Russen zum Mars...?!

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jakda

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #25 am: 18. März 2007, 12:19:26 »
Beachtet auf der Seite auch die links under dem 2. Bild...

Grüße
JAKDA

Corsar

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #26 am: 18. März 2007, 12:43:58 »

spacetime

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #27 am: 21. März 2007, 08:47:02 »
Russland war noch nicht mal auf dem Mond und will sofort zum Mars? Also wenn irgendwo auf der Welt etwas schief läuft, dann echt in Russland. Vor allem mit welchem Geld wollen die das angehen... Ich kann euch nur sagen: Falls es die Russen und die Amis es nicht schaffen, dann werden es die Chinesen tun. Europa wird bis zum Jahr 2030 bis zum Mond geschafft haben.
2017... Russland... Mars...  ;D

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #28 am: 22. März 2007, 19:12:48 »
Moin,

zur Frage *Mond oder Mars* haben die Russen eine Aussage getroffen:

http://de.rian.ru/science/20070322/62438619.html

Irgenwie sinnvoll.

Jerry

ILBUS

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #29 am: 22. März 2007, 19:35:25 »
Hm...klingt schön konsequent. Und es gibt keine Doppelentwicklungen der gleichen Systeme. Wenn sich USA auf den Mond spezialisiert, und Russland auf Mars?...klingt nach Aufgabenaufteilung.

Ist bissel Politisch, aber ich bring es trotzdem: mit welcher Farbe assoziert sich bei euch Russland? Bei mir klar ROT! Welche Farbe hat Mars?... ;)
« Letzte Änderung: 22. März 2007, 19:38:59 von H.J.Kemm »

Sebastian_K.

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #30 am: 22. März 2007, 21:04:02 »
Nun dann sollten wir Europäer nach Europa, so zum plantschen z.B.. ;)

Gruß
Sebastian
« Letzte Änderung: 22. März 2007, 21:04:39 von Sebastian_K. »

jakda

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #31 am: 23. März 2007, 08:22:24 »
Hallo,

20070322 bei rai-novosti / russland.ru:

Russische Experten wollen auf den Mars statt Mond
 
 
 Bekannte russische Weltraumexperten äußern sich am Donnerstag in der „Iswestija“ gegen die Pläne, auf eine industrielle Mond-Erschließung zu setzen und damit dem amerikanischen Beispiel zu folgen. Nach ihrer Ansicht wäre es für Russland sinnvoller, sich auf die Mars-Erschließung zu konzentrieren.

Nach Ansicht von Professor Leonid Gorschkow, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter der Weltraumraketengesellschaft Energija, hat Russland bei der Entwicklung seiner langjährigen Orbitalstationen solche Erfolge erzielt, dass auf dieser Grundlage ein bemannter Komplex zur Mars-Expedition gebaut werden könnte.

Dabei soll der Komplex auf eine Mars-Umlaufbahn gebracht werden und von dort aus ferngesteuerte Roboter auf den „roten Planeten“ hinunterschicken. Der Sicherheitsstand für die Raumflieger auf der Route Erde - Mars - Erde wäre dann der gleiche wie bei der üblichen Erdumrundung. „Kein anderes Land steht einem solchen Projekt so nahe“, betonte er. Laut Schätzungen von Energija-Experten könnte dieses Projekt innerhalb von 12 Jahren realisiert werden und etwa 14 Milliarden Dollar kosten.

Zugleich würde eine Mond-Expedition nach dem Beispiel der amerikanischen Apollo-Flüge sogar mehr kosten, weil Russland so gut wie keine Erfahrungen im Bereich der Technik für die Mond-Landung hat.

Lew Seljony, Direktor des Instituts für Weltraumforschungen der russischen Wissenschaftsakademie, stellt fest: Die Mars-Atmosphäre und das nachgewiesene Wasser auf dem Mars machen ihn zu einem überaus interessanten Forschungsobjekt bei der Suche nach einer Erklärung für die Entstehung und Evolution des Lebens auf der Erde und im Weltall. Dies ist auch der für eine Kolonisierung geeignetste Planet des Sonnensystems, meint er.


Erst mal unkommentiert....

Grüße
JAKDA
 

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #32 am: 23. März 2007, 08:32:41 »
Moin Jakda,

>>> Erst mal unkommentiert.... <<

lies mal bitte ab Antwort 26.

Jerry
 



rolli

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #33 am: 03. April 2007, 15:01:24 »
Zusammen mit den Europäern ?

Neuestes Kapitel von ESA und Russen:

Zitat:
ESA bereitet simulierte Marsmission vor

Eine bemannte Mission zum Mars stellt nicht nur große Anforderungen an die Technik, sondern auch an die Astronauten: Eineinhalb Jahre lang muss die Mannschaft auf engstem Raum zusammenleben und gemeinsam alle auftretenden Probleme meistern. Auch diese zwischenmenschlichen Aspekte will die ESA ab dem nächsten Jahr genauer unter die Lupe nehmen - im Rahmen einer simulierten Marsmission.

Ab dem nächsten Frühjahr soll sich nach den Plänen der russischen Weltraumagentur Roscosmos und der europäischen Weltraumagentur ESA eine sechsköpfige Crew auf die simulierte Reise zum Mars begeben. Dauer der Mission: 500 Tage. Die Erde verlassen die Marsreisenden dabei nicht, sondern halten sich in einem isolierten Bereich in der Nähe von Moskau auf. Während ihrer Mars500 genannten Mission soll die Besatzung mit all den Problemen konfrontiert werden, die auch bei einer echten Reise zum Mars, bei der Erkundung des Planeten sowie bei der Rückreise zur Erde auftreten könnten.

Dabei will die ESA alles so echt wie möglich machen: Die Crew muss simulierte Notfälle meistern und auch ansonsten ihr Leben so einrichten, wie sie es auf einer echten Marsmission tun würden. Dazu wird auch die Kommunikation mit dem Kontrollzentrum bis zu 20 Minuten verzögert sein. Zu Hause sind die "Marsreisenden" in einer Reihe von Metalltanks, die durch enge Schleusen miteinander verbunden sind. Zur Verfügung steht ein medizinischer Bereich, ein Forschungsbereich, ein Wohnbereich sowie eine Küche - insgesamt 200 Quadratmeter. Außerdem gibt es einen Tank, mit dem das Fahrzeug simuliert werden kann, mit dem die Crew auf dem roten Planeten landet.

Die Studie wird vom russischen Institute of Biomedical Problems (IBMP) organisiert. Die ESA sucht nun nach Experimenten, die während der "Mission" durchgeführt werden könnten. "Unser Hauptinteresse ist die psychologische Seite einer Marsmission, bei der man für 500 Tage quasi eingeschlossen sein wird", erläutert ESA-Wissenschaftler Marc Heppener. "Wenn Probleme auftauchen weiß die Besatzung, dass sie auf sich alleine gestellt ist und auf Informationen von der Erde vielleicht 40 Minuten warten muss."

Die Besatzung wird zu Beginn der 500 Tage nur eine genau festgelegte Menge an Nahrungsmitteln zur Verfügung haben, die sie streng rationieren muss. Dies könnte für zusätzliche Spannungen innerhalb der Crew sorgen und eventuell auch missionskritische Aufgaben beeinflussen. Zudem interessiert die Wissenschaftler, wie eine optimale medizinische Ausstattung aussehen sollte: "Eine Person der Besatzung wird eine medizinische Ausbildung haben, aber auch diese Person kann krank werden. Man muss also einen Plan B haben. An alles vorher zu denken ist sehr schwierig, von daher hoffen wir aus dieser Simulation sehr viel zu lernen."

Das Projekt wird hauptsächlich von der russischen Weltraumagentur Roscosmos finanziert. Die ESA ist in allen Fragen als Partner beteiligt und kann zwei der sechs Besatzungsmitglieder vorschlagen. Auch bei der Auswahl der Experimente an "Bord" wird die ESA beteiligt sein und sucht daher noch nach Vorschlägen: Die Ideen reichen von der Untersuchung der Auswirkungen der Enge in den Tanks auf Stimmung, Schlafverhalten und Wohlbefinden der Teilnehmer bis hin zu medizinischen Fragen wie der Entwicklung des Immunsystems. Engen Kontakt hält die ESA zum Team der Concordia-Station in der Antarktis, um hier eventuell auch Daten vergleichen zu können.

An die freiwilligen Teilnehmer wird die ESA in etwa die gleichen Anforderungen stellen, die sie auch an Astronauten stellen würde, die an einer echten Marsmission teilnehmen wollen. Der Auswahlprozess wird Mitte des Jahres beginnen. Die Freiwilligen werden für ihre simulierte Marsreise eine kleine Aufwandsentschädigung enthalten. Und auch wenn sich das ganze Szenario sehr nach den Container-Shows der privaten Fernsehanbieter anhört, unterstreicht die ESA, dass die Teilnehmer ernsthafte Wissenschaft betreiben werden - und einen Preis gibt es für die Simulationsteilnehmer am Ende auch nicht.
Zitatende

Quelle:
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/04/0704-002p.html

 ::)

Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #34 am: 26. April 2007, 22:36:11 »
Mahlzeit!


Es wird von einigen Forumsteilnehmern die Meinung vertreten, daß es besser ist, wenn alle Staaten/Raumfahrtorganisationen für eine bemannte Reise zum Mars an einem Strick ziehen. Das funktioniert aber nur, wenn alle in die gleiche Richtung ziehen. Solange es diese Kleinstaaterei auf diesem Planeten noch gibt wird aber daraus nichts.

Es wird andererseits von einigen Forumsteilnehmern die Meinung vertreten, daß es besser ist, wenn jeder Staat/jede Raumfahrtorganisation es selber versucht und durch das Konkurrenzdenken ein Erfolg erzielt wird. Auch das kann nichts werden, weil meiner Meinung nach sowohl die Kosten als auch die technologischen Herausforderungen deutlich unterschätzt werden:

Das größte Problem ist die gefahrenarme Beförderung der Menschen hin und zurück (Strahlung, Meteoriten, Defekte), ihre Versorgung über diesen großen Zeitraum und die entsprechende Unterbringung auf dem Mars. Man denke nur an den Plan eine solche Station unter"irdisch" anzulegen. Das ist selbst auf der Erde eine Herausforderung. Und nun stelle man sich mal vor sowas im Raumanzug zu machen. Ruft euch mal die Aufnahmen der Astronauten auf dem Mond in Erinnerung, die die Aufgabe hatten, Gesteinsproben aus einer geringen Tiefe mittels eines Bohrers zu entnehmen. Und dann stellt euch mal vor eine Höhle zu graben...
Vielleicht mit einem Bagger. Mit was wird der angetrieben? Mit Diesel (kostet sehr viel wertvollen Sauerstoff)? Oder elektrisch mit Solarzellen? So ein Bagger muß ordentlich Leistung bringen und solche leistungsfähigen Solarzellen sind weder bisher entwickelt noch auf Marstauglichkeit untersucht.
Auch wenn die Technologie heute schon recht weit fortgeschritten ist -- es bleibt noch sehr lange illusorisch.

Ein weiteres großes Problem ist eine punktgenaue Landung auf einem Planeten. Sowas wurde meiner Meinung nach bisher nur vom US-amerikanischen Space-Shuttle vollbracht. Allerdings auf einer eigens für diesen Zweck präparierten Landebahn. Oder habe ich da was wichtiges verpasst? Und mit punktgenau meine ich auch punktgenau. Mehr als hundert Meter Abweichung sind inakzeptabel. Der Mars hat zwar eine geringere Gravitation als die Erde aber sie ist doch deutlich höher als beim Mond. Wenn man also die Lander wie auf dem Mond mit Bremsraketen landen möchte braucht man auch bedeutend mehr Treibstoff. Auch das Aerobreaking scheidet bei einer bemannten Mission meiner Meinung nach aus weil es zu langwierig ist.

Anders als bei der Mondlandung müssen bedeutend mehr und schwerere Raumfahrzeuge vorgesehen werden. Viele Dinge müssen nämlich in doppelter und dreifacher Ausführung zum Mars geschickt werden, denn wenn z. B. die Nahrung (aus welchen Gründen auch immer) nicht auf dem Mars ankommt kann man nicht innerhalb von drei Tagen mal eben noch eine Rakete starten. Bis die nämlich dort ankommt sind die Leute verhungert.

Ein weiteres ungelöstes Problem ist der scheinbar sehr aggressive Marsstaub. Er ist wie der Mondstaub sehr fein, dringt also in alle Ritzen ein und reagiert innerhalb der Station mit seiner feuchten und sauerstoffreichen Atmosphäre mit allen möglichen und unmöglichen Dingen. Auch dazu ist noch sehr viel Forschungsarbeit zu leisten. Vom Mondstaub ist bekannt, daß er statisch aufgeladen ist und somit überall kleben bleibt. Bei einer Missionsdauer von wenigen Tagen ärgerlich, aber bei mehreren Monaten? Da funktionieren doch dann keine Instrumente mehr so wie sie sollen. Da kann man putzen und wienern bis zum umkippen und erreicht doch nichts.

Meiner Meinung nach muß eine solche Marsstation kontinuierlich mit Nachschub (Nahrung, Gerätschaften, Ersatzteile, weitere Wohnmodule und Fahrzeuge...) versorgt werden. Das dürfte aber auf Grund der Planetenkonstellationen fast unmöglich sein (die berühmten Startfenster). Bei einer Mondstation gibt es ein solches Problem nicht bzw. nicht in diesem Maße.

Und diese Probleme sollen in 20 bis 30 Jahren gelöst sein (und das sind nur die Probleme, die mir gerade mal so eingefallen sind)? Nicht mit dieser Menschheit! Ich wünsche mir aber, daß ich mich irre.


Gruß
Peter
« Letzte Änderung: 26. April 2007, 22:44:53 von alswieich »

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Offline KSC

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Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #35 am: 27. April 2007, 07:10:29 »
Zitat
Ein weiteres großes Problem ist eine punktgenaue Landung auf einem Planeten. Sowas wurde meiner Meinung nach bisher nur vom US-amerikanischen Space-Shuttle vollbracht. Allerdings auf einer eigens für diesen Zweck präparierten Landebahn. Oder habe ich da was wichtiges verpasst?
Ja, scheinbar haste was verpasst, die Mondlandungen. Die waren ab Apollo 12 sehr punktgenau.

Was vor allem Anderen das allerwichtigste ist für so ein Unternehmen: Der unerschütterliche Wille das durchzuziehen und die breite Unterstützung in der Bevölkerung.
So wie damals bei der Mondlandung. Ob das mit dem Mars oder irgend einem anderen Raumfahrtunternehmen noch mal gelingen wird?  – ich bin leider eher skeptisch.

Gruß,
KSC

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Offline Schillrich

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Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #36 am: 27. April 2007, 07:59:08 »
Zitat
Man denke nur an den Plan eine solche Station unter"irdisch" anzulegen. Das ist selbst auf der Erde eine Herausforderung. Und nun stelle man sich mal vor sowas im Raumanzug zu machen. Ruft euch mal die Aufnahmen der Astronauten auf dem Mond in Erinnerung, die die Aufgabe hatten, Gesteinsproben aus einer geringen Tiefe mittels eines Bohrers zu entnehmen. Und dann stellt euch mal vor eine Höhle zu graben...

Vielleicht mit einem Bagger. Mit was wird der angetrieben? Mit Diesel (kostet sehr viel wertvollen Sauerstoff)? Oder elektrisch mit Solarzellen? So ein Bagger muß ordentlich Leistung bringen und solche leistungsfähigen Solarzellen sind weder bisher entwickelt noch auf Marstauglichkeit untersucht.

Auch das Aerobreaking scheidet bei einer bemannten Mission meiner Meinung nach aus weil es zu langwierig ist.

Meiner Meinung nach muß eine solche Marsstation kontinuierlich mit Nachschub (Nahrung, Gerätschaften, Ersatzteile, weitere Wohnmodule und Fahrzeuge...) versorgt werden. Das dürfte aber auf Grund der Planetenkonstellationen fast unmöglich sein (die berühmten Startfenster). Bei einer Mondstation gibt es ein solches Problem nicht bzw. nicht in diesem Maße.

Hallo Peter und Mitdiskutanten,

zu arbeitenden Astronauten:
Es gibt ja die Idee, dass man keine schweren, voluminösen und hermitisch dichte Anzüge nimmt. Ich habe mal von einer Idee gelesen, dass ein einfacher "Stretch"-Anzug künstlich Druck auf den Körper ausübt, sich praktische um den Körper zusammenzieht. Damit gleicht man dann den geringen Umgebungsdruck aus. Das Lebenserhaltungssystem versorgt also nicht mehr den ganzen Anzug, sonder nur noch den Helm/die Maske. Wie realistisch das ist, kann ich leider nicht einschätzen.

zu Baggern und anderer Automaten:
Als Antrieb kann man sich auch andere Alternativen vorstellen. An Stelle von Diesel+Sauerstoff kann auch eine andere Treibstoff-Oxydator-Kombination gedacht werden. Oder aber man hat doch große leistungsfähige Batterien und eine (solare?) Ladestation, welche in den Ruhephasen diese auflädt, so dass man die Batterien durchwechselt.

zum Aerobraking:
Da verwechselst du evtl. das Aerobraking der (unförmigen) Marssonden, um deren Orbit abzusenken und zu stabiliseren mit anderen Konzepten. Die Sonden können natürlich nur "wenig" in die Atmosphäre eintauchen und damit brauchen sie Zeit, um Energie zu verlieren. Bei einem entsprechen gebauten Raumschiff (Stichwort:  aerodynamisches großes Hitzeschild) kann man im direkten Anflug tief in die Atmosphäre eintauchen und in einem Rutsch die gesamte Abbremsung zum Orbiteinschuss erreichen. Bei der zu erwartenden Masse und Geschwindigkeit, ist das natürlich auch eine Herausforderung.

zu Startfenstern:
Sehen die Pläne eigentlich immer den Start eines Gesamtraumschiffs auf einem energiesparenden, aber langen, Hohmannorbit vor? Wie wäre es mit einer Teilung? Man started ein schweres unbemanntes Transporttraumschiff auf einem Hohmannorbit zum Mars. Wenn es da ist, startet ein kleineres bemanntes Raumschiff auf einer direkteren Flugbahn und kommt auch schneller an. Dabei muss man dann auch nicht auf das nächste Hohmann-Startfenster warten.

Gruß,
DANIEL
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Offline Schillrich

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Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #37 am: 27. April 2007, 08:25:48 »
Vorteile eines geteilten Transportkonzepts wären:

Sicherheit/Flexibilität:
  • Man schickt erst das Versorgungsraumschiff auf einem Hohmanübergang zum Mars. Wenn alles da ist und funktioniert, startet die Besatzung.
  • Die Astronauten kommen mit dem kleineren Raumschiff schnell nach. Damit verbringen sie weniger Zeit auf der Reise und haben mehr Startfenster zur Verfügung, da sie energiereichere Bahnen als den Hohmannübergang wählen können. Der Hohmanübergang stellt ja praktisch die untere Grenze der energetisch möglichen Bahnen dar. Das gilt auch für den Rückflug. Man kann bei einem Notfall evtl. schneller reagieren und zur Erde starten.
  • Im Erdorbit bereitet man in der Zwischenzeit schon das nächste Raumschiff vor. Wenn man eine Not-/Rettungsmission zum Mars starten muss, kann dieses 2. Raumschiff für "Launch On Demand" ;) bereitstehen und auch einen schnellen Übergang wählen.
Leistung:
Durch das langsame, unbemannte Versorgungsraumschiff kann man mehr Masse/Material zum Mars bringen. Dabei kann auch der Treibstoff für den Rückflug der Besatzung schon zum Mars gebracht werden, um das Besatzungsraumschiff so leicht wie möglich zu halten. Wenn man dann noch direktes Aerobraking nutzt, kann man nochmals Treibstoff sparen.

Gruß,
DANIEL
« Letzte Änderung: 27. April 2007, 08:28:11 von Schillrich »
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knt

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #38 am: 27. April 2007, 08:29:19 »
Zitat
Ich habe mal von einer Idee gelesen, dass ein einfacher "Stretch"-Anzug künstlich Druck auf den Körper ausübt, sich praktische um den Körper zusammenzieht.
Hier wird so ein Alternativer Anzug sehr detailhier beschrieben.  Ein wirklich interessanter Ansatz http://mvl.mit.edu/EVA/biosuit/reports/NIACPhaseIReport.pdf

Zitat
Oder aber man hat doch große leistungsfähige Batterien und eine (solare?) Ladestation, welche in den Ruhephasen diese auflädt, so dass man die Batterien durchwechselt.
Ich vermute eh das bei eine Marsmission ohne Atomreaktor nur ein "erster schritt" auf dem Mars möglich ist. Was will soll man da machen wollen wenn man auf jedes KW achtgeben muß? Wo soll da der Sicherheitsspielraum bleiben den man braucht wenn Menschen im Spiel sind?

jakda

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #39 am: 27. April 2007, 08:30:22 »
Zu den bisher richtig beschriebenen Problemen möchte ich einen Grundforderungsgedanken zufügen:

Es darf nicht sein, dass wir beim Mars das gleiche erleben, wie beim Mond. Soll heißen - den Marsflug nur des Marsflugs wegen - und hinterher sind 30, 40, 50... Jahre wieder Schluß.
Das würde den technisch-technoligischen und finnanziellen Aufwand nicht gerecht werden.
Wenn wir zum Mars gehen - dann für immer - also eine ständig bemannte Station. Die müsste natürlich eine entsprechende Größe und Ausstattung haben. Könnte aber größtenteils schon mit unbemannten "Roboter"-Missionen installiert werden. Das würde dann auch einige angesprochene Probleme lösen.

Leider (für uns) wird aber dadurch die Marsmission in noch weitere Ferne rücken - und wir es wahrscheinlich nicht mehr erleben...
Da kommt nun doch wieder der kleine Egoist in mir auf - lieber 'ne Wegwerfmission - und ich erlebs's noch ....
Es ist zum...

Optimistische Grüße
jakda
« Letzte Änderung: 27. April 2007, 08:31:21 von jakda »

ILBUS

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #40 am: 27. April 2007, 08:52:51 »
Moin. Meint ihr das es Sinn macht Marsmissionen parallel zu den Mondmissionen zu Planen? Ich neige dazu die Monderoberung vorzuziehen. Und erst dan darauf aufbauend den Mars anzupeilen. Das mit dem Mond wird schon mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Wenn wir Glück haben werden, finden wir dort tatsächlich He3, was evtl. der Fusionreaktorvorschung für die Raumfahrt beschleunigen kann. Dann währe doch erst die Zeit da realistisch über den doch so weiten Mars nachzudenken, ohne gravierende Energieunterversorgung der Mission zu befürchten.

@Schilrich. Die Idee mit dem Strechanzug ist echt klasse! Weist du vielleicht wie es bei den Kampfjets ist? Die haben doch dort auch aktive Druckregelung in dem Anzugmaterial um das Ohnmächtig werden des Piloten bei hochen G's zu vermeiden. Währe es hierfür auch geiegnet?

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #41 am: 27. April 2007, 08:56:19 »
Vom Thema abweichende Antworten wurden in [link=https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3811.0]dieses Thema verschoben.[/link]

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #42 am: 27. April 2007, 16:49:04 »
Moin,

zur Kenntnis:

Ich habe die Beiträge über *Mars 500* rausgenommen und einen neuen Thread eröffnet.

Das *normale* Thema kann hier weiter diskutiert werden.

Jerry

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Offline Schillrich

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  • 19627
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #43 am: 27. April 2007, 17:24:57 »
Zitat

@Schilrich. Die Idee mit dem Strechanzug ist echt klasse! Weist du vielleicht wie es bei den Kampfjets ist? Die haben doch dort auch aktive Druckregelung in dem Anzugmaterial um das Ohnmächtig werden des Piloten bei hochen G's zu vermeiden. Währe es hierfür auch geiegnet?

Hallo Ilbus, bei Kampffliegern gibt es 2 Konzepte:
  • Druckluft presst bei G-Belastung die Beine zusammen und erzeugt einen Gegendruck. Das ist das "alte" Konzept.
  • Wasser presst die Beine zusammen. Das ist neu und wird im Anzug "Libelle" im Euofighter genutzt.
Das Ganze funktioniert aber nur als Ausgleich zu hohen G-Belastungen. Hinzu kommt noch die sogenannte Pressatmung der Pilotn. Für das normale "Zusammenpressen" des ganzen Körpers benötigt man das nicht. Da werden nicht so hohe Kräfte benötigt.
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jakda

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #44 am: 15. Mai 2007, 13:27:39 »
Habe einen Artikel von Alexander Bumagin, 04.04.2007 gefunden.

Er schilder die bisherigen (kongreten) Marsprojekte der Amerikaner und Russen.
Für das aktuell russische, an dem auch z.Z. gearbeitet wird, sagt er Folgendes:

- Elektrischer Antreib mit Solargeneratorne von 15 MWT
- Masse Raumschiff 600 Tonnen
- Besatung 6
- 2 Lander, einer für Material
- Für Montage des Schiffes in der Umlaufbahn werden 25 Starts der PROTON benötigt
- Die Vorbereitung ist auf 10 Jahre ausgelegt und soll 14 Mrd.$ kosten.

Das besondere am russischen Projekt sei der weiderverwendbare Komplex, d.h. Schiff und Lander können für mehrere Missionen verwendet werden.
Fast das gesamte Projekt gründet sich auf schon erprobten Technologien.

Quelle: http://www2.computerra.ru/focus/313442/

Grüße
jakda

ILBUS

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #45 am: 15. Mai 2007, 15:53:16 »
Ist auch bei ww.energia.ru nachzulesen. Siehe dafür Martian Mission

hibi

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #46 am: 15. Mai 2007, 21:01:05 »
Und das mit der Wiederverwendbarkeit für mehrere Missionen ist realistisch ?

Ich meine das man dazu ja schon ein kleines Raumdock bauen müsste um das Schiff zu warten.

Bei einmaliger Verwendung schmeißt man das "Drumm" einfach weg. ok ok .... 600 Tonnen so einfach mal verglühen lassen ist schon heavy ....

*

Offline Schillrich

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  • 19627
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #47 am: 15. Mai 2007, 21:16:50 »
Theoretisch könnte man sich Wiederverwendbarkeit ja durch Modularisierung vorstellen. Ein paar Teile werden abgekoppelt und weg geworfen, z.B. der Hitzeschild für Aerobraking. Alles andere bleibt erhalten und muss nicht geändert werden. Den neuen Hitzeschild dockt man dann "einfach" an, so wie man auch sonst das Raumschiff aus Modulen ähnlich der ISS durch koppeln zusammensetzen könnte. Solche Module halten ja auch länger als für nur eine Reise.
« Letzte Änderung: 15. Mai 2007, 21:17:20 von Schillrich »
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knt

  • Gast
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #48 am: 16. Mai 2007, 01:09:57 »
Eine Mars Expedition wäre, meiner Meinung nach, ohne hohe Wiederverwendbarkeit nicht zu rechtfertigen. Es geht ja nicht darum mal auf dem Mars gewesen zu sein. Wiederverwendbar sollte mindestes das Equipment welches auf der Marsoberfläche gebraucht wird (Wohncontainer, Rover u.ä.) und das interplanetare Raumschiff selber sein. Für eine Wiederverwendbarkeit des Raumschiffes spricht der geplante elektrische Antrieb und sein modularer Aufbau.

Zitat
Und das mit der Wiederverwendbarkeit für mehrere Missionen ist realistisch? Ich meine das man dazu ja schon ein kleines Raumdock bauen müsste um das Schiff zu warten.
In der Tat ist eine Art "Raumdock" vorgesehn. Die "mounting frame" genannte Struktur ist in den folgenden Bildern gelb zu sehen - und dient dem Bau des "solar-powered space tugs" = solarbetriebenes Raumschiff:

http://www.energia.ru/english/energia/news/news-2006/im/public_07-01_15.jpg
http://www.energia.ru/english/energia/mars/im/condition-05.jpg
http://www.energia.ru/english/energia/mars/im/condition-06.jpg
http://www.energia.ru/english/energia/mars/im/condition-07.jpg

Der Frame wird natürlich nicht mit auf die Reise genommen, sondern ist an ein eigenes Modul angeflanscht welches im Erd-Oribt bleibt. An diesem Modul sind auch Dockingports für die Bau-Material "Container" (Die 4 weinroten Boxen im ersten Bild).

An den "solar-powered space tug", mit seinen Gitter-Elemente, Solar Panel, Gastanks und 2 Triebwerks gondeln, ist das eigendliche "interplanary orbiter" gekoppelt. An diesen Orbiter wieder rum der Lasten- und Crew-Lander - auf den Bildern in Diskusform, wobei man sich in der Form noch ganz und garnicht sicher ist.

Ein ziemlich ambitionierter Plan, aber immer hin ein Plan. Ich hoffe es scheitert nicht am Geld, aber da bin ich vorsichtig optimistisch.

Gruß
« Letzte Änderung: 16. Mai 2007, 02:34:46 von knt »

*

Offline Schillrich

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  • 19627
Re: Russen zum Mars...?!
« Antwort #49 am: 16. Mai 2007, 07:22:11 »
Zur Wiederverwendbarkeit:

Da finde ich das Mars-Cycler-Konzept sehr schön und elegant:
http://www.popularmechanics.com/science/air_space/2076326.html?page=1
http://www.newsfactor.com/perl/story/16392.html
http://www.astronautix.com/craft/marycler.htm

Einfach formuliert:
Mehrere Raumstationen befinden sich auf dauerhaften Transferbahnen (Orbits) zwischen Erde und Mars. Um zu und von den Planeten zu kommen, wird nur jeweils ein kleines Taxi-Raumschiff benötigt, welches am Start und Ziel jeweils zwischen Planet und Raumstation pendelt.  
Damit hätte man eine Raumfahrtinfrastruktur, welche dauerhaft im Orbit ist und kontinuierliche Personen- und Materialtransporte zwischen Erde und Mars ermöglichte. Fluchtgeschwindigkeit müsste man dann nur noch für die jeweils kleineren Taxi-Raumschiffe erreichen.
Problematisch ist der exzentrische Orbit des Mars, welcher die Bahnberechnungen verkompliziert. Wahrscheinlich bräuchte man mehrere Cycler auf unterschiedlichen Bahnen. Außerdem müssten sie immer mal wieder ihre Bahn korrigieren. Aber das könnte man evtl. schön durch solarelektrische Antriebe oder sogar Sonnensegel lösen. Viel Zeit für Schubwirkung hätte man ja zwischen Erde und Mars ;).
« Letzte Änderung: 16. Mai 2007, 07:22:44 von Schillrich »
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