Ich möchte diese Thema nochmal aufgreifen,mich bei der Gelegenheit als "Neuer" vorstellen und alle hier recht herzlich Grüssen.
Die Natur der Gammabursts zu erklären, ist eine grosse Herausforderung. Zahlreiche Theorien existieren schon, aber sind nicht- oder nur unzureichend erklärt.
Mit den Theorien der langen Bursts kann ich mich anfreunden, weil verstehen. Doch was die ernergiereichen, kurzen Bursts angeht, bestehen Zweifel.
In den Anfängen der Registrierung wurden innerhalb 3 Jahre ca. 1000 Bursts beobachtet. Das ergibt ca. 1 Burst pro Tag.
Nach den bisherigen Theorien nimmt man an, dass die Strahlen nicht über die gesamte Fläche des Objekts , sondern über dessen Polkappen abgestrahlt werden, da sonst ein ungeheuer großer Energiebeitrag abgegeben wird.
Wir sehen diese Bursts also nur, weil wir zufällig in dieser "Blickrichtung" liegen, also erhalten wir nur einen Teil von Gammainfos aus dem All.
Wenn wir (optimistisch gesehen) 10% von allen Gammabursts im Universum erfassen, ergäbe es eine noch unglaublichere Zahl von Blitzen dieser Art.
Es wundert mich, dass nicht annähernd eine entsprechende Anzahl von Supernova-Ausbrüche registriert wurde. Solche Ausbrüche kann man auch noch über große Entferunugen nachweisen. Diese sollten aber die Voraussetzung dafür sein, dass hinterher Neutronensterne, bzw. Schwarze Löcher entstehen.
Gehen wir davon aus, dass die Zahl der Gammabursts vorerst nicht weiter abnimmt, umso erstaunlicher ist diese Tatsache.
Bei beobachteten 1000 Bursts in 3 Jahren und 10%, die wir überhaupt beobachten können, ergäbe das die erstaunliche Zahl von 10.000 Bursts (ungefähr) 10 Pro Tag.
Bei dieser Menge kommen mir ernsthafte Zweifel an den gegenwärtigen Theorien.
Wir müssten also heute pro Tag eine unglaubliche Zahl von Supernavae beobachten, weil sie -anders als Gammabursts- über die ganze Fläche des Objekts abgestrahlt werden, die dann in vielen Jahrhunderten -oder sogar Jahrzehnten
- als verschmelzende Neutronensterne oder Schwarze Löcher Gammabursts produzieren könnten.
Das Universum ist sehr aktiv, aber das 10 Gammabursts pro Tag, bei denen es egal ist, ob sie bei der Verschmelzung zweier Neutronensterne oder bei der Enstehung von Schwarzen Löchern abgestrahlt werden, halte ich für unwahrscheinlich.
Nachweislich stammt die grosse Zahl der Bursts aus Regionen, als das Universum recht jung war. Das zu dieser Zeit bereits eine so grosse Zahl an schwazen Löchern enstanden sein kann, finde ich sonderbar, schließlich sprechen wir über eine Zeit, wenige Milliarden Jahre nach dem Urknall, bei der die Masse an Sternen noch in den Kinderschuhen steckte.
Die meisten Bursts komen aus weit entfernten Regionen zu uns und sicher sind auch einige Blitze dabei, die von ehemaligen Hyperriesen stammen.
Ebenso merkwürdig ist die Tatsache, dass in unserer unmittelbarer Umgebung, sprich den nächsten Galaxien unserer Nachbarschaft keine kurzen Gammabursts beobachtet werden, denn bei der grossen Zahl müsste auch in unserer Nähe kurze Gammabursts zu erfassen sein. (wohlgemerkt mit dem gleichen Energierbeitrag)
Sollte es so sein, dass wir in einem solch unruhigem Universum leben, können wir von Glück reden, dass unser Planet noch existiert.
Einzig, die Enstehung supermassiver schwarzer Löcher in galaktischen Zentren könnten diese Theorie einigermaßen erklären, doch dann müssten wir einen stetigen Abfall der Blitzzahl bemerken was bisher nicht geschehen ist.
Ich denke, dass uns diese Blitze noch einiges an neuen Erkenntnissen und Überraschungen unserer Physik bringen werden. Wenn wir sie überhaupt verstehen können.
Gruß
steam01