Hallo und willkommen im Forum Era
Zunächst mal ist ein Wasserstoffleck potentiell gefährlich. Insbesondere wenn es an einem “Fläschchen” mit 106 Tonnen bzw. knapp 1,5 Millionen Liter Fassungsvermögen auftritt
Ganz abgesehen von der tiefen Temperatur ist es ja so, dass der flüssige Wasserstoff im Tank verdampft. Dieses Gas muss wegen der Brand und Explosionsgefahr in kontrollierter Weise abgeleitet werden. Das geschieht über die H2 Vent Line, aber grade die muss man für die Arbeiten ja demontieren. Es bleibt also nichts anderes übrig als den Tank zu entleeren.
Diese Dichtung wird nach dem Start gewechselt und natürlich macht man Dichtheitsprüfungen. Die letzte vor dem Tanken und zwar mit inertem Helium Gas, das man zum spülen und für die Druckhaltung braucht (Stickstoff spielt an dieser Stelle keine Rolle). Was man vorher aber nicht testen kann, ist die tiefe Temperatur des Treibstoffs. Das stellt eine immense Materialbeanspruchung dar und dadurch erklärt sich warum das bei der Prüfung dicht war und das Leck dann erst beim tanken aufgetreten ist.
@eumel: Mit “Smoking Gun” meint er einen offensichtlichen Defekt. Also z.B. einen Riss oder sonstigen optisch sichtbaren eindeutigen defekt. Wasserstoff ist aber ein sehr kleines Molekül und kommt durch Lecks durch die man optisch überhaupt nicht sieht. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht weiß was zu tun ist. Es bedeutet nur, das man nix sieht, das verwundert aber niemanden, das konnte man nämlich auch nicht erwarten.
Gruß,
KSC