Marsflug, Marsbasis

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #575 am: 20. August 2012, 13:10:54 »
...wir können ja schlecht den ganzen Mars düngen. Zudem müsste man alle potentiellen Showstopper indentifizieren können....das ganze wäre eine sehr interessante Herausforderung für synthetische Biologen/Biotechnologen und ich schätze mich glücklich mich in diese Richtung zu spezialisieren und würde sie auch gerne annehmen, aber bei der momentanen Datenlage kommt man glaub ich über Gedankenspiele nicht raus.
Ich bin im Moment an der Bachelorarbeit dran und habe nichtr so viel Zeit, aber sobald ich wieder etwas frei bin setzte ich mich mal dran Paper zu wälzen zum Mars und den Stoffwechselwegen die man so kennt und verwenden kann. Vll schaff ich es dann tatsächlich wenigstens auf dem Papier etwas zu entwerfen, was auf dem Mars eine kleine Überlebens chance hätte :)

Ich freue mich darauf. Viel Glück bei der Bachelorarbeit.

Als einfach habe ich es auch nie angesehen. Sicher zuerst eine Anzahl unbemannter Missionen im geplanten Gebiet. An Schwefel hatte ich als Laie nicht gedacht. Phosphathaltiges Gestein in der Umgebung wurde schon in der Curiosity-Diskussion erwähnt. Meine größte Befürchtung waren eher sauerstoffzehrende Mineralien, die in der Geschichte des Mars nicht wie auf der Erde oxidiert wurden.

Der ganze Mars wird ja nicht gleich gebraucht. Selbst eine Besiedlung würde in den ersten 50-100 Jahren keine Riesenbevölkerung brauchen. Anfangs eher ein paar Dutzend und Wachstum bis auf ein paar Tausend, wie die lokalen Ressourcen es erlauben.

Übrigens hoffe ich sehr stark auf eine enorme Entwicklung in der Biotechnologie und Gentechnik. Auch für die Lösung unserer irdischen Energie- und Rohstoffprobleme. Aber mit einer Zeitperspektive von 30-50 Jahren.

websquid

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #576 am: 20. August 2012, 14:36:09 »
Vll schaff ich es dann tatsächlich wenigstens auf dem Papier etwas zu entwerfen, was auf dem Mars eine kleine Überlebens chance hätte :)
Wäre das nicht schon eine komplette Bachelorarbeit? ;)

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #577 am: 20. August 2012, 14:49:11 »
Wäre das nicht schon eine komplette Bachelorarbeit? ;)

Wenn man den Prof dazu bringt, das Thema zu stellen. ;D

Außerdem ist es ein Thema, bei dem man auch durchfallen kann, und sei es nur, weil der Prof es nicht versteht.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #578 am: 20. August 2012, 16:27:02 »
Zitat
Zitat
Im Prinzip müsste man optimalerweise eine Schwefelquelle eine Phosphatquelle und einen biologisch nutzbaren Elektronendonator finden

Schwefel gibt es im Marsboden (an manchen Stellen oder überall?) Da hab ich mal was dazu gelesen. Also in Form von Gips (CaSO4) und anderen Sulfatmineralien. Phosphate sollten in terrestrischen Boden auch Vorkommen. Konzentration weiß ich von nix ;D

Zitat
( als Akzeptor würde vielleicht das Eisenoxid oder das Perchlorat(hier wird Sauerstoff frei!!!) taugen)...wobei ich nicht genug in der Materie drin bin, um zu sagen ob letzteres aus biologischen Gründen überhaupt möglich ist...

Doch, da wurde mal gesagt, dass Perchlorat (von Phoenix gefunden) für höhere Lebewesen giftig ist, dass sich aber in einer irdischen Wüste Bakterian davon ernähren.

Offline trallala

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #579 am: 20. August 2012, 16:40:28 »
Angepasste Bakterien für die Sauerstoffproduktion wären schon sehr interessant. Ich hätte nicht vermutet, daß das möglich ist. Wenn sie dann noch als Pionierkulturen für höheres Leben dienen, um so besser.

Sauerstoff auf dem Mars zu bekommen ist "kein Problem" (auf dem technischen Level wo wir in der Diskussion gerade von ausgehen). Der Mars ist schließlich Rot, weil er "verrostet" ist, also jede Menge Eisenoxid. Da lässt sich mit ausreichend Energie viel Sauerstoff gewinnen. Das dürfte auch der deutlich sicherere Weg sein, als auf Pflanzen zu hoffen. Für Treibstoff bräuchte man ja auch große Mengen Sauerstoff.
Die Pflanzen sollte man hauptsächlich essen können (und grüne Pflanzen sind psychologisch wichtig für die Bewohner).

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #580 am: 20. August 2012, 16:50:42 »

Sauerstoff auf dem Mars zu bekommen ist "kein Problem" (auf dem technischen Level wo wir in der Diskussion gerade von ausgehen). Der Mars ist schließlich Rot, weil er "verrostet" ist, also jede Menge Eisenoxid. Da lässt sich mit ausreichend Energie viel Sauerstoff gewinnen. Das dürfte auch der deutlich sicherere Weg sein, als auf Pflanzen zu hoffen. Für Treibstoff bräuchte man ja auch große Mengen Sauerstoff.
Die Pflanzen sollte man hauptsächlich essen können (und grüne Pflanzen sind psychologisch wichtig für die Bewohner).

Aus Eisenoxid möchte ich keinen Sauerstoff rausholen, wenn es nicht Bakterien für mich machen.

Treibstoff würde aus Wasser hergestellt, Elektrolyse von Wasser ergibt Wasserstoff und Sauerstoff. Den Wasserstoff würde man wohl wegen Lagerungsfähigkeit mit CO2 zu Methan weiterverarbeiten. Aus dem Prozess könnte man etwas Sauerstoff abzweigen für die Atmosphäre.

Das braucht man aber nur am Anfang. In einem geschlossenen ökologischen Kreislauf würden die Pflanzen ja nicht nur Lebensmittel herstellen, sondern auch gerade die Menge an Sauerstoff, die beim Verbrauch der Lebensmittel vom Menschen benötigt wird.

Ganz wird es mit dem Kreislauf nicht klappen, also braucht man etwas Sauerstoff extra. Wenn der aber biologisch aus CO2 oder mineralischen Oxiden gewonnen würde, wäre das günstiger als elektrolytisch aus Wasser.

Atlan

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #581 am: 20. August 2012, 16:57:39 »
Naja es wäre eher eine Masterarbeit und wenn man es zuende bringen will ne Promotion. Für die Bachelorarbeit hat man nur 4 Monate Laborzeit. Da geht nicht so viel.
Ich habe mich mit Cyanos beschäftigtdie Dank einer Mutation einen Speicherstoff in größeren Mengen herstellen der als Polyacrylatersatz dient....so viel zum Thema nutzen......aber es werden bestimmt noch gute 5+ Jahre Forschung nötig sein, bis das alles wirtschaftlich ist.
Ähnlich ist das mit den Marsbakterien: Man muss erstmal alle nötigen eigenschaften zusammentragen, dann ein Robustes Bakterium finden, dass möglichst viele dieser eigenschaften bereits besitzt und dann überlegen welche Stoffwechselwege manipuliert werden können, um die restlichen Eigenschaften zu erzeugen.
Möglich und wahrscheinlich vielversprechender wäre eine Bakterien-Community zu erstellen wie es meist in der Natur ist, sodass sie untereinander essentielle Stoffe tauschen bzw. die Stoffwechselprodukte der Nachbarn selbst verbrauchen und so wieder für den ersteren Stoffe regenerieren (Methanproduzenten+Methanatmer z.B.). Und da ist man bereits in einem Arbeitspensum dass eine Gruppe von Wissenschaftlern locker 5-10 Jahrte beschäftigen kann. Aber machbar ist es.


Es ist aber auf jeden Fall gut zu wissen, dass es Sulfat als auch Phosphat gibt. Macht die Sache leichter und die Perchlorat-Bakterien muss ich mal nachschlagen....also was sie genau mit dem Molekül anstellen würde aber auch schonmal einen Stoffwechselweg bereitstellen und die Arbeit erleichtern.
Und an manchen Stellen wird man wohl um Technik erstmal nicht drumrumkommen. z.B. Methansynthese wäre erstmal gar nciht schlecht. Damit wäre eine gute Energiequelle für die Bakterien bereitgestellt und man könnte später mit biologischen Resten von potentiellen Astronauten oder Pflanzen aus geschlossenem Anbau arbeiten :)
Sobald eine möglichst einwandfrei Adaption eines einfachen Organismus gelungen ist, hat man das Göbste geschafft und weiß was nötig ist.....dann kann man richtig schön Organismus für Organismus hinzufügen um die technischen Elemente nach und nach zu ersetzen.....ein Ökosystem auf einem anderen Planeten von Grund auf aufzubauen wäre schon verdammt cool :)

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #582 am: 20. August 2012, 19:58:29 »
Und an manchen Stellen wird man wohl um Technik erstmal nicht drumrumkommen. z.B. Methansynthese wäre erstmal gar nciht schlecht. Damit wäre eine gute Energiequelle für die Bakterien bereitgestellt und man könnte später mit biologischen Resten von potentiellen Astronauten oder Pflanzen aus geschlossenem Anbau arbeiten :)
Sobald eine möglichst einwandfrei Adaption eines einfachen Organismus gelungen ist, hat man das Göbste geschafft und weiß was nötig ist.....dann kann man richtig schön Organismus für Organismus hinzufügen um die technischen Elemente nach und nach zu ersetzen.....ein Ökosystem auf einem anderen Planeten von Grund auf aufzubauen wäre schon verdammt cool :)

 :)Ich kann mir lebhaft vorstellen, daß das für einen Biologen eine coole Herausforderung wäre.

Methansynthese und Gewinnung von O2 aus Wasser und CO2 sind ja Standardansätze für die Treibstoffgewinnung auf dem Mars für den Start der Astronauten. Dafür wären zwar auch noch eine Vielzahl von Problemen zu lösen, aber Einige sehen das als eine Voraussetzung für bemannte Flüge. Wenn das auch noch einen guten Ausgangspunkt für ein Ökosystem abgibt, ist es doch perfekt.

Ich nerve aber trotzdem nochmal mit der Idee, alles das zu umgehen und höhere Pflanzen ohne unterstützendes Ökosystem in Aquakultur für den Anfang zu nehmen. Dann könnten sich schon die ersten Astronauten in ihrem Marsjahr wenigstens frisches Gemüse gönnen.

Atlan

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #583 am: 20. August 2012, 21:34:53 »
Warum nerven. Du gehst nur von etwas anderem aus. Für mich wäre es interessanter möglichst Autark wachsende Organismen zu haben. Wenn du Pflanzen willst, geht das jetzt schon. Aber es wird ein abgeriegeltes Gewächshaus. Abgesehen vom CO2 und vll Wasser musst du alles mitbringen und das Licht muss auch Künstlich erzeugt werden schätze ich. Aber warum sollte das nicht gehen....ist wie im Weltraum Pflanzen wachsen lassen, nur CO2 gibts halt so.

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #584 am: 20. August 2012, 22:40:58 »
Wenn du Pflanzen willst, geht das jetzt schon. Aber es wird ein abgeriegeltes Gewächshaus. Abgesehen vom CO2 und vll Wasser musst du alles mitbringen und das Licht muss auch Künstlich erzeugt werden schätze ich.

Ja, das druckfeste Gewächshaus müßte mitgebracht werden. Bei reiner Aquakultur wohl auch Dünger für den Anfang. Aber das Licht auf dem Mars ist halb so stark wie bei uns. Das reicht bestimmt. Die Druckkuppel muß dafür nur transparent sein. Für Dauerbetrieb bräuchte man noch einen Bioreaktor der die Abfallstoffe mineralisiert. Da kann man die Bedingungen für eine Bakterienkultur auch relativ leicht herstellen (stelle ich mir vor).

Atlan

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #585 am: 20. August 2012, 23:45:33 »
Ach ich glaube ich habe das etwas falsch rübergebracht glaube ich......ist dir bewusst dass keine höhere Pflanze ohne eine komplexe Gemeinschaft aus Pilzen und Bodenbakterien Leben kann? Von irgendwelchen exotischen Moosen weiß ich es grade nicht, aber wenn es Kulturpflanzen sein sollen....nun hat man aber das Problem, dass im Marsboden definitiv keine Normalen Bodenbakterien und Mykorrhizapilze Wachsen werden....ohne Humus kannst du das Stecken.....und selbst wenn ist der Marsboden mit Perchlorat verseucht soweit ich weiß. Also Pflanzen auf Marsboden werden so ohne weiteres nicht wachsen. Deswegen war ja meine Idee ein Ökosystem von unten aufzubauen...sprich erstmal Perchlorat und Eisenoxidreduzenten und CO2 fixierer drauf wachsen lassen....schön mit Nitrat und Ammonium düngen, wenn es entsprechende Gesteine auf dem Mars gibt.......und dann kann man Schauen ob man auf dem Boden was einfaches kultivieren kann...Moose oder sowas. Aber das licht ist für Nutzpflanzen auf jeden Fall zu schwach :)

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #586 am: 21. August 2012, 07:43:26 »
Ach ich glaube ich habe das etwas falsch rübergebracht glaube ich......ist dir bewusst dass keine höhere Pflanze ohne eine komplexe Gemeinschaft aus Pilzen und Bodenbakterien Leben kann?

Ja, ich habe das sehr wohl verstanden - glaube ich. Du hast das klar genug rübergebracht. Wenigstens ist mir (unklar) bewußt, daß eine normale Pflanzenzucht ein komplexes Bodenleben erfordert. Daher meine Befürchtung, daß das bei einem Atmosphärendruck von 12mBar, davon sehr viel Wasserdampf, ein normales Pflanzenwachstum mit Bodenleben nicht möglich ist. Da ich kein Biologe bin, natürlich nicht mit den notwendigen Detailkenntnissen.

Aber ich war der Meinung, daß Hydrokultur/Aquakultur mit mineralischen Nährstoffen ohne das funktioniert, jedenfalls bei vielen Kulturpflanzen. Man könnte dann die Funktion des Bodenlebens unter erdähnlichen Bedingungen in Bioreaktoren, ähnlich unseren Klärwerken verlegen.

Zitat
Von irgendwelchen exotischen Moosen weiß ich es grade nicht, aber wenn es Kulturpflanzen sein sollen....nun hat man aber das Problem, dass im Marsboden definitiv keine Normalen Bodenbakterien und Mykorrhizapilze Wachsen werden....ohne Humus kannst du das Stecken.....und selbst wenn ist der Marsboden mit Perchlorat verseucht soweit ich weiß. Also Pflanzen auf Marsboden werden so ohne weiteres nicht wachsen. Deswegen war ja meine Idee ein Ökosystem von unten aufzubauen...sprich erstmal Perchlorat und Eisenoxidreduzenten und CO2 fixierer drauf wachsen lassen....schön mit Nitrat und Ammonium düngen, wenn es entsprechende Gesteine auf dem Mars gibt.......und dann kann man Schauen ob man auf dem Boden was einfaches kultivieren kann...Moose oder sowas.

Davon bin ich restlos begeistert. So stelle ich mir die Basis einer langfristigen Besiedlung oder größerer Forschungsstationen vor.

Zitat
Aber das licht ist für Nutzpflanzen auf jeden Fall zu schwach :)

Das glaube ich nicht. Im Gegenteil, ich bin sicher, das Licht ist reichlich. Auf der Erde explodiert das Pflanzenwachstum selbst unter einer Wolkendecke, wenn nur Temperatur und Wasser stimmen. Mit 50% der Lichtstärke auf der Erde wäre auf dem Mars mehr Licht als das verfügbar. Wolken schlucken eher 80-90% des Lichtes als 50%. Man merkt das schnell beim fotografieren, wenn die Belichtungszeiten extrem ansteigen.

Zimmerpflanzen müssen mit wenigen % des normalen Sonnenlichtes auskommen. Die würden dann allerdings keine großen Erträge mehr abwerfen. Aber die Lichtstärke hätte man wohl noch auf den Saturn Jupitermonden.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #587 am: 21. August 2012, 21:09:41 »
Der Begrenzende Faktor auf der Erde ist eher CO2 (da sind wir eh weit unter 1%). Und in manchen Gegenden vlt auch Nährstoffe.

Obwohl, eigentlich ist ein begrenzender Faktor auch die Stickstoffmenge, da die meisten Dünger ja Stickstoffdünger sind.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #588 am: 22. August 2012, 20:44:48 »
Was ich aus unserer Diskussion bis jetzt gelernt habe:
Man braucht also nicht unbedingt eine Glaskuppel auf dem Mars, um autotrophe Lebewesen zu züchten.
In Hellas Planitia würden Flechten überleben, wenn es nicht zu heiß wird und sie Frostschutzproteine haben (bzw. bin ich mir relativ sicher, dass Flechten ein Einfrieren mit Leichtigkeit überleben)


Staubstürme verteilen die Sporen in kürzester Zeit, und überall wo die Lebensbedingungen gut genug sind, wachsen sie dann. Die Evolution macht dann den Rest, am Rande der lebensfreundlichen Zone sterben die Flechten ja. Irgendwann ist dort ein Mutant, der etwas mehr verträgt, und die habitable Zone somit erweitert. Und vielleicht verbreiten sich die Flechten dann auf dem ganzen Planeten.





Damit kommen wir  auf die Frage:


Ab welchen Zeitpunkt darf man Flechten (die haben im Labor simulierte Marsbedingungen ja überlebt) auf dem Mars aussetzen?
(Flechten sind Rentiernahrung im hohen Norden im Winter, ich nehme mal an ein Mensch kann die auch essen)

Ich meine, wir können ja nicht wirklich jeden Stein umdrehen. Einen zweiten Erdähnlichen Planeten haben wir ja leider nicht!
Irgendwann muss man sagen, genug. Wir sähen jetzt Leben an.

Sonden, die auf den Mond geschickt werden, werden m.W. auch nicht sterilisiert, weil es auf dem Mond sowieso keine indigene Flora/Fauna gibt, die man stören könnte.

Wann kann man sagen, die Oberfläche des Mars beherbergt so sicher kein Leben, dass wir etwas anpflanzen dürfen??

(Tiefenbohrungen in eine Wasserlagerstätte wären damit ja auch nicht unmöglich, Flechten und Bakterien von der Oberfläche können da ja sowieso nicht runter!  Das ganze würde Tiefenbohrungen sogar wahrscheinlicher machen, weil menschen dort  dann ja Nahrung haben und sich verbreiten können; viele Menschen auf dem Mars = viele Forscher = viel Forschung)

Atlan

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #589 am: 23. August 2012, 02:44:19 »
Ich würde sagen, dass erstmal eine etablierte Marsbasis stehen sollte und die Kulturen kontrolliert auf dem Mars(Kleine isolierte Parzellen) auf Wachstum geprüft werden sollten. Bis es so weit ist wird man wahrscheinlich etliche Untersuchungen zum Leben auf dem Mars anstellen.....dann wird sich die Frage nach dem ob sowieso auf die ein oder andere weise erübrigen.
Ach btw essen würde ich die Moose eher nicht. Lebewesen haben die Neigung alle möglichen Stoffe in sich aufzunehmen.....als Mensch könnte man sich schnell dran vergiften wenn die Moose allen möglichen Kram aus dem Boden sammeln......naja wäre zu untersuchen......aber am schlausten wäre es dann wohl eher die Moose als Biomasse für die Humusproduktion für Hydroponische Gärten zu verwenden.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #590 am: 23. August 2012, 16:29:29 »
Flechten, keine Moose ;) Die sind nochmal um den Faktor 100000 Resistenter gegen Kälte (Moos sterben glaub ich ab, wenn man sie einfriert, Flechten wachsen nach dem Auftauen weiter) und Strahlung, etc. Das sind ja Cyanobakterien und Pilzzellen.
Ich würde sie aber trotzdem mal analysieren, vlt wären sie ja unbedenklich zu Essen. Man könnte sie auch aufschließen und den Coctail zentrifugieren (Schwermetalle setzen sich dabei am Boden ab)

Man könnte auch, statt die Flechten direkt zu Essen, ihnen einprogrammieren, dass sie Zuckerwasser oder Aminosäuren absondern (=in die Umgeung entlassen). Dazu gibt es bereits eine Vielzahl bekannter Gene.
Die abgesonderten Nährflüssigkeiten gefrieren dann und man kann sie nachher Blockweise einsammeln und essen/trinken ;)

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #591 am: 23. August 2012, 16:33:13 »
Ich hab nochmal genauer nachgerechnet, wie stark das Licht auf dem Mars wirklich ist. Die Entfernung des Mars ist im Mittel 1,54 AE, also 1,54 mal weiter weg als die Erde. Das ergibt 42% der Lichtstärke auf der Erde. Das ist immer noch komfortabel genug für höhere Pflanzen. Für maximale Erträge könnten Spiegelfolien den Wert noch steigern. Man müßte testen, ob das nötig oder für optimale Erträge hilfreich ist.

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Offline Pham

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #592 am: 23. August 2012, 16:45:47 »
Ich glaube auch nicht, das die Lichtstärke auf dem mars ein limitierender Faktor sein sollte. dass in hohen Breiten der Erde andere Pflanzen wachsen als in den Tropen ist primär den Temeraturen als dem geringeren Lichteinfall geschuldet.
Allein auf den Lichteinfall bezogen, sollte ansonsten Ackerbau am Marsäuqtor ähnliche Lichtmengen erhalten wir in unseren breiten der Erde (aus dem Bauch heraus, habe es nicht durchgerechnet).
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 19:37:04 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Atlan

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #593 am: 24. August 2012, 14:57:43 »
Ja also um Pflanzen zu wachsen zu bringen eher nicht. Aber wir reden hier von Intensivbewirtschaftung, wenn ich das richtig verstehe. Platz ist ja knapp und Astronauten müssen essen :) Naja man müsste das alles testen....und das wird bestimmt auch gemacht, wenn es konkrete bemannte MArslandungspläne gibt.....ich meine falls es sie geben wird :)

Edit: es arbeitet wohl doch schon jemand dran :D http://www.nasa.gov/centers/goddard/news/topstory/2005/mars_plants.html

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #594 am: 24. August 2012, 21:41:18 »
Zitat
Ich glaube auch nicht, das die Lichtstärke auf dem mars ein limitierender Faktor sein sollte. dass in hohen Breiten der Erde andere Pflanzen wachsen als in den Tropen ist primär den Temeraturen als dem geringeren Lichteinfall geschuldet.

Wisst ihr, was noch dazukommt:

Pflanzen nutzen ja (bei weitem!) nicht das ganze Lichtspektrum, nur das Blaue und Rote (Blau und rot werden von den Blättern absorbiert, grün wird zurückgeworfen, daher erscheinen sie uns grün.)

Bei Bakterien gibt es aber AFAIK ein breiteres Spektrum an Photosystemen. Wie gesagt, man könnte grünes Licht, UV Licht (niederfrequentes UV-A richtet weniger Schaden an als höherfrequentes UV-B und kommt in Diskos zum Einsatz) nehmen.
Und auch Bakterien, die bei (hochfrequenten) Infrarot Photosynthese betreiben konnten wurden gefunden.

Sollte Licht entgegen aller Erwartungen doch begenzend sein, köönnte man versuchen, bakterielle Photosysteme in die Chloroplasten der Pflanzen einzuschleusen.

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #595 am: 30. August 2012, 17:52:40 »
Eine interessante Idee, die mir des Nachts kam:


Eine anerkannte Methode, den Mars aufzuheizen, wären doch Treibhausgasfabriken.

Die sollen Chlor-Kohlenstoffverbindungen erzeugen, die > 100.000 fach effizienter als CO2 sind, mit nuklearer Energieversorgung.

Dazu müsste man aber über Jahre hinweg immer neue Fabriken hochschicken.




Was ist, wenn man Bakterien so programmiert, dass sie das 'gratis' aus Sonnenlicht machen. Dann müsste man nur ein Kilogramm Bakterien auf den Mars schaffen und daraus werden (theoretisch in wenigen Tagen, unter optimalen Bedingungen wohlgemerkt, 37°C auf Agar) 1000e Tonnen.

Einziger Haken, soweit ich weiß gibt es noch kein Enzym dafür. Man könnte sicher irgendwie eines designen oder abändern, etc. Aber das wird (meines Wissens nach) aufwendig... Vielleicht müsste man ein Enzym finden, dass chemisch ähnliche Stoffe umsetzt, das könnte dann unter Umständen dafür gehen. Oder mit leichten Veränderungen...

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #596 am: 30. August 2012, 19:10:07 »
Ja, toll.

Wenn man große Teile des Mars warm kriegt, verdunstet das ganze Wasser, außer an den Polen. Durch UV-Strahlung wird es dann aufgespalten und der Wasserstoff verschwindet in den Weltraum. Der Sauerstoff verschwindet in oxidierte Mineralien.

Hendrik

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #597 am: 30. August 2012, 20:10:17 »
Ja, toll.

Wenn man große Teile des Mars warm kriegt, verdunstet das ganze Wasser, außer an den Polen. Durch UV-Strahlung wird es dann aufgespalten und der Wasserstoff verschwindet in den Weltraum. Der Sauerstoff verschwindet in oxidierte Mineralien.

Das sehe ich auch so. Das absolut zentrale und zuerst zu lösende Problem ist den Atmosphärenverlust zu beenden.
Sollte man dies nicht schaffen, so wird man auf immer und ewig in Gewächsthäusern bleiben müssen, und die sind sicher alles andere als billig.

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #598 am: 30. August 2012, 20:26:58 »
Laut Hochrechnungen kann der bisherige Atmosphärenverlust durch den Sonnenwind höchstens 1/10.000 des Wassers und 1/1000 der Atmosphäre  ausgemacht haben.

Mehr Atmosphäre => Sonnenwind induziert ein Magnetfeld. Atmosphäre 'schützt sich selbst'.


Ergo kein Problem.

Da geht vorher die Sonne aus, bevor der Mars austrocknet...

Den Atmosphärenverlust aufhalten, wie soll man das machen??

Ein paar Monde auf den Mars schießen, um ihn mehr Masse zu geben, wäre zwar möglich, ist aber seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr teuer. Um den Faktor 10^10 mehr als eine bemannte Marsmission, und selbst die bekommen wir nicht gebacken...

Wie gesagt, geben wir dem Mars mehr Atmosphäre, schützt sie sich selbst. Also wäre das der Weg, den man nehmne sollte.

NCC1701

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #599 am: 30. August 2012, 23:41:23 »
Laut Hochrechnungen kann der bisherige Atmosphärenverlust durch den Sonnenwind höchstens 1/10.000 des Wassers und 1/1000 der Atmosphäre  ausgemacht haben.

Mehr Atmosphäre => Sonnenwind induziert ein Magnetfeld. Atmosphäre 'schützt sich selbst'.


Ergo kein Problem.

...

Ich werde hier ja immer besch.. (das ist ein anderes Thema)


Der Mars ist einfach zu klein, um eine Atmosphäre halten zu können:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosmische_Geschwindigkeiten#Fluchtgeschwindigkeit_in_der_Raumfahrt

Auf der Erde erreicht nur Wasserstoff in der oberen Atmosphäre diese Fluchtgeschwindigkeit.

Und: Auf der Erde ist der Wasserstoff im Wasser gebunden, die Venus war und ist zu heiß und der Mars zu klein.


Aber man darf natürlich träumen...