November 2009, 02:44:57 von Ensicube »

klausd

  • Gast
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #13 am: 25. November 2009, 01:09:47 »
das ist nur blablabla, was du hier schreibst,

 ::)

klausd

  • Gast
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #14 am: 25. November 2009, 01:47:15 »
beide verluste waren VORAUSSEHBAR;

Völlig falsch. Man hat nie in Erwägung gezogen das Schaumstoffteile des ET kohlefaserverbundwerkstoffe durchdringen kann.

Und mit ruhiger Gewissheit kann ich sagen, dass Du das auch nicht vorhergesehen hast. Deine Vorhersehbarkeit der Unfälle gehört eher in ein Forum wo es um Glaskugeln geht.

*

Offline MX87

  • *****
  • 1762
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #15 am: 25. November 2009, 01:54:32 »
Irgendwo hiess es doch mal, dass die NASA ohnehin mit einem Verlust pro 100 Flügen rechnete. Challenger und Columbia lagen damit also in der Statistik, so zynisch es auch klingen mag...
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #16 am: 25. November 2009, 02:07:59 »
ja makaber, aber realistisch,


@klaus:
ohje komm mal wieder runter und les dir mal deine letzten posts durch, find ich zumindest ziemlich unfreundlich,

Und zu deinem letzten post

Zitat
.

Völlig falsch. Man hat nie in Erwägung gezogen das Schaumstoffteile des ET kohlefaserverbundwerkstoffe durchdringen kann.

Und mit ruhiger Gewissheit kann ich sagen, dass Du das auch nicht vorhergesehen hast. Deine Vorhersehbarkeit der Unfälle gehört eher in ein Forum wo es um Glaskugeln geht.

1. Man wusste das mit den dichtungsringen
2. Man wusste, dass Schaumstoffteile abfallen UND dass dabei einzelne Kacheln abfallen


es stimmt lediglich dass man dass abfallen einzelner Kacheln beim start nicht als gefahr wahrgenommen hat,


« Letzte Änderung: 25. November 2009, 03:13:58 von Ensicube »

klausd

  • Gast
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #17 am: 25. November 2009, 02:46:26 »
ziemlich unfreundlich

Ahso:

dass ist nur blablabla, was du hier schreibst

...

2. Man wusste, dass Schaumstoffteile abfallen UND dass dabei einzelne Kacheln abfallen

Das war aber nicht die Ursache des Unglücks. Es wurde ein RCC Panel durchschlagen, mit den Kacheln hatte das nichts zu tun.

Also ist dein post lediglich ein affront, geh mal schlafen wenn du betrunken bist

Geht's noch?  :o


Gruß, Klaus

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #18 am: 25. November 2009, 03:03:22 »
Was ist denn hier los? ???

Also ich mag zwar unterschiedliche Meinungen, weil nur solche zu einer aktiven Diskussion führen können.

Aber Agressivität und persönliche Anschuldigungen zerstören eine sinnvolle Diskussion.
Bitte bedenkt auch, daß das geschriebene Wort oft ungewöhnlich hart wirkt.
Weitere persönliche Attaken werde ich löschen.

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #19 am: 25. November 2009, 03:27:34 »
Das Shuttle spaltet eindeutig die Gemüter,
 :-X

aber bitte, welchen sinn würde es machen an dieser technik festzuhalten?
Jedes mal über 100t in den orbit schiessen um dann 20t tonnen nutzlast und ein paar  passagiere zur iss zu bringen.
 rein theorethisch hat amerika damit schon seit 25jahren ein HLV, dass aber anscheinend nur für dieses Monstrum genutzt werden kann,

und da Amerika nach 2020 keine Raumstation mehr betreiben wird, hat dass Shuttle bald überhaupt keinen Verwendungszweck mehr

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #20 am: 25. November 2009, 03:50:18 »
@Ensicube:
Was hat denn bei Dir zu einer derartigen Abneigung gegen das Shuttle geführt?
Die beiden Unfälle?
Vorhergesehen wurden sie vor dem Start jedenfalls nicht - sonst wären sie sicher nicht gestartet.

Es gibt immer zahlreiche Risiken, die vorher eingeschätzt und abgewägt werden müssen.
SRB-Dichtringe, Isolierschaum und Hitzeschutzkacheln sind nur drei davon.
Man hatte sie als akzeptabel eingeschätzt, wie viele andere Risiken auch.
Klar, hinterher ist man immer schlauer! ;)
Bei den beiden Unfällen sind auch mehrere unglückliche Faktoren zusammen gekommen.
Es gibt keine absolute Sicherheit - schon gar nicht in der Raumfahrt.

Wichtig ist dabei die Tatsache, daß man an den Problemen gearbeitet hat und diese Unfall-Ursachen auf ein akzeptables Risiko minimieren konnte.
Die SRB-Dichtungen wurden überarbeitet und gelten jetzt als sicher.
Die Isolierung des externen Tanks wurde mit dem Ergebnis überarbeitet, das bei den letzten Flügen kaum nenneswerte Beschädigungen aufgetreten sind.

Mehr als zehn Dutzend erfolgreiche Flüge darf man wohl wegen zweier Unfälle auch nicht unter den Tisch fegen.
Keine Maschine hat insgesamt mehr Nutzlast und Menschen zu ihren Arbeitplätzen im Weltall gebracht, wie das Shuttle.
Über viele Jahre war das Shuttle für die Menschen die Verkörperung der modernen Raumfahrt - auch diese Rolle sollte man nicht unterschätzen.
Diese Maschine, die große, schwere und teils sperrige Bauteile, Werkzeuge und Handwerker gleich dabei hatte, war schon gut geeignet für den Aufbau der ISS, der Instandhaltung, Reparatur und Modernisierung des Hubble-Teleskops, usw. und hat neue Weltraum-Arbeitsplätze attraktiver gemacht.
Solchen Anforderungen könnte das Shuttle auch weiterhin gerecht werden.

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #21 am: 25. November 2009, 04:02:30 »
Klar, das Shuttle ist ein universeller, wiederverwendbarer Transporter für Montagearbeiten im niedrigen Erdorbit.
Wenn die Station nun fertig ist und man keine weitere aufbauen, sondern statt dessen wieder zum Mond fliegen will, gibt es keine Aufträge mehr für´s Shuttle und man braucht andere Raumfahrzeuge für andere Zwecke.

Allerdings finde ich, wir sollten dauerhaft im Erdorbit präsent sein.

*

Online Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19631
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #22 am: 25. November 2009, 09:44:00 »
Hallo,

ein "Problem" von Raumfähren ist ihre Komplexität. Man muss praktisch ein komplettes Flugzeug bauen, samt Hydraulik, Steuerflächen, Fahrwerk, Avionik, etc. Bei einer (vergleichsweise) passiven Landung einer Kapsel wird weniger Technik benötigt. Flugzeugwartung ist schon aufwändig, aber Wartung eines weltraumtauglichen Flugzeugs ist noch mal ein paar Größenordnungen darüber.

Dieser Aufwand lohnt sich nur, wenn man viel fliegt (sieht man auch an Flugzeugen und explizit an Low-Fares-Airlines). Viel fliegen kann man aber nur, wenn es auch viele (bemannte) Ziele gibt, und das fehlt eben. Warum sollte eine teure Raumfähre 40 Mal im Jahr starten? Eigentlich hat man das mit dem Shuttle versucht und das ging vom Konzept her nur mit der "eierlegenden Woll-Milch-Sau". Nur so ein Alleskönner könnte auf akzeptable Flugraten kommen ... aber bzgl. Komplexität, Kosten und Anfälligkeit kommt man dann auch eine Klasse höher. STS hat ja gezeigt, dass Alleskönner wohl nicht funktionieren (gemessen am Ziel). Und für dezidierte (Klein-)Systeme fehlen Ziele im Orbit und Startraten.

Hat das Konzept einen inhärenten Mangel?  ???
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15220
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #23 am: 25. November 2009, 12:23:03 »
STS hat ja gezeigt, dass Alleskönner wohl nicht funktionieren (gemessen am Ziel).

Diese Aussage verstehe ich nicht.
Das Shuttle hat funktioniert und seine Missionen erfolgreich durchgeführt.

Offenbar hatten einige unverständlich hohe Erwartungen.
Es sollte alles können, gleichzeitig aber auch das Billigste sein.
Solche Ansprüche sind freilich wenig realistisch.
Jede zusätzliche Fähigkeit erfordert natürlich auch einen entsprechenden Aufwand und dieser muß erarbeitet und bezahlt werden.

Die Vorwürfe "zu teuer" und "zu wenig Flüge" betreffen ja auch nicht nur das Shuttle.
Atlas, Ariane, Delta, usw. wird genau das Gleiche vorgeworfen.

Wenn´s billiger sein soll, muß man die Fähigkeiten und Leistungsmerkmale auf ein Minimum reduzieren, weniger und vor allem keine neue Technik einbauen, oder das Personal schlechter bezahlen.

Würden wir heute alle mit dem Trabant aus DDR Zeiten fahren, kämen wir auch erheblich billiger.
Der hat seine Insassen auch ans Ziel gebracht.

Es kommt halt immer darauf an, was man will.
Aber dem Shuttle nach erfolgreicher Arbeit Systemversagen vorzuwerfen, trifft die Sache nicht.

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?)
« Antwort #24 am: 25. November 2009, 13:54:09 »
Vielleicht ergibt sich aus dem X-37-Projekt ja eine (wieder-)verwendbare Raumfähre? Dass diese eine Trägerrakete braucht und nicht alleine abheben kann, sollte nicht das entscheidende Kriterium sein. Single-Stage-to-Orbit ist in absehbarer Zeit nicht möglich, vielleicht sogar nie. Daran sollte es beim Konzept einer Fähre aber nicht scheitern. Der Außentank des amerikanischen Space Shuttles ist nun auch jedes Mal verloren gegangen.