LAS (Launch Abort System) fordert die Ingenieure heraus.
Ein recht ausführlicher und aufschlußreicher Artikel auf der KSC NASA Webseite über die Anstrengungen für ein sicheres Crew-Transport System. Zitiert werden darin Brent Jett (Stellvertretender Direktor im CCP, also rechte Hand von McAlister) und Chris Gerace, Stellvertretender Chef des CCP System Engineering and Requiments Office.
Es wird gesagt, die NASA entwickelt nicht selbst, sondern will nur die Anforderungen an ein LAS stellen. Man ist dabei, diese Anforderung zu spezifizieren (was sich aber durchaus als schwierig herausstellt, weil man ja nicht in den Designprozess der Hersteller Einfluß nehmen will.
Die Anforderung solle ein Crew-Rettungssystem für jeden Zeitpunkt des Flugprofils während der Aufstiegsphase sein. Man betrachte dabei zwei Fehlerfälle: Verlust von Schub und Abweichung vom geplanten Flugprofil.
Die Überwachung der Rakete hinsichlich evtl. Probleme habe große Fortschritte erzielt. Während Apollo lediglich etwa 9-12 Parameter prüfen konnte, waren es beim Shuttle schon duzende Parameter, die mehrfach pro Sekunde geprüft wurden und modernere Computersysteme könnten noch mehr tun.
Vom Lösungsansatz wäre ein traditionelles "Tractor" (Rettungsturm analog Apollo/Sojus) von einem innovativen "Pusher"-System (Beispiel MLAS) zu unterscheiden. Interessanterweise wird dabei selbst auf die Sojus eingegangen, das Orion LAS aber nur in einem Nebensatz erwähnt.
Für ein "Pusher"-System fehlte es in der Vergangenheit an erforderlichem Schub innerhalb kürzester Zeit, dass sei aber in letzter Zeit durch den Test eines Triebwerks von Pratt&Whitney Rocketdyne (BANTAM, erstmals 2004 getestet) machbar geworden.
Während also die NASA nur die Anforderungen stellen will und die Industrie die Systeme designen soll, will die NASA dann wiederum ermitteln, ob diese Systeme auch zuverlässig funktionieren würden.
Am Ende wird dann doch nochmal eine klare Anforderung gestellt - die Frage, ob man durch eine zuverlässige Rakete auf ein LAS evtl. auch verzichten könnte, wird vom CCP klar verneint. Durch ein hocheffektives LAS könnte die Sicherheit in jedem Fall verbessert werden.
http://www.nasa.gov/exploration/commercial/crew/LASdevelopment.htmlMir scheint aber, dass wenn man, wie angegeben, mit dem "Next Generation U.S. spacecraft for crew" bis "2015 oder so" - also in 3 Jahren - rechnet, noch ganz andere Anstrengungen für ein LAS erforderlich zu sein würden.
EDIT: eine weitere Anforderung, die ich noch anführen sollte, ist die, dass die Crew neben den Automatismen selbst in der Lage sein soll, den Startabbruch auszulösen. Dazu wird gesagt, dass sich die Menschen wohl bisher nur in Aufzügen und Flughafen-Kabinentransportsystemen ganz auf die Technik verlassen.