Hallo Karl,
Hallo Felix!
Betrachtet man die Geschichte der (bemannten) Raumfahrt, so stößt man eigentlich unweigerlich auf die Prinzipien zweier konkurrierender Systeme: Die sowjetische Raumfahrt, die der Staatsdoktrin alles unterordnete, natürlich auch die Sicherheit. Der Tod von Kosmonauten wurde billigend inkauf genommen; Sojuz 1 war ein gutes Beispiel hierfür. Auch der erste Ausstieg eines Kosmonauten durch eine Art Luftschleuse (zu sehen u.a. in der COSMOSPHERE, dem Raumfahrtmuseum nahe Wichita/KS) zeigt, wie improvisiert die Sowiets gehandelt haben, um Erfolge zu erzielen. Im Westen wäre so etwas kaum ins All geschossen worden..
Auf der anderen Seite das amerikanische Business - die NASA und die Regierung konnten sich kaum erlauben, eine Crew zu verlieren. Bei den Zulieferfirmen stand aber "Make Money" im Vordergrund... Drastische Kürzungen im Budget aber hatten zurfolge, daß gute Leute nach dem Ende des APOLLO-Programms die NASA verließen, nachgerückt sind Leute aus dem Business - folgerichtig sind auch der Verlust der beiden Space-Shuttle zum Teil ein Ergebnis hiervon.
Dies betrifft natürlich nicht nur die Raumfahrt, nach jeder Stagnation in der Luftfahrt, die massive Entlassungen zurfolge hatten; ging es wieder aufwärts, wurden Leute "von der Straße" angeheuert, die Experten waren längst woanders.
Aus eigener beruflicher Erfahrung kann ich sagen, daß die Qualität der Luftfahrt-Teile erheblich gelitten hat, und gerade Teile des amerikanischen Business ist skrupellos genug, massenweise gefälschte Ersatzteile (Bogus Parts) in Umlauf zu bringen.
Ich kann auch hier sehr wohl differenzieren.
Aber interessant ist immerhin, daß der Großteil der Verschwörungstheorien in den USA selbst entsteht, meist aus der politischen Ecke des Oklahoma-Bombers...
Ich wundere mich nur darüber, daß diese Theorien bei uns eine derartige Beachtung finden, den 2/3 der dort gemachten Behauptungen kann man problemlos mit der Schulphysik widerlegen.
In diesem Zusammenhang kann ich die Autobiographien von Gene Kranz und Christopher Kraft, den beiden NASA -Flight Directors nur empfehlen - die Hintergrundinformationen aus dieser Zeit sind sehr lesenswert, aus zwei völlig verschiedenen Blickwinkeln und aus amerikanischer Sicht betrachtet. Auch aus diesen Schilderungen heraus ist für mich eine "gefakte" Mondlandung unvorstellbar.
Gruß
Edgard