Moin,
ich meine, daß man zwischen Cooperation und notwendiger Zusammenarbeit unterscheiden muß.
Was die NASA jetzt mit ROSKOSMOS betreibt ist notwendige Zusammenarbeit, man könnte sogar sagen, zeitlich begrenzte Überlebenschance. Die NASA weiß ganz genau, daß sie ab einem gewissen Datum keine Möglichkeit hat zur ISS zu kommen und *duldet*, großzügig vom amerikanischen Oberstrauchritter genehmigt, die Zusammenarbeit mit ROSKOSMOS. Aber es ist doch wohl eindeutig, daß es bereits in der Vorplanung für ein Ziel, z.B. Mars-Besuch durch Menschen, überhaupt keine Cooperation geben kann. Solange wie eine Weltraummacht für sich in Anspruch nimmt, sie sei die größte, wird nur jeder versuchen sein Süppchen selbst zu kochen. Mit dem Ergebnis, daß alles stets nach hinten geschoben wird, weil die für solch eine Mission benötigten Gelder überhaupt nicht vorhanden sind und auch in der nächsten Zukunft vorhanden sein werden. Ausserdem fehlt es an einer Kompromisbereitschaft. Mir bleibt es unerklärlich, warum die ESA, eigentlich die kapitalkräftigste Weltraumorganisation (gemessen am Bruttosozialprudukt), sich ausschliesslich mit der ARIANE begnügt und nicht zielstrebig mit einem Partner, auf gleicher Ebene natürlich, an Zukunftsprojekte ranwagt. Auch hier wird es wieder nur eine notwendige Zusammenarbeit ESA/ROSKOSMOS geben; denn wenn *COLUMBUS* an der ISS ist, können ja die ESA-Spationauten nicht mit dem Eurofighter dort hin fliegen, sondern sie benötigen die TMA. Bleibt für mich völlig unverständlich, denn wenn ich solch ein Raumlabor konstruiere, würde ich dafür sorgen, daß ich auch dort hinkomme und zwar ohne in Abhängigkeit von anderen zu kommen.
Jerry