Hallo GalacticTraveler,
das sehe ich ein bisschen anders. Zum einen ist es nun mal so, dass man nicht nach etwas suchen kann, von dem man keine Vorstellung hat, wie es "aussehen" könnte. Jede Suche braucht einen Ausgangpunkt und Anhaltspunkte, anhand derer man die Suche definieren kann.
Das sieht man ja schon daran, dass der Begriff "nicht-irdisches Leben" nicht frei von Definitionen ist. "nicht-irdisch" besagt, es muss außerhalb unserer Erde existieren. "Leben" besagt, dass es bestimmte Eigenschaften erfüllen muss wie zb Stoffwechsel, Fortpflanzung, usw. Alleine schon diese Definitionen engen die Suche ein... und sind zudem aus einer sehr menschlichen Sicht beschrieben.
Damit will ich eben sagen: Jede Suche braucht Parameter und da wir (die suchenden) Menschen sind, können wir diese Parameter auch nur aus menschlicher Sicht definieren. Die einzig definitionsfreie Suche wäre eine Suche nach "irgendwas"... und die kann man sehr schnell erfolgreich abschließen
Ein anderer Punkt ist, dass "nicht-irdisches Leben", egal wie exotisch es auch sein mag, durchaus innerhalb bestimmter Grenzen beschaffen sein muss... die grundlegendsten Grenzen sind hier die physikalischen Grundgesetze, die zuhause auf Deinem Sofa die selbe Gültigkeit haben, wie weit hinter Alpha Centauri.
"Nicht-irdisches Leben" muss aus chemischen Elementen bestehen. Nicht alle chemischen Elemente sind dafür geeignet, im Gegenteil, nur die wenigsten sind es (soweit ich weiß sogar nur zwei: Kohlenstoff und Silizium). Die Gründe dafür kann ich nicht wirklich beschreiben, da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin (eher das Gegenteil ist der Fall), aber ich bin mir sehr sicher, entsprechendes, dargestellt von Experten, bereits vernommen zu haben.
Silizium ist aber nur schwerlich als Lebensgrundbaustein vorstellbar, da ein Lebewesen aus Silizium- soweit ich weiß - einen unglaublich langsamen Stoffwechsel hätte. Ich erinnere mich, dass Prof. Harald Lesch in einer seiner Sendungen mal sagte, der Sex zwischen zwei Siliziumlebensformen würde ca. 1 Milliarde Jahre dauern
Eine Lebensform, die so anders wäre, hätte aber auch keinerlei Basis mehr mit uns. Wie will man ein Lebewesen wahrnehmen, geschweige denn vielleicht sogar mit ihm interagieren, wenn es für jeden "Atemzug" so lange braucht, wie hier Aufstieg und Fall der Dinosaurier gedauert hat?
Also bleibt im Grunde nur der Ansatz, nach Lebewesen zu suchen, die auf Kohlenstoff basieren. Aber schon diese Einschränkung hat dann eben auch viele Konsequenzen: Lebewesen, die auf Kohlenstoff basieren, werden automatisch viele Dinge mit uns gemein haben... so wie zb die Voraussetzung, dass flüssiges Wasser da sein muss, usw. So kommen wir dann zu habitablen Zonen, usw.
Es mag sein, dass uns bei unserer "beschränkten Suche" manche Lebensformen durch die Lappen gehen... nämlich jene, die so anders sind als wir, dass wir sie gar nicht bemerken bzw. dass sie eben einfach außerhalb unseres Rasters liegen. Aber irgendwie muss man die Suche definieren. Nicht zuletzt auch, weil die Physik (und Chemie, usw.) und unsere eigene Existenzform uns Grenzen auferlegt.
Gruß
Excalibur