Raumfahrt-Gegner

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Beverly

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Raumfahrt-Gegner
« am: 15. Oktober 2003, 17:47:07 »
Wenn Menschen sich nicht für Raumfahrt interessieren, ist das in Ordnung, das sind nicht die "Raumfahrt-Gegner" um die es mir geht.

"Raumfahrt-Gegner" sind für mich diejenigen, die mehr oder weniger aktiv alle Bemühungen in der bemannten Raumfahrt torpedieren und sie unterbinden wollen.
Ihr Standard-Argument sind dann die angeblich hohen Kosten, wobei sie meines Erachtes vergessen, dass die Menschen auch für viele andere Dinge - Markenklamotten, Fernreisen, Kirchensteuer und Spenden an Religionsgemeinschaften, Tabak, Alkohol, Essen gehen, Bücher, Musik - viel Geld ausgeben.

Raumfahrt-Gegner lehnen die Raumfahrt ab und haben nie etwas von "Spin-Offs" gehört. Wahrscheinlich sitzen viele von ihnen auf warmen Sesseln in irgendwelchen Redaktionen oder Parteien und brauche deshalb auch nicht die sicheren Arbeitsplätze, welche ein energisch vorangetriebenes Raumfahrtprogramm schaffen kann.

Immer, wenn ein grosses Raumfahrtprojekt ansteht, fallen den Raumfahrt-Gegnern die "Probleme auf der Erde" ein, die man doch erst lösen sollte. Macht die Raumfahrt keine Schlagzeilen, sind ihnen auch die Probleme auf der Erde gleichgültig.

Raumfahrt ist ein Ziel für viele Menschen, dass sonst ungenutzte oder zerstörerische Energien in nützliche Bahnen lenken kann. Die Raumfaht-Gegner bekämpfen das und verurteilen damit die Menschen zu einem Leben in Apathie und Resigantion.
Ihnen fehlt der Weitblick und die Kreativität, um zum Beispiel ein "Apollo-Programm gegen den Hunger", gegen miese Gesundheitsversorgung oder katastrophales Bildungssystem (Defizite der neuen Raumfahrt-Nation China) zu fordern.
Sie begreifen nicht, dass die Eroberung des Weltraums und die Bekämpfung von Hunger, Krankheit und Armut auf der Erde gleichermassen auf einen vorwärtsdrängenden Geist und eine langfristige Planung angewiesen sind. Mit organisatorischen Strukturen, wie sie für die Eroberung des Weltraums notwendig sind, lassen sich auch die Missstände auf der Erde bekämpfen.

Ein Beispiel für "Raumfahrt-Gegner" ist der Kommentar der "Süddeutschen Zeitung" zum Start des ersten chinesischen Astronauten:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/604/19585/

fir3ang3L

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Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #1 am: 25. März 2004, 22:01:01 »
Auf der einen Seite kann ich solche Leute schon verstehen, die Raumfahrt ist halt nun mal eine teure Angelegenheit. Aber wenn wir uns mal am Beispiel Apollo und Co in den USA orientieren: Die enormen Kosten sind schon längst wieder durch Steuereinnahmen etc. die aus "Produkten" aus der Raumfahrt stammen - bestes Beispiel sind Computer - ohne die ehrgeizige Raumfahrt wären wir  heute sehr warscheinlich noch nicht so weit mit der Computer-Entwicklung, da die Raumfahrt die Computerentwicklung enorm gepusht hat. Und mittlerweile hat man durch Steuereinnahmen von verkauften Computern das geld längst mehrfahc wieder eingenommen.

Was den Hunger in der Welt betrifft, ist das Problem nicht, dass aufgrund von teuren Raumfahrt Projekten nicht genug Nahrung für jeden da ist, sondern wird die vorhandene Nahrung die für jeden Menschen auf der Welt reichen würde einfach nur schlecht verteilt - wenn man mal bedenkt was wir alles an nicht gegessenem Zeugs im Kühlschrank auf den Müll geben.

Hinzukommt dass mit Hilfe von Sateliten Hilfsorganisationen besser navigieren können und zweitens können Umweltkatastrophen wie Flut und Hitzewellen früher erkannt werden und das durch VOrsagen evtl. entstehendes Leid verhindern.

Leo

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Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #2 am: 25. März 2004, 22:44:30 »
Nunja, also deine Behauptung über die Wirkung von Apollo auf die Computer-entwicklung kann ich nicht nachvollziehen. Die Entwichlung der Rechentechnik wurde vor allem durch die Briten am Ende des 2. Weltkrieg "gepusht", da man immer bessere Code-Knacker benötigte. Erst durch diese Rechenmaschienen war die Raumfahrt denkbar, denn wer kann schon eine Satelitten-Flugbahn im Kopf berechnen?!  ;D

Apollo u.a. Raumfahrprogramme haben die technische Entwicklung sicherlich enorm vorangebracht. Die Behauptung jedoch, der finanzielle Nutzen hätte die Gesamtkosten i.H.v. 25,5 Mrd.US-$ (Apollo) überstiegen ist schlichtweg falsch! Apollo war keine wirtschaftliche Unternehmung, sondern ein Prestige-Projekt, bei dem Kosten keine Rolle spielten.

Wir Menschen betreiben bemannte Raumfahrt vor allem aus einem Grund: weil wir es können! Sicher hätten auch Raumsonden die Arbeit von Apollo übernehmen können und das Ganze 100mal billiger. Aber keine einzige verdammte Sonde hätte erzählne können, was für ein Gefühl es ist, die Erde über der wüsten Leere des Mondes.

Dafür sollten wir da hinaus gehen!
« Letzte Änderung: 25. März 2004, 22:48:16 von Leo »

fir3ang3L

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Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #3 am: 26. März 2004, 01:14:14 »
natürlich war apollo kein wirtschaftliches unternehmen - aber im übertragenen sinne haben die aus der apollo-technik entstehenden produkte über jahre das geld wieder zurück gebracht - das meinte ich damit.

um mal wieder etwas allgemeiner zu werden - auf www.esa.int kann man unter "Improving daily life" ein paar der Nutzen der Raumfahrt erkennen - hab da schon seit ca. nem jahr den newsletter abonniert, und u.a. konnte man raumfahrttechnologie in der krebsforschung usw. einsetzen - ist ganz interessant...

Myrdin

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Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #4 am: 27. März 2004, 13:07:11 »
Zitat
Die Entwichlung der Rechentechnik wurde vor allem durch die Briten am Ende des 2. Weltkrieg "gepusht", da man immer bessere Code-Knacker benötigte.


Ich weiß, das Zitat klingt abgedroschen, aber es ist nur zu wahr. "Der Krieg ist der Vater aller Dinge"

Die meisten Kriege hatten wirtschaftliche Gründe, wenn sie auch unter Deckmänteln wie Religion(Kreuzzüge) oder Nationalstolz (1. und 2. Weltkrieg) geführt wurden. Das Ziel war und ist immer noch Macht und Reichtum zu erreichen,egal welche Mittel dafür eingesetzt werden müssen. Daher scheint es für ddie Militärs nur logisch, dem Gegner technologisch überlegen zu sein.Und dafür ist jede Summe recht. Oder glaubt jemand, Columbus wär auf seine teise gegangen, wenn das Volk(zumeist Bauern) ein Wörtchen mitzureden gehabt hätten? Wohl kaum. Die hätten wohl auch eher darauf gepocht, das Geld besser für soziale Aufgaben einzusetzen.Wahrscheinlich wär amerika bis heute nicht entdeckt worden..... :(

Man sollte halt in größeren Rahmen denken. Mag sein, dass heute die Raumfahrt offensichtlich wenig verwertbares bringt, aber irgendwann wird eine Entwicklung oder Entdeckung gemacht, die unser weltbild für immer verändern wird. :)

Leo

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #5 am: 28. März 2004, 12:37:10 »
Zitat
natürlich war apollo kein wirtschaftliches unternehmen - aber im übertragenen sinne haben die aus der apollo-technik entstehenden produkte über jahre das geld wieder zurück gebracht - das meinte ich damit.


Nun, aber wem hat denn die Vermarktung dieser Dinge Geld eingebracht?! Sicher nicht der NASA (Sprich: der Regierung), sondern den an der Entwicklung beteiligten Firmen wie Lockhead Martin, Gruman, etc..., deren Ausgaben ja auch schon von der NASA bezahlt wurden. Deshalb meinte ich, daß das Geld, das die Apollo-Innovationen abgeworfen haben, nicht in die Taschen der Bezahler (alsoe der NASA) zurückgeflossen ist.

many greetings,
Leo.

fir3ang3L

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #6 am: 28. März 2004, 21:19:49 »
Steuern sind keine rein deutsche Spezialität :)

Des weiteren Stimme ich Myrrdin zu - im Moment hört es sich vllt. wirklich zu arg nach SciFi o.ä. wenn man sagt, dass die Zukunft unserer Spezies (auch) von der Raumfaht abhängt - aber irgendwann muss man halt mal was Verrücktes tun - vor ca. 512 Jahren war es ja auch verrückt einen neuen Seeweg nach INdien zu suchen :)

Beverly

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #7 am: 24. Oktober 2004, 22:58:05 »
Zitat
Des weiteren Stimme ich Myrrdin zu - im Moment hört es sich vllt. wirklich zu arg nach SciFi o.ä. wenn man sagt, dass die Zukunft unserer Spezies (auch) von der Raumfaht abhängt - aber irgendwann muss man halt mal was Verrücktes tun


Bei der Raumfahrt spielen folgende Aspekte eine Rolle:

1. Ressourcen und Potenziale einzusetzen, die sonst nicht genutzt werden - so glaube ich nicht, dass die für Raumfahrt verwendeten Mittel sozusagen 1 zu 1 woanders weggenommen werden. Eher im Gegenteil: durch Raumfahrt werden Dinge geschaffen, die es sonst nicht gäbe und auch noch fehlen würden.

2. Drang nach Neuem, Suche nach neuem Wissen zunächst mal als Selbstzweck.

3. Den Menschen konstruktive Ziele geben, Aufgaben die nicht zwingend beinhalten, jemand anderes zu übervorteilen oder zu bekämpfen. Das Interesse an Raumfahrt und Weltraum ist (wie Sex, gutes Essen, Kunst, Literatur, ein guter Film) eine Möglichkeit, Menschen auf positive Gedanken zu bringen.
4. Ein Betätigungsfeld für Grundlagenforschung, womit schon handefestere Interessen ins Spiel kommen, weil aus Grundlagenforschung über viele Schritte profitable Produkte werden.

5. Eine Investition in die ökonomische Zukunft, man denke an das aus der Raumfahrt entstandene boomende Satellitengeschäft.

6. Eine Investition in die Zukunft der Menschheit, denn früher oder später könnte sie sich einem Problem gegenübersehen, dass nicht ohne Raumfahrt zu lösen ist.

7. Der nächste Schritt in der Weiterentwicklung der Menschen und des Lebens auf der Erde. Vielleicht gehört es sowohl für eine vernunftbegabte Spezies "dazu", irgendwann durch den Weltraum zu reisen und vielleicht ist das Hervorbringen einer solchen Spezies für einen belebten Planeten auch ein Weg sein Leben über die Ursprungswelt hinaus zu verbreiten.
Man stelle sich vor, die Menschen züchten an den Weltraum und andere Himmelskörper angepasste Tiere und Pflanzen, die dann homo sapiens überleben und sich im All weiter entwickeln würden.
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2004, 23:04:13 von Beverly »

Hermes

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Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #8 am: 27. Oktober 2004, 16:40:46 »
Die erforschung des Raumes um uns herrum gehört zur Natur des Menschen genauso elementar wie essen und schlafen.

Es gab eine Art 'Menschheitsdepression' als nach dem Nord- und Südpol jeder interessante Platz der Erde 'erforscht' oder zumindest betreten wurde. Erst die Raumfahrt hat dem Drang seine Umwelt zu erkunden wieder Schwung gegeben.

Trotzdem ist die Raumfahrt nicht das einzige nach dem 'die Menscheit' streben sollte. Was bringt es uns von der Erde zu 'fliehen' (warum auch immer) wenn wir unsere Proleme alle mitnehmen ?? Das währe eine Flucht der Menscheit vor Ihren Problemen und das wäre gelinde gesagt ECHT mies.

Ich kann Raumfahrtgegner nur in dem Punkt kritisieren in dem ich Raumfahrtfanatiker kritisieren kann : Sie sehen die Dinge Schwarzweiss. Die Tür in den Weltraum ist offen und wird nie wieder zugemacht werden. Die Entwicklung ist unaufhaltsam. Aber Raumfahrt ist glücklicherwiese nicht unser einziges 'Menschheitsprojekt' ;)


Mfg Hermes

hesaenger

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #9 am: 28. Oktober 2004, 07:16:53 »
Zitat
Die erforschung des Raumes um uns herrum gehört zur Natur des Menschen genauso elementar wie essen und schlafen.

Trotzdem ist die Raumfahrt nicht das einzige nach dem 'die Menscheit' streben sollte. Was bringt es uns von der Erde zu 'fliehen' (warum auch immer) wenn wir unsere Proleme alle mitnehmen ?? Das währe eine Flucht der Menscheit vor Ihren Problemen und das wäre gelinde gesagt ECHT mies.

Mfg Hermes



könnte ein Sinn dahinter stecken, daß die Menschheit erst dann in den Weltraum entlassen wird, wenn Sie fähig ist auf dem eigenen Planeten zu überleben?

Beverly

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #10 am: 28. Oktober 2004, 17:17:36 »
Zitat



könnte ein Sinn dahinter stecken, daß die Menschheit erst dann in den Weltraum entlassen wird, wenn Sie fähig ist auf dem eigenen Planeten zu überleben?


Ich sehe keinen solchen Zusammenhang. Ebensogut könnte die Menschheit in den Weltraum auswandern, weil sie auf der Erde nicht mehr überleben kann.

Wenn man schon nach einem höheren Sinn sucht, dann ist der für mich, dass sich mit Raumfahrt das Leben an Orte ausbreitet, wo die blinde vernunftlose Evolution keine Chance hat.

Beverly

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #11 am: 28. Oktober 2004, 17:28:18 »
Zitat
Trotzdem ist die Raumfahrt nicht das einzige nach dem 'die Menscheit' streben sollte. Was bringt es uns von der Erde zu 'fliehen' (warum auch immer) wenn wir unsere Proleme alle mitnehmen ?? Das währe eine Flucht der Menscheit vor Ihren Problemen und das wäre gelinde gesagt ECHT mies.


So ein Scheitern sehe ich in SF-Filmen wie "Outland", "Alien" oder "Ghosts of Mars": eine "Company" beutet den Weltraum aus und sperrt ihre Angestellen in hässliche Container. Irgendetwas Neues hinsichtlich Leben, Arbeiten, Denken wird tunlichst vermieden.

Andererseits finde ich es legitim wegen "Problemen auf der Erde" in den Weltraum auszuwandern, wenn man diese Probleme nicht mitschleppt, sondern im All neu anfängt.
So denke ich, dass schon der Zwang eine kleine Weltraumkolonie vernünftig zu organisieren und die Aufgaben auf alle zu verteilen, die Kolonisten dazu bringt, viele der Fehler irdischer Gesellschaftssysteme zu vermeiden.

Hermes

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #12 am: 29. Oktober 2004, 10:57:02 »
Also wenn man egal aus welchem Grund von der Erde auswandern muss dann hat die Menschheit ein Problem auf der Erde mit dem sie nicht klarkommt.
Und damit düfte es sich die Menschheit dann ähnlich verhalten wie einzelne Menschen. Wegrennen und nicht umsehen. Die Folge währe das man denselben Fehler nocheinmal machen kann weil man aus dem Alten nicht gelernt hat (oder Ihn nicht verstanden hat).

In der SF gibt es noch mehr Beispiele für diese merkwürdige Einstellung : z.B. Total Recall (Die Menschen sperren sich selber in Glaskuppeln auf dem Mars ein um ein möglichst Erdähnliches Leben zu leben.)
Das liegt aber glaube ich irgendwie in der Natur der SF weil es Ihr oft darum geht heutige Probleme in einer Zukunftskulisse darzustellen.
Das geht soweit das man in manchen SF-Serien echte Probleme krigt zu erklären was 600 Leute auf einem Raumschiff zu suchen haben (weil man dem Computer sagen kann : 'Finde den schnellsten und sichersten Weg nach daundda und sag mir bescheid wenn wir da sind ich bin auf dem Holodeck')

Ich glaube das Raumahrt unseren Blick ganz besonders für die Erde verändern wird und ich glaube das es mit der gesammten Menschheit arg bergab geht sobald sie Ihre 'natürliche Wiege' verlässt. (Das kann aber auch ein Arger Trugschluss sein denn vieleicht *hoff* wird sie ja Erwachsen ;) )

Mfg Hermes

Beverly

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Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #13 am: 29. Oktober 2004, 17:45:51 »
Zitat
Also wenn man egal aus welchem Grund von der Erde auswandern muss dann hat die Menschheit ein Problem auf der Erde mit dem sie nicht klarkommt.
Und damit düfte es sich die Menschheit dann ähnlich verhalten wie einzelne Menschen. Wegrennen und nicht umsehen. Die Folge währe das man denselben Fehler nocheinmal machen kann weil man aus dem Alten nicht gelernt hat (oder Ihn nicht verstanden hat)


Viele Probleme sind an Ort A nicht lösbar, an Ort B schon. Dann ist es berechtigt von A nach B zu gehen, um in B das Problem endlich zu lösen. Nicht statthaft ist es, wenn man in B das Problem auch nicht löst.
Auf die Erde übertragen, glaube ich, dass hier viele politische und gesellschaftliche Probleme unlösbar sind, weil die Menschen in verkrusteten Machtstrukturen gefangen sind.
Gehen sie an Orte im All, wo es diese Machtstrukturen nicht gibt, haben sie die Chance, diese Probleme zu lösen.

Der Satz "ehe wir Raumfahrt machen sollen wir die Probleme auf der Erde lösen" war übrigens der größte Brüller der letzten 25 Jahre. Nur konnten viele nicht mitlachen, weil wir weder ambitionierte Raumfahrt gemacht noch die Probleme auf der Erde gelöst haben.

Zitat
Ich glaube das Raumahrt unseren Blick ganz besonders für die Erde verändern wird und ich glaube das es mit der gesammten Menschheit arg bergab geht sobald sie Ihre 'natürliche Wiege' verlässt. (Das kann aber auch ein Arger Trugschluss sein denn vieleicht *hoff* wird sie ja Erwachsen ;) )

Eine "Wiege" ist ein Ort, den man früher oder später verlassen muss, um laufen zu können. Und Mensch und Natur lagen auf der Erde meistens im Kriegszustand: in vortechnischen Zeiten hatte die Natur die Oberhand und beharkte die Menschen mit Seuchen, Kampf ums Dasein, Klimawechseln ... jetzt hat der Mensch die Oberhand und scheint den Krieg fortsetzen zu wollen. Da ist es besser, er wandert auf den Mond aus als dass die Erde eines Tages so unbewohnbar wie der Mond wird.

BuckRogers

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #14 am: 14. August 2005, 20:26:25 »
@Beverly (wenn es dich hier noch gibt)

habe geraden diesen Thread gelesen. Das solltest du vielleicht jetzt auch noch einmal tun. Der Kommentar aus der Süddeutschen war ganz eindeutig nicht gegen die Raumfahrt im allgemeinen gerichtet. Die Raumfahrt hat wie alles andere ihre Vor- und Nachteile. Wer alle Beiträge genau liest, findet bei die besten Pro-Argumente bei jenen die auch auf Nachteile hinweisen. Wenn einmal alle dieses Thema so kritisch hinterfragen sind wir wirklich reif für den Schritt ins Weltall.

Gruß Peter

Lunik

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #15 am: 22. August 2005, 13:58:59 »
So, ich habe gerade erst dieses Thema entdeckt und möchte auch mal auf ein paar Äußerungen in Presse und hier im Forum eingehen:

1. Raumfahrt ist teuer:
Das ist ja immer das Standard-Argument, gekoppelt mit dem Alles-Totschläger: Das Geld kann man auch für Sinnvolleres ausgeben, am besten noch gekoppelt mit Armut und Hunger in der Welt. Die BRD gibt nur wenige € pro Kopf und Jahr für die Raumfahrt aus, aber wir leisten uns den Luxus einer Wiedervereinigung, um in den neuen Bundesländern Arbeitslosigkeit zu finazieren - hat uns inzwischen locker eine Billion € gekostet. Das Geld hätte man in der Tat besser investieren könne. Am Hunger sind die meisten Entwicklungsländer selbst schuld, das haben inzwischen sogar die Leute von Cap Anamur kapiert.

2. Computer:
Die Computer-Technik hat zwar im 2. Weltkrieg einen gewaltigen Entwicklungssprung durchgemacht, für die Raumfahrt war aber eine erhebliche Miniaturisierung erforderlich. Das hat einen erheblichen Sprung in der Elektrotechnik und Elektronik, natürlich auch der Computertechnik mit sich gebracht.

3. Forscherdrang:
Raumfahrt dient der Grundlagenforschung. Ich möchte hier nur den Äußerung zustimmen, dass es für die Menschheit sicher ein merkwürdiger Moment war, als der ganze Planet erkundet war. Egal wie wir uns den Kosmos erschließen, so hielte ich es für nicht nachvollziehbar, wenn wir ihn nicht bereisen würden. Das wäre so, als wenn man am Ufer eines Meeres wohnt und nach ein paar Ruderschlägen zurückkehrt: Ist ja anstrengend und kostet Geld. Das Menschsein bedeutet für mich zu forschen und zu entdecken. Sollten wir damit eines Tages aus ökonomischen Erwägungen aufhören, dann hat es diese Spezies nicht verdient, länger zu existieren.

War das jetzt in einigen Punkten zu drastisch? :-?
« Letzte Änderung: 22. August 2005, 15:01:06 von Lunik »

spacetime

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #16 am: 23. August 2005, 02:10:56 »
Raumfahrt ist alle mal besser als Militär. Man kann beides relativ gut vergleichen... Raumfahrt bringt Arbeitsplätze - Militär auch. Raumfahrt bringt Innovationen - Militär auch. Raumfahrt ist teuer - Militär auch. Raumfahrt wird benutzt um Macht zu demonstrieren - Militär auch, aber beim Einsatz gehen meist viele Menschen drauf. Genau das ist der Punkt! RAUMFAHRT bringt Frieden. Bestes Beispiel der Kalte Krieg, keiner musste sterben aber man hatte am Ende einen Gewinner und es brachte Visionen, Innovationen und es war Frieden. Raumfahrt-Gegner kann ich leider beim besten Willen nicht verstehen. Man soll lieber auf die Probleme der Erde achten sagen sie und denken überhaupt nicht weiter. Die USA kümmern sich nicht um den Treibhauseffekt, aber wollen zum Mars... Wat wollen die da machen???...
Sie forschen und kommen womöglich früher als alle anderen Nationen zu einem Ergebnis wie man den Treibhauseffekt stoppen kann... Wat? und wenn nich?... Dann sind sie die Nation der wir verdanken können, dass die Menschheit auf dem Mars neu anfangen kann... Aber hier auf der Erde ist es dann bestimmt immer noch gemütlicher, oder?... Das ist nicht verkehrt aber man hat nicht so einen hohen Technologischen fortschritt erreicht und ich finde jeder Mensch kann dann froh sein es so weit als Spezies gebracht zu haben. Man ist ja schließlich auch daran beteiligt, wenn man fleissig Steuergelder bezahlt die in solche Projekte gesteckt wurden.
Raumfahrt steigert für mich persönlich auch das Selbstwertgefühl, wenn ich weiß, dass ich zu der Spezies gehöre die es bis zum Mond, Mars und dahinter geschafft hat! Ist für einen Raumfahrt-Gegener bestimmt schwer nachzuvollziehen.

Raumfahrt ist das BESTE was der Menschheit passieren konnte.  ;)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #17 am: 23. August 2005, 06:03:29 »
Moin Spacetime
ich bin seit 40 Jahren richtiger Weltraumfan und bin sehr dafür, dass wir unsere Nachbarschaft erforschen und nach unserer Herkunft suchen.
Aber um herauszufinden wie man den Treibhauseffekt stoppen kann kostspielige Weltraumunternehmen zu starten, finde ich völlig absurt. Da hätte ich als Nichtexperte schon einen besseren Rat und der ist auch noch kostengünstiger.

Lunik

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #18 am: 23. August 2005, 14:45:23 »
H. J. Kemm, ich glaube, Du hast Spacetime falsch verstanden. Die Frage ist nämlich, in welcher Zeile seines Beitrages Ironie und Sarkasmus anfangen.

Fritz(Guest)

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #19 am: 23. August 2005, 15:58:47 »
Was ich merkwürdig finde ist hier immer diese Aussage ob wir jetzt
unseren Planeten verlassen sollten oder nicht oder erst alle Probleme hier lösen oder jetzt schon weg dürfen.

Wo bitte nehmt ihr immer diese Grenze her mit dem Planeten das ist doch rein willkürlich und diese Grenze wird doch nur durch den Aufwand bestimmt den es zur Zeit bedarf sie zu überschreiten.

Ich meine vor 500 Jahren war diese Grenze unser Kontinent da kam
auch keiner auf die Idee he laßt uns erst mal den Feudalismus abschaffen und die Demokratie einführen bevor wir jetzt Amerika
entdecken.

Soll ich jetzt erst alle Probleme in meiner Beziehung, meiner
Stadt, dem Land, Planeten oder des Sonnensystems lösen.

spacetime

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #20 am: 23. August 2005, 16:54:40 »
@ Fritz
Raumfahrt kann Probleme auf der Erde lösen. Deswegen sollte man Raumfahrt nebenbei betreiben (wie China, Russland oder Indien). Die USA haben sich die erkundung des Weltraums als Aufgabe genommen, denn dort lebt der Schlag von Menschen, der es in sich hat neues zu suchen und immer weiter zu gehen. Hier in Europa ist das was ganz anderes, aber manche haben diese Neugierde auch in sich. Und diese Menschen sind hier im Forum... denke ich mal.

Lunik

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #21 am: 23. August 2005, 21:01:17 »
Ich finde es übrigens manchmal nur deprimierend, wie wenig sich viele Menschen an dem interessieren, was ein bisschen über den Tellerrand hinausgeht. Die meisten Raumfahrtgegner gehören halt dazu.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #22 am: 27. August 2005, 16:12:56 »
Moin Lunik,
meine Herren-Diskussionsrunde blättert neuerdings im Raumfahrer.net nachdem ich sie darauf aufmerksam gemacht habe. Und sie haben mich auf Deinen Beitrag angesprochen. Es sind keine Raumfahrt-Fanatiker weil sie der Auffassung sind, dass dieses Weltraum-Wettrennen nur politische Hintergründe hat. Aber es sind keine Menschen, die nicht über den *Tellerrand* blicken. Und so wird es auch andere Menschen geben, die andere Dinge wichtiger ansehen, als die Raumfahrt.
Ich stimme Deiner Verketzerung von anders denkenden Menschen nicht zu.

Lunik

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #23 am: 28. August 2005, 21:37:31 »
@ H. J. Kemm:
Es wundert mich, dass die Leute meine Äußerung

Zitat
Ich finde es übrigens manchmal nur deprimierend, wie wenig sich viele Menschen an dem interessieren, was ein bisschen über den Tellerrand hinausgeht. Die meisten Raumfahrtgegner gehören halt dazu.

als Verketzerung auffassen. :-? Unter einem Raumfahrt-Gegner verstehe ich einen Menschen, der Raumfahrt generell ablehnt. Solche begegnen mir ständig. Die akzeptieren dann allenfalls Wetter- und Telekommunikationssatelliten. Und das ist für mich absolut unverständlich. Wie Deine Herrenrunde so drauf ist, weiß ich nicht. Wenn sie hier im Forum lesen, dann haben sie aber wohl Interesse an Raumfahrt, oder?
« Letzte Änderung: 28. August 2005, 21:44:58 von Lunik »

Olli37

  • Gast
Re: Raumfahrt-Gegner
« Antwort #24 am: 22. August 2007, 18:09:22 »
Hi @ all,

nachdem sich fast genau 2 jahre mehr um diesen intressanten Thread gekümmert hat, möchte ich diesen gerne etwas aus der Versenkung holen:

Zuerst will sagen, ich ein grosser Weltraumfan rege mich aber oft über die Lobhudelei auf die USA auf. Keine Frage, ohne die USA (und natürlich der Welltlauf mit den Russen) wären wir mit Sicherheit nicht halb so weit wie jetzt, aber wir wollen auch nicht vergessen, dass die USA Ihre Vormachstellung gnadenlos ausnutzen, siehe GPS im Kriegsfall, nur soviel hierzu.

Aber zurück zum Thema: einige sind der Meinung dass man so mir nichts dir nichts ohne die Problematik der Erde im Weltall neu anfangen würde. Ich meine, dass diese Probleme auf jeden Fall mitgenommen werden würde, so ist der Mensch halt, er ist bestrebt immer besser zu sein als sein Nachbar und auch dies mit Gewalt durchzusetzen.

Lösen kann die Raumfahrt alleine nicht, Sie kann einen teil dazu beitrage, aber die alleinige Lösung ist es mit Sicherheit nicht. Wie so oft besteht die Lösung aus vielen kleinen Puzzleteilen, und die Raumfahrt ist in der Globalen Problematik ein Puzzlestück.