Denkbare Erklärung Spekulation: Vor dem Eis gab es sehr wohl flüssiges Wasser auf dem Mars.
Aber mit der schwindenden Atmosphäre sanken auch die Temperaturen, das Wasser erstarrte zu Schnee und Eis... und in der Folge haben die von Gletschern gegrabenen Spuren die zuvor von flüssigem Wasser gegrabenen Spuren beseitigt.
Ja, das ist sogar der Normalfall in bergigem Gelände, weil die Gletscher sich entlang von alten Flusstälern ausbreiten. Flusstäler zeigen ein V-förmiges Profil, Gletschertäler haben meistens im unteren Bereich steilere Wände, da sich das Eis mit Hilfe der Felsen, die an der Unterseite mitgeschleppt werden, durch den Untergrund fräst. Wenn später das Eis verschwindet, lagert sich das Material flach auf dem Talboden ab, dadurch entsteht die typische U-Form eines Gletschertals.
Und es gibt noch einen Unterschied. Flusstäler haben ein durchgängiges Gefälle, während Gletscher auch mal über ein Hindernis, wie z. B. eine Bank aus härterem Gestein hinwegfließen können.
Die Formen der Täler auf dem Mars sind durch verschiedene Effekte verändert worden, es sieht so aus, dass viele von Ihnen durch flüssiges Wasser, das unter einer dicken Eisbedeckung ungehindert weiter fließen konnte, geformt wurden. Diese Eisdecke hat die Verdunstung des Wassers verhindert und über lange Zeiträume eine stabile aber kalte Wasserwelt erhalten, deren Reste als "subglaziale Seen" auch auf der Erde existieren.
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Die Überschrift in dem BZ-Artikel ist also nicht ganz korrekt ("Gletscher statt Flüsse formten die Täler auf dem Mars"), der Nature-Artikel ist betitelt mit "Valley formation on early Mars by subglacial and fluvial erosion" also sinngemäß "Talformung auf dem jungen Mars durch Wasser, das frei oder unter einem Gletscher fließt".