Der Umgang mit superkaltem Wasserstoff ist sehr kritisch.
Auch wenn einige von uns (mich eingeschlossen) meinen, das muß doch dicht zu kriegen, - das Leck doch zu finden sein!
Wasserstoff ist nur bei Temperaturen zwischen -253 und -259°C flüssig. Wenn es sich nur minimal erwärmt, wird es sofort gasförmig.
Es kann also gut sein, daß der gasförmige Wasserstoff in der Ableitung vom Vent Ventil noch -250°C kalt ist.
Materialien, die plötzlich um knapp 300° abgekühlt werden, "arbeiten" stark, d.h. sie ziehen sich bei der Kälte zusammen.
Bauteile aus unterschiedlichen Materialien ziehen sich dabei unterschiedlich stark zusammen, was für Übergangsstellen und Dichtungen sehr ungünstig ist.
Genau genommen gibt es beim Umgang mit Wasserstoff keine wirkliche Dichtigkeit.
Die Wasserstoff-Moleküle sind so winzig klein und mobil, daß sie sogar durch fest verschlossene Stahlbehälter diffundieren.
Somit kann auch die Dichtigkeit der Wassesrstoff-Ableitung am Shuttle-ET nur relativ, - ein Kompromiss sein.
Wikipedia Beim Mischen mit Luft zu 4 bis 76 Volumenprozent (Vol.-%) Wasserstoff entsteht Knallgas, das bereits durch einen wenig energiereichen Funken zur Explosion gebracht werden kann.
Sauerstoff/Wasserstoffgemische mit einem Anteil von unter 10,5 Volumenprozent Wasserstoff sind schwerer als Luft und sinken zu Boden[8]. Die Entmischung erfolgt nicht unmittelbar, so das bis zur Unterschreitung der 4 Volumenprozent Grenze die Zündfähigkeit erhalten bleibt.
Deshalb ist in den Startkriterien festgelegt, daß die Wasserstoff-Konzentration unter 4% bleiben muß.
NSF
“LCC (Launch Commit Criteria) allows for leaks less than 4 percent (but not expected). Greater than 2 percent leaks require an IPR (Interim Problem Report) and starts the preplanned contingency.”
Es wurde aber eine Wasserstoff-Konzentration von 5,5% gemessen. Deshalb wurde der Start abgebrochen.