Etats der Raumfahrtgesellschaften

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Olf

  • Gast
Etats der Raumfahrtgesellschaften
« am: 12. Mai 2006, 16:52:59 »
hallo zusammen!

hab mal wieder ne Frage   ;)

wisst ihr ungefähr die Etats der großen Raumfahrtbehörden -gesellschaften?

Also NASA, ESA, Roskosmos usw.

Vielleicht kennt ja auch jemand den von den Space Ship- One Herstellern?

Danke

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #1 am: 12. Mai 2006, 17:09:08 »
NASA: ca. 16 Milliarden/Jahr

ESA: 4-5 Milliarden/Jahr (?)

RSA: ?

SpaceShipOne-Entwicklungskosten: 25 Millionen

tobi453

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #2 am: 12. Mai 2006, 18:04:46 »
Hier http://www.esa.int/esaCP/SEMEU7W4QWD_Germany_0.html steht folgendes zur ESA:

Zitat:

Wie groß ist das Budget der ESA?

Das geschätzte Budget der ESA für 2006 beträgt 2904 Millionen Euro. Euro. Die ESA funktioniert nach dem Prinzip eines geografischen Mittelrückflusses (“Geographic Return“), d. h. sie investiert über Industrieaufträge für Raumfahrtsprogramme in jedem Mitgliedsstaat Beträge, die mehr oder weniger den Beitragsgeldern des jeweiligen Landes entsprechen.

Wie viel gibt jeder EU-Bürger im Jahr für die ESA aus?

Die europäischen Pro-Kopf-Investitionen in die Raumfahrt sind vergleichsweise gering. Für die Raumfahrtausgaben bezahlt jeder Bürger eines ESA-Mitgliedsstaates Steuergelder etwa in der Höhe eines Kinobesuchs. In den Vereinigten Staaten sind die Investitionen in die zivile Raumfahrt fast viermal so hoch.
« Letzte Änderung: 12. Mai 2006, 18:05:29 von tobi453 »

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #3 am: 12. Mai 2006, 21:37:28 »
Ups. Na ja, ich meinte natürlich 4 Miliarden *Dollar*.

Olf

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #4 am: 13. Mai 2006, 06:49:48 »
danke!!!

von den Japanern oder Chinesen/Indern weiß dass niemand? Wo könnte man es vielleicht herausbekommen?

Spaceman

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Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #5 am: 16. Mai 2006, 00:38:32 »
Hi.

Laut einem Artikel von Nature.com beträgt das Jaxa-Budget ¥180 billion.




MfG.Spaceman

GG

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #6 am: 16. Mai 2006, 12:58:46 »
Die ESA hat für 2006 ein Budget von 2,904 Milliarden Euro.

Bei der RSA liegt der Betrag bei 790 Millionen US-Dollar, wird sich in den nächsten Jahren aber schrittweise erhöhen (10,5 Milliarden $ in den nächsten 10 Jahren).

GG

*

Offline paygar

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Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #7 am: 31. Mai 2006, 00:33:39 »
hab mal das JAXA-Budget umgerechnet, müssten so 1,2 Mrd. Euro sein aber die umrechnung ist etwas schwierig deswegen bin ich mir nicht 100% sicher. :-/
paygar
"To invent an airplane is nothing. To build one is something. But to fly is everything." --Otto Lilienthal

Markus

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #8 am: 06. Mai 2007, 13:03:28 »
Hallo,
Wegen dem Budgetdaten habe ich mal ein bisschen nachgeforscht, bin aber auf verscheidene Angaben gestoßen.
Als Wechselkurs habe ich folgende Daten genommen:
Durchschnittsrate für 2006: 116.02 YEN/DOLLAR
 Euro / Dollar 2006: 1.3271

In Mrd Dollar
Jahr      Jaxa      Esa      Nasa
1997                  
1998      2,87            13,6
1999      2,4            13,7
2000      2,22            14
2001      2,04            14,3
2002      2,22            14,9
2003      2.14      3.54      15.4
2004      2.08      3.58      15.1
2005      2.06      3.95      16.2
2006      2.09      3.85      16.5

Vor allem die ESA Daten sind schwer zu kriegen, wie man sieht. Ich bleib aber am Ball und werd' mal bei denen Nachfragen.

Karl1967

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #9 am: 22. Juli 2007, 14:43:45 »
Eine Schande das so wenig in die Raumfahrt gesteckt wird. Wenn Ich sehe was das Militär in Deutschland bekommt. Ich Denke das die Raumfahrt wichtiger ist. Also Deutschland sollte die gleiche Summe in die Raumfahrt stecken. Das sind 29 Mrd €.   Ich weiss das ist Utopisch leider. Aber damit schaft man Arbeit.

Markus

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #10 am: 22. Juli 2007, 15:55:30 »
Das ist sicherlich eine Schande, dass so viel fürs Militär ausgegeben wird. Aber andererseits darf man nicht vergessen, dass die Raumfahrt auch ursprünglich aus dem Militär hervorging. Die Raumprogramme der USA und der damaligen Sowjetunion waren ja militärische Programme und sogar das Budget war Teil dessen. Das ist auch einer der Gründe, warum die NASA als einzige Raumfahrtagentur der Welt Gewinne macht. Falls ihr mal Zeit habt, seht euch mal folgendes Buch an: Werth, Karsten: Ersatzkrieg im Weltraum – Das US-Raumfahrtprogramm in der Öffentlichkeit der 1960er Jahre. Frankfurt am Main ; New York, NY: Campus-Verlag, 2006.

Vor allem aber sind Raumfahrt und Militär einfach nicht zu trennen. Ein gutes Beispiel dafür sind Erdbeobachtungssatelliten. Sind sie zur Datengewinnung über die Erde oder zur Spionage unserer Nachbarn? Oder Raketentechnik ganz allgemein: Waffe oder Transportmittel? Ich glaube durch internationale Beschränkungen lässt sich da nicht viel erreichen. Staaten leben untereinander ja in Anarchie. Es gibt ja leider keine globale Regierung, die sich um Ausgleich bemüht oder sowas. Von daher werden Produkte der Weltraumindustrie immer dual-use Kapazität haben, also sowohl militärisch als auch zivil anwendbar sein. Das ist nun mal so.
Vielleicht kennt ja jemand zufällig:  Jean Baudrillard: Der Geist des Terrorismus. Herausforderung des Systems durch die symbolische Gabe des Terrors. Wien: Passagen Verlag, 2002
Da heisst es (was ich sehr interessant finde): S.18f „Wir glauben naiverweise, dass der Fortschritt des Guten, sein Erstarken in allen Bereichen (Wissenschaft, Techniken, Demokratie, Menschenrechte) einer Niederlage des Bösen entspricht. Niemand scheint begriffen zu haben, dass Gut und Böse gleichzeitig und innerhalb ein und derselben Bewegung erstarken. Der Triumph des einen bringt keineswegs die Auslöschung des anderen mit sich, vielmehr im Gegenteil.“

Vielleicht wäre die Lösung zu dem Problem, Militär in Weltraumprogramme einzubinden, statt anders herum. Dann wäre das Militär nur ein Zweig der Wissenschaft, nicht andersherum. Die Konzentration würde dann allgemeiner auf der Forschung ruhen und nicht primär darum gehen, Menschen in ihrer Freiheit einzuschränken oder zu töten.
« Letzte Änderung: 22. Juli 2007, 15:56:43 von Markus »

Ullerich

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #11 am: 22. Juli 2007, 16:16:57 »
Hi,
Zitat
Ich weiss das ist Utopisch leider. Aber damit schaft man Arbeit.

Auch das Militär schafft/betreibt Arbeitsplätze. Als Argument ist deines IMHO untauglich. Mal davon abgesehen, daß dem Staat zur Zeit nicht das notwendige Geld zur Verfügung steht. Er müßte andere Etats kürzen und somit Arbeitsplätze abbauen.

Raumfahrt ist sicherlich wichtig, aber kann nur dann halbwegs funktionieren, wenn hier auf der Erde einige Dinge besser laufen. Es gibt einige Grundbedürfnisse, die den Menschen näher sind als das All.

mfg Ulrich

Karl1967

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #12 am: 22. Juli 2007, 16:22:40 »
@ Markus

Ich weiss das die Raumfahrt ein Kind des Kriges ist ( bsp V2 usw ). Wenn wir ein große Ziele haben. Dann haben wir keine Zeit mehr für große (Geld)Kriege. Gut es gibt immer böse Menschen. Diese Osama u Bush könnte man dann gleich dabei zum Pluto schiessen. Bin auch nicht für die Abschaffung des Millitärs. Aber wir brauchen mehr Geld für die Raumfahrt. Die Europäer sollten auch selbst zum Mond fliegen. Das Projekt Sänger 2 ist auch Gut, leider gestrichen. Im Prinzip wird nur geredet und die heutigen Politiker wollen sich ein Denkmal setzten. Dann nach 4.Jahren, kommen neue Politiker an die Macht , das alte Prgramm wird deshalb gestrichen.  Was Ich sagen will ist Deutschland gibt 29 Mrd € für die Rüstung, also sollte die gleiche Summe in die Weltraumfahrt gehen. Wenn alle Länder in Europa das machen. Dann hätte die ESA viel Geld. China und Russland würden mithalten wollen. Diese Gelder würden dann in den Weltraum fliessen und es würden viele Arbeitsplätze geschaffen. Ich würde daher ein neues Rennen ins All begrüßen. Leider ein Traum.  :(

Ullerich

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #13 am: 22. Juli 2007, 16:31:36 »
Hi,

Zitat
Was Ich sagen will ist Deutschland gibt 29 Mrd € für die Rüstung, also sollte die gleiche Summe in die Weltraumfahrt gehen.(

Wer sollte das Geld aufbringen?
- der Staat? Woher sollte er das nehmen? Er kann nur das verteilen, was er hat.
- die Industrie? Die wirds nur dann machen, wenn sie damit Geld verdienen kann oder vom Staat Beihilfen erhält. Aber dazu siehe oben.

Sorry, aber hier unten sind reichlich Baustellen, die der Abarbeitung harren. Eine Aussiedelung halte ich auch für sinnlos, da wir unsere Fehler mit exportieren würden. Raumfahrt ist eben nur ein Teil von vielen Teilen unserer Gesellschaft, aber nicht der allerwichtigste.

mfg Ulrich

Karl1967

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #14 am: 22. Juli 2007, 16:32:11 »
@ Hallo Ulrich

Wenn wir Arbeit haben dann geht es uns Gut. Das es auf Erden nicht so Gut ist. Das weiss Ich auch. Wir haben 6:Mrd Menschen und täglich werden es mehr. Wasser und andere Resourcen werden knapp. Wir haben das Nord u Süd Problem( Arm/ Reich). Dazu die Sache mit den Islamisten usw usw. Alles Probleme die leider nicht gelöst werden können. Wenn du darauf wartest. Dann können wir am besten die Raumfahrt einstellen.

Karl1967

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #15 am: 22. Juli 2007, 16:41:02 »
Zitat
Hi,

Zitat
Was Ich sagen will ist Deutschland gibt 29 Mrd € für die Rüstung, also sollte die gleiche Summe in die Weltraumfahrt gehen.(

Wer sollte das Geld aufbringen?
- der Staat? Woher sollte er das nehmen? Er kann nur das verteilen, was er hat.
- die Industrie? Die wirds nur dann machen, wenn sie damit Geld verdienen kann oder vom Staat Beihilfen erhält. Aber dazu siehe oben.

Sorry, aber hier unten sind reichlich Baustellen, die der Abarbeitung harren. Eine Aussiedelung halte ich auch für sinnlos, da wir unsere Fehler mit exportieren würden. Raumfahrt ist eben nur ein Teil von vielen Teilen unserer Gesellschaft, aber nicht der allerwichtigste.

mfg Ulrich

Richtig. Aber für Kriege in Afganistan un Irak ist Geld da >:(. Im Prinzip geht das schon. Wenn die Leute dann arbeit haben. Dann braucht man kein Harz 4 mehr. Als die USA in den 2. Weltkrieg traten, waren die USA pleite( Weltwirdschaftskriese). Sie haben Arbeitsplätze und Geld mit dem Krieg geschaffen. Heute gehen gr Firmen Pleite weil Sie keine Aufträge haben. Denn der Staat muss ja Sparen. Ein Teufelskreiß. Besser Geld für etwas Nützliches als Kriege bezahlen.

Ullerich

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #16 am: 22. Juli 2007, 16:54:07 »
Hi,

Zitat
Dann können wir am besten die Raumfahrt einstellen.
Darum geht es nicht und zumindest ich fordere das nicht. Die Raumfahrt muß einen Nutzen aufweisen, sei es ein konkreter oder ein symbolischer. Aber Raumfahrt um ihrer selbst Willen erscheint mir sinnlos.
Zeig den Firmen, wie sie durch Raumfahrt Geld verdienen können und du hast den Etat. Die ewigen Rufe nach dem Staat, der es irgendwie richten soll, sind mir - ehrlich gesagt - zuwider. Er kann anschieben und er kann Richtungen vorgeben. Er ist aber nicht für alles zuständig. Das sind letztendlich wir Bürger.

mfg Ulrich
« Letzte Änderung: 22. Juli 2007, 16:54:40 von Ullerich »

Karl1967

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #17 am: 22. Juli 2007, 17:14:49 »
@Ullerich
Zitat "Die Raumfahrt muß einen Nutzen aufweisen, sei es ein konkreter oder ein symbolischer. Aber Raumfahrt um ihrer selbst Willen erscheint mir sinnlos."

Wenn das so wäre, dann hättes du Recht.

 Denk an die Bodenschätze im Weltraum und an die Landung von den Europäern auf dem Mond. Ist das kein Ziel. Oder der Bau eines großen Raumschiffs zu Erforschung unserse Sonnensystem. Also Ziele gibts da genug. Da werden die andern das auch wollen CHINA/ Russland / Indien / USA. Es ist also keine Raumfahrt um ihrer Selbst.
Fabriken auf dem Mond könnten neue Werkstoffe herstellen. Natürlich wäre es toll, wenn die privat Wirtschaft das selbst macht. Aber mal im Ernst, ohne die V2, wären wir heute nicht soweit. Dabei war die V2, als Waffe, ein völliger blödsin.

rolli

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #18 am: 22. Juli 2007, 17:52:31 »
Hi Karl 1967

Zitat
Als die USA in den 2. Weltkrieg traten, waren die USA pleite( Weltwirdschaftskriese).

Das ist natürlich Quatsch hoch drei.

Bitte mach mal in Geschichtskunde.

Nicht böse gemeint, gell!

 :)

Markus

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #19 am: 22. Juli 2007, 18:50:09 »
Hey Ihr Zwei,

Also, ich denke, man muss ein bisschen genauer differenzieren. Das Krieg und Militarismus die Menschheit nicht unbedingt weiter bringen dürfte jedem normal denkenden Menschen klar sein. Krieg schafft nur neue Gewalt und die jährlichen Militärkosten der Amis mit 400 Milliarden$ wären sicherlich in humanitären Aktionen besser untergebracht. Ist ja klar. Was wäre zum Beispiel gewesen, hätte Bush nach 9/11 gesagt: "Diese verdammten Terroristen! Jetzt unterstützen wir die armen Länder wirtschaftlich, bauen Schulen, bringen den Leistungsgedanken in die dritte Welt, leben eine saubere Demokratie vor und zeigen denen mal was eine anständige freie Gesellschaft leiten kann! Ha! In zwei Jahren gibt es keinen Zulauf für Mörder mehr!" statt einfach eins der wirtschaftlich und sozial schwächsten Länder Asiens plattzubomben (Afganistan). Dann wäre die Sache sicher heute anders. Aber nee, is' ja klar, wenn man Amerikaner ist (und Brite, Spanier, Italiener, Pole usw), dann muss man seine Rachegefühle ausleben. Schon ok.

Zurück zur Raumfahrt: Raumfahrt ist überall auf der Welt ein neuer Industriezweig mit hohen Kosten, hohen Risiken und kurzfristig geringen Gewinnen. Die ganzen Errungenschaften der Raumfahrt wie Kommunikation, Wetterbeobachtung usw sind ja Resultate von über 10, 15 Jahre Forschung. Kein Wunder also, dass große Projekte kaum von Privatunternehmen gestartet werden können. Das Risiko ist einfach viel zu groß. Deswegen sind bisher ja auch alle "großen" Weltraumprojekte, wie z.B. die Mondlandung oder die ISS nur von Staatsverbänden realisiert worden. (UNITED STATES of America, dem sowjetischen Staatenbund) Auch wenn Wissenschaftler und Raumfahrer.net-Schreiber gerne von neuen, revolutionären Ereignissen träumen, so unterliegen die denoch wirtschaftlichen und praktischen Kosten/Nutzen-Rechnungen. Und Krieg lohnt sich eben in den Augen Vieler mehr als Reisen durch das Sonnensystem. Abgesehen davon ist es auch nicht unbedingt notwendig Unsummen in die Raumfahrt zu stecken. Ich denke von den großen fünf Mächten im All, also USA, Russland, die EU, Japan und China hat Japan das meißte aus seinem Geld gemacht, (Siehe Budgetliste weiter oben) da die Japaner mindestens gleichauf sind mit den Europäern. Aber gut,  da muss man auch vorsichtig sein: Weltraumfahrt hat imens viele Aspekte. Forschung und Entwicklung (R&D), bemannte und unbemannte Raumfahrt, militärische Anwendung, zivile Anwendung. Jedes Raumprogramm hat da halt seine Stärken und Schwächen.

Die ganzen sozialen Probleme die wir haben (also was du vorhin gesagt hast mit Islamisten, der ungerechten Globalisierung usw) wurzeln ja eigentlich nur in Fehlern der Politik und der sozialen Struktur der Welt. Der Kapitalismus (oder eben Wirtschaft im Allgemeinen) hat uns eine Menge Reichtum gebracht, der Reichtum widerum hat uns verstärkt Forschung beschehrt, die zu der gewaltigen technologischen Welle ab den 50er Jahern geworden ist. Nun müssen wir einfach lernen mit dem Reichtum und der Technik die wir haben umzugehen. Wie ein Kind, das seine Welt entdeckt, muss auch der Mensch seine Möglichkeiten, sowohl technisch als auch sozial, erforschen und verbessern.
einfach nur Geld in die Raumfahrt zu buttern bringt uns nicht weiter. Natürlich schließe ich nicht aus, dass die Technik einmal den Menschen retten (oder von mir aus auch erleuchten kann), aber letztlich wird eine Befreiung aus dem Dilemma, in dem die Menschen sich befinden, nicht über neue Möglichkeiten der Technik ablaufen, sondern einzig und allein durch eine soziale Evolution des Menschen. Die Raumfahrt hat uns da ja schon ein paar Tipps gegeben. Grenzen sind in einer globalen Welt nicht nur nicht einhaltbar, sondern ganz einfach Hindernisse kulturellen Zusammenlebens, genauso wie Rassismus usw. Wenn man schon global wirtschaftet muss man eben auch global denken. Und die Raumfahrt tut genau das. Oder? Was denkt ihr?
« Letzte Änderung: 22. Juli 2007, 18:56:14 von Markus »

Karl1967

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #20 am: 25. Juli 2007, 19:12:41 »
Tja wäre schön. Wenn alle Menschen zusammen arbeiten würden. Aber es fliegen die Amerikaner oder Russen zum Mond. Warum nicht alle zusammen. Daran sind aber die Mächtigen nicht intressiert. Es soll zbsp die US Flagge sein, die auf dem Mars steht. Warum lädt Bush nicht alle ein. Am Mondprojekt mitzumachen. Eine Internationale Mondstation zbsp.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #21 am: 25. Juli 2007, 19:49:31 »
Moin,

Tja wäre schön. Wenn alle Menschen zusammen arbeiten würden.

zu dieser Aussage ist evtl. dieser Thread noch interessant:

Jerry

*

Offline tul

  • *****
  • 730
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #22 am: 28. Juli 2007, 04:49:27 »
Das JAXA Budget für FY 2007 beträgt 184 Milliarden Yen. Es geht Budget mäßig also wieder leicht aufwärts. JAXA ist aber nicht die einzige Organisation für Raumfahrt in Japan. Daneben gibt es noch USEF (Servis-1,-2, USERS, SFU etc.). NICT ist ein Forschungsinstitut für Kommunikationstechnologien und ist u.a. an ETS-VIII und WINDS beteiligt.
IGS wird vom Budget des Kabinets bezahlt mit jährlich ungefähr 50 Milliarden Yen.

Allerdings stellt JAXA auch klar, dass sie um wirklich konkurrieren zu können 250 Milliarden Yen brauchen.
« Letzte Änderung: 28. Juli 2007, 05:20:52 von tul »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #23 am: 28. Juli 2007, 06:52:22 »
Moin,

Raumfahrt ist und bleibt wohl auch für längere Zeit ein kostenträchtiges und wenig  nutzbringendes Geschäft. Wobei wir in betracht ziehen sollten, daß die Etats der RFO´s ja nicht verjuxt werden. Die staatlichen RFO´s sorgen schon dafür, daß die ausgegebenen Gelder im Land bleiben und somit im Wirtschaftsertrag u. a. bei den direkt mit der Herstellung beteiligten Unternehmen zu finden sind. Ausserdem leben Menschen durch ihre Mitarbeit davon. Ob die von den herstellenden Firmen in Rechnung gestellten Beträge korrekt sind wage ich zu bezweifeln; da gibt es ja keinen Wettbewerb, also kann jeder verlangen was er will.

Aber zu einer *Re-Finanzierung* von den ausgegebenen Geldern wird es wohl nie kommen. Der Start einer *ARIANE 5/ECA* kostet ~ 180 Mill. €, bei 5 Starts in 2006 sind das ~ 900 Mill €, bezahlt als *Kostenfinanzierung* durch die jeweiligen Auftraggeber. Bei einer *Re-Finanzierung* des Jahresetats von ~ 6 Mrd € einschliesslich der Kostenfinanzierung der 5 Starts im Jahre 2006 (900 Mill) hätte ein Start 1,386 Mrd € kosten müssen, an Gewinn und  Kapitalverzinsung ist dabei aber nicht zu denken.

Jerry

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
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  • 11832
Re: Etats der Raumfahrtgesellschaften
« Antwort #24 am: 28. Juli 2007, 19:02:27 »
N'abend Jerry,

Deinem ersten Absatz kann ich weitgehend zustimmen, bis auf den Hinweis, 'Raumfahrt' sei ein wenig nutzbringendes Geschäft. Bemannte Raumfahrt- okay, aber unbemannte? Nachrichtensatelliten, Wettersatelliten, Navigationsatelliten - wenig Nutzen? Wissenschaftliche Satelliten, Raumsonden - wenig Nutzen? Doch wohl nur, wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse als wenig nutzbringend kategorisiert.

Jerry
Zitat
Bei einer *Re-Finanzierung* des Jahresetats von ~ 6 Mrd € einschliesslich der Kostenfinanzierung der 5 Starts im Jahre 2006 (900 Mill) hätte ein Start 1,386 Mrd € kosten müssen, an Gewinn und  Kapitalverzinsung ist dabei aber nicht zu denken.

Diese Zahlen irritieren mich irgendwie total. Dürfte ich fragen, woher die Zahl 6 Mrd. stammt? Bezieht die sich auf den Jahresetat von Arianespace oder ESA?

ESA ist eine 'non-profit' Organisation, die dürfen gar keinen Gewinn machen, sondern leiten im Prinzip nur die eingezahlten Gelder der Mitgliedsländer weiter.

Und ARIANESPACE ist eine kommerzielle Firma mit einem Jahresetat von 970+ Mio €, die sogar Gewinn macht.

Aus dem Jahresbericht für 2006:
http://www.arianespace.com/site/news/releases/07_06_23_release_index.html

Zitat:
The shareholders of Arianespace approved the financial statements for 2006, showing sales of 983 million euros. Arianespace posted a profit for the fourth year in a row (6.3 million euros), despite a euro/dollar exchange rate which is still very unfavorable to the company's business.

Würde mich freuen, wenn Du Deineen Beitrag noch etwas erläutern könntest.  :)

Gruß
roger50