Terraforming (Mars)

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #125 am: 23. Januar 2014, 10:41:46 »
Hallo Klakow

Ich stimme TWIX zu, daß es interessant ist und daß es eher in den Marsbasis-Thread gehört. Vielleicht kopierst du deinen Beitrag dahin und löschst ihn hier. Ich würde dann das gleiche machen. Aber erstmal antworte ich hier.

Zu B)

1: Transport Erde-Mars: SpaceX ist an dem Gesamtproblem dran und wenn es was damit werden soll, brauchen wir einen Erfolg von denen. Ich bin da bekanntlich Optimist. Reaktoren werden dabei keine Rolle spielen, wenn nichts ungewöhnliches passiert. Wenn aus keinem anderen Grund, dann weil kein privater eine Genehmigung kriegen wird, sowas zu bauen. Auf Deimos hoffe ich auch, das würde alles viel einfacher machen, aber nur, wenn tatsächlich ein reger Flugverkehr zustandekommt.


 2: Bodenvorerkundung zu Suche nach geeigneten Plätzen

.1: Satellitensystem

Über ein Satellitensystem habe ich auch schon nachgedacht. Ich denke mir ein stationärer Satellit über der Station auf dem Mars und ein stationärer Satellit bei der Erde wären das Minimum. Datentransfer Boden-Satellit herkömmlich per Funk, das können wir mit Hochgeschwindigkeit schon ziemlich gut. Interplanetarisch mit Laser, da arbeitet z.B. auch Planetary Ressources dran. Die wollen doch Kleinsatelliten bauen mit Teleskop, das Beobachtung und Kommunikation macht. Da kommt hoffentlich ein kostengünstiges System raus.

Für den Anfang braucht man 2 Satelliten, je einen bei Erde und Mars. Dann braucht man aber bald ein redundantes System mit je zwei Satelliten. Je nach Leistung des Trägers könnten beide zum Mars auch gleichzeitig gestartet werden. Spätestens, wenn Menschen auf dem Mars sind, sollte die Verbindung unterbrechungsfrei sein. Da sich regelmäßig die Sonne zwischen Erde und Mars schiebt, bräuchte man dafür noch zwei Satelliten in Erde-Sonne L4 und L5. Man könnte sie ganz langsam da hin schieben, weil sie schon auf dem Weg als Relais arbeiten können.


.2: Bodenvorerkundung zu Suche nach geeigneten Plätzen

Ich glaube nicht, daß wir viele Rover an viele Plätze schicken müßten. Jede Landung ist teuer.

Es gibt Radarkarten, aus denen hervorgeht, wo es Wasser gibt, das ist ein guter Start. Falls bessere Erkundung per Radar aus dem Orbit möglich ist, könnte man noch einen spezialisierten Satelliten dafür hinschicken.

Die NASA hat zwei vom Militär gebaute Hubble-Varianten für Erdbeobachtung eingemottet. Man müßte sie dazu motivieren, eines davon für Marsbeobachtung freizugeben. Sie hatten das schon angedacht aber verworfen. Ein Hauptgrund dafür war die mangelnde Datenübertragungskapazität. Die wäre ja mit dem Lasersatellitensystem gegeben. Man könnte die Kapazität mit der NASA teilen und extrem hochauflösende Karten aller potentiell interessanten Gebiete machen.

.2: und .3: Rover

2 oder 3 Rover an die besten gefundenen Standorte schicken.

Mir schwebt ein System mit einer stationären Basis und einem Rover vor. Der Rover sollte in der Lage sein, die Basis zu verlegen. Bei der Basis gibt es große stationäre Solarpaneele, die eine Batterie laden. Der Rover erkundet die Umgebung mit Kameras und einem Bodenradar, ähnlich wie der chinesische Mondrover. Es würde genügen, wenn er bei der Erkundung etwa so schnell fährt wie Curiosity. Er kann aber mit der hohen Leistung seiner Batterie jeden Tag länger fahren. Mindestens 100m Kapazität pro Tag in dem Modus. Da schafft man eine ganze Menge. Er müßte aber in der Lage sein, auf einem bereits ausgekundeten Weg mindestens Fußgängergeschwindigkeit zu fahren. Dann kann er jeden Abend zurück zur Basis zum aufladen und morgens wieder zum Einsatzort. Die Basis würde auch die Datenübertragung übernehmen. Wenn ein Umkreis von 1-2km erfasst ist, wird die Basis verlegt.

Um ganz sicher zu gehen, sollte die Radarbeobachtung durch graben oder bohren einiger Löcher bestätigt werden. Bevor Menschen hinfliegen, muß gesichert sein, daß es gewinnbares Wasser gibt. Das kann entweder der Rover oder an einen der Standorte wird ein spezialisiertes Gerät geschickt. Vielleicht schon eines, das dann in der Lage ist, die benötigte Wassermenge zu gewinnen.

Führerschein

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #126 am: 23. Januar 2014, 10:49:04 »

Zitat
Und ich will genug Druck in den Wohnhabitaten, daß man ohne besondere Vorrichtungen kochen kann. Wasser muß also bis mindestens 80°C flüssig bleiben. Müßte mal nachschlagen, welcher Druck das ist.

Druckkochtopf?

Nein. Ich habe an die Möglichkeit durchaus gedacht. Aber für viele Kochvorgänge muß man Zutaten zugeben und kontrollieren. Ein Druckkochtopf ist da eine große Einschränkung. Ich will normal kochen können, ich will, ich will, ich will, Fuß aufstampf. ;)

Auch fürs Braten. Das Öl würde zwar heiß, das Bratgut enthält aber Wasser und kann nicht so heiß werden wie unter vollem Druck. Das Ergebnis wäre ein anderes.

Offline TWiX

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #127 am: 23. Januar 2014, 10:50:45 »

Zitat
Also, mir geht jegliche Art der Modifizierung menschlichen Erbguts zu weit.

Toll, wenn du dir eine Frau aussuchst, selektierst du sie ja genetisch. Z.B. der Geruch zeigt dir an, ob das Immunsystem kompatibel ist. Ob sie optisch was hermacht (breite Hüften -> gute Gene im Sinne von gebärfreudig)
Intelligenz etc.

Mutationen passieren in der Natur ständig. Wir Menschen sollten uns da nicht von der Natur ausnehmen, wir sind der Evolution genauso unterworfen.


Zitat
Und ich bin durchaus nicht generell gegen Gentechnik, ich finde es im Gegenteil sogar recht nützlich, wenn man Pflanzen z.B. genetisch stärker schädlingsresistent macht. Aber das hört an dem Punkt auf, wo es darum geht, höheres Leben zu modifizieren, wie Säugetiere.

Ok, das ist eine valide Meinung. Ich finde zwar, man darf es machen, wenn es bewiesenermaßen ungefährlich ist und vorher an Zebrafischen und dann Mäusen getestet wurde. Aber jedem seine Meinung (solange es keine unqualifizierte Bild-Zeitung Anti-GMO Panikmache ist).


Zitat
Nicht nur, dass es grausame Experimente am Menschen erfordern würde, um die nötigen Gen-Sequenzen zu testen (Immerhin besteht die Gefahr von ungewollten Mutationen, die den modifizierten Menschen ein qualvolles Leben bereiten und zudem bleibt bei einem solchen Vorhaben keine andere Möglichkeit als hochriskante Experimente am Meenschen.

Grausam? Man würde eine synthetische Sequenz in eine Eizelle bringen, und die spürt nichts davon. Ungewollte Mutationen? Entschuldigung, aber das ist blödsinn. Jedes deiner 20.000 Gene kann ungewollt mutieren, natürlich auch das neu eingefügte Gen. Aber die Chance ist 1:20.000. Da würd ich mir um deine natürlichen Gene mehr Sorgen machen.
Außerdem, eine Mutation in einem Gen macht das Protein zu 99,999999999% unfunktionell. Nicht giftig, oder gefährlich. Einfach nur eines von unzähligen Junk-Proteinen, die die Evolution irgendwann wieder ausselektiert. Oder auch nicht.
Bezüglich der Richtigkeit der eingefügten DNA Sequenz: Von DNA Synthesefirmen erhältst du heutzutage Sequenzgarantie. Wenn was nicht stimmt, zahlst du nichts, bzw sie machen es nochmal (und sequenzieren 20 mal drüber, ob die Sequenz passt)



Zitat
Und selbst wenn es möglich wäre: wären das dann überhaupt noch Menschen?

Also bitte. Hausnummer 20.000 Aktive Gene, 100.000 stillgelegte (u.a. "junk DNA"). Du fügst ein einziges hinzu (oder auch 10), und es soll kein Mensch mehr sein!?!


Zu Punkt 1:

Natürlich selektiere ich genetisch, wenn ich mir eine Frau aussuche, mit der ich Kinder zeuge. Allerdings teile ich mit dieser Frau, wie auch mit jedem anderen Menschen einen Genpool. Bei Genmanipulation wird allerdings meist artfremdes Genmaterial eingefügt. Das ist bei weitem nicht dasselbe, wie natürliche Reproduktion. Und die Mutationen, die die Natur hervorruft, laufen in einem deutlich längeren Zeitrahemen ab, sie sind wortwörtlich eher eine evolutionäre Weiterentwicklung als eine revolutionäre, plötzliche Abänderung.

Und das bringt mich zu Punkt 2:
Also gut, du bringst die Gene in der Eizelle ein.  Allerdings gehts du weiter davon aus, dass fehlerhafte Gene so gut wie garantiert abgestoßen werden. Allerdings muss man diese Schranken in der Genetik meist austricksen, damit man artfremdes Material einfügen kann. Und da sehe ich das Problem: diese neunen Gene bringen völlig neue Dinge mit, die so nie vorgesehen waren. So hat man z.B. in einigen Pflanzen Gene verbaut, die es ihnen ermöglichen, Schädlingsbekämpfungsmittel selbst herzustellen. Eine echt feine Sache. Aber was, wenn man auf ähnliche Weise versucht, dem Menschen neue Fertigkeiten "einzupflanzen" ? Gut, Mutation war als Begriff unglücklich gewählt, aber woorauf ich hinaus wollte ist, dass ein eingefügtes Gen möglicherweise eine Funktion ausfüllt, die in ihrem Ausmaß so nicht abzusehen war. Dann hätten wir vielleicht Menschen, die doppelt so schnell wachsen oder ähnliches...

Zu Punkt 3:
Sind Maultiere Pferd oder Esel? Genau das könnte bei umfangreichen "Neuanpassungen" an andere Umgebungen auch passieren.

Ich weiß, das ist weit gedacht, aber jetzt isses ja gesagt  ;)
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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #128 am: 23. Januar 2014, 12:22:22 »
Zitat
Wollen wir den Mars wirklich um den Preis unserer eigenen Identität besiedeln?
Ich würde in diesem Fall sagen, ja.

In diesem Zusammenhang wäre es vielleicht auch angebracht einmal auf die Ethik-Problematik des Terraformings hinzuweisen. Zu diesem Thema gibt es überraschend viele Veröffentlichungen/Vorträge....immer unter dem Dachthema "Die Erhaltung einer einzigartigen Umwelt."
Ich finde es persönlich etwas unsinnig darüber zu diskutieren, da dies bedeuten würde, dass man die komplette Raumfahrt (bemannt und unbemannt) sofort einstellen müsste und uns eine solche Diskussion von einer Expansion in den Weltraum generell hindert. Man würde ja diesen als einzigartige Umwelt ebenfalls durch Schrott und chemische Rückstände verschmutzen. Auf der Erde sehe ich die Diskussion vollkommen anders, da es dort neben dem Menschen bekanntlich noch weitere Lebewesen gibt.

Und ich will genug Druck in den Wohnhabitaten, daß man ohne besondere Vorrichtungen kochen kann. Wasser muß also bis mindestens 80°C flüssig bleiben. Müßte mal nachschlagen, welcher Druck das ist.
Auf dem Mont Blanc (4807m) siedet Wasser bei 84°C, d.h. der Druck in dieser Höhe ist 555mbar, rund eine halbe Atmosphäre. Bei einem Druck von 320mbar wie auf dem Mount Everest wäre die Siedetemperatur bereits nur noch 70°C.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Führerschein

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #129 am: 23. Januar 2014, 13:15:38 »
Und ich will genug Druck in den Wohnhabitaten, daß man ohne besondere Vorrichtungen kochen kann. Wasser muß also bis mindestens 80°C flüssig bleiben. Müßte mal nachschlagen, welcher Druck das ist.
Auf dem Mont Blanc (4807m) siedet Wasser bei 84°C, d.h. der Druck in dieser Höhe ist 555mbar, rund eine halbe Atmosphäre. Bei einem Druck von 320mbar wie auf dem Mount Everest wäre die Siedetemperatur bereits nur noch 70°C.

Das klingt doch gut. Also bei halbem Erd-Normaldruck kann man noch halbwegs gut kochen.  Bei dem Druck sind die Anforderungen ans Habitat schon deutlich geringer. Den Sauerstoff-Partialdruck wird man auf Normal halten, dann kann man mit dem Druck gut leben.

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Offline -eumel-

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #130 am: 23. Januar 2014, 13:37:02 »
Bei 70°C werden aber keine Kartoffeln gar! :-\

Offline Ruhri

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #131 am: 23. Januar 2014, 15:48:24 »
Für Kartoffeln nimmt man also am besten doch den Schnellkochtopf!  ;)

Reicht eigentlich bei diesem niedrigen Außendruck ein Standardtopf oder muss man eine Spezialanfertigung benutzen? Ohne den "normalen" Druck, der von außen auf das Ventil presst, müsste sich doch dieses viel eher (sprich: bei niedrigerem Druck) öffnen und den Dampf ablassen.

runner02

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #132 am: 23. Januar 2014, 17:20:12 »
Zitat
Und da sehe ich das Problem: diese neunen Gene bringen völlig neue Dinge mit, die so nie vorgesehen waren. So hat man z.B. in einigen Pflanzen Gene verbaut, die es ihnen ermöglichen, Schädlingsbekämpfungsmittel selbst herzustellen.

Und diese Pflanzen arbeiten auch wie vorgesehen. Allerdings möchte ich auch nicht verheimlichen, dass ich es nicht unterstütze, Pflanzen Giftproduktions-Anleitungen einzupflanzen. Auch wenn diese für den Menschen ungefährlich sind (weil sie nur im basischen insekten Magen aktiv werden)


Zitat
Gut, Mutation war als Begriff unglücklich gewählt, aber woorauf ich hinaus wollte ist, dass ein eingefügtes Gen möglicherweise eine Funktion ausfüllt, die in ihrem Ausmaß so nicht abzusehen war. Dann hätten wir vielleicht Menschen, die doppelt so schnell wachsen oder ähnliches...

Das könnte dir bei der natürlichen Genrekombination genauso passieren. Da springen Transposons und ehemalige virale Elemente herum. Gene rekombinieren.

Das Wachstum ist übrigens von vielen Faktoren abhängig. Falls das neue Protein mit einem Faktor davon in Wecheslwirkung stünde würde a) das Kind um 10 cm kleiner oder b) die Eizelle würde absterben, weil nicht mehr lebensfähig.

Das neue Protein müsste dann auch zufällig genau an den Wachstumshormonrezeptor passen. Da wird praktisch nicht passieren (Da müssten zufällig 30 Aminosäuren hintereinander stimmen, es gibt 23 Aminosäuren. Rechne dir da mal die Wahrscheinlichkeit aus, dass du > 90% homologie erhältst :D )
Außerdem ist der genetische Code redundant, eine Mutation muss nicht unbedingt die resultierende Aminosäure ändern. etc.



Zitat
Sind Maultiere Pferd oder Esel? Genau das könnte bei umfangreichen "Neuanpassungen" an andere Umgebungen auch passieren.

Der genetische Unterschied zwischen Pferd und Esel ist riesig. Da sind viele viele Gene mutiert, zum Teil stille Mutationen, macnche mit ähnlichen Aminosäuren.
Da hast du vielleicht 90% Homologie (von 20.000 Genen). Wenn du nur ein Protein hinzufügst, dann geht das in der natürlichen Schwankung unter.


Zitat
In diesem Zusammenhang wäre es vielleicht auch angebracht einmal auf die Ethik-Problematik des Terraformings hinzuweisen. Zu diesem Thema gibt es überraschend viele Veröffentlichungen/Vorträge....immer unter dem Dachthema "Die Erhaltung einer einzigartigen Umwelt."
Meine Einstellung zu dem Thema kennst du ja. Der Mars ist nur etwas besonderes, weil man drauf leben könnte. Sonst wäre er nur ein lebloser Brocken wie Merkur, etc.

Führerschein

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #133 am: 23. Januar 2014, 17:22:19 »
Bei 70°C werden aber keine Kartoffeln gar! :-\

Hab mal nachgelesen, wozu gibts Kochforen? Stimmt, mit Stärke muß man anders umgehen. Also dürften Kartoffeln, Nudeln, Reis, Erbsen, Linsen, Bohnen alle einen Drucktopf erfordern, wenn man deutlich unter Normaldruck liegt. Und das sind alles Sachen, die man als Trockennahrung für den Anfang mitschicken würde. Könnte mit gut 80°C und deutlich verlängerter Kochzeit vielleicht doch noch klappen. Ich sehe ein neues Forschungsfeld zur Vorbereitung der Marssiedlung.

Zu
3: Bodensupport zur Landeunterstützung, wiederbetanken und späterer Wartungsstation.

Die meisten dieser Dinge würde ich den ersten Bewohnern der Station oder Siedlung überlassen. Diese Dinge automatisieren wird teuer, schwer und störanfällig. Das bedeutet, die ersten Menschen müssen mit 3 Jahren Aufenthalt rechnen, eventuell mehr, wenn etwas nicht funktioniert und im nächsten Fenster Material nachgeliefert werden muß. Wenn sie als Siedler kommen, spielt das sowieso keine Rolle. Man hat bisher Missionen anders geplant aber Mars One hat mich auf diese Idee gebracht.

Ein Mindestbedarf an Energie müßte gesichert sein und die Wasserversorgung. Alles andere können Menschen machen.

Hendrik

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #134 am: 23. Januar 2014, 20:02:25 »
Es ist sicher möglich verschiedene Bereiche der Station unter verschiedene Drücke zu setzen. Und die Küche setzt man eben unter den gleichen Druck wie auf der Erde. Den Acker eben unter so einen Druck der notwendig ist um was zu produzieren.

Da es nun nicht so gesundheitsförderlich ist schnell von einem Druckbereich in einen anderen zu wechseln, muss man sich jeder Marsbewohner entscheiden ob er Landwirt oder Koch wird. Material kann dann durch Schleusen von einem Bereich in den anderen transportiert werden.

runner02

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #135 am: 26. Januar 2014, 11:05:51 »
https://campaign.soylent.me/soylent-free-your-body

Problem mit dem Essen gelöst. Oder man isst alles Roh. (Bis auf die Nudeln, die macht man im Druckkochtopf.

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Offline Klakow

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #136 am: 04. Februar 2014, 16:39:30 »
Das ist sicher schlecht, schon deshalb weil unser Körper lange Zeit angepasst wurde warm behandelte Nahrungsmittel zu verdauen.
Ein weiteres Problem sind Krankheitserreger, um diese sicher abzutöten braucht man mehr als 70°C.
Ich denke wir könnten leichter mit 2Bar als mit 0,5Bar leben.

Ich bin nur froh das der Mars in tiefen Regionen wenigstens über 10mBar hat, das erleichtert erheblich sowas wie Dichtungsprobleme oder die Gefahren durch Kontaktschweißungen weil keine Luft mehr zwischen den Flächen ist. Außerdem gasen Dichtungen und Kleber nicht unbedingt aus, was z.B. Reparaturen von kleinen Lecks erheblich erleichtert.

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Offline MX87

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #137 am: 04. Februar 2014, 20:43:59 »
Bevor man Terraforming auf dem Mars umsetzt sollte erst einmal genau erforscht werden wieso der Planet seine einstmals dichte Atmosphäre verlor. Sollte die These sich bewahrheiten, dass das fehlende Magnetfeld (hauptsächtlich) dafür verantwortlich ist, dann ist auch Terraforming nicht möglich. Glücklicherweise untersucht MAVEN diese Möglichkeit genauer...
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #138 am: 04. Februar 2014, 21:02:55 »
Bevor man Terraforming auf dem Mars umsetzt sollte erst einmal genau erforscht werden wieso der Planet seine einstmals dichte Atmosphäre verlor. Sollte die These sich bewahrheiten, dass das fehlende Magnetfeld (hauptsächtlich) dafür verantwortlich ist, dann ist auch Terraforming nicht möglich. Glücklicherweise untersucht MAVEN diese Möglichkeit genauer...

Da stimme ich zu. Mal abgesehen davon, ob wir es überhaupt könnten. Ich würde es als äußerst unbefriedigend empfinden, für die Herstellung einer atembaren Atmosphäre die gesamten Wasser- und CO2-Vorräte auf dem Mars zu verbrauchen und die Atmosphäre dann in ein paar hunderttausend Jahren wieder zu verlieren. Danach wäre der Mars dann wirklich unbewohnbar.

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Offline Klakow

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #139 am: 05. Februar 2014, 00:44:21 »
Falls wir je dazu in der Lage sein werden, haben wir eine Technologie mit der man zumindest kleinere Monde bewegen kann und dann holt man sich das was einfach vom äußeren Sonnensystem.
Das wäre z.B. Hyperion der hat ca. 5,7*10^18kg Masse und vermutlich den Großteil davon Wasser.  Man muss sich einfach mal vor Augen halten das der Mars fast 145 Millionen Quadratkilometer Fläche hat,  will man einer Atmosphäre genug Druck geben um ein Bar zu haben, bräuchte man 5,7*10^18kg Masse, das ist einfach gigantisch. Selbst wenn der Mars soviel Wasser hat, z.B. in Form von Eis im Boden, ist die Energie zum auftauen einfach riesig. Wenn da je machbar sein sollte, hat die Menschheit zumindest die Kernfusion so gut im Griff, wie heute den Bau von einem hocheffizientem Dieselmotor. Aber ich denke dann ist nicht die Frage nach dem, "geht den das überhaupt", sondern nur die Frage ob es nicht gleich besser ist z.b. den Uranus klein zu machen, um daraus vielleicht fünf weitere Erden in jeweils 60° Abstand von der Erde auf dem selben Orbit zu setzen. Möglich halte ich das schon, weil ich überzeugt bin das die Physik noch einige Überraschungen versteckt hat, mit denen man alles Mögliche machen kann.

Führerschein

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #140 am: 05. Februar 2014, 08:33:28 »
Falls wir je dazu in der Lage sein werden, haben wir eine Technologie mit der man zumindest kleinere Monde bewegen kann und dann holt man sich das was einfach vom äußeren Sonnensystem.
Das wäre z.B. Hyperion der hat ca. 5,7*10^18kg Masse und vermutlich den Großteil davon Wasser. 

Vielleicht möglich. Man will allerdings nichts in der Größe auf dem Mars einschlagen lassen, wenn er bewohnt ist. Man müßte ihn also in Brocken zerlegen, die zum größten Teil in der Atmosphäre verdampfen und die Reste in einer dafür reservierten Gegend aufschlagen lassen.

Wegen der Atmosphäre-Verluste würde man vielleicht nicht vollen Erddruck anstreben. Die Hälfte wäre bei ausreichend Sauerstoff durchaus genug. Oder sogar ein Viertel. Genug für Pflanzen und Wasser und für Menschen mit Sauerstoffmasken. Häuser bmüssten dann auch keinem hohen Druck standhalten. Man müßte nur eine Atmosphäre mit ausreichend hohem Sauerstoffanteil in den Häusern erzeugen. Nur kochen wäre bei 1/4 schwieriger. :'(

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #141 am: 05. Februar 2014, 10:39:25 »
Man muss sich einfach mal vor Augen halten das der Mars fast 145 Millionen Quadratkilometer Fläche hat,  will man einer Atmosphäre genug Druck geben um ein Bar zu haben, bräuchte man 5,7*10^18kg Masse, das ist einfach gigantisch.

Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob man auf dem Mars überhaupt den Druck einer Atmosphäre herstellen kann. Bitte vergiss nicht, dass die Gesamtmasse der irdischen Atmosphäre (welche du angibst) unter Zugrundelegung der Erdbeschleunigung (9,81m/s²) zustande kommt, auf dem Mars herrschen bekanntlich aber nur 3,69m/s². Selbst wenn du also alle irdische Luft auf den Mars transferrieren würdest, käme erst einmal ein geringerer Druck zustande. Da der Mars aber nur halb so groß ist wie die Erde, würde sich umgekehrt eine höhere Atmosphäre ausbilden, was den Druck zwar wieder erhöhen würde........aber dass diese Atmosphäre aufgrund der geringen Schwerkraft auch gehalten werden könnte, ist wohl ausgeschlossen. Würde mich mal interessieren, welchen Maximaldruck der Mars zulässt.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #142 am: 05. Februar 2014, 11:28:28 »
Würde mich mal interessieren, welchen Maximaldruck der Mars zulässt.

Wohl mehr als man denkt. Zum Vergleich: Titan ist wesentlich kleiner, hat weniger Masse und eine niedrigere Schwerkraft, aber auf der Oberfläche den 1,5fachen Druck der Erdatmosphäre. Sicher liegt er viel weiter weg, der Sonnenwind ist deshalb vernachlässigber und die Zusammensetzung der Atmosphäre ist auch anders, aber offenbar kann der winzige Titan diese halten.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #143 am: 05. Februar 2014, 11:46:54 »
Mhmmm, guter Einwand. Die Atmosphäre auf dem Titan scheint laut Wiki fünfmal dichter als auf der Erde zu sein.
Dann hat das also primär mit der Dichte der Atmosphäre zu tun. Wenn man genauer darüber nachdenkt, leuchtet es auch ziemlich ein. Die geringere Schwerkraft auf dem Mars dürfte ohnehin erst in gößeren Höhen ein Thema werden.
Das würde dann bedeuten, dass ich eine dreimal dichtere Erdatmosphäre auf dem Mars benötigen würde, um den gleichen Atmosphärendruck zu erschaffen.....wenn die Atmosphäre so hoch aufbauen würde, wie auf der Erde, was sie nicht kann. Also müsste es dafür wohl ein größeres Vielfaches der Erddichte werden, oder?
Kein Wunder, dass zum Terraforming viele Quellen nur von wenigen hundert Millibar, als ausreichendem Atmosphärendruck sprechen.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Offline T.D.K.

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #144 am: 05. Februar 2014, 19:21:49 »
Die Atmosphäre auf dem Titan scheint laut Wiki fünfmal dichter als auf der Erde zu sein.

Da spielt aber auch die Temperatur und die Zusammensetzung der Atmosphäre eine große Rolle.

Wenn der Titan auf der Marsbahn kreisen würde, würde er wohl auch einen großen Teil seiner
Gashülle verlieren weil sie dort viel wärmer wäre und sich dadurch mehr ausdehnen würde.

Als anderer Fall die Venus; fast gleiche Gravitation wie die Erde aber eine viel dichtere Atmosphäre,
was aber daran liegen sollte das es hauptsächlich Kohlendioxid ist, was im gegensatz zu
z.B. Stickstoff oder Sauerstoff eine größere Dichte hat.
Vielleicht kann ja der Mars eine dichte Gashülle halten wie die Erde
wenn sie auch nur aus CO2 bestehen würde und mehr davon da wär nicht nur so wenig.
Vielleicht hatte der Mars ja in der Vergangenheit eine ähnliche Atmosphäre wie
die Erde und die leichten Gase wie Stickstoff z.B. sind verlorengegangen.
Was geblieben ist eine dünne CO2 Hülle. Wenn man Stickstoff und Sauerstoff der Erdatmosphäre
entfernen würde, würde ja eine ähnlich dünne Gashülle übrigbleiben wie sie der Mars hat.
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

runner02

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #145 am: 05. Februar 2014, 19:40:01 »
Zitat
Da stimme ich zu. Mal abgesehen davon, ob wir es überhaupt könnten. Ich würde es als äußerst unbefriedigend empfinden, für die Herstellung einer atembaren Atmosphäre die gesamten Wasser- und CO2-Vorräte auf dem Mars zu verbrauchen und die Atmosphäre dann in ein paar hunderttausend Jahren wieder zu verlieren. Danach wäre der Mars dann wirklich unbewohnbar.


Naja. Hunderttausend Jahre besiedelung zahlen sich schon aus!

Man kann sich die Resourcen auch aufsparen, nur in 1 Mrd Jahre wird die Sonne zu heiß, und dann verdampft auf dem Mars sowieso alles. Dann war das aufsparen für die Katz.

Zitat
Da der Mars aber nur halb so groß ist wie die Erde, würde sich umgekehrt eine höhere Atmosphäre ausbilden, was den Druck zwar wieder erhöhen würde........aber dass diese Atmosphäre aufgrund der geringen Schwerkraft auch gehalten werden könnte, ist wohl ausgeschlossen.

Das selbe haben sie früher auch über die Venus gesagt. Und sieh sie dir heute an: 90 bar (90 mal so hoch?)


Die Höhe der Atmosphäre hat nur sehr schwach mt ihrer Haltbarkeit zu tun. Eher ihre Zusammensetzung, und Temperatur.


Die Schwerkraft hört nicht einfach in 100 km auf, wie es ein Freund mal glaubte :P

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Offline Klakow

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #146 am: 06. Februar 2014, 01:30:04 »
Ich bin mir da zwar nicht sicher, aber ich denke das die Ursache des SO geringen Drucks, vermutlich eine ganz andere Ursache hat. Wenn ich mir den Mars anschaue, seine Topologie, dann ist für mich am wahrscheinlichsten das da mal ein richtig großer Crash passiert ist, würde mich noch nicht mal wundern wenn der mal viel mehr Masse als heute gehabt hat. Was aber auch sein könnte das vor allem Jupiter dies verhindert hat.
Aber ich denke das die Fragen wie Planetenmassen in Sonnensystemen verteilt sind, in 10-15 Jahren, durch Forschungsergebnisse z.B. mit dem E-ELT viel klarer sein werden. Selbst wenn man nur bei 50 Sonnensystemen auch kleinere Planeten erfassen kann, wird das dazu führen das falsche Modelle über Board fliegen werden.
Es ist für mich 100% sicher, das unsere Modelle von der Realität komplett ins wanken kommen werden. Früher hat man mal gedacht das unser Sonnensystem eine Ausnahme wäre und es wenige Welten in unserer Galaxis gäbe wo Leben möglich wäre, mir schien das noch nie plausibel.  Ich halte das wie mit den Bäumen, selbst wenn ich selber auf einem Ast darauf sitze ohne andere Bäume sehen zu können, würde ich aber vermuten das fast alle Bäume Äste haben.

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Offline tomtom

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #147 am: 06. Februar 2014, 21:10:08 »
Die NASA will mit synthetischer Biologie den Mars bewohnbar machen.
Ich nehme an, da geht es um genmanipulierte Bakterien.

Ist natürlich alles erstmal nur Grundlagenforschung und im Bereich NIAC (irre Projekte ;) ) angesiedelt.

http://www.mercurynews.com/science/ci_25061688/nasa-engineered-microbes-could-help-support-life-space
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Führerschein

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #148 am: 06. Februar 2014, 21:32:37 »
Die NASA will mit synthetischer Biologie den Mars bewohnbar machen.
Ich nehme an, da geht es um genmanipulierte Bakterien.

Ist natürlich alles erstmal nur Grundlagenforschung und im Bereich NIAC (irre Projekte ;) ) angesiedelt.

http://www.mercurynews.com/science/ci_25061688/nasa-engineered-microbes-could-help-support-life-space

Danke für den Link.

Ich verstehe das etwas anders. Sie reden von einem Lebenserhaltungssystem auf der Basis von Blaualgen. Erzeugung von Sauerstoff und Kohlehydraten. Im Prinzip das, wovon ich rede, wenn ich meine Algen zur Erzeugung von Lebensmitteln. Allerdings dachte ich an echte, höhere Algen wie Chlorella und nicht Cyanobakterien. So ein System wäre interessant. Einfacher und hoffentlich weniger störungsanfällig als technische Systeme.

Alfred_Ypsheim

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Re: Terraforming (Mars)
« Antwort #149 am: 07. Februar 2014, 14:51:53 »
Gab s da Anfang der 60er nicht mal einen Artikel von C. Sagan - aber als Idee für die Venus... ?