Hey Ihr Zwei,
Also, ich denke, man muss ein bisschen genauer differenzieren. Das Krieg und Militarismus die Menschheit nicht unbedingt weiter bringen dürfte jedem normal denkenden Menschen klar sein. Krieg schafft nur neue Gewalt und die jährlichen Militärkosten der Amis mit 400 Milliarden$ wären sicherlich in humanitären Aktionen besser untergebracht. Ist ja klar. Was wäre zum Beispiel gewesen, hätte Bush nach 9/11 gesagt: "Diese verdammten Terroristen! Jetzt unterstützen wir die armen Länder wirtschaftlich, bauen Schulen, bringen den Leistungsgedanken in die dritte Welt, leben eine saubere Demokratie vor und zeigen denen mal was eine anständige freie Gesellschaft leiten kann! Ha! In zwei Jahren gibt es keinen Zulauf für Mörder mehr!" statt einfach eins der wirtschaftlich und sozial schwächsten Länder Asiens plattzubomben (Afganistan). Dann wäre die Sache sicher heute anders. Aber nee, is' ja klar, wenn man Amerikaner ist (und Brite, Spanier, Italiener, Pole usw), dann muss man seine Rachegefühle ausleben. Schon ok.
Zurück zur Raumfahrt: Raumfahrt ist überall auf der Welt ein neuer Industriezweig mit hohen Kosten, hohen Risiken und kurzfristig geringen Gewinnen. Die ganzen Errungenschaften der Raumfahrt wie Kommunikation, Wetterbeobachtung usw sind ja Resultate von über 10, 15 Jahre Forschung. Kein Wunder also, dass große Projekte kaum von Privatunternehmen gestartet werden können. Das Risiko ist einfach viel zu groß. Deswegen sind bisher ja auch alle "großen" Weltraumprojekte, wie z.B. die Mondlandung oder die ISS nur von Staatsverbänden realisiert worden. (UNITED STATES of America, dem sowjetischen Staatenbund) Auch wenn Wissenschaftler und Raumfahrer.net-Schreiber gerne von neuen, revolutionären Ereignissen träumen, so unterliegen die denoch wirtschaftlichen und praktischen Kosten/Nutzen-Rechnungen. Und Krieg lohnt sich eben in den Augen Vieler mehr als Reisen durch das Sonnensystem. Abgesehen davon ist es auch nicht unbedingt notwendig Unsummen in die Raumfahrt zu stecken. Ich denke von den großen fünf Mächten im All, also USA, Russland, die EU, Japan und China hat Japan das meißte aus seinem Geld gemacht, (Siehe Budgetliste weiter oben) da die Japaner mindestens gleichauf sind mit den Europäern. Aber gut, da muss man auch vorsichtig sein: Weltraumfahrt hat imens viele Aspekte. Forschung und Entwicklung (R&D), bemannte und unbemannte Raumfahrt, militärische Anwendung, zivile Anwendung. Jedes Raumprogramm hat da halt seine Stärken und Schwächen.
Die ganzen sozialen Probleme die wir haben (also was du vorhin gesagt hast mit Islamisten, der ungerechten Globalisierung usw) wurzeln ja eigentlich nur in Fehlern der Politik und der sozialen Struktur der Welt. Der Kapitalismus (oder eben Wirtschaft im Allgemeinen) hat uns eine Menge Reichtum gebracht, der Reichtum widerum hat uns verstärkt Forschung beschehrt, die zu der gewaltigen technologischen Welle ab den 50er Jahern geworden ist. Nun müssen wir einfach lernen mit dem Reichtum und der Technik die wir haben umzugehen. Wie ein Kind, das seine Welt entdeckt, muss auch der Mensch seine Möglichkeiten, sowohl technisch als auch sozial, erforschen und verbessern.
einfach nur Geld in die Raumfahrt zu buttern bringt uns nicht weiter. Natürlich schließe ich nicht aus, dass die Technik einmal den Menschen retten (oder von mir aus auch erleuchten kann), aber letztlich wird eine Befreiung aus dem Dilemma, in dem die Menschen sich befinden, nicht über neue Möglichkeiten der Technik ablaufen, sondern einzig und allein durch eine soziale Evolution des Menschen. Die Raumfahrt hat uns da ja schon ein paar Tipps gegeben. Grenzen sind in einer globalen Welt nicht nur nicht einhaltbar, sondern ganz einfach Hindernisse kulturellen Zusammenlebens, genauso wie Rassismus usw. Wenn man schon global wirtschaftet muss man eben auch global denken. Und die Raumfahrt tut genau das. Oder? Was denkt ihr?