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  • ca. 12:00 Bundestag debattiert über Raumfahrt: 07. November 2014

Raumfahrt-Politik in Deutschland

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Offline -eumel-

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #50 am: 29. November 2010, 11:34:43 »
Viele Worte, aber keine Aussage. :(

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #51 am: 30. November 2010, 15:25:26 »
Durchaus nicht, es lohnt sich schon, sich die neue Raumfahrtstrategie mal durchzulesen:
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/B/zukunftsfaehige-deutsche-raumfahrt,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf

Es werden eine Reihe von Standpunkten besetzt oder eben nicht.

Eingeleitet wird es mit der Feststellung, dass man einen Paradigmenwechsel feststellen kann, weg vom Technologiewettlauf und Systemwettstreits hin zur Nutzung des Weltraums für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Das wird dann lang und breit mit Nutzung der Satellitentechnik thematisiert.

Am Ende kann man sogar drüber schmuzeln, wenn man das hier ließt:
Zitat
Die westliche Welt muss die Fähigkeiten zur bemannten Raumfahrt behalten, solange robotische Systeme bei Aufgaben im All die menschliche Präsenz nicht vollständig ersetzen können. Wir werden darüber mit unseren Partnern in Europa, Amerika und Japan im Gespräch bleiben.
Bevor man sowas schreibt sollte man nochmal nachdenken.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #52 am: 30. November 2010, 18:44:29 »
Ich bin noch nicht ganz durch, der Rest kommt erst morgen dran ;).

Der Tenor ist bodenständig und eben sehr auf die Anwendung und Nutzung konzentriert. Wort mit dem Stamm "Vision" erscheinen höchstens in Nebensätzen, und auch da selten.


ESA vs. EU ... oder doch ESA und EU?

Hinter dem harmlosen Satz:
Zitat
Das künftige Zusammenspiel der ESA und der EU bedarf einer transparenten und klaren Rollenverteilung.
verbirgt sich ziemlich deutlich das Problem, dass hier trotz Lissabon eben noch nicht alles klar ist und es auch sehr unterschiedliche Richtungen in Europa gibt. An der Stelle hätte man deutlicher die deutsche Position betonen sollen. Da man das nicht getan hat ... wer weiß wie fest sie noch ist ;).
Grundsätzlich betont Deutschland aber (schon) immer die europäische Rolle. Ziel ist weiterhin die Effizienz und Effektivität der europäischen Raumfahrt zu steigern, u.a. durch:
Zitat
Vorrangiger
Handlungsraum bleibt dabei, insbesondere
bei der Schaffung großer strategischer Infrastrukturen,
die europäische Zusammenarbeit im Rahmen
von ESA und EUMETSAT und in bi- und multilateralen
Kooperationen.


NASA

Zur Kooperation mit den und seitens der USA steht:
Zitat
Der neue Kooperationsansatz ist breit angelegt und umfasst mit Ausnahme des Bereichs der Trägerraketen
alle wichtigen weltraumwissenschaftlichen, technologischen und raumfahrtpolitischen Themen.
Auf ein internationales Trägersystem müssen wir, kaum überraschend, noch lange warten.


Budget

Ein Großteil des Budgets ist für die künftigen Jahre in Programmen und Projekten gebunden (v.a. in der ESA). Die Strategie soll die Weichen für "danach" stellen. (Was immer "danach" auch ist ... x=x+5 für alle x?).
Die "Geförderten" sollen sich stärker in die Entwicklung einbringen, also mehr eigene Leistungen und Beiträge beisteuern und mehr (unternehmerische) Verantwortung tragen.


KMU - kleine und mittlere Unternehmen

Unser Mittelstand auch in diesem Sektor wird betont, als Unterauftragnehmer, Subsystem- und Komponentenhersteller und Zulieferer. Deutschland ist hier "besonders" aufgestellt als andere Länder. Diese Struktur möchte man fördern und erhalten.
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Offline Youronas

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #53 am: 30. November 2010, 19:34:18 »
Passt hier denke ich ganz gut mit rein, hat es sogar auf die tagesschau.de Startseite geschafft. Ein Interview anlässlich der Veröffentlichung der neuen deutschen Raumfahrtstrategie mit Ulrich Walter.

http://www.tagesschau.de/inland/raumfahrtstrategie100.html

rm39

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #54 am: 30. November 2010, 22:03:51 »

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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #55 am: 02. Dezember 2010, 11:56:13 »
Jetzt bin ich dann doch durch ...


EU vs. ESA

Zur EU wird später dann doch noch Konkreteres gesagt.

Zitat
Bevor die EU in einer längerfristigen Perspektive darüber hinaus neue Aufgaben in der Raumfahrt wahrnehmen kann, muss sie zunächst über das notwendige
Handwerkszeug verfügen ... dass bei der EU ... adäquate Instrumente, Finanzierungs- und Vergabeverfahren geschaffen werden, die den besonderen Anforderungen des institutionell dominierten „Raumfahrtmarktes“ gerecht werden.
Man spricht der EU, und ihrer Bürokratie, (noch) die Kompetenz für Raumfahrt ab. Das Hervorgehobene ordnet den deutschen Standpunkt dann ein, wenn auch nicht für jedermann "klar" formuliert:
Man möchte weiterhin den Geo-Return der ESA. Grundlegend kommt aus den ESA-Programmen genauso viel zurück, was man als Beitrag einzahlt. Wenn die EU übernimmt, herrscht freies Vergaberecht. Das möchte Deutschland nicht ... und "versteckt" das hinter "besonderen Anforderungen".

Zitat
Deutschland setzt sich auch in Zukunft mitNachdruck für die Stärkung der ESA als eigenständige, zwischenstaatliche Organisation ein. Allein die ESA verfügt über langjährige Management- und Koordinierungserfahrung und erprobte Instrumente zur Durchführung komplexer
und anspruchsvoller Raumfahrtprojekte. Die ESA bleibt daher für die Bundesregierung auch
nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon
der vorrangige Handlungsrahmen für die europäische Raumfahrtpolitik und -kooperation.
Im Gegenzug wird die ESA als erfahren und "richtig aufgestellt" gesehen. Deutschland will weiterhin auf die ESA für die europäische Raumfahrt setzen. Interessant ist die Relativierung des Lissabonvertrags, der eigentlich eine andere Stoßrichtung hatte ... Wie ich an anderer Stelle schon mal sagt: nach Lissabon war/ist halt doch nicht alles klar ;).



Exploration

Zitat
Über mögliche Folgeaktivitäten wird auf der Grundlage einer umfassenden Bewertung des ISS-Betriebs in einigen Jahren unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu entscheiden sein.
Denn auch die Projekte in der Exploration müssen sich daran messen lassen, welchen Beitrag sie zur Lösung der gesellschaftlichen Herausforderungen leisten.
Was man nach der ISS möchte und kann, ist eigentlich völlig unklar. Da man sich nicht (visionär) festlegt, könnte das u.U. in 10 Jahren düster aussehen. Auf jeden Fall ist Deutschland mit diesen Worten kein "geistiger Vorreiter" ... Visionen gibt es nicht.

Zitat
Für Deutschland hat die Entwicklung autonomer Systeme, insbesondere im Bereich der robotischen Exploration des Sonnensystems, höchste Priorität.
Auch wenn dieser Satz im Zusammenhang mit Exploration Vielen nicht gefallen wird: Er ist ehrlich. Die Robotik macht gewaltige Schritte und man sollte da auch ehrlich sein und nicht aus "irrationalen" Gründen den Menschen zwingend in ein System einbauen.



Zugang ins All

Zitat
Die Ariane 5 ist derzeit mit der Kombination von kommerziellen und institutionellen Starts der beste Weg, den europäischen Zugang zum All sicherzustellen. Voraussetzung dafür ist allerdings der zusätzliche kommerzielle Erfolg der Ariane auf dem Trägermarkt.
Für die Kombination kommerzieller und institutioneller Missionen sieht man im BMWi die Ariane 5 passend, aber man setzt auf und fordert kommerziellen Erfolg. Das versucht Arianespace eigentlich schon seit 10+ Jahren. Daher bleibe ich da skeptisch. Außerdem relativiert die Strategie diese Aussicht ja selbst mit dem Folgenden:

Zitat
Durch die neuen Akzente in der amerikanischen Raumfahrtpolitik ... können sich erhebliche Veränderungen und weitere Überkapazitäten im weltweiten Trägermarkt ergeben. In diesem Fall müsste ggf. auch die europäische Trägerpolitik grundlegend überprüft werden.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #56 am: 09. Dezember 2010, 18:19:34 »
Eine Autorengruppe um Ernst Messerschmidt hat Leitlinien zur deutschen Raumfahrtstrategie entwickelt:

http://www.acatech.de/de/publikationenold/detailansicht/artikel/leitlinien-fuer-eine-deutsche-raumfahrtpolitik.html
Zitat
Aus Sicht von acatech sollte eine nationale Raumfahrtstrategie sowohl die Belange der Industrie als auch die von Wissenschaft und Hochschulen gleichermaßen berücksichtigen. Wesentlich sind Aussagen zu Zeit- und Finanzierungsrahmen mit langfristigem Planungshorizont sowie zur Koordination während der Implementierung mit den eingebundenen Ressorts, den beteiligten Bundesländern, der Forschung und der Industrie. Des weiteren muss die deutsche Position mit Hinblick auf die Rollenverteilung zwischen ESA und EU und zur Problematik der unzureichenden deutschen Repräsentanz in den europäischen und internationalen Institutionen und Gremien geklärt und das Vorgehen Deutschlands zu Initiierung und Aufbau strategischer Kooperationen mit neuen EU-Ländern und aufstrebenden Weltraumnationen benannt werden. Besondere Beachtung muss eine nationale Raumfahrtstrategie der Stärkung von Ausbildung und Forschung an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen widmen.
Schließlich sollte eine nationale Raumfahrtstrategie Festlegungen hinsichtlich der inhaltlichen Aspekte treffen und die deutschen Prioritätensetzungen klar erkennen lassen.

Die deutlicheste Abweichung sehe ich in der Aussage:
Zitat
Exploration darf weder vorschnell und exklusiv auf eine Durchführung durch robotische Systeme verkürzt noch
durch reine Technologiebeiträge zu Missionen von Drittländern aufgegeben werden, zumal dadurch
der Verlust langfristig aufgebauter Kompetenzen einhergeht.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #57 am: 08. Januar 2011, 00:33:42 »
Im ESOC Darmstadt erläutert am 13.01. der Raumfahrtkoordinator Peter Hintze "Deutschlands Engagement in der europäischen Raumfahrt - die Strategie der Bundesregierung".
Zitat
Im Rahmen der Veranstaltung wird über die langfristigen Perspektiven des Raumfahrtzentrums, seine konkreten Bauplanungen und deren Finanzierung berichtet. Staatssekretär Hintze wird die Eckpunkte der neuen deutschen Raumfahrtstrategie vorstellen, ihre Auswirkungen für ESA Standorte in Deutschland erläutern sowie auf neue Karriere-Chancen für deutsche Nachwuchskräfte in der europäischen Raumfahrt hinweisen.
http://www.esa.int/esaCP/SEMGDP0SDIG_Germany_0.html
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #58 am: 24. Januar 2011, 17:24:53 »
Der europäische Think Tank ESPI hat eine Konferenz mit dem Thema "europäische Autonomie in der Raumfahrt" veranstaltet, zu der es auch eine lesenswerte Präsentation von DLR-Chef Wörner gibt.
http://www.espi.or.at/images/stories/dokumente/presentations2010/Wrner_European_Autonomy_in_Space.pdf

Ich poste das hier rein, weil Wörner recht ausführlich auf die deutsche Raumfahrtstrategie eingeht.

Inhaltlich heißt es, europäische Autonomie war früher die Frage nach Ariane4+5/Hermes, aktuell ist es jedoch eine facettenreiche Fragestellung. Gegen Ende der Präsentation kommt Wörner jedoch zu ganz dicken Fragezeichen, wie sich Europa in der Raumtransportfrage positioniert und was nach Columbus und ATV kommt.

Die Präsentation ist auch aufschlußreich im Vergleich zur französischen Sicht, die in der Präsentation der IFRI deutlich wird.
http://www.espi.or.at/images/stories/dokumente/presentations2010/Venet_European_Autonomy_in_Space.pdf
Einziges Thema dort ist die Entwicklung der Launcher-Systeme und -Industrie.
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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #59 am: 11. Februar 2011, 14:03:21 »
Bundesregierung erwägt Staatseinstieg bei EADS

Die Meldung betrifft vor allem den Flugzeugbau, aber natürlich auch die Raumfahrtsparte.

Bekannt ist, dass Daimler seine Anteile an EADS verkaufen will, um sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Anscheindend gibt es aber wenig interessierte Investoren und der Bundesregierung ist eine Machtbalance zwischen Frankreich und Deutschland wichtig. Eine Möglichkeit wäre, dass der Staat bei EADS direkt einsteigt.
Am 24.2. will die Bundesregierung das Thema erörtern.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,744666,00.html#ref=rss
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Phobos

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #60 am: 13. Februar 2011, 01:26:42 »
Der europäische Think Tank ESPI hat eine Konferenz mit dem Thema "europäische Autonomie in der Raumfahrt" veranstaltet, zu der es auch eine lesenswerte Präsentation von DLR-Chef Wörner gibt.
http://www.espi.or.at/images/stories/dokumente/presentations2010/Wrner_European_Autonomy_in_Space.pdf

Ich poste das hier rein, weil Wörner recht ausführlich auf die deutsche Raumfahrtstrategie eingeht.


für mich ist das nur eine Aneinanderreihung von schönen PowerPoint-Folien...  blah blah.
Besonders peinlich empfinde ich dann noch...  Seite 33...      eine Raumfahrtstrategie kann ich darin nicht erkennen.
Ist das alles was die DLR zu bieten hat?  Scheinbar hat man die Wurzeln und Erfolge der deutschen Raumfahrt  (seit 1960) auch schon vergessen...   Ich hab Raumpratouille damals natürlich auch gerne geguckt, aber hier doch irgendwie fehl am Platz.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #61 am: 24. Februar 2011, 12:46:01 »
Auch Kanzlerin Angela Merkel interessiert sich für Satelliten und besuchte gestern EADS Astrium in Friedrichshafen:
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/bodenseekreis/Merkel-und-Mappus-auf-Visite-bei-Astrium;art410936,4742311
« Letzte Änderung: 03. Oktober 2024, 00:04:03 von m.hecht »
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Offline Nitro

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #62 am: 24. Februar 2011, 12:57:45 »
Hey, den Satelliten kenn ich doch.  :D
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline fl67

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #63 am: 24. Februar 2011, 13:42:43 »
Hey, den Satelliten kenn ich doch.  :D

Ich nicht  :-[ .  Welcher isses ?

GG

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #64 am: 24. Februar 2011, 13:48:13 »
Da tipp' ich mal auf Metop, allerdings ohne Solarzellenausleger.

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #65 am: 08. März 2011, 21:03:29 »
Ich hatte das mit der deutschen Raumfahrtstrategie ja schon fast abgehackt, aber fand jetzt doch nochmal eine schöne Analyse von Eugen Reichl. Der findet klare Worte und meint, dass die Bundesregierung die Raumfahrt doch mehr umdeklariert hat in "Erdfahrt", vergleicht es mit dem 10 Jahre alten Programm von BMBF Bulmahn und findet darin vor allem Modebegriffe wie "Klimawandel" und "nachhaltig".

Da man nicht recht zufrieden sein kann mit den letzten 10 Jahren, in denen sich D vor allem in der Rolle des Zahlmeisters hervor tat, prognostiziert er auch für die Zukunft nichts anderes. Er kommt zu dem Schluß:

Eugen Reichl: "Kein Witz, keine Spritzigkeit, kein Elan, keine Ideen, keine Pläne, keine Visionen und fast keine Raumfahrt.... Es ist bieder, bräsig, bodenständig und vor allem biologisch abbaubar."

http://www.kosmologs.de/kosmo/blog/astras-spacelog/glosse/2011-01-26/erdfahrt-oder-das-deutsche-raumfahrtprogramm
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rm39

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #66 am: 08. März 2011, 22:00:00 »
Klasse Artikel, danke tomtom. Ich weiß nicht ob ich darüber lachen oder wegen dem Ernst des Themas weinen soll. Zu dem Punkt Visionen einfach mal den ersten und letzten Abschnitt des Artikels lesen.  ::)

tobi453

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #67 am: 08. März 2011, 22:47:29 »
Warum wird eines der - meiner Meinung nach - innovativsten deutschen Raumfahrtprojekte, nämlich SHEFEX nicht in dem Papier erwähnt? Warum steht bei DEOS die Finanzierung noch nicht, obwohl Robotik doch ein Schwerpunkt sein soll? Ersteres ist eine interessante Technologie, leider wird sie wohl mangels fehlender praktischer Anwendung (z.B. Raumtransporter etc..) versanden. :( Letztere hat schon viel Potential denke ich.

Interessant ist auch der Bezug auf die kommerzielle Wende in den USA. Wo ist ein europäisches Entwicklungsprogramm, dass mal das COTS-Konzept als Modell ausprobiert? ;)

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Offline tomtom

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #68 am: 08. März 2011, 23:34:29 »
Interessant ist auch der Bezug auf die kommerzielle Wende in den USA. Wo ist ein europäisches Entwicklungsprogramm, dass mal das COTS-Konzept als Modell ausprobiert? ;)

Ich glaube, der Versuch (PPP) war Galileo und ist gründlich schief gegangen. Man wollte dann wenigstens Wettbewerb im Satellitenbereich mit Astrium und OHB (Dual-Source). Was man jetzt hat ist eine Beschwerde von Astrium, dass man das IOV-Entwicklungsteam 2012 wohl auflösen wird, weil man es nicht bis 2016 erhalten kann, wenn die EU evtl. nochmal einen Auftrag vergeben sollte. Das ist einfach nur schlechtes Management.
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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #69 am: 09. März 2011, 09:27:00 »
Hallo,

das deutsche Raumfahrtbudget kommt v.a. vom Wirtschaftsministerium. Da fehlt der visionäre Aspekt, der die Menschen erreicht, aber es hat auch einen Vorteil: Bei Konjunkturprogrammen und durch Wirtschaftsförderung bekommt man Geld, auch und in "schlechten" Zeiten. Das Budget steigt.
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Phobos

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #70 am: 11. März 2011, 00:17:14 »
Hallo,

das deutsche Raumfahrtbudget kommt v.a. vom Wirtschaftsministerium. Da fehlt der visionäre Aspekt, der die Menschen erreicht, aber es hat auch einen Vorteil: Bei Konjunkturprogrammen und durch Wirtschaftsförderung bekommt man Geld, auch und in "schlechten" Zeiten. Das Budget steigt.

Das ist so eigentlich nicht ganz richtig. Die Politik gibt die grobe Linie vor und stellt ein Budget zur Verfügung.
Verwaltet werden diese Gelder aber von der DLR, dort wird letztendlich entschieden was mit den Geldern gemacht wird (interne und externe Projekte). Letztendlich vertritt die DLR die "Raumfahrtstrategie".. dort fehlen allerdings auch die zitierten Visionen. Insofern kann man Eugen Reichl nur zustimmen: "Kein Witz, keine Spritzigkeit, kein Elan, keine Ideen, keine Pläne, keine Visionen und fast keine Raumfahrt.... Es ist bieder, bräsig, bodenständig und vor allem biologisch abbaubar."

Zitat
"Der Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR) setzt Projekte verschiedener Ministerien fachlich und organisatorisch und ist somit ein unverzichtbarer Baustein im Projektfördersystem der Ministerien. Hierzu gehören insbesondere das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie andere Kooperationspartner."

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Offline Schillrich

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #71 am: 11. März 2011, 07:02:14 »
Guten Morgen,

hmm, ich habe doch erst mal nur etwas zum hohen und steigenden Budget unterm BMWi gesagt. Was stimmt daran nicht? U.a. hat das letzte Konjunkturprogramm unerhofft Geld in Budget getrieben, mit dem Problem, dass es schneller abfließen musste als Födervorhaben anstanden.

Zu den Details der Förderung durch das DLR:
Das Raumfahrtprogramm samt seinem Budget wird vom sog. Raumfahrtmanagement (vorher Raumfahrtagentur) geplant, durchgeführt und verwaltet. Das ist nicht ein weiterer der "anderen" Projektträger für Verkehr, Luftfahrt, Umwelt ... Deswegen heißt es auch nicht Projektträger Raumfahrt. Das Raumfahrtmanagement kann mit seinem Budget "machen was es will", man übergibt die fachliche Arbeit und Verantwortung in hohem Maße von den Ressorts im Ministerium an die Agentur. Die Projektträger hingegen sind da deutlich stärker ferngesteuert und müssen sich sehr viel vom jeweiligen Ressort genehmigen und abzeichnen lassen.
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Offline -eumel-

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #72 am: 03. April 2011, 04:26:56 »
Neue Umfrage des Monats April 2011:

Soll die deutsche Raumfahrtpolitik ihren Schwerpunkt europäisch oder national legen?

a) europäisch
b) national

Kann Deutschland nationale Raumfahrt betreiben?
Wir haben zwar weder einen eigenen Träger noch Startplatz und das wäre auch nicht sinnvoll.
Aber den Start als Leistung kann man einkaufen, bzw. in Auftrag geben.
Das Wichtigste wäre die Mission: Planung, Koordination, Finanzierung, Erstellung von Hardware und Software, Missionskontrolle, Auswertung.
Deutschland könnte sehr wohl z.B. eine unbemannte Mondmission durchführen und dabei seine Leistungsfähigkeit demonstrieren.
Das wäre gut für die deutsche Industrie und Forschung.
Die eingesetzten Gelder würden dabei im Land bleiben.
Was dabei entwickelt wird, könnte man später als Dienstleistung verkaufen.
Deutschland als Raumfahrtnation würde davon profitieren.

Multinationale Projekte scheitern oft an Planung, Koordination und Finanzierung.
Jedes Land will die Aufträge für die eigene Industrie sichern, die anderen sollen bezahlen.
Das bremst Projekte (wie Galileo) oder macht sie gar unmöglich, weil immer die anderen ein Mitspracherecht haben.
Wer soll Entscheidungsträger sein? Fachlich die ESA, aber auch die EU will zunehmend mitbestimmen.
Größere Projekte sind freilich nur international möglich. Aber solange nichts derartiges in Sicht ist?...

Hier geht´s zur Abstimmung.

jok

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #73 am: 03. April 2011, 11:43:04 »
Zitat
Neue Umfrage des Monats April 2011:

Soll die deutsche Raumfahrtpolitik ihren Schwerpunkt europäisch oder national legen?

a) europäisch
b) national

Hallo,

Ich glaube diese Frage stellt sich nicht mehr.Unsere Politik im allgemeinen hat längst die "Allein" Deutschen Interessen aufgegeben.Wir sind längst zum Zahlemann für ganz Europa geworden...wir Deutschen stemmen den Großteil des Euro Rettungsschirm u.s.w .
Wenn diese Euro-Europa Sache auch nur einen einzigen Sinn hat......dann das wir durch diese Verbindungen eine große Gemeinschaft sind und schon seit Jahrzehnten in Frieden leben können.Dafür bin ich sehr dankbar.

Für den Sektor Raumfahrt direkt sind wohl Großprojekte im Internationalen Rahmen sinnvoll.Kleinere Spezielle Sachen werden wohl Firmen allein auf den Weg bringen wenn wirtschaftliche Gewinne winken...aber auch da sind die Firmen schon Global vernetzt.

gruß und schönen Sonntag
jok

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Offline tul

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Re: Raumfahrt-Politik in Deutschland
« Antwort #74 am: 03. April 2011, 15:12:57 »
Nachdem wir denn anderen europäischen Ländern massiv unsere Exporte aufdrücken ist Deutschland auf stabile Wechselkurse innerhalb Europas angewiesen. Insofern sind Ausdrücke wie Zahlmeister, Aufgabe allein deutscher Interessen komplett fehl am Platze.
ESA Beiträge fallen an die jeweiligen Beitragszahler zurück. Kooperieren kann man aber nur wenn man auch was vorzuweisen hat. Nachdem auch die Beitragshöhe der einzelnen Staaten unterschiedlich ist, gibt es sowieso ESA Projekte wo der deutsche Anteil sehr hoch ist. In wie weit ein deutscher Mondorbiter als Leistungsnachweis taugt, darüber kann man streiten.
Wichtiger ist der europäische Mondlander MoonNext, nachdem die dadurch gewonnene Technologie auf andere Ziele übertragbar ist, wie Merkur oder die Jupitermonde.