Asteroidenabwehr

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Offline noidea

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #200 am: 05. September 2009, 15:01:07 »
Nun ja, Jupiter hatt uns oft gerettet, aber leider nicht immer und deswegen dürfen wir uns ja nicht nur auf ihn verlassen.
MfG
sf4ever

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Flint

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #201 am: 30. Dezember 2009, 22:52:40 »
Hallo Leute

Der Asteorid Apophis könnte am 13. April 2029 der Erde beim Vorbeiflug gefährlich nahe kommen (Durchmesser ca. 300m). Roskosmos scheint nun den Vorschlag gemacht zu haben, den Asteoriden mit einem Raumschiff zu rammen um ihn so vom Kurs abzubringen. Den ganzen Beitrag findet ihr hier:

http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/12/30/vermischtes/russen_regen_an_asteroiden_zu_rammen?WT.zugang=front_na1

Wie seht ihr das ganze? Werden die Raumfahrtbehörden bald anfangen entsprechende Raumschiffe zu entwickeln? Wie könnte sowas aussehen?

Die Geschichte klingt schon etwas verrückt, finde ich. Jedoch möchte ich ein Einschlag von einem solch grossen Ding nicht in der Nachbarschaft miterleben.


Grüsse
Alex

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Offline redmoon

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #202 am: 31. Dezember 2009, 01:35:56 »
Hallo Alex,

was ist von dieser Geschichte zu halten? Vermutlich wohl gar nichts!!!

Apophis ( der entsprechende Artikel bei Wikipedia ist hoffnungslos veraltet!!! ) wird der Erde am 13. April 2029 SEHR nahe kommen ( rund 36.350 Kilometer ). Damit werden wir diesen Asteroiden von Mitteleuropa aus sogar mit dem bloßen Auge verfolgen können. Wenn ich mich recht erinnere, dann soll er etwa 3,0 Magnitude hell erscheinen. Die aktuellen Bahnbestimmungen der NASA und des JPL haben allerdings bereits vor längerer Zeit ergeben, dass im Jahr 2029 definitiv kein Einschlag auf der Erde erfolgen wird!!! Hier eine entsprechende Meldung des "Near Earth Objekt Program" aus dem Jahr 2005 : 
http://neo.jpl.nasa.gov/news/news149.html 

Allerdings ergab sich damals die rechnerische Möglichkeit, dass bei dieser engen Passage an der Erde im Jahr 2029 durch deren gravitativen Einfluss eine Bahnablenkung von Apophis erfolgen wird, welche exakt sieben Jahre später zu einer Kollision mit der Erde führen könnte. Aber auch dies wurde erst vor wenigen Wochen nach der Auswertung zusätzlicher Beobachtungsdaten nahezu definitiv ausgeschlossen : 
http://www.jpl.nasa.gov/asteroidwatch/newsfeatures.cfm?release=2332 

Ich habe keine Ahnung, warum die Roskosmos jetzt trotzdem eine Raumsonde dorthin schicken sollte, um mittels einer Kollision eine Bahnablenkung durchzuführen. Das einzige was ich in diese Richtung gehört habe, ist der Roskosmos-Vorschlag, einen Sender auf dem Asteroiden zu platzieren, um dessen Kurs sozusagen millimetergenau bestimmen zu können : 
http://www.russiatoday.ru/Art_and_Fun/2008-07-25/Asteroid_heading_our_way.html 

Ebenfalls Gedanken über eine möglichst exakte Bahnbestimmung des Asteroiden Apophis macht sich die Planetary Society
http://planetary.org/programs/projects/near_earth_objects/apophis_competition/  ( mit weiterführenden Links ) 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

H.J.Kemm

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #203 am: 31. Dezember 2009, 01:54:56 »
Moin,

wenn´s um Asteroid 2004 MN4 - APOPHIS geht, dann sollte man auch mal hier reinschauen >>>

Jerry

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #204 am: 31. Dezember 2009, 08:05:13 »
Zusammenlegung aller Diskussionen zur Asteroidenabwehr.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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websquid

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #205 am: 07. Januar 2010, 16:22:18 »
Moin

Ich denke, allzu viel Technik müsste man gar nicht neu entwickeln. Es gab /gibt eine ganze Reihe von Missionen zu Asteroiden/Kometen. Wenn man durch rammen eine Asteroidenbahn verändern will, braucht man im Prinzip nur eine XXL Version von Deep Impact. Das Problem ist nur, dass ein großes Raumschiff viel kostet - allein schon an Startkosten.

Ein anderes Konzept, dass ich im Zusammenhang mit VASIMR gesehen hab, war, ein Raumschiff mit VASIMR und sehr großen solarzellen, dass am Asteroiden andockt und ihn von seiner Bahn abbringt. Vorteil wäre natürlich, dass man ein leichteres System hat, aber man hätte wohl höhere Entwicklungskosten - kurzfristig ist das nicht machbar(Rammkonzepte, denke ich, sind schneller zu bauen)

mfg websquid

Offline Ruhri

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #206 am: 07. Januar 2010, 22:55:40 »
Der Ex-Astronaut Rusty Schweickart (Apollo 9) schlug sogar eine Lösung vor, bei der die Sonde den Himmelskörper nicht rammen, sondern einfach nur umkreisen sollte. Auch dadurch ließe sich eine Ablenkung herbei führen.

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #207 am: 08. Januar 2010, 06:37:52 »
Guten Morgen,

ja, hatten wir hier auch: ein "Tractor-Ship", dass relativ schwer ist, mittels elektrischem Antrieb minimal beschleunigt und einen Asteroiden gravitativ mitzieht
\\   //    Grüße
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rm39

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #208 am: 08. Januar 2010, 08:49:16 »
Ah, du meinst diesen Beitrag von Jerry:
Zitat
über die Abwehr vom Asteroiden Apophis macht man sich doch ernsthaft Gedanken:  einen Raumschlepper, der Gravitation statt eines Abschleppseiles benutzt, "gravitational tractor" genannt.
In einer Flugrichtung, die vom Crashkurs genügend abweicht, müsste der Schlepper in einer Distanz von der Hälfte des Asteroidendurchmessers vor dem Brocken stationär platziert werden - ohne Asteroidenkontakt, somit unbeeinflusst von der Rotation. Die Gravitationskraft, die er auf den Brocken ausübt, würde diesen mit der Zeit aus seiner ursprünglichen Bahn werfen.

Ein 20 Tonnen schwerer Schlepper, errechneten die Forscher, würde vor einem Asteroiden mit 200 Meter Durchmesser (relativ häufig) ein Jahr benötigen, um ihn abzulenken, bei schwereren Brocken dauerte es eben länger.

Für dieses Szenario wäre allerdings ein nuklearelektrischer Antrieb mit einer Kapazität von 100 Kilowatt erforderlich, wie er im Rahmen des Prometheus-Programms konzipiert worden ist.

Aus diesem Thread:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=880.msg8856#msg8856

20 Tonnen das ist schon eine Menge. Das stellt sich die Frage, wie bekomme ich ein 20 Tonnen schweres Raumfahrzeug zu einem Asteroiden? Haben wir dafür z.Z. eigentlich eine Trägerrakete?  ???

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Offline noidea

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #209 am: 08. Januar 2010, 12:31:29 »
Die einfache Antwort: z.Z. nein, um das Ding auf einmal hochzubringen. Man müsste das Ding modular hochbringen plus dann noch eine extra Raketenstufe, damit man überhaupt zum Asteroiden kommt. Aber insgesammt bräuchte man dann wohl 2-3 Starts, da die Delta 4 Heavy 25t in einen LEO bringen kann und dann noch eine vllt. 3-4t schwere Oberstufe. Also es wäre etwas aufwendig, aber z.Z. nicht unmöglich. Und wenn dann Constellations einen Schwerlastträger hervorbringt (egal, ob Ares V oder Jupiter), dann könnte man das ganze mit einem Start zum Asteroiden bringen.
MfG
sf4ever

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jakda

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #210 am: 08. Januar 2010, 12:54:28 »
In dem besagten Artikel ROSKOSMOS vom 31.12.2009 geht PERMINOW auf die Möglichkeit des Absturzes APOPHIS im Jahr 2032 ein. Die Zeit bis dahin würde reichen, ein entsprechndes Schiff zu bauen, dass APOPHIS auf eine andere Bahn drängt. Er sprach sich ausdrücklich gegen etwaige Zerstörungsversuche (Nuklearexplosionen) aus.
Wegen der hohen Entwicklungskosten sollen die Raumfahrtagenturen der Welt eingeladen werden - NASA, der Europäischen Weltraumorganisation, der Raumfahrtbehörden China und anderen Ländern...

Quelle: http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=8797

Grüße
jakda

runner02

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #211 am: 08. Januar 2010, 15:22:47 »
Wenn man schon so eine Mission durchfürt, sollte man den Brocken auf Kolisionskurs mit der Venus schicken, da a) irgendwann kommt er sonst zurück b) Die Auswirkungen auf die Venusatmosphäre und eventuelle Kraterbildung (?) wären interessant...

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Offline Meagan

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #212 am: 08. Januar 2010, 20:21:51 »
Wenn man schon so eine Mission durchfürt, sollte man den Brocken auf Kolisionskurs mit der Venus schicken, da a) irgendwann kommt er sonst zurück b) Die Auswirkungen auf die Venusatmosphäre und eventuelle Kraterbildung (?) wären interessant...

Und wie willst Du bitte solche Energiemengen aufbringen, um diesen "Stein" in eine andere Umlaufbahn zu bringen ? Das ist alles andere als einfach !!!

runner02

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #213 am: 09. Januar 2010, 10:40:57 »
Zitat
um diesen "Stein" in eine andere Umlaufbahn zu bringen

2029 Soll er dicht an Erde und dann an Venus vorbeiziehen. Hab ich so gelesen.

Wenn man ihn richtig von der Erde ablenkt, dann dürfte das Anvisieren der Venus nicht viel mehr Energie als das Umlenken von der Erde kosten.

Flint

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #214 am: 09. Januar 2010, 13:06:55 »
Wäre doch mal interessant zu wissen, wieviel Energie für eine solche Bahnkorrektur aufzuwenden wäre.

Gemäss Wikipedia hat der Asteroid eine Masse von 27 Millionen Tonnen. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Energie für eine Bahnkorrektur überhaupt in eine Rakete packen kann. Ist es da nicht doch schlauer, den Asteoriden in grosser Entfernung zu sprengen? Vielleicht würden sich dadurch die Trümmer genügend weit verteilen, damit sie die Erde nicht mehr treffen.

runner02

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #215 am: 09. Januar 2010, 18:48:41 »
Zitat
Wäre doch mal interessant zu wissen, wieviel Energie für eine solche Bahnkorrektur aufzuwenden wäre.

Gemäss Wikipedia hat der Asteroid eine Masse von 27 Millionen Tonnen.

Man muss die beschleunigte Massse vom Asteroiden nehmen, sonst wirds schwer ...

Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #216 am: 09. Januar 2010, 19:47:30 »
Beschleunigte Masse?  ???
Man muss doch nur den DeltaV-Bedarf kennen, dann rechnest du 1/2 * delta v * m^2, schon hast du den Energiebedarf.
Bei solchen Geschwindigkeiten muss man doch noch nicht wirklich zwischen Ruhemasse und "echter" Masse unterscheiden.
42/13,37 ≈ Pi

tobi453

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #217 am: 21. März 2010, 15:29:26 »
Das DLR plant eine Mission zum Finden von Asteroiden, die näher an der Sonne sind als die Erde, sie nennt sich AsteroidFinder. Es ist sehr schwer diese Asteroiden aufzuspüren weil man Richtung Sonne gucken muss, daher soll sich das Teleskop immer an der Tag-Nacht-Grenze bewegen. Der Orbit nennt sich "Terminatororbit".

Mehr dazu hier:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,684059,00.html

runner02

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #218 am: 21. März 2010, 20:53:48 »
Zitat
Beschleunigte Masse? 
Man muss doch nur den DeltaV-Bedarf kennen, dann rechnest du 1/2 * delta v * m^2, schon hast du den Energiebedarf.

Im Nachhinein verstehe ich meien eigenen Post nicht mehr  ;)

Naja, wahrscheinlich habe ich inzwischen dazugelernt, oder er war auf etwas anders bezogen...

skywalker

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #219 am: 02. Juli 2011, 16:30:51 »
Wie wir wissen schwirren ja im Weltall, in unserem Sonnensystem und auch manchmal "nah" an der Erde Asteroiden, Kometen, große Gesteinsbrocken und solche Dinger herum.
Im Laufe der Jahrtausende wurde die Erde auch von solchen Teilen getroffen.
Falls heutzutage ein erneuter Einschlag eintreffen sollte, wäre es u.U. eine große Katastrophe.
Einige Asteroiden etc. werden beobachtet, um einen Zusammenstoß mit der Erde zu vermeiden.

Ich würde gern wissen, ob es in all den Jahren der betriebenen Raumfahrt bereits vorgekommen, dass ein Gesteinsbrocken (Asteroid oder ähnliches) bereits auf Kollisionkurs mit der Erde war und man diesen durch Raketen abgeschossen oder anders von seinem Kurs weggelenkt hat, um eine Kollision zu vermeiden?

Von solchen Aktionen habe ich in den Nachrichten bisher nichts mitbekommen, was womöglich daran liegt, dass Informationen hierüber geheim gehalten werden um eine "Massenpanik" zu vermeiden.
In den Nachrichten habe ich bisher nur mitbekommen, dass manche "relativ nah" an der Erde vorbeigeflogen sind.

Aber womöglich kennt ihr euch mit sowas besser aus.

websquid

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #220 am: 02. Juli 2011, 16:37:14 »
Nein, bislang hat man noch nie eingegriffen, dass passte immer so.

Es wäre auch kaum möglich, einen solchen Abschuss heimlich durchzuführen - ein Raketenstart sorgt immer für aufsehen. Und auch wenn man nicht immer das genaue Ziel kennt, so gibt es doch genug Leute, die die Bahnen verfolgen und somit feststellen könnten, wenn eine Rakete eine ungewöhnliche Flugbahn einschlägt.

Mal ganz abgesehen davon würde es auch keinen Sinn machen, so etwas geheim zu halten - spätestens hinterher würde JEDER Staat sich gerne damit brüsten "WIR haben euch alle gerettet!". ;)

Offline Collins

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #221 am: 02. Juli 2011, 22:50:04 »
Um so einen "Brocken" ab zu schießen bräuchten wir eine vorlauf Zeit von mind. 3-4 JAHREN !! wenn nicht etwas mehr.  ???
Auch wenn in Spielfilmen so etwas locker aus sieht, ist die wirklichkeit doch eine ganz andere.

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #222 am: 03. Juli 2011, 16:47:23 »
Hallo,

wenn die Fragen beantwortet sind, werde ich den Thread zum passenden Sammelthread im Konzeptbereich verschieben.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #223 am: 04. Juli 2011, 11:24:09 »
Ich habe die Threads zusammen gelegt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Roba

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Re: Asteroidenabwehr
« Antwort #224 am: 15. Juli 2011, 11:37:37 »
Hat man eigentlich bei der ganzen Angelegenhet schon den Einsatz von Bunkerbrechenden Waffen untersucht?. Moderne Waffen wie die MOP (http://de.wikipedia.org/wiki/Massive_Ordnance_Penetrator) haben gemessen an ihrem Gewicht und Fallgeschwindigkeit schon enorme eindringtiefen. Was ist wenn man diese Modifiziert mit einem Atomaren Sprengkopf und masiv verstärkt um mit hoher Geschwindigkeit in einem Asteroiden einzudringen.