Die Idee, dass es sich praktisch um die "kernigen" Überreste eines "Hot Jupiters" handeln könnte, finde ich gut.
Wenn dies so sein sollte, dann müssen im Fall des Corot-Exo-7-Systems außergewöhnliche Bedingungen vorliegen, da Hot Jupiters durchaus bei solchen Temperaturen über lange Zeiträume existieren können.
OGLE-TR-56 b (1,3 Jupitermassen, 1,3 Jupiterradien) umläuft seinen Stern ebenfalls nur in einem Abstand von 0,0225 AU, wobei dieser größer, heißer und älter ist, als Corot-Exo-7.
Um einen ungewöhnlichen Fall handelt es sich auch bei HD 149026 b. Auf diesem Exoplaneten herrschen sogar rund 2300 Kelvin, wobei der Zentralstern OGLE-TR-56 recht ähnlich ist. HD 149026 b hält ebenfalls nur einen sehr geringen Abstand zum Stern: 0,043 AU. Da HD 149026 b etwas kleiner ist als Saturn, also eigentlich ein Gasriese sein müsste, verwundert diese hohe Temperatur etwas. Man erklärt sich die hohe Temperaturaufnahmefähigkeit des Planeten mit einer sehr dunklen, fast schwarzen Oberfläche. Doch wie soll das bei einem Gasriesen funktionieren? Dass HD 149026 b mit guten 114 Erdmassen eine feste Oberfläche hat, ist so gut wie ausgeschlossen. Allerdings spricht der relativ geringe Radius dafür, dass wir es mit einem sehr großen und dichten Planetenkern zu tun haben. Das am besten passende theoretische Modell geht von einem Kern von rund 67 Erdmassen aus. Also: 67 Erdmassen Kern + 47 Erdmassen Atmosphäre = HD 149026 b. In dieser Betrachtungsweise haben wir es also fast mit einem festen Planeten zu tun, der allerdings von einer riesigen Atmosphäre umgeben ist.
Jedenfalls existiert HD 149026 b trotz diesen hohen Temperaturen noch und scheint dabei auch relativ stabil zu sein.
Ein guter Vergleich mit Corot-Exo-7 b ist HD 149026 b allerdings nicht, da der Kern im Vergleich natürlich eine wesentlich stärkere Anziehungskraft auf die Atmosphäre ausübt, als das Corot-Exo-7b mit einer Gesamtmasse von maximal 11 Erdmassen je könnte.
HD 149026 b, um nochmal kurz auf den zurückzukommen, rotiert jedenfalls synchronisiert. Bei Corot-Exo-7 b ist ebenfalls davon auszugehen.
Ja, die vergleichende Planetologie ist noch ein junges Feld und es sind immer diese ungewöhnlichen Fälle, über die man sich wundert und die man zunächst nicht erklären kann, die die Sache wirklich interessant machen und die bewirken, das man irgendwann die Existenz von Phänomenen ernsthaft annimmt, von denen man noch vor wenigen Jahren dachte, dass es sie umöglich geben könnte.