Russland zum Mars - doch bis 2020?

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Atomino

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #50 am: 09. November 2009, 14:04:22 »
Hallo,

hab die englische Version selbst gefunden, kein Problem.  :)

Der droplet-radiator ist wirklich interessant. Aber diese "frei durch das Weltall streuende Tröpchenwolke" müßte doch eigentlich (durch das Vakuum) sofort verdampfen, und somit verlüstig gehen. Wie kann das trotzdem funktionieren?  ???

Grüße...

Offline Matjes

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #51 am: 09. November 2009, 17:19:19 »
Hallo Leute

So wie ich es verstehe, handelt es sich um einen Verdampfer, der die Verdunstungskälte von Wasser oder Ähnlichem ausnutzt, um eine Kühlleistung bereit zu stellen. So macht es das US-Shuttle auch, wenn die großen Türen kurz vor der Landung geschlossen werden müssen. Das Wasser entweicht natürlich in den Weltraum und das Raumschiff verliert Masse.

Matjes

knt

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #52 am: 09. November 2009, 17:42:23 »
Das Wasser entweicht natürlich in den Weltraum und das Raumschiff verliert Masse.
Da ist auch der Unterschied zu dem hier vorgestelltem System. Hier wird kein Wasser verwendet, und die Kühlflüssigkeit im  "droplet collector" wieder eingesammelt. Es handelt sich def. nicht darum, heißes Wasser ins All zu blasen...

Aber diese "frei durch das Weltall streuende Tröpchenwolke" müßte doch eigentlich (durch das Vakuum) sofort verdampfen, und somit verlüstig gehen.
Das kommt auf das Kühlmittel drauf an. Ich bin weder Chemiker noch Physiker und kann deshalb nichts definitives sagen, habe aber gelessen das flüssige Metalle und Silikone als Kühlmittel in Frage kommen (und zwar hier: http://adsabs.harvard.edu/abs/1984laus.iafcQS...M).

runner02

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #53 am: 09. November 2009, 20:11:58 »
Aber wie soll das gemacht werden? Flüssige Eisenlegierungen, die man dann magnetisch wieder anzieht?

Oder ... Sonst kann das ja keine Wärme nehmen ohne verloren zu gehen (soweit mein Wissen das zulässt...)

*

Offline Schillrich

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #54 am: 09. November 2009, 20:14:28 »
Wir gehen doch von einem Antrieb aus, der dauerhaft läuft. Also haben wir in den Betriebsphasen auch immer eine lokale "Gravitation". Die Tropfen "fallen" einfach nach "unten" in den Kollektor.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline trallala

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #55 am: 09. November 2009, 21:04:42 »
Diese Kühlmethode funktioniert wie ein ganz normaler Radiator auch: die Wärme wird einfach abgestrahlt. Durch die vielen kleinen Tröpfchen hat man nur eine viel größere Oberfläche zu kleinerem Gewicht als bei den klassischen Radiatoren.
Es verdunstet also nichts dabei.

Ashira

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #56 am: 10. November 2009, 10:51:18 »
Es wird sicher Proteste geben, falls das Ding inerhalb der Erdatmosphäre explodiert, hat nicht nur Russland ein Problem.

In manchen Ländern wird Strahlung nicht so genau gesehen. (wir in Deutschland haben die weltweit schärfste Strahlenschutzverordnung)

OT: Amerikanische Astronauten schreiben sich z.B. die Strahlung, die sie im Weltraum abbekommen gar nicht auf. Es ist auch kosmische Strahlung, die einen da oben das Leben schwer macht.
Ich hab mal Scott Kelly über Twitter gefragt, wieviel Strahlung in mSv er beim Besuch der ISS abbekäme. Hier sein Zitat:

"A lot. Haven't been briefed yet on approximate dosage."

/OT

Ich weiß nicht, wie Russland zum Thema Strahlenexposion steht.

Und zur Finanzierung: Die Amerikaner könnten das ebenfalls finanzieren. Wahrscheinlich eher als Russland. Locker sogar! Sie müssten nur eine Kleinigkeit dafür tun....

(Ok, ich glaub jetzt werd ich zuuu politisch, und könnte bei weiterem Schreiben gegen die Forumsregeln verstoßen, darum höre ich jetzt hier auf.)

runner02

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #57 am: 10. November 2009, 19:16:01 »
Zitat
urch die vielen kleinen Tröpfchen hat man nur eine viel größere Oberfläche zu kleinerem Gewicht als bei den klassischen Radiatoren.
Es verdunstet also nichts dabei.

Dabei stört mich etwas: Es ist die Tatsache der Existenz eines Tripelpunktes bei jeder Flüssigkeit.

Im Vakuum gibt es nur 'fest' oder 'gasförmig'. Nur unter atmosphärischem Druck und auch adequaten Temperaturen ist eine Flüssige Phase möglich.

Zitat
Es wird sicher Proteste geben, falls das Ding inerhalb der Erdatmosphäre explodiert, hat nicht nur Russland ein Problem.

Njet. Weisst du, wieviele Kernkraftwerke in Europa stehen??
Besonders wieviele veraltete in ärmeren Ländern

Ich sag mal nur Temelin... Ein Schrottreaktor, der trotz laufender Pannen immer noch in Betrieb gehalten wird.
Und für was das ganze? Für ein bisschen Strom, den man auch anders gewinnen könnte.

Hingegen Weltraumreaktoren fliegen immer in unterkritischen Teilen - und es gibt keine Alternative, so viel Energie bei so wenig Gewicht zu haben! (Auf der Erde ist Gewicht relativ egal)

knt

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #58 am: 10. November 2009, 19:33:11 »
es gibt keine Alternative, so viel Energie bei so wenig Gewicht zu haben!
Das ist so pauschal nicht wahr. Es gibt sehr wohl einen Bereich, in dem Solarenergie (SPS) mehr kW/kg erbringt.

Aus der vorher verlinkten Präsentation:


Im Vergleich dazu auch:
Zitat
Mass per kW is sensitive to solar power system design (3). The NASA/DOE reference design came to 10 kg/kW; more recent studies of light-weight design options have suggested mass could be as low as 1 kg/kW (4).
(Quelle: http://www.spacedaily.com/news/ssp-03b.html - 2003)

Also deutlich besser als die Mehrzahl der im russischen Diagramm aufgeführten Optionen! Natürlich ist es immer eine Frage wohin das Raumschiff fliegen soll - und vorallem auch vieviel kW man insgesammt braucht! Jemehr, desto geeigneter wird wohl Atomenergie sein, und desto ungeeigneter Solarenergie. Atomkraft im Erdorbit macht aber meiner Meinung nach keinen Sinn - allein schon aus Sicherheitsgründen.

Zitat
Im Vakuum gibt es nur 'fest' oder 'gasförmig'. Nur unter atmosphärischem Druck und auch adequaten Temperaturen ist eine Flüssige Phase möglich.
Na und? Warum muss das Kühlmittel den flüssig sein? Es geht ja darum eine größere Oberfläche zum Abstrahlen zu bekommen. Kleine Brocken sind da genauso gut wie kleine Tropfen - Gas wohl sogar noch weit aus besser! Das Kühlmittel kann zur Not ja im Kollektor wieder verflüssigt werden.

Prinzipell liegt der Knackpunkt dieser Technologie aber genau im möglichst 100% wieder einfangen des Kühlmittels um einen geschlossenen Kreislauf zu gewährleisten. Die ersten paar generationen werden dieses Ziel wohl nicht erreichen, sondern werden über einen zusätzlichen Tank verfügen.

runner02

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #59 am: 11. November 2009, 21:07:37 »
Zitat
Atomkraft im Erdorbit macht aber meiner Meinung nach keinen Sinn - allein schon aus Sicherheitsgründen.

Dito.
Im Erdorbit für unbemannte und sparsamere bemannte (ISS) Sonden genügt es. Auch zum Mond reicht es.
->Solarzellen

Aber zum Mars bemannt oder unbemannt weit darüber hinaus - das dürfte kritisch werden...
-> Atom

*

Offline noidea

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #60 am: 11. November 2009, 21:14:08 »
Ich sehe das auch so, aber man kann ja immer noch Solarkollektoren im Marsorbit verwenden, da reicht das dort vorhandene Licht aus.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

hesaenger

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #61 am: 12. November 2009, 02:45:07 »
Hallo,

es sieht doch noch etwas anders aus. Die Energie, die man in einer Marsbahn aus photovoltaischen Elementen herausbekommt, reicht nur für eine sehr bescheidene Antriebsleistung. Das bedeutet dann aber Hohmannsche Bahnen und das bedeutet Reisezeiten von über zwei Jahren. Bei dem russischen Vorschlag geht es darum diese Reisezeiten wesentlich zu verkürzen und damit die Risiken zu verringern. Das wirklich Interessante dabei ist der leistungsfähige elektrische Antrieb und nicht der Reaktor.

Martin

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #62 am: 12. November 2009, 03:07:49 »


Njet. Weisst du, wieviele Kernkraftwerke in Europa stehen??
Besonders wieviele veraltete in ärmeren Ländern

Ich sag mal nur Temelin... Ein Schrottreaktor, der trotz laufender Pannen immer noch in Betrieb gehalten wird.


Temelin ist das neueste Kernkraftwerk in Europa. Die beiden Bloecke gingen 2000 und 2002 ans Netz. Derzeit laeuft die Ausschreibung fuer zwei weitere Reaktoren am Standort.

runner02

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #63 am: 12. November 2009, 15:24:33 »
Zitat
Temelin ist das neueste Kernkraftwerk in Europa. Die beiden Bloecke gingen 2000 und 2002 ans Netz. Derzeit laeuft die Ausschreibung fuer zwei weitere Reaktoren am Standort.

Ich bin nicht wirklich qualifiziert zu der Sicherheitslage Aussagen zu treffen, denke aber Temelin ist eher ein Politikum.

Was den Hall in den Medien betrifft sei es ein Wunder, dass es noch nicht hochgegangen ist....

knt

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #64 am: 12. November 2009, 16:37:22 »
Ich bin nicht wirklich qualifiziert zu der Sicherheitslage Aussagen zu treffen
Dann lass es doch sein? Ich bin jedenfalls nicht daran interessiert, unqualifiziertes Medien gebrabbel, unqualifiziert (+quellenlos, +offtopic) wiedergebrabbelt zu bekommen. Back to topic - pretty pls?

elite

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #65 am: 17. Dezember 2009, 22:53:02 »
Ich bin der Meinung, dass das nur eine Sensationsmeldung der Russen ist...
Meine Vermutung ist, dass man erst nach 2050 zum Mars kommen wird...
Traurig aber evt. war.
Wenn alle ein wenig schlauer wären, dann wären wir schon weiter...
Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär...

Jens

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #66 am: 01. Juni 2014, 10:35:34 »
Hallo,

das Jahr 2020 halte ich für unrealistisch.
Aber angeblich hat die russische Regierung 40 Mrd. für ein Marsprogramm freigegeben.

Gruß,
Jens

Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #67 am: 01. Juni 2014, 12:02:54 »
Sicher ist es unrealistisch, das ist ja auch ein fünf Jahre alter Thread.  ;)
40 Milliarden speziell für den Mars?  :o
Gibts da eine Quelle? Bisher kannte ich nur die Summe ohne genauen Verwendungszweck.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Offline -eumel-

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #68 am: 02. Juni 2014, 01:46:48 »
40 Milliarden? :-\
Tomaten oder Bierdeckel? ???

GG

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #69 am: 02. Juni 2014, 16:17:34 »
Vermutlich Rubel. Das wäre dann nicht einmal eine Milliarde Euro. Das Ganze ist aber kalter Kaffee. Es gibt neuere, realistischere Planungen, aber immer unter dem Vorbehalt ausreichender Finanzierung.

Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #70 am: 02. Juni 2014, 16:42:04 »
Nicht Rubel, Euro. Genauer gesagt sogar 53 Milliarden. Meines Wissens ist die Summe aber nicht für ein bestimmtes Projekt gedacht (wie der von Jens angedeutete Mars), sondern ein allgemeines Raumfahrtbudget für die Jahre 2013-2020.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #71 am: 03. Juni 2014, 01:44:56 »
53 Milliarden Euro?
Pro Jahr?
Für Raumfahrt?
Wow!

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Offline F-D-R

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Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #72 am: 03. Juni 2014, 06:56:44 »
Der folgende Artikel ist von Januar 2013 und sollte die 53 Mrd erklären, was wann wofür.
http://www.gulli.com/news/20654-russland-erhoeht-raumfahrt-budget-2013-01-15

Also 7,5 Mrd EURO pro Jahr.

Führerschein

  • Gast
Re: Russland zum Mars - doch bis 2020?
« Antwort #73 am: 03. Juni 2014, 07:00:41 »
53 Milliarden Euro?
Pro Jahr?
Für Raumfahrt?
Wow!

Nicht pro Jahr, insgesamt. Aber nicht als Gesamtbudget, sondern zusätzlich, um die Raumfahrt voranzubringen, Strukturen zu modernisieren.