Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond

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skydive

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Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« am: 23. September 2008, 13:13:28 »
Hallo Forum,

als großer Apollo-Fan habe ich mich natürlich irgendwann dafür begonnen zu interessieren, welche Menschen hinter den Astronauten steckten, die man damals als geeignet ansah, die Menschen bei diesem ersten Versuch, einen anderen Himmelskörper zu betreten, zu repräsentieren.

Ich habe zwar keine Biographien im Detail studiert (das ginge einerseits zu weit, andererseits hätte das auch nur die Qualität eines Zerrbildes, welches man aus der Klatschpresse hinsichtlich des englischen Königshauses erhalten kann  ;) ;D).

Doch einige, sehr interessante Charaktere regen dennoch immer wieder mein Interesse an, doch noch mal nachzuhaken.


Sicherlich ist Buzz Aldrin so ein Fall.

Mich würde es einfach interessieren, wie sehr der Eindruck, den ich von diesem Mann bekomen habe, sich mit Fakten deckt.
Gab es dokumentierte "Probleme" mit diesem Mann bei der Nasa?
Wurde je an seiner Eignung gezweifelt?



Der Grund ist der folgende: Beobachtet man die historischen wie zeitgenössischen Medien hinsichtlich dieser Person, so kann man fast folgenden Eindruck haben:

Er war und ist ein labiler Mann der es nie verkraftet hat, nicht als erster Mensch den Mond betreten zu haben.
Warum denke ich das?


Viele Quellen geben an, dass Herr Aldrin vor, und insbesondere nach seinem Mondflug, extreme Alkoholprobleme hatte.
Er selber hat dies, unter anderem im Rahmen eines Buches, thematisiert.

Wenn man sich die Serie "From Earth to the Moon", die imho ziemlich gut recherchiert zu sein scheint, ansieht, so wird Buzz Aldrin hier als eine Person dargestellt, die kleinkarriert hinter allen Astronauten und Verantwortlichen hinterhergelaufen ist um seine bizarre Argumentation zu vertreten, warum er eigentlich der erste Mann auf der Mondoberfläche sein müsste.

Man bekommt hier den Eindruck, dass Buzz Aldrin alles andere als Dankbar dafür war, überhaupt dieses Ticket zum Mond bekommen zu haben.

Ähnlich äußert sich auch die Raumfahrt-Literatur hin und wieder.
Irgendwo habe ich gelesen, dass er es nie verkraften konnte, Neil Armstrong den Vortritt gelassen haben zu müssen und ihm auch die Leitung der Edwards-Testpilotenschule nicht wieder aufrichten konnte.

Herr Aldrin ist heutzutage zwar bemüht, in den Medien das Bild zu verbreiten, er habe mittlerweile alles überstanden und sei eine gefestigte Person geworden.

Sieht man sich jedoch allein seine Homepage an, wird schnell klar, dass er auch heute noch zu versuchen scheint, mit der Lupe nach Rekorden zu suchen, die er anderen Menschen voraus hat:

So schreibt er auf seiner eigenen Homepage (www.buzzaldrin.com), dass er nach der Tauchfahrt in einem U-Boot zur Titanic in den Rekordbüchern als Mann mit den meisten "aufs und abs" gewertet wird. Irgendwie beschleicht einen hier der Eindruck, dass Herr Aldrin die Doppeldeutigkeit dieses zweifelhaften Titels nicht verstanden hat, aber diesen aufgrund obiger Fakten gern in einer naiven Weise annimmt.

Sieht man sich die Dokumentation "In the Shadow in the Moon" (hervorragend!!) an, so hat man wie bei vielen Interviews mit ihm den Eindruck, dass er immer noch ein sehr verbitterter Mann ist, der nach wie vor nicht dankbar für sein Abenteuer ist.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Apollo-Astronauten scheint er in seiner ganzen Art komplett aus der Reihe zu tanzen (die krassesten Gegensätze sind im Vergleich zu einem lebensfrohen Al Bean und zum Profi schlechthin, John Young, zu erkennen).

Und wenn ich das Englisch an einer Stelle richtig verstanden habe, reklamiert er es mit der Bemerkung "jeder hat etwas vorzuweisen, das er als erster auf dem Mond getan hat" für sich, dass er der erste Mensch war, der auf dem Mond uriniert hat.


Alles in allem hinterlässt das bei mir halt immer einen ziemlich unsympathischen, weil absolut undankbaren Eindruck.

Verschärft wird das dadurch, dass er in einem arroganten Seitenhieb auf das MIT (Michigan Institute of Technology, welches den Apollo-Bordcomputer entwickelt hat) den dortigen Ingenieuren die Schuld für eine eigene Fehlbedienung in die Schuhe schiebt, die fast zum Abbruch der Apollo-11-Mission geführt hätte:

Er gibt an, entgegen der Checkliste beim Abstieg zur Mondoberfläche den Computer mit Informationen des Lande- und Rendezvouradars gefüttert zu haben weil er es für sinnvoller hielt.
Darauf, dies vielleicht vor dem Flug mit den Ingenieuren zu erörtern, scheint er nicht gekommen zu sein, oder es für nicht nötig gehalten zu haben. Mit einer Bemerkung, die in etwa übersetzt bedeuten soll, dass die MIT-Leute zu dumm waren und nur zu eidimensional das Abstiegsszenario geplant haben, geht er völlig darüber hinweg, dass er mit seinem eigenmächtigen Handeln den Computer überlastete, was beinahe zu einem Abbruch des Abstiegsversuches geführt hätte.

Alles in allem hinterlässt dieser Mann also nicht wirklich einen guten Eindruck - zumindest in meinen Augen.


Was denkt Ihr? Habt Ihr weitere Informationen?

*

Offline KSC

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #1 am: 23. September 2008, 15:23:28 »
Zitat
Gab es dokumentierte "Probleme" mit diesem Mann bei der Nasa?
Nein

Zitat
Wurde je an seiner Eignung gezweifelt?
Nein

Zitat
Viele Quellen geben an, dass Herr Aldrin vor, und insbesondere nach seinem Mondflug, extreme Alkoholprobleme hatte.
Er selber hat dies, unter anderem im Rahmen eines Buches, thematisiert
Wie du sagst: Die Problem hatte er nach seiner Astronautenzeit. Nur weil er nach der Karriere Alkoholprobleme hatte, heißt das nicht, dass er zu seiner Aktiven Zeit labil oder sonst wie ungeeignet gewesen wäre.
Von Alkoholproblemen während der aktiven Zeit ist nichts bekannt, bzw. ist damals nichts aufgefallen.

Zitat
Wenn man sich die Serie "From Earth to the Moon", die imho ziemlich gut recherchiert zu sein scheint, ansieht, so wird Buzz Aldrin hier als eine Person dargestellt, die kleinkarriert hinter allen Astronauten und Verantwortlichen hinterhergelaufen ist um seine bizarre Argumentation zu vertreten, warum er eigentlich der erste Mann auf der Mondoberfläche sein müsste
Die Serie ist zwar sehr gut, die Apollo 11 Folge ist allerdings eine der schlechtesten Teile.
Aldrin wird darin als etwas vertrottelt und gestört dargestellt. Das genaue Gegenteil war der Fall! Aldrin ist und war ein brillanter Kopf. Er hat in West Point als dritter seiner Klasse abgeschlossen und anschließend am MIT (also nicht irgendwo) einen Doktorgrad erworben, was nur ganz wenige Apollo Astronauten von sich behaupten können.
Aldrin wird von allen Quellen (z.B. von Mike Collins) als sehr umgänglicher Typ bezeichnet.
Die Idee als erster den Mond betreten zu wollen rührt wahrscheinlich daher, dass in frühen Apollo Dokumenten vorgesehen war, das der Mond Modul Pilot als erster aussteigt. Ganz in militärischer Tradition übrigens, bei der der Commander auch nicht voraus geht.    

Zitat
Man bekommt hier den Eindruck, dass Buzz Aldrin alles andere als Dankbar dafür war, überhaupt dieses Ticket zum Mond bekommen zu haben.
Wenn er nicht hätte fliegen wollen, hätte er es auch nicht getan


Zitat
Sieht man sich jedoch allein seine Homepage an, wird schnell klar, dass er auch heute noch zu versuchen scheint, mit der Lupe nach Rekorden zu suchen, die er anderen Menschen voraus hat:

So schreibt er auf seiner eigenen Homepage (www.buzzaldrin.com), dass er nach der Tauchfahrt in einem U-Boot zur Titanic in den Rekordbüchern als Mann mit den meisten "aufs und abs" gewertet wird. Irgendwie beschleicht einen hier der Eindruck, dass Herr Aldrin die Doppeldeutigkeit dieses zweifelhaften Titels nicht verstanden hat, aber diesen aufgrund obiger Fakten gern in einer naiven Weise annimmt.
Das spiegelt nur den Charakter aller damaligen Astronauten wieder: Bei allem und jedem der erste, der beste, der schnellst…zu sein. Testpiloten eben.
Lies mal das Buch von Tom Wolfe „The right Stuff“ dann verstehst du das sicherlich besser.

Zitat
Sieht man sich die Dokumentation "In the Shadow in the Moon" (hervorragend!!) an, so hat man wie bei vielen Interviews mit ihm den Eindruck, dass er immer noch ein sehr verbitterter Mann ist, der nach wie vor nicht dankbar für sein Abenteuer ist.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Apollo-Astronauten scheint er in seiner ganzen Art komplett aus der Reihe zu tanzen (die krassesten Gegensätze sind im Vergleich zu einem lebensfrohen Al Bean und zum Profi schlechthin, John Young, zu erkennen).
Ich bin kein Psychologe, aber ich bin mir sicher, dass ein Flug zum Mond einen Menschen verändert. Außerdem gab es doch eine ganze Reihe, die „aus der Reihe“ getanzt sind, da gab einige, die religiöse Sektierer wurden, einer hat sogar jahrelang die Arche Noah gesucht, andere wurden Einzelgänger, drei hatten Ärger wegen illegal zum Mond gebrachter und später verkaufter Briefmarken, wieder ein anderer hat sich später mit Parapsychologie beschäftigt und John Young konnte einfach nicht aufhören bei allem und jedem der erste und beste zu sein. Dass auch er später alles andere als ein einfacher, bzw. professioneller Charakter war kannst du z.B. bei Mike Mullane nachlesen  


Zitat
Alles in allem hinterlässt das bei mir halt immer einen ziemlich unsympathischen, weil absolut undankbaren Eindruck
Deine Antipathie bleibt dir unbenommen, ich habe ihn schon persönlich erlebt und empfinde das genaue Gegenteil: Ein offner freundlicher und Sympathischer Mensch.

Zitat
Verschärft wird das dadurch, dass er in einem arroganten Seitenhieb auf das MIT (Michigan Institute of Technology, welches den Apollo-Bordcomputer entwickelt hat) den dortigen Ingenieuren die Schuld für eine eigene Fehlbedienung in die Schuhe schiebt, die fast zum Abbruch der Apollo-11-Mission geführt hätte…
Arrogant finde ich das nicht, er kritisiert damit seine eigene Alma Mater, er hat schließlich am MIT promoviert und zwar über Rendezvous Technik. Wenn einem Apollo Astronauten diese Kritik zustand, dann ihm und ganz davon abgesehen: Ganz unrecht hat er nicht. Denn das Rendezvous Radar wurde nicht willkürlich von ihm eingeschaltet, sonder diese Prozedur war so vogesehen und hat dann zu den bekannten Problemen geführt, was Aldrin hinterher zu recht kritisiert hat.

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 23. September 2008, 15:33:51 von KSC »

skydive

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #2 am: 23. September 2008, 16:25:58 »

Zitat

Lies mal das Buch von Tom Wolfe „The right Stuff“ dann verstehst du das sicherlich besser.

Habe ich. Ich habe halt nur den Eindruck gehabt, dass Aldrin diese Sache persönlich sehr nahe gegangen ist.




Zitat
Ich bin kein Psychologe,



Aber ich! (Naja, fast, lang dauerts nicht mehr)


Zitat

aber ich bin mir sicher, dass ein Flug zum Mond einen Menschen verändert.


Ich lege meine Hand dafür nicht ins Feuer, aber ich glaube es war Andrew Chaikin, der in seinem Buch schrieb (oder vielleicht sogar
dabei Gene Cernan zitierte, ich weiss es nicht mehr), dass das so nicht stimme und der Flug eher Tendenzen an die Oberfläche befördert
hätte, die ohnehin schon präsent waren (z.B. bei Irwin, wie er es auch selber in seinem Buch schrieb).






Zitat
religiöse Sektierer wurden, einer hat sogar jahrelang die Arche Noah gesucht,

Jim Irwin


Zitat
andere wurden Einzelgänger,

Neil Armstrong



Zitat
drei hatten Ärger wegen illegal zum Mond gebrachter und später verkaufter Briefmarken,

Apollo-15-Besatzung



Zitat
wieder ein anderer hat sich später mit Parapsychologie beschäftigt


Ed Michell

Zitat
und John Young konnte einfach nicht aufhören bei allem und jedem der erste und beste zu sein.


...was auch sehr auf Gene Cernan zutraf, besonders wenn man seinen inoffiziellen battle mit Dick Gordon um Apollo 17 bedenkt.



Zitat
Deine Antipathie bleibt dir unbenommen, ich habe ihn schon persönlich erlebt und empfinde das genaue Gegenteil: Ein offner freundlicher und Sympathischer Mensch.



Vielen Dank für die interessante Antwort!

Gruß, skydive
« Letzte Änderung: 23. September 2008, 16:26:57 von skydive »

*

Offline KSC

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #3 am: 23. September 2008, 19:06:13 »
Na ja, sie sind ja nun auch nichts Anders als ganz normale Menschen…wer weiss, was aus unsereiner dereinst wird  ;)

Gruß,
KSC


MartinM

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #4 am: 06. Oktober 2008, 18:22:16 »
Meine Ansicht nach sind viele der angeblichen oder tatsächlichen Probleme der Mondfahrer nur dem Umstand geschuldet, dass sie im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit standen (und immer noch stehen), was eine entsprechende "Promi-Klatsch"-Boulevard-Berichterstattung über ihr Privatleben nach sich zog.
Hinzu kommt vielleicht noch, dass die PR-Abteilung der NASA die Astronauten als eine Art "Übermenschen" oder doch wenigstens als außergewöhnlich ausgeglichene und beherrschte Persönlichkeiten mit makellosem Privatleben "verkaufte". Der Kontrast zwischen den "strahlenden Weltraumhelden" und den "ganz normalen Menschen" fiel entsprechend heftig aus.

Ich war einmal auf einem Vortrag, den Harrison "Jack" Schmitt (Apollo 17) über seine Astronautenzeit hielt. Eines der Dias, die er zeigte, illustriert ganz gut, worin meiner Ansicht nach ein wichtiger Teil der "Moonwalker-Rätsel" liegt:
Es zeigte Schmitt und Gene Cernan beim Training auf einer "Erdversion" des Moon-Rovers. Schmitt in einem makellosen Trainingsanzug, der wie frisch gebügelt aussah, Cernan hingegen in einem verwegenen Outfit, das ein wenig an "Easy Rider" erinnerte ;) .
Cernan war ehemaliger Marineflieger, und als solcher sicherlich kein "heimlicher Hippie", genau so wenig, wie ich Schmitt für einen pedantischen Spießer halten würden, aber das Foto illustriert ganz gut, was für unterschiedliche Persönlichkeiten sich unter den Astronauten befinden. Ihre Professionalität zeigt sich darin, trotz Ehrgeiz und Individualismus extrem teamfähig zu sein. Übrigens betonte er, daran offensichtlich einer Meinung mit Cernan, dass der Mondflug die Menschen keineswegs tiefgreifend verändern würde. Wie jedes extreme Erlebnis kann es aber Eigenschaften an die Oberfläche spülen, die vorher eher "verdrängt" wurden. Niel Armstrong soll z. B. schon vor dem Mondflug kein sonderlich geselliger Mensch gewesen sein, und Jim Irwin war schon vorher sehr religiös. Außerdem sollte man sich hüten, Menschen, die sich wie Ed Michell mit Psi-Phänomenen beschäftigen, vorschnell in die "Spinner und Esoteriker"-Ecke zu schieben.
« Letzte Änderung: 06. Oktober 2008, 18:22:56 von MartinM »

Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #5 am: 04. Dezember 2008, 00:12:55 »
Hallo

Ich finde auch das Aldrin in vielen Filmen übertrieben dargestellt wird. Aber in vielen Dokumentationen (wie in der gut gemachten NASA Serie auf Discovery Channel) wird Aldrin während der Gemini Missionen als der dargestellt, der die EVAs bändigte, und im Apollo und Gemini Programm aßgeblich an den Rendezvousmanövern Anteil hatte.
Wenn man aber die Biografien der Astronauten vergleicht sieht man, das sie doch sehr viel wert aufs Durchsetzen ihrer Wünsche hatten (z.B. Gene Cernan in "Last men on the moon). Wahrscheinlich ist das ein Charakterzug um sich zwischen tausenden Astronautenanwärtern durchzusetzen.
Sicher war es nicht leicht für ihn, aber ich halte im zu Gute, das sich er sehr stark für die Raumfahrt nach Apollo eingesetzt hat, und seine Idee einer Schwerlastrakete findet jetzt in Ares seine Bestätigung.

lg

Günter
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RPWalther

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #6 am: 08. Juli 2009, 01:17:00 »
Ohne Zweifel war "Dr. Rendez-vous" (= Aldrin) ein brillianter Kopf. Er soll als einziger Astronaut in der Lage gewesen sein, mit dem Rechenstab ein Rendez-Vous-Manöver zu berechnen.

Allerdings habe ich mich immer gefragt, warum Aldrin kein einziges gutes Bild von Armstrong auf dem Mond gemacht hat - während Armstrong ja das klassische Foto von Aldrin gemacht hat, auf dem er sich in dessen Visier spiegelt. War das vielleicht die Rache des Zweiten, dass es kein brilliantes Hasselblad-Foto vom 1. Mann auf dem Mond gibt?

Aldrins Begründung, er habe keine Zeit gehabt, weil er jeden Stein 5x fotografieren musste, halte ich genauso für eine Ausrede wie die Geschichte mit dem nicht abgeschalteten Rendez-vous-Radar.

Gruß RPWalther

MartinM

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #7 am: 12. Juli 2009, 11:22:26 »

Aldrins Begründung, er habe keine Zeit gehabt, weil er jeden Stein 5x fotografieren musste, halte ich genauso für eine Ausrede wie die Geschichte mit dem nicht abgeschalteten Rendez-vous-Radar.
Es war meines Wissens von der Flugplanung vorgesehen, dass das Rendez-vous-Radar angeschaltet blieb - schließlich musste man mit einen Abbruch des Landeanflugs rechnen, und dann hätte man das Radar sofort gebraucht. (Die Magnetrone in den Radargeräten brauchten, wie alle Elektronenröhren, eine gewisse - wenn auch kurze - "Vorwärmzeit".)

Was die Fotos angeht - ich gehe davon aus, dass nicht jeder Astronaut gleich geschickt beim Umgang mit der Kamera war (wie im normalen Leben ja auch).
Gruß, MM

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Offline Olli

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #8 am: 13. Juli 2009, 12:17:05 »
Die Erklärung für das Foto ist viel einfacher. Laut Missionsplanung und mitgeführtem Material hatte zum einen nur Armstrong eine Kamera und auch nur er sollte Fotos machen.

Armstrong ist zuerst ausgestiegen und sollte u.a. die Bodenbeschaffenheit testen. Erst als von seiner aus das OK kam, durfte Aldrin ebenfalls die EVA starten. Für den Fall der Fälle, dass Armstrong sofort wieder hätte einsteigen müssen, sollte er wenigesten einige wenige Fotos machen.

Das es kein vernünfitges Foto von Armstrong auf dem Mond gibt, hat nichts mit einer ewaigen Feindschaft zwischen den beiden zu tun oder anderen niederen Gründen. Oftmals geistert ja die Vermutung durch die Landschaft, dass Aldrin gekränkt gewesen sei, nicht als erster Aussteigen zu dürfen, da er LM-PLT war und nicht CDR (bei den Gemini-Missionen ist der PLT ausgestiegen und der CDR blieb in der Kapsel).
Die zwei haben einfach ihren Job gemacht und waren dabei verdammt gut, haben ihn meiner Meinung nach mit Bravour erfüllt.
Ich weiß nicht, ob sie wirklich im Vorfeld darüber diskutiert haben, aber ein Gerangel um "Wer darf als erster Aussteigen?" und "Wer macht Fotos von wem" wäre zum Einen nicht sehr förderlich für die Mission gewesen und zum Anderen auch etwas vermessen. Das eigentliche Ziel war die Landung zu schaffen - nicht auf dem Mond rumzulaufen. Wären Aldrin und Armstrong gescheitert, hätte Apollo 12 den nächsten Versuch unternommen, um bis Ende 1969 die Landung zu schaffen.

Grüße,
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

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Offline Schillrich

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #9 am: 13. Juli 2009, 13:04:02 »
Laut allen Dokus, die ich kenne, haben die Beiden schon diskutiert (wäre auch komisch wenn nicht), aber doch sachlich, auch wenn es sie bewegt hat.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Speedator

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #10 am: 21. Juli 2009, 11:51:53 »
Bei SPON gibt es ein kleines Interview mit ihm: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,637190,00.html

rm39

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #11 am: 19. Januar 2010, 18:14:32 »
Hi,

unser "Problemastronaut" Buzz Aldrin feiert morgen seinen 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, und aus gegebenen Anlass für alle die es interessiert, das bewegte Leben von Buzz Aldrin auf WIKI.  :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Buzz_Aldrin
« Letzte Änderung: 21. Januar 2010, 07:39:07 von mölle39 »

Offline Ruhri

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #12 am: 19. Januar 2010, 19:42:37 »
Sag mal, mölle39, was wollte dein Unterbewusstsein uns da eigentlich mitteilen?  ;)

Offline Widex

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #13 am: 19. Januar 2010, 22:00:22 »
Im Buch 'Moonwalker' steht folgendes: den NASA-Verantwortlichen war klar, dass der erste Mann auf dem Mond in die Geschichte eingehen würde. Auch aus diesem Grund wählte man Amrstrong - den ruhigeren von beiden. Außerdem hätte Aldrin bei umgekehrter Reihenfolge über Armstrong drüberklettern müssen usw. ... aber die einzelnen Facetten sind bereits ermüdend oft beleuchtet worden.

Aldrin deswegen einen schlechten Charakter andichten zu wollen, scheint mir zu weit hergeholt. Die Männer standen in hartem Wettbewerb um die wenigen Plätze, das darf man nicht vergessen.

Grüße
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. Und: jeder Plan funktioniert perfekt. Bis man anfängt, ihn in die Tat umzusetzen...

rm39

  • Gast
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #14 am: 20. Januar 2010, 08:33:24 »
Sag mal, mölle39, was wollte dein Unterbewusstsein uns da eigentlich mitteilen?  ;)

Moin,

mein Unterbewusstsein sagte mir, Buzz Aldrin hat morgen (also heute) Geburtstag, schreib mal was darüber. Immerhin haben wir hier einen eigenen Thread über ihn.
Das Wort Problemastronaut habe ich mit Absicht so geschrieben, da diese Bewertung immer im Auge des Betrachters liegt.  ;)

*

Offline James

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #15 am: 20. Januar 2010, 10:08:12 »
Herzlichen Glückwunsch Buzz Aldrin!

Ich denke, Probleme eines Menschen der zum Thema Raumfahrt nicht gerade wenig beigetragen hat, sind ausreichend erörtert. Daher schlage ich vor den Titel auf "(Edwin) Buzz Aldrin - Crewmitglied der ersten Mission zum Mond" umzubenennen. Ein bißchen Respekt muß sein!

Viele Grüße, James

Ach ja, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

P.S.: Obwohl es Usus ist den Threadtitel nicht zu ändern, habe ich dies nun getan. Wenn die Mods dies trotzdem mißbilligen, kann die Änderung ja aufgehoben werden.

tonthomas

  • Gast
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #16 am: 20. Januar 2010, 11:21:12 »
Ich persönlich würde mich freuen, wenn Problemastronaut nicht im Titel stünde und befürworte eine entsprechende Änderung für den ganzen Thread.

Gruß   Thomas

rm39

  • Gast
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #17 am: 20. Januar 2010, 15:46:48 »
Ich würde es auch begrüßen. Wie schon gesagt, diese Bewertung liegt immer im Auge des Betrachters. Buzz Aldrin hatte einige menschliche Probleme in der Vergangenheit, aber das ist vorbei. Daher bitte umbenennen..... :D

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Offline Schillrich

  • Moderator
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  • 19631
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #18 am: 20. Januar 2010, 17:49:06 »
Thema umbenannt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline Ruhri

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  • 4042
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #19 am: 20. Januar 2010, 23:13:58 »
Hi,

unser "Problemastronaut" Buzz Aldrin feiert morgen seinen 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, und aus gegebenen Anlass für alle die es interessiert, das bewegte Legen von Buzz Aldrin auf WIKI.  :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Buzz_Aldrin

Moin,

mein Unterbewusstsein sagte mir, Buzz Aldrin hat morgen (also heute) Geburtstag, schreib mal was darüber. Immerhin haben wir hier einen eigenen Thread über ihn.
Das Wort Problemastronaut habe ich mit Absicht so geschrieben, da diese Bewertung immer im Auge des Betrachters liegt.  ;)

Dieses Wort war nicht jenes, welches dein Unterbewusstsein generiert hat und welches mir aufgefallen ist.

Aber vielleicht solltest du dich einfach auf dein Aussageverweigerungsrecht berufen.  ;)

rm39

  • Gast
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #20 am: 21. Januar 2010, 07:41:33 »
Ha, jetzt weiß ich erst was du meinst. Ja, ja fünfmal drübergelesen und den Fehler doch nicht gesehen. Hab's korrigiert. ;)

*

Offline James

  • Portal Redakteur
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  • 3348
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #21 am: 21. Januar 2010, 11:51:36 »
Nun ja. Sie sind ja gemeinsam auf dem Mond gelandet, hatten das gleiche Risiko, und wer da als erster (nur noch) die Leiter hinuntergestiegen ist, wird geschichtlich etwas überbewertet. Aber das ist meine nur ganz persönliche Meinung.

websquid

  • Gast
Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #22 am: 21. Januar 2010, 15:45:04 »
Nun ja. Sie sind ja gemeinsam auf dem Mond gelandet, hatten das gleiche Risiko, und wer da als erster (nur noch) die Leiter hinuntergestiegen ist, wird geschichtlich etwas überbewertet. Aber das ist meine nur ganz persönliche Meinung.
Mit dieser Meinung stehst du nicht alleine da, dass sehe ich auch so. Das Problem dabei ist nur, wir kennen uns mit diesem Thema aus. Die Allgemeinheit weiß aber überwiegend nur von Armstrong - wer die Nummer Zwei war, interessiert keinen. Das würde mich an Buzz Stelle auch belasten
lg websquid

Offline Ruhri

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #23 am: 21. Januar 2010, 16:16:11 »
Eher nicht! Laut eigener Aussage wäre er lieber mit Apollo 12 -17 gelandet als gerade mit Apollo 11. Die Zeit nach Air Force und NASA hat ihn wohl ziemlich umgeworfen, aber das lag eher nicht daran, dass er nur die Nummer 2 auf dem Mond gewesen ist.

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Offline fion1

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Re: Buzz Aldrin - 2. Mensch auf dem Mond
« Antwort #24 am: 27. Januar 2010, 07:31:17 »
Mittlerweile schätze ich Aldrin eine ganze Ecke höher ein als Armstrong. Zu Zeiten der Mondlandung gab es mich noch nicht...und auch eine Weile danach... Die Bilder wie sie da rum gehüpft sind und wie toll es doch war und wie herausfordernd und aufregend, kennen wir alle.
Was aber, meiner Meinung nach, den großen Unterschied macht ob man sich dabei fühlt, sind die Anekdoten. Die "Behind the scenes" da hört man bis heute immer wieder mal was neues, aber leider nur von Buzz...

Als Beispiel mal das hier, bitte mehr von solchen Generationsaufeinandertreffen:

http://www.louisvuittonjourneys.com
(auf "Deutschland" klicken)